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Die Erfindung betrifft eine Unterschenkelstütze für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Unterschenkelstütze weist ein Stützteil zum Abstützen des Unterschenkels eines Fahrzeuginsassen, ein Trägerelement und ein in eine erste Verschieberichtung verschiebbar an dem Trägerelement angeordnetes, erstes Schubelement, das verschwenkbar mit dem Stützteil gekoppelt ist, auf. Das Stützteil befindet sich hierbei in einer Ausgangslage der Unterschenkelstütze in einer eingefahrenen Position und kann durch Betätigen des ersten Schubelementes in eine ausgefahrene Position überführt werden, in der das Stützteil sowohl translatorisch versetzt als auch rotatorisch verschwenkt ist.
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Bekannte Unterschenkelstützen sind in der Regel an einem Fahrzeugboden eines Fahrzeugs angeordnet. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die Unterschenkelstütze bei einer Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes nicht zusammen mit dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes bewegt wird und dadurch gegebenenfalls der Komfort für einen Fahrzeuginsassen verschlechtert ist (dies betrifft insbesondere besonders große oder besonders kleine Fahrzeuginsassen, die extreme Höheneinstellungen für den Fahrzeugsitz benötigen).
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Zudem ist bei bekannten Unterschenkelstützen die Einstellbarkeit in der Regel beschränkt, so dass nicht jede gewünschte Lage für das den Unterschenkel abstützende Stützteil eingestellt werden kann.
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Bei einer aus der
DE 103 41 845 A1 bekannten, in das Sitzkissen eines Kraftfahrzeugsitzes integrierten Unterschenkelstütze ist das Stützteil aus zwei Auflageplatten gebildet, die über ein Gelenksystem kinematisch miteinander gekoppelt sind. Die Auflageplatten sind an einem linear ausfahrbaren Träger nach Art eines Schubelements angeordnet und können durch einen Stellmotor zwischen einer aufeinanderliegenden Rückzugsposition und einer nebeneinander liegenden Gebrauchsposition verstellt werden.
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Bei einer aus der
EP 1 252 038 B1 bekannten Unterschenkel- oder Fußstütze für einen Fahrzeugsitz ist ein Stützteil über einen Hebel verschwenkbar an einem Sitzteil des Fahrzeugsitzes angeordnet und kann, um in eine Gebrauchsposition überführt zu werden, aus einer Position unterhalb des Sitzteils in eine ausgeklappte Stellung verschwenkt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Unterschenkelstütze für einen Fahrzeugsitz bereitzustellen, die in einfacher Weise eine motorische Verstellbarkeit ermöglicht und einem Fahrzeuginsassen in bedienerfreundlicher Weise eine Einstellung einer gewünschten Lage für das Stützteil erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist die Unterschenkelstütze ein in eine zweite Verschieberichtung verschiebbar an dem Trägerelement angeordnetes, zweites Schubelement auf, das verschwenkbar mit dem Stützteil gekoppelt ist, wobei durch eine Verschiebebewegung des ersten Schubelementes und/oder des zweiten Schubelementes die Lage des Stützteils einstellbar ist.
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Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, zum Verstellen und Einstellen der Lage des abstützenden Stützteils der Unterschenkelstütze zwei linear an einem Trägerelement geführte Schubelemente zu verwenden, die durch lineare Verstellung entlang des Trägerelementes sowohl die translatorische als auch die rotatorische Lage des Stützteils vorgeben. Die jeweils verschwenkbar mit dem Stützteil gekoppelten Schubelemente können hierbei insbesondere motorisch angetrieben werden, um ihre lineare Stellung und damit die Lage des Stützteils anzupassen.
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Durch Verwenden zweier Schubelemente, die mit dem Stützteil zum Einstellen von dessen Lage gekoppelt sind, kann die Unterschenkelstütze kompakt und leichtgewichtig bei gleichzeitig robuster Bauform und einfachem Verstellmechanismus ausgebildet werden und zudem eine einfache, bedienerfreundliche Einstellung in einem vergleichsweise großen Bereich ermöglichen.
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Bevorzugt ist die Unterschenkelstütze so ausgebildet, dass durch eine Verschiebebewegung des ersten Schubelements in die erste Verschieberichtung die Schwenklage des Stützteils relativ zu dem Trägerelement eingestellt wird. Bei feststehendem zweitem Schubelement kann damit durch lineares Verschieben des ersten Schubelements die rotatorische Lage des Stützteils beeinflusst und vorgegeben werden, um die gewünschte Schwenklage des Stützteils einzustellen.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass durch eine Verschiebebewegung des ersten Schubelements in die erste Verschieberichtung und eine gleichzeitige Verschiebebewegung des zweiten Schubelements in die zweite Verschieberichtung die translatorische Position des Stützteils eingestellt wird. Mit anderen Worten wird das Stützteil bei gleichzeitiger linearer Bewegung der Schubelemente translatorisch verstellt, um auf diese Weise die translatorische Lage des Stützteils relativ zu einem Sitzteil des Fahrzeugsitzes anzupassen.
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Vorzugsweise sind die erste Verschieberichtung, entlang derer das erste Schubelement linear geführt ist, und die zweite Verschieberichtung, entlang derer das zweite Schubelement linear geführt ist, parallel zueinander gerichtet, wobei das erste Schubelement und das zweite Schubelement beispielsweise als längserstreckte Schubstangen ausgebildet und über parallel erstreckte Führungsschienen an dem Trägerelement geführt sind. Entlang der ihnen zugeordneten Führungsschienen werden das erste Schubelement und das zweite Schubelement damit auf parallelen Bahnen zueinander verschoben, wobei eine gleichförmige Bewegung der Schubelemente eine translatorische Einstellung der Lage des Stützteils und eine voneinander abweichende lineare Bewegung der Schubelemente eine rotatorische Verstellung des Stützteils bewirken.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind das erste Schubelement und das zweite Schubelement über ein Hebelgetriebe mit dem Stützteil gekoppelt.
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Hierbei kann das zweite Schubelement beispielsweise über einen Traghebel mit dem Stützteil verbunden sein, dessen erstes Ende schwenkbar mit dem zweiten Schubelement und dessen zweites Ende schwenkbar mit dem Stützteil verbunden ist.
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Zur Kopplung des ersten Schubelements mit dem Stützteil kann in einer ersten Variante das eine Ende des ersten Schubelementes schwenkbar mit dem Stützteil verbunden sein. Es ergibt sich ein Hebelgetriebe mit drei Schwenkpunkten, nämlich einem ersten Schwenkpunkt zwischen dem ersten Schubelement und dem Stützteil, einem zweiten Schwenkpunkt zwischen dem zweiten Schubelement und dem Traghebel und einem dritten Schwenkpunkt zwischen dem Traghebel und dem Stützteil.
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Durch die schwenkbare Verbindung des ersten Schubelements mit dem Stützteil und die Hebelverbindung des zweiten Schubelementes mit dem Stützteil wird damit das Stützteil mit dem ersten Schubelement und dem zweiten Schubelement gekoppelt, so dass bei einer linearen Verschiebung (ausschließlich) des ersten Schubelements im Wesentlichen die rotatorische Position des Stützteils angepasst wird, bei einer gleichförmigen linearen Bewegung der beiden Schubelemente hingegen das Stützteil translatorisch bewegt wird.
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In einer zweiten Variante kann das erste Schubelement über einen Steuerhebel mit dem Stützteil verbunden sein, indem ein erstes Ende des Steuerhebels schwenkbar mit dem mit dem zweiten Schubelement verbundenen Traghebel und ein zweites Ende des Steuerhebels beispielsweise über ein am Stützteil angeordnetes Langloch verschiebbar und verschwenkbar mit dem Stützteil verbunden ist und das erste Schubelement an dem Steuerhebel angreift. Es ergibt sich ein Hebelgetriebe mit fünf Schwenkpunkten, nämlich einem ersten Schwenkpunkt zwischen dem ersten Schubelement und dem Steuerhebel, einem zweiten Schwenkpunkt zwischen dem Steuerhebel und dem Stützteil, einem dritten Schwenkpunkt zwischen dem Steuerhebel und dem Traghebel, einem vierten Schwenkpunkt zwischen dem zweiten Schubelement und dem Traghebel und einem fünften Schwenkpunkt zwischen dem Traghebel und dem Stützteil.
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Durch das Vorsehen des zusätzlichen Steuerhebels kann der Einstellbereich des Stützteils vergrößert und die Übersetzung der Schubbewegungen der Schubelemente in eine translatorische und/oder rotatorische Bewegung des Stützteils in gewünschter Weise angepasst und vorgegeben werden.
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Sowohl das erste Schubelement als auch das zweite Schubelement sind linear entlang des Trägerelements verschiebbar. Denkbar ist dabei, eine unabhängige Bewegung von erstem und zweitem Schubelement zuzulassen, so dass das erste und das zweite Schubelement unabhängig voneinander linear entlang der ihnen zugeordneten Führungsschienen verstellt werden können. Vorteilhafterweise ist jedoch das erste Schubelement über eine Kopplungsvorrichtung derart mit dem zweiten Schubelement gekoppelt, dass bei einer Verschiebebewegung des ersten Schubelements um einen vorbestimmten Verschiebeweg in die erste Verschieberichtung das zweite Schubelement mitgenommen und in die zweite Verstellrichtung verschoben wird.
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Die Kopplungsvorrichtung kann beispielsweise durch feststehend an dem ersten Schubelement und dem zweiten Schubelement angeordnete Kopplungsabschnitte ausgebildet sein, wobei die Kopplungsabschnitte in der Ausgangslage der Unterschenkelstütze um einen vorbestimmten Verschiebeweg voneinander beabstandet sind und erst nach einer Verschiebung des ersten Schubelements in die erste Verschieberichtung miteinander in Wirkverbindung treten.
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Es ergibt sich ein Verstellvorgang, bei dem zur Verstellung der Unterschenkelstütze aus ihrer Ausgangslage zunächst das erste Schubelement linear in die erste Verschieberichtung bewegt wird, wodurch das Stützteil der Unterschenkelstütze rotatorisch in seiner Lage eingestellt wird. Nach Erreichen eines vorbestimmten Verschiebewegs tritt das erste Schubelement über seinen Kopplungsabschnitt mit dem Kopplungsabschnitt des zweiten Schubelements in Kontakt und bewirkt, dass auf dem weiteren Verschiebeweg des ersten Schubelements das zweite Schubelement mitgenommen wird. Durch die gleichförmige lineare Verschiebung sowohl des ersten Schubelements als auch des zweiten Schubelements wird dadurch das Stützteil translatorisch verstellt und auf diese Weise die translatorische Lage des Stützteils zum Abstützen des Unterschenkels eines Fahrzeuginsassen in gewünschter Weise eingestellt.
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Die Unterschenkelstütze weist vorteilhafterweise eine Antriebseinheit auf, die in einer Ausführungsform ausschließlich das erste Schubelement antreibt. In diesem Fall wird das zweite Schubelement durch eine geeignete Kopplungsvorrichtung abhängig von der linearen Verschiebung des ersten Schubelements mitbewegt und nimmt dadurch gemeinsam mit dem ersten Schubelement die Einstellung des Stützteils vor.
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Alternativ ist auch denkbar, eine Antriebseinheit sowohl für das erste Schubelement als auch für das zweite Schubelement vorzusehen, um sowohl das erste Schubelement als auch das zweite Schubelement motorisch zu bewegen. In diesem Fall kann auf eine Kopplungsvorrichtung zwischen den Schubelementen verzichtet werden, wobei die lineare Bewegung der Schubelemente durch elektronische Steuerung der Antriebseinheiten in geeigneter Weise aufeinander abgestimmt wird.
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Vorteilhafterweise ist das Trägerelement der Unterschenkelstütze an einem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes befestigt, so dass bei einer Höheneinstellung des Sitzteils des Fahrzeugsitzes die Unterschenkelstütze mitbewegt wird und damit die Lage der Unterschenkelstütze relativ zum Sitzteil unabhängig von der Höheneinstellung des Sitzteils ist. Die Unterschenkelstütze kann auf diese Weise in einen Fahrzeugsitz integriert werden, wobei in der Ausgangslage das Stützteil in eine dem Sitzteil angenäherte, eingefahrene Position verfahren ist und zum Abstützen des Unterschenkels eines Fahrzeuginsassen in eine gewünschte Lage ausgefahren wird.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer Unterschenkelstütze;
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2A–2C schematische Ansichten einer ersten Ausführungsform einer Unterschenkelstütze in unterschiedlichen Stellungen;
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3A–3C Seitenansichten einer Ausführungsform einer Unterschenkelstütze an einem Fahrzeugsitz in unterschiedlichen Stellungen;
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4A–4C Seitenansichten der Unterschenkelstütze in den Stellungen gemäß 3A–3C;
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5 eine weitere Seitenansicht der Unterschenkelstütze;
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6 eine Teilschnittansicht der Unterschenkelstütze;
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7 eine perspektivische Ansicht der Unterschenkelstütze schräg von vorn;
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8 eine weitere perspektivische Ansicht der Unterschenkelstütze schräg von vorn;
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9 eine perspektivische Ansicht der an einem Fahrzeugsitz befestigten Unterschenkelstütze und
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10A–10C schematische Ansichten einer zweiten Ausführungsform einer Unterschenkelstütze in unterschiedlichen Stellungen.
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1 zeigt in einer Seitenansicht einen Fahrzeugsitz 1, der eine schwenkbar an einem Sitzteil 10 angeordnete Rückenlehne 11 aufweist. Das Sitzteil 10 ist über eine Sitzhöhenverstelleinrichtung 14 mit einem Sitzuntergestell 12 verbunden, das wiederum über Führungsschienen 13 längsverschieblich an einem Fahrzeugboden 2 eines Fahrzeugs gelagert ist. Mittels der Sitzhöhenverstelleinrichtung 14 (die vordere Schwingen 142 und hintere Schwingen 141 zur Ausbildung eines Viergelenks umfasst) kann die Höhe des Sitzteils 10 gegenüber dem Sitzuntergestell 12 in geeigneter Weise für einen Fahrzeuginsassen I eingestellt werden.
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An dem Sitzteil 10, genauer unterhalb des Sitzteils 10 und mit dem Sitzteil 10 verbunden, ist eine Unterschenkelstütze 3 mit einem Stützteil 31 zum Abstützen des Unterschenkels eines Fahrzeuginsassen I angeordnet. Dadurch, dass die Unterschenkelstütze 3 mit dem Sitzteil 10 verbunden ist (wie nachfolgend noch genauer beschrieben werden wird) und bei einer Einstellung der Höhe des Sitzteils 10 zusammen mit dem Sitzteil 10 bewegt wird, ist die Lage der Unterschenkelstütze 3 relativ zu dem Sitzteil 10 unabhängig von der Höheneinstellung des Sitzteils 10.
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Eine erste Ausführungsform einer solchen Unterschenkelstütze 3 ist nachfolgend in 2 bis 9 dargestellt. 2A bis 2C zeigen hier zunächst schematische Prinzipansichten der Unterschenkelstütze 3 in unterschiedlichen Stellungen, während 3 bis 9 in unterschiedlichen Ansichten eine konkrete Ausgestaltung der Unterschenkelstütze 3 darstellen.
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Zunächst wird auf die schematischen Ansichten gemäß 2A bis 2C in Zusammenschau mit den Ansichten gemäß 3A bis 3C und 4A bis 4C der konkreten Ausgestaltung der Unterschenkelstütze 3 Bezug genommen. Die Stellungen der Unterschenkelstütze 3 in 2A bis 2C bzw. 3A bis 3C und 4A bis 4C entsprechen sich dabei weitgehend, wobei 2A, 3A und 4A die Unterschenkelstütze 3 in einer eingefahrenen Stellung, 2B, 3B und 4B die Unterschenkelstütze 3 in einer teilweise ausgefahrenen Stellung und 2C, 3C und 4C die Unterschenkelstütze 3 in einer maximal ausgefahrenen Stellung zeigen.
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Die Unterschenkelstütze 3 weist ein Trägerelement 30 auf, das über Befestigungseinrichtungen 301, 302 unterseitig des Sitzteils 10 befestigt ist. An dem Trägerelement 30 sind über jeweils eine Führungsschiene 35 ein erstes Schubelement 32 und ein zweites Schubelement 33 in Form von längserstreckten, starren Schubstangen verschiebbar gelagert. Das erste Schubelement 32 ist hierbei in eine erste Verschieberichtung X1 (2A) und das zweite Schubelement in eine zweite Verschieberichtung X2 (2C) verschiebbar an dem Trägerelement 30 angeordnet, wobei die beiden Verschieberichtungen X1, X2 parallel zueinander gerichtet sind.
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Die beiden Schubelemente 32, 33 sind über ein Hebelgetriebe in Form eines als Steuerhebel 320 bezeichneten ersten Hebels und eines als Traghebel 330 bezeichneten zweiten Hebels mit dem Stützteil 31 gekoppelt.
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Bei der konkreten Ausgestaltung gemäß 3A bis 3C und 4A bis 4C wird dabei – wie aus den perspektivischen Ansichten gemäß 7 und 8 ersichtlich – ein Steuerhebelpaar bestehend aus parallel zueinander angeordneten, jeweils mit einem Arm 322 eines Querträgers 321 des ersten Schubelements 32 verbundenen Steuerhebeln 320 verwendet, die in ihrer Funktion identisch sind, so dass nachfolgend immer nur auf einen Steuerhebel 320 Bezug genommen wird. Gleiches gilt für den Traghebel 330, für den ebenfalls ein Traghebelpaar mit zwei Traghebeln 330 vorgesehen ist, die parallel zueinander angeordnet, über einen Querträger 331 und Arme 332 mit dem zweiten Schubelement 33 verbunden und in ihrer Funktion identisch sind.
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Der Steuerhebel 320 ist mit einem Ende 320A mit dem Traghebel 330 und mit seinem anderen Ende 320B verschwenkbar und verschiebbar über ein Langloch 310 mit dem Stützteil 31 gekoppelt. Der Traghebel 33 ist mit seinem einen Ende 330A über einen Arm 323 und den Querträger 331 mit dem zweiten Schubelement 33 und mit seinem anderen Ende 330B verschwenkbar mit dem Stützteil 31 verbunden.
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Das Stützteil 31 ist durch ein die eigentliche Stützfläche ausbildendes Flächenelement 311 gebildet, das über einen Anlenkungspunkt 313 um einen vergleichsweise kleinen Schwenkwinkel verschwenkbar an einem Rahmen 312 angelenkt ist. Die Verbindung des Steuerhebels 320 mit dem Stützteil 31 erfolgt über ein an dem Rahmen 312 ausgebildetes Langloch 310, während der Traghebel 330 verschwenkbar an einem oberen Ende des Rahmens 312 angelenkt ist.
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Die Funktionsweise der Unterschenkelstütze 3 soll nachfolgend anhand der schematischen Ansichten gemäß 2A bis 2C erläutert werden.
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In einer Ausgangslage, entsprechend der eingefahrenen Position der Unterschenkelstütze gemäß 3A und 4A befindet sich das Stützteil 31 in einer weitestgehend vertikalen Stellung und ist dem Sitzteil 10 des Fahrzeugsitzes 1 angenähert (siehe 3A). In dieser Stellung sind das erste Schubelement 32 und das zweite Schubelement 33 entgegen den Verschieberichtungen X1, X2 unter das Sitzteil 10 eingefahren und befinden sich damit, bei den Ansichten gemäß 2A bis 2C, in einer nach rechts verfahrenen Stellung.
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Der Verstellvorgang zum Ausfahren und Einstellen des Stützteils 31 beginnt dadurch, dass das erste Schubelement 32, angetrieben durch eine an der Unterschenkelstütze 3 angeordnete Antriebseinheit 34 (siehe 7 und 8), in eine Verschiebebewegung in die erste Verschieberichtung X1 versetzt und dadurch linear relativ zum Trägerelement 30 verschoben wird. Durch diese Verschiebebewegung des ersten Schubelements 32 führt der Steuerhebel 320 eine Schwenkbewegung S2 um sein am Traghebel 330 angeordnetes Ende 320A aus. Bedingt durch die Kopplung des Steuerhebels 320 mit dem Traghebel 330 wird gleichzeitig der Traghebel 330 in eine Schwenkbewegung S1 um sein am zweiten Schubelement 33 angeordnetes Ende 330A versetzt, so dass sowohl der Steuerhebel 320 als auch der Traghebel 330 verschwenkt werden. Durch diese Bewegung des Steuerhebels 320 und des Traghebels 330 führt das Stützteil 31 eine Verschwenkbewegung S3 aus, wobei gleichzeitig das am Stützteil 31 angeordnete Ende 320B des Steuerhebels 320 im Langloch 310 des Stützteils 31 gleitet (Verschiebebewegung S4).
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Auf diese Weise gelangt, angetrieben durch die Verschiebebewegung des ersten Schubelements 32 in die erste Verschieberichtung X1, die Unterschenkelstütze 3 in die Stellung gemäß 2B, in der das Stützteil 31 rotatorisch verschwenkt und, bedingt durch die Schwenkbewegung S1 des Traghebels 330, auch geringfügig translatorisch bewegt worden ist.
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Am ersten Schubelement 32 und am zweiten Schubelement 33 ist jeweils ein Kopplungsabschnitt 323, 333 vorgesehen, die eine Kopplungsvorrichtung zum Kuppeln des ersten Schubelements 32 mit dem zweiten Schubelement 33 darstellen und, wie aus 2A ersichtlich, in der Ausgangslage voneinander beabstandet sind. Die motorisch angetriebene Verschiebebewegung des ersten Schubelements 32 aus der Ausgangslage heraus erfolgt damit unabhängig vom zweiten Schubelement 33, solange die Kopplungsabschnitte 323, 333 noch nicht miteinander in Kontakt getreten sind.
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2B zeigt eine Stellung, unmittelbar bevor die Kopplungsabschnitte 323, 333 miteinander in Kontakt treten. Wenn das erste Schubelement 32 motorisch angetrieben in die Verschieberichtung X1 einen Verschiebeweg A zurückgelegt hat, kommt der Kopplungsabschnitt 323 des ersten Schubelements 32 mit dem Kopplungsabschnitt 333 des zweiten Schubelements 33 in Anlage und nimmt, bei weiterer Verschiebung des ersten Schubelements 32 in die erste Verschieberichtung X1, das zweite Schubelement 33 auf seinem Weg mit, so dass das zweite Schubelement 33 in die ihm zugeordnete zweite Verschieberichtung X2 (die parallel zur ersten Verschieberichtung X1 verläuft) verschoben wird.
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Dies zeigt 2C. Durch die parallele Verschiebung des ersten Schubelements 32 in die erste Verschieberichtung X1 und des zweiten Schubelements 33 in die zweite Verschieberichtung X2 wird das Stützteil 31 translatorisch bewegt und führt eine Verschiebebewegung S5 aus, mit der das Stützteil 31 translatorisch vom Sitzteil 10 entfernt wird, wobei das Stützteil 31 über den Steuerhebel 320 und den Traghebel 330 in seiner Schwenklage gehalten wird. Sobald die gewünschte translatorische Stellung erreicht ist, kann der Verstellvorgang unterbrochen werden, und das Stützteil 31 verbleibt in der gewählten Position.
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Die Rückkehrbewegung in die Ausgangslage gemäß 2A erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei hierzu am ersten Schubelement 32 ein zweiter Kopplungsabschnitt vorgesehen sein kann, der, betrachtet vom Kopplungsabschnitt 323 aus, rückseitig des Kopplungsabschnitts 333 des zweiten Schubelements 33 angeordnet sein kann, um bei der Rückkehrbewegung des Schubelements 32 in Anlage mit dem Kopplungsabschnitt 333 zu kommen und das zweite Schubelement 33 zurückzubewegen.
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3A bis 3C zeigen die Unterschenkelstütze 3 am Sitzteil 10 in Stellungen, die den Stellungen gemäß 2A bis 2C und 4A bis 4C weitgehend entsprechen. In der Stellung gemäß 3A ist die Unterschenkelstütze 3 maximal eingefahren und befindet sich in der Ausgangslage, in der das Stützteil 31 dem Sitzteil 10 angenähert ist und sich in einer im Wesentlichen vertikalen Stellung befindet, so dass der Fußraum für einen Fahrzeuginsassen I von der Unterschenkelstütze 3 nicht beeinträchtigt ist. In der Stellung gemäß 3B ist das Stützteil 31 verschwenkt entsprechend der Stellung in 2B und 4B. In der Stellung gemäß 3C, entsprechend der Stellung gemäß 2C und 4C, ist das Stützteil 31 rotatorisch verschwenkt und gleichzeitig translatorisch relativ zum Sitzteil 10 verschoben und befindet sich in einer ausgefahrenen Position.
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Durch das Vorsehen zweier Schubelemente 32, 33, die über ein Hebelgetriebe mit dem Stützteil 31 verbunden sind, wird eine kompakte Bauform einer Unterschenkelstütze 3 ermöglicht, die ein Einstellen der Lage des Stützteils 31 in einem weiten Bereich zur Einstellung der gewünschten Komfortposition für einen Fahrzeuginsassen I erlaubt. Die Unterschenkelstütze 3 ist dabei robust gebaut und ermöglicht gleichzeitig eine bedienerfreundliche, einfache motorische Einstellung der gewünschten Lage des Stützteils 31.
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5 und 6 zeigen die Unterschenkelstütze 3 in der eingefahrenen Stellung (entsprechend 2A, 3A und 4A) in einer Seitenansicht (5) und in einer Teilschnittansicht (6).
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Die Antriebseinheit 34 ist vorzugsweise ausschließlich mit dem ersten Schubelement 32 gekoppelt, wobei geeignete Kopplungsabschnitte 323, 333 zur Mitnahme des zweiten Schubelements 33 bei einer Verschiebebewegung des ersten Schubelements 32 vorgesehen sind. Wie aus 6 ersichtlich, ist die Antriebseinheit als Spindelantrieb ausgebildet, bei dem ein fest an dem Trägerelement 30 angeordnetes Spindelgetriebe 341 über eine Antriebsschnecke und eine Spindelmutter mit einer fest an dem ersten Schubelement 32 angeordneten Spindel 340 in Eingriff steht. Die Spindelmutter weist dabei in beispielsweise von Sitzlängsverstellungen bekannter Weise ein Innengewinde auf, das mit einem Außengewinde der Spindel 340 in Eingriff steht. Im Betrieb wird die Spindelmutter, angetrieben durch die Antriebsschnecke, in eine Drehbewegung versetzt, so dass sie an der Spindel 340 abrollt und dadurch die Spindel 340 und zusammen mit der Spindel 340 das Schubelement 32 relativ zum Trägerelement 30 verschiebt.
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Denkbar ist in diesem Zusammenhang auch, sowohl das erste Schubelement 32 als auch das zweite Schubelement 33 motorisch durch jeweils eine Antriebseinheit 34 anzutreiben, wobei anstelle von mechanischen Kopplungsabschnitten 323, 333 vorgesehen sein kann, die jeweiligen Antriebseinheiten 34 in Abhängigkeit voneinander zu steuern.
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7 und 8 zeigen die Unterschenkelstütz 3 in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten jeweils schräg von vorn, aber von unterschiedlichen Seiten.
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9 veranschaulicht die Befestigung der Unterschenkelstütze 3 an einem Sitzrahmen 100 des Sitzteils 10. Die Unterschenkelstütze 3 ist an zwei Punkten über Befestigungseinrichtungen 301, 302 mit Verbindungsrohren 101, 102 des Sitzrahmens 100 verbunden, wobei die vordere Befestigungseinrichtung 302 durch einen Befestigungsbügel gebildet ist, der an seinem oberen Ende mit dem Verbindungsrohr 101 verschweißt und an seinem unteren Ende mit einem plattenförmigen Verbindungselement 303 an dem Trägerelement 30 verschraubt ist. Die hintere Befestigungseinrichtung 301 verwirklicht eine durch Verschraubungen hergestellte Klemmverbindung.
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Die erste Ausführungsform der Unterschenkelstütze 3 verwendet ein Hebelgetriebe bestehend aus dem Steuerhebel 320 und dem Traghebel 330 zur Kopplung des ersten Schubelements 32 und des zweiten Schubelements 33 mit dem Stützteil 31. Dieses Hebelgetriebe weist fünf Schwenkpunkte auf, nämlich einen ersten Schwenkpunkt zwischen dem ersten Schubelement 30 und dem Steuerhebel 320, einen zweiten Schwenkpunkt zwischen dem Steuerhebel 320 und dem Stützteil 31, einen dritten Schwenkpunkt zwischen dem Steuerhebel 320 und dem Traghebel 330, einen vierten Schwenkpunkt zwischen dem zweiten Schubelement 33 und dem Traghebel 330 und einen fünften Schwenkpunkt zwischen dem Traghebel 330 und dem Stützteil 31. Ein solches Hebelgetriebe ermöglicht eine flexible Einstellung des Stützteils 31 in einem weiten Bereich durch Übersetzung der Schubbewegungen der Schubelemente 32, 33 in eine rotatorische und/oder translatorische Bewegung des Stützteils 31.
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Bei einer anderen Ausführungsform einer Unterschenkelstütze 3, schematisch dargestellt in 10A bis 10C, wird zur Kopplung des ersten Schubelements 32 und des zweiten Schubelements 33 mit dem Stützteil 31 ein Hebelgetriebe bestehend aus lediglich einem Hebel in Form des Traghebels 330 verwendet (soweit zweckdienlich werden nachfolgend für Bauteile gleicher Funktion die gleichen Bezugszeichen wie vorangehend verwendet).
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Bei der Ausführungsform gemäß 10A bis 10C ist das erste Schubelement 32 mit seinem einen Ende 32A verschwenkbar (und nicht in einem Langloch verschiebbar) mit dem Stützteil 31 verbunden. Das zweite Schubelement 33 steht verschwenkbar mit dem Traghebel 330 in Verbindung, der an seinem anderen Ende 330B verschwenkbar mit dem Stützteil 31 gekoppelt ist.
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Die Funktionsweise der Unterschenkelstütze 3 gemäß 10A bis 10C ist wie folgt.
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Zunächst wird aus der in 10A dargestellten Ausgangslage das erste Schubelement 32 in die erste Verschieberichtung X1 linear relativ zum Trägerelement 30 verschoben, wodurch zum einen das Stützteil 31 rotatorisch verschwenkt wird (Schwenkbewegung T2) und gleichzeitig auch der Traghebel 330 aufgrund der Zwangskopplung mit dem Stützteil 31 und dem noch still stehenden zweiten Schubelement 33 eine Schwenkbewegung T1 ausführt.
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Das erste Schubelement 32 wird ohne das zweite Schubelement 33 verschoben, bis ein am ersten Schubelement 32 angeordneter Kopplungsabschnitt 323 nach Durchlaufen eines Verschiebewegs A in Kontakt mit einem am zweiten Schubelement 33 angeordneten Kopplungsabschnitt 333 tritt. Dieser Zustand ist in 10B dargestellt. Bei weiterer Verschiebebewegung des ersten Schubelements 32 in die erste Verschieberichtung X1 wird nunmehr das zweite Schubelement 33 mitgenommen und in die ihm zugeordnete zweite Verschieberichtung X2 (die parallel zur ersten Verschieberichtung X1 verläuft) verschoben, so dass das (verschwenkte) Stützteil 31 translatorisch verstellt wird und eine lineare Verschiebebewegung T3 gemäß 10C ausführt, bis die gewünschte Verstellposition erreicht ist und der Verstellvorgang abgebrochen wird.
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Die Ausführungsform gemäß 10A bis 10C zeichnet sich durch eine sehr robuste Bauweise aus, die auf einfache Weise unter Minimierung der Anzahl der Bauteile eine durch linear bewegliche Schubelemente 32, 33 gesteuerte Verstellbewegung des Stützteils 31 ermöglicht.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere muss nicht zwangsläufig ein Hebelgetriebe der beschriebenen Art zur Kopplung der beiden Schubelemente mit dem Stützteil verwendet werden. Grundsätzlich sind auch gänzlich andere Kopplungen, beispielsweise eine direkte Kopplung der Schubelemente mit dem Stützteil, möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Sitzteil
- 100
- Sitzrahmen
- 101, 102
- Verbindungsrohr
- 11
- Rückenlehne
- 12
- Sitzuntergestell
- 13
- Führungsschienen
- 14
- Sitzhöhenverstelleinrichtung
- 141
- Hintere Schwinge
- 142
- Vordere Schwinge
- 2
- Fahrzeugboden
- 3
- Unterschenkelstütze
- 30
- Trägerelement
- 301
- Befestigungseinrichtung
- 302
- Befestigungseinrichtung
- 303
- Verbindungselement
- 31
- Stützteil
- 310
- Langloch
- 311
- Flächenelement
- 312
- Rahmen
- 313
- Anlenkungspunkt
- 32
- Erstes Schubelement
- 320
- Steuerhebel
- 320A, 320B
- Ende
- 321
- Querträger
- 322
- Arme
- 323
- Kopplungsabschnitt
- 33
- Zweites Schubelement
- 330
- Traghebel
- 330A, 330B
- Ende
- 331
- Querträger
- 332
- Arme
- 333
- Kopplungsabschnitt
- 34
- Antrieb
- 340
- Spindel
- 341
- Spindelgetriebe
- 35
- Führungsschiene
- A
- Verschiebeweg
- I
- Fahrzeuginsasse
- S1, S2, S3
- Schwenkbewegung
- S4, S5
- Verschiebebewegung
- T1, T2
- Schwenkbewegung
- T3
- Verschiebebewegung
- X1, X2
- Verschieberichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10341845 A1 [0005]
- EP 1252038 B1 [0006]