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Anwendungsgebiet und Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Etagenpresse zur Herstellung von plattenförmigen Werkstücken aus Verbundmaterial unter Vakuum-, Druck- und/oder Wärmeeinwirkung, vorzugsweise zum Laminieren von Solarmodulen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Etagenelement für eine solche Etagenpresse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13 sowie ein Verfahren zur Herstellung plattenförmiger Werkstücke aus Verbundmaterial nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15 mit einer vorgenannten Etagenpresse.
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Beim Laminieren von Solarmodulen werden einzelne, übereinander schichtweise angeordnete Komponenten des Solarmoduls mittels Schmelzfolien dauerhaft miteinander verbunden. Solarmodule weisen in der Regel eine Trägerplatte aus Glas, darüberliegend mindestens eine Schmelzfolie, die zu Strings verbundenen Solarzellen sowie mindestens eine Rückseitenfolie bzw. eine weitere Glasplatte an ihre Rückseite auf. Unter Wärmeeinwirkung schmilzt die Schmelzfolie und vernetzt im weiteren Herstellungsprozess. Dadurch werden die einzelnen Komponenten des Werkstücks dauerhaft miteinander verbunden. Da unter gleichzeitiger, zusätzlicher Druckeinwirkung bessere Laminierergebnisse erreicht werden, erfolgt das Laminieren solcher Werkstücke in dafür vorgesehenen Laminierpressen. Eine weitere Verbesserung des Laminierergebnisses, insbesondere ein blasenfreies Laminieren, wird erreicht, wenn vor Beginn des eigentlichen Pressvorgangs ein Vakuum um das zu laminierende Werkstück herum erzeugt wird.
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Aus dem Stand der Technik sind einetagige und mehretagige Laminierpressen bekannt, bei denen der Laminierpressdruck durch ein flexibles Andrückmittel, beispielsweise eine Membran, auf das zu laminierende Werkstück aufgebracht wird. Rein hydraulisch arbeitende Laminierpressen sind aber auch bekannt. Bei den bekannten Laminierpressen kann das Vakuum um das Werkstück herum entweder in jeder Etage separat und einzeln erzeugt werden oder in einer die Laminierpresse vollständig umschließenden Kammer.
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Hinsichtlich des Aufbaus, der Funktion und der Eigenschaften einer Laminierpresse, bei der in jeder Etage mindestens ein separates, einzelnes Vakuum erzeugt werden kann, wird an dieser Stelle beispielhaft auf die
DE 10 2007 025 380 A1 verwiesen. Nachteilig an einer solchen Laminierpresse ist vor allem der hohe Aufwand für die Bereitstellung der Mittel zum Evakuieren bzw. Druckbeaufschlagen zur Presskrafterzeugung. Für jede Etage sind entsprechende Leitungen sowie Steuer- und Regelungseinheiten zur Einstellung des gewünschten Druckes in jedem Volumen vorzusehen und entsprechend jeweils separate Vakuumpumpen bzw. drucklufterzeugende Kompressoren.
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Eine vollständig von einer Kammer umschlossene Laminierpresse ist in der
EP 1 609 597 A2 offenbart. Diese beschreibt einen Laminator, der vollständig innerhalb einer evakuierbaren Laminierkammer angeordnet ist, also vollständig eingekapselt ist. Zur Erzeugung eines die zu laminierenden Werkstücke umgebenden Vakuums muss die gesamte Laminierkammer evakuiert werden. So kann zwar eine aufwendige und für jede einzelne Etage separate Vakuum-Verschlauchung entfallen, jedoch ist ein sehr großes Volumen zu evakuieren.
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Aufgabe und Lösung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Etagenpresse, ein Etagenelement für eine solche Etagenpresse und ein Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Werkstücken aus Verbundmaterial unter Druck- und Wärmeeinwirkung mit einer solchen Etagenpresse zu schaffen, mit denen Probleme des Standes der Technik beseitigt werden können, insbesondere hinsichtlich der Vakuumerzeugung.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Etagenpresse mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Etagenelement für eine solche Etagenpresse mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht. Manche der nachfolgenden, jedoch nicht erschöpfende aufgezählten Merkmale und Eigenschaften treffen sowohl auf eine Etagenpresse, auf ein Etagenelement als auch auf das Verfahren zu. Sie werden teilweise nur einmal beschrieben, gelten jedoch unabhängig davon sowohl für die Etagenpresse als auch für das Etagenelement und das Verfahren.
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Eine Etagenpresse zu Herstellung von plattenförmigen Werkstücken aus Verbundmaterial unter Vakuum-, Druck- und/oder Wärmeeinwirkung, vorzugsweise zum Laminieren von Solarmodulen, ist mit einem Oberjoch und einem Pressentisch und mit mindestens zwei übereinander angeordneten Etagen vorgesehen bzw. ausgebildet. Dabei sind die Etagen zwischen dem Oberjoch und dem Pressentisch angeordnet. Eine Etage weist zwei übereinander angeordnete Etagenelemente auf und ein unteres Etagenelement und ein oberes Etagenelement bilden eine Etage. Durch Zusammenwirken der Etagenelemente einer Etage entsteht zwischen diesen Etagenelementen ein Produktraum mit einem Produktraum-Volumen. In den Produktraum kann ein zu laminierendes Werkstück eingebracht werden, das dann von dem Produktraum-Volumen umgeben ist. Bei übereinander angeordneten Etagen ist das obere Etagenelement einer unteren Etage gleichzeitig das untere Etagenelement der darüber angeordneten Etage und so weiter. Des Weiteren weist die Etagenpresse mindestens eine Presskrafterzeugungseinheit auf, die zur Erzeugung eines erforderlichen axialen Pressdrucks in mindestens einer Etage ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Presskrafterzeugungseinheit auch als Hebe- und Senkvorrichtung zum Öffnen und Schließen mindestens einer Etage oder aller Etagen ausgebildet. Die Etagenpresse weist außerdem mindestens eine Vakuumeinheit auf. Dabei ist die Vakuumeinheit zur Evakuierung des Produktraum-Volumens mindestens einer Etage ausgebildet. Des Weiteren ist mindestens eine Steuerung für mindestens eine Presskrafterzeugungseinheit und/oder mindestens eine Vakuumeinheit vorgesehen.
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Bei einer erfindungsgemäßen Etagenpresse sind die Produktraum-Volumina der einzelnen Etagen zu einem einzigen Gesamt-Volumen verbunden, vorteilhaft durch mehrere Kanäle oder Durchgänge. Dabei herrscht in allen Produktraum-Volumina der gleiche Druck und das Gesamt-Volumen befindet sich im wesentlichen nur innerhalb des Bereichs, in welchem die Etagenelemente angeordnet sind. Das bedeutet, dass sich nur ein einziges geschlossenes Vakuum-Volumen ausbildet, nämlich das Gesamt-Volumen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Druck im Gesamt-Volumen einstellbar, vorzugsweise in einem Bereich von 0 bzw. etwas darüber bis 6 bar.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung begrenzen das unterste Etagenelement oder der Pressentisch das Gesamt-Volumen im Wesentlichen von unten und das oberste Etagenelement oder das Oberjoch begrenzen das Gesamt-Volumen im Wesentlichen nach oben. Dies bedeutet also, dass sich das Gesamt-Volumen innerhalb der Etagen bzw. zwischen Oberjoch und Pressentisch. befindet, bis auf den Teil des Gesamt-Volumens, der durch die Schlauchleitungen und/oder ein nicht unmittelbar ein Werkstück umgebendes Volumen und/oder die Vakuumpumpe bzw. Vakuumeinheit gebildet wird.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Etagenelement einer Etage mindestens einen Kanal auf. Dabei verbindet mindestens ein Kanal das Produktraum-Volumen der darüber angeordneten Etage mit dem Produktraum-Volumen der darunter angeordneten Etage und verläuft vorzugsweise senkrecht zu einer Etagenelementebene. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Kanal außerhalb des Bereichs angeordnet, in dem das zu laminierende Werkstück während des Pressvorgangs innerhalb der Etage positioniert wird. Vorteilhaft ist es ferner, eine Vielzahl von Kanälen vorzusehen, die insbesondere in regelmäßigen Abständen um den Bereich, in welchem das zu laminierende Werkstück positioniert wird, angeordnet sind, also nahe am Rand einer umlaufenden Dichtung. Sie könnten aber auch in einem Mittenbereich sein.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist mindestens ein Kanal, welcher zwei Produktraum-Volumina miteinander verbindet, einen länglichen bzw. langlochförmigen Querschnitt auf. Alternativ kann der Kanalquerschnitt aber auch rund sein. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Kanäle so dimensioniert sind, dass das Gesamt-Volumen der Etagenpresse innerhalb einer vordefinierten Maximal-Evakuierzeit evakuiert werden kann. Die Einhaltung dieser Maximal-Evakuierzeit ist für ein qualitativ hochwertiges Laminierergebnis besonders vorteilhaft. Die Maximal-Evakuierzeit ist dabei unter anderem abhängig von einem Aufheizvorgang, mit dem die zu laminierenden Werkstücke erwärmt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Vakuum bereits erzeugt ist, wenn der Schmelzklebstoff seine Erweichungstemperatur erreicht. Die Querschnitte können im Bereich von 1 cm2 bis 10 cm2 pro Kanal reichen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist mindestens eine Etage mindestens ein Dichtelement zur Abdichtung des Produktraum-Volumens auf. Dabei ist vorzugsweise das Dichtelement an einer Unterseite des oberen Etagenelements der Etage angeordnet. Die Dichtwirkung entsteht durch Zusammenwirken des Dichtelements mit den beiden, die Etage bildenden Etagenelementen. Insbesondere sind die Dichtelemente von allen Etagen jeweils an der Unterseite des oberen Etagenelements der zugehörigen Etage angeordnet. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Dichtelement als Strangpressprofil ausgebildet, vorzugsweise als Silikonstrangpressprofil.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Dichtelement umlaufend angeordnet und vorzugsweise einteilig ausgebildet, d. h. es wird aus einem Stück gebildet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung befindet sich der mindestens eine Kanal innerhalb des umlaufend angeordneten Dichtelements bzw. in einer davon umrandeten Fläche. Vorzugsweise sind alle Kanäle derart innerhalb des Dichtelements angeordnet.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Etagenpresse ein vertikal unverfahrbares Oberjoch auf.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Vakuumeinheit oberhalb von den Etagen angeordnet, vorzugsweise am Oberjoch. Sie kann aber auch unterhalb des Pressentischs angeordnet sein oder seitlich davon.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das oberste Etagenelement am Oberjoch angeordnet bzw. befestigt und ebenfalls vertikal unverfahrbar, und nur darunter angeordnete Etagenelemente und der Pressentisch sind vertikal verfahrbar bzw. beweglich.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein Etagenelement als Heizeinrichtung ausgebildet oder weist eine Heizeinrichtung auf für eine Wärmeabgabe in den darüber und/oder darunter befindlichen Produktraum. Vorzugsweise weisen alle unteren Etagenelemente eine Heizeinrichtung auf oder sind als Heizeinrichtung ausgebildet für eine Wärmeabgabe in den darüber befindlichen Produktraum der zugehörigen Etage.
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Ein erfindungsgemäßes Etagenelement für eine vorgenannte Etagenpresse weist mindestens einen vorbeschriebenen Kanal auf zur Verbindung eines oberhalb des Etagenelements angeordneten Produktraum-Volumens mit einem unterhalb des Etagenelements angeordneten Produktraum-Volumen. Dabei verläuft der Kanal vorzugsweise senkrecht zur Etagenelementebene durch das Etagenelement hindurch von einer Etagenelement-Oberseite bis zur einer Etagenelement-Unterseite.
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Eine Etagenpresse mit einem erfindungsgemäßen Etagenelement als unterstem Etagenelement und/oder als oberstem Etagenelement weist ein unterstes Etagenelement und/oder ein oberstes Etagenelement auf, an dem zwei Dichtelemente angeordnet sind. Dabei ist eines dieser Dichtelemente umlaufend und außerhalb von dem Kanal an der Unterseite des Etagenelements angeordnet und ein anderes Dichtelement umlaufend und außerhalb von dem Kanal an der Oberseite des Etagenelements angeordnet.
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Alternativ kann eine Etagenpresse mit einem erfindungsgemäßen Etagenelement als unterstem Etagenelement und/oder als oberstem Etagenelement auch mindestens ein Verschlussmittel zum Verschließen des mindestens einen Kanals bzw. mehrere Verschlussmittel für alle Kanäle darin aufweisen, vorzugsweise einen Verschluss-Stopfen. Dabei ist das Verschlussmittel dazu ausgebildet, den Kanal nach außen luftdicht abzuschließen. So kann die gesamte Etage luftdicht verschlossen werden.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Werkstücken aus Verbundmaterial unter Druck und Wärmeeinwirkung, vorzugsweise zum Laminieren von Solarmodulen, mit einer zuvor beschriebenen Etagenpresse wird mit den folgenden Schritten durchgeführt. In einem ersten Verfahrensschritt wird mindestens einer Etage ein zu laminierendes Werkstück zugeführt. Anschließend werden in einem weiteren Verfahrensschritt das obere und das untere Etagenelement dieser mindestens einen Etage in vertikaler Richtung so weit zusammengebracht, bis ein Dichtelement dieser Etage das Produktraum-Volumen abdichtet, so dass ein evakuierbares Produktraum-Volumen zwischen den Etagenelementen dieser Etage entsteht. In einem weiteren Verfahrensschritt werden dann die entstandenen evakuierbaren Produktraum-Volumina aller Etagen und damit das Gesamt-Volumen evakuiert.
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Anschließend wird in einem weiteren Verfahrensschritt der erforderliche Pressdruck in mindestens einer Etage auf das zu laminierende Werkstück aufgebracht mittels der Presskrafterzeugungseinheit. Dazu werden zunächst die Etagenelemente einer Etage jeweils vollständig zusammengebracht. Es stellt sich durch die Kanäle über alle Etagen ein annähernd gleicher Druck im Gesamt-Volumen ein, vorzugsweise ein Druck von näherungsweise 0 bar. Alternativ ist es auch möglich, kein Vakuum zu erzeugen, sondern das Gesamt-Volumen mit einem Druck zu beaufschlagen, vorzugsweise mit einem Druck bis zu 6 bar.
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Die Presskrafterzeugung und die Vakuumerzeugung werden dabei während des Betriebs der Etagenpresse von mindestens einer Steuereinheit gesteuert. Vorzugsweise werden auch das Öffnen und Schließen der Etagenpresse sowie die Temperaturregelung der Heizeinrichtungen von einer dieser Steuereinheiten gesteuert. Dabei ist es besonders wichtig, dass der zeitliche Verlauf der Temperatur an den zeitlichen Verlauf der Vakuumerzeugung angepasst ist und ebenso an den zeitlichen Verlauf der Presskrafterzeugung.
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Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Ausgestaltungen der Erfindung sind in Zeichnungen schematisch dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Die in den einzelnen Figuren gezeigten Ausführungen weisen teilweise Merkmale auf, die nicht in allen gezeigten Ausführungen dargestellt sind bzw. die nicht alle gezeigten Ausgestaltungen aufweisen. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Etagenpresse im geöffneten Zustand in einer Ansicht von schräg oben,
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2 die Etagenpresse aus 1 in Frontansicht,
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3 die Etagenpresse aus 1, jedoch ohne das Oberjoch und die oberhalb vom Oberjoch angeordneten Komponenten,
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4 die Darstellung aus 3 in Draufsicht,
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5 eine vereinfachte Skizze der Etagenpresse aus 1 im geschlossenen Zustand in Schnittdarstellung mit einem Schnitt senkrecht zu A-A',
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6 ein Etagenelement mit einem an seiner Unterseite angeordneten umlaufenden Dichtelement in einer Ansicht von schräg unten und
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7 die Etagenpresse aus 1 in einer Schnittdarstellung entlang des Schnittes A-A' in einer Ansicht gemäß I auf die Schnittebene.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Etagenpresse 100. Zwischen einem Oberjoch 103 und einem Pressentisch 104 sind die einzelnen Etagenelemente 106a, 106b und 106c angeordnet. Auf dem Oberjoch 103 ist die Vakuumeinheit 102 angeordnet, mit der das erforderliche Vakuum erzeugt wird. Über Vakuum-Leitungen 101 ist die Vakuumeinheit 102 mit dem Gesamt-Volumen innerhalb der Etagenelemente 106a, 106b und 106c verbunden. Das Oberjoch 103 der Etagenpresse 100 ist feststehend ausgebildet, d. h. vertikal nicht verfahrbar. Das oberste Etagenelement 106a ist ebenfalls vertikal nicht verfahrbar, da es mit dem Oberjoch 103 fest verbunden ist. Das mittlere Etagenelement 106b und das unterste Etagenelement 106c können vertikal nach oben bewegt werden, indem sie vom Pressentisch 104 nach oben verfahren werden. Zur Führung des Pressentischs 104 sind Führungen 105 vorgesehen. Das oberste Etagenelement 106a und das mittlere Etagenelement 106b bilden eine Etage 115, in die ein zu laminierendes Werkstück eingebracht ist. Das unterste Etagenelement 106c und das mittlere Etagenelement 106b bilden eine untere Etage 116, in die ebenfalls ein zu laminierendes Werkstück eingebracht ist. Die in dieser Abbildung gezeigte Etagenpresse 100 ist eine Zwei-Etagenpresse.
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In 2 ist die Etagenpresse 100 aus 1 in Frontansicht dargestellt, in der die in die Etagen 115 und 116 eingebrachten zu laminierenden Werkstücke 114 gut zu erkennen sind. Ferner ist auch der den Pressentisch 104 antreibende Hydraulikzylinder 107 erkennbar, der in diesem Ausführungsbeispiel auch die Presskrafterzeugungseinheit ist. Der Pressentisch 104 kann vom Hydraulikzylinder 107 vertikal nach oben und unten bewegt werden. Die in den 1 und 2 dargestellte Etagenpresse 100 ist jeweils in einem geöffneten Zustand abgebildet.
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Um die Etagenpresse 100 zu schließen, wird zunächst die untere Etage 116 geschlossen. Das unterste Etagenelement 106c kommt beim Schließen zunächst mit einem Dichtelement 109 an einer Unterseite des mittleren Etagenelementes 106b in Kontakt. Dieses wirkt ab einer bestimmten Schließposition mit dem untersten Etagenelement 106c zusammen und bildet innerhalb des umlaufend ausgebildeten Dichtelements 109 ein evakuierbares Produktraum-Volumen um das zu laminierende Werkstück 114 in der untersten Etage 116 herum. Das Produktraum-Volumen in der untersten Etage 116 wird dabei von unten durch das unterste Etagenelement 106c begrenzt, von oben durch das mittlere Etagenelement 106b und seitlich durch die umlaufende Dichtung 109. Bewegt der Hydraulikzylinder 107 den Pressentisch 104 noch weiter nach oben, wird die Etage 115 ebenfalls geschlossen und es bildet sich in der Etage 115 ein entsprechendes evakuierbares Produktraum-Volumen um das zu laminierende Werkstück 114 in dieser Etage 115 aus. Zwischen dem obersten Etagenelement 106a und dem Oberjoch 103 ist ebenfalls ein umlaufend ausgebildetes Dichtelement 108 zur Abdichtung des obersten Etagenelemtents 106a an dessen Oberseite nach außen angeordnet.
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In 3 ist zum besseren Verständnis die Etagenpresse 100 aus den 1 und 2 in einer Ansicht schräg von oben ohne das Oberjoch 103, die Vakuumeinheit 102 und die zugehörigen Vakuum-Leitungen 101 dargestellt. In dieser Darstellung ist die Anordnung des Dichtelements 108 umlaufend und außerhalb von den Kanälen 111 auf dem obersten Etagenelement 106a gut zu erkennen. Ebenfalls gut zu erkennen sind Kanäle 111, die einen in etwa langlochförmigen Querschnitt aufweisen und senkrecht durch eine Etagenelementebene des obersten Etagenelements 106a hindurchlaufen von der Oberseite des Etagenelements 106a bis zur Unterseite des Etagenelements 106a. Das Dichtelement 109 an der Unterseite des obersten Etagenelements 106a ist ebenfalls entsprechend umlaufend und außerhalb der Kanäle angeordnet. Das gleiche gilt für das Dichtelement 109, welches an der Unterseite des mittleren Etagenelements 106b angeordnet ist.
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In 4 ist eine Draufsicht auf die Teile der Etagenpresse 100 aus 3 dargestellt. In dieser Darstellung ist der langlochförmige Querschnitt der Kanäle 111 gut zu erkennen, und dass die Kanäle 111 nicht nur entlang einer Seite des Etagenelements angeordnet sind sondern ebenfalls auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei sind Anzahl und Querschnitt der Kanäle 111 so dimensioniert, dass innerhalb einer vordefinierten maximalen Zeit ein Gesamt-Volumen evakuiert werden kann.
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Die in diesem Ausführungsbeispiel gezeigten Etagenelemente 106a, 106b und 106c weisen jeweils eine hier nicht erkennbar dargestellte Heizeinrichtung auf, so dass Wärme in das zu laminierende Werkstück abgeben werden kann. Die Temperatur kann über Temperaturfühler 110 an den Etagenelementen 106a, 106b und 106c erfasst werden. Die Etagenelemente 106a, 106b und 106c mit ihren Heizeinrichtungen sind dabei so ausgebildet, dass sie die Wärme sowohl nach oben als auch nach unten abgeben können. In dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel sind zwischen dem obersten Etagenelement 106a und dem Oberjoch 103 sowie zwischen dem untersten Etagenelement 106c und dem Pressentisch 104 Isolierplatten vorgesehen, die ebenfalls nicht dargestellt sind. Mit diesen Isolierplatten wird eine effizientere Nutzung der Etagenpresse 100 erreicht, da die Wärmeverluste ins Oberjoch 103 bzw. den Pressentisch 104 minimiert werden.
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In 5 ist eine vereinfachte Skizze der Etagenpresse 100 aus 1 im geschlossenen Zustand in einem Mittenschnitt senkrecht zur Schnittebene A-A' dargestellt. In dieser Abbildung sind die einzelnen Produktraum-Volumina 120a und 120b gut zu erkennen, die nach oben und unten jeweils von einem Etagenelement 106a und 106b bzw. 106b und 106c begrenzt werden und seitlich von den Dichtelementen 109. Innerhalb der Produktraum-Volumina 120a und 120b liegt jeweils das zu laminierende Werkstück 114. Zwischen dem Werkstück 114 und dem jeweiligen oberen Etagenelement 106a bzw. 106b der zugehörigen Etage ist ein bekanntes Presspad 112 vorgesehen.
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Über die Kanäle 111 sind die beiden Produktraum-Volumina 120a und 120b miteinander verbunden und auch mit dem Volumen 119. Über die Vakuum-Kanäle 113 und die Vakuum-Leitungen 101 sind sie mit der Vakuumeinheit 102 verbunden. Somit bildet sich innerhalb der Etagenpresse nur ein einziges Vakuum-Volumen aus, das Gesamt-Volumen, welches sich im wesentlichen innerhalb des Bereichs befindet, in dem die Etagenelemente 106a, 106b, 106c angeordnet sind, bis auf den Teil, der sich auf die Vakuum-Leitungen und das Volumen zwischen dem oberen Etagenelement 106a und dem Oberjoch 103 erstreckt.
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Denkbar ist alternativ zu dem gezeigten Ausführungsbeispiel auch, die Vakuumeinheit direkt mit einem Produktraum-Volumen 120a oder 120b zu verbinden, so dass außer den Produktraum-Volumina 120a und 120b keine weiteren Volumina evakuiert werden müssen. In diesem Fall bilden nur die Produktraum-Volumina das Gesamt-Volumen. Dann befindet sich das Gesamt-Volumen sogar nur innerhalb der Etagen, bis auf den Teil in den Vakuum-Leitungen.
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Das unterste Etagenelement 106c weist in diesem Ausführungsbeispiel keine Kanäle auf. Es handelt sich um ein geschlossenes Etagenelement 106c. Falls das unterste Etagenelement 106c ebenfalls Kanäle aufweist, ist entsprechend wie beim obersten Etagenelement 106a an der Unterseite des Etagenelements 106c ein umlaufendes Dichtelement vorzusehen, das durch Zusammenwirken mit dem Pressentisch 104 das Gesamt-Volumen nach unten abdichtet. Die Kanäle im untersten bzw. obersten Etagenelement 106c bzw. 106a können alternativ auch mit Verschlussmitteln, beispielsweise Verschlussstopfen, das Gesamt-Volumen abdichten anstelle mit einem außerhalb umlaufend angeordneten Dichtelement 108.
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6 zeigt zum besseren Verständnis das Etagenelement 106b mit einem an dessen Unterseite umlaufend angeordneten Dichtelement 109. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist in dem Etagenelement 106b an der Unterseite wie in 5 bereits beschrieben, ein Presspad 112 angeordnet.
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7 zeigt die Etagenpresse 100 aus 1 in einer Schnittdarstellung in einer Ansicht I auf die Schnittebene A-A'. In dieser Darstellung ist dargestellt, wie die einzelnen Kanäle 111 in den Etagenelementen 106a und 106b das im geschlossenen Zustand entstehende Produktraum-Volumen der unteren Etage 116 mit dem entstehenden Produktraum-Volumen der Etage 115 darüber verbinden. Wie bereits im Zusammenhang mit 5 beschrieben wurde, kann sich zwischen dem obersten Etagenelement 106a und dem Oberjoch 103 innerhalb der umlaufenden Dichtung 108 ebenfalls ein evakuierbares Volumen ausbilden, welches über einen Vakuum-Kanal 113 und die Vakuum-Leitungen 101 mit der Vakuumeinheit 102 verbunden ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007025380 A1 [0004]
- EP 1609597 A2 [0005]