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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Permanentmagnetretarder, im Einzelnen mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Ein gattungsgemäßer Permanentmagnetretarder wird beispielsweise in den Offenlegungsschriften
JP 2003- 209 965 A und
JP 2003- 209 966 A beschrieben. Aus diesen Offenlegungsschriften ist bekannt, die von einem kreisringförmigen Magnetenträger gehaltenen Permanentmagneten gegenüber einem den Magnetenträger radial außerhalb umschließenden Schaltelement zwischen den Permanentmagneten und dem Rotor mittels eines doppeltwirkenden Zylinders in Umfangsrichtung zu verschieben, um den Permanentmagnetretarder ein- und auszuschalten. Um ein Ausschalten des Permanentmagnetretarders auch dann zu ermöglichen, wenn die Ansteuerung des doppeltwirkenden Zylinders mit Druckluft ausfällt, ist in einem der beiden Zylinderräume eine Druckfeder angeordnet, die auf den Kolben des Zylinders und damit auf den Magnetenträger eine Kraft im Sinne eines Rückstellens in die ausgeschaltete Position bewirkt. Diese Feder weist gemäß den beiden Offenlegungsschriften eine nichtlineare Federkennlinie beziehungsweise Federsteifigkeit auf, mit einem ausgehend vom maximal zusammengedrückten Zustand in Richtung des entspannten Zustandes ersten Bereich, der eine besonders hohe Federsteifigkeit aufweist, und einen sich daran anschließenden zweiten Bereich mit einer vergleichsweise niedrigeren Federsteifigkeit. In diesem ersten Bereich des Federweges ist die Druckfeder in der Lage, eine derart hohe Rückstellkraft auf den Magnetenträger zu erzeugen, dass dieser auch bei kleinen Drehzahlen des Rotors, in welchen die Widerstandskraft beziehungsweise das Widerstandsmoment des Magnetenträgers gegenüber dieser Rückstellung besonders hoch ist, sicher durch die Druckfeder zurückgestellt wird, und zwar bis auf den halben Rückstellweg.
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JP 2005- 176 418 A offenbart einen Permanentmagnetretarder für Kraftfahrzeuge mit einer Bremsscheibe, die an einem Rotor angeschlossen ist, und mit einem ringförmigen Führungsgehäuse aus einem nicht magnetischen Werkstoff. Ein ferromagnetischer Haltering ist in dem Gehäuse aufgenommen und in Axialrichtung senkrecht zur Bremsoberfläche der Bremsscheibe beweglich, sodass er auf die Bremsscheibe zu und von dieser weg bewegt werden kann. Eine Vielzahl von Permanentmagneten sind in Umfangsrichtung um die Drehachse des Retarders gleichmäßig beabstandet hintereinander auf einer Oberfläche des Halterings angeordnet, die der Bremsscheibe gegenübersteht. Durch das Anfahren der Permanentmagnete an die Bremsscheibe und Entfernen von dieser wird der Permanentmagnetretarder ein- und ausgeschaltet.
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JP 2003- 209 965 A offenbart einen Permanentmagnetretarder für ein Kraftfahrzeug mit einem Aktuator in Form eines Druckzylinders, um einen Tragring mit Permanentmagneten in Umfangsrichtung um die Drehachse des Permanentmagnetretarders wechselseitig zu verschieben, sodass die Permanentmagneten in einer ersten Position ferromagnetischen Abschnitten eines äußeren Rings in Radialrichtung gegenüberstehen oder in einer zweiten Position relativ zu diesen in Umfangsrichtung verschoben sind, um den Permanentmagnetretarder ein- und auszuschalten.
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Ungünstig bei den bekannten Ausführungsformen ist, dass die Aktuatoren in Form von doppeltwirkenden Zylindern robust und groß ausgeführt werden müssen, um die notwendige Verstellkraft aufzubringen. In der Regel werden in der Praxis sogar zwei oder mehr Zylinder parallel geschaltet, um gemeinsam die notwendige Verstellkraft aufzubringen, was zum einen den notwendigen Bauraum vergrößert und zum anderen die Herstellungskosten und die Wartungskosten erhöht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Permanentmagnetretarder anzugeben, bei welchem ein sicheres Ein- und Ausschalten auch im Falle des Versagens der Ansteuerung des Aktuators erreicht wird und die erforderliche Verstellkraft minimiert wird.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Permanentmagnetretarder mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Der erfindungsgemäße Permanentmagnetretarder weist einen über einer Drehachse umlaufenden Rotor und einen Stator auf. Der Rotor oder der Stator trägt eine Vielzahl von in Umfangsrichtung über der Drehachse hintereinander angeordnete und mit alternierender Polung ausgerichtete Permanentmagneten. Das jeweils andere Bauteil, wenn der Stator die Permanentmagneten trägt, ist dies der Rotor, und wenn der Rotor die Permanentmagneten trägt, ist dies der Stator, weist wenigstens einen, den Permanentmagneten zugewandten Bereich aus einem magnetisierbaren Material auf oder eine Vielzahl solcher den Permanentmagneten zugewandte Bereiche aus einem magnetisierbaren Material. Gemäß einer günstigen Ausführungsform, bei welcher der Stator die Permanentmagneten trägt, ist der gesamte Rotor beziehungsweise ein gesamter dem Stator gegenüberstehender Ring des Rotors aus einem solchen magnetisierbaren Material, beispielsweise Eisen oder Stahl, hergestellt.
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Um das Einschalten und Ausschalten des Permanentmagnetretarders der insbesondere frei von Magnetspulen zur Erzeugung des Bremsmomentes ist, zu ermöglichen, ist ein Schaltelement zwischen den Permanentmagneten und dem wenigstens einen Bereich aus magnetisierbarem Material, insbesondere des Rotors, vorgesehen. Beispielsweise kann der Stator mittels eines Magnetenträgers die Vielzahl von Permanentmagneten tragen, wobei der Magnetenträger dann insbesondere ringförmig ausgeführt ist, und der Rotor kann den Stator beziehungsweise den Magnetenträger mit den Permanentmagneten radial von innen oder radial von außen ringförmig umschließen. Das Schaltelement ist dann zwischen dem Rotor und dem Magnetenträger beziehungsweise den Permanentmagneten angeordnet, wobei insbesondere der Magnetenträger, das Schaltelement und der Rotor konzentrisch zueinander positioniert sind.
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Das Schaltelement erstreckt sich derart scheibenförmig, ringförmig oder ringsegmentförmig in Umfangsrichtung über der Drehachse des Rotors und zwischen dem Rotor und dem Stator, dass sich magnetisierbare Rückschlusselemente des Schaltelementes mit nicht magnetisierbaren Zwischenelementen des Schaltelementes in Umfangsrichtung abwechseln. Somit ist es nun möglich, durch eine relative Verdrehung zwischen dem Schaltelement und den Permanentmagneten in einer ersten Position die Rückschlusselemente den Permanentmagneten gegenüberzustellen, insbesondere in Radialrichtung, und in einer zweiten Position die Zwischenelemente den Permanentmagneten gegenüberzustellen, insbesondere in Radialrichtung. Diese Verstellung des Schaltelementes und/oder der Permanentmagneten, letzteres insbesondere über den Magnetenträger, mittels einer Verdrehung, insbesondere begrenzten Verdrehung des verstellbaren Elementes in Umfangsrichtung, wird mittels eines Aktuators bewirkt, der sowohl eine Verdrehung aus der ersten Position in die zweite Position als auch aus der zweiten Position in die erste Position bewirken kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, einen ersten Aktuator für die Verdrehung aus der zweiten Position in die erste Position vorzusehen, und einen zweiten Aktuator für die Verdrehung aus der ersten Position in die zweite Position. Auch eine Vielzahl solcher Aktuatoren entweder zur wechselseitigen Verdrehung oder zur jeweiligen Verdrehung in nur die eine Richtung kann vorgesehen sein.
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In der ersten Position, wenn die Rückschlusselemente den Permanentmagneten gegenüberstehen, stellt sich ein Magnetfeld vom Stator über die Rückschlusselemente in den Rotor und zurück in den Stator ein. Bei einer Drehung des Rotors beziehungsweise beim Antrieb des Rotors durch einen Antriebsstrang, insbesondere eines Fahrzeugs, wie Personenkraftwagen, Lastkraftwagen oder Schienenfahrzeug, erfolgt daher eine Abbremsung des Rotors und damit des Antriebsstranges aufgrund des beziehungsweise der Magnetfelder. Wenn hingegen in der zweiten Position die Zwischenelemente den Permanentmagneten gegenüberstehen, schließen die Rückschlusselemente jeweils zwei in Umfangsrichtung benachbart zueinander angeordnete Permanentmagneten mit gegenseitiger Polung kurz, sodass sich nur ein „kleiner“ magnetischer Kreislauf beziehungsweise kreisförmiges Magnetfeld zwischen den Permanentmagneten und den Rückschlusselementen einstellt, welches nicht über die Systemgrenze zwischen Rotor und Stator hinwegreicht und somit nicht sowohl den Rotor als auch den Stator durchfließt. Demgemäß kann der Rotor frei oder im Wesentlichen ohne Abbremsung durch ein magnetisches Feld gegenüber dem Stator umlaufen, der Permanentmagnetretarder ist ausgeschaltet.
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Erfindungsgemäß ist der Aktuator über einen Hebelmechanismus an den Permanentmagneten und/oder dem Schaltelement angeschlossen, und dadurch wird die vom Aktuator bei der Verstellung aus der ersten Position in die zweite Position und aus der zweiten Position in die erste Position aufzubringende Kraft reduziert. Da mit dieser Kraftreduzierung durch den Hebelmechanismus eine relative Verlängerung des Verschiebeweges gegenüber den bekannten Ausführungsformen ohne Hebelmechanismus, den der Aktuator ausführen muss, einhergeht, ist es von Vorteil, eine große Anzahl von Permanentmagneten und diesen zugeordneten Rückschlusselementen vorzusehen, die dann eine vergleichsweise geringe Erstreckung in Umfangsrichtung aufweisen. Beispielsweise können 25, 30 oder mehr Permanentmagnete vorgesehen sein, sowie in der Regel dieselbe Anzahl von zugeordneten Rückschlusselementen. Eine besonders günstige Ausführungsform sieht 32 oder mehr Permanentmagnete und eine entsprechende Anzahl von Rückschlusselementen vor.
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Der Hebelmechanismus weist vorteilhaft einen Hebelarm, insbesondere linearen Hebelarm auf oder wird durch einen solchen gebildet, mit drei Drehpunkten, einem ersten Drehpunkt zur Lagerung des Hebelarms, insbesondere mittels eines durch den Stator getragenen Zapfenlagers, einem zweiten Drehpunkt als Anschlusspunkt für den Aktuator und einem dritten Drehpunkt als Anschlusspunkt für den Magnetenträger und/oder das Schaltelement.
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Der Drehpunkt, über welchem sich der Hebelarm dreht, kann beispielsweise außerhalb der beiden Anschlusspunkte des Aktuators und des Magnetenträgers beziehungsweise des Schaltelementes positioniert sein, in der Regel nämlich dann, wenn der Magnetenträger beziehungsweise das Schaltelement zusammen mit dem Aktuator radial außerhalb oder radial innerhalb des Drehpunktes, letzterer insbesondere vorgesehen im Stator, positioniert sind.
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Die vom Aktuator bei dessen ansteuernder Betätigung, insbesondere mittels einer Drucksteuereinrichtung, zur Rückstellung der Permanentmagneten und/oder des Schaltelementes aus der ersten Position in die zweite Position, das heißt beim Ausschalten des Permanentmagnetretarders aufzubringende Kraft, ist in der Regel, wie der Fachmann weiß, bei einer vergleichsweise hohen Drehzahl des Rotors kleiner als bei einer vergleichsweise kleineren Drehzahl des Rotors. Dies bedeutet, dass unterhalb eines vorgegebenen Grenzwertes der Drehzahl eine vergleichsweise größere Kraft für die Rückstellung beziehungsweise das Ausschalten aufgebracht werden muss, als bei einer Drehzahl oberhalb des vorgegebenen Grenzwertes.
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Um auch im Falle eines Versagens der „normalen“ Ansteuerung des Aktuators, auch als aktive Ansteuerung bezeichnet, ein Rückstellen beziehungsweise Ausschalten des Permanentmagnetretarders zu ermöglichen, kann der Aktuator ein elastisches Rückstellelement umfassen, das örtlich innerhalb des Aktuators oder außerhalb des Aktuators, diesem zugeordnet, vorgesehen sein kann, welches auf die Permanentmagneten und/oder das Schaltelement, je nachdem, welches Bauteil in Umfangsrichtung verdrehbar ist, eine Rückstellkraft im Sinne eines Verdrehens der Permanentmagneten und/oder des Schaltelementes in die zweite Position ausübt, das heißt im Sinne eines Ausschaltens des Permanentmagnetretarders. Von Vorteil ist es, wenn dieses elastische Rückstellelement eine Federsteifigkeit aufweist, die zwar größer ist als die zur Rückstellung der Permanentmagneten und/oder der Schaltelemente aufzubringende Kraft bei der vergleichsweise hohen Drehzahl des Rotors, jedoch zugleich kleiner als die zur Rückstellung der Permanentmagneten und/oder des Schaltelementes aufzubringende Kraft bei der vergleichsweise kleineren Drehzahl des Rotors. Hierdurch kann auf der einen Seite eine sichere Rückstellung beziehungsweise ein sicheres Ausschalten erzielt werden, und auf der anderen Seite ist die beim Einschalten zu überwindende Kraft des elastischen Rückstellelementes minimiert.
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Von Vorteil ist es, wenn der wenigstens eine Aktuator einen doppeltwirkenden Druckzylinder umfasst, mit einem ersten mit einem Steuerdruckmedium beaufschlagbaren Zylinderraum und einem zweiten, mit einem Steuerdruckmedium beaufschlagbaren Zylinderraum. Der erste Zylinderraum ist vom zweiten Zylinderraum durch einen Kolben druckdicht beziehungsweise steuerdruckmediumdicht getrennt. Der Kolben ist derart verschiebbar, dass er in einer ersten Verschiebungsrichtung den ersten Zylinderraum vergrößert und den zweiten Zylinderraum verkleinert, und in einer zweiten, entgegengesetzten Verschiebungsrichtung den ersten Zylinderraum verkleinert und den zweiten Zylinderraum vergrößert. Am Kolben ist eine Kolbenstange oder ein gleichwirkendes Element angeschlossen, über welches die Verdrehung der Permanentmagneten, insbesondere des die Permanentmagneten tragenden Magnetenträgers, und/oder des Schaltelementes unmittelbar oder mittelbar bewirkt wird. Demgemäß ist die Kolbenstange beziehungsweise das entsprechende Element unmittelbar oder mittelbar an den Permanentmagneten beziehungsweise den Magnetenträger und/oder dem Schaltelement angeschlossen.
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Von Vorteil ist es nun, wenn das elastische Rückstellelement den Kolben und/oder die Kolbenstange mit der Rückstellkraft beaufschlagt. Beispielsweise kann das elastische Rückstellelement in dem ersten oder dem zweiten Zylinderraum positioniert sein und sich insbesondere mit einem ersten axialen Ende am Kolben und mit seinem zweiten axialen Ende an einer Wandung des Zylinderraumes abstützen. Beispielsweise kann das elastische Rückstellelement als Druckfeder ausgeführt sein, die sich mit ihrem ersten Federende am Kolben und mit ihrem zweiten Federende innen an der Stirnseite des Gehäuses des Druckzylinders abstützt. Von Vorteil ist es, wenn sich das elastische Rückstellelement stets am Kolben und an der Wandung beziehungsweise der Stirnseite des Gehäuses abstützt, und somit kein Spiel zwischen dem elastischen Rückstellelement und dem Kolben oder am entgegengesetzten axialen Ende der Wandung entsteht.
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Das elastische Rückstellelement kann eine lineare Federsteifigkeit über dem Federweg aufweisen.
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Ferner kann das elastische Rückstellelement einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein, wobei es von Vorteil ist, wenn das elastische Rückstellelement jedoch das einzige elastische Rückstellelement des Permanentmagnetretarders ist, das eine Rückstellkraft auf das Schaltelement und/oder die Permanentmagneten, insbesondere gehalten im Magnetenträger ausübt.
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Erfindungsgemäß kann eine Drucksteuereinrichtung vorgesehen sein, welche den ersten Zylinderraum und den zweiten Zylinderraum, in der Regel über jeweils einen Steuerdruckmediumanschluss in jedem Zylinderraum, wechselseitig mit Steuerdruckmedium befüllt. Diese wechselseitige Befüllung dient dem zuvor beschriebenen „normalen“ Ansteuern des Aktuators, um den Permanentmagnetretarder ein- und auszuschalten.
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Obwohl vorliegend nicht weiter beschrieben wurde, kann/können anstelle eines doppeltwirkenden Zylinders auch ein oder mehrere einfachwirkende Zylinder oder mehrere doppeltwirkende Zylinder verwendet werden. Auch andere Aktuatoren, beispielsweise elektrisch oder magnetisch angetriebene Aktuatoren, kommen in Betracht.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels exemplarisch beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 einen ausgeschnittenen Bereich eines Axialschnittes durch einen erfindungsgemäß ausgeführten Permanentmagnetretarder in schematischer Darstellung im eingeschalteten Zustand;
- 2 den entsprechenden Bereich der 1 im ausgeschalteten Zustand.
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Bei der in der 1 gezeigten Ausführungsform umschließt der Rotor 1 den Stator 2 in Umfangsrichtung. Der Rotor 1 dreht sich über der Drehachse 10 und ist konzentrisch zum Stator 2 angeordnet.
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Der Stator 2 weist einen gegenüber einem radial inneren feststehenden Kernbereich 2.1 in Umfangsrichtung verschiebbaren ringförmigen Magnetenträger 18 auf, der eine Vielzahl von Permanentmagneten 3 trägt. Die Permanentmagneten 3 sind in Umfangsrichtung über der Drehachse 10 mit alternierender Polung hintereinander angeordnet, das heißt alle Permanentmagneten 3 in der Abfolge mit geraden Positionsnummer weisen einen Radial außen liegenden Nordpol und einen radial innen liegenden Südpol auf, und alle Permanentmagneten 3 mit ungerader Positionsnummer weisen einen radial außen liegenden Südpol und einen radial innen liegenden Nordpol auf.
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In Radialrichtung zwischen dem Rotor 1 und den Permanentmagneten 3 ist ein Schaltelement 4 angeordnet, das insbesondere stationär ausgeführt sein kann, beispielsweise als Gehäuseschale des Stators 2. Das Schaltelement 4 hat eine Ringform und in Umfangsrichtung wechseln sich magnetisierbare Rückschlusselemente 5 mit nicht magnetisierbaren Zwischenelementen 6 ab. Die Rückschlusselemente 5 sind beispielsweise aus Stahl oder Eisen und die nicht magnetisierbaren Zwischenelemente 6 aus Aluminium hergestellt.
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Wenn nun, wie in der 1 gezeigt ist, die Rückschlusselemente 5 den Permanentmagneten 3 in Radialrichtung gegenüberstehen, insbesondere fluchtend zueinander ausgerichtet sind, kann sich ein Magnetfeld ausbilden, das von dem Stator 2 bis in den Rotor 1 und zurück reicht. Wie gezeigt, reichen beispielsweise die äußeren Magnetflusslinien des Magnetfeldes von einem ersten Permanentmagneten 3 durch das gegenüberliegende erste Rückschlusselement 5 in den Rotor 1, der insbesondere aus Stahl oder Eisen hergestellt ist, in Umfangsrichtung entlang des Rotors 1, zurück durch ein zweites Rückschlusselement 5 radial nach innen durch einen zweiten Permanentmagneten 3 und zurück in entgegengesetzter Umfangsrichtung wie im Rotor 1 durch den Magnetenträger 18, der entsprechend auch aus Stahl oder Eisen hergestellt sein kann, erneut in den ersten Magneten 3. Wenn hingegen, wie in der 2 dargestellt ist, die Zwischenelemente 6 den Permanentmagneten 3 in Radialrichtung gegenüberstehen, so überbrückt jeweils ein Rückschlusselement 5 zwei benachbart zueinander angeordnete Permanentmagneten 3, wodurch ein kleineres Magnetfeld erreicht wird, das nicht bis in den Rotor 1 hineinreicht.
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Demgemäß übt bei der Position in der 1, die vorliegend als erste Position bezeichnet wird, der Stator 2 mittels der Magnetfelder eine Bremswirkung auf den Rotor 1 auf, wohingegen in der vorliegend als zweite Position bezeichnete Position gemäß der 2 kein Bremsmoment durch ein Magnetfeld auf den Rotor 1 ausgeübt wird. In der ersten Position ist demnach der Permanentmagnetretarder eingeschaltet, und in der zweiten Position ist der Permanentmagnetretarder ausgeschaltet.
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Zur begrenzten Verschiebung des Magnetenträgers 18 in Umfangsrichtung ist an diesem ein Aktuator 7 angeschlossen, der durch einen doppeltwirkenden Druckzylinder 8 gebildet wird. Der Druckzylinder 8 weist einen ersten Kolbenraum 9 auf, der einen Steuerdruckanschluss 14 umfasst, über welchen ein Steuerdruckmedium in den ersten Zylinderraum 9 einleitbar ist, um dadurch den Kolben 10 im Sinne eines Ausfahrens der Kolbenstange 12 zu verschieben. Auf der dem ersten Zylinderraum 9 abgewandten Seite des Kolbens 10 ist ein zweiter Zylinderraum 11 vorgesehen, ebenfalls mit einem Steuerdruckanschluss 15. Durch Einleiten des Steuerdruckmediums über den Steuerdruckanschluss 15 in den zweiten Zylinderraum 11 wird der Kolben 10 im Sinne eines Einfahrens der Kolbenstange 12 verschoben.
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Durch Ausfahren der Kolbenstange 12 wird der Magnetenträger 18 in die erste Position verbracht und der Permanentmagnetretarder eingeschaltet. Durch Einfahren der Kolbenstange 12 wird der Magnetenträger 18 in die zweite Position verbracht und der Permanentmagnetretarder ausgeschaltet.
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Im zweiten Zylinderraum 11 ist ein elastisches Rückstellelement 13 in Form einer Druckfeder positioniert, welche zwischen einer Wandung, hier der Stirnseite des Gehäuses des Druckzylinders 8 und dem Kolben 10 verspannt ist und eine Kraft im Sinne eines Einfahrens der Kolbenstange 12 auf den Kolben 10 ausübt. Demgemäß übt das elastische Rückstellelement 13 eine Rückstellkraft im Sinne eines Ausschaltens des Permanentmagnetretarders aus.
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Vorteilhaft ist die Rückstellkraft des elastischen Rückstellelementes in jedem Zustand derart, dass sie kleiner ist als die Kraft, die zum Rückstellen des Magnetenträgers 18 in die zweite Position erforderlich ist, wenn der Rotor 1 mit vergleichsweise kleiner Drehzahl umläuft. Wenn der Rotor 1 mit vergleichsweise großer Drehzahl umläuft, reicht hingegen die Rückstellkraft des elastischen Rückstellelementes 13 aus, um den Magnetenträger 18 in die in der 2 gezeigte zweite Position zu verstellen.
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Erfindungsgemäß ist nun der Aktuator 7, hier der doppeltwirkende Druckzylinder 8, mit seiner Kolbenstange 12 über einen Hebelmechanismus 16 an dem Magnetenträger 18 angeschlossen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Hebelmechanismus 16 aus einem Hebelarm 17, der als lineares plattenförmiges Element oder als Stange ausgeführt ist und drehbar über einem Drehpunkt 19 im Stator 2 gelagert ist. Hierzu wird der Drehpunkt 19 durch ein vom Stator 2 getragenes Zapfenlager 20 gebildet.
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Radial außerhalb des Drehpunktes 19 weist der Hebelarm 17 einen ersten Anschlusspunkt 21 auf, über welchen der Aktuator 7, hier die Kolbenstange 12, am Hebelarm 17 angeschlossen ist. Zwischen dem ersten Anschlusspunkt 21 und dem Drehpunkt 19 ist der zweite Anschlusspunkt 22 positioniert, über welchen der Magnetenträger 18 am Hebelarm 17 angeschlossen ist. Um eine große Hebelwirkung zu erreichen, liegt der zweite Anschlusspunkt 22 näher an dem Drehpunkt 19, als an dem ersten Anschlusspunkt 21. Beispielsweise beträgt das Verhältnis des Abstandes zwischen dem ersten Anschlusspunkt 21 und dem Drehpunkt 19 und des Abstandes zwischen dem zweiten Anschlusspunkt 22 und dem Drehpunkt 19 2,5 : 1. Selbstverständlich kommen auch andere Hebelverhältnisse in Betracht, welche vorteilhaft jedoch zwischen 2 und 3 : 1 liegen, insbesondere zwischen 2,3 und 2,7 : 1.