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Die Erfindung betrifft einen Dosierautomaten zum dosierten Aufstreuen von Schüttgütern auf flächige Lebensmittel entsprechend dem Oberbegriff des Hauptanspruches besonders geeignet, pulverförmige Substanzen, wie beispielsweise streufähige Gewürze, Salz, Zucker u. a. gleichmäßig und schnell auf überwiegend kreisförmige, flache Lebensmittelportionen aufzustreuen. Ein besonderes Anwendungsgebiet ist das Aufstreuen von gerebelten Kräutern auf belegte oder zum Belegen vorbereitete Pizzen oder ähnliche Teigfladen, die auf einem Laufband konfektioniert werden.
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In der Massenfertigung von Gebäck werden die Teigstücke zumeist auf einem Transportband abgelegt, dort mit der Garnitur versehen und in einem Tunnelofen gebacken.
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Der Auftrag eines Belages mit streufähiger Konsistenz geschieht dabei am einfachsten dadurch, dass dieser aus einer sich über die gesamte Breite des Transportbandes erstreckenden Schleuse auf das Band gestreut wird. Nachteilig hierbei ist, dass die in die Zwischenräume zwischen den Produkten fallenden Belagsanteile ggf. nicht mehr wiederverwendet werden können.
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Eine derartige Anlage wird beispielsweise in der
DE 31 23 466 A1 beschrieben. Diese Offenlegungsschrift bezieht sich auf eine Förderanlage, welche aus mehreren Bändern zusammengesetzt ist und sowohl eine mehrfache Beschickung als auch eine Rückgewinnung der verschiedenen verstreuten Bestandteile des Endproduktes und außerdem eine Anpassung an die verschiedenen Arbeitsphasen ermöglicht.
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Es wurden jedoch auch verschiedene Vorrichtungen vorgeschlagen, mit denen der Belag gezielt auf die Teigstücke aufgetragen wird.
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So beschreibt die
DE 30 41 197 A1 beispielsweise eine Vorrichtung zur Herstellung von mehrlagigen Gebäckstücken, wie z. B. mehrlagigen Lebkuchen oder Waffeln, mit einer Streichglocke. In dieser Streichglocke ist eine Formkammer ausgebildet, in der ein Streichbügel bei seiner Rotation die in der Formkammer befindlichen Gebäckmassen verstreicht. Dabei soll in die Streichglocke zusätzlich zu dem Luftzufuhrkanal mindestens ein weiterer Kanal eingebracht münden, der mit den gewünschten Materialmassen entsprechend gefüllten Behältern verbunden ist. Im Inneren der Formkammer ist ein Streichbügel vorgesehen, der in der Streichglocke drehbar oder dreh- und axial bewegbar gelagert ist.
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Besonders für das gezielte Belegen von Pizzen ist das in der
EP 1 078 573 A2 vorgeschlagene Verfahren und die entsprechende Vorrichtung geeignet. Zum mechanisierten und automatisierten Garnieren von Pizzas, Fladen und dergleichen gemäß individueller Einzelbestellung wird empfohlen, die Garnierzutaten als Einzelportionen in Schalenstapeln oder in Blasenbändern luftdicht zu verpacken. Durch spezifische Vorrichtungen werden diese aus einem eventuell gekühlten Lagerbehälter entnommen und entleert. Die einzelnen Schalenstapel können mit einem Streugitter versehen sein oder eine Zellenunterteilung aufweisen, wodurch beim Entleeren der Schalen die Garnierzutaten in verstreuter Anordnung auf den Fladen fallen.
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Eine Vorrichtung zum Bestreuen von Produkten mit Käsestreuseln, die in der
DE 195 08 205 A1 vorgestellt wird, hat oberhalb des Produktbandes eine Käsereibe, der über Transportmittel Käseblöcke zugeführt werden. Unterhalb der Käsereibe ist ein Streuband zum Verteilen der geriebenen Käsestreusel angeordnet. Die Vorrichtung kann, wie leicht einzusehen ist, nicht zum Aufstreuen von Gewürzen verwendet werden. Zudem ist nicht erkennbar, wie verhindert wird, dass das Streugut nicht zwischen die Produkte fällt und somit verloren geht.
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In der als gattungsbildend anzusehenden
DD 141 658 A1 wird schließlich eine Vorrichtung zum Dosieren bzw. Abfüllen von rieselfähigem Schüttgut vorgestellt. Dabei soll die Dosierung von Gewürzen am Plattentransportband während des kontinuierlichen Transportes der Verpackungsmittel gewährleistet werden. Der beschriebene Dosierautomat füllt mittels eines pneumatischen Impulses in Zusammenwirkung mit den Baugruppen:
Schüttgutaufnahmetrichter, Dosierrohr und selbstschließender Näherungsinitiator, programmierbarer Schaltverstärker mit Zeitglied zur Begrenzung der Impulslänge und Magnetventil,
rieselfähiges Schüttgut ab. Die Vorrichtung kann zur dosierbaren Abfüllung von rieselfähigem Schüttgut, insbesondere zur Dosierung von Gewürzen bei der Herstellung von Konserven verwendet werden.
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Nachteilig ist hierbei, dass nur gut rieselfähiges Schüttgut verwendet werden kann, welches in geringem Radius in die unter der Vorrichtung vorbeilaufenden Gläser gefüllt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs anzugeben, die geeignet ist, auch streufähige Gewürze, die eingeschränkt rieselfähig sind, wie beispielsweise gerebelter Oregano, gleichmäßig auf runde Teigstücke zu dosieren.
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Diese Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Dosierautomaten gelöst, indem er gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs ausgestaltet ist.
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Ein erfindungsgemäßer Dosierautomat besteht im Wesentlichen aus mindestens einem Schüttgutaufnahmetrichter (1), an dem unterhalb ein Dosierrohr (2) waagerecht am Auslauf desselben angeschlossen ist.
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Dieser wird oberhalb einer Transporteinrichtung (3) für die zu bestreuenden Lebensmittel (33) angeordnet.
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Das Dosierrohr (2) besteht aus einem waagerechten Abschnitt (21), der den Auslauf des Schüttgutaufnahmetrichters (1) so umschließt, dass eine Öffnung des Schüttgutaufnahmetrichters (1) in das Dosierrohr (2) hineinführt.
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Der waagerechte Abschnitt (21) des Dosierrohres (2) ist an einem Ende verschlossen und geht am anderen Ende über einen Bogen in einen senkrechten Abschnitt (22) über, der in einen Auswurf (6) mündet.
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Der Auswurf (6) hat die Aufgabe, den im Dosierohr (2) hauptsächlich linearen Luftstrom beim Austritt aufzufächern, sodass das darin enthaltene Streugut gleichmäßig auf die gesamte Fläche des zu bestreuenden Lebensmittels (33) verteilt wird.
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In das verschlossene Ende des Dosierrohres (2) ragt eine Luftdüse (51) hinein, die über eine Luftleitung (52) und ein Magnetventil (53) mit einer Druckluftquelle (5) verbunden ist. Für bestimmte Einsatzzwecke kann diese Luftdüse (51) durch einen bekannten Ejektor (51b) ersetzt werden, der im waagerechten Abschnitt (21) des Dosierrohres (2) direkt vor dem Auslauf des Schüttgutaufnahmetrichters (1) angeordnet wird.
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Mindestens eine weitere Luftdüse (54) mündet in den Auswurf (6). Auch diese ist über eine Luftleitung (55) und ein Magnetventil (56) mit der Druckluftquelle (5) verbunden. Dieser Auswurf (6) kann als ringförmige Kammer am unteren Ende des senkrechten Abschnittes (22) gestaltet sein, in die eine oder mehrere Luftdüsen (54) vorzugsweise tangential einmünden. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, auch her einen bekannten Ejektor (6b) anzuordnen.
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Die Magnetventile (53 und 56) werden durch eine Steuerung (4) in Abhängigkeit von einem an der Transporteinrichtung (3) angebrachten Sensor (41) betätigt. Der Sensor, der beispielsweise als Lichtschranke ausgeführt sein kann, ist so angeordnet, dass ein Steuerimpuls ausgelöst wird, wenn die zu bestreuenden Lebensmittel (33) eine vorgegebene Position unterhalb des Auswurfs (6) erreicht haben.
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Durch den Steuerimpuls werden die Magnetventile (53 und 56) kurzzeitig geöffnet, sodass ein kurzer Druckluftstoß in den waagerechten Abschnitt (21) des Dosierrohres (2) einströmt und das Schüttgut (11) von dort in den Auswurf (6) bläst.
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In den Auswurf (6) wird der eintretende, das Schüttgut (11) mitführende Luftstoß kegel- oder pyramidenförmig so aufgefächert, dass er in der Höhe des Transportbandes die Abmessungen der flächigen Lebensmittel (33) erreicht und diese somit gleichmäßig mit dem Schüttgut (11) bestreut werden.
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Das kann erfindungsgemäß geschehen, indem eine Luftdüse (54) oder mehrere Luftdüsen (54) tangential oder mehrere Luftdüsen (54) radial in den Auswurf (6) hineingeführt sind, sodass sich deren Luftstrahlen gegenseitig so verwirbeln, dass die gewünschte Form des Luftstrahls entsteht.
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Um im Schüttgutaufnahmetrichter (1) die Ausbildung von Brücken zu vermeiden, wird zusätzlich vorgeschlagen, in diesem eine Einrichtung (57) zu installieren, die das Schüttgut (11) regelmäßig auflockert.
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Dazu kann in die Öffnung des Schüttgutaufnahmetrichters (1) eine weitere nach oben gerichtete Luftdüse (57) eingebaut werden, die ebenfalls über eine Luftleitung (58) und ein Magnetventil (59) mit der Druckluftquelle (5) verbunden wird. Auch hier wird das Magnetventil (59) über eine Leitung mit der Steuerung (4) verbunden. Diese ist so geschaltet, dass sie einen Öffnungsimpuls erzeugt, wenn Anzeichen für eine Brückenbildung im Schüttgutaufnahmetrichter (1) durch entsprechende Sensoren signalisiert werden. Auch hierzu wird vorgeschlagen, Lichtschranken (42) einzusetzen, die zwischen der Austrittsöffnung des Schüttgutaufnahmetrichters (1) und der Austrittsöffnung des Auswurfs (6) angeordnet werden und die Schüttgutmenge detektieren, die im Luftstrom enthalten ist.
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Als weitere Alternativen für die Auflösung von Brücken oder Verklumpungen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, im Schüttgutaufnahmetrichter (1) ein Rührwerk (57b) vorzusehen oder unterhalb der Öffnung des Schüttgutaufnahmetrichters (1) eine Luftzuführung (57c) anzuordnen, die ebenfalls über eine Luftleitung (58) und ein Magnetventil (59) mit der Druckluftquelle (5) verbunden wird.
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Ein erfindungsgemäßer Dosierautomat kann zum Bestreuen von Pizzen und ähnlichen Backwaren mit Gewürzen eingesetzt werden.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand von Zeichnungen in Form von Ausführungsbeispielen erläutert werden.
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Dabei zeigt
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1 einen schematischen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Dosierautomaten
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2 und 3 einen schematischen Querschnitt durch weitere Ausführungen des erfindungsgemäßen Dosierautomaten jeweils ohne die Transporteinrichtung
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Beispiel 1
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Ein Dosierautomat zum Betreuen von Pizzen mit einem streufähigen oder gemahlenen Gewürz, wie beispielsweise gerebeltem Oregano besteht aus dem Vorratsbehälter für das Gewürz in Form des Schüttgutaufnahmetrichters 1, unterhalb dessen ein Dosierohr 2 waagerecht am Auslauf des Schüttgutaufnahmetrichters 1 so angeschlossen ist, das das Gewürz in das Dosierrohr 2 fallen kann.
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Das Dosierrohr 2 besteht aus einem waagerechten Abschnitt 21, der den Auslauf des Schüttgutaufnahmetrichters 1 so umschließt, dass eine Öffnung des Schüttgutaufnahmetrichters 1 in das Dosierrohr 2 hineinführt. Dadurch kann aus dem Schüttgutaufnahmetrichter 1 Gewürz in den waagerechten Abschnitt 21 fallen, bis sich ein Schüttkegel bildet, der die untere Öffnung des Schüttgutaufnahmetrichters 1 verschließt.
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Indem der Abstand zwischen der Rohrwandung des Dosierrohres 2 und der Auslauföffnung des Schüttgutaufnahmetrichters 1 verstellbar ist, kann, wie leicht einzusehen ist, die Größe der Gewürzportionen in einem gewissen Bereich variiert werden.
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In den waagerechten Abschnitt 21 des Dosierrohres 2 ragt an einem Ende eine Luftdüse 51 hinein, die über eine Luftleitung 52 und ein Magnetventil 53 mit einer Druckluftquelle 5 verbunden. Am entgegengesetzten Ende des Dosierrohres 2 mündet dieses über einen Bogen in einen Auswurf 6.
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Weitere Luftdüsen 54 treten tangential in den Auswurf 6 ein. Auch diese sind über eine Luftleitung 55 und ein Magnetventil 56 mit der Druckluftquelle 5 verbunden.
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Unterhalb des Auswurfs 6 werden die zu bestreuenden Pizzen auf einem Transportband vorbeigeführt.
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Sobald eine Pizza direkt unter dem Auswurf 6 steht, wird über eine Lichtschranke 41 ein Steuerimpuls ausgelöst, durch den die Magnetventile 53 und 56 kurzzeitig geöffnet werden. Dadurch strömt ein kurzer Druckluftstoß in den waagerechten Abschnitt 21 des Dosierrohres 2 ein und bläst das Schüttgut 11 von dort in den Auswurf 6.
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In dem Auswurf 6 wird der eintretende, das Schüttgut 11 mitführende Druckluftstoß kegelförmig so aufgefächert, dass er in der Höhe des Transportbandes die Abmessungen der Pizzen 33 erreicht und diese somit gleichmäßig mit dem Schüttgut 11 bestreut werden.
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Um im Schüttgutaufnahmetrichter 1 die Ausbildung von Brücken zu vermeiden, wird zusätzlich in die Öffnung des Schüttgutaufnahmetrichters 1 eine weitere nach oben gerichtete Luftdüse 57 eingebaut, die ebenfalls über eine Luftleitung 58 und ein Magnetventil 59 mit der Druckluftquelle 5 verbunden wird. Hierbei wird das Magnetventil 59 über eine Leitung mit der Steuerung 4 verbunden. Eine Lichtschranke, die an der Austrittsöffnung des Auswurfs 6 angeordnet ist, detektiert die Schüttgutmenge, die im Luftstrom enthalten ist. Wird ein eingestellter Wert unterschritten, löst diese einen Steuerimpuls für das Magnetventil 59 aus und der aus der Luftdüse 57 austretende Luftstrom lockert das darüber befindliche Gewürz auf.
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Beispiel 2
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Bei der in 2 dargestellten Vorrichtung wurde der Auswurf 6 als ringförmiger Ejektor 6b ausgeführt und die nach oben gerichtete Luftdüse 57 in die Unterseite des waagerechten Abschnitt 21 des Dosierrohres 2 integriert. Damit ist vor allem zur Klumpenbildung neigendes Schüttgut besser zu beherrschen.
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Beispiel 3
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Bei dem in 3 dargestellten Dosierautomaten ist die Luftdüse 51 durch einen vor dem Schüttgutaufnahmetrichter 1 angeordneten, ringförmigen Ejektor 51b ersetzt. Die Funktion der nach oben gerichteten Luftdüse 57 wird durch einen spiralförmigen Rührer 57b ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schüttgutaufnahmetrichter
- 11
- Schüttgut
- 2
- Dosierrohr
- 21
- Waagerechter Abschnitt
- 22
- Senkrechter Abschnitt
- 3
- Transporteinrichtung
- 33
- Lebensmittel
- 4
- Steuerung
- 41
- Sensor
- 42
- Lichtschranken
- 5
- Druckluftquelle
- 51
- Luftdüse
- 51b
- Ejektor
- 52
- Luftleitung
- 53
- Magnetventil
- 54
- Luftdüsen
- 55
- Luftleitung
- 56
- Magnetventil
- 57
- Luftdüse
- 57b
- Rührer
- 57c
- Lufteintritte
- 58
- Luftleitung
- 59
- Magnetventil
- 6
- Auswurf
- 6b
- Ejektor