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Die Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Greifinstrument mit zwei Greifarmen, zwischen denen biologisches Gewebe greifbar ist, und mit wenigstens zwei voneinander elektrisch isolierten Koagulationselektroden, die für eine Koagulation des Gewebes geeignet ausgebildet und jeweils an einem der Greifarme angeordnet sind.
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Das elektrochirurgische Veröden von Gewebe bzw. das Stillen von Blutungen mittels Hochfrequenzstrom ist ein in der Chirurgie und anderen medizinischen Disziplinen etabliertes Verfahren. Die hierzu verwendeten Greifinstrumente der oben genannten Art sind beispielsweise als Pinzetten oder Zangen ausgeführt. Am distalen Ende der Greifarme des Greifinstrumentes sind Koagulationselektroden angebracht, die auf verschiedenem (bipolar) oder gleichem (monopolar) Potential liegen. Sowohl bei der monopolaren als auch bei der bipolaren Anwendung des Greifinstrumentes befindet sich das zu verödende Gewebestück bzw. das Ende des zu verschließende Blutgefäßes zwischen den Koagulationselektroden am distalen Ende des Greifinstrumentes. Bei der monopolaren Technik fließt der Hochfrequenzstrom zwischen diesen Elektroden und einer für die Rückleitung des Stroms an anderer Stelle am Patienten befestigten Neutralelektrode. Bei der bipolaren Technik fließt der Hochfrequenzstrom zwischen den beiden Koagulationselektroden am distalen Ende der Schenkel des Greifinstrumentes.
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Um ein Ankleben des Gewebes beim und nach dem Koagulieren zu verhindern, sind die Koagulationselektroden üblicherweise glatt hergestellt. Weiterhin können auch besondere Beschichtungen aufgebracht sein, um dieses sogenannte Sticking des Gewebes zu verhindern. Auch besonders geeignete Materialien sind für die Koagulationselektroden möglich, um sie für die Koagulation von Gewebe geeignet auszugestalten.
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Für spezielle chirurgische Verfahren, bei denen das Greifinstrument als Rückleitelektroden verwendet wird und die beispielsweise in der
EP 1 527 743 A2 beschrieben sind, ist das oben genannte Greifinstrument ungeeignet. Bei dem in der
EP 1 527 743 A2 beschriebenen Verfahren wird Gewebe mit einem elektrochirurgischen Schneidinstrument geschnitten. Dabei wird das Gewebe mittels einer Pinzette gehalten, die als Rückleitelektrode für den Schneidstrom dient. Der Schneidstrom fließt bei diesem quasi bipolaren Schneiden im Gegensatz zum monopolaren Schneiden also nicht durch den ganzen Körper des Patienten. Ein ähnliches Verfahren ist auch in der
WO 2004/045436 A1 beschrieben.
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Die Koagulationselektroden des eingangs genannten Greifinstruments eignen sich nicht besonders gut für das Festhalten von Gewebe. Das Gewebe kann leicht zwischen den glatten, für das Koagulieren ausgebildeten Greifflächen herausrutschen. Daher werden für das in der
EP 1 527 743 A2 beschriebene elektrochirurgische Schneiden spezielle Greifpinzetten verwendet. Diese Greifpinzetten sind beispielsweise mit Fasszähnen oder ähnlichem an den Elektroden ausgebildet, um das Gewebe gut halten zu können, wie in der
EP 1 527 743 A2 beschrieben. Diese Greifpinzetten sind allerdings nicht für das Koagulieren von Gewebe geeignet, weil das Gewebe beim Koagulieren an den Greifzähnen oder der griffigen Oberfläche anklebt und sich nur schlecht lösen lässt.
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Die bekannten Greifinstrumente haben somit den Nachteil, dass sie nur für eine einzige Anwendung, Koagulieren oder Rückleitelektrode beim Schneiden, geeignet sind. Für eine neue Anwendung muss das Greifinstrument zeitaufwendig ausgewechselt werden.
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Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Greifinstrument bereitzustellen, das für mehrere elektrochirurgische Anwendungen geeignet ist.
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Die Aufgabe wird bei der vorliegenden Erfindung mit dem eingangs genannten Greifinstrument dadurch gelöst, dass das Greifinstrument wenigstens eine räumlich von den Koagulationselektroden getrennte Rückleitelektrode aufweist, die für ein Festhalten des Gewebes bei gutem elektrischem Gewebekontakt ausgebildet ist.
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Die Lösung hat den Vorteil, dass mit dem erfindungsgemäßen Greifinstrument Gewebe sowohl koaguliert als auch für die Rückleitung eines Schneidstroms gegriffen werden kann. Ferner ist die Lösung konstruktiv relativ einfach und daher kostengünstig umsetzbar. Da der Benutzer in Abhängigkeit von der von ihm beabsichtigen Anwendung selbst bestimmt mit welcher Elektrode des Greifinstruments er das Gewebe greift, ist die Anwendung einfach. Die elektrochirurgischen Anwendung, Schneiden oder Koagulieren, wählt der Benutzer beispielsweise durch Betätigen eines von zwei Schaltern an einem Fuß- oder Handschalter aus.
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Die Erfindung kann durch vorteilhafte Ausgestaltungen weiterentwickelt werden, die im Folgenden beschrieben sind.
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So können die Koagulationselektroden am distalen Ende des Greifinstruments ausgebildet sein und die Rückleitelektrode proximal von wenigstens einer der Koagulationselektroden angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass die zum Koagulieren sehr gut geeignete Spitze des Greifinstruments als Koagulationselektrode ausgebildet werden kann. Mit der spitzen Koagulationselektrode können auch sehr kleine Gewebebereiche gegriffen und koaguliert werden. Dies ist beispielsweise beim Stoppen von Blutungen durch kleine Blutgefäße nötig.
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Um möglichst wenig thermische Gewebeeffekte beim Einsatz der Rückleitelektrode zu erzielen, kann eine Greiffläche der Rückleitelektrode größer sein als die der Koagulationselektroden. Die große Kontaktfläche gewährleistet eine geringe Stromdichte, so dass der gewünschte thermische Effekt am Schneidinstrument und nicht an der Rückleitelektrode auftritt. Ferner kann die Länge der Rückleitelektrode in Längsrichtung größer sein als die der Koagulationselektrode, insbesondere im Verhältnis von etwa 3:2.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Rückleitelektrode eine Greiffläche mit Greifzähnen, Rändelungen, Riffelungen und/oder rauer Oberfläche aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass ein Herausrutschen des gegriffenen Gewebes stärker verhindert wird. Das sichere Halten des Gewebes ist besonders wichtig, weil nur so der Stromkreis für die elektrochirurgische Anwendung geschlossen ist. Beim Halten des Gewebes kann es nötig sein das Gewebe in bestimmte Richtungen zu ziehen, so dass Zugkräfte auftreten können. Hierfür ist es von Vorteil, wenn die Ausformungen gegen das Herausrutschen in verschiedene Richtungen wirksam sind. So kann ein kombinierte Quer- und Längsverzahnung von Vorteile gegenüber einer einfachen Längsverzahnung sein. Selbstverständlich kann die Rückleitelektrode weitere oder alternative Ausgestaltungen aufweisen, die das Halten des Gewebes verbessert. So ist beispielsweise auch ein Halten mittels Unterdruck denkbar.
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Um eine Gewebehaftung beim Koagulieren zu verhindern, können die Koagulationselektroden im Wesentlichen glatt ausgebildete Greifflächen und/oder eine Anti-Haft-Beschichtung aufweisen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann sich die Breite der Greiffläche der Koagulationselektroden in distaler Richtung verkleinern. Das hat den Vorteil, dass mit den Koagulationselektroden sehr filigran gearbeitet werden kann, beispielsweise können sehr kleine Gewebeteile gegriffen und koaguliert werden. Weiterhin können die Koagulationselektroden in Längsrichtung im Wesentlichen spitz zulaufen. Die Koagulationselektroden enden also spitz und nehmen nur ein geringes Volumen in Umfangsrichtung ein, so dass das Greifinstrument auch an enge Stellen, wie beispielsweise in der Mundhöhle, vordringen kann.
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Neben dem erfindungsgemäßen Greifinstrument mit den oben beschriebenen Ausgestaltungen betrifft die Erfindung auch ein elektrochirurgisches System. Das elektrochirurgische System umfasst einen HF-Generator, der wenigstens einen Koagulations-Betriebsmodus zum Erzeugen einer Koagulationsspannung und wenigstens einen Schneid-Betriebsmodus zum Erzeugen einer Schneidspannung aufweist, ein mit dem HF-Generator elektrisch verbundenes elektrochirurgisches Schneidinstrument und ein mit dem HF-Generator elektrisch verbundenes elektrochirurgisches Greifinstrument. Um ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes System bereitzustellen, weist es das Greifinstrument nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen auf. Ferner ist das System so ausgebildet, dass im Koagulations-Betriebsmodus die Koagulationsspannung zwischen den Elektroden des Greifinstruments anliegt und dass im Schneid-Betriebsmodus die Schneidspannung zwischen dem Schneidinstrument und den Elektroden des Greifinstruments anliegt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung kann das System eine Schalteinrichtung umfassen, mittels der zwischen dem Schneid-Betriebsmodus und dem Koagulations-Betriebsmodus umschaltbar ist. Dies hat den Vorteil, dass der Anwender, beispielsweise mittels eines Fußschalters, den Betriebsmodus wechseln kann, ohne das Instrument wechseln zu müssen.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die in den Zeichnungen dargestellten vorteilhaften Ausführungsformen erläutert. Die unterschiedlichen Merkmale können dabei beliebig miteinander kombiniert werden.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Greifinstruments;
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2 eine schematische Seitenansicht des distalen Endes des Greifinstruments aus 1;
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3 eine schematische Draufsicht eines Greifarms des Greifinstruments aus 1;
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4 eine schematische Seitenansicht des distalen Endes des Greifinstruments aus 1 in betätigtem Zustand;
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5 eine schematische Seitenansicht des distalen Endes einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Greifinstruments in betätigtem Zustand;
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6 eine schematische Draufsicht eines Greifarms einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Greifinstruments;
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7 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrochirurgischen Systems;
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8 eine schematische Darstellung eines alternativen Kabels für das System in 7.
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Zunächst wird das erfindungsgemäße Greifinstrument anhand der beispielhaften Ausführungsform in den 1 bis 4 beschrieben.
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In 1 ist ein elektrochirurgisches Greifinstrument 1 gezeigt, das als eine Pinzette ausgebildet ist und zwei Greifarme 2 sowie einen elektrischen Anschlussstecker 3 aufweist.
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Die Greifarme 2 sind jeweils flach ausgebildet und weisen einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf. Mit ihrem proximalen Enden sind die Greifarme jeweils fest in einem Zylinderteil 4 angeordnet. Im Bereich des Zylinderteils 4 sind die Greifarme 2 zueinander beabstandet und elektrisch voneinander isoliert angebracht. In der in 1 dargestellten unbetätigten Position laufen die Greifarme 2 mit ihren Flachseiten in einem spitzen Winkel α von etwa fünf bis zehn Grad auseinander. Die Greifarme 2 sind aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Edelstahl, hergestellt. Durch die feste Einspannung im Zylinderteil 4 sind die Greifarme 2 im unbetätigten Zustand voneinander beabstandet. Durch manuelles Zusammendrücken lassen sich die distalen Enden der elastischen Greifarme 2 zusammenbewegen, wie im Folgenden noch näher beschrieben ist. Wird die Pinzette wieder entspannt, federn die Greifarme 2 wieder in den unbetätigten, voneinander beabstandeten Zustand zurück.
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Im mittleren Bereich weist das Greifinstrument 1 einen Griff- und Betätigungsbereich 6 auf. Der Griff- und Betätigungsbereich 6 ist zum manuellen Greifen und Betätigen der Pinzette vorgesehen. In dem Griff- und Betätigungsbereich 6 weisen die Greifarme 2 in 1 zum Verbessern der Handhabbarkeit jeweils an den von einander abgewendeten Flachseiten Vorsprünge und Vertiefungen auf.
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Am distalen Arbeitsende weist das Greifinstrument 1 an jedem Greifarm 2 eine Rückleitelektrode 7 und eine distal an die Rückleitelektrode 7 anschließende Koagulationselektrode 8 auf. Bei der Ausführungsform in 1 sind die Greifarme 2 in proximaler Richtung hinter den Rückleitelektroden 7 gekröpft. Selbstverständlich ist auch eine gerade Ausführung möglich. Die Elektroden 7, 8 sind aus einem elektrisch gut leitenden Material hergestellt. Elektrisch sowie mechanisch sind die Elektroden 7, 8 eines Greifarms 2 miteinander verbunden. Die beiden Koagulationselektroden 8 sowie die beiden Rückleitelektroden 7 sind jeweils einander gegenüberliegend an den Greifarmen 2 angeordnet. So kann Gewebe zwischen den Koagulationselektroden 8 und/oder zwischen den Rückleitelektroden 7 unter elektrischem Kontakt gegriffen werden. Bei der Ausführungsform in 1 sind die Elektroden 7, 8 in der kompletten Umfangsrichtung der Greifarme 2 ausgebildet. Alternativ können die Elektroden 7, 8 auch nur an den einander zugewandten Innenseiten der Greifarme 2 angeordnet sein, die abgewandten Seiten der Greifarme 2 können elektrisch isoliert sein.
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Der elektrische Anschlussstecker 3 weist zwei elektrisch getrennte Kontakte 9 auf. Jeder der elektrisch leitenden Kontakte 9 ist mit den Elektroden 7, 8 eines Greifarms 2 elektrisch verbunden. Auf den Anschlussstecker 3 kann eine entsprechende Anschlussbuchse zur Verbindung mit einer HF Energiequelle aufgesteckt werden.
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Bei der Ausführungsform in 1 sind die Greifarme 2 aus elektrisch leitenden Material hergestellt und mit Ausnahme der Elektroden 7, 8 mit eine elektrisch isolierenden Beschichtung 10 überzogen. Das elektrisch leitende Innere der Greifarme 2 ist jeweils mit einem Kontakt 9 des Anschlusssteckers 3 elektrisch verbunden.
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In den 2 und 3 sind die distalen Enden der Greifarme 2 im Detail in einer etwas betätigten Position dargestellt. Die Rückleitelektroden 7 weisen jeweils gegenüberliegende quer zur Längsrichtung L verlaufende Verzahnungen 11 an den Greifflächen 30 auf. Die gegenüberliegenden Verzahnungen 11 sind komplementär ausgebildet. In der in 4 dargestellten komplett betätigten Position, greifen die Zähne ineinander. Alternativ zur Verzahnung 11 können die Rückleitelektroden 7 auch andere Ausgestaltungen aufweisen, die das Festhalten von Gewebe begünstigt, wie beispielsweise Rändelungen, Riffelungen oder raue Oberflächen.
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Die distal an die Rückleitelektroden 7 anschließenden Koagulationselektroden 8 sind im Gegensatz zu den Rückleitelektroden 7 an der Innenseite des Greifinstruments 1 im Wesentlichen glatt ausgebildet. Diese Greifflächen 29 der Koagulationselektroden 8 sind aus poliertem Edelstahl hergestellt, um ein Ankleben von Gewebe beim Koagulieren zu verhindern. Zusätzlich kann auch eine Anti-Sticking-Beschichtung auf die polierten Greifflächen aufgebracht sein, um ein Ankleben von Gewebe noch unwahrscheinlicher zu machen. Die Greifflächen der Koagulationselektroden 8 laufen etwas schräg zueinander, so dass sich die Greifflächen am distalen Ende in der komplett betätigten Position in 4 berühren. So können auch sehr kleine Gewebebereiche koaguliert werden. An den voneinander abgewandten Seiten sind die Koagulationselektroden 8 jeweils abgeschrägt, so dass die Koagulationselektroden 8 in distaler Richtung dünner werden.
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Bei der Ausführungsform der 1 bis 4 ist die Länge l1 der Koagulationselektrode 8 etwa 4 mm, die Länge l2 der Rückleitelektrode 7 etwa 8 mm. Die Rückleitelektrode 7 ist also im Verhältnis 3:2 länger als die Koagulationselektrode 8. Die Breite b der Rückleitelektrode 7 ist etwa 2,5 mm. Die Breite der Koagulationselektrode 8 verringert sich in distaler Richtung stetig, die Koagulationselektrode 8 läuft distal also im Wesentlichen spitz zu.
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In 5 ist eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Greifinstruments 1 dargestellt, insbesondere das distale Ende. Der Einfachheit halber wird nur auf die Unterschiede zur vorher beschriebenen Ausführungsform eingegangen. Bei dieser Ausführungsform sind die Greifflächen der Rückleitelektroden 7 in größerem Abstand zueinander angeordnet als bei der Ausführungsform in den 1 bis 4. Dadurch greifen die Verzahnungen 11 in der dargestellten voll betätigten Position, in der sich die Koagulationselektroden 8 berühren, nicht ineinander.
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6 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Greifinstruments 1. Auch hier wird lediglich auf die Unterschiede zu den vorherigen Ausführungsformen eingegangen. Die Rückleitelektrode 7 in 6 weist eine alternative Verzahnung 12 auf, die sowohl quer als auch längs verläuft. So kann gegriffenes Gewebe sowohl gegen Kräfte in der Längsrichtung L als auch quer zur Längsrichtung L gehalten werden.
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Im Folgenden wird die Verwendung des erfindungsgemäßen Greifinstruments 1 in einem elektrochirurgischen System 13 mit Bezug auf 7 beschrieben.
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Das elektrochirurgischen System 13 umfasst einen HF-Generator 14, einen Fußschalter 15, ein elektrochirurgisches Schneidinstrument 16 und das erfindungsgemäße Greifinstrument 1.
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Der HF-Generator 14 weist mehrere Ausgangsbuchsen 17, 18, 19 auf, an denen im Betrieb eine Hochfrequenzenergie bereitgestellt wird. Der HF-Generator umfasst mehrere Betriebsmodi, zwischen denen hin- und hergeschaltet werden kann. So hat der HF-Generator 14 einen Koagulations-Betriebsmodus, in dem eine für das Koagulieren von Gewebe ausgelegte Koagulationsspannung zwischen der Ausgangsbuchse 17 und der Ausgangsbuchse 19 bereitgestellt wird. Ferner weist der HF-Generator einen Schneid-Betriebsmodus auf, in dem für das Schneiden von Gewebe ausgelegte Schneidspannung zwischen den jetzt parallel geschalteten Ausgangsbuchsen 17, 19 und der Ausgangsbuchse 18 bereitgestellt wird.
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Der Fußschalter 15 ist mit einem Steuereingang 20 des HF-Generators 14 signaltechnisch verbunden. Der Fußschalter 15 weist einen Koagulationstaster 21 und einen Schneidtaster 22 auf. Wenn der Koagulationstaster 21 betätigt wird, schaltet der HF-Generator 14 auf den Koagulationsmodus. Entsprechend schaltet der HF-Generator 14 auf den Schneidmodus, wenn der Schneidtaster 22 betätigt wird.
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Das elektrochirurgische Schneidinstrument 16 umfasst ein Handstück 23 und eine Schneidelektrode 24. Die Schneidelektrode 24 ist elektrisch mit der Ausgangsbuchse 18 verbunden.
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Das erfindungsgemäße Greifinstrument 1 ist elektrisch mit den Ausgangsbuchsen 17, 19 verbunden. Jeweils ein Kontakt 9 des Greifinstruments 1 ist durch eine separate Anschlussleitung 25 mit einer der Ausgangsbuchsen 17, 19 elektrisch verbunden. Somit sind die Koagulationselektroden 8 und die Rückleitelektroden 7 jeweils mit einer der Ausgangsbuchsen 17, 19 elektrisch verbunden.
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Im Folgenden wird die Verwendung des elektrochirurgischen Systems 13 beschrieben.
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Für ein Koagulieren von biologischem Gewebe mit dem System 13 wird zunächst das Gewebe zwischen den Koagulationselektroden 8 des Greifinstruments 1 gegriffen. Anschließend oder auch gleichzeitig wird der Koagulationstaster 21 betätigt, so dass der HF-Generator 14 im Koagulationsmodus eine Koagulationsspannung an den Ausgangsbuchsen 17 und 19 bereitstellt. Folglich liegt die Koagulationsspannung auch an den angeschlossenen Koagulationselektroden 8 an. Von den Koagulationselektroden 8 fließt ein Koagulationsstrom durch das gegriffene Gewebe, das dadurch koaguliert wird. Wenn das Gewebe ausreichend koaguliert ist, schaltet der HF-Generator entweder automatisch oder durch Loslassen des Koagulationstasters 21 ab. Das Greifinstrument 1 wird geöffnet und das koagulierte Gewebe wird losgelassen. Durch die glatten und nicht anhaftenden Koagulationselektroden 8 klebt das koagulierte Gewebe nicht fest.
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Beim Schneiden von Gewebe wird das Gewebe ebenfalls zunächst mit dem Greifinstrument 1 gegriffen. Allerdings nicht zwischen den Koagulationselektroden 8, sondern mit zwischen den Rückleitelektroden 7. Nun wird der Schneidtaster 22 betätigt, so dass der HF-Generator 14 in den Schneidmodus schaltet und Schneidspannung zwischen der Schneidelektrode 24 und den parallel geschalteten Rückleitelektroden 7 angelegt ist. Nun kann das Gewebe mit der Schneidelektrode elektrochirurgisch geschnitten werden. Der Strom fließt dabei von der Schneidelektrode 24 über einen Lichtbogen in das Gewebe und über die Rückleitelektroden 7 zurück zum HF-Generator 14.
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Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass beim Wechsel zwischen Koagulieren und Schneiden das Greifinstrument nicht gewechselt werden muss. Der Anwender kann beispielsweise zunächst Gewebe wie beschrieben schneiden. Tritt beim Schneiden eine Blutung auf, kann die Blutung sofort durch Koagulation mittels der Koagulationselektroden 8 gestoppt werden. Hierfür muss das Gewebe lediglich zwischen den Koagulationselektroden 8 gegriffen und der Koagulationsschalter 21 betätigt werden. Ein zeitaufwendiger Instrumentenwechsel ist nicht nötig.
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In 8 ist ein y-förmiges Anschlusskabel 26, das bevorzugt mit dem System in 7 verwendet werden kann, gezeigt. Das Anschlusskabel 26 umfasst an der einen Seite das fest verbundene Handstück 23 des Schneidinstruments 16. An den anderen Seiten weist das Anschlusskabel 26 eine Buchse 27 zum Anschluss an den Anschlussstecker 3 des Greifinstruments 1 und einen Stecker 28 zum Anschluss an die Ausgangsbuchsen 17, 18, 19 auf. Im Innern des Anschlusskabels 26 verlaufen die Anschlussleitungen 25.
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In den beigefügten Zeichnungen ist das erfindungsgemäße Greifinstrument 1 als Pinzette ausgeführt. Alternativ kann das Greifinstrument selbstverständlich auch anders ausgebildet sein, beispielsweise als ein lapraskopisches Greifinstrument.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1527743 A2 [0004, 0004, 0005, 0005]
- WO 2004/045436 A1 [0004]