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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anheben eines Kraftfahrzeugs
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Ein
Wagenheber ist ein Werkzeug, das verwendet wird, um ein Kraftfahrzeug
anzuheben, damit die Zugänglichkeit
für Reparaturen
und Wartungen ermöglicht
ist. Die häufigste
Anwendung des Wagenhebers ist für
den Wechsel der Räder,
beispielsweise zum Austausch und/oder einer Reparatur eines defekten
Reifens oder zum Wechsel von Sommerreifen auf Winterreifen.
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Im
Stand der Technik sind zahlreiche in einem Kraftfahrzeug mitführbare und
somit platzsparend und leichtgewichtig ausgebildete Wagenheber, beispielsweise
nach dem so genannten Kniehebelprinzip arbeitende Scherenwagenheber,
bekannt. Bei diesen bekannten Wagenhebern ist jedoch ein manuelles
Kurbeln erforderlich, um das Kraftfahrzeug anzuheben.
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Vielfach
sind Wagenheber mit Schnecken oder Zahnstangen versehen, welche
auf miteinander gelenkig verbundene Hebel wirken, deren Kraft auf das
Kraftfahrzeug übertragen
wird. Zur Bewegung der Schnecken bzw. Zahnstangen dienen mechanische
Teile, beispielsweise Kurbeln, die ihre Antriebsenergie von der
Bedienperson des Wagenhebers erhalten. Der niedrige mechanische
Wirkungsgrad von Schnecken- und Zahnstangentrieben erfordert bei der
Anwendung solcher Wagenheber eine verhältnismäßig große Kraftanstrengung.
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Im
Stand der Technik werden Ersatzräder
in Kraftfahrzeugen zunehmend durch Pannenausrüstungen, so genannte Tirefitsysteme,
substituiert. Bei einer solchen Pannenausrüstung wird ein Dichtmittel mittels
eines im Fahrzeug mitgeführten
Kompressors in den beschädigten
Reifen gepumpt.
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Des
weiteren sind so genannte Luftkissenwagenheber bekannt, welche aus
einem Sack aus reißfestem
Kunststoff bestehen und mit dem man ein Fahrzeug anheben kann, indem
man den Sack über einen
Schlauch mit den Abgasen eines Verbrennungsmotors beaufschlagt und
befüllt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zum Anheben eines Kraftfahrzeugs anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Anheben eines Kraftfahrzeugs ist ein pneumatischer Teleskopwagenheber
mit Druckluft aus einem Kompressor beaufschlagbar.
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Vorteilhafterweise
wird ein Fahrer des Kraftfahrzeugs von der manuellen Betätigung eines
herkömmlichen
Wagenhebers entlastet. Somit sind eine körperliche Anstrengung und eine
daraus resultierende Erschöpfung
reduziert.
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Diese
reduzierte Erschöpfung
nach einer beispielsweise durch eine Panne hervorgerufenen Benutzung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Anheben des Kraftfahrzeugs erhöht die Aufmerksamkeit des Fahrers
bei der Weiterfahrt und steigert somit die Verkehrssicherheit.
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Durch
die reduzierte körperliche
Anstrengung ist auch Personen mit reduziertem und/oder eingeschränktem Bewegungs-
und/oder Kraftumfang, beispielsweise Frauen oder Erkrankten, eine Anwendung
der Vorrichtung zum Anheben des Kraftfahrzeugs ermöglicht und
eine zeitaufwendige Benachrichtigung und/oder Anreise von Pannenhelfern ist
vermeidbar.
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Besonders
vorteilhafterweise wird die Druckluft, mit welcher der pneumatische
Teleskopwagenheber beaufschlagt wird, mittels eines Kompressors erzeugt,
welcher Teil einer serienmäßigen Pannenausrüstung des
Kraftfahrzeugs ist.
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Weitere
sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Anheben eines Kraftfahrzeugs in Betrieb und
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2 schematisch
eine Schnittdarstellung eines pneumatischen Teleskopwagenhebers.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In 1 ist
schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung 3 zum
Anheben eines Kraftfahrzeugs 2 in Betrieb dargestellt.
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Der
Teleskopwagenheber 1 weist in zusammengeschobener Stellung,
auch als Ruheposition bezeichnet, eine Höhe auf, welche es ermöglicht,
den Teleskopwagenheber 1 ohne Schwierigkeiten auch unter
dem Kraftfahrzeug 2 mit platter Reifen zu platzieren.
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Am
Anschlußelement 4 des
Teleskopwagenhebers 1 ist das eine Ende eines Luftzufuhrschlauches 5 befestigt,
dessen anderes Ende an einem Anschlußelement 6 eines Kompressors 7 angeschlossen
ist.
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Der
Kompressor 7 ist vorzugsweise Bestandteil einer Pannenausrüstung des
Kraftfahrzeugs 2. Bei dieser, auch als Tirefitsystem bezeichneten,
Pannenausrüstung wird
ein nicht dargestelltes Dichtmittel mittels des im Kraftfahrzeug 2 mitgeführten Kompressors 7 in
den beschädigten
Reifen gepumpt.
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Der
Kompressor 7 ist vorzugsweise elektromotorisch angetrieben
und wird zum Betrieb in nicht dargestellter Art und Weise mit einem
elektrischen Bordnetz des Kraftfahrzeugs 2 verbunden.
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In 2 ist
schematisch eine Schnittdarstellung eines pneumatischen Teleskopwagenhebers 1 dargestellt.
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Der
Teleskopwagenheber 1 ist als herkömmlicher Teleskopwagenheber 1 ausgebildet
und umfasst zumindest einen Grundkörper 8 und einen daran
befestigten Teleskopzylinder 9.
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Der
Teleskopzylinder 9 ist als ein herkömmlicher Druckzylinder mit
zumindest zwei zueinander beweglichen Teilen ausgebildet. Der Teleskopzylinder 9 ist
vorzugsweise mehrstufig, zumindest zweistufig, ausgeführt. Eine
erste Stufe 10 ist auf einer Oberseite 11 des
Grundkörpers 8 abgedichtet
befestigt.
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In
der ersten Stufe 10 ist die zweite Stufe 12 verschiebbar
angeordnet. Ein ringartiger Absatz 13 am oberen Rand der
Stufe 10 dient als Anschlag für die zweite Stufe 12,
welche beim Ausfahren des Teleskopzylinders 1 mit einem
an ihrem unteren Ende angeordneten ringartigen Mantelteil 14 am
Absatz 13 anschlägt.
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In
der zweiten Stufe 12 ist die dritte Stufe 15 verschiebbar
gelagert. Das obere Ende der Stufe 12 ist mit einem Absatz 16 und
das untere Ende der Stufe 15 ist ebenfalls mit ringartigen
Mantelteil 17 versehen, wobei der Mantelteil 17 und
der Absatz 16 denjenigen entsprechen, wie sie bei der Beschreibung der
ersten und zweiten Stufe 10 und 12 näher erläutert wurden.
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Die
einzelnen Stufen 10, 12 und 15 sind vorzugsweise
aus Metallrohren, beispielsweise aus Aluminium oder Stahl, mit einer
im Vergleich zum Durchmesser geringen Wandstärke gefertigt.
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Die
oberste Stufe 15 ist an einer Oberseite geschlossen und
abgedichtet. Somit entsteht innerhalb der Stufen 10, 12 und 15 eine
nach außen
luftdicht abgeschlossene Arbeitskammer 18.
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Am
unteren Ende der Arbeitskammer 18 ist eine Öffnung 19 angeordnet,
durch welche die vom Kompressor 7 erzeugte Druckluft in
die Arbeitskammer 18 geleitet wird. Durch das Einleiten
der Druckluft wird der Druck in der Arbeitskammer 18 erhöht und der
Teleskopzylinder 9 aus seiner zusammengeschobenen, gestrichelt
dargestellten Stellung, in welcher die einzelnen Stufen 10, 12 und 15 vollständig oder
nahezu vollständig
ineinander angeordnet sind, in seine ausgefahrene Arbeitsstellung
bewegt.
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In
der ausgefahrenen Arbeitsstellung des Teleskopzylinders 9 schlägt der ringartige
Mantelteil 14 am Absatz 13 an und der Mantelteil 17 am
Absatz 16.
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Die
vom Teleskopzylinder 9 erzeugte Kraft wird einerseits in
den Grundkörper 8 und
von diesem auf eine Bodenfläche
unter dem Kraftfahrzeug 2 übertragen und andererseits
auf die Aufnahmevorrichtung 20 übertragen.
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Die
Aufnahmevorrichtung 20 dient zum Ansetzen des Teleskopwagenhebers 1 an
einen Bereich des zu hebenden Kraftfahrzeugs 2. Die Aufnahmevorrichtung 20 ist
vorzugsweise korrespondierend zu dem Bereich eines Unterbodens und/oder
Längsträgers des
Kraftfahrzeugs 2 ausgeformt.
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In
einer vorteilhaften, nicht dargestellten Ausführungsform ist die Aufnahmevorrichtung 20 schwenkbar
und/oder beweglich am oberen Ende des Teleskopzylinders 9 befestigt.
Dadurch werden definierte Winkeleinstellungen beim Ansetzen des Teleskopwagenhebers 1 an
das zu hebende Kraftfahrzeug 2 ermöglicht und eventuelle Bodenunebenheiten
sind somit ausgleichbar.
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Sobald
der Druck in der Arbeitskammer 18 entfernt wird, bewirkt
das Eigengewicht des Kraftfahrzeugs 2 und des Teleskopwagenhebers 1 ein
Ineinanderschieben der einzelnen Stufen 10, 12 und 15 in
die gestrichelt dargestellte Ausgangsstellung und somit ein Absenken
des Kraftfahrzeugs 2.
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Der
unterhalb des Teleskopzylinders 9 angeordnete Grundkörper 8 ist
beispielsweise mit einer quadratischen Grundfläche ausgeformt. Am Grundkörper 8 ist
ein Anschlußelement 4 zum
Anschluss des Luftzufuhrschlauchs 5 vom Kompressor 7 angeordnet.
Das Anschlußelement 4 und
der Luftzufuhrschlauch 5 sind in nicht näher dargestellter
Art und Weise korrespondierend zueinander ausgeformt und beispielsweise
als herkömmlicher
Bajonettverschluss oder als herkömmliche
Schraubverbindung ausgebildet.
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In
einem Inneren des Grundkörpers 8 ist
in einer möglichen
Ausführungsform
ein Druckübersetzer 21 integriert.
Ein solcher Druckübersetzer 21 dient
dazu, größere Kräfte zu erzeugen,
als dies mit der direkten Druckerzeugung des Kompressors 7 möglich ist.
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In
der Zuleitung 22 vom Druckübersetzer 21 zur Öffnung 19 ist
eine Bedieneinrichtung 23 angeordnet. Mittels der Bedieneinrichtung 23 ist
eine Steuerung der Bewegungen des Teleskopzylinders 9 und
somit das Anheben und Absenken des Fahrzeugs ermöglicht. Eine solche Bedieneinrichtung 23 ist
beispielsweise als herkömmliches
Sicherheitsventil ausgebildet, mit welchem die Arbeitskammer 18 mit
Druckluft gefüllt
oder geleert werden kann. Da die Verwendung solcher Sicherheitsventile
bei pneumatischen Vorrichtungen allgemein bekannt ist, soll auf die
Wirkungsweise dieses an sich bekannten Ventils hier nicht näher eingegangen
werden.
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In
einer nicht dargestellten Ausführungsform ist
in der durch die Arbeitskammer 18 und die Zuleitung 22 vom
Druckübersetzer 21 eine
so genannte Sekundärstufe
gebildet, welche zur Umwelt hin abgedichtet ist und beispielsweise
mit einer inkompressiblen Flüssigkeit,
wie Wasser oder Öl,
beaufschlagt ist.
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Eine
Außenkontur
des zusammengeschobenen Teleskopwagenhebers 1 korrespondiert
vorzugsweise mit einer nicht dargestellten Aussparung im Inneren
des Kraftfahrzeugs 2. Somit ist ein sicherer Halt im Kraftfahrzeug 2 und
eine sichere Aufbewahrung des Teleskopwagenhebers 1 während des
Betriebs des Kraftfahrzeugs 2 ermöglicht.