DE102009033041B4

DE102009033041B4 - Fahrzeugsitz mit einer Massageeinrichtung

Info

Publication number: DE102009033041B4
Application number: DE102009033041A
Authority: DE
Inventors: Steffen Ross; Dr.-Ing. Mergl Christian; Susanne Kossian
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2009-07-03
Filing date: 2009-07-03
Publication date: 2013-10-17
Anticipated expiration: 2029-07-04
Also published as: DE102009033041A1

Abstract

Fahrzeugsitz mit einer Massageeinrichtung, welche eine Vielzahl von an einem flächigen Aufnahmeteil gehaltenen und durch eine Steuervorrichtung ansteuerbaren Unwuchtmotoren aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil ein dünner, flexibler Träger ist, dass der Träger die Stromanschlüsse für die Unwuchtmotoren (19) aufnimmt, und dass der Träger und die daran festgelegten Unwuchtmotoren (19) unter einem Bezug (7) des Fahrzeugsitzes (5) angeordnet sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz mit einer Massageeinrichtung, welche eine Vielzahl von an einem flächigen Aufnahmeteil gehaltenen und durch eine Steuervorrichtung ansteuerbaren Unwuchtmotoren aufweist.
Bekannte Massageeinrichtungen für Fahrzeuge umfassen oszillierend bewegte Lendenwirbelstützen, die elektromotorisch oder pneumatisch betrieben werden. Solche Einrichtungen sind nur im Lordosenbereich des Sitzbenutzers, also im unteren Lehnenbereich, wirksam. Als Massageeinrichtung werden vereinzelt auch in der Rückenlehne angeordnete, auf- und abfahrende Rollen eingesetzt. In jüngerer Zeit haben sich jedoch hauptsächlich pneumatische Systeme durchgesetzt, bei denen kleinvolumige Luftkissen dicht unter der Lehnenoberfläche montiert sind, die sich einzeln gesteuert befüllen und entleeren lassen. Über eine hohe Anzahl derartiger Luftkissen in Verbindung mit einer entsprechenden Steuereinrichtung lassen sich verschiedene Massageeffekte über die Lehnenoberfläche verteilt erzielen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der Vorteile pneumatischer Systeme die Kosten für eine Massageeinrichtung in einem Fahrzeugsitz zu reduzieren.
Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass ein dünner, flexibler Träger vorgesehen ist, auf dem die Stromanschlüsse für die Unwuchtmotoren aufgebracht sind und wobei der Träger und die daran festgelegten Unwuchtmotoren unter einem Bezug des Fahrzeugsitzes angeordnet sind.
Aus der DE 41 08 323 A1 ist bereits eine Massageeinrichtung bekannt, bei der mehrere Unwuchtmotoren den Massageeffekt erzeugen. Die vorbekannte Massageeinrichtung weist eine Matte auf, in der durch Absteppen eines Stoffes oder Kunstleders Räume geschaffen sind, in denen die Unwuchtmotoren aufgenommen sind. Die Matte wird auf einem beliebigen Sitz festgemacht und über eine Steuervorrichtung mit einer Stromquelle verbunden. Das Einnähen der Unwuchtmotoren, deren Kontaktierung und das Zusammenführen der Stromanschlüsse ist sehr aufwändig. Bei modernen Fahrzeugsitzen werden außerdem nur solche Massageeinrichtungen akzeptiert, die unsichtbar unter dem Sitzbezug angeordnet sind.
Bei der erfindungsgemäßen Massageeinrichtung sind die Stromanschlüsse auf einem dünnen, flexiblen Träger aufgebracht und unter dem Bezug des Fahrzeugsitzes angeordnet. Diese Vorgehensweise reduziert den Bau- und Montageaufwand erheblich. Außerdem wird eine Anordnung geschaffen, die den heutigen Anforderungen gerecht wird.
Vorteilhaft ist, wenn die Unwuchtmotoren Kontaktflächen besitzen, über die sie mit den Stromanschlüssen auf dem Träger elektrisch verbunden sind. Wenn die Unwuchtmotore über die Kontaktflächen zudem an dem Träger gehalten sind, wird der Bauaufwand weiter reduziert und eine Baugruppe geschaffen, die leicht zu handhaben und einzubauen ist. Der dünne, flexible Träger umfasst alle elektrischen Leitungen und trägt außerdem die Unwuchtmotoren. Eine solche Baugruppe kann leicht auf den Sitz aufgebracht werden, wobei die Unwuchtmotoren bevorzugt im Schaumpolster der Rückenlehne aufgenommen sind. Die den Motoren gegenüberliegende Seite des Trägers ist dann dem Bezug bzw. einer geeigneten Zwischenlage zugewandt.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Träger eine flexible Leiterfolie sein, auf der die elektrischen Leiterbahnen und die Anschlüsse für die Unwuchtmotoren aufgebracht sind. Solche flexiblen Leiterfolien sind für andere Verwendungszwecke an sich bekannt und können auch für den vorliegenden Fall Verwendung finden. Als Unwuchtmotore werden bevorzugt Kleinstmotore mit einem Durchmesser < 10 mm, bevorzugt 5–7 mm, eingesetzt. Solche kleinen Unwuchtmotoren finden bspw. bei Mobiltelefonen mit Vibrationsalarm Verwendung.
Um für die Unwuchtmotoren auf bereits vorhandene Motoren zurückgreifen zu können und um trotzdem ein einfaches Verbinden mit dem flexiblen Träger zu ermöglichen, können gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Unwuchtmotoren in Adapterteilen aufgenommen sein, welche die Kontaktflächen für die Stromanschlüsse und die Befestigung aufweisen. Bevorzugt sind die Unwuchtmotoren/Adapterteile in einem Schaumpolster des Fahrzeugsitzes aufgenommen. Die Bauteile sind dadurch sicher gehalten, ohne dass sich die Aufbauhöhe vergrößert.
Gemäß einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der flexible Träger neben der Massageeinrichtung gleichzeitig Sitzheizungsdrähte aufweisen. Somit werden zwei Funktionen in einem Bauteil integriert. Die Verkabelung für die Unwuchtmotoren kann dabei mit der gleichen Technologie erfolgen, wie diese für die Sitzheizungsdrähte verwendet wird (z. B. Vernähen).
Die Unwuchtmotoren lassen sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung derart ansteuern, dass ihre Drehzahl sinusförmig zu- und abnimmt. Durch einen zeitlichen Versatz dieser Steuerung wird das Gefühl vermittelt, dass auf der Oberfläche, z. B. der Sitzlehne, ein Vibrationspunkt wandert. Durch entsprechende andersgeartete zeitliche Steuerung lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Vibrationsmuster und -effekte erzeugen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
1 einen Fahrzeugsitz mit einer Massageeinrichtung,
2 einen flexiblen Träger als Bestandteil der Massageeinrichtung gemäß 1,
3 einen Unwuchtmotor zur Verwendung in der Massageeinrichtung und
4 ein Adapterteil, welches den Unwuchtmotor gemäß 3 aufnimmt.
Ein Fahrzeugsitz 5 weist eine unter seinem Bezug 7 angeordnete Massageeinrichtung 9 auf, die als wesentlichen Bestandteil eine flexible Leiterfolie 11 umfasst (2).
Auf der flexiblen Leiterfolie 11 sind Leiterbahnen 13 aufgebracht, welche zu Kontaktflächen führen. Die Kontaktflächen dienen gleichzeitig der Befestigung eines Adapterteiles 17, welches einen Unwuchtmotor 19 aufnimmt.
Sind alle Adapterteile 17 und damit die Unwuchtmotoren 19 über die Kontaktflächen 15 an der Leiterfolie 11 befestigt, dann wird diese auf dem Fahrzeugsitz 5 aufgelegt, wobei die Adapterteile 17 in zugeordnete Aussparungen in dem nicht dargestellten Schaumpolster des Fahrzeugsitzes 5 aufgenommen werden. In einem letzten Schritt wird anschließend nur noch der Bezug 7 auf die Leiterfolie 11 aufgelegt und an dem Fahrzeugsitz 5 befestigt.

Claims

Fahrzeugsitz mit einer Massageeinrichtung, welche eine Vielzahl von an einem flächigen Aufnahmeteil gehaltenen und durch eine Steuervorrichtung ansteuerbaren Unwuchtmotoren aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil ein dünner, flexibler Träger ist, dass der Träger die Stromanschlüsse für die Unwuchtmotoren (19) aufnimmt, und dass der Träger und die daran festgelegten Unwuchtmotoren (19) unter einem Bezug (7) des Fahrzeugsitzes (5) angeordnet sind.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtmotoren (19) Kontaktflächen besitzen, über die sie mit den Stromanschlüssen auf dem Träger elektrisch verbunden sind.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtmotoren (19) über die Kontaktflächen an dem Träger gehalten sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine flexible Leiterfolie (11) ist, auf der die Stromanschlüsse in Form von Leiterbahnen (13) aufgebracht sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtmotoren (19) Kleinstmotoren mit einem Durchmesser kleiner 10 mm, bevorzugt 5 bis 7 mm, sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtmotoren (19) in Adapterteilen (17) aufgenommen sind, welche die Kontaktflächen für die Stromanschlüsse und die Befestigung aufweisen.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtmotoren (19)/Adapterteile (17) in einem Schaumpolster des Fahrzeugsitzes (5) aufgenommen sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Träger neben der Massageeinrichtung (9) gleichzeitig Sitzheizungsdrähte aufweist.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtmotoren (19) derart ansteuerbar sind, dass ihre Drehzahl sinusförmig zu- und abnimmt.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die sinusförmige Ansteuerung der einzelnen Unwuchtmotoren (19) zeitlich versetzt erfolgt.