-
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit wenigstens einer in einer NOx-armen ersten Betriebsart, insbesondere mit homogener Kompressionszündung, betreibbaren Brennkraftmaschine und mit einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung zum Nachbehandeln von Abgasen der Brennkraftmaschine, wobei die Abgasnachbehandlungsvorrichtung wenigstens einen NOx-Speicherkatalysator aufweist.
-
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben der oben beschriebenen Antriebsvorrichtung.
-
Stand der Technik
-
Antriebsvorrichtungen sowie Verfahren zum Betreiben derartiger Antriebsvorrichtung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bei der motorischen Verbrennung entstehen giftige Stickoxide (NOx), wenn bei hohen Temperaturen genügend Sauerstoff vorhanden ist. Die NOx-Konzentration erreicht deshalb nahe dem stöchiometrischen Luftverhältnis ihr Maximum. Brennkraftmaschinen erzielen ihren größten Wirkungsgrad im Betrieb mit hohem Luftüberschuss. Durch Inhomogenitäten im Gemisch entstehen trotz globalem Luftüberschuss, zum Beispiel bei konventioneller Dieselverbrennung oder im Schichtladebetrieb bei einem Ottomotor, Stickoxide. Dann ist zur Verringerung des Stickoxidgehalts im Abgas eine spezielle Abgasnachbehandlung erforderlich, weil eine NOx-Reduktion nur bei Kraftstoffüberschuss oder katalytisch mit stöchiometrischem Gemisch möglich ist. Zur Reduzierung der Emissionen ist es daher bekannt, einer Brennkraftmaschine eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung nachzuschalten. Bekannte Abgasnachbehandlungsvorrichtungen weisen unter anderem einen NOx-Speicherkatalysator auf, in dem die giftigen Stickoxide gespeichert werden, damit sie nicht in die Umwelt gelangen. Zur Nachverbrennung teiloxidierter beziehungsweise unverbrannter Kohlenwasserstoffe ist in der Regel ein Oxidationskatalysator erforderlich. Bekannte NOx-Speicherkatalysatoren speichern Stickoxide während des Magerbetriebs. Eine Regeneration eines NOx-Speicherkatalysators wird durch Kraftstoffüberschuss realisiert. Ohne Regeneration würden bei Überschreiten der Speicherkapazität Stickoxide den NOx-Speicherkatalysator passieren und als Schadstoffe emittiert werden. Die bekannte Regeneration wirkt sich jedoch negativ auf den Kraftstoffverbrauch aus. NOx-Speicherkatalysatoren arbeiten jedoch in einem Abgastemperaturfenster von circa 250 bis circa 500°C. Vor dem Hintergrund steigender motorischer Wirkungsgrade und damit sinkender Abgastemperaturen ist die Verbesserung der Niedertemperaturaktivität eine wichtige Entwicklungsaufgabe. Alternativ können mit sogenannten NOx-armen Betriebsarten, insbesondere mittels homogener Kompressionszündung (HCCl-Homogeneous Charge Compression Ignition) durch eine weitgehende Homogenisierung und Verdünnung der Zylinderladung mit rückgeführtem Abgas äußerst niedrige Stickoxidrohwerte auch bei Luftüberschuss erreicht werden. Durch die gleichmäßige Verteilung von Luft, Kraftstoff und rückgeführtem Abgas im Brennraum ergeben sich niedrige Verbrennungstemperaturen. NOx-arme Betriebsarten zeigen daher erhöhte Emissionen unverbrannter Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxide auf. Ein derartiger NOx-armer Betrieb ist nur in einem eingeschränkten Lastbereich möglich.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung sieht vor, dass die Abgasnachbehandlungsvorrichtung stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators einen schaltbaren Kohlenwasserstoff-Absorber aufweist. Dieser schaltet vorteilhafterweise derart, dass er im NOx-armen Betrieb (erste Betriebsart) die unverbrannten Kohlenwasserstoffe zunächst speichert. Zur Regeneration des NOx-Speicherkatalysators schaltet der Kohlenwasserstoff-Absorber später so, dass er die Kohlenwasserstoffe wieder freigibt, und letztere dem NOx-Speicherkatalysator zur Regeneration zugeführt werden. Durch den schaltbaren Kohlenwasserstoff-Absorber ist es somit möglich, bei der Regeneration des NOx-Speicherkatalysators auf eine verbrauchsrelevante Anfettung des Verbrennungs gemischs zumindest weitgehend zu verzichten. Die vorteilhafte Antriebsvorrichtung führt somit zu einer Verbrauchsreduzierung und erlaubt gleichzeitig eine Regeneration des NOx-Speicherkatalysators in unterschiedlichen Betriebsarten. Im Motorkennfeld ist darüber hinaus ein niedrigerer Anteil der NOx-armen Betriebsart für gleiche Emissionen erforderlich. Auch werden auf die sonst unvermeidlich erhöhten Rußemissionen bei einem angefetteten Regenerationsbetrieb verzichtet. Durch das Wegfallen des Anfettens, beispielsweise durch eine späte Nacheinspritzung, wird auch eine mögliche Ölverdünnung verringert. Auch auf ein zusätzliches Kohlenwasserstoff- beziehungsweise Kraftstoff-Einspritzsystem in der Abgasnachbehandlungsvorrichtung kann verzichtet werden. Der Kohlenwasserstoffabsorber kann ebenso zusätzlich zur Kohlenwasserstoffspeicherung nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine genutzt werden.
-
Vorteilhafterweise ist dem Kohlenwasserstoff-Absorber zum Schalten ein erster Bypass mit einem Ventil zum Freigeben oder Versperren des ersten Bypasses zugeordnet. Je nach Stellung des Ventils wird somit das Abgas der Brennkraftmaschine entweder durch den Kohlenwasserstoff-Absorber oder durch den Bypass geleitet, wobei natürlich auch geringe Mengen des Abgases weiterhin durch den Kohlenwasserstoff-Absorber strömen können, wenn der Bypass freigegeben ist. Aufgrund des Gegendrucks des Kohlenwasserstoff-Absorbers wird jedoch zumindest der größte Anteil des Abgases durch den Bypass geführt. Letztendlich bildet der Bypass einen Bestandteil des Kohlenwasserstoff-Absorbers.
-
Zweckmäßigerweise ist der Bypass dem Kohlenwasserstoff-Absorber oder dem Kohlenwassserstoff-Absorber und dem NOx-Speicherkatalysator zugeordnet. Mit anderen Worten führt der Bypass das Abgas entweder nur an dem Kohlenwasserstoff-Absorber oder an dem Kohlenwasserstoff-Absorber und dem stromabwärts angeordneten NOx-Speicherkatalysator vorbei.
-
Weiterhin ist vorgesehen, dass die Abgasnachbehandlungsvorrichtung vorteilhafterweise stromaufwärts des Kohlenwasserstoff-Absorbers einen ersten Oxidationskatalysator und/oder stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators einen zweiten Oxidationskatalysator aufweist. An dem jeweiligen Oxidationskatalysator kann unter anderem unverbrannter Kohlenwasserstoff umgesetzt beziehungsweise nachverbrannt werden.
-
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist wenigstens ein Abgasturbolader, dessen Turbine zwischen dem ersten Oxidationskatalysator und dem Kohlenwasserstoff-Absorber zwischengeschaltet ist, vorgesehen. Der Abgasturbolader unterstützt den NOx-armen Betrieb (erste Betriebsart) der Brennkraftmaschine. Die Turbine sitzt dabei zwischen dem Kohlenwasserstoff-Absorber und dem dem Kohlenwasserstoff-Absorber vorgeschalteten Oxidationskatalysator.
-
Vorteilhafterweise ist dem ersten, also dem dem Kohlenwasserstoff-Absorber vorgeschalteten Oxidationskatalysator, ein schaltbarer zweiter Bypass zugeordnet, durch den der erste Oxidationskatalysator bedarfsweie umgangen werden kann. Zweckmäßigerweise ist der Turbine des Abgasturboladers ein schaltbarer dritter Bypass zugeordnet.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Antriebsvorrichtung einen weiteren Abgasturbolader auf, dessen Turbine zwischen dem NOx-Speicherkatalysator und dem zweiten Oxidationskatalysator, also dem dem NOx-Speicherkatalysator nachgeschalteten Oxidationskatalysator, zwischengeschaltet ist. Zweckmäßigerweise ist der erste Abgasturbolader ein Hochdruck-Abgasturbolader und der zweite Abgasturbolader ein Niederdruck-Abgasturbolader.
-
Weiterhin ist dem zweiten Oxidationskatalysator vorteilhafterweise ein Partikelfilter nachgeschaltet, mittels dessen im Abgas befindliche (Ruß-)Partikel gefiltert und zurückgehalten werden können.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Kohlenwasserstoff-Absorber während der NOx-armen ersten Betriebsart der Brennkraftmaschine zum Speichern von Kohlenwasserstoff und während einer NOx-reichen zweiten Betriebsart der Brennkraftmaschine zum Freigeben des gespeicherten Kohlenwasserstoffs zur Regeneration des NOx-Speicherkatalysators geschaltet wird. Während der NOx-armen Betriebsart wird also der unvermeidliche Kohlenwasserstoff mittels der Kohlenwasserstoff-Absorbers gespeichert, und in einer NOx-reichen Betriebsart, in der prinzipbedingt nur ein geringer Kohlenwasserstoff-Anteil vorhanden ist, freigegeben, sodass mittels des freigegebenen Kohlenwasserstoffs die Regeneration des NOx-Speicherkatalysators durchgeführt werden kann, obwohl in dem von der Brennkraftmaschine kommenden Abgas eigentlich kein oder nur sehr wenig Kohlenwasserstoff vorhanden ist.
-
Vorteilhafterweise wird zum Schalten des Kohlenwasserstoff-Absorbers der dem Kohlenwasserstoff-Absorber zugeordnete erste Bypass versperrt oder freigegeben. Hierzu wird zweckmäßigerweise das entsprechende Ventil in dem ersten Bypass bevorzugt elektrisch betätigt.
-
Schließlich ist vorgesehen, dass der erste Bypass freigegeben wird, wenn die Speicherkapazität des Kohlenwasserstoff-Absorbers erreicht oder nahezu erreicht ist. Zweckmäßigerweise wird der dann nicht mehr gespeicherte Kohlenwasserstoff an einem nachgeschalteten Oxidationskatalysator umgesetzt beziehungsweise nachverbrannt, sodass er nicht in die Umwelt gerät.
-
Im Folgenden soll die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Dazu zeigen
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer vorteilhaften Antriebsvorrichtung;
-
2 ein zweites Ausführungsbeispiel der vorteilhaften Antriebsvorrichtung und
-
3 ein drittes Ausführungsbeispiel der vorteilhaften Antriebsvorrichtung.
-
Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer vorteilhaften Antriebsvorrichtung 1. Die Antriebsvorrichtung 1 weist eine Brennkraftmaschine 2 sowie eine der Brennkraftmaschine 2 nachgeschaltete Abgasnachbehandlungsvorrichtung 3 zur Nachbehandlung von Abgasen der Brennkraftmaschine 2 auf. Die Abgasnachbehandlungsvorrichtung 3 weist dazu einen ersten Oxidationskatalysator 4, einen Kohlenwasserstoff-Absorber 5, einen NOx-Speicherkatalysator 6, einen zweiten Oxidationskatalysator 7 sowie einen Partikelfilter 8 auf, die in der genannten Reihenfolge hintereinander geschaltet sind. Dem ersten Oxidationskatalysator 4 ist dabei ein Bypass 9 zugeordnet, der mittels eines Ventils 10 freigebbar oder versperrbar ist. Mittels des Bypasses 9 wird somit der Oxidationskatalysator 4 umgangen, wenn das Ventil den Bypass 9 freigibt. Weiterhin ist dem Kohlenwasserstoff-Absorber 5 und dem NOx-Speicherkatalysator 6 zusammen ein Bypass 11 zugeordnet, der ebenfalls ein Ventil 12 zum Freigeben oder Versperren des Bypasses 11 aufweist. Mit dem Bypass 11 wird das Abgas an dem Kohlenwasserstoff-Absorber 5 und dem NOx-Speicherkatalysator 6 vorbeigeleitet, wenn das Ventil 12 den Bypass 11 freigibt. Stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 6 ist ein NOx-Sensor 13 angeordnet auf dessen Funktion später näher eingegangen werden soll.
-
Weiterhin weist die Antriebsvorrichtung 1 einen Abgasturbolader 14 auf, dessen Verdichter 15 in einem Einlasskanal 16 der Brennkraftmaschine 2 und dessen Turbine 17, vorliegend mit variabler Turbinengeometrie, zwischen dem Oxidationskatalysator 4 und dem Kohlenwasserstoff-Absorber 5 zwischengeschaltet ist. Ferner weist die Antriebsvorrichtung 1 eine von der Brennkraftmaschine 2 zu dem Einlasskanal 16 führende Abgasrückführung 18 auf. Die Abgasrückführung 18 stellt eine Hochdruckrückführung dar. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Niederdruck-Abgasrückführung 19 vorgesehen sein, die stromabwärts des Partikelfilters 8 zu dem Einlasskanal 16 führt. Der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 ist derart ausgebildet, dass er bei niedrigen Abgastemperaturen, von beispielsweise weniger als 160°C, unverbrannte Kohlenwasserstoffe speichert und bei höheren Temperaturen, beispielsweise Temperaturen über 200 bis 250°C, wieder abgibt.
-
Im Betrieb mit höheren Motorlasten oberhalb des HCCl-Bereichs, also außerhalb der ersten Betriebsart, ist der Bypass 9 freigegeben, um den Oxidationskatalysator 4 vor den heißen Abgasen der Brennkraftmaschine 2 zu schützen. Der Bypass 11 hingegen ist versperrt, sodass der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 sowie der NOx-Speicherkatalysator 6 von dem Abgas durchströmt werden. Der noch unbeladene NOx-Speicherkatalysator 6 speichert Stickoxide ein, weil die Abgastemperatur in diesem Betriebspunkt im üblichen Einspeicherfenster liegt, und im konventionellen Betrieb eine nennenswerte NOx-Rohemission vorliegt.
-
Die Speicherplätze des Kohlenwasserstoff-Absorbers 5 sind, beispielsweise durch eine zuvor ausgeführte NOx-Speicherkatalysator-Regeneration, ebenfalls unbesetzt, und es werden aufgrund der hohen Abgastemperaturen keine Kohlenwasserstoffe eingespeichert. Die Umsetzung der Kohlenwasserstoffe erfolgt hingegen im nachgeschalteten Oxidationskatalysator 7. Mit sinkendem Fahrerwunschmoment wird in den HCCl-Betrieb beziehungsweise in die erste Betriebsart umgeschaltet, wodurch die Kohlenwasserstoff-Rohemissionen steigen und die NOx-Emissionen sinken. Eine NOx-Speicherung ist jetzt nicht mehr erforderlich. Die Abgastemperaturen sinken ebenfalls in Folge der Niedertemperaturverbrennung (HCCl). Ab einer Abgastemperatur von etwa 160°C speichert der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 Kohlenwasserstoffe ein. Bei Erreichen der maximalen Speicherkapazität wird der Bypass 9 versperrt und der Bypass 11 freigegeben. Der Oxidationskatalysator 4 setzt daraufhin Kohlenwasserstoff-/Kohlenmonoxid-Emissionen zum Teil bereits um und erhöht so die Abgastemperatur für die stromabwärtsliegenden Komponenten der Abgasnachbehandlungsvorrichtung 3. Am Oxidationskatalysator 7 werden dadurch die restlichen unverbrannten Kraftstoffbestandteile oxidiert und es können insgesamt niedrige Kohlenwasserstoff-, Kohlenmonoxid- und NOx-Werte realisiert werden.
-
Die Regeneration orientiert sich an der Beladung des NOx-Speicherkatalysators 6, die zum Beispiel mit dem NOx-Sensor 13 erfasst oder per Modell bestimmt wird. Die Regeneration soll automatisch bei Lasterhöhung innerhalb der ersten Betriebsart (HCCl-Betrieb) oder bei Umschaltung in den konventionellen Betrieb erfolgen. Dazu wird der Bypass 11 geschlossen und das heiße Abgas setzt die Kohlenwasserstoffe im Kohlenwasserstoff-Absorber 5 frei, wodurch kurzzeitig fettes Gemisch (λ < 1) am NOx-Speicherkatalysator anliegt, wodurch die Stickoxide aus dem NOx-Speicherkatalysator 6 gelöst werden. Die Brennkraftmaschine wird dabei durchweg wirkungsgradgünstig mager (λ > 1) betrieben. Je nach Abgastemperatur im NOx-Speicherkatalysator 6 werden die Stickoxide direkt im NOx-Speicherkatalysator 6 zu Stickstoff und Wasser oxidiert, oder erst im nachgeschalteten Oxidationskatalysator 7, der durch die beschriebene Exothermie am Oxidationskatalysator 4 auf Betriebstemperatur ist. Sobald das Luftverhältnis im NOx-Speicherkatalysator 6 im konventionellen Betrieb wieder Werte von λ > 1 erreicht, werden neue Stickoxide eingelagert. Der Bypass 9 wird dann wieder freigegeben, um den Oxidationskatalysator 4 zu schützen. Bei Nennleistungen mit hohen NOx-Massenströmen und Abgastemperaturen kann der NOx-Speicherkatalysator durch Umleiten des Abgases über den Bypass 11 vor zu größer thermischer Belastung geschützt werden.
-
Der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 ist vorteilhafterweise derart ausgelegt, dass er bei möglichst hohen Abgastemperaturen wieder desorbiert, während der NOx-Speicherkatalysator vorteilhafterweise derart ausgebildet ist, dass er bei möglichst niedrigen Temperaturen aktiv ist, um die NOx-Speicherfähigkeit möglichst schnell beziehungsweise frühzeitig nutzen zu können.
-
Wird bei einem lang anhaltenden konventionellen Betrieb, also bei höherer Last, die maximale Speicherkapazität des NOx-Speicherkatalysators 6 erreicht, kann dieser auch herkömmlich über motorisches Anfetten regeneriert werden, sowohl im konventionellen als auch im HCCl-Betrieb. Der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 speichert dann nicht ein, weil die Desorptionstemperatur in diesem Fall niedriger liegen wird als die Abgastemperatur.
-
Beim Beladungsvorgang des Kohlenwasserstoff-Absorbers 5 in der ersten Betriebsart werden zweckmäßigerweise Luftverhältnisse unterhalb λ = 1,2 vermieden, weil dann die unverbrannten Kohlenwasserstoffe hauptsächlich aus Methan bestehen. Eine Reaktion von Stickoxiden mit Methan erfordert höhere Abgastemperaturen als bei langkettigen Kohlenwasserstoffen, wodurch die Regeneration unter Umständen gefährdet wird.
-
Die 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der vorteilhaften Antriebsvorrichtung 1, wobei aus der 1 bekannte Element mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, sodass insofern auf die obenstehende Beschreibung verwiesen wird. Das Ausführungsbeispiel der 2 unterscheidet sich zu dem der vorherigen 1 lediglich dahingehend, dass der Bypass 11 lediglich dem Kohlenwasserstoff-Absorber 5 zugeordnet ist, und dadurch der NOx-Speicherkatalysator 6 immer von dem Abgas durchströmt wird. Der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 kann dann während der ersten Betriebsart beziehungsweise im HCCl-Betrieb gefüllt und anschließend umgangen werden. Wird gleichzeitig der Oxidationskatalysator 4 aktiviert, indem der Bypass 9 mittels des Ventils 10 versperrt wird, bleibt der NOx-Speicherkatalysator durch die Exothermie der Kohlenwasserstoff-/Kohlenmonoxid-Umsetzung an diesen Oxidationskatalysator 4 sicher auf Betriebstemperatur. Bei schneller Umschaltung in eine Betriebsart mit höherer NOx-Emission, ist eine sofortige NOx-Speicherung eher sichergestellt als bei dem ersten Ausführungsbeispiel. Darüber hinaus kann der NOx-Speicherkatalysator 6 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel jederzeit im konventionellen Betrieb durch Schließen des Bypasses 11 mittels des Ventils 12 regeneriert werden, vorausgesetzt, die Brennkraftmaschine 2 wird mit hinreichend niedrigem Verbrennungsluftverhältnis betrieben, sodass sich insgesamt vor dem NOx-Speicherkatalysator 6 kurzzeitig ein fettes Gemisch einstellt.
-
In den beiden Ausführungsbeispielen gemäß den 1 und 2 kann der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 auch zur Kohlenwasserstoff-Einspeicherung in der Warmlaufphase nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine 2 verwendet werden. Bei Erreichen der maximalen Speicherkapazität wird der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 durch Freigeben des Bypasses 12 umgangen und später bei warmem Oxidationskatalysator 7 durch Versperren des Bypasses 11 wieder durchströmt und entleert. Die desorbierten Kohlenwasserstoffe werden dann im Oxidationskatalysator 7 umgesetzt.
-
Prinzipiell ist auch eine Anordnung des Kohlenwasserstoff-Absorbers 5 und des NOx-Speicherkatalysators 6 stromaufwärts der Turbine 17 denkbar. Dabei müssen hinreichend niedrige Abgastemperaturen zur Kohlenwasserstoff-Einspeicherung sichergestellt werden.
-
In der 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der vorteilhaften Antriebsvorrichtung 1 dargestellt, das im Wesentlichen dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 2 entspricht, sodass bekannte Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, und insofern auf die oben stehende Beschreibung verwiesen wird. Das dritte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich zu dem zweiten Ausführungsbeispiel dahingehend, dass die Antriebsvorrichtung 1 einen zweiten Abgasturbolader 20 aufweist, dessen Turbine 21 zwischen dem NOx-Speicherkatalysator 6 und dem Oxidationskatalysator 7 zwischengeschaltet ist. Darüber hinaus ist der Turbine 17 des Abgasturboladers 14 ein weiterer Bypass 22, der mittels eines Ventils 23 versperrbar oder freigebbar ist, zugeordnet. Mittels der zwei Abgasturbolader 14 und 20 wird eine zweistufige Aufladung für die Brennkraftmaschine 2 ermöglicht. Hierbei sei angemerkt, dass eine zweistufige Aufladung gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel natürlich auch bei den Ausführungsbeispielen 1 und 2 möglich ist. Ebenso ist es möglich, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel den Kohlenwasserstoff-Absorber 5 und den NOx-Speicherkatalysator 6 stromabwärts der Niederdruckturbine 21 anzuordnen.
-
Gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel wird der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 in der ersten Betriebsart befüllt, indem der Bypass 10 freigegeben und die Bypässe 22 und 11 versperrt werden. In der ersten Betriebsart können Kohlenwasserstoffe umgesetzt werden, wenn der Kohlenwasserstoff-Absorber 5 seine Speicherkapazität erreicht hat, indem die Bypässe 9 und 22 geschlossen und der Bypass 11 geöffnet ist beziehungsweise wird. Zur Regeneration des NOx-Speicherkatalysators 6 während der ersten Betriebsart werden beziehungsweise sind vorteilhafterweise die Bypässe 9, 22 und 11 versperrt. Zur Regeneration im konventionellen Betrieb, also außerhalb der ersten Betriebsart, insbesondere bei hoher Last, werden die Bypässe 9 und 22 geöffnet und der Bypass 11 geschlossen.
-
In einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung, insbesondere gemäß den Ausführungsbeispielen 2 und 3 kann gegebenenfalls auf den Oxidationskatalysator 7 verzichtet werden, indem der NOx-Speicherkatalysator die Kohlenwasserstoff-/Kohlenmonoxid-Oxidation im Betrieb bei λ > 1 übernimmt. Ist die Brennkraftmaschine 2 als Ottomotor ausgebildet, können die Oxidationskatalysatoren 4 und/oder 7 für stöchiometrischen Betrieb als Drei-Wege-Katalysatoren ausgeführt sein.
-
Eine Regeneration des Partikelfilters 8 und/oder eine Desulfatierung des NOx-Speicherkatalysators 6 erfolgt in jedem Fall vorzugsweise mit geöffneten Bypässen, um an dem Partikelfilter 8 beziehungsweise an dem NOx-Speicherkatalysator 6 möglichst hohe Abgastemperaturen bereitzustellen. Der Oxidationskatalysator 4 kann dabei wahlweise durchströmt werden, um die Abgastemperatur bei hohen Kohlenwasserstoff-Emissionen weiter anzuheben.