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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung
einer Bitfehlerrate und/oder eines Datendurchsatzes einer Kommunikationsverbindung
zwischen zwei Kommunikationsteilnehmern.
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Herkömmlich
werden zur Bestimmung einer Bitfehlerrate bzw. eines Datendurchsatzes
einer Kommunikationsverbindung bekannte Daten über die
Kommunikationsverbindung in einer Richtung gesendet. Nach Durchlaufen
der Kommunikationsverbindung werden empfangene Daten mit den gesendeten
Daten verglichen. So zeigt die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 298 25 127 U1 eine
Einrichtung für Bitfehlerratenmessungen. Dort wird von
einem ersten Bitmustergenerator ein erstes Bitmuster erzeugt und
von einer Sendevorrichtung gesendet. Ein zweiter Bitmustergenerator
befindet sich auf der Empfangsseite und erzeugt ein zweites Bitmuster, welches
identisch ist zu dem gesendeten Bitmuster. Das empfangene Bitmuster
und das von dem zweiten Bitmustergenerator erzeugte Bitmuster werden
verglichen. Aus dem Vergleich wird die Bitfehlerrate bestimmt.
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Nachteilhaft
ist dort, dass sowohl auf Senderseite, wie auch auf Empfängerseite
Messgeräte notwendig sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Messung einer Bitfehlerrate und/oder eines Datendurchsatzes einer Kommunikationsverbindung
zu schaffen, welche lediglich auf Senderseite Messgeräte
benötigen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren
durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 und für
die Vorrichtung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Messverfahren dient der Bestimmung
einer Bitfehlerrate und/oder eines Datendurchsatzes einer Kommunikationsverbindung
zwischen zwei Kommunikationsteilnehmern. Ein erstes Messpaket wird
dabei von einem ersten Kommunikationsteilnehmer an einen zweiten
Kommunikationsteilnehmer gesendet und von diesem als zweites Messpaket
empfangen. Ein drittes Messpaket wird von dem zweiten Kommunikationsteilnehmer an
den ersten Kommunikationsteilnehmer gesendet und von diesem als
viertes Messpaket empfangen. Das dritte Messpaket wird aus dem zweiten
Messpaket gebildet. Von dem ersten Kommunikationsteilnehmer wird
das erste Messpaket mit dem vierten Messpaket verglichen. So ist
eine aufwandsarme Bestimmung der Bitfehlerrate und/oder des Datendurchsatzes
möglich.
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Das
zweite Messpaket entspricht bevorzugt zumindest weitgehend dem ersten
Messpaket. Das vierte Messpaket entspricht bevorzugt zumindest weitgehend
dem dritten Messpaket.
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Das
erste Messpaket wird bevorzugt über einen ersten Kommunikationskanal übertragen.
Das dritte Messpaket wird bevorzugt über einen zweiten Kommunikationskanal übertragen.
So können unabhängige Messungen für unterschiedliche
Signalrichtungen durchgeführt werden.
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Der
zweite Kommunikationskanal ist vorteilhafterweise ein idealer Kommunikationskanal.
Das vierte Messpaket entspricht vorteilhafterweise dem dritten Messpaket.
So können präzise Messungen der Übertragung über
den ersten Kommunikationskanal durchgeführt werden.
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Der
erste Kommunikationskanal und der zweite Kommunikationskanal sind
bevorzugt identisch. So können exakte Rückschlüsse
aus den Gesamtmesswerten auf die Übertragungen über
die identischen Kanäle getroffen werden.
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Die
Messpakete beinhalten bevorzugt einen Nutzdatenabschnitt und einen
Fehlersicherungsabschnitt. Der Fehlersicherungsabschnitt des zweiten Messpakets
wird bevorzugt als Teil des Nutzdatenabschnitts des dritten Messpakets
eingesetzt. So können Rückschlüsse auf
die Übertragung des ersten bzw. zweiten Messpakets anhand
des rückübertragenen Fehlersicherungsabschnitts
gezogen werden.
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Das
erste Messpaket und das zweite Messpaket weisen bevorzugt eine größere
Paketlänge auf als das dritte Messpaket und das vierte
Messpaket. So können Messungen auch bei asymmetrischen Übertragungen
durchgeführt werden.
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Das
dritte Messpaket wird bevorzugt aus zumindest einem Abschnitt des
zweiten Messpakets gebildet. Mehrere Messungen werden bevorzugt nacheinander
durchgeführt. Das dritte Messpaket wird bevorzugt bei den
mehreren Messungen aus unterschiedlichen Abschnitten des zweiten
Messpakets gebildet. So können Rückschlüsse
auf die Fehlerverteilung innerhalb des Messpakets gezogen werden.
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Der
erste Kommunikationsteilnehmer ist bevorzugt ein Messgerät.
Der zweite Kommunikationsteilnehmer ist bevorzugt ein Prüfobjekt,
z. B. ein Mobiltelefon. So können die Übertragungseigenschaften des
Prüfobjekts zuverlässig und wiederholgenau bestimmt
werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in welcher vorteilhafte
Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt ist, beispielhaft
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Blockdarstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
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2 die
Datenstruktur des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und
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3 ein
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Zunächst
wird anhand der 1 der Aufbau und die Funktionsweise
eines erfindungsgemäßen Messaufbaus erläutert.
Mittels 2 wird anschließend
der Aufbau und die Funktionsweise einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung verdeutlicht. Mittels der 3 wird abschließend
die Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens gezeigt. Identische Elemente wurden in ähnlichen
Abbildungen zum Teil nicht wiederholt dargestellt und beschrieben.
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1 zeigt
den Aufbau einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung.
Ein Messgerät 10 beinhaltet eine Anzeigeeinrichtung 11,
eine Verarbeitungseinrichtung 9 und eine Mehrzahl von Anschlüssen 12 bis 15.
Ein erster Anschluss 15 ist mit einer Antenne 16 verbunden.
Ein zweiter Anschluss 14 ist mittels einer Leitung 18 mit
einem Messobjekt 19 verbunden. Die Antenne 16 ist
mit einer drahtlosen Verbindung 17 ebenfalls mit dem Messobjekt 19 verbunden.
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Bei
dem hier dargestellten Aufbau werden zum Messobjekt 19 hinlaufende
Signale über die Antenne 16 und die drahtlose
Schnittstelle 17 übertragen. Von dem Messobjekt 19 weglaufende
Signale werden über die Leitung 18 übertragen.
Zahlreiche Messobjekte verfügen über asymmetrische Übertragungskapazitäten.
D. h. sie können deutlich höhere eingehende Datenraten
verarbeiten, als sie ausgehende Datenraten verarbeiten können.
Somit werden über die Antenne 16 und die drahtlose
Schnittstelle 17 deutlich höhere Datenraten übertragen
als über die Leitung 18.
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Die
Verarbeitungseinrichtung 9 des Messgeräts 10 erzeugt
ein erstes Messpaket und überträgt es über
den Anschluss 15, die Antenne 16 und die drahtlose
Schnittstelle 17 an das Messobjekt 19. Von dem
Messobjekt 19 wird es als zweites Messpaket empfangen.
Das zweite Messpaket entspricht dabei einem durch die Eigenschaften
der drahtlosen Schnittstelle 17 gestörten ersten
Messpaket. Das erste Messpaket füllt dabei die Kapazität
des Messobjekts, eingehende Daten zu verarbeiten, vollständig
aus. Da die Kapazität des Messobjekts ausgehende Daten
zu verarbeiten oftmals geringer ist, verwirft es einen Teil des
Datenpakets und sendet das verbleibende Datenpaket als drittes Datenpaket über die
Leitung 18 und einen zweiten Anschluss 14 zurück
an das Messgerät 10. Es wird dort als viertes Messpaket
empfangen. Soll lediglich der Empfang durch das Messobjekt 19 getestet
werden, so wird ein möglichst idealer Kanal für
das durch das Messobjekt gesendete Signal eingesetzt. D. h. das
dritte Messpaket und das vierte Messpaket stimmen überein.
Zur Ermittlung der Bitfehlerrate, bzw. der Datenrate wird das von
dem Messgerät 10 gesendete erste Messpaket mit
dem empfangenen vierten Messpaket durch die Verarbeitungseinrichtung 9 verglichen.
Ergebnisse der Messung werden von der Verarbeitungseinrichtung 9 auf
der Anzeigeeinrichtung 11 dargestellt.
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Statt
einer Übertragung des von dem Messobjekt 19 gesendeten
Signals über die Leitung 18 ist auch eine Übertragung über
die drahtlose Schnittstelle 17 und die Antenne 16 möglich.
In diesem Fall ist jedoch auch der Übertragungskanal für
das rücklaufende Signal gestört. D. h. eine Unterscheidung zwischen
den Fehlern, welche auf dem Weg vom Messgerät 10 zum
Messobjekt 19 entstanden sind, und den Fehlern, welche
auf dem Weg vom Messobjekt 19 und dem Messgerät 10 entstanden
sind, ist ohne Weiteres nicht möglich. Um zumindest grundlegende
Informationen über die unterschiedlichen Bitfehlerraten
zu erhalten, wird ein in dem Messpaket, welches von dem Messobjekt 19 empfangen
wird, enthaltener Fehlersicherungsabschnitt, welcher auf die Bitfehlerrate
hinweist, als Teil des rücklaufenden Messpakets gesendet.
Auf die genaue Zusammensetzung der verschiedenen Messpakete wird
anhand der 2 näher eingegangen.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel der Datenstruktur der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Hier wird eine asymmetrische Kommunikationsverbindung
dargestellt. D. h. mittels der Kommunikationsverbindung können
in zwei unterschiedliche Richtungen unterschiedliche Datenmengen übertragen
werden. So kann z. B. mit einem Mobiltelefon eine deutlich höhere
Datenrate empfangen als gesendet werden. Dargestellt wird hier der
Protokollstapel auf Messgeräteseite 20 und Messobjektseite 21.
Sowohl auf Messgeräteseite 20, wie auch auf Messobjektseite 21,
besteht der Protokollstapel aus zumindest drei Protokollebenen 30, 31 und 32.
Die unterste Protokollebene 30 ist eine physische Übertragungsebene (OSI
layer 1). Die zweite Protokollebene 31 dient der physischen
Adressierung (OSI layer 2). Die dritte Protokollebene 32 dient
der logischen Adressierung (OSI layer 3). In dieser Ebene werden
Datenpakete erstellt.
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Auf
Messgeräteseite 20 wird so zunächst in der
dritten Protokollebene 32 ein erstes Messpaket 36 erzeugt.
Das erste Messpaket 36 beinhaltet einen Header 22,
Nutzdaten 23 und einen Fehlersicherungsabschnitt 24.
Der Header 22 spezifiziert dabei das Ziel des Messpakets.
Der Fehlersicherungsabschnitt 24 ist eine redundante Wiederholung
eines Teils der Nutzdaten 23 oder ein aus den Nutzdaten gebildeter
Datenabschnitt. Anhand des Fehlersicherungsabschnitts 24 kann
bestimmt werden, ob und wie viele Bitfehler in den Nutzdaten entstanden
sind. Das erste Messpaket 36 wird über die zweite
Protokollebene 31 und die erste Protokollebene 30 auf Messgeräteseite 20 übertragen.
Die Messgeräteseite 20 und die Messobjektseite 21 sind über
den physischen Übertragungskanal miteinander verbunden. Da
sich der physische Übertragungskanal für hinlaufende
und rücklaufende Übertragungen unterscheiden kann,
ist er hier durch zwei unterschiedliche Übertragungskanäle 33, 34 dargestellt.
Das erste Paket 36 wird somit auf der ersten Protkollebene 30 von der Messgeräteseite 20 über
den Übertragungskanal 34 auf die Messobjektseite 21 übermittelt.
Da der Übertragungskanal 34 fehlerbehaftet ist,
sind Fehler in der Übermittlung des ersten Messpakets 36 möglich.
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Das
empfangene Messpaket wird von der ersten Protokollebene 30 über
die zweite Protokollebene 31 zu der dritten Protkollebene 32 auf
Messobjektseite 21 übertragen. Das Messobjekt
empfängt das auf Messgeräteseite 20 als
erstes Messpaket gesendete Messpaket als zweites Messpaket 39.
Es besteht aus einem Header (Kopfabschnitt) 22a, einem
Nutzdatenabschnitt 23a und einem Fehlersicherungsabschnitt 24a.
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Da
der Eingriff in das Messobjekt möglichst klein sein soll,
werden die von dem Messobjekt empfangenen Daten dort nicht mit einem
Messgerät ausgelesen, sondern werden von dem Messobjekt über einen
weiteren Übertragungskanal 33 zurück
zum Messgerät übertragen. Das Messobjekt ist jedoch nicht
in der Lage, eine ebenso hohe Datenübertragungsrate beim
Senden aufrecht zu erhalten, wie es dies beim Empfangen kann. D.
h. das Messobjekt ist nicht in der Lage, das gesamte zweite Messpaket 39 zurück
zu dem Messgerät zu senden. Auf der dritten Protokollebene 32 wird
somit aus dem zweiten Messpaket 39 ein drittes Messpaket 38 gebildet.
Dabei wird zumindest ein Abschnitt der Nutzdaten 23a des zweiten
Messpakets 39 als Teil der Nutzdaten 26 des dritten
Messpakets 38 genutzt. An die Nutzdaten 26 werden
weiterhin ein Fehlersicherungsabschnitt 27 und ein Header 25 angefügt.
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Das
dritte Messgerät 38 wird nun in umgekehrter Richtung
von der Messobjektseite 21 über die zweite Protkollebene 31 und
die erste Protokollebene 30 an den Übertragungskanal 33 übermittelt.
Handelt es sich bei dem Übertragungskanal 33 ebenfalls
um einen verlustbehafteten Übertragungskanal, so wird ein
fehlerbehaftetes drittes Messpaket 38 auf die Messgeräteseite 20 übertragen.
Es wird über die erste Protkollebene 30 und die
zweite Protkollebene 31 an die dritte Protkollebene 32 übertragen
und von dieser als viertes Messpaket 37 empfangen. Auch das
vierte Messpaket 37 beinhaltet einen Header 25a,
Nutzdaten 26a und einen Fehlersicherungsabschnitt 27a.
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Auf
Messgeräteseite 20 wird nun das erste Messpaket 36 mit
dem vierten Messpaket 37 bitweise verglichen. Dabei werden
die Header 22, 25a nicht herangezogen, da die
in ihnen enthaltenen Informationen zwangsläufig nicht übereinstimmen.
Auch die Fehlersicherungsabschnitte 24, 27a werden
nicht verglichen, da auch ihre Informationen nicht übereinstimmen.
Die Informationen der Fehlersicherungsabschnitte 24, 27a sichern
stattdessen jeweils die in den Paketen enthaltenen Nutzdaten 23, 26a durch Redundanz
ab. Es werden somit die Nutzdaten 23 und 26a verglichen.
Da das vierte Messpaket 37 deutlich weniger Nutzdaten 26a beinhaltet,
als das erste Messpaket 36, werden lediglich die überlappenden
Nutzdaten verglichen. Aus der Anzahl der abweichenden Bits wird
anschließend die Bitfehlerrate der Übertragung
bestimmt.
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Werden
jeweils verlustbehaftete Übertragungskanäle 33, 34 eingesetzt,
kann jedoch keine Aussage getroffen werden, ob ein bestimmter Bitfehler
auf dem Übertragungsweg von der Messgeräteseite 20 über
den Übertragungskanal 34 auf die Messobjektseite 21 oder
in umgekehrter Richtung über den Übertragungskanal 33 entstanden
sind. Um diese Problematik zu umgehen, wird auf Messobjektseite 21 ein
Teil der Nutzdaten 23a und zumindest ein Teil des Fehlersicherungsabschnitts 24a des
zweiten Messpakets 39 als Nutzdaten 26 des dritten
Messpakets 38 eingesetzt. Bei Vergleich des zurückübertragenen
Fehlersicherungsabschnitts 24a mit dem ursprünglichen
Fehlersicherungsabschnitt 24 können unter Berücksichtigung
des Fehlersicherungsabschnitts 27a Rückschlüsse
auf die Fehlerentstehung gezogen werden. So kann bestimmt werden,
wie hoch der Fehleranteil an der Gesamtzahl der entstanden Fehler
der beiden Übertragungen war.
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Üblicherweise
wird jedoch für die Rückübertragung von
der Messobjektseite 21 zur Messgeräteseite 20 ein
möglichst idealer Übertragungskanal 33 eingesetzt.
Das dritte Messpaket 38 entspricht somit vollständig
dem vierten Messpaket 37. Es ist somit klar, dass sämtliche
entstandenen Fehler während der Übertragung von
der Messgeräteseite 20 zur Messobjektseite 21 entstanden
sind.
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Geht
man davon aus, dass die Übertragungskanäle 33, 34 AWGN-Kanäle
sind, so spielt es keine Rolle, welcher Abschnitt der Nutzdaten 23a als Teil
der Nutzdaten 26 eingesetzt wird. Handelt es sich jedoch
nicht um AWGN-Kanäle, so kann die Position innerhalb der
Nutzdaten 23a eine Rolle für die Bitfehlerwahrscheinlichkeit
spielen. Zur Vermeidung dieser Problematik können mehrere
Messungen nacheinander durchgeführt werden, wobei jeweils
ein unterschiedlicher Teil der Nutzdaten 23a in den Nutzdaten 26 Verwendung
findet. Bei einer hohen Anzahl solcher Messungen können
quantitative Aussagen über die Bitfehlerwahrscheinlichkeit
bezogen auf die Position in den Nutzdaten 23a getroffen
werden.
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Neben
einer Bitfehlerwahrscheinlichkeit kann zusätzlich die Datenübertragungsrate
des Prüfobjekts ermittelt werden. Hierzu werden nacheinander
mehrere der o. g. Messungen durchgeführt. Dabei wird die
Datenübertragungsrate sukzessive erhöht. Weiterhin
werden mit dem oben beschriebenen Vorgehen die Bitfehlerraten gemessen.
Steigt die Bitfehlerrate über einen Schwellwert an, so
ist das Maximum der durch das Prüfobjekt erreichbaren Datenübertragungsrate
erreicht. Für die Messung der maximalen Datenübertragungsrate
relevant ist jedoch lediglich nur die Übertragung von Messgeräteseite 20 zur
Messobjektseite 21, da das Messobjekt selbst durch Reduktion
der Paketlänge die Datenübertragungsrate für
die Rückübertragung bestimmt.
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Die
hier beschriebene Vorrichtung kann für sämtliche
paketbasierte Übertragungsverfahren eingesetzt werden.
Beispielhaft werden hier insbesondere WiMAX und ADSL genannt.
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In 3 wird
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. In einem ersten Schritt 50 wird
von einem ersten Kommunikationsteilnehmer, z. B. einem Messgerät,
ein erstes Messpaket erstellt. Das erste Messpaket beinhaltet dabei
vorteilhafterweise einen Header, Nutzdaten und einen Fehlersicherungsabschnitt.
Die Funktion der einzelnen Bestandteile des Messpakets wurde bereits
ausführlich in den Abschnitten zu 1 und 2 beschrieben.
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In
einem zweiten Schritt 51 wird das erste Messpaket an einen
zweiten Kommunikationsteilnehmer, z. B. ein Mobiltelefon, gesendet.
Der Sendevorgang erfolgt dabei über einen verlustbehafteten Kommunikationskanal. Üblicherweise
handelt es sich dabei um einen AWGN-Kanal.
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Durch
die Übertragung über den verlustbehafteten Kommunikationskanal
wird das erste Messpaket mit Übertragungsfehlern beaufschlagt.
In einem dritten Schritt 52 wird das davon von Übertragungsfehlern
beaufschlagte erste Messpaket von dem zweiten Kommunikationsteilnehmer
als zweites Messpaket empfangen.
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In
einem vierten Schritt 53 wird durch den zweiten Kommunikationsteilnehmer
aus Teilen des zweiten Messpakets ein drittes Messpaket geformt. Eventuell
bei der Übertragung entstandene Fehler werden so in das
dritte Messpaket eingefügt. In einem fünften Schritt 54 wird
das dritte Messpaket von dem zweiten Kommunikationsteilnehmer an
den ersten Kommunikationsteilnehmer gesendet. Dies erfolgt über
einen fehlerbehafteten Kommunikationskanal oder einen idealen Kommunikationskanal.
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In
einem sechsten Schritt 55 wird das von dem zweiten Kommunikationsteilnehmer
als drittes Messpaket gesendete Messpaket als viertes Messpaket
von dem ersten Kommunikationsteilnehmer empfangen. Wurde das dritte
Messpaket über einen idealen Kommunikationskanal von dem
zweiten Kommunikationsteilnehmer an den ersten Kommunikationsteilnehmer
gesendet, so sind das dritte Messpaket und das vierte Messpaket
identisch. Wurde das dritte Messpaket von dem zweiten Kommunikationsteilnehmer über
einen fehlerbehafteten Kommunikationskanal an den ersten Kommunikationsteilnehmer gesendet,
so weist das vierte Messpaket gegenüber dem dritten Messpaket
weitere Fehler auf.
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In
einem siebten Schritt 56 wird das erste Messpaket mit dem
vierten Messpaket verglichen. Dabei werden insbesondere die Abschnitte
des vierten Messpakets betrachtet, welche den Abschnitten des ersten
Messpakets entsprechen. In einem achten Schritt 57 wird
anhand des im siebten Schritt 56 durchgeführten
Vergleichs die Bitfehlerrate der Übertragung bestimmt.
Wurde zur Übertragung des dritten Messpakets im fünften
Schritt 54 ein idealer Kommunikationskanal verwendet, so
entspricht die bestimmte Bitfehlerrate direkt der Bitfehlerrate
der Übertragung des ersten Messpakets an den zweiten Kommunikationsteilnehmer.
Wurde ein fehlerbehafteter Kommunikationskanal eingesetzt, so ist
eine abschließende Aussage über die Entstehung
der Bitfehler nicht sicher möglich.
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Durch
Integration des Fehlersicherungsabschnitts des zweiten Messpakets
in das dritte Messpaket im vierten Schritt 53 kann diese
Schwierigkeit zumindest zum Teil umgangen werden. Durch Vergleich
des rückübertragenen Fehlersicherungsabschnitts
des zweiten Messpakets mit dem Fehlersicherungsabschnitt des ersten
Messpakets unter Berücksichtigung des vierten Messpakets
können im siebten Schritt 57 Aussagen über
die Verteilung der Entstehung der Bitfehler auf den beiden Übertragungswegen
getroffen werden.
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So
hat der rückübertragene Fehlersicherungsabschnitt
des zweiten Messpakets beide fehlerbehafteten Kommunikationskanäle
durchlaufen. Der von dem Prüfobjekt erstellte Fehlersicherungsabschnitt
des dritten Messpakets hat jedoch lediglich den zweiten Kommunikationskanal
durchlaufen. Anhand der Häufigkeit der Bitfehler in diesen
beiden Abschnitten kann somit die individuelle Bitfehlerrate der beiden
Kommunikationskanäle oder zumindest ein grobes Verhältnis
dieser Bitfehlerraten abgeschätzt werden.
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Optional
werden die Schritte 50 bis 57 für unterschiedliche
Längen des ersten Messpakets wiederholt. In einem optionalen
Schritt 58 wird dann durch Vergleich der bestimmten Bitfehlerrate
mit einem Schwellwert eine maximal mögliche Paketlänge und
damit maximal mögliche Datenübertragungsrate bestimmt.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können unterschiedliche Messobjekte
eingesetzt werden. Beispielhaft seien hier genannt Mobiltelefone, ADSL-Modems,
Packet-Radio-Funkgeräte und Satelliten-Bodenstationen.
Alle vorstehend beschriebenen Merkmale oder in den Figuren gezeigten
Merkmale sind im Rahmen der Erfindung beliebig vorteilhaft miteinander
kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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