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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Aufgabegut
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Vorrichtungen
dieser Art sind dem Gebiet der mechanischen Verfahrenstechnik zuzuordnen.
Dabei geht es darum, einen Ausgangsstoff in seiner Form, Größe
und/oder Zusammensetzung zu verändern. Beispielsweise wird
ein Ausgangsstoff beim Zerkleinern, Mahlen oder Desagglomerieren
von einer Ursprungsgröße in eine demgegenüber
kleinere Form gebracht. Bei Mischen werden unterschiedliche Komponenten
im Aufgabegut so aufbereitet, dass am Ende eine einheitliche Volumenverteilung
erzielt wird. Beim Coatieren oder Trocknen wird mit der Bearbeitung
des Aufgabeguts gezielt Wärme in das Aufgabegut eingetragen,
um ein Umschließen einzelner Partikel und/oder ein Verdunsten
von Restfeuchte im Aufgabegut zu erreichen.
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In
Abhängigkeit von der Art des Aufgabeguts und der Art der
Bearbeitung sind gattungsgemäße Vorrichtungen
mit geeigneten Bearbeitungswerkzeugen ausgerüstet, die
durch den intensiven Kontakt mit dem Aufgabegut einem mehr oder
minder starken Verschleiß unterworfen sind, der sich ab
einem bestimmten Ausmaß negativ auf die Qualität
des bearbeiteten Endprodukts auswirkt. Aus diesem Grund sind bei
bekannten Vorrichtungen die Bearbeitungswerkzeuge lösbar
in der Vorrichtung befestigt, um in regelmäßigen
Zeitintervallen einen Austausch der verbrauchten Bearbeitungswerkzeuge
vornehmen zu können. Gleichzeitig liegt es im Bestreben
der Betreiber die Werkzeugwechselzeiten im Sinne eines wirtschaftlichen
Betriebs zu minimieren, um einen Produktionsausfall infolge Stillstandszeiten
der Vorrichtung in Grenzen zu halten.
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Aus
der
DE 35 43 370 A1 ist
eine luftdurchströmte Mühle bekannt mit einem
etwa zylindrischen Mühlengehäuse, entlang dessen
Innenumfang ein Stator angeordnet ist. Der Stator umgreift unter
Einhaltung eines radialen Arbeitsspalts einen koaxial ausgerichteten
Rotor, dessen Antriebswelle das Gehäuse axial durchsetzt
und innerhalb von Lagern drehbar gehalten ist. Auf der Antriebswelle
sitzen axial hintereinander Nabenabschnitte, von denen jeweils ein
Nabenabschnitt einer Mahlstufe zugeordnet ist. Jeder Nabenabschnitt
trägt eine Rotorscheibe, an deren Außenumfang
sich schließlich die radial ausgerichteten Schlagplatten
befinden, die in radialem Abstand entlang der Statorinnenfläche
streichen.
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Über
einen zentrischen Guteintrag im Bodenbereich des Gehäuses
gelangt das Aufgabegut im Luftstrom in die Vorrichtung und durchwandert
das Gehäuse im Arbeitsspalt auf einer schraubenlinienförmigen
Bahn. Dabei erfolgt die Bearbeitung des Aufgabeguts im Zusammenspiel
von Mahlplatten und Stator. Nach seinem Austritt aus dem Arbeitsspalt wird
das Aufgabegut über einen tangentialen Gutaustritt im oberen
Gehäusebereich der Maschine entnommen.
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Ein
Nachteil dieser Vorrichtung ergibt sich aus der Art der Befestigung
der Mahlplatten an den Rotorscheiben mit Hilfe von Schrauben. Durch
die Anordnung mehrerer Mahlstufen axial hintereinander und die Vielzahl
von Mahlplatten pro Mahlstufe ergibt sich ein erheblicher Montageaufwand
beim verschleißbedingten Wechsel der Mahlplatten.
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Diesbezüglich
konnte ein Fortschritt durch die Weiterentwicklung der Befestigungsart
der Werkzeuge am Rotor erreicht werden. So besitzen die aus der
DE 100 53 946 A1 ,
DE 196 49 338 A1 und
DE 10 2004 014 258
A1 bekannten Vorrichtungen Rotoren, die über ihren
Umfang gleichmäßig verteilte Aufnahmen aufweisen,
in die die Bearbeitungswerkzeuge axial eingesteckt werden. Über
einen Formschluss zwischen Rotor und Bearbeitungswerkzeugen wird gewährleistet,
dass die Werkzeuge in radialer Richtung gehalten sind. Damit wird
der Aufwand beim Wechsel der Bearbeitungswerkzeuge wesentlich reduziert,
da der Montageaufwand durch Schraubverbindungen entfällt.
Dennoch ist mit dem sukzessiven Wechseln der einzelnen Bearbeitungswerkzeuge weiterhin
ein beträchtlicher Arbeitsaufwand verbunden.
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Zudem
erweist es sich bei allen vorgenannten Vorrichtungen als nachteilig,
dass die geometrische Ausbildung der Zerkleinerungszone nur innerhalb
enger Grenzen möglich ist. Der Grund hierfür liegt
in der Art der Konstruktion, die stets axial verlaufende Mahlplatten
oder Schlagleisten vorsieht, die über den Rotorumfang überstehen.
Eine Variation in der Ausbildung der Schlagleisten und den dahinter liegenden
Turbulenzzonen ist daher nur beschränkt möglich.
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Vor
diesem Hintergrund liegt die Aufgabe der Erfindung darin, eine gattungsgemäße
Vorrichtung anzugeben, die einerseits einen schnellen Wechsel der
Bearbeitungswerkzeuge ermöglicht und andererseits einen
maximalen Spielraum bei der Gestaltung der Zerkleinerungszone bietet.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Zerkleinerungszone
durch Anordnung von Vertiefungen in der Rotoroberfläche
herzustellen, wobei sowohl die zwischen den Vertiefungen vorhandenen
Stege als auch die Vertiefungen selbst Einfluss auf die Art der
Bearbeitung des Aufgabeguts nehmen. Diese Art der Konstruktion stellt
ohne Zweifel eine klare Abkehr von bekannten Vorrichtungen dar,
deren Rotoren zur Befestigung leistenförmiger Bearbeitungswerkzeuge
immer mit Trägerelementen ausgerüstet sind. Die
Erfindung markiert somit einen Wendepunkt in der Konstruktion gattungsgemäßer Vorrichtungen.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Bearbeitungswerkzeuge
integraler Bestandteil des Rotors. Ein Wechsel der Bearbeitungswerkzeuge
erfolgt also durch Austausch des Rotors, das heißt mit
dem Austausch des Rotors werden gleichzeitig auch alle Bearbeitungswerkzeuge
gewechselt. Damit zeichnet sich eine erfindungsgemäße
Vorrichtung durch extrem kurze Stillstandszeiten aus.
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Da
die Zerkleinerungszone bei einem erfindungsgemäßen
Rotor aus der Oberfläche des Rotors, also aus dem Vollen,
herausgearbeitet ist, ergibt sich ein immenser Spielraum bei der
geometrischen Gestaltung der Zerkleinerungszone. Während
bei bekannten Zerkleinerungsvorrichtungen die Zerkleinerungszone
im wesentlichen von den Mahlplatten gebildet wird, kann nun durch
geeignete Ausbildung der Vertiefungen erreicht werden, dass die
Vertiefungen einen aktiven Beitrag bei der Bearbeitung des Aufgabeguts
leisten. So kann die Erzeugung von Wirbeln innerhalb der Turbulenzzone
durch die Größe und Geometrie der Vertiefungen
gezielt gesteuert werden. Auch ist es möglich, durch Variation
der Geometrie der Vertiefungen in deren Abfolge in Umfangsrichtung
die Intensität der Bearbeitung zu verstärken und
damit eine Leistungssteigerung zu erreichen.
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Darüber
hinaus eröffnet ein erfindungsgemäßer
Rotor die Möglichkeit bei gleicher Bauhöhe mehr Umfangsebenen
in axialer Richtung und mehr wirksame Kanten über den Umfang
unterzubringen als dies bei bekannten Rotoren der Fall ist. Infolge
der sich daraus ergebenden Dichte an Bearbeitungswerkzeugen zeichnet
sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine
sehr hohe Leistungsfähigkeit aus.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
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1 einen
Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung entlang der in 2 dargestellten
Linie I-I,
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2 einen
Horizontalschnitt durch die in 1 dargestellte
Vorrichtung entlang der dortigen Linie II-II, die
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3a bis 4b Schrägansichten
verschiedener Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Rotors, die
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5 und 6 Explosionsdarstellungen einer
aus Rotorscheiben zusammengesetzten Ausführungsform eines
Rotors, die
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7 bis 9 Teilschnitte
verschiedener Ausführungsformen der Erfindung im Bereich
des Arbeitsspalts, und
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10 einen
Teilschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rotor
in dessen Umfangsbereich.
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Der
allgemeine Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergibt sich aus den 1 und 2. Dort
sieht man ein Gehäuse 1, das sich aus einem zylindrischen
Unterteil 2 und einem glockenförmigen Oberteil 3 zusammensetzt.
Die Längsachse des Gehäuses 1 ist mit
dem Bezugszeichen 4 versehen. Das Unterteil 2 ist
nach unten durch einen Boden 5 abgeschlossen, in dem zentrisch
zur Achse 4 eine kreisförmige Öffnung 6 angeordnet
ist. Die Öffnung 6 dient zur Aufnahme einer im
wesentlichen zylindrischen Wellenlagerung 7, die koaxial
zur Achse 4 mittels einer Flanschverbindung am Boden 5 angeschraubt
ist. Das obere Ende der Wellenlagerung 7 erstreckt sich
bis in den Bereich des Oberteils 3. Auf diese Weise ergibt
sich innerhalb des Unterteils 2 ein Ringkanal 8,
der über einen tangential zur Achse 4 verlaufenden
Materialauslass 9 aus dem Gehäuse 1 mündet.
Den oberen Abschluss des Unterteils 2 bildet ein umlaufender
Ringflansch 10, auf dem ein im Querschnitt winkliger Lagerring 11 befestigt
ist.
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Wie
bereits erwähnt, ist die äußere Gestalt des
Oberteils 2 glockenförmig, während der
Innenumfang des Oberteils 2 einen konischen Verlauf aufweist
und zur Aufnahme der Statorwerkzeuge 20 dient. Die Oberseite
des Oberteils 2 ist von einem lösbaren Deckel 12 verschlossen,
der im Bereich der Achse 4 eine zentrische Öffnung
besitzt, an die ein Einlaufstutzen 13 zur Beschickung der
Vorrichtung mit Aufgabegut koaxial anschließt.
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Der
Fußbereich des Oberteils 2 ist mit seinem Außenumfang
komplementär zum Innenumfang des Lagerrings 11 ausgebildet,
so dass das Oberteil 3 mit seinem Fußbereich axial
in das Unterteil 2 einsteckbar ist. Zur sicheren Befestigung
des Oberteils 3 am Unterteil 2 dient ein am Außenumfang
planparallel und koaxial verlaufender Ringflansch 14, der mittels
Schraubverbindungen am Unterteil 2 befestigt ist. Die Einstecktiefe
des Oberteils 3 in das Unterteil 2 kann über
Justierschrauben 15 eingestellt werden, die sich axial
durch den Ringflansch 14 erstrecken und sich an der Oberseite
des Lagerrings 11 abstützen.
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Innerhalb
der Wellenlagerung 7 ist die koaxial zur Achse 4 ausgerichtete
Antriebswelle 17 in Lagergruppen 16 drehbar gehalten.
Das untere außerhalb des Gehäuses 1 liegende
Ende der Antriebswelle 17 ist an einen nicht weiter dargestellten
Drehantrieb angeschlossen. Das gegenüberliegende, im Inneren
des Gehäuses 1 liegende Ende erstreckt sich bis
weit in den Bereich des Oberteils 3 und dient zur drehfesten
Aufnahme eines Rotors 18. Der Rotor 18 selbst
ist massiv ausgebildet, das heißt er besteht aus Vollmaterial
und besitzt entsprechend der Kontur des Innenumfangs des Oberteils 3 eine
kegelstumpfförmige Gestalt, was nicht ausschließt,
dass der Rotor 18 bei einem zylindrischen Gehäuse
auch zylindrisch ausgebildet sein kann. Die massive Ausbildung des
Rotors 18 erlaubt zudem die Unterbringung von nicht dargestellten
Kühlkanälen, die sich beispielsweise im umfangsnahen
Bereich mantellinienparallel erstrecken und zur Kühlung
der Bearbeitungszone mit einem Kühlfluid beaufschlagt sind.
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Die
Oberseite des Rotors 18 ist von einer koaxial zur Achse 4 angeordneten
Prallscheibe 19 bedeckt, an deren äußerem
Umfang radial ausgerichtete Schlagklötze 21 angeschraubt
sind (sieht auch 5 und 6). Durch
Einhaltung eines axialen Abstands zwischen der Prallscheibe 19 und
dem Deckel 12 bzw. dem Einlaufstutzen 13 wird
eine scheibenförmige Kammer 22 gebildet, in der
die Vorzerkleinerung des Aufgabeguts durchgeführt wird. Über seinen
Umfang gleichmäßig verteilt besitzt der Rotor 18 Bearbeitungswerkzeuge 23,
auf deren konkrete Gestaltung und gegenseitige Zuordnung im Folgenden
näher eingegangen wird. Statorwerkzeuge 20 und
Rotorwerkzeuge 23 liegen sich unter Einhaltung eines radialen
Arbeitsspalts 36 (7, 8 und 9)
gegenüber, in dem die Bearbeitung des Aufgabeguts hauptsächlich
erfolgt.
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Die
Art der Bearbeitung ist maßgeblich von der Oberflächengestaltung
des Rotors 18 abhängig. Ein erfindungsgemäßer
Rotor 18 eröffnet eine Vielzahl möglicher
Oberflächengestaltungen, die bei bekannten Rotoren nicht
oder nur unter Aufbringung eines unverhältnismäßig
großen konstruktiven Aufwands erreicht werden können.
Einige wenige Ausführungsformen, die im Rahmen der Erfindung
liegen, werden nachfolgend beschrieben ohne sich darauf einzuschränken.
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Die 3a und 3b zeigen
jeweils einen der Einfachheit halber nur hälftig dargestellten
Rotor 18, in dessen Mantelfläche Vertiefungen 24 eingebracht
sind. Die Vertiefungen 24 besitzen eine Längserstreckungsrichtung
tangential zur Achse 4 und sind in Umfangsrichtung hintereinander,
in mehreren axial aufeinanderfolgenden Umfangsebenen 25 angeordnet.
Dabei bilden die tangentialen Abstände zwischen zwei Vertiefungen 24 jeweils
einen Steg 26 aus, der Bereich zwischen zwei benachbarten
Umfangsebenen 25 einen durchlaufenden Ringsteg 27. Daraus
ergeben sich eine Vielzahl von Umfangsebenen 25, die den
axialen Materialfluss bremsen und so die Aufenthaltszeit des Aufgabeguts
in der Bearbeitungszone verlängern.
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Die
Abfolge der Vertiefungen 24 in Umfangsrichtung ist so gewählt,
dass die Stege 26 zweier benachbarter Umfangsebenen 25 mit
Umfangsversatz zueinander angeordnet sind. Dies kann durch unterschiedliche
Längen der Vertiefungen 24 erreicht werden (3a)
oder mit einem Umfangsversatz um die halbe Länge einer
Vertiefung 24 bei ansonsten gleichen Längen der
Vertiefungen 24 pro Umfangsebene 25 (3b).
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Nicht
dargestellt, aber ebenso im Rahmen der Erfindung liegt eine Anordnung
der Vertiefungen derart, dass die Stege 26 benachbarter
Umfangsebenen 25 auf einer Mantellinie des Rotors 18 liegen.
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Die 4a und 4b unterscheiden
sich von der vorbeschriebenen Ausführungsform eines Rotors 18 lediglich
durch die Ausrichtung der Vertiefungen 24, die bei diesem
Ausführungsbeispiel eine Längserstreckungsrichtung
parallel zur Mantellinie besitzen. Auf diese Weise werden über
die gesamte Höhe des Rotors 18 durchgehende Stege 26 gebildet.
Dabei können die Vertiefungen 24 wie in 4a gezeigt,
in planparallelen Umfangsebenen 25 gruppiert sein, so dass
sich zwischen den Umfangsebenen 25 durchgehende Ringstege 27 ergeben,
oder aber die Enden zweier in Umfangsrichtung benachbarter Vertiefungen 24 sind
mit einem axialen Längenversatz angeordnet, wie in 4b dargestellt. Diese
Ausführungsformen der Erfindung führen zu walzenförmigen
Wirbeln geringen Durchmessers aber hoher Umlaufgeschwindigkeit.
Da der Gutstrom auf weniger axial wirkende Strömungshindernisse trifft
als bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform, ist dessen
Verweilzeit in der Bearbeitungszone entsprechend geringer.
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Im
Gegensatz zu den 3 und 4,
die einen monolithischen, also aus einem Stück bestehenden Rotor 18 zeigen,
setzt sich der in den 5 und 6 dargestellte
Rotor 18' aus mehreren Rotorscheiben 28 zusammen,
die koaxial aneinander gelegt sind. Zur Verdeutlichung dieses Sachverhalts zeigen
die 5 und 6 die Erfindung als Explosionsdarstellung.
Mit einem solchen Rotor lassen sich die gleichen vorerwähnten
Vorteile erzielen bei einer gleichzeitig vereinfachten Herstellung.
Zudem kann der Rotor 18' durch Kombination unterschiedlicher
Rotorscheiben 28 auch nachträglich noch in seiner
Geometrie und damit Wirkungsweise geändert werden.
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In 5 ist
der Rotor 18' beispielsweise von vier Rotorscheiben 28 gebildet,
die über ihren Umfang sägezahnartige Vertiefungen 24 aufweisen,
deren genauere Ausgestaltung noch unter 10 erläutert
wird. Die Rotorscheiben 28 sitzen jeweils derart auf der
Antriebswelle 17, dass die Vertiefungen 24 benachbarter
Rotorscheiben 28 in axialer Richtung fluchten, also mehrere
Vertiefungen 24 eine sich in axialer Richtung über
mehrere Umfangsebenen 25 erstreckende Gesamtvertiefung
entlang einer Mantellinie des Rotors 18' ergeben. Auch
ist es möglich, zwei benachbarte Rotorscheiben 28 in
Umfangsrichtung um die halbe Länge einer Vertiefung 24 zu
versetzen. Auf diese Weise entstehen seitliche, in axialer Richtung
wirkende Begrenzungsflächen, die das Aufgabegut länger
im Bereich der Bearbeitungswerkzeuge halten.
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Jede
Rotorscheibe 28 weist an ihrer Oberseite einen zylindrischen
Ansatz 29 und an ihrer Unterseite eine dazu komplementäre
Ausnehmung auf. Durch den beim axialen Zusammenfügen der
Rotorscheiben 28 entstehenden Formschluss wird eine Zentrierung
der Rotorscheiben 28 zueinander erreicht. Den oberen Abschluss
des so entstehenden Rotorkörpers bildet wiederum die bereits
erwähnte Prallscheibe 19 mit Schlagklötzen 21,
den unteren Abschluss eine Ringscheibe 30. Mittels nicht
dargestellter axial wirkender Spannmittel werden die Einzelteile
des Rotors 18 zusammengespannt.
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Der
Rotor 18' gemäß 6 unterscheidet sich
von der soeben beschriebenen Ausführungsform lediglich
durch die Zwischenschaltung koaxialer Stauscheiben 31 zwischen
benachbarten Rotorscheiben 28. Der Durchmesser der Stauscheiben 31 ist
so gewählt, dass die Stauscheiben 31 mit ihrem Umfang
die Vertiefungen 24 teilweise oder vollständig
radial überlappen. Durch geeignete Wahl des Durchmessers
der Stauscheiben 31 kann somit die Aufenthaltsdauer des
Aufgabeguts im Bereich des Rotors 18' beeinflusst werden
und damit die Intensität der Bearbeitung.
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Das
in Verbindung mit dem Rotor 18' gemäß der 5 und 6 gewählte
Profil der Vertiefungen 24 ist in 10 genauer
dargestellt. Die Vertiefungen 24 besitzen in einer axialen
Draufsicht einen asymmetrischen Verlauf, der bewirkt, dass die Stege 26 in Umlaufrichtung 32 eine
vordere Flanke 33 mit in etwa radialer Ausrichtung aufweisen,
während die hintere Flanke 35 demgegenüber
flacher verläuft und am Grund der Vertiefung 24 in
einer Rundung in die vordere Flanke 33 des nachfolgenden
Stegs 26 übergeht. Die vordere Flanke 33 kann
zudem mit einer Verschleißschicht 34 versehen
sein um die Werkzeugstandzeiten zu erhöhen. Auf diese Weise
ergibt sich eine sägezahnartige Ausgestaltung des Rotors 18' über
seinen Umfang, der sich durch sein aggressives Zerkleinerungsverhalten
auszeichnet.
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Aus
den 7 und 8 gehen weitere mögliche
Ausgestaltungen der Vertiefungen 24 hervor. So ist es möglich,
die Länge in Umfangsrichtung und/oder auch radiale Tiefe
aufeinanderfolgender Vertiefungen 24 zu variieren, um eine
bestimmte Art der Bearbeitung zu erreichen. Dabei führen
kleine Vertiefungen zu Wirbeln kleinen Durchmessers, aber hoher
Umlaufgeschwindigkeit, während große Vertiefungen
eine Entspannungszone mit Wirbeln großen Durchmessers und
geringeren Umlaufgeschwindigkeiten bilden. Der Wechsel dieser unterschiedlichen Wirbel
fördert einen intensiven Aufschluss des Aufgabeguts.
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Wie
in 7 dargestellt können die Vertiefungen 24 in
einer axialen Draufsicht im wesentlichen rechtwinklig ausgebildet
sein, wobei die Eckbereiche vorzugsweise ausgerundet sind. Dabei
werden die Vertiefungen 24 auch hier von sich radial erstreckenden,
im Querschnitt symmetrischen Stegen 26 getrennt. In 7 sieht
man ferner die innere Oberfläche der Statorwerkzeuge 20,
die den Vertiefungen 24 und Stegen 26 unter Einhaltung
eines Arbeitsspalts 36 radial gegenüber liegt.
Die Oberfläche der Statorwerkzeuge 20 wird von
einer Vielzahl halbkreisförmiger Ausnehmungen 37 gebildet,
die sich in axialer Richtung über die gesamte Höhe
des Rotors 18 erstrecken.
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Eine
weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Rotors 18 zeigt 8. Die dort dargestellten Vertiefungen 24 besitzen
in einer axialen Draufsicht halbkreisförmige Gestalt, wobei
in Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Vertiefungen 24 einen
unterschiedlichen Radius besitzen. Dadurch weisen aufeinanderfolgende
Vertiefungen 24 sowohl eine unterschiedliche Länge
als auch unterschiedliche Tiefe auf. Die Halbkreisform der Vertiefungen 24 entspricht
wenigstens teilweise der Bahn der Wirbel, so dass der damit eintretende
Selbstreinigungseffekt Ablagerungen in den Vertiefungen verhindert.
In 8 wirken die Vertiefungen 24 und die
sich zwischen den Vertiefungen 24 ergebenden Stege 26 mit sägezahnartig
ausgebildeten Statorwerkzeugen 20 zusammen.
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Eine
weitere Ausführungsform der Statorwerkzeuge 20 ist
noch in 9 gezeigt, die einen mäanderartigen
Verlauf der Oberfläche der Statorwerkzeuge 20 offenbart
mit im Querschnitt quadratischen, axial verlaufenden Nuten 38 und
Leisten 39. Der in 9 dargestellte
Rotor 18, 18' entspricht ansonsten dem in 7 dargestellten
und beschriebenen.
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Es
versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die hier in den einzelnen
Ausführungsbeispielen offenbarten Merkmalskombinationen
beschränkt ist, sondern selbstverständlich auch
Ausführungsformen mit umfasst, bei denen die Merkmale unterschiedlicher
Ausführungsformen miteinander kombiniert sind. Beispielsweise
können die in den 7 bis 10 dargestellten
Vertiefungen 24 sowohl an einem monolithischen Rotor 18 als
auch scheibenförmig aufgebauten Rotor 18' verwirklicht
sein. Auch können alle geometrischen Ausbildungen der Stege 26 und/oder
Vertiefungen 24 eines Rotors 18, 18' in ihrer
Länge und Tiefe variieren oder es können unterschiedliche
geometrische Ausgestaltungen der Stege 26 und/oder Vertiefungen 24 in
Umfangsrichtung oder von Umfangseben 25 zu Umfangsebene 25 kombiniert
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3543370
A1 [0004]
- - DE 10053946 A1 [0007]
- - DE 19649338 A1 [0007]
- - DE 102004014258 A1 [0007]