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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufrichten von Knochenstrukturen,
insbesondere zur vertebroplastischen Behandlung von Wirbelfrakturen.
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Aus
der
WO 2005/110259
A1 geht eine Vorrichtung zum Aufrichten von frakturierten
Wirbelkörpern hervor, welche ein Antriebselement aufweist, das
sich entlang einer Achse von einem proximalen Ende bis zu einem
distalen Ende der Vorrichtung erstreckt. Dieses Antriebselement
ist in einer Einführhülse geführt. An
seinem distalen Ende des Antriebselementes ist eine Aufweiteinrichtung
vorgesehen, welche mit ihrem proximalen Ende an dem distalen Ende
der Einführhülse anliegt und mit ihrem distalen Ende
an einem Endstück angreift, das am Antriebselement angeordnet
ist. Die Aufweiteinrichtung umfasst zumindest ein elastisch deformierbares,
streifenförmiges Element, welches sich beim Durchführen
eines Arbeitshubes aufrichtet. Dabei wird ein Abstand zwischen dem
distalen Ende der Einführhülse und dem Endstück
verkürzt, wodurch sich das elastisch deformierbare, streifenförmige
Element halbkreisförmig in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des
Antriebselementes aufrichtet. Die deformierbaren, elastischen, streifenförmigen
Elemente weisen den Nachteil auf, dass diese aufgrund deren flach streifenförmiger
Ausgestaltung nicht hinreichend steif sind, so dass eine aufgerichtete
Position nicht stabil ist. Ein äußerster Krümmungspunkt
kann in und entgegen der Achslängsrichtung wandern. Die
erforderlichen Kräfte zum Aufrichten der Wirbelkörper
können nicht oder nur bedingt aufgebracht werden.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Aufweiteinrichtung
zu schaffen, welche eine einfache und sichere Handhabung während
des chirurgischen Eingriffs und die Übertragung von hohen
Kräften zum Aufrichten einer Knochenstruktur ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen
angegeben.
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Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufrichten
von Knochenstrukturen mit einer Aufweiteinrichtung, bei der das
Aufrichtelement zumindest zwei Schenkel und zumindest ein Aufrichtabschnitt
aufweist und bei der der zumindest eine Aufrichtabschnitt als mittlerer
Abschnitt im Aufrichtelement vorgesehen und in sich steif ausgebildet
ist, wird der Vorteil erzielt, dass eine erhöhte Aufrichtkraft beim
Betätigen der Aufweiteinrichtung auf die Knochenstruktur übertragbar
ist, um diese aufzuweiten. Darüber hinaus kann durch die
Anordnung und Ausgestaltung der zumindest zwei Schenkel und des Aufrichtabschnittes
als mittlerer Abschnitt die Aufrichthöhe und Aufweitrichtung
für den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar sein. Durch
die versteifte Ausgestaltung des Aufrichtabschnittes wird eine vergrößerte
Anlagefläche an der aufzurichtenden Knochenstruktur geschaffen,
so dass eine Punktlast vermieden wird, um weitere Beschädigungen
an der Knochenstruktur zu vermeiden.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der zumindest eine Aufrichtabschnitt der Aufweiteinrichtung durch
ein Verkürzen eines Abstandes zwischen einem distalen und
proximalen Schaftende aufrichtbar ist. Dadurch kann durch eine einfache
Zug- oder Druckbewegung an einem Handgriff die Aufweiteinrichtung
betätigt werden. Dies ermöglicht des Weiteren,
dass eine im Durchmesser sehr klein ausgebildete Vorrichtung herstellbar
ist.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass an zumindest einem Schenkel zwischen einem distalen und proximalen
Schaftende der Aufweiteinrichtung und dem zumindest einen Aufrichtabschnitt
ein- oder beidseitig benachbart zum jeweiligen Schenkel zumindest
ein Versteifungselement angeordnet ist, und dass beim Betätigen
des Aufweitelementes zumindest ein Aufrichtabschnitt kontrolliert,
insbesondere parallel zur Längsachse aufrichtbar ist. Durch
diese Anordnung von zumindest einem Versteifungselement kann eine
kontrollierte Aufrichtbewegung des Aufweitabschnittes erzielt werden,
da dieses Versteifungselement benachbart zum Schenkel angeordnet ist
und somit ebenfalls an der Aufrichtbewegung beteiligt wird. Dadurch
kann auf die Ausrichtung des Aufrichtabschnittes Einfluss genommen
werden. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der zumindest eine Aufrichtabschnitt
parallel zur Längsachse der Aufweiteinrichtung aufgerichtet
wird. Dadurch kann erzielt werden, dass nach dem vollständigen
Aufrichten von bspw. einem frakturierten Wirbelkörper der
Aufrichtabschnitt mit der größtmöglichen
Fläche an dem frakturierten Wirbelkörper anliegt,
um eine größtmögliche Kraft zu übertragen.
Zwischen dem Schenkel und dem Schaftabschnitt der Aufweiteinrichtung
ist bevorzugt eine erste Knickstelle vorgesehen. Zwischen dem Schenkel
und dem Verbindungssteg ist bevorzugt eine weitere Knickstelle ausgebildet.
Durch diese Anordnung wird ermöglicht, dass das beispielsweise
aus zwei Schenkeln bestehende Element zwei definierte Knickstellen
aufweist und die dazwischenliegenden Abschnitte der Schenkel eine
Geometrie aufweisen können, die in sich eine versteifte
Ausgestaltung ermöglichen. Dadurch kann ein Aufrichtelement,
welches aus zwei Schenkeln besteht, im aufgerichteten Zustand beispielsweise
eine trapezförmige Geometrie einnehmen. Des Weiteren kann
alternativ vorgesehen sein, dass zwischen der ersten und weiteren
Knick stelle zusätzliche Knickstellen vorgesehen sind. In
diesem Fall umfasst das elastisch deformierbare Element mehrere
Schenkel. In Abhängigkeit der Anzahl der Knickstellen kann
das elastisch deformierbare Element dann beispielsweise eine mehreckförmige
ausgelenkte Außenkontur aufweisen.
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Die
erste Knickstelle zwischen dem Schenkel und dem Schaftabschnitt
der Aufweiteinrichtung ist bevorzugt durch zwei Stegabschnitte ausgebildet, die
aufgrund einer dazwischenliegenden Knicköffnung ausgebildet
sind. Durch diese Öffnung in der Knickstelle wird die Biegung
ohne Materialveränderung ermöglicht, da der Schaftabschnitt
im Übergangsbereich zum Schenkel bevorzugt eine geringe Krümmung
aufweist und die Biegung eine Stauchung im tiefsten Bereich der
Krümmung erforderlich machen würde. Aufgrund dieser Öffnung
im Knickbereich der ersten Knickstelle kann auch eine plastische
Verformung der Stegabschnitte verhindert werden. Aufgrund der zusätzlichen
Ausgestaltung von zumindest einem Versteifungselement kann die reduzierte
Kraftaufnahme der Stegabschnitte über die Versteifungselemente
abgefangen werden. Vorzugsweise ist ein kegelstumpfförmiger
Wandabschnitt in der Knicköffnung vorgesehen, wodurch aufgrund
des größeren Öffnungsumfangs an der Außenseite
der bevorzugt hülsenförmig ausgebildeten Aufweitvorrichtung
eine verringerte Kerbwirkung an der vorgesehenen Knickstelle ausgebildet
wird.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass zwischen dem Schenkel und dem Aufrichtabschnitt zur Bildung der
weiteren Knickstelle zumindest eine die Breite des Schenkels verringernde
Aussparung vorgesehen ist, welche sich vorzugsweise von der Längskante aus
zur Längsmittelachse des elastischen deformierbaren Elementes
erstreckt. Diese Aussparung dient zur Bildung der definierten Knickstelle
bzw. als Knickgelenk und verringert die Stauchung des Materials
im Randbereich an der Knickstelle. Die Anordnung der Aussparung,
die bevorzugt beidseitig zur Längsmittelachse des Elementes
vorgesehen ist, weist darüber hinaus den Vorteil auf, dass
dazwischenliegend eine durchgehende Anlagefläche geschaffen
ist, so dass eine großflächige Anlage an den Wirbelkörpern ermöglicht
ist bzw. erhalten bleibt. Alternativ könnte vorgesehen
sein, dass zur Bildung der weiteren Knickstelle eine Knicköffnung
vorgesehen ist, welche durch Stegabschnitte begrenzt ist, die entlang
der seitlichen Längskanten der Schenkel vorgesehen sind.
Das Versteifungselement weist bevorzugt im Bereich der weiteren
Schnittstelle eine Aussparung zur Querschnittsverjüngung
auf, die in Analogie zur Aussparung am Schenkel zur Bildung der
weiteren Knickstelle ausgebildet und ausgerichtet ist. Somit ist diese
Aussparung der weiteren Knickstelle punktsymmetrisch zur Aussparung
an der ersten Knickstelle am Versteifungselement angeordnet. Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn nur ein Versteifungselement
zwischen dem Schaftabschnitt und dem Aufrichtabschnitt vorgesehen
ist.
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Das
zumindest eine dem Schenkel zugeordnete Versteifungselement weist
im Übergangsbereich zum Schaftabschnitt eine erste Knickstelle
und im Übergangsbereich zum Aufrichtabschnitt eine weitere
Knickstelle auf. Dadurch sind in Analogie zur Anordnung und Einbindung
des Schenkels zwischen dem Schaftabschnitt und dem Aufrichtabschnitt
definierte Knickstellen geschaffen, so dass das Versteifungselement
gleichzeitig zum Schenkel ausgelenkt und aufgerichtet wird. Dadurch
wird eine Versteifung des Schenkels und eine erhöhte Kraftübertragung
erzielt.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass das Versteifungselement
an der ersten Knickstelle eine Aussparung aufweist, welche sich
von einer Längskante aus zur Längsmittelachse
des Versteifungselementes erstreckt und gegenüberliegend von
einer Längskante des Schenkels am Versteifungselement angeordnet
ist. Dadurch kann eine einfache und leichte Biegung im elastischen
Bereich erfolgen, damit beim Aufrichten des Schenkels bevorzugt
eine Zwangsführung durch das Versteifungselement erfolgt
und die Aufrichtbewegung des Schenkels unterstützt wird.
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Die
weitere Knickstelle zwischen dem Versteifungselement und dem Aufrichtabschnitt
ist bevorzugt analog zur ersten Knickstelle ausgebildet, wobei die
Aussparung auf einer gegenüberliegenden Seite liegt, damit
die Abwinklung des Versteifungselementes zum Aufrichtabschnitt in
die andere Richtung ebenfalls erleichtert ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass im Übergangsbereich des Schenkels und des benachbarten Versteifungselementes
zum Schaftabschnitt eine randoffene Bohrung vorgesehen ist. Dadurch
kann eine Kerbwirkung verhindert werden und eine Rissgefahr aufgrund
der auftretenden Belastungen beim Aufrichten des Schenkels und dem
parallel dazu verlaufenden Versteifungselement verhindert werden.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die randoffenen Bohrungen
ebenso im Übergangsbereich des Schenkels und des benachbarten Verbindungselementes
zum Aufrichtabschnitt vorgesehen sind. Dadurch können für
jeden Schenkel im Übergangsbereich zum Schaftabschnitt
und Aufrichtabschnitt gleiche Verhältnisse geschaffen werden.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass zwei einander gegenüberliegende elastisch
deformierbare Elemente eine Hülse bilden, die sich in einer
Ebene in entgegengesetzter Richtung und rechtwinklig zur Längsachse
der Aufweiteinrichtung aufrichten. Dabei sind bevorzugt die Schenkel
und Versteifungselemente durch Schnitte in die Hülse ausgebildet,
so dass die runde Außenkontur der Aufrichteinrichtung in
einer Ruhelage aufrechterhalten bleibt. Somit sind in die Hülsenwand
sowohl die Schenkel, der Aufrichtabschnitt als auch die Versteifungselemente
einteilig integriert.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass an zumindest einem Aufrichtabschnitt der Aufweiteinrichtung ein
Kraftspeicherelement angreift, durch welches der zumindest eine
Aufrichtabschnitt in Aufweitrichtung betätigbar ist. Dadurch
kann beispielsweise nach dem Lösen einer Verriegelung an
einer Aufweiteinrichtung oder einer Verriegelung, die mit der Aufweiteinrichtung
in Verbindung steht, ein kraftunterstütztes oder selbständiges
Aufweiten durch das Kraftspeicherelement ermöglicht werden.
Das Kraftspeicherelement kann bspw. als Druckfeder oder weiteres
elastisches aufweitbares Element ausgebildet sein.
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Nach
einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass an zumindest einem Aufrichtabschnitt der Aufweiteinrich tung ein
Antriebselement angreift, welches elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch
angetrieben ist. Dabei kann das Antriebselement als Getriebe, als
Schiebemechanismus oder dergleichen ausgebildet sein.
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Eine
weitere alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die zumindest zwei Schenkel, welche zumindest einen Aufrichtabschnitt
aufnehmen, aus einem gegenüber dem Aufrichtabschnitt elastischeren
Material ausgebildet sind. Dadurch kann eine elastische Verformung
der Schenkel und gleichzeitig ein gezieltes Aufrichten des Aufrichtabschnittes
ermöglicht werden.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in
den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen
zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder
zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
vor dem Aufrichten eines frakturierten Wirbelkörpers,
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2 eine
schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
beim Aufrichten eines frakturierten Wirbelkörpers,
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3a eine
schematische Seitenansicht einer Aufweiteinrichtung in einer Ruhelage,
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3b eine
perspektivische Ansicht der Aufweiteinrichtung gemäß 3a in
einer Arbeitsposition,
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4a eine
schematische Seitenansicht einer alternativen Aufweiteinrichtung
in einer Ruhelage,
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4b eine
perspektivische Ansicht der Aufweiteinrichtung gemäß 4a in
einer Arbeitsposition und
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4c eine
perspektivische Ansicht einer alternativen Aufweiteinrichtung gemäß den 4a und 4b.
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In 1 ist
eine Vorrichtung 11 zum Aufrichten von Knochenstrukturen
und beispielhaft zum Aufrichten von frakturierten Wirbelkörpern 12 dargestellt. Diese
Vorrichtung 11 umfasst einen Handgriff 14, durch
welchen über ein Antriebselement 16 eine Aufweitvorrichtung 17 aus
einer Ruhelage 18 in eine Arbeitsposition 19 zum
Aufweiten der Wirbelkörper 12 überführbar
ist, wie dies in 2 dargestellt ist. Die Aufweiteinrichtung 17 liegt
an einem distalen Ende des Antriebselementes 16 an, an
welchem ein Endstück 21 vorgesehen ist. Das proximale
Ende der Aufweiteinrichtung 17 greift an einer Einführhülse 22 an,
welche das Antriebselement 16 umgibt. Das Antriebselement 16 ist
lösbar mit dem Handgriff 14 verbunden. Das Antriebselement
kann als flexible Stange oder flexibles Rohr, als Bowdenzug oder
dergleichen ausgebildet sein.
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Diese
Vorrichtung 11 wird insbesondere im minimalinvasiven Operationsverfahren
der Kyphoplastie als auch der Vertebroplastie eingesetzt. Dabei wird
der frakturierte Wirbelkörper zunächst mit einer Hohlnadel 24 sondiert.
Anschließend kann dann über die Hohlnadel ein
Fräser eingebracht werden, um die frakturierten Teile im
Wirbelkörper herauszufördern. Anschließend
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 11 über
die Hohlnadel 24 eingeführt. Durch Betätigen
des Handgriffes 14 wird die Aufweiteinrichtung 17 mit
deren Aufrichtelementen 26 aufgerichtet. Dabei wird eine
Aufrichtkraft auf den frakturierten Wirbelkörper übertragen,
um auf diese Weise eine Reposition des Wirbelkörpers durchzuführen.
Um diese Reposition zu erleichtern, kann der Patient im Durchhang
gelagert werden. Nach der Reposition wird die Vorrichtung 11 herausgeführt,
und der hergestellte Hohlraum im Wirbelkörper wird mit
Knochenzement aufgefüllt.
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Die
in 1 und 2 nur schematisch dargestellte
Aufweiteinrichtung 17 ist in einer Ruhelage 18 schematisch
vergrößert in 3a und
in einer Arbeitsposition 19 schematisch vergrößert
in 3b dargestellt.
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Die
Aufweiteinrichtung 17 besteht aus einem rohr- oder hülsenförmigen
Grundkörper bzw. einer Hülse 31. Diese
Hülse 31 ist auf dem Antriebselement 16 aufgesteckt.
Zum Überführen der Aufweiteinrichtung 17 aus
der Ruhelage 18 in die Arbeitsposition 19 wird
ein Abstand zwischen einem proximalen und dem distalen Ende 32, 33 der
Aufweiteinrichtung 17 verkürzt. Dadurch erfolgt
ein Aufrichten der elastisch deformierbaren Elemente 26 in
einer Ebene senkrecht zur Längsachse 34 des Antriebselementes 16.
Im Ausführungsbeispiel umfasst die Aufweiteinrichtung 17 zwei
einander gegenüberliegende elastisch deformierbare Elemente 26.
Es versteht sich, dass die Aufweiteinrichtung 17 auch nur
ein elastisch Aufrichtelement 26 oder mehrere elastisch
deformierbare Elemente 26 aufweisen kann.
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Das
elastisch deformierbare Element 26 umfasst zwei Schenkel 36,
die sich jeweils zwischen einem Schaftabschnitt 37 und
einem Aufrichtabschnitt 38 erstrecken. Der Aufrichtabschnitt 38 wiederum verbindet
die beiden Schenkel 36. Die Schenkel 36 weisen
einen viertelkreisförmigen Querschnitt auf. Dadurch sind
die Schenkel 36 entlang dieses Querschnitts versteift ausgebildet.
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Benachbart
zum Schenkel 36 ist ein Versteifungselement 41 vorgesehen.
Dieses Versteifungselement 41 erstreckt sich bevorzugt
entlang einer Längskante 42 des Schenkels 36 und
greift sowohl an dem Schaftabschnitt 37 als auch an dem
Aufrichtabschnitt 38 an. Im Ausführungsbeispiel
ist beidseitig an jedem Schenkel 36 jeweils ein Versteifungselement 41 vorgesehen.
Es versteht sich, dass auch nur ein Versteifungselement 41 an
nur einem Schenkel 36 des elastisch deformierbaren Elementes 26 vorgesehen
sein kann. Die Anzahl der Versteifungselemente 41 kann
anwendungsspezifisch variiert werden.
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Die
Versteifungselemente 41 sind im Querschnitt gesehen nahezu
rechteckförmig ausgebildet, wobei diese eine ganz geringfügige
Krümmung aufgrund der Wandkrümmung der Hülse 41 aufweisen.
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Zwischen
dem Schaftabschnitt 37 und dem Schenkel 36 ist
eine erste Knickstelle 44 ausgebildet. Diese umfasst eine
Knicköffnung 46, welche einen Bohrungsrand 47 aufweist,
der kegelstumpfförmig ausgebildet ist. Dabei ist die kleinere
Kegelfläche zur Längsmittelachse 34 ausgerichtet.
Aufgrund der radialen Erstreckung der Knicköffnung 46 wird
der Schenkel 36 über Stegabschnitte 48 zum
Schaftabschnitt 37 aufgenommen. Diese Stegabschnitte 48 bilden
eine Gelenkverbindung, welche ermöglicht, dass eine plastische
Verformung beim Aufrichten der elastischen Elemente 26 im
Bereich der Stegabschnitte 48 ausbleibt.
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Der
Schenkel 36 ist über eine weitere Knickstelle 51 mit
dem Aufrichtabschnitt 38 verbunden. Diese weitere Knickstelle 51 ist
durch zwei einander gegenüberliegende Aussparungen 52 ausgebildet, die
von der Längskante 42 aus zur Längsmittelachse 53 ausgerichtet
sind. Dadurch entsteht eine Querschnittsverringerung, wodurch ein
Abwinkeln einer Anlagefläche 55 vom Wirbelkörper
erleichtert ist. Die Anlagefläche 55 erstreckt
sich über das gesamte elastisch deformierbare Element 26,
bevorzugt durchgehend, um eine großflächige Anlage
beim Aufrichten der Wirbelkörper zu ermöglichen.
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Zur
Versteifung der Schenkel 36 sowie zur krafterhöhten
Aufrichtung der Schenkel 36 und deren Ausrichtung sind
die Versteifungselemente 41 parallel geführt vorgesehen.
Diese Versteifungselemente 41 bewirken eine Art Parallelogrammführung
oder eine Parallelführung und übernehmen einen
Teil der Abstützkraft. Die Versteifungselemente 41 weisen
an der ersten Knickstelle 44 und der weiteren Knickstelle 51 jeweils
eine Aussparung 52 auf, die punktsymmetrisch zueinander
ausgerichtet sind. In der weiteren Knickstelle 51 ist die
Aussparung gleich ausgerichtet wie die im Schenkel 36.
In der ersten Knickstelle 51 liegt die Aussparung 52 punktsymmetrisch
zur Aussparung 52 der weiteren Knickstelle 51.
Dadurch kann erzielt werden, dass die mittleren Abschnitte des Verstei fungselementes 41 und
die Längskanten der Schenkel 36 im Wesentlichen
parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Im Übergangsbereich
zwischen den Stegabschnitten 48 und dem Versteifungselement 41 zum Schaftabschnitt 37 ist
eine randoffene Bohrung 58 vorgesehen. Diese dient zur
Verringerung der Kerbwirkung und dem Einreißen in den Übergängen
zu den einzelnen Elementen. Solche randoffenen Bohrungen 58 sind überall
dort in der Hülse 31 vorgesehen, in denen ein
Schnitt zur Ausgestaltung des deformierbaren Elementes in der Hülse 31 endet.
Folglich ist beispielsweise auch zwischen zwei Versteifungselementen 41,
die in den Schaftabschnitt 37 übergehen, eine
randoffene Bohrung 58 vorgesehen.
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Durch
die Anordnung der Versteifungselemente 41 wird beim Aufrichten
der Aufweiteinrichtung 17 erzielt, dass beispielsweise
der Aufrichtabschnitt 38 parallel zur Längsachse 34 ausgerichtet wird,
wodurch eine definierte Aufrichtbewegung erzielbar ist. Diese Aufrichtung
wird dadurch begünstigt, dass das elastische Element 26 bezüglich
den Schenkeln 36 und den benachbart angeordneten Versteifungselementen 41 symmetrisch
ausgebildet ist.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die Schenkellänge und demzufolge
die Versteifungselemente 41 voneinander abweichen. Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass das elastisch deformierbare
Element 26 drei oder mehr Schenkel umfasst, die jeweils
aneinandergrenzend bevorzugt mit einem Aufrichtabschnitt 38 verbunden
sind. Die Versteifungselemente 41 weisen dementsprechend
einen analogen Aufbau und eine analoge Anordnung auf.
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Zum
definierten Positionieren der Aufweiteinrichtung 17 zur
Einführhülse 22 bzw. zum Handgriff 14 ist
eine Aufnahme 61 zur lagerichtigen Positionierung vorgesehen.
Diese Aufnahme 61 kann als randoffene Ausnehmung vorgesehen
sein. Ebenso kann eine Vertiefung im Endabschnitt der rohr- oder hülsenförmigen
Aufweitvorrichtung 17 vorgesehen sein, so dass ein Bolzen
oder Stift der Einführhülse 22 daran
eingreift, um eine rotationssichere Aufnahme der Aufweitvorrichtung 17 zum
Antrieb selement 16 bzw. zum Handgriff 14 zu sichern.
Dadurch kann in einfacher Weise eine definierte Ausrichtung der Aufweitvorrichtung 17 nach
dem Einführen in die Hohlnadel 24 sichergestellt
sein.
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Des
Weiteren kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Antriebselement 16 im
Bereich der Aufweiteinrichtung 17 verjüngt ausgebildet
ist, um als Reservoir für Knochenpartikel, die sich beim
Expandieren lösen sollten, zu dienen.
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Zur
Erkennung der Position der Aufweiteinrichtung 17 kann am
Griff 14 eine Markierung oder Skalierung vorgesehen sein.
Des Weiteren kann zwischen dem Griff 14 und Schaft eine
Markierung vorteilhafterweise vorgesehen sein, um die Orientierung zu
erkennen, in welche Richtung die Aufweiteinrichtung arbeitet. Dies
ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn wie im Ausführungsbeispiel
nur zwei Aufrichtabschnitte in entgegengesetzter Richtung arbeiten.
Darüber hinaus kann der Griff 14 mit einem Hebel
oder mit einer Mechanik versehen ein, um ein erleichtertes Betätigen
und Aufrichten der Aufweiteinvorrichtung zu ermöglichen.
Darüber hinaus ist bevorzugt vorgesehen, dass im Anschlussbereich
zwischen dem Griff 14 und dem Antriebselement 16 sowie
der Hohlnadel 24 entsprechende Verschlüsse, bspw.
Bajonettverschlüsse, vorgesehen sind, um ein Lösen
oder unbeabsichtigtes Verdrehen zu verhindern.
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Zur
Unterstützung der Aufrichtbewegung der Aufrichtabschnitte 38 kann
vorgesehen sein, dass die Aufweiteinrichtung 17 unter Vorspannung
steht, so dass eine geringere Aufrichtkraft eingeleitet werden muss,
als dies bei einer Ruhelage der Fall ist, welche einen hülsenförmigen
Querschnitt aufweist. Dies könnte dadurch vorgesehen sein,
indem der zumindest eine Aufrichtabschnitt 38 anstelle
der Ruhelage mit einem hülsenförmigen Querschnitt
eine Ruhelage aufweist, bei der der Aufrichtabschnitt 38 zumindest
geringfügig bereits von dem Antriebselement 16 abgehoben
ist und somit die Vorspannung erzeugt wird.
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Die
Aufweiteinrichtung 17 ist bevorzugt aus Nitinol ausgebildet.
Weitere sogenannte chirurgische Werkstoffe können ebenso
eingesetzt werden.
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In
den 4a und 4b ist
eine alternative Ausgestaltung einer Aufweiteinrichtung 17 zur
Ausführungsform gemäß den 3a und 3b dargestellt.
Im Hinblick auf die übereinstimmenden Merkmale wird auf
die 3a und 3b sowie
deren alternativen Ausführungsformen vollumfänglich
Bezug genommen. Nachfolgend werden nur die Abweichungen näher
beschrieben.
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Bei
dieser Aufweiteinrichtung 17 sind die beiden Schenkel 36,
die zwischen dem Aufrichtabschnitt 38 und den Enden 32, 33 der
Aufweiteinrichtung 17 angeordnet sind, durch zwei paarweise
zueinander angeordnete Schenkel 36 ausgebildet. Dadurch
kann dieselbe Aufrichtwirkung wie bei der Ausführungsform
gemäß den 3a und 3b erzielt
werden. Die beiden paarweise einander zugeordneten Schenkel 36 können
in deren Ausführungsform dem Versteifungselement 41 in 3b entsprechen.
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Der
Aufrichtabschnitt 38 erstreckt sich bei dieser Ausführungsform
nicht nur zwischen den beiden Knickstellen 51, sondern
weist einen Verlängerungsabschnitt 64 auf, der
sich ein- oder insbesondere beidseitig an den Aufrichtabschnitt 38 anschließt. Dadurch
kann eine in Längsachse 34 der Aufweiteinrichtung 17 verlängerte
Auflagefläche geschaffen werden.
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Bevorzugt
ist der Aufrichtabschnitt 38 mit seinen Verlängerungsabschnitten 64 zusammen
mit den paarweise ausgebildeten Schenkeln 36 in einer Ruhelage 18 anordenbar,
in der, wie dies in 4a dargestellt ist, ein hülsenförmiger
Querschnitt eingenommen ist.
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In 4c ist
eine weitere alternative Ausgestaltung einer Aufweiteinrichtung 17 zur
Ausführungsform gemäß den 3a und 3b dargestellt.
Diese Aufweitvorrichtung 17 entspricht prinzipiell der
Ausführungsform gemäß den 3a und 3b,
auf die Bezug genommen wird, wobei zusätzlich an dem Aufrichtabschnitt 38 Verlängerungsabschnitte 64 vorgesehen
sind. Diese Verlängerungsabschnitte 64 können
jeweils an dem Aufrichtabschnitt 38 befestigt sein. Alternativ
kann ein Verlängerungsabschnitt 64 vorgesehen
sein, der im Bereich des Auf richtabschnittes 38 mit diesem
verbunden ist. Dadurch werden dieselben Vorteile wie bei der Ausführungsform
gemäß 4b erzielt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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