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Die
Erfindung betrifft eine Pendelliege nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine derartige Pendelliege besteht aus einem Gestell und einer
Liege. Zumindest am Kopfende und am Fußende der Pendelliege sind
jeweils eine Führung
sowie in der Führung
beweglich angeordnete Führungselemente vorgesehen.
Die Führung
ermöglicht
eine Pendelbewegung der Liege um eine gedachte, in Längsrichtung
der Liege verlaufende Pendelachse. Derartige Pendelliegen finden
beispielsweise im schlaftherapeutischen Bereich Anwendung als Schwingbett.
Dabei wird eine schlaffördernde
Wirkung erzielt, wenn die Schwingungsfrequenz der Pendelbewegung
in etwa der Atemfrequenz oder einem Vielfachen des Pulses entspricht.
Im medizinischen Bereich werden Pendelliegen eingesetzt, um bei
Bettlägerigen
und Langzeitpatienten durch wechselnde Lagerung die Entstehung von
Druckstellen zu vermeiden, die sonst üblicherweise durch die stationäre Lagerung
bedingt sind. Pendelliegen werden auch als Solariumliegen eingesetzt.
Neben dem Wellnesseffekt der aus dem therapeutischen Bereich bekannten
Wirkung, wird hier durch die Pendelbewegung ein ständig wechselnder
Schattenwurf erzielt, der zu einer gleichmäßigen Bräunung führt.
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Eine
derartige Pendelliege ist aus
DE 34 16 742 C1 bekannt. Das in
3 dargestellte
medizinische Schwingbett bestehend aus einer Liege und einem Untergestell
weist am Kopfende und am Fußende
jeweils eine Führung
auf, die aus einer konkav zur Unterseite der Liege hin gekrümmten Schiene
besteht und somit einem Kreisbogensegment entspricht. Die beiden
Führungen
am Kopf- und Fußende
des Schwingbettes sind Teil des Untergestells der Liege. Die in
der Führung
beweglich angeordneten Führungselemente
bestehen aus jeweils zwei Rollen, die an Kopf- und Fußende in
den Ecken der Liege angebracht sind. Die konkav gekrümmten Schienen und
die Rollen sind so zueinander ausgerichtet, dass die Liege mit ihren
Rollen auf den beiden Schienen am Kopf- und am Fußende des
Schwingbettes hin und her bewegbar gelagert ist. Gegenüber Lagervarianten,
wonach die Liege an einer oberhalb der Liegeebene des Schwingbetts
angeordneten Schwingachse mittels Stangen in Aufhängeösen schwenkbar gelagert
ist, ergibt sich der Vorteil, dass die Schwingmechanik versteckt
in einem Bettkasten angebracht werden kann, so dass sich das Schwingbett äußerlich
kaum von einem herkömmlichen
Bett unterscheidet.
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Eine
weitere Pendelliege der eingangs genannten Art ist aus
DE 10 2006 041 221 A1 bekannt. Auch
hier werden Führungen
genutzt, die einem Kreisbogensegment entsprechen und fest mit dem Gestell
verbunden sind. Die als Widerlager bezeichnete Liege ist mit Rollen
auf den Kreisbogensegmentführungen
gelagert.
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Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Pendelliegen ergibt sich
das Problem, dass die verwendeten kreisbogensegmentförmigen Führungen
teuer in der Herstellung sind. Außerdem ist der Radius der Pendelbewegungen
durch die kreisbogensegmentförmigen
Führungen
unveränderbar festgelegt,
und kann somit vom Benutzer nicht an dessen spezielle Bedürfnisse
angepasst werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Pendelliege anzugeben,
die günstig
in der Herstellung ist. Zudem sollen die weiteren Nachteile aus
dem Stand der Technik überwunden
werden.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach
liegt eine erfindungsgemäße Lösung der
Aufgabe vor, wenn die Führung im
Wesentlichen durch zwei Rampen gebildet wird, die zueinander einen
Winkel aufweisen.
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Weitere
Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So
ist es in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung von besonderem Vorteil, wenn die Rampen
gerade sind, wodurch sich sehr geringe Fertigungskosten ergeben.
Die beiden Rampen bilden damit Tangenten an die ideale Kreisbahn
der gewünschten
Pendelbewegung.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weisen die beiden Rampen jeweils einen Radius auf. Der Radius der
Rampen kann dabei vorteilhafterweise mit dem Kreisradius der idealen
Pendelbewegung um die Pendelachse zusammenfallen.
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Die
Rampen stellen dadurch zwei Linearführungen dar, wodurch sich für die Pendelbewegung der
Liege eine Pendelachse durch den Momentanpol der beiden Linearführungen
ergibt, die für
große
Pendelradien und kleine Schwenkwinkel als annähemd konstant angenommen werden
kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die beiden Rampen symmetrisch zur vertikalen Längsmittelebene
der im Ruhezustand befindlichen Pendelliege angeordnet und weisen
dabei zur Horizontalen jeweils einen Rampenwinkel φ auf. Es sind
aber auch asymmetrische Anordnungen der beiden Rampen denkbar.
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Es
hat sich als vorteilig erwiesen, wenn der Rampenwinkel φ im Bereich
zwischen 0,1° und
10° gewählt wird.
Als besonders vorteilig hat sich ein Rampenwinkel φ von 2,5° herausgestellt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind zudem Mittel vorgesehen, die eine Verstellung des Rampenwinkels φ ermöglichen.
Dadurch wird es dem Benutzer gestattet, eine Anpassung des Pendelradius
entsprechend seiner Bedürfnisse
vorzunehmen. Die Rampen können
in diesem Fall auch gebogen sein und somit einen Radius aufweisen.
Die Rampen bilden dadurch Kreisbogensegmente, die in der Grundeinstellung
dem Kreisbogen der idealen Pendelbewegung entsprechen. Wird der
Pendelradius verstellt, so wird die ideale Pendelbewegung durch
die gebogenen Rampen besser angenähert als durch gerade Rampen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Führung Teil des Gestells, wobei
die Führungselemente
mit der Liege verbunden sind.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Führung
Teil der Liege, wobei die Führungselemente
mit dem Gestell verbunden sind.
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Vorzugsweise
ist pro Rampe jeweils ein Führungselement
vorgesehen. Dabei ist das Führungselement
vorteilhafterweise eine drehbar gelagerte Rolle. Für die Laufeigenschaften
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Rolle aus
einem geräusch-
und vibrationsdämpfenden
Material gefertigt ist. Somit können
kleinere Unregelmäßigkeiten der
Führung
oder kleinere Verschmutzungen ausgeglichen werden, so dass sich
für den
Benutzer eine gleichförmige
und ruhige Pendelbewegung ergibt. Vorzugsweise ist die Rolle aus
Kunststoff gefertigt. Als besonders laufruhig haben sich dabei relativ
große
Rollen mit Durchmessern zwischen 50 mm und 100 mm herausgestellt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Rampen aus handelsüblichem
Strangprofil gefertigt. Es ergeben sich dadurch besonders niedrige
Herstellungskosten. Vorzugsweise ist das Strangprofil ein U-Profil.
Die Rollen befinden sich dabei zwischen den beiden Flanken des U-Profils
und rollen auf einer Flanke des U-Profils ab. Zur anderen Flanke
des U-Profils besteht ein gewisses Spiel, wodurch Reibung vermieden
wird. Die andere Flanke verhindert jedoch, dass die Liege von dem
Gestell abgehoben werden kann. Die verwendeten Strangprofile bestehen
vorzugsweise aus Stahl. Es hat sich aber auch als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Strangprofile aus Aluminium bestehen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist ein Antrieb vorgesehen, der die Pendelbewegung der Liege bewirkt.
Für diesen
Antrieb bestehen mehrere bekannte Alternativen, beispielsweise ein Schubkurbeltrieb.
Vorzugsweise ist der Antrieb derart ausgelegt, dass sich eine Schwingungsdauer
T im Bereich zwischen 1 s und 10 s ergibt. Als besonders vorteilhaft
hat es sich erwiesen, wenn die Schwingungsdauer T 5,4 s beträgt. Auch
ist es vorteilhaft, wenn die Schwingungsdauer T verstellbar ist,
so dass der Benutzer die Schwingungsdauer über eine Regelung an seine
Bedürfnisse
anpassen kann. Vorzugsweise ist der Antrieb zudem derart ausgelegt, dass
sich als Amplitude der Pendelbewegung eine seitliche Auslenkung
der Liege ausgehend von der vertikalen Längsmittelebene der Pendelliege
im Bereich von 1 mm bis 300 mm ergibt. Auch ist es vorteilhaft,
wenn die Amplitude verstellbar ist, so dass der Benutzer über eine
Regelung eine Anpassung vornehmen kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Liege ferner Strahlungsquellen auf. In diesem Fall wird
die Pendelliege als Solariumliege verwendet. Üblicherweise befinden sich
dazu über der
Liege eine oder mehrere Strahlungsquellen, wobei die Strahlungsquellen
in der Liege eine Rundumbräunung
gewährleisten.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht des Kopf- bzw. Fußendes einer
erfindungsgemäßen Pendelliege
in der Ruhestellung
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2 eine
Schrägansicht
der erfindungsgemäßen Pendelliege
aus 1,
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3 eine
Ansicht des Kopf- bzw. Fußendes der
erfindungsgemäßen Pendelliege
aus den 1 und 2 mit einer
nach links ausgelenkten Liege,
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4 eine
Ansicht des Kopf- bzw. Fußendes der
erfindungsgemäßen Pendelliege
aus den 1 bis 3, mit einer
nach rechts ausgelenkten Liege,
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5 eine
Ansicht des Kopf- bzw. Fußendes einer
erfindungsgemäßen Pendelliege
eines zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Für die gesamte
weitere Beschreibung gilt: Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer
Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im zugehörigen Beschreibungstext
nicht erläutert,
so wird auf deren Erläuterung
in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen.
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Die 1 bis 4 zeigen
ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Pendelliege 1.
In 1 ist das Kopf- bzw. Fußende der Pendelliege 1 dargestellt.
Die Pendelliege 1 umfasst ein Gestell 2 sowie
eine Liege 3. Am Gestell 2 ist eine Führung 6 angebracht.
Die Führung 6 ist
somit Teil des Gestells 2 und wird durch zwei Rampen 8 gebildet,
die symmetrisch zur Längsmittelebene
A der Pendelliege 1 angeordnet sind. Die beiden Rampen 8 weisen
gegenüber
der Horizontalen jeweils einen Rampenwinkel φ auf, der im vorliegenden Fall
etwa 2,5° beträgt. Die
Rampen 8 werden durch die unteren Flanken eines handelsüblichen
geraden Aluminium U-Profils gebildet. Die beiden in der Führung 6 beweglich
gelagerten Führungselemente 7 sind
zwei jeweils drehbar an einer Halterung 9 gelagerte Rollen,
die über
die Halterung 9 mit der Liege 3 verbunden sind.
Somit ist jeder der beiden Rampen 8 jeweils ein Führungselement 7 in
Form einer Rolle zugeordnet. Die beiden Rollen befinden sich dabei
in der dargestellten Ruhestellung der Pendelliege 1 etwa
in der Mitte der entsprechenden Rampe 8, so dass zu beiden
Seiten, ausgehend von der Längsmittelebene
A, eine möglichst
große
Auslenkung der Liege 3 ermöglicht wird. Der Momentanpol
der Pendelbewegung befindet sich im Schnittpunkt der beiden Geraden
B und C und repräsentiert
die Pendelachse. Die beiden Geraden B und C sind die Senkrechten
auf die beiden Rampen 8 durch die Drehpunkte der zugehörigen durch
Rollen gebildeten Führungselemente 7.
Der Momentanpol der Pendelbewegung und damit die Pendelachse kann
für große Pendelradien
und geringe Auslenkungen annähern konstant
angenommen werden. Die die Führungselemente 7 bildenden
Rollen sind aus geräusch-
und vibrationsdämpfenden
Kunststoffen hergestellt. Alternativ können als Führungselemente 7 anstatt
der Rollen auch Gleitelemente verwendet werden. Auch andere bekannte
Linearführungen
sind denkbar. Über
eine nicht dargestellte Verstellmechanik ist es zudem denkbar, dass
der Rampenwinkel φ und
somit der Schwenkradius vom Benutzer angepasst werden kann. Ebenfalls
nicht dargestellt ist ein die Pendelbewegung bewirkender Antrieb.
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2 zeigt
eine Schrägansicht
der erfindungsgemäßen Pendelliege
aus 1. Es ist zu erkennen, dass der in 1 gezeigte
Aufbau am Kopfende 4 sowie am Fußende 5 identisch
ist. 2 zeigt zudem deutlich, dass jede der Rampen 8 durch
die untere Flanke eines Aluminium U-Profils gebildet wird. Die die
Führungselemente 7 bildenden
Rollen sind jeweils zwischen oberer und unterer Flanke des Aluminium
U-Profils angeordnet und rollen auf der unteren Flanke des Aluminium
U-Profils ab. Zur oberen Flanke des Aluminium U-Profils hingegen
besteht ein gewisses Spiel, so dass Reibung vermieden wird. Die
oberen Flanken verhindern jedoch, dass die Liege 3 von
dem Gestell 2 abgehoben werden kann. Auch 2 zeigt
die Pendelliege 1 in deren Ruhestellung. Da es sich um
eine schemati sche Abbildung handelt, ist neben zahlreichen weiteren
Komponenten insbesondere eine Verkleidung der Mechanik, welche erstens
zu einer Steigerung des ästhetischen Erscheinungsbildes
der Pendelliege 1 beiträgt,
und zweitens Verletzungen des Benutzers verhindert, die durch Hineingreifen
in die Führung 6 hervorgerufen werden
können,
nicht dargestellt.
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In 3 ist
das Kopf- bzw. Fußende
der erfindungsgemäßen Pendelliege
aus den 1 und 2 dargestellt,
wobei sich die Liege 3 in einer ausgehend von der Längsmittelebene
A nach links ausgelenkten Stellung befindet.
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4 zeigt
dieselbe Ansicht der erfindungsgemäßen Pendelliege wie 3,
wobei die Liege 3 hier in einer ausgehend von der Längsmittelebene
A nach rechts ausgelenkten Stellung dargestellt ist.
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5 bezieht
sich auf ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Pendelliege 1 und
zeigt eine Ansicht deren Kopf- bzw. Fußendes. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Führung 6 fest
mit der Liege 3 verbunden und somit Teil der Liege 3.
Die durch drehbar gelagerte Rollen gebildete Führungselemente 7 sind über Halterungen 9 fest
mit dem Gestell 2 verbunden. Die Führungselemente 7 rollen
auf den Rampen 8 ab, die durch die oberen Flanken des verwendeten
Aluminium U-Profils gebildet werden.