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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gewinnung von
aus einem Wundbereich austretenden Bluts gemäß dem
Anspruch 1.
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Aus
der Zahnmedizin ist die Verwendung von Knochenregenerationsmaterial
als prothetisches Knochenmaterial weit verbreitet. Zu diesen Implantationsmaterialien
zählen beispielsweise kalzifizierte mikroporöse
Copolymermaterialien, welche auf dem Markt unter der Bezeichnung
Bioplant®, HRT®,
Synthetic Bone-Alloplast, Tricalciumphosphat „Aerosorb” der
Firma Corasan, „Bio-Oss” der Firma Geistlich und dergleichen
erhältlich sind.
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Die
oben genannten und weitere Knochenregenerationsmaterialien werden
unter Zugabe von patienteneigenem Blut für ihren Einsatz
vorbereitet. Das hierzu verwendete Blut wird als knochenmarkhaltiges
Blut vom blutenden Wundgrund des Operationsorts angesaugt und anschließend
dem körnigen Knochenregenerationsmaterial beigemischt.
Das hierbei erzeugte viskose Fluidgemisch kann dann manuell an den
Wirkort abgegeben werden.
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Zwar
sind aus dem Stand der Technik Vorrichtungen zum Abgeben des viskosen
Fluidgemisches aus Blut und Knochenregenerationsmaterial am Wirkort
bekannt (siehe beispielsweise das
US-Patent
4,366,822 ), jedoch steht dem Zahnmediziner bislang keine
eigens vorbereitete Vorrichtung zum Aufnehmen des Bluts aus dem
Wundgrund des Operationsbereichs vor dessen Beigabe zum Knochenregenerationsmaterial
zur Verfügung.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Gewinnen
von aus einem Wundbereich austretendem Blut oder anderer Flüssigkeiten,
insbesondere zu deren weiterer Verwendung, vorzuschlagen.
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Die
vorliegende Erfindung wird gelöst durch die Merkmalskombination
des Anspruchs 1.
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So
wird eine Vorrichtung zur Gewinnung von aus einem Wundbereich austretenden
Blut oder anderer Flüssigkeiten vorgeschlagen, welche eine
Kontakteinrichtung zum Kontaktieren des blutenden Wundbereichs aufweist,
welche eine Vielzahl von – insbesondere blutdurchlässiger
oder bluteinlässiger – Öffnungen oder
Poren (im Folgenden kurz: Poren) umfasst. Die Poren dienen einer
Aufnahme des kontaktierten Bluts in ein Inneres der Kontakteinrichtung. Das
Innere kann Abschnitte der Poren oder Öffnungen umfassen
oder hieraus bestehen.
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Die
Poren können dabei derart ausgestaltet sein, dass sie zwar
ein Durchtreten von Flüssigkeit, insbesondere Blut, zulassen,
ein Durchtreten von sich im kontaktierten Blut befindlichen festen
Materialien wie beispielsweise Knochensplittern und dergleichen
verhindern. Da eine Vielzahl von – bspw. blutdurchlässigen – Poren
vorgesehen sind, können im kontaktierten Blut vorhandene
Festkörper bestenfalls einige der Poren verstopfen und
damit unbrauchbar machen. Es verbleiben jedoch beim bestimmungsgemäßen
Gebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung im
Wundbereich, beispielsweise in der Mundhöhle des Patienten,
eine ausreichende Zahl von Poren, welche nicht verstopfen und damit weiterhin
der Aufnahme von Blut dienen.
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Die
Poren können dabei derart ausgestaltet sein, dass sie eine
Kapillarwirkung entfalten, wodurch eine Saugeinrichtung oder dergleichen
nicht zwingend erforderlich ist. Zudem kann eine auf Kapillarwirkung
beruhende erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft
mit beispielsweise nur einer Hand bedient werden. Auch entfällt
ein Reinigen einer Saugeinrichtung und/oder das Verwerfen von zum
Einsatz der Saugeinrichtung erforderlichen Einwegartikeln, wie Schläuchen
und dergleichen.
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Die
Kapillarwirkung kann zusätzlich durch bekannte Verfahren
zur Erhöhung der Oberflächenspannung bzw. der
Benetzungsfähigkeit des verwendeten Materials der Vorrichtung
verbessert werden. Ein Beispiel für ein derartiges Verfahren
ist die Coronabehandlung, einem elektrochemischen Verfahren zur
Oberflächenmodifikation von Kunststoffen. Auch das Verfahren
der plasmaunterstützten, chemischen Gasphasenabscheidung
(PECVD) kann hierfür verwendet werden.
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Als
Material für die Kontakteinrichtung wird vorzugsweise ein
Kunststoff verwendet, der geeignete biokompatible Eigenschaften
aufweist. Ein derartiges Material kann ein Polyurethanschaum sein.
Die Porendurchmesser können so bemessen sein, dass für
das Aufnehmen des aufzunehmenden Mediums wie z. B. Blut günstige
Eigenschaften vorliegen. Die Zellenzahl pro inch (ppi) kann entsprechend
der erforderlichen Fliesseigenschaften im Material sowie der Kapillarwirkung
festgelegt werden. Beispielhaft wird ein Wert zwischen 60 und 80
ppi angegeben. Dies entspricht einem ungefähren mittleren
Porendurchmesser zwischen 0,5 und 0,75 mm.
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Beispielhaft
kann auch ein Polyurethanschaumprodukt wie VOCO Pele Tim® der Firma VOCO GmbH aus Cuxhaven,
Deutschland, z. B. in Keilform, 6 × 8 mm, verwendet werden,
der bereits im Dentalbereich eingesetzt wird. Diese Schaumstoffpellets
zeichnen sich vorteilhaft durch ihre hygienische, fusselfreie Anwendung
aus. Sie sind zudem bei Bedarf sterilisierbar.
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Vorteilhafte
Weiterentwicklungen der erfindungsgemäßen Aufgabe
sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche.
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So
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer
bevorzugten Ausführungsform eine Saugeinrichtung zum Erzeugen
von auf die Kontakteinrichtung – und über diese
auf ein kontaktiertes Blut oder eine andere Flüssigkeit – wirkendem
Sog auf. Die hiermit verbundenen Vorteile umfassen das Erhöhen einer
Saugleistung und/oder Aufnahmeleistung für im Wundbereich
vorhandenes Blut. Letzteres kann die für die Gewinnung
des Bluts erforderliche Zeit vorteilhaft verkürzen. Ferner
kann auch bei Vorliegen nur geringer Blutmengen eine für
den jeweiligen Zweck ausreichende Menge an Blut leichter gewonnen
werden.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Druckeinrichtung
auf, mittels welcher Druck auf die Kontakteinrichtung ausgeübt
werden kann. Auf diese Weise lässt sich ein in das Innere
der Kontakteinrichtung aufgenommenes Blut leichter, z. B. zu dessen
weiterer Verwendung aus dem Inneren – bspw. durch Pressen,
Drücken oder Wringen – wieder freisetzen.
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Das
Vorsehen eines Reservoirs für eine Flüssigkeit
oder eines Blutreservoirs an der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Speichern von gewonnenem Blut nach dessen Hindurchtreten
durch das Innere der Kontakteinrichtung – und damit die Kontakteinrichtung
selber – erlaubt einerseits, das Innere der Kontakteinrichtung
klein auszugestalten, weshalb auch schwer zugängliche Wundbereiche einfacher
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erreichen
sind und mittels des Blutreservoirs Blut besser gespeichert und
ggf. weiter verwendet werden kann. Das Blutreservoir kann bspw.
mit einer koagulationshemmenden Beschichtung oder Substanz versehen
sein.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist diese eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden
der Vorrichtung mit einer handelsüblichen Injektionsspritze
in einer Fluidkommunikation auf. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung gemäß dieser Ausführungsform
kann somit vorteilhaft auf einfache Weise mit im ärztlichen
und zahnärztlichen Bereich bereits vorliegendem Material
wie Injektionsspritzen verbunden werden. Dabei kann die Injektionsspritze
sowohl zum Erzeugen einer Saugleistung als auch zum Aufnehmen des
Blutes im Sinne eines Blutreservoirs wie oben beschrieben mit den
zugehörigen Vorteilen dienen.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Druckeinrichtung
auf, mittels welcher Druck durch eine einfache Schiebevorrichtung
durch einen Kolben ausgeübt wird. Diese vorteilhafte Ausführungsform
erlaubt es, die Vorrichtung mit einer Hand einfach bedienen zu können
und dem Anwender mehr Freiheiten für parallele Tätigkeiten
zu ermöglichen. So kann beispielsweise das Wundgebiet,
aus dem mit der Vorrichtung Blut entnommen werden soll, besser und
einfacher freigelegt werden.
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Diese
Ausführungsform bietet weiterhin die Möglichkeit,
mit einer Ein-Hand-Bedienung Blut mehrmals aus der Kontakteinrichtung
durch Druckaufbringung zu gewinnen. Das Blut kann bei dieser Druckaufbringung
durch die Schiebevorrichtung entweder schwerkraftbedingt in ein
angeschlossenes Reservoir fließen oder, bei einer um 180
Grad gedrehten Positionierung, in einem anderen Behältnis gesammelt
werden.
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Bei
der Ausführungsform mit einer Speicherung in einem angeschlossenen
Reservoir wird weiterhin eine Öffnung in dem Gehäuse
des Reservoirs vorgeschlagen, um das Blut einfach entnehmen zu können.
Dies hat den Vorteil, dass das Blut schnell und einfach weiterverwendet
werden kann, ohne das es durch die Kontakteinrichtung nochmals durchgeleitet
werden muss. Für diese Öffnung wird weiterhin eine
geeignete Einrichtung zum Verschließen vorgeschlagen, die
beispielsweise durch eine Kunststoff-Schnappverbindung entsprechend
dem Stand der Technik realisiert werden kann.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Dreheinrichtung
auf, deren Drehbewegung durch einen Daumen oder Finger mittels einer
Einrichtung auf eine Führungseinrichtung übertragen wird,
an welcher die Kontakteinrichtung befestigt ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einer weiter
bevorzugten Ausführungsform ein Reservoir für
eine Knochenregenerationssubstanz aufweisen. Somit kann mittels
der Kontakteinrichtung gewonnenes Blut innerhalb der Vorrichtung
zu seinem Einsatz vorbereitet werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch dazu genutzt werden, Blut, andere
Flüssigkeiten oder Gewebe- und Knochensplitter mit der
Kontakteinrichtung aufzunehmen, um die anschließend zu
verwerfen. Auf diese Weise können mittels der Kontakteinrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung Flüssigkeiten,
zumeist Blut oder Wundsekrete, oder Verunreinigungen bei Operationen
beseitigt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Anwendung in der Zahnmedizin
beschränkt, sondern kann im gesamten chirurgischen Bereich – beispielsweise
in der Bauchchirurgie – angewendet werden. Dort trifft
man auf wesentlich größere Blutmengen als in der
Zahnmedizin, so dass hier einige der oben beschriebenen Ausführungsformen,
welche bspw. eine kontinuierliche Absaugeinrichtung aufweisen, besondere
Vorteile bieten. Weitere mögliche Anwendungsgebiete sind
beispielsweise die Orthopädie oder die Knochenchirurgie,
in der die vorliegende Erfindung vorteilhaft beispielsweise für
die Aufnahme von Defektblut aus der Spongiosa verwendet werden kann.
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Für
die zuvor genannten und andere Anwendungen können alle
Ausführungsformen einen wesentlich größeren
Maßstab aufweisen und zur Aufnahme einer größeren
Menge an Blut geeignet sein, als im Dentalbereich üblich
und erforderlich.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner auch
zum Entnehmen von Proben von Blut oder anderer Flüssigkeiten
dienen. Eine Probe kann beispielsweise während einer Operation
für eine nachfolgende Analyse entnommen werden. Ihr Ergebnis kann
verwendet werden, um den weiteren Operationsverlauf zu beeinflussen.
Hierzu bietet sich besonders eine der verschließbaren erfindungsgemäßen Ausführungsformen
an.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Gehäuse
mit einer beispielsweise längsseitig ausgeführten Öffnung
auf. Durch die Öffnung hindurch kann der später
im Gehäuse verschiebbar vorliegende Kolben, der eine Aufnahmeeinrichtung
für die Kontakteinrichtung und einen Abschnitt zum Einleiten
einer Schiebebewegung bzw. eine Schiebeeinrichtung aufweist, in
das Gehäuse eingebracht bzw. mit diesem montiert werden.
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Dazu
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung im Wesentlichen
zweiteilig (Gehäuse und Kolben) ausgestaltet werden, sieht
man hier von der Kontakteinrichtung einmal ab. Diese zweiteilige
Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Teile jeweils einfach,
beispielsweise im Spritzgussverfahren hergestellt werden können.
Ferner ist die Montage aufgrund der geringen Anzahl von Teilen einfach
durchführbar. Die Montage beider Teile kann vorzugsweise zudem
per Hand, d. h. ohne den Einsatz von Werkzeug, erfolgen. Dies hat
den Vorteil, dass die Teile separat gefertigt, sterilisiert und
verpackt werden können und erst beim Endanwender montiert
werden. Dies erlaubt es, die verschiedenen Teile unterschiedlich
zu behandeln (beispielsweise auf unterschiedliche Weise zu sterilisieren
oder keimarm oder -frei zu gestalten). Dem Fachmann ist bekannt,
dass bei einem Sterilisierungsprozess von Kunststoffen, beispielsweise
bei Polyethylen, der bei medizinischen Produkten vielfach Verwendung
findet, Materialverformungen auftreten können. Derartige
Verformungen können zu Passungsproblemen zwischen Kolben
und Gehäuse führen und die Schiebebewegung nachteilig
erschweren oder gar verhindern. So kann es bei bereits vor dem Sterilisieren
montierten Teilen dazu kommen, dass – am Beispiel der vorliegenden Erfindung – ein
Verschieben des Kolbens im Gehäuse nicht mehr gewährleistet
ist. Durch die Möglichkeit der zweiteiligen Ausgestaltung
ist es hingegen vorteilhaft möglich, die Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
getrennt voneinander vorzubereiten und dabei z. B. bereits zu sterilisieren,
und sie beispielsweise erst bei Bedarf vom Anwender zusammenfügen
zu lassen. Da es sich nur um zwei Teile handelt, ist dies ohne besonderen
Aufwand, vorzugsweise auch ohne Werkzeug, vor Ort schnell und einfach möglich.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform können
die beiden Teile (Kolben und Gehäuse) der vorherigen Ausführungsform
mittels geeigneter Begrenzungseinrichtungen derart ausgestaltet
sein, dass ihre Demontage erschwert oder vorzugsweise ohne Zerstörung
verhindert ist, nachdem sie einmal zusammengefügt oder
-gesetzt wurden.
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Die
hierzu geeigneten Begrenzungseinrichtungen können beispielsweise
durch – insbesondere elastische – Kunststoffwiderhaken
ausgeführt werden, die zwar eine Montage der beiden Teile
erlauben, deren Demontage durch den Anwender aber verhindern oder
merklich erschweren. Die Konstruktionsprinzipien für derartige
Kunststoffwiderhaken, beispielsweise in Form von Schnappverschlüssen, sind
dem Fachmann bekannt.
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Die
Begrenzungseinrichtungen können beispielsweise beim Montieren
des Kolbens in das Gehäuse einrasten bzw. einschnappen
oder einem erstmaligen Verschieben des Kolbens im Gehäuse
nach erfolgter Montage, je nach konstruktiver Ausführungsform.
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Wenn
die Einrastfunktion nach einem erstmaligen Verschieben des Kolbens
ausgelöst wird, kann dadurch nach der Montage ein Begrenzen
des Verschiebewegs des Kolbens erfolgen und eine nochmalige Positionierung
des Kolbens in die Ausgangslage und die Demontage verhindert bzw.
erschwert werden.
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Das
Vorsehen von Begrenzungseinrichtungen kann in der vorgeschlagenen
Ausführung vorteilhaft verhindern, dass der Anwender die
Teile nach Gebrauch der Vorrichtung demontiert, gegebenenfalls reinigt
und für eine Wiederverwendung aufbereitet. Auf diese Weise
werden die bekannten Risiken im Zusammenhang mit der Handhabung
von Blut, die dem Fachmann bekannt sind, verhindert.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform kann
das Gehäuse aus einem transparenten Kunststoff hergestellt
werden, um beispielsweise eine optische Kontrolle des Einziehens
des Kolbens zu ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnung, in welcher gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche
Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den zum
Teil stark vereinfachten Figuren gilt:
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer ersten
Ausführungsform in einem Teilschnitt;
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer zweiten
Ausführungsform in einem Teilschnitt;
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer dritten
Ausführungsform in einem Teilschnitt;
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer vierten
Ausführungsform in einem Teilschnitt;
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer fünften
Ausführungsform in einem Teilschnitt;
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6 zeigt
einen Kolben einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Teildarstellung zur Befestigung einer Kontakteinrichtung
hieran;
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7 zeigt
den Kolben der 6 in einer Teildarstellung mit
einer hieran befestigten Kontakteinrichtung; und
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8 zeigt
einen Kolben einer sechsten Ausführungsform und Ausschnitte
eines zugehörigen Gehäuses.
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1 zeigt
schematisch vereinfacht eine mögliche Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung in einer ersten Ausführungsform.
Die Vorrichtung 1 zeigt eine herkömmliche Injektionskanüle 3 mit
einem Gehäuse 5, einem im Gehäuse 5 verschiebbaren
Kolben 7 mit einem Dichtabschnitt 9 und einem Griff 11.
Durch Ziehen am Griff 11 in der mittels Pfeil markierten
Richtung entsteht in einem Bereich 13 der Injektionskanüle 3 ein
Unterdruck, welcher mittels einer Fluidkommunikation über
eine Verbindungseinrichtung 15 auf eine Kontakteinrichtung 17 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 übertragen
wird.
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Die
Kontakteinrichtung 17 weist eine Vielzahl von Poren 19 auf,
durch welche hindurch Blut in ein in 1 nicht
weiter bezeichnetes oder dargestelltes Inneres der Kontakteinrichtung 17 eintreten
kann. Die Kontakteinrichtung 17 ist in der ersten Ausführungsform
der 1 ähnlich dem Kopf einer Gießkanne
zum Verteilen von Wasser mittels einer Mehrzahl dünner
Einzelstrahlen aus einem Material einer Festigkeit derart gefertigt,
dass die Kontakteinrichtung 17 beim Aufbringen von Unterdruck
durch die Saugeinrichtung 9, 11 nicht kollabiert.
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Werden
im Gebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 einzelne
Poren 19 der Kontakteinrichtung 17 bei der Aufnahme
von Blut beispielsweise durch das Ansaugen von Knochenfragmenten
verlegt, so kann Blut weiterhin durch die Kontakteinrichtung 17 hindurch
in den als Blutreservoir dienenden Abschnitt 13, in welchem
Unterdruck vorliegt, aufgenommen werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 kann daher auch zum Gewinnen von Blut aus
einem verunreinigten oder – ganz allgemeinem Festkörper
aufweisenden – Wundgrund verwendet werden.
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Im
Abschnitt 13 der 1 kann ein
Knochenregenerationsmaterial bereitgehalten werden.
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in
einer zweiten Ausführungsform, bei welcher die Vorrichtung 1 keine
herkömmliche Injektionsspritze sondern einen in einem Gehäuse 5' aufgenommenen
Kolben 7 mit einem Griff 11 aufweist, welcher
mit einer Kontakteinrichtung 17 aus schwammartigem Material
mit Poren 19 verbunden ist. Dabei weist das Gehäuse 5' einen – vorzugsweise
sich verjüngenden – versenkten Bereich 21 auf,
in welchen, durch ein Ziehen am Griff 11 in der mit Pfeil
markierten Richtung die schwammartige Kontakteinrichtung 17 – nach
Aufnahme von Blut in diese – hineingezogen werden kann.
Dies kann beispielsweise nach Beendigung des Vorganges zum Gewinnen
von Blut aus dem Wundbereich erfolgen und hat die Wirkung eines
Auswringens der schwammartigen Kontakteinrichtung 17 im
Abschnitt 21. Die Seitenwände 23 des Abschnitts 21 üben
dabei Druck auf das komprimierbare Material der Kontakteinrichtung 17 aus.
Dabei wird in ein Inneres der Kontakteinrichtung 17 aufgenommenes
Blut aus der Kontakteinrichtung 17 zur weiteren Verwendung
herausgedrückt.
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Es
ist offensichtlich, dass der Abschnitt 21 sowie seine Seitenwände 23 jede
geeignete Form zum optimierten Herauspressen des Blutes aus der schwammartigen
Kontakteinrichtung 17 aufweisen können. So können
sie trichterförmig, verjüngend, dreieckig und
dergleichen ausgestaltet sein. Auch wellige Profile sowie scharfe
Kanten können vorgesehen sein. Wie in 2 angedeutet
ist, kann die Vorrichtung 1 beispielsweise im Bereich ihres
Kolbens ein Gewinde 25 aufweisen, mittels welchem eine
Drehbewegung auf den Kolben 7 beim Ziehen am Griff 11 erzeugt
werden kann. Diese Drehbewegung kann durch geeignete, dem Fachmann
bekannte bauliche Maßnahmen vom Griff 11 derart
entkoppelt sein, dass der Benutzer der Vorrichtung 1 beim Ziehen
am Griff 11 von einer Drehbewegung des Kolbens bzw. bestimmter
Abschnitte hiervon nichts spüren muss.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass beispielsweise die Reservoirwirkung
des Abschnitts 13 der 1 mit der
Vorrichtung 1 der 2 kombinierbar ist.
Ferner kann auch die Drehbewegung sowie die hierzu erforderlichen
Einrichtungen der zweiten Ausführungsform in 2 mit
einer Einrichtung zum Erzeugen von Sog, wie sie aus der 1 ersichtlicht ist,
oder mit anderen Merkmalen der Vorrichtung 1 der ersten
Ausführungsform der 1 kombiniert werden.
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Die
schwammartige Ausgestaltung der Kontakteinrichtung 17 der
zweiten Ausführungsform in 2 kann dabei
dergestalt sein, dass die Kontakteinrichtung 17 einem Sog
standhalten kann. In diesem Fall wirkt sie zugleich mittels Erzeugung
von Sog als auch durch eine dem schwammartigen Material innewohnende
Kapillarwirkung. Umgekehrt kann die erste Ausführungsform
der 1 neben ihrer Eignung zum Anlegen von Unterdruck
zum Gewinnen von Blut auch eine inhärente Kapillarwirkung
zur Unterstützung der Sogwirkung aufzeigen.
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Das
Gehäuse kann insbesondere in der zweiten Ausführungsform
der 2 aus Metall und sterilisierbar ausgestaltet sein.
Das Gehäuse 5 oder 5' kann dabei jedoch
auch als Einwegmaterial vorgesehen sein. Die Kontakteinrichtung 17 kann
austauschbar ausgestaltet sein. Dies gilt sowohl für die erste
als auch für die zweite Ausführungsform.
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3 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in
einer dritten Ausführungsform, bei welcher die Kontakteinrichtung 17 an
einem Kolben 7 befestigt ist, der mittels eines Schiebers 27 in
das Gehäuse 29 hinein und ggf. auch wieder hinaus
bewegt werden kann. Ähnlich wie in 2 gezeigt
wird durch diese Schiebebewegung das schwammartige Material der
Kontakteinrichtung 17 zusammengepresst und darin befindliches
Blut herausgedrückt. Je nach Lage und Position, in der
die Vorrichtung 1 gehalten wird, fließt das Blut
schwerkraftbedingt in das Reservoir 13 oder, wenn die Vorrichtung 1 anders
herum gehalten wird, aus der Kontakteinrichtung 17 in ein
beliebiges, hier nicht gezeigtes Gefäß unterhalb
der Vorrichtung 1. Dieser Vorgang kann mehrfach wiederholt
werden. Die Kontakteinrichtung 17 kann zwischenzeitlich
erneut Blut aufnehmen. Fließt das Blut entsprechend der
Halterichtung der Vorrichtung 1 in das Reservoir 13,
so kann das darin befindliche Blut durch Öffnen einer Einrichtung
zum Verschließen 31 entleert werden. Im Reservoir 13 kann
sich beispielsweise Knochenregenerationsmaterial befinden.
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Durch
die einfache und integrierte Anordnung des Schiebers 27 in
das Gehäuse 29 kann es möglich sein,
die gesamte Handhabung mit einer Hand durchzuführen.
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Weiterhin
ist es durch die einfache konstruktive Ausführung möglich,
die gesamte Vorrichtung 1, außer der Kontakteinrichtung 17,
kostengünstig im Kunststoff-Spritzgussverfahren herzustellen.
Besonders bei der Anwendung mit Blut und Knochenregenerationsmaterial
ist dies aus dem Fachmann bekannten Gründen von Vorteil.
Auch ein anschließender Sterilisationsprozess mit bekannten
Verfahren ist einfach durchzuführen.
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In 4 wird
anstatt des Verschlusses 31, wie er in 3 gezeigt
wird, ein Schlauch 33 an das Gehäuse 29 angeschlossen.
Mittels dieses Schlauchs 33 kann Blut aus dem Reservoir 13 kontinuierlich
entnommen und weiterverarbeitet oder verworfen werden. Somit entfällt
der Vorgang des zwischenzeitlichen Öffnens und Entleerens,
was für die praktische Anwendung beim Aufsaugen von Blut
im Wundbereich – vor allem bei großen Blutmengen – Vorteile
bieten kann. Anstatt eines Schlauchs kann auch jede andere beliebige
Form, beispielsweise eine Kanüle, eine Spritze oder ein
Behälter an die Öffnung 2 angeschlossen
werden.
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Weiterhin
kann auch eine hier nicht näher beschriebene und nicht
gezeigte Saugeinrichtung an den Schlauch angeschlossen werden. Dieser
dadurch wirkende Sog kann die Kapillarwirkung der Kontakteinrichtung 17 zum
Befüllen mit Blut verstärken und/oder das Blut
aus dem Reservoir 13 absaugen. Damit ist ein kontinuierliches
Entleeren des Reservoirs 13 unabhängig von der
Lage und Position der Vorrichtung 1 möglich.
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In 5 ist
der Schieber der 3 und 4 durch
eine Dreheinrichtung 35 ersetzt worden, deren Drehbewegung
mittels einer Einrichtung auf eine Führungseinrichtung 37 übertragen
wird. Diese Führungseinrichtung 37 wird auf einem
Schlitten 39 geführt. Damit wird eine rotatorische
Bewegung in eine translatorische Bewegung umgesetzt. Die translatorische
Bewegung entspricht der bereits zuvor beschriebenen Bewegung des
Kolbens 7, die dazu dient, das schwammartige Material der
Kontakteinrichtung 17 in eine Verengung hineinzubewegen,
damit diese dort zusammengepresst und darin befindliches Blut aus
diesem herausgedrückt wird. In der praktischen Anwendung
kann die Dreheinrichtung 35 beispielsweise als eine Rändelschraube
ausgeführt werden, die mittels eines Fingers bewegt bzw.
gedreht wird. Auch hier ist es vorteilhaft, dass die gesamte Handhabung
mittels einer Hand durchgeführt werden kann. Gegenüber
der in 3 und 4 gezeigten Schiebeeinrichtung 27 hat
die Ausführung mittels einer Dreheinrichtung 35 den
Vorteil, die Linearbewegung des Kolbens 7 genauer führen
und kontrollieren zu können.
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In 6 wird
ein Teil eines Kolbens 7 für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung gezeigt, der eine Teilöffnung 41 mit
einem Sägezahnprofil 43 aufweist. Das Sägezahnprofil 43 dient
der Aufnahme der Kontakteinrichtung 17, die in diese Teilöffnung 41 im
Sinne einer innen liegenden Retention eingeklemmt wird. Zum Aufnehmen
der Kontakteinrichtung 17 kann die Teilöffnung 41 z.
B. manuell oder mit Hilfe geeigneter Spreizzangen auseinandergedrückt
werden, um die Kontakteinrichtung 17 in der Teilöffnung 41 mechanisch
zu fixieren, insbesondere einzuklemmen. Anschließend zieht
sich das elastisch gespreizte Material des Randes der Teilöffnung 41 idealer Weise
vollständig in den Ausgangszustand zurück. Der
Einsatz von Werkzeugen ist hierzu vorteilhaft nicht erforderlich.
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Die
Kontakteinrichtung 17 kann jedoch auch ohne Spreizung der
Ränder der Teilöffnung 41 durch dessen
Verdrehen oder Verwringen zunächst auf einen schmaleren
Durchmesser oder Abmessung gebracht werden, in dieser Form durch
die Teilöffnung 41 oder einen beliebig ausgestalteten
Schlitz hindurch in ein Inneres des Kolbens 7 eingebracht
werden, wo er sich dann durch Entfalten wieder in eine Form mit
größerem Durchmesser entfalten und dabei im Inneren
des Kolbens 7 verklemmen kann. Der Einsatz von Werkzeugen
ist hierzu vorteilhaft wiederum nicht erforderlich.
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Aufgrund
der mechanischen Klemmung sind keine weiteren Fixierhilfen wie etwa
Klebstoffe oder zusätzliche mechanische Verbindungen wie
Klammern, Niete, Haken und dergleichen notwendig. Damit ist ein
Arbeitschritt des Verklebens oder des Verbindens mittels Werkzeug
vorteilhaft entbehrlich. Ferner können Bestandteile des
Klebstoffs nicht in z. B. eine Mundhöhle eintreten. Zudem
können Verletzungen durch scharfkantige oder harte zusätzliche
mechanische Verbindungen nicht auftreten, da solche beim vorgeschlagenen
Verklemmen nicht erforderlich sind. Eine Gefährdung des
Patienten ist bei der vorgeschlagenen Verklemmung somit vorteilhaft
ausgeschlossen.
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Neben
dem Sägezahnprofil 43 sind auch alle anderen Geometrien – auch
mit Widerhaken oder dergleichen – oder geeigneten Profilen
zum Zweck der mechanischen Klemmung möglich. Diese können
auch in ein Inneres des Kolbens 7 hineinragen und dabei
zu einer weiteren Erhöhung der Fixierwirkung beitragen.
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Der
gezeigte Kolben 7 weist in der Darstellung der 6 nur
im Bereich des Sägezahnprofils 43 eine entsprechende
Teilöffnung 41 auf. Der Kolben 7 kann
jedoch auch durchgängig in einem Inneren Bereich hiervon
hohl ausgeführt werden. Er kann ausgestaltet sein, um durch
ihn hindurch, z. B. entlang seiner Längsachse, eine Saugwirkung
zu ermöglichen.
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Als
Material für den Kolben 7 kann beispielhaft Polyurethan
oder Polyester, bevorzugt in medical grade Spezifikation, verwendet
werden.
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In 7 ist
der Kolben 7 mit einer hierin eingeklemmten bzw. fixierten
Kontakteinrichtung 17 dargestellt.
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8 zeigt
in ihrer unteren Darstellung einen Kolben 7 einer weiteren
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Seitenansicht. Der Kolben 7 ist hier stufig ausgestaltet,
d. h. er weist verschiedene Durchmesser entlang seiner Längsachse
auf. Der Kolben 7 weist in seinem vorderen Bereich (in
der 8 links gelegen) eine Teilöffnung 41 zum
Aufnehmen einer nicht dargestellten Kontakteinrichtung mittels eines
Sägezahnprofils 43 auf.
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Der
Kolben 7 weist ferner eine Schiebeeinrichtung 45 auf,
mittels welcher der Kolben 7 in einem später beschriebenen
Gehäuse beispielsweise mit dem Daumen verschoben werden
kann.
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Der
Kolben 7 weist in seinem vorderen Ende (am linken Bildrand
der 8) einen breiteren Abschnitt 47, und
in seinem hinteren Bereich einen breiteren Abschnitt 49 auf.
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Das
im oberen Bereich der 8 teilweise dargestellte, in
einer Draufsicht gezeigte Gehäuse 51 weist einen
gestuften Schlitz 53 auf. Der Schlitz 53 verläuft
in einer Längsrichtung des Gehäuses 51 und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Der
Schlitz 53 weist zwei Verbreiterungen 55 und 57 auf.
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Wie
mittels der gestrichelten Linien zwischen der oberen und unteren
Darstellung in 8 gezeigt werden soll, sind
die Verbreiterungen 55 und 57 in Ausgestaltungen
vorgesehen, um den breiteren Abschnitt 47 und den breiteren
Abschnitt 49 aufzunehmen. Durch Verschieben des Kolbens 7 relativ
zum Gehäuse 51, beispielsweise unter Benutzung
der Schiebeeinrichtung 45, wird der Kolben 7 daher
im längs im Gehäuse 51 angeordneten Schlitz 53 verriegelt
und zudem geführt.
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Durch
in 8 nicht dargestellte Befestigungseinrichtungen,
wie beispielsweise Widerhaken, kann bereits beim Einsetzen des Kolbens
in das Gehäuse 51, oder erst bei dessen erstmaligem
Verschieben innerhalb des Schlitzes 53 des Gehäuses 51 ein
Mechanismus betätigt werden, der ein erneutes Zurückführen
des Kolbens innerhalb des Gehäuses 51 derart verhindert,
dass der breitere Abschnitt 47 und der breitere Abschnitt 49,
wie in 8 gezeigt, passend zu den Verbreiterungen 55 und 57 zurückgeführt
werden, so dass sich der Kolben 7 erneut aus dem Gehäuse 51 lösen
kann. Ein unbeabsichtigtes Herausfallen des Kolbens 7 ist
mittels dieser Ausgestaltung ebenso vorteilhaft verhindert, wie
ein vom Anwender gewolltes Herausnehmen. des Kolbens 7 aus
dem Gehäuse 51.
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Für
das Gehäuse der Vorrichtung 1 wird beispielhaft
ein Styrol-Butadien in medical grade Ausführung verwendet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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