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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erzeugung einer HDR-Videobildfolge.
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HDR-Videobildfolgen
sind Videobildfolgen, bei denen die einzelnen Bilder im Vergleich
zu herkömmlichen Videobildern einen hohen Dynamikbereich
(High Dynamic Range, HDR) besitzen. Solche HDR-Bilder können
dadurch erzeugt werden, dass aus einer gegebenen Kameraposition
mehrere Bilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufgenommen
werden, deren Bildinformationen anschließend überlagert
werden. In einem Bild mit langer Belichtungszeit werden beispielsweise
dunkle Details der fotografierten Umgebung kontrastreich dargestellt, während
beispielsweise in Bildern mit niedriger Belichtungszeit helle Details
der abgebildeten Umgebung kontrastreich erscheinen. Durch Kombination der
einzelnen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten erzeugten Bildern
entsteht ein Bild, in dem sowohl helle als auch dunkle Details der
fotografierten Umgebung kontrastreich dargestellt sind.
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Ein
Verfahren zur Erzeugung einer HDR-Videobildfolge ist beispielsweise
in der
US 6 993 200 B2 beschrieben.
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Steht
nur eine Kamera zur Verfügung, um die zu überlagernden
Bilder aufzunehmen, können Probleme entstehen, wenn die
Bilder Objekte enthalten, die sich bewegen. In diesem Fall kann
sich die Position eines Objekts zwischen einem ersten Aufnahmezeitpunkt,
zu dem ein Bild mit einer ersten Belichtungszeit aufgenommen wird,
und einem zweiten Aufnahmezeitpunkt, zu dem ein Bild mit einer zweiten Belichtungszeit
aufgenommen wird, ändern. Werden diese beide Bilder überlagert,
so kann das Objekt in dem resultierenden HDR-Bild unscharf erscheinen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Erzeugung einer
HDR-Videosignalfolge aus einer einzigen Videosignalfolge zur Verfügung
zu stellen, bei dem die Videosignalfolge Teilbildfolgen mit n, wobei
n ≥ 2 ist, Bildern unterschiedlicher Belichtungszeit und
unterschiedlicher Bewegungsphase aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung einer
Videobildfolge mit hohem Dynamikbereich umfasst: Bereitstellen einer
ersten Videobildfolge mit zeitlich aufeinanderfolgende Teilbildfolgen, wobei
jede Teilbildfolge n, mit n ≥ 2, Bilder mit unterschiedlichen
Belichtungen und unterschiedlichen Bewegungsphasen aufweist; Anwenden
einer Bewegungsschätzung auf die erste Videobildfolge und
Erzeugen einer bewegungskompensierten Teilbildfolge zu jeder der
Teilsequenzen derart, dass die Bilder der bewegungskompensierten
Teilbildfolge dieselbe Bewegungsphase besitzen; Überlagern
der einzelnen Bilder der bewegungskompensierten Teilbildfolge zu einem
Bild mit erhöhtem Dynamikbereich.
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In
dem Bild mit erhöhtem Dynamikbereich wird eine aus einer
Bewegung von Objekten resultierende Unschärfe dadurch vermieden,
dass unter Anwendung einer Bewegungsschätzung aus der ersten Videobildfolge
eine Bildsequenz erzeugt wird, deren Bilder der Teilbildfolgen jeweils
die gleiche Bewegungsphase besitzen.
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Die
Belichtung eines Bildes wird sowohl durch die Belichtungszeit, für
welche bei Aufnahme des Bildes belichtet wurde, als auch durch die
Größe der Blendenöffnung beeinflusst.
Eine unterschiedliche Belichtung der einzelnen Bilder kann also
durch eine Variation der Belichtungszeit und/oder durch eine Variation
der Blendenöffnung erreicht werden. Eine ”höhere
Belichtung” eines Bildes im Vergleich zu einem anderen Bild
liegt dann vor, wenn für die Aufnahme des einen Bildes
eine höhere Belichtungszeit und/oder eine größere
Blendenöffnung als für die Aufnahme des anderen
Bildes verwendet wurde. Außer den Parametern Belichtungszeit
und Blendenöffnung kann die Belichtung auch durch Vorsehen
einer Zusatzbeleuchtung variiert werden. Die Belichtung vergrößert
sich dabei, wenn bei gleicher Belichtungszeit und gleicher Blendenöffnung
die Lichtstärke der Zusatzbeleuchtung verstärkt
wird. Die Zusatzbeleuchtung kann beispielsweise durch eine Leuchte mit
zwei oder mehr Helligkeitsstufen realisiert sein. Um von Bild zu
Bild die Helligkeit variieren zu können, sollte die Leuchte
geringe Verzögerungszeiten bzw. Nachleuchtzeiten besitzen.
Dies kann beispielsweise durch eine Leuchte auf Basis von Leuchtdioden
(LEDs) erreicht werden. Eine solche Leuchte umfasst beispielsweise
eine oder mehrere LEDs, die je nach gewünschter Helligkeit
der Zusatzbeleuchtung eingeschaltet oder abgeschaltet werden.
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Grundsätzlich
führt eine Vergrößerung der Blendenöffnung
zu einer Verringerung der Tiefenschärfe, und eine Erhöhung
der Belichtungszeit führt zu einer Bewegungsunschärfe
(Motion Blur). Indem die Belichtung über beide Parameter
variierbar ist, besteht bei Anpassung bzw. Änderung der
Belichtung eine Optimierungsmöglichkeit hinsichtlich einer möglichst
geringen Bewegungsunschärfe oder einer möglichst
großen Tiefenschärfe.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren
erläutert. Die Figuren dienen zur Veranschaulichung des
Grundprinzips der Erfindung. In den Figuren sind daher nur die zum
Verständnis dieses Grundprinzips notwendigen Merkmale dargestellt.
In den Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen
gleiche Merkmale mit gleicher Bedeutung.
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1 veranschaulicht
schematisch eine erste Videobildfolge, die zeitlich aufeinanderfolgende Bilder
mit unterschiedlichen Belichtungszeiten und unterschiedlichen Bewegungsphasen
aufweist.
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2 veranschaulicht
schematisch eine aus der ersten Videobildfolge resultierende bewegungskompensierte
Videobildfolge.
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3 veranschaulicht
schematisch eine aus der bewegungskompensierten Videobildfolge resultierende
Videobildfolge mit erhöhtem Dynamikbereich.
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4 veranschaulicht
ein erstes Beispiel einer Vorrichtung mit Bewegungsschätz-
und Interpolationsanordnungen zur Erzeugung der Videobildfolge mit
erhöhtem Dynamikbereich aus der ersten Videobildfolge.
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5 veranschaulicht
die Funktionsweise einer der Bewegungsschätz- und Interpolationsanordnungen
der Vorrichtung gemäß 5.
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6 veranschaulicht
ein zweites Beispiel einer Vorrichtung mit Bewegungsschätz-
und Interpolationsanordnungen zur Erzeugung der Videobildfolge mit
erhöhtem Dynamikbereich aus der ersten Videobildfolge.
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1 veranschaulicht
schematisch eine erste Videobildfolge F1, die zeitlich aufeinanderfolgende Teilbildfolgen
mit mehreren Bildern aufweist. Schematisch dargestellt sind in 1 alle
Bilder F11(i), F12(i
+ k1), F13(i + k2) einer ersten Teilbildfolge
sowie das erste Bild F11(i + 1) einer nachfolgenden
Teilbildfolge. Die einzelnen Bilder der Teilbildfolgen besitzen jeweils
unterschiedliche Belichtungen, so besitzt beispielsweise das erste
Bild F11(i) der erste Teilbildfolge eine
erste Belichtung, das zweite Bild F12(i
+ k1) eine zweite Belichtung und das dritte Bild F13(i
+ k2) eine dritte Belichtung. Die in 1 tiefgestellten
Indizes ”1”, ”2”, ”3” stehen
dabei für die unterschiedlichen Belichtungen.
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Die
in 1 dargestellte erste Videobildfolge kann unter
Verwendung nur einer Kamera erzeugt werden, die zeitlich aufeinanderfolgend
Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen aufnimmt. Zeitpunkte, zu
denen die einzelnen Bilder aufgenommen wurden, sind in 1 mit
t0, t0 + k1·T,
t0 + k2·T und t0 + T bezeichnet.
T bezeichnet in dem dargestellten Beispiel den zeitlichen Abstand
zwischen den Bildern gleicher Belichtung in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Teilbildfolgen bzw. die Dauer, innerhalb der die Bilder einer Teilbildfolge
aufgenommen wurden bzw. in der Videobildfolge F1 vorhanden sind.
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Die
einzelnen Bilder der ersten Videobildfolge können zeitlich
gleichmäßig beabstandet sein. In diesem Fall gilt
für das dargestellte Beispiel, in dem jede Teilbildfolge
drei Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen aufweist: k1 = 1/3
und k2 = 2/3. Es sei angemerkt, dass das Vorsehen von drei Bildern
mit unterschiedlichen Belichtungen in einer Teilbildfolge lediglich
als Beispiel zu verstehen ist und dass selbstverständlich
eine beliebige Anzahl von Teilbildern pro Teilbildfolge vorgesehen
werden kann, wobei die Anzahl der Teilbilder für die einzelnen
Teilbildfolgen insbesondere gleich sein kann. Besitzt jede Teilbildfolge allgemein
n Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen und sind die einzelnen
Bilder der ersten Videobildfolge zeitlich gleichmäßig
beabstandet, so beträgt der gegenseitige Abstand zweier
zeitlich aufeinanderfolgender Bilder 1/n·T.
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Aus
der in 1 dargestellten erste Videobildfolge soll einer
Videobildfolge mit erhöhtem Dynamikbereich (High Dynamic
Range, HDR) erzeugt werden. Eine solche HDR-Videobildfolge weist
zeitlich aufeinanderfolgende Videobilder auf, die jeweils einen
erhöhten Dynamikbereich besitzen. Zur Erzeugung eines Videobildes
mit erhöhtem Dynamikbereich können mehrere Bilder
mit unterschiedlichen Belichtungen überlagert werden. Stammen
die zu überlagernden Bilder – wie in dem Beispiel
gemäß 1 – aus einer einzigen
Quelle bzw. Kamera, und zei gen die zeitlich aufeinanderfolgend aufgenommenen
Bilder Objekte, die sich über der Zeit bewegen, so kann
die unmittelbare Überlagerung der Bilder einer Teilbildfolge
zu einer Unschärfe im Bild führen, wie nachfolgend
kurz anhand von 1 erläutert wird. Zur
Veranschaulichung ist in den Bildern der ersten Videobildfolge F1
in 1 ein Objekt – in dem Beispiel ein rundes
Objekt – dargestellt, das sich bewegt. Dieses Objekt ist
in den einzelnen Bildern der Teilbildsequenz also an unterschiedlichen
räumlichen Positionen innerhalb der einzelnen Bilder angeordnet.
Dieses Objekt ist in den einzelnen Bildern einer Teilbildsequenz
unterschiedlich belichtet, was in 1 durch
unterschiedlich stark ausgeprägte Umrisse dieses Objekts
veranschaulicht ist. Eine unmittelbare Überlagerung der
drei Bilder F11(i), F12(i + k1), F13(i + k2) zu einem Bild, würde
zu einer unscharfen Darstellung des Objekt in dem resultierenden
Bild führen.
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Mit
m1, m2, m3 sind in 1 die Bewegungsphasen der einzelnen
Bilder der Teilbildfolge bezeichnet. Diese Bewegungsphasen repräsentieren die
zeitliche Position der einzelnen Bilder einer Teilbildfolge innerhalb
des Zeitintervalls T, innerhalb dessen diese Teilbilder aufgenommen
wurden. In dem dargestellten Beispiel gilt m1 = 0, m2 = k1 und m3
= k2.
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Um
die zuvor erläuterten Unschärfeprobleme bei der Überlagerung
der Bilder einer Teilbildfolge zu einem HDR-Bild zu vermeiden, ist
vorgesehen, zu jeder Teilbildfolge eine bewegungskompensierte Teilbildfolge
zu erzeugen. Eine solche aus der in 1 dargestellten
Teilbildfolge resultierende bewegungskompensierte Teilbildfolge
ist schematisch in 2 dargestellt. Die einzelnen
Bilder dieser bewegungskompensierten Teilbildfolge sind in 2 mit
F21(i), F22(i + k1) und F22(i + k2) bezeichnet, wobei die Indizes ”1”, ”2”, ”3” wieder
für die Belichtungen stehen. Die einzelnen Bilder einer
bewegungskompensierten Teilbildsequenz besitzen eine gleiche Bewegungsphase
mx, was in 2 dadurch veranschaulicht ist, dass
das Objekt sich in diesen Bildern jeweils an der glei chen Position
befindet. Die einzelnen Bilder der bewegungskompensierten Teilbildfolge
können zeitlich aufeinanderfolgend erzeugt werden, wie
dies in 2 dargestellt ist, können
jedoch auch so erzeugt werden, dass sie jeweils zum gleichen Zeitpunkt
erzeugt werden. Relevant ist dies lediglich hinsichtlich einer nachfolgenden,
noch zu erläuternden Überlagerung der einzelnen
Bilder einer Teilbildfolge zu einem HDR-Bild. Die Bilder der bewegungskompensierten
Teilbildfolge werden durch ein noch zu erläuterndes Interpolationsverfahren
aus den Bildern der ersten Videobildfolge F1 interpoliert.
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Die
gemeinsame Bewegungsphase mx der einzelnen Bilder der bewegungskompensierten
Teilbildfolge kann der Bewegungsphase eines der Bilder der nicht-kompensierten
Teilbildfolge aus der ersten Videobildfolge F1 entsprechen. In diesem
Fall kann dieses Bild, dessen Bewegungsphase übernommen wird,
aus der nicht-kompensierten Teilbildfolge unmittelbar in die bewegungskompensierte
Teilbildfolge übernommen werden. Die gemeinsame Bewegungsphase
mx kann jedoch auch so gewählt sein, dass sie sich von
den Bewegungsphasen m1, m2, m3 der Bilder der nicht-kompensierten
Teilbildfolge unterscheidet. In diesem Fall sind alle Bilder der
bewegungskompensierten Teilbildfolge neu zu interpolieren bzw. berechnen.
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Die
Bildinhalte der einzelnen Bilder einer bewegungskompensierten Teilbildfolge
werden anschließend zu einem HDR-Bild überlagert. 3 veranschaulicht
schematisch eine aus einer solchen Überlagerung der Bilder
einer Teilbildfolge resultierende HDR-Bildfolge F. Die Bildfrequenz
der HDR-Bildfolge ist hierbei geringer als die Bildfrequenz der
ersten Videobildfolge F1. Diese Bildfrequenz beträgt das
1/n-fache der Bildfrequenz der ersten Videobildfolge F1, wobei n
die Anzahl der zu einem HDR-Bild überlagerten Bilder einer
Teilbildfolge bezeichnet.
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Ein
Beispiels eines Verfahrens bzw. ein Beispiel einer Vor richtung zur
Erzeugung der HDR-Bildfolge F gemäß 3 aus
der ersten Videobildfolge F1 gemäß 1 wird
nachfolgend anhand von 4 erläutert.
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4 zeigt
ein Blockschaltbild eines Beispiels einer Interpolations- und Überlagerungseinheit zur
Erzeugung der HDR-Bildfolge F aus der ersten Videobildfolge F1.
Diese Vorrichtung umfasst eine Multiplexereinheit oder Abtasteinheit 1,
der die erste Videobildfolge F1 zugeführt ist, und die
dazu ausgebildet ist, aus dieser ersten Videobildfolge F1 eine Anzahl
von Abtastbildfolgen F11, F12,
F13 zu erzeugen. Die Anzahl der Abtastbildfolgen
entspricht hierbei der Anzahl der Bilder, die eine Teilbildfolge
eines ersten Videobildsignals F1 umfasst und die zu einem kontrastreichen
HDR-Bild überlagert werden sollen. Jede der Abtastbildfolgen
F11, F12, F13 umfasst eine Folge von Bildern, wobei die
einzelnen Bilder einer Abtastbildfolge zeitlich aufeinanderfolgenden
Teilbildfolgen entstammen. Die Bilder einer Abtastbildfolge besitzen
hierbei dieselbe Belichtung und dieselbe Bewegungsphase. In dem
dargestellten Beispiel umfasst die Abtastbildfolge F11 die
Bilder mit der ersten Belichtung, die Abtastbildfolge F12 die Bilder mit der zweiten Belichtung und
die Abtastbildfolge F13 die Bilder mit der
dritten Belichtung. Jede dieser Abtastbildfolgen F11,
F12, F13 ist eine
Bewegungsschätz- und Interpolationseinheit 21, 22, 23 zugeführt.
Die einzelnen Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten 21, 22, 23 sind
dazu ausgebildet, aus der zugeführten Abtastbildfolge F11, F12, F13 eine Bildfolge zu interpolieren, deren
Bilder die gewünschte gemeinsame Bewegungsphase mx (vgl. 2)
besitzen. Sofern die gemeinsame Bewegungsphase mx der Bewegungsphase
der Bilder einer der Bildfolgen F11, F12, F13 entspricht,
so kann diese Bildfolge unmittelbar übernommen werden,
ohne dass eine Bewegungsschätzung und Interpolation erforderlich
ist. Entspricht die gemeinsame Bewegungsphase mx beispielsweise
der ersten Bewegungsphase m1, also der Bewegungsphase der Bilder
der ersten Abtastbildfolge F11, so kann
auf die erste Bewegungsschätz- und Interpolationseinheit 21 verzichtet
werden, was in 4 dadurch dargestellt ist, dass
diese Bewegungsschätz- und Interpolationseinheit 21 gestrichelt
dargestellt ist.
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Die
Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten 21, 22, 23 können
herkömmliche Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten
sein, die geeignet sind, durch einen Vergleich aufeinanderfolgende
Bilder der zugeführten Bildfolge F11,
F12 oder F13 Bewegung
in den einzelnen Bildern zu schätzen und unter Verwendung
dieser geschätzten Bewegungsinformation ein Zwischenbild
mit einer gewünschten Bewegungsphase zu interpolieren.
Die Funktionsweise einer dieser Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten
wird nachfolgend anhand von 5 für
die erste Bewegungsschätz- und Interpolationseinheit 21 der
die erste Abtastbildfolge F11 zugeführt
ist, veranschaulicht.
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5 veranschaulicht
zwei zeitlich aufeinanderfolgende Bilder F11(i),
F11(i + 1) dieser ersten Abtastbildfolge
F11. Die Bewegungsschätz- und Interpolationseinheit 21 ist
dazu ausgebildet, Bewegung in diesen zwei aufeinanderfolgenden Bildern
F11(i), F11(i +
1) zu schätzen und ein Zwischenbild F21(i)
mit der gewünschten Bewegungsphase mx unter Verwendung
der Bildinformation aus einem dieser Bilder F11(i),
F1(i + 1) oder unter Verwendung der Bildinformation
aus beiden Bildern F11(i), F1(i
+ 1) zu interpolieren. Die Bewegungsphase mx entspricht dabei der zeitlichen
Position des Zwischenbildes F21(i) zwischen
den beiden Bildern F1(i), F1(i
+ 1). Die Bewegungsschätz- und Interpolationseinheit ist
grundsätzlich in der Lage, unter Verwendung der zuvor ermittelten
Bewegungsinformationen das Zwischenbild mit einer beliebigen Bewegungsphase
zu interpolieren. Solche Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten
sind grundsätzlich bekannt, so dass auf weitere Ausführungen
hierzu verzichtet werden kann.
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Die
durch die Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten 21, 22, 23 erzeugten
bewegungskompensierten Bildfolgen F21, F22, F23 werden einer Mischer-
bzw. Überlagerungseinheit 3 zugeführt,
die dazu ausgebildet ist, zur Erzeugung eines HDR-Bilds der HDR-Bildfolge
Bilder aus jeder der bewegungskompensierten Bildfolgen F21, F22, F23 zu überlagern, und zwar je ein
Bild aus jeder dieser Bildfolgen F21, F22, F23. Am Ausgang
dieser Mischer- bzw. Überlagerungseinheit 3 steht
die HDR-Videobildfolge F zur Verfügung. Die Bilder an den
Ausgängen der Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten 21, 22, 23 können
jeweils zeitlich versetzt zueinander zur Verfügung stehen.
In diesem Fall sind in dem Mischer 3 geeignete Zwischenspeicher
vorzusehen, die die einzelnen Bilder bis zum Zeitpunkt der Überlagerung zwischenspeichern.
Die Bewegungsschätz- und Interpolationseinheiten können
jedoch auch so ausgebildet sein, dass sie die Bilder mit gleicher
Bewegungsphase jeweils synchron an ihren Ausgängen zur
Verfügung stellen. Auf Zwischenspeicher kann dann verzichtet
werden.
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Bei
dem zuvor erläuterten Verfahren werden für die
Bewegungsschätzung jeweils Bilder mit gleicher Belichtung
miteinander verglichen. Alternativ dazu besteht jedoch auch die
Möglichkeit, für die Bewegungsschätzung
Bilder miteinander zu vergleichen, die nicht eine gleiche Belichtung
besitzen, wie z. B. zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Bilder
der ersten Videobildfolge F1.
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Bei
einem weiteren Beispiel ist vorgesehen, für die Interpolation
der Zwischenbilder einer Sequenz nur eine Bewegungsschätzung
durchzuführen. Bezugnehmend auf das Beispiel gemäß 1 werden
beispielsweise jeweils Bilder gleicher Belichtung in zwei aufeinanderfolgenden
Sequenzen verglichen, wie z. B. die Bilder F11(i)
in der ersten Sequenz und F11(i + 1) in
der zweiten Sequenz. Die so erhaltene Bewegungsinformation wird
dabei für die Interpolation aller Zwischenbilder, wie z.
B. der Bilder F21(i), F22(i
+ ki1), F23(i + k2), verwendet.
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Bei
einem weiteren Beispiel ist vorgesehen, die Anzahl der Bilder aus
einer Sequenz, die zu einem HDR-Bild überlagert werden,
abhängig von der für die Sequenz ermittelten Bewe gungsinformation einzustellen.
So ist beispielsweise vorgesehen, mit einem zunehmenden Maß an
Bewegung die Anzahl der überlagerten zu reduzieren, wobei
im Extremfall nur eines der Bilder der Sequenz, beispielsweise ein Bild
mit mittlerer Belichtung, als HDR-Bild ausgewählt wird.
Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass mit zunehmender
Bewegung in der Bildfolge ein hoher Kontrastumfang durch das menschliche
Auge ohnehin nicht mehr wahrgenommen werden kann.
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Zur
Erzeugung der bewegungskompensierten Bildfolgen mit gleicher Bewegungsphase
können grundsätzlich beliebige bekannte Bewegungsschätzverfahren
verwendet werden. Lediglich zum besseren Verständnis ist
ein Beispiel eines blockbasierten Verfahrens zur Bewegungsschätzung
nachfolgend kurz erläutert. Bei diesem Verfahren wird wenigstens eines
der zwei miteinander verglichenen Bilder, wie z. B. die Bilder F11(i) und F11(i +
1), in Bildblöcke unterteilt, zu denen jeweils ein Bewegungsvektor
ermittelt wird. Ein solcher Bewegungsvektor eines Bildblocks repräsentiert
eine Verschiebung der Position des Inhalts dieses Bildblocks von
einem Bild zum nächsten Bild. Eine Bewegung des Inhalts
eines solchen Blocks ist dabei um so größer, je
länger der Bewegungsvektor ist bzw. je größer
dessen Betrag ist. Als Maß für die Bewegung in
einem Bild kann beispielsweise der Betrag des betragsmäßig
größten Bewegungsvektors oder der Mittelwert der
Beträge einiger oder aller Bewegungsvektoren des Bildes
verwendet werden. Eine Reduktion der Anzahl der zu überlagernden
Bilder wird hierbei beispielsweise dann vorgenommen, wenn dieses
so ermittelte Bewegungsmaß einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Diese
Reduktion der Anzahl der zu überlagernden Bilder kann dabei
mit zunehmender Bewegung stufenweise erfolgen. Hierzu werden mehrere
Grenzwerte definiert, mit denen das Bewegungsmaß verglichen
wird, wobei die Anzahl der zu überlagernden Bilder mit Überschreiten
jedes Grenzwertes weiter reduziert wird.
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Bei
einem weiteren Beispiel ist vorgesehen, die Bewegung in der Bildfolge
F1 bereits bei Aufnahme der Bildfolge zu ermitteln und unmittelbar
bei Aufnahme der Bildfolge die Anzahl der Bilder pro Sequenz abhängig
von der ermittelten Bewegung zu reduzieren.
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Eine
Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens ist
in 6 dargestellt. Diese Vorrichtung besitzt eine
Bewegungsschätz- und Interpolationseinheit 20,
die dazu ausgebildet ist, aus der ersten Videobildfolge F1 unter
Verwendung der erläuterten Bewegungsschätz- und
Interpolationsschritte die bewegungskompensierte Videobildfolge F2
gemäß 2 zu erzeugen. Diese bewegungskompensierte
Videobildfolge F2 ist einer Multiplexer- oder Abtasteinheit 1 zugeführt,
die abgetastete Videobildfolgen F21, F22, F23 aus dieser
bewegungskompensierten Videobildfolge F2 erzeugt. Die einzelnen Bilder
einer dieser Videobildfolgen F21, F22, F23 besitzen dabei
jeweils die gleiche Belichtung. Diese Bildfolgen sind einer Mischer-
oder Überlagerungseinheit 3 zugeführt,
die diese Bildfolgen mit jeweils gleicher Belichtung zu einer HDR-Bildfolge
mischt. Die Funktionsweise der Mischer- oder Überlagerungseinheit 3 kann
der Funktionsweise der bereits anhand von 4 erläuterten
Mischer- oder Überlagerungseinheit entsprechen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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