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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
elektronischen Baugruppe sowie ein elektronische Baugruppe.
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Stand der Technik
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Es
existiert eine Vielzahl von Verpackungskonzepten für die Zusammenführung von
verschieden großen
Halbleiterchips, wie mikroelektromechanische Systemchips (MEMS-Chips)
und anwendungsspezifische integrierte Schaltungschips (ASIC-Chips).
Diese basieren üblicherweise
auf Keramik-, Premold- oder Moldpackages, in denen die Chips neben-
oder übereinander
angeordnet und durch Drahtbonds miteinander und mit den externen Kontakten
verbunden sind.
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Durch
die Flip-Chip-Technik können
mikroelektromechanische Systemchips auf anwendungsspezifischen integrierten
Schaltungschips montiert werden. Die Kontaktierung des mikroelektromechanischen
Systemchips erfolgt dabei herkömmlicherweise über Durchkontaktierungen
(TSV, through silicon vias) durch den anwendungsspezifischen integrierten
Schaltungschip. Die Herstellung von Durchkontaktierungen durch Siliziumchips
ist jedoch teuer und aufwendig und beinhaltet zahlreiche Verfahrensschritte,
wie Ätzen,
Abscheiden und Strukturieren von Isolationsschichten und Metallisierung.
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Offenbarung der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer
elektronischen Baugruppe, indem
- – mindestens
ein erstes mikroelektronisches Bauelement bereitgestellt und durch
einen ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt mit einem zweiten mikroelektronischen
Bauelement elektrisch verbunden wird,
- – mindestens
ein dielektrisches Bauelement, welches mindestens eine Leiterbahn
aufweist, bereitgestellt und mindestens eine Leiterbahn des dielektrischen
Bauelements mit dem zweiten mikroelektronischen Bauelement elektrisch
verbunden wird, und
- – das
zweite mikroelektronischen Bauelement durch einen zweiten Flip-Chip-Verfahrensschritt über die
Leiterbahn/en des dielektrischen Bauelements mit einer Leiterplatte
elektrisch verbunden wird.
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Unter
dem Begriff „Flip-Chip-Verfahren” wird im
Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere ein Verfahren verstanden,
in dem ein mikroelektronisches Bauelement direkt, das heißt beispielsweise ohne
einen Anschlussdraht, über
eine oder mehr Kontaktstellen, insbesondere Kontakthügel (Englisch:
bumps), auf einem Substrat, beispielsweise einem anderen mikroelektronischen
Bauelement oder einer Leiterplatte, montiert wird.
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Auf
diese Weise können
vorteilhafterweise Durchkontaktierungen durch ein mikroelektronisches Bauelement,
beispielsweise einen Siliziumchip, insbesondere zur Kontaktierung
eines anderen Bauelements, vermieden werden. Daher können im
Rahmen der vorliegenden Erfindung mikroelektronische Bauelemente
als erste und/oder zweite mikroelektronische Bauelemente eingesetzt
werden, welche keine Durchkontaktierungen aufweisen. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
daher vorteilhafterweise eine kostengünstige Herstellung von elektronischen
Baugruppen, insbesondere Chip-Size-Packages.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann das erste und/oder das zweite
mikroelektronische Bauelement ein Mikrochip sein. Insbesondere kann das
erste und/oder das zweite mikroelektronische Bauelement jeweils
eine Kontaktierungsseite aufweisen. Beispielsweise kann das erste
und/oder das zweite mikroelektronische Bauelement jeweils, wie bei
Flip-Chip-Verfahren üblich,
nur eine Kontaktierungsseite aufweisen. Dementsprechend kann die elektronische
Baugruppe einen doppelten Flip-Chip-Aufbau, beispielsweise einen (IC-)Flip-Chip/(MEMS-)Flip-Chip-Hybridaufbau,
aufweisen.
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Das
erste mikroelektronische Bauelement kann im Rahmen der vorliegenden
Erfindung über das
zweite mikroelektronische Bauelement und über eine der Leiterbahnen des
dielektrischen Bauelements mit der Leiterplatte elektrisch verbunden
werden.
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Im
Rahmen einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Kontaktierungsseite des ersten mikroelektronischen Bauelements
durch einen ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt mit der Kontaktierungsseite
des zweiten mikroelektronischen Bauelements elektrisch verbunden.
Das dielektrische Bauelement kann dabei ebenfalls mit der Kontaktierungsseite
des zweiten mikroelektronischen Bauelements elektrisch verbunden
werden.
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Das
zweite mikroelektronische Bauelement kann mindestens eine, an dessen
Kontaktierungsseite angeordnete Leiterbahn aufweisen oder damit
versehen werden. Dabei kann die Kontaktierungsseite des ersten mikroelektronischen
Bauelements über die
Leiterbahn/en auf der Kontaktierungsseite des zweiten mikroelektrischen
Bauelements und über eine
der Leiterbahnen des dielektrischen Bauelements elektrisch mit der
Leiterplatte verbunden werden.
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Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist das zweite mikroelektronische Bauelement größer als das erste mikroelektronische
Bauelement. Insbesondere kann das zweite mikroelektronische Bauelement
im Rahmen dieser Ausführungsform
größere Hauptflächen als
das erste mikroelektronische Bauelement aufweisen. Dabei werden
unter den „Hauptflächen” eines
Bauelements insbesondere die beiden größten, einander gegenüberliegenden
Flächen
eines Bauelements verstanden.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind das erste und das zweite mikroelektronische Bauelement mikroelektronische
Bauelemente unterschiedlicher Art.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist das erste mikroelektronische Bauelement ein mikroelektromechanisches
System oder eine integrierte Schaltung, beispielsweise ein anwendungsspezifisches
Standardprodukt (ASSP, Englisch: „application specific standard
product”)
oder eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC, Englisch: „application
specific integrated circuit”)
oder ein Prozessor mit anwendungsspezifischem Befehlssatz (ASIP,
Englisch: „application-specific
instructionset prozessor”),
insbesondere eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC).
Insbesondere kann das erste mikroelektronische Bauelement ein mikroelektromechanisches
System sein. Dabei werden unter „mirkoelektromechanischen
Systemen” insbesondere
sowohl mikroelektromechanische Systeme (MEMS) als auch kleinere
elektromechanische Systeme, wie nanoelektromechanische Syteme (NEMS),
verstanden. Beispielsweise kann das erste mikroelektronische Bauelement
ein mikroelektromechanisches System mit einer Dünnschichtkappe sein. Zur Kontaktierung
des ersten mikroelektronischen Bauelements kann die Dünnschichtkappe
des ersten mikroelektronischen Bauelements Durchkontaktierungen
aufweisen.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist das zweite mikroelektronische Bauelement ein mikroelektromechanisches
System oder eine integrierte Schaltung, beispielsweise ein anwendungsspezifisches
Standardprodukt (ASSP, Englisch: „application specific standard
product”)
oder eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC, Englisch: „application
specific integrated circuit”)
oder ein Prozessor mit anwendungsspezifischem Befehlssatz (ASIP,
Englisch: „application-specific
instruction-set processor”),
insbesondere eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC).
Insbesondere kann das zweite mikroelektronische Bauelement eine integrierte
Schaltung, beispielsweise ein anwendungsspezifisches Standardprodukt
(ASSP, Englisch: „application
specific standard product”)
oder eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC, Englisch: „application
specific integrated circuit”)
oder ein Prozessor mit anwendungsspezifischem Befehlssatz (ASIP,
Englisch: „application-specific
instruction-set processor”),
insbesondere eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC),
sein.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
zwei oder mehr erste mikroelektronische Bauelemente, insbesondere über die
jeweiligen Kontaktierungsseiten, durch den ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt
mit einem zweiten mikroelektronischen Bauelement, insbesondere mit
der Kontaktierungsseite des zweiten mikroelektronischen Bauelements, elektrisch
verbunden. Dabei können
die ersten mikroelektronischen Bauelemente gleich oder unterschiedlich
zueinander sein. Auf diese Weise kön nen unterschiedliche Funktionen
in die erfindungsgemäße elektronische
Baugruppe integriert werden.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
zwei oder mehr dielektrische Bauelemente, welche jeweils mindestens
eine Leiterbahn aufweisen, mit dem zweiten mikroelektronischen Bauelement,
insbesondere mit der Kontaktierungsseite des zweiten mikroelektronischen
Bauelements, elektrisch verbunden.
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Vorzugsweise
werden das/die erste/n mikroelektronische/n Bauelement/e und das/die
dielektrische/n Bauelemente vor dem elektrischen Verbinden ausgerichtet.
Das elektrische Verbinden kann im Rahmen des ersten und zweiten
Flip-Chip-Verfahrensschritts über Kontaktstellen,
insbesondere Lötstellen,
so genannte Lötbumps,
erfolgen.
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Das/die
dielektrische/n Bauelemente können mit
dem/den zweiten mikroelektronischen Bauelement/en durch einen Fügeprozess,
beispielsweise Diffusionslöten
beziehungsweise SLID-Bonden (SLIP, Englisch: „solid liquid interdiffusion”, einem Bondverfahren
in dem zwei Metalle durch Erhitzen und Anpressen eine Legierung
bilden), Direkt-Bonden beziehungsweise Direct-Bonden (einem thermischen
Bondprozess, in dem eine Silizium-Polymer-Bindung durch Plasmaaktivierung
und anschließendes
Pressschweißen
erzeugt wird) und/oder Kleben, insbesondere mechanisch und/oder
elektrisch, verbunden werden.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das zweite mikroelektronische Bauelement, insbesondere nach dem
elektrischen Verbinden mit den ersten mikroelektronischen Bauelementen
und den dielektrischen Bauelementen, in zwei oder mehr Verbünde, welche
jeweils mindestens ein erstes mikroelektronisches Bauelement, mindestens
ein dielektrisches Bauelement und mindestens ein zweites mikroelektronisches
Bauelementsegment umfassen, zerteilt. Hierdurch kann vorteilhafterweise
eine Vielzahl von elektronischen Baugruppen auf einfach Weise hergestellt
werden.
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Vorzugsweise
werden das erste mikroelektronische Bauelement, das zweite mikroelektronische Bauelement
und die Leiterplatte im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens sandwichartig
angeordnet. Insbesondere kann dabei das ers te mikroelektronische
Bauelement zwischen dem zweiten mikroelektronischen Bauelement und
der Leiterplatte angeordnet werden. Das dielektrische Bauelement kann
dabei ebenfalls zwischen dem zweiten mikroelektronischen Bauelement
und der Leiterplatte angeordnet werden.
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Im
Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist das dielektrische Bauelement in Form eines Rahmens ausgebildet.
Unter einem „Bauelement
in Form eines Rahmens” kann
im Sinn der vorliegenden Erfindung beispielsweise ein Bauelement
verstanden werden, welches eine Form aufweist, die im Wesentlichen
der Form eines Bilderrahmens oder einer Türzarge, insbesondere eines
Bilderrahmens, ähnelt.
Im Rahmen einer Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist das dielektrische
Bauelement in Form eines einseitig mit einer Abdeckschicht abgedeckten
Rahmens ausgebildet. Dabei wird unter dem Begriff eines „einseitig
mit einer Schicht abgedeckten Rahmens” insbesondere ein Rahmen verstanden,
bei dem die von dem Rahmen aufgespannte Fläche auf einer Seite mit einer
Abdeckschicht abgedeckt ist. Eine Ausgestaltung des dielektrischen
Bauelements in Form eines einseitig mit einer Abdeckschicht abgedeckten Rahmens
hat den Vorteil, dass der Rahmen und die Abdeckschicht das erste
mikroelektronische Bauelement und zumindest einen Teil des zweiten
mikroelektronischen Bauelements vor mechanischer Beanspruchung,
beispielsweise durch Partikel, und/oder vor korrosiven Medien schützen.
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Vorzugsweise
wird/werden das/die erste/n mikroelektronische/n Bauelement/e dabei
innerhalb des rahmenförmigen
dielektrischen Bauelements angeordnet. Vorteilhafterweise kann hierdurch
der Raum für
das/die erste/n mikroelektronischen Bauelemente und das dielektrische
Bauelement optimiert werden. Insofern das zweite mikroelektronische
Bauelement und die Leiterplatte eine größere Hauptfläche als
das erste mikroelektronische Bauelement beziehungsweise die Gesamtheit
der ersten mikroelektronischen Bauelemente aufweist, kann das rahmenförmige dielektrische
Bauelement sogar keinen zusätzlichen
Raum benötigen.
Vorteilhafterweise kann dadurch die Gesamtgröße der elektronischen Baugruppe
gering gehalten werden. Die Abdeckschicht des Rahmens kann dabei
eine Federstruktur, insbesondere zum Ausgleich unterschiedlicher
thermischer Ausdehnungskoeffizienten der ersten elektronischen Bauelemente,
aufweisen.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist/weisen
das/die dielektrische/n Bauelement/e jeweils mindestens eine, in
Form einer Durchkontaktierung ausgebildete Leiterbahn auf. Die in
Form einer Durchkontaktierung ausgebildete/n Leiterbahn/en können jeweils
durch Einbringen eines durchgängigen
Hohlraums in das dielektrische Bauelement, beispielsweise durch
ein Mikrospritzgussverfahren, ein Heissprägeverfahren, ein Stanzverfahren oder
ein Laserverfahren, und durch Füllen
des durchgängigen
Hohlraums oder Beschichten der Wandung des durchgängigen Hohlraums
mit einem leitenden Material hergestellt werden. Das Beschichten
der Wandung des durchgängigen
Hohlraums hat den Vorteil, dass die Materialmenge, die Beschichtungs-/Metallisierungsdauer
und die Auswirkungen unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten
reduziert werden können.
Das leitende Material kann beispielsweise ein leitfähiges Polymer
oder Nickel, Kupfer, Silber, Gold oder einer Legierung davon sein.
Das Füllen
oder Beschichten mit dem leitenden Material, insbesondere die Metallisierung
kann chemisch, galvanisch oder durch Sputtern, insbesondere physikalische
Gasphasenabscheidung (PVD, physical vapour deposition), erfolgen.
Bei vollflächigen
Verfahren, bei denen das gesamte dielektrische Bauelement metallisiert
wird, können
anschließend
durch Strukturierung wieder metallfreie und damit isolierende Bereiche
geschaffen werden.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist/weisen
das/die dielektrische/n Bauelement/e jeweils auf einer Oberfläche, insbesondere
einer äußeren Rahmenfläche, mindestens
eine Leiterbahn auf beziehungsweise ist/sind das/die dielektrische/n Bauelemente
jeweils auf einer Oberfläche,
insbesondere einer äußeren Rahmenfläche, mit
mindestens einer Leiterbahn versehen. Die Leiterbahn/en können dabei
aus einem leitfähigen
Polymer oder aus Nickel, Kupfer, Silber, Gold oder einer Legierung
davon ausgebildet werden. Das Ausbilden der Leiterbahn/en kann dabei
ebenfalls chemisch, galvanisch oder durch Sputtern, insbesondere
physikalische Gasphasenabscheidung (PVD, physical vapour deposition);
wobei bei vollflächigen
Verfahren, bei denen das gesamte dielektrische Bauelement metallisiert
wird, anschließend
durch Strukturierung wieder metallfreie und damit isolierende Bereiche
geschaffen werden können.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
oder sind das/die dielektrische/n Bauelemente jeweils aus einem
Polymer oder einer Polymermischung ausgebildet. Insbesondere können das/die dielektrische/n
Bauelement/e aus einem Polymer oder einer Polymermischung ausgebildet
werden oder sein, welche/s bei Löttemperaturen
formbeständig
ist. Zum Beispiel können
das/die dielektrische/n Bauelement/e aus einem Thermoplast, insbesondere einem
hochtemperaturbeständigen
Thermoplast, beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Flüssigkristallpolymeren
(LCP), Polyetherketonen, insbesondere Polyetheretherketon (PEEK), Polysulfonen,
Polyphenylensulfid (PPS), Polyimiden, Polyamiden oder Mischungen
davon, einem Duromeren, beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Polyepoxiden, Aminoplasten, Phenolharzen, Polyesterharzen oder
Mischungen davon, ausgebildet werden oder sein.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine elektronische
Baugruppe, umfassend
- – mindestens ein erstes mikroelektronisches
Bauelement,
- – mindestens
ein zweites mikroelektronisches Bauelement,
- – mindestens
ein dielektrisches Bauelement, welches mindestens eine Leiterbahn
aufweist, und
- – eine
Leiterplatte,
wobei das erste mikroelektronische Bauelement
mit dem zweiten mikroelektronischen Bauelement und das zweite mikroelektronische
Bauelement über
die Leiterbahnen des dielektrischen Bauelements mit der Leiterplatte
elektrisch verbunden ist.
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Die
erfindungsgemäße elektronische
Baugruppe hat den Vorteil, dass Durchkontaktierungen durch ein mikroelektronisches
Bauelement, beispielsweise einen Siliziumchip, insbesondere zur Kontaktierung
des anderen Bauelements, vermieden werden können. Daher können mikroelektronische Bauelemente
im Rahmen der vorliegenden Erfindung als erste und/oder zweite mikroelektronische
Bauelemente eingesetzt werden, welche keine Durchkontaktierungen
aufweisen.
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Das
erste mikroelektronische Bauelement kann im Rahmen der vorliegenden
Erfindung über das
zweite mikroelektronische Bauelement und über eine der Leiterbahnen des
dielektrischen Bauelements mit der Leiterplatte elektrisch verbunden
sein.
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Das
erste und/oder zweite mikroelektronische Bauelement kann im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ein Mikrochip sein. Insbesondere kann
das erste und/oder zweite mikroelektronische Bauelement jeweils
eine Kontaktierungsseite aufweisen. Beispielsweise kann das erste
und/oder das zweite mikroelektronische Bauelement jeweils, wie bei Flip-Chip-Verfahren üblich, nur
eine Kontaktierungsseite aufweisen. Dementsprechend kann die elektronische
Baugruppe einen doppelten Flip-Chip-Aufbau, beispielsweise einen (IC-)Flip-Chip/(MEMS-)Flip-Chip-Hybridaufbau,
aufweisen.
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Im
Rahmen einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen elektronische
Baugruppe ist die Kontaktierungsseite des ersten mikroelektronischen
Bauelements mit der Kontaktierungsseite des zweiten mikroelektronischen
Bauelements elektrisch verbunden. Das dielektrische Bauelement kann
dabei ebenfalls mit der Kontaktierungsseite des zweiten mikroelektronischen
Bauelements elektrisch verbunden sein.
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Das
zweite mikroelektronische Bauelement kann mindestens eine, an dessen
Kontaktierungsseite angeordnete Leiterbahn aufweisen. Die Kontaktierungsseite
des ersten mikroelektronischen Bauelements kann beispielsweise über die
Leiterbahnen auf der Kontaktierungsseite des zweiten mikroelektrischen
Bauelements und über
eine der Leiterbahnen des dielektrischen Bauelements elektrisch
mit der Leiterplatte verbunden sein.
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Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe ist das zweite mikroelektronische Bauelement größer als
das erste mikroelektronische Bauelement. Insbesondere kann das zweite
mikroelektronische Bauelement im Rahmen dieser Ausführungsform
größere Hauptflächen als
das erste mikroelektronische Bauelement aufweisen.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe sind das erste und das zweite mikroelektronische Bauelement
mikroelektronische Bauelemente unterschiedlicher Art.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe ist das erste mikroelektronische Bauelement ein mikroelektromechanisches
System oder eine integrierte Schaltung, beispielsweise ein anwendungsspezifisches
Standardprodukt (ASSP, Englisch: „application specific standard
product”) oder
eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC, Englisch: „application
specific integrated circuit”)
oder ein Prozessor mit anwendungsspezifischem Befehlssatz (ASIP,
Englisch: „application-specific
instruction-set processor”),
insbesondere eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC).
Insbesondere kann das erste mikroelektronische Bauelement ein mikroelektromechanisches System
sein. Dabei werden unter „mirkoelektromechanischen
Systemen” insbesondere
sowohl mikroelektromechanische Systeme (MEMS) als auch kleinere
elektromechanische Systeme, wie nanoelektromechanische Syteme (NEMS),
verstanden. Beispielsweise kann das erste mikroelektronische Bauelement
ein mikroelektromechanisches System mit einer Dünnschichtkappe sein. Zur Kontaktierung
des ersten mikroelektronischen Bauelements kann die Dünnschichtkappe
des ersten mikroelektronischen Bauelements Durchkontaktierungen
aufweisen.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe ist das zweite mikroelektronische Bauelement ein mikroelektromechanisches
System oder eine integrierte Schaltung, beispielsweise ein anwendungsspezifisches
Standardprodukt (ASSP, Englisch: „application specific standard
product”) oder
eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC, Englisch: „application
specific integrated circuit”)
oder ein Prozessor mit anwendungsspezifischem Befehlssatz (ASIP,
Englisch: „application-specific
instruction-set processor”),
insbesondere eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC).
Insbesondere kann das zweite mikroelektronische Bauelement eine
integrierte Schaltung, beispielsweise ein anwendungsspezifisches
Standardprodukt (ASSP, Englisch: „application specific standard
product”)
oder eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC, Englisch: „application
specific integrated circuit”)
oder ein Prozessor mit anwendungsspezifischem Befehlssatz (ASIP,
Englisch: „application-specific
instruction-set processor”),
insbesondere eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC),
sein.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe weist die elektronische Baugruppe zwei oder mehr erste
mikroelektronische Bauelemente auf. Dabei können die ersten mikroelektronischen
Bauelemente gleich oder unterschiedlich zueinander sein.
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Vorzugsweise
sind das erste mikroelektronische Bauelement, das zweite mikroelektronische Bauelement
und die Leiterplatte sandwichartig angeordnet. Dabei kann das erste
mikroelektronische Bauelement zwischen dem zweiten mikroelektronischen
Bauelement und der Leiterplatte angeordnet sein. Das dielektrische
Bauelement kann ebenfalls zwischen dem zweiten mikroelektronischen
Bauelement und der Leiterplatte angeordnet sein.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe ist das dielektrische Bauelement in Form eines Rahmens
ausgebildet. Im Rahmen einer Ausgestaltung dieser Ausführungsform
ist das dielektrische Bauelement in Form eines einseitig mit einer
Abdeckschicht abgedeckten Rahmens ausgebildet. Vorzugsweise ist/sind
das/die erste/n mikroelektronische/n Bauelement/e innerhalb des
rahmenförmigen
dielektrischen Bauelements angeordnet.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe weist die Abdeckschicht des Rahmens eine Federstruktur,
insbesondere zum Ausgleich unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten
der ersten elektronischen Bauelemente, auf.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe weist das dielektrische Bauelement mindestens eine, in
Form einer Durchkontaktierung ausgebildete Leiterbahn auf.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe weist/weisen das/die dielektrische/n Bauelement/e jeweils
mindestens eine auf der Oberfläche,
insbesondere einer äußeren Rahmenfläche, des
dielektrischen Bauelements angeordnete Leiterbahn auf.
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Die
Leiterbahn/en können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung aus einem leitfähigen Polymer
oder aus Nickel, Kupfer, Silber, Gold oder einer Legierung davon
ausgebildet sein.
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Im
Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe sind das/die dielektrische/n Bauelemente jeweils aus einem
Polymer oder einer Polymermischung ausgebildet. Insbesondere können das/die
dielektrische/n Bauelemente jeweils aus einem Polymer oder einer
Polymermischung ausgebildet sein, welche/s bei Löttemperaturen formbeständig ist.
Zum Beispiel können
das/die dielektrische/n Bauelemente jeweils aus einem Thermoplast,
insbesondere einem hochtemperaturbeständigen Thermoplast, beispielsweise
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Flüssigkristallpolymeren
(LCP), Polyetherketonen, insbesondere Polyetheretherketon (PEEK),
Polysulfonen, Polyphenylensulfid (PPS), Polyimiden, Polyamiden oder
Mischungen davon, einem Duromeren, beispielsweise ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Polyepoxiden, Aminoplasten, Phenolharzen,
Polyesterharzen oder Mischungen davon, ausgebildet sein.
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Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Gegenstände werden
durch die Zeichnungen veranschaulicht und in der nachfolgenden Beschreibung
erläutert.
Dabei ist zu beachten, dass die Zeichnungen nur beschreibenden Charakter
haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner
Form einzuschränken. Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch einen ersten mikroelektronischen
Baustein;
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2a einen
schematischen Querschnitt durch einen Verbund aus einem ersten mikroelektronischen
Bauelement, einem rahmenförmigen
dielektrischen Bauelement und einem zweiten mikroelektronischen
Bauelement nach dem ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt;
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2b einen
schematischen Querschnitt durch einen Verbund aus einem ersten mikroelektronischen
Bauelement, einem dielektrischen Bauelement in Form eines einseitig
mit einer Abdeckschicht abgedeckten Rahmens und einem zweiten mikroelektronischen
Bauelement nach dem ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt;
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3a einen
schematischen Querschnitt durch einen Verbund aus einem ersten mikroelektronischen
Bauelement, einem rahmenförmigen
dielektrischen Bauelement, einem zweiten mikroelektronischen Bauelement
und einer Leiterplatte nach dem zweiten Flip-Chip-Verfahrensschritt;
und
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3b einen
schematischen Querschnitt durch einen Verbund aus einem ersten mikroelektronischen
Bauelement, einem dielektrischen Bauelement in Form eines einseitig
mit einer Abdeckschicht abgedeckten Rahmens, einem zweiten mikroelektronischen
Bauelement und einer Leiterplatte nach dem zweiten Flip-Chip-Verfahrensschritt.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
eines ersten mikroelektronischen Bauelements 1. Bei dem ersten
mikroelektronischen Bauelement 1 handelt es sich um ein
mikroelektronisches System 11 mit einer Dünnschichtkappe 12.
Zur Kontaktierung des mikroelektronischen Systems 11 von
der Kontaktierungsseite 1a weist die Dünnschichtkappe 12 Durchkontaktierungen 13 auf,
welche über
Kontaktstellen 14, sogenannte Bondpads, mit dem mikroelektronischen System 11 elektrische
verbunden sind.
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2a einen
schematischen Querschnitt durch einen Verbund 1, 2, 3 aus
einem ersten mikroelektronischen Bauelement 1, einem rahmenförmigen dielektrischen
Bauelement 3 und einem zweiten mikroelektronischen Bauelement 2 nach
dem ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt.
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2a veranschaulicht,
dass die Kontaktierungsseite 1a des in 1 gezeigten,
ersten mikroelektronischen Bauelements 1 durch den ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt
mit der Kontaktierungsseite 2a des zweiten mikroelektronischen
Bauelements 2, beispielsweise einer anwendungsspezifischen
integrierten Schaltung (ASIC), elektrisch verbunden wurde. 2 zeigt weiterhin, dass das rahmenförmige dielektrische
Bauelement 3 in Form von Durchkontaktierungen ausgebildete
Leiterbahnen 31 aufweist, welche mit der Kontaktierungsseite 2a des zweiten
mikroelektronischen Bauelements 2 elektrisch verbunden
wurden. Das elektrische Verbinden des dielektrischen Bauelements 3 mit
dem zweiten mikroelektronischen Bauelement 2 kann im Rahmen der
vorliegenden Erfindung sowohl gleichzeitig mit dem ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt
als auch vor oder nach dem ersten Flip-Chip-Verfahrensschritt erfolgen.
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2a zeigt,
dass das erste mikroelektronische Bauelement 1 im ersten
Flip-Chip-Verfahrensschritts über Kontaktstellen 5,
insbesondere Lötstellen,
so genannte Lötbumps,
mit dem zweiten mikroelektronischen Bauelement 2 elektrisch verbunden wurde.
Insbesondere wurde das erste mikroelektronische Bauelement 1 dabei
mit Leiterbahnen 21, welche das zweite mikroelektronische
Bauelement 2 auf der Kontaktierungsseite 2a aufweist,
elektrisch verbunden. Die auf der Kontaktierungsseite 2a des
zweiten mikroelektronischen Bauelements 2 angeordneten
Leiterbahnen 21 wurden wiederum mit Leiterbahnen 31 des
dielektrischen Bauelements 3 elektrisch verbunden. Abhängig von
der Art des ersten 1 und zweiten 2 mikroelektrischen
Bauelements, können diese
sowohl mit getrennten als auch mit gemeinsamen Leiterbahnen 21, 31 elektrisch
verbunden sein.
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2a zeigt
weiterhin, dass das erste mikroelektronische Bauelement 1 innerhalb
des rahmenförmigen
dielektrischen Bauelements 3 angeordnet wurde. Im Rahmen
der in den Figuren dargestellten Ausführungsformen weist das zweite
mikroelektronische Bauelement 2 größere Hauptflächen 2a als
das erste mikroelektronische Bauelement 1, 1a auf.
Dies hat den Vorteil, dass durch das rahmenförmige dielektrische Bauelement 3 kein
zusätzlicher
Raum benötigt
wird.
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Die
segmentierte Darstellung des zweiten mikroelektronischen Bauelements 2 in
den Figuren symbolisiert, dass es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich
ist zwei oder mehr erste mikroelektronische Bauelemente 1 beziehungsweise zwei
oder mehr dielektrische Bauelemente 3 mit dem zweiten mikroelektronischen
Bauelement 2 elektrisch zu verbinden und das zweite mikroelektronischen Bauelement 2 anschließend in
zwei oder mehr Verbünde 1, 2, 3 zu
zerteilen.
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2b unterscheidet
sich von 2a dadurch, dass das dielektrische
Bauelement 3 in Form eines einseitig mit einer Abdeckschicht 32 abgedeckten
Rahmens ausgebildet ist.
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3a zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Verbund aus dem ersten
mikroelektronischen Bauelement 1, dem rahmenförmigen dielektrischen
Bauelement 3, dem zweiten mikroelektronischen Bauelement 2 und
einer Leiterplatte 4 nach dem zweiten Flip-Chip-Verfahrensschritt. 3a veranschaulicht,
dass der in 2a gezeigte Verbund 1, 2, 3 durch
den zweiten Flip-Chip-Verfahrensschritt
mit einer Leiterplatte 4 elektrisch verbunden wurde. Insbesondere
wurde der Verbund 1, 2, 3 durch den zweiten
Flip-Chip-Verfahrensschritt über die
Leiterbahnen 31 des dielektrischen Bauelements 3 und
Kontaktstellen 6, insbesondere Lötstellen, so genannte Lötbumps,
mit der Leiterplatte 4 elektrisch verbunden.
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3a zeigt
weiterhin, dass das erste mikroelektronische Bauelement 1,
das zweite mikroelektronische Bauelement 2, das rahmenförmige dielektrische
Bauelement 3 und die Leiterplatte 4 in der resultierenden,
erfindungsgemäßen, elektronischen
Baugruppe 1, 2, 3, 4 sandwichartig
angeordnet sind, wobei das erste mikroelektronische Bauelement 1 und rahmenförmige dielektrische
Bauelement 3 das zwischen dem zweiten mikroelektronischen
Bauelement 2 und der Leiterplatte 4 angeordnet
sind, wobei das erste mikroelektronische Bauelement 1 innerhalb
des Rahmens des dielektrischen Bauelements 3 angeordnet
ist.
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3b unterscheidet
sich von 3a dadurch, dass das dielektrische
Bauelement 3 in Form eines einseitig mit einer Abdeckschicht 32 abgedeckten
Rahmens ausgebildet ist.