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Die
Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Aufnahme von Massenspektren
in Ionenzyklotronresonanz-Massenspektrometern, insbesondere auf Verfahren
für die
Anregung der Ionen zu Zyklotronbahnen.
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Die
Erfindung gibt ein Verfahren zur Anregung der Ionen an, das durch
einen nichtlinearen Frequenzgang der Anregungsfrequenzen in einem „Chirp” Transienten
liefert, die keine ausgeprägten Beats
zeigen, auch wenn Gemische von vielen Ionensorten mit jeweils gleichen
Massendifferenzen vorliegen. Dadurch kann der dynamische Messbereich
für die
Messung der Bildströme
besser ausgenutzt werden. Es können
insbesondere Summenspektren vorgegebener Qualität aus einer wesentlich geringeren
Anzahl von Einzeltransienten und damit in wesentlich kürzerer Messzeit
erzeugt werden.
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Stand der Technik
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In
Ionenzyklotronresonanz-Massenspektrometern (ICR-MS) werden die ladungsbezogenen Massen
m/z der Ionen durch Messung ihrer Umlauffrequenzen in einem homogenen
Magnetfeld hoher Feldstärke
bestimmt. Die Umlaufbewegung ist im Wesentlichen eine Zyklotronbewegung,
der meist eine kleinere Magnetronbewegung überlagert ist. Das Magnetfeld
wird üblicherweise
durch supraleitende Magnetspulen erzeugt, die mit flüssigem Helium
gekühlt
werden. Kommerzielle Massenspektrometer bieten heute nutzbare Durchmesser
der ICR-Messzellen bis etwa 6 Zentimeter bei magnetischen Feldstärken von
7 bis 15 Tesla.
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Die
Ionenumlauffrequenz wird in den ICR-Messzellen im homogensten Teil
des magnetischen Feldes gemessen. Die ICR-Messzellen bestehen gewöhnlich aus
vier Längselektroden,
die sich parallel zu den magnetischen Feldlinien erstrecken und
den Innenraum der Messzelle mantelförmig umschließen. Meist
werden zylindrische Messzellen verwendet, wie sie 1 zeigt. Üblicherweise
werden zwei gegenüberstehende
Längselektroden,
die „Anregungselektroden”, dazu
verwendet, durch einen Puls mit elektrischen Wechselfeldern achsennah
eingebrachte Ionen zu ihrer Zyklotron-Bewegung anzuregen, wobei
Ionen jeweils gleicher ladungsbezogener Masse m/z möglichst
kohärent
angeregt werden müssen,
um eine phasengleich umlaufende Wolke dieser Ionen zu erhalten.
Die Anregung zur Zyklotron-Bewegung bringt die Ionen auf kreisförmige Umlaufbahnen,
deren Durchmesser zumeist bei etwa zwei Dritteln des Innendurchmessers
der ICR-Messzelle liegt. Die beiden anderen Elektroden, die „Messelektroden”, dienen
dazu, den Umlauf der Ionenwolken durch Bildströme zu messen, die im Vorbeiflug der
Ionenwolken in den Messelektroden induziert werden.
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Einfüllen der
Ionen in die Messzelle, Ionenanregung und Ionendetektion erfolgen
in aufeinander folgenden Verfahrensphasen. Für das Einführen der Ionen in die ICR-Messzelle
und besonders für
ihr Einfangen gibt es verschiedene Verfahren, wie beispielsweise
das „side-kick”-Verfahren
oder das Verfahren des dynamischen Einfangens mit einer Potentialerhöhung, die
hier aber nicht näher
besprochen werden. Der einschlägige
Fachmann kennt diese Verfahren.
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Die
Anregung der Ionen erfolgt durch ihre Energieaufnahme in einem dipolaren
elektrischen Wechselfeld zwischen den beiden Anregungselektroden,
dessen Frequenz die Zyklotronfrequenz einer Ionensorte resonant
treffen muss. Die Zyklotronfrequenz der Ionen ist umgekehrt proportional
zu ihrer Masse m/z. Weil das Verhältnis m/z der Masse m zur Anzahl
z der Elementarladungen der Ionen (im Folgenden einfach als „ladungsbezogene
Masse”, manchmal
einfach auch nur als „Masse” bezeichnet) vor
der Messung unbekannt ist, erfolgt die Anregung der Ionen durch
eine möglichst
homogene Mischung aller Anregungsfrequenzen für einen gewünschten Massenbereich. Die
Mischung kann dabei eine zeitliche Mischung sein, mit zeitlich linear
ansteigenden oder abfallenden Frequenzen (man spricht dann von einem „Chirp”), oder
sie kann eine synchrone, durch Computer berechnete Mischung aller
Frequenzen sein (einem „Synch-Pulse”). Kommerzielle
Massenspektrometer arbeiten in der Regel mit Chirps; dabei werden
deren Anfangs- und
End-Frequenzen, Zeitdauer und Spannung so gewählt, dass sie Ionen eines ausgewählten Massenbereichs
gleichmäßig auf eine
Zyklotronbahn mit gewünschtem
Radius anheben.
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Die
Bildströme,
die durch die umlaufenden Ionenwolken in den Detektionselektroden
induziert werden, bilden als Funktion der Zeit einen sogenannten „Transienten”. Der Transient
ist ein „Zeitdomänensignal”. Er beginnt
meist mit zunächst
hohen Bildströmen,
die aber im Laufe der Messzeit so weit abnehmen, dass nur noch Rauschen übrig bleibt.
Die nutzbare Länge
des Transienten bis zum informationslosen Rauschen liegt meist bei
einigen Sekunden, kann aber in richtig eingestellten ICR-Messzellen
mit Kompensationselektroden, wie beispielsweise in 2 gezeigt,
bis zu einigen Zehn Sekunden dauern.
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Die
Bildströme
der Transienten werden verstärkt,
digitalisiert und durch Fourier-Analyse auf die darin vorkommenden
Umlauffrequenzen der Ionenwolken untersucht, wobei die Ionenwolken
jeweils aus phasengleich umlaufenden Ionen verschiedener Massen
bestehen. Die Fourier-Analyse
transformiert dabei die Folge der originären Bildstrom-Messwerte des
Transienten aus der „Zeitdomäne” in eine
Folge von Frequenzwerten in einer „Frequenzdomäne”. Man spricht deshalb
auch von Fourier-Transformations-Massenspektrometrie (FTMS), wobei
jedoch anzumerken ist, dass es heute auch andere Arten der FTMS
gibt, die nicht auf dem Umlauf von Ionen in Magnetfeldern beruhen.
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Aus
den als Peaks in der Frequenzdomäne erkennbaren
Frequenzsignalen der verschiedenen Ionensorten werden dann ihre
ladungsbezogenen Massen m/z und ihre Intensitäten bestimmt. Wegen der hohen
Konstanz der verwendeten Magnetfelder und wegen der hohen Messgenauigkeit
für Frequenzmessungen
kann eine außergewöhnlich hohe Genauigkeit
der Massenbestimmung erzielt werden. Gegenwärtig sind die Fourier-Transformations-ICR-Massenspektrometer
(FT-ICR-MS) die genauesten aller Arten von Massenspektrometern,
mit Genauigkeiten, die für
Massen im Bereich bis zu etwa tausend atomaren Masseneinheiten weit
besser sind als ein Millionstel der Masse. FT-ICR-MS liefert auch
die besten Massenauflösungen,
die für leichtere
Ionen meist über
eine Million liegen, aber mit zunehmender Masse der Ionen umgekehrt
proportional zur Masse abnehmen. Die Massenauflösung ist im Wesentlichen von
der Anzahl der Ionenumläufe
abhängig,
die durch die Messung erfasst werden können.
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Der
Transient sieht für
gewöhnlich
wie ein stark verrauschtes Signal aus, das mit der Zeit in etwa
exponentiell abfällt.
Das Rauschen ist nur scheinbar; das Signal besteht sehr reproduzierbar aus
der Überlagerung
der vielen Bildstromfrequenzen. In 3 ist als
Beispiel ein besonders langer Transient der Bildströme der zweifach
geladenen Ionen von „Substanz
P” zu
sehen, der die typische Form eines solchen Transienten wiedergibt.
Aus diesem Transienten kann durch Fourier-Transformation und weitere
Umrechnungen das Massenspektrum der Isotopengruppe dieser Ionen
gewonnen werden, wie es in den 4a und 4b gezeigt
wird. 4a zeigt das vollständige Massenspektrum,
das aus den monoisotopischen Ionen, dem ersten 13C-Satelliten und dem
zweiten 13C-Satelliten besteht und eine
Massenauflösung
von R = 2 500 000 hat. 4b gibt in einem stark vergrößerten Ausschnitt die
Feinstruktur des zweiten 13C-Satelliten wieder,
die nur mit einer so hohen Massenauflösung sichtbar wird. Solche
Messungen sind in vieler Hinsicht nützlich; so lässt sich
damit beispielsweise schnell und einfach die Elementarzusammensetzung
der untersuchten Substanz bestimmen.
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Wenn
aber ein besonderes Gemisch von Ionen aus einer größeren Anzahl
von Ionensorten vorliegt, deren Massen sich jeweils um eine gleiche Massendifferenz
unterscheiden, entsteht ein Bildstrom-Transient, der völlig anders
aussieht. Mit der Anregung der Ionen durch einen gewöhnlichen
Chirp kommt es bei der Messung der Bildströme im Transienten zur Ausbildung
von sogenannten „Beats”. Die gemeinsam
auf die Zyklotronbahn gehobenen Ionenwolken sind zu nächst alle
nahe beieinander und erzeugen die starken Bildströme eines
ersten Beats. Die Ionenwolken der leicht voneinander verschiedenen
Massen laufen dann aber zunehmend auseinander und verteilen sich über lange
Zeit fast gleichmäßig über die
ganze Umlaufbahn; ihre Bildstromsignale löschen sich dabei wie bei einer
Interferenz scheinbar fast aus. Erst wenn sich die Ionenwolken nach vielen
Umläufen
wieder nahe zusammenfinden, wird ein nächster „Beat” des Bildstroms erzeugt. Dieser Vorgang
wiederholt sich periodisch. Die Zahl der Umläufe nb zwischen
zwei Beats liegt bei nb = M/ΔM, wenn M
die Masse des ersten Ions der Gruppe und ΔM die Massendifferenz zwischen
den verschiedenen Ionen des Gemischs ist.
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Diese
Beats treten besonders oft auf, wenn man organische Substanzen sehr
hoher Molekulargewichte untersucht. Die Ionen dieser Substanzen werden
in aller Regel durch Elektrosprühen
erzeugt, wobei für
große
Moleküle
eine breite Verteilung aus vielfach geladenen Ionen entsteht. Als
Beispiel ist in 5 ein Breitband-Massenspektrum
von BSA gezeigt (Bovines Serumalbumin, Molekülmasse M = 66 432,455 58 u).
Es sind die Signale der 32fach bis 63fach protonierten Molekülionen zu
sehen. Für
solche Substanzen mit sehr hoher Masse in der Größenordnung einiger Zehntausend
atomarer Masseneinheiten ist es üblich,
nach einer Breitband-Aufnahme
eines Übersichtsspektrums
eine weitere Aufnahme eines Schmalband-Massenspektrums anzuschließen, das
bei höchster
Auflösung
nur die Ionen eines Ladungszustands zeigt. Diese Massenspektren
höchster
Massenauflösung
sind analytisch sehr nützlich;
aus ihnen lassen sich neben der Elementzusammensetzung auch Derivatisierungszustände, Reinheit
der Substanz und Assoziationen mit kleineren Molekülen ablesen.
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Die
Ionen jeweils eines Ladungszustands bilden für sehr schwere organische Substanzen
eine Isotopengruppe mit oft weit mehr als hundert Isotopensatelliten.
Da die Ionen dieser Isotopengruppe sich jeweils um eine Masseneinheit
unterscheiden (genauer um jeweils die Massendifferenz zwischen 12C und 13C), hat
man es mit einem sehr gleichförmig strukturiertem
Ionengemisch zu tun, das bei einer Anregung mit einem Chirp einen
Transienten mit ausgeprägten
Beats bildet, wie in 6 für die 49fach protonierten Molekülionen des
BSA zu sehen.
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Die
Information, die in den Transienten enthalten ist, steckt aber nicht
nur in den Beats, sondern auch in den visuell scheinbar fast leer
erscheinenden Zwischenräumen
zwischen den Beats. In den Zwischenräumen überlagern sich die Bildstrom-Frequenzen
in ähnlicher
Weise wie in dem „normalen” Transienten
der 3. Um die Bildstrom-Messwerte in den Zwischenräumen gut
messen zu können, muss
der dynamische Messbereich außerordentlich hoch
sein. Der üblicherweise
schon hohe dynamische Messbereich von 20 bit in kommerzieller ICR-Elektronik reicht
hierfür
nicht aus. Nur mit besonderen Maßnahmen kann die volle Information
gewonnen werden, die in den Messwerten eines solchen Transienten
mit starkem Beat steckt. Die besonderen Maßnahmen bestehen für gewöhnlich darin,
den Bildstrom-Transienten nicht nur einmal, sondern viele hundert
Male aufzunehmen.
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Das
Massenspektrum der Isotopensignale der 49fach geladenen Ionen von
BSA, das in den 7a, 7b und 7c in
drei Spreizungen dargestellt ist, konnte nur deshalb gut und sogar
mit einer Massenauflösung
von R = 800 000 gemessen werden, weil hier die Transienten von 200
Bildstrommessungen addiert wurden. Da der Transient eine Länge von
jeweils 15 Sekunden hatte, betrug die gesamte Messzeit hier 3000
Sekunden oder 50 Minuten. Eine solch lange Messzeit ist für viele
analytische Aufgaben nicht akzeptabel. Eine erfolgreiche Addition
von 200 Einzelspektren verlangt außerdem nicht nur ein stabiles
Magnetfeld, sondern eine außergewöhnlich hohe
Konstanz aller elektrischen Größen in der
Elektronik, die selten gegeben ist.
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Wie
schon angemerkt, entstehen die Beats durch ein Interferenzverhalten
der Ionen bei ihren Umläufen.
Die Ionen werden bei der Anregung auf eine Zyklotronbahn gehoben,
bei der sich alle Ionenwolken zunächst sehr dicht beieinander
befinden und ein hohes Bildstromsignal, den ersten Beat, ergeben. Dann
laufen die Ionenwolken, die sich ja jeweils um einen winzigen relativen
Massenbetrag und somit um einen winzigen Betrag ihrer Geschwindigkeit
unterscheiden, langsam auseinander und verteilen sich fast gleichmäßig über die
gesamte Zyklotronbahn. Bei gleichmäßiger Verteilung löschen sich
aber die Bildstromsignale gegenseitig fast aus; die Intensität der Signale
ist sehr klein und neben den intensiven Beats kaum zu messen. Bei
BSA kommen dann alle Ionen nach 66 389 Umläufen der monoisotopischen Ionen
wieder zusammen, wobei die Ionen der ersten 13C-Satellitenmasse
gegenüber
den monoisitopischen Ionen einen Umlauf weniger durchlaufen haben,
die Ionen des zweiten Satelliten zwei Umläufe weniger, die Ionen des
dritten Satelliten drei Umläufe weniger,
usw. So entsteht der zweite Beat. Die Ionensorten laufen dann wieder
auseinander, bis sie sich nach weiteren 66 389 Umläufen wieder
zu einem dritten Beat zusammenfinden.
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Dieser
Vorgang setzt sich periodisch fort, wobei aber die Beats immer kleiner
werden, da zwar die Massendifferenzen über das ganze Gemisch exakt gleich
sind, nicht aber die Differenzen der zu den Massen reziproken Geschwindigkeiten,
wie man leicht mathematisch nachvollziehen kann. Da die Differenzen
der Geschwindigkeiten nur in erster, wenn auch sehr guter Näherung gleich
sind, linden sich die Ionen nach jeweils weiteren 66 389 Umläufen immer weniger
zusammen, ihr Beat wird kleiner.
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Die
im heutigen Stand der Technik verwendeten Chirps haben einen linearen
Frequenzgang mit gleicher Amplitude für alle Frequenzen, wie in 8 dargestellt.
In kommerziellen ICR-Massenspektrometern
lassen sich in der Regel Anfangsfrequenz, Endfrequenz, Zeitdauer
und Amplitude (Spannung) des Chirps einstellen. Der Frequenzbereich
liegt bei einigen wenigen Kilohertz bis zu etwa 100 Kilohertz; die
Spannung kann zwischen einigen Volt und etwa 300 Volt eingestellt
werden; die Zeitdauer des Chirps kann bis zu 20 Millisekunden und
mehr betragen.
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Für die Messung
der Bildströme
werden Verstärker
mit Verstärkungen,
die in weiten Bereichen einstellbar sind, und Analog-zu-Digital-Wandlern (ADC)
mit 16 bis 20 bit Wandlungsbreite eingesetzt. Letztere bestimmen
den dynamischen Messbereich, mit dem ein Transient gemessen werden
kann.
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Wenn
im Folgenden der Begriff „Aufnahme eines
ICR-Massenspektrums” oder
eine ähnliche Formulierung
verwendet wird, so umfasst das, wie jedem einschlägigen Fachmann
bekannt, die gesamte Folge von Schritten über die Füllung der ICR-Messzelle mit
Ionen, Anregung der Ionen zu Zyklotronbahnen, Messung des Bildstrom-Transienten,
Digitalisierung, Fourier-Transformation, Bestimmung der Frequenzen
der einzelnen Ionensorten und schließlich Berechnung der ladungsbezogenen
Massen und Intensitäten
der Ionensorten, die das Massenspektrum darstellen.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, Verfahren für die Anregung der Ionen in
ICR-Messzellen bereitzustellen, die nicht zur Ausbildung von Beats
in den Bildstrom-Transienten führen.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt ein Anregungsverfahren für die Ionen in einer ICR-Messzelle
bereit, das durch einen nichtlinearen Frequenzgang in einem Chirp
die Bildung von Beats zumindest stark mindert oder sogar vollkommen
verhindert.
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Für die Beschreibung
der Wirkung eines Chirps werde hier einmal ein Chirp mit linear
ansteigender Frequenz angenommen. Bei diesem Chirp mit linear ansteigendem
Frequenzgang werden die Ionen von schweren zu leichten Massen nacheinander
angeregt. Überstreichen
die ansteigenden Frequenzen eines solchen linearen Chirps die Zyklotronresonanzfrequenzen
aller Ionen eines Ionengemischs in etwa zehn Millisekunden, erreichen
die leichtesten Ionen ihre Zyklotron-Umlaufbahn etwa zehn Millisekunden
später
als die schwersten Ionen. Die Zeitabstände der Ionen zueinander für das Erreichen
der Umlaufbahn sind dabei proportional zu ihrer Massendifferenz.
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Besteht
das Ionengemisch aus Ionen mit durchgehend gleichen Massendifferenzen,
so werden alle Ionen die schwersten Ionen gleichzeitig einholen,
weil die leichten Ionen auf ihrer Umlaufbahn etwas schneller fliegen
und weil die Zeitabstände
der leichteren Ionen zu den schwereren bei jeweiligem Erreichen
der Umlaufbahn umgekehrt proportional zu ihrer Geschwindigkeit sind.
Es werden sich also alle leichten und schweren Ionen zum gleichen
Zeitpunkt überholend
zusammenfinden, was zum ersten Beat führt.
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Die
Erfindung gibt nun einen nichtlinearen Frequenzgang im Chirp vor,
so dass die Abstände auf
der Umlaufbahn, die die Ionen nach ihrem jeweiligen Erreichen ihrer
Umlaufbahn voneinander besitzen, nicht mehr proportional zu ihren
Geschwindigkeiten sind. Es können
sich daher nicht mehr alle Ionen zu einem einzigen Zeitpunkt treffen.
Je weiter die Ionen bei engster Annäherung voneinander entfernt sind,
umso besser wird die Entstehung eines Beats verhindert.
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Als
Frequenzgang kann eine beliebige stetige und möglichst auch stetig differenzierbare
nichtlineare Funktion gewählt
werden. Günstig
ist beispielsweise eine quadratische Abhängigkeit der Frequenz von der
Zeit, oder auch eine Wurzelfunktion.
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Da
bei einem nichtlinearem Frequenzgang mit konstanter Amplitude der
Anregungsspannung die Ionen verschiedener Masse zeitlich leicht
verschieden lange angeregt und so auf leicht verschieden hohe Zyklotronbahnen
gehoben werden, ist es vorteilhaft, die Amplitude mit dem Frequenzgang
so zu verändern,
dass die Ionen auf gleiche Zyklotronbahnen gehoben werden. 9 zeigt
in einem Diagramm einen Frequenzgang F und einen kompensierenden
Amplitudengang (V). Die Amplituden sind hier proportional zum Betrag
der Steigung des Frequenzganges angenommen, also proportional zur
ersten Ableitung der Frequenz als Funktion der Zeit.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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1 gibt
eine zylindrische ICR-Messzelle nach dem Stand der Technik wieder.
Zwischen den beiden Trapping-Elektroden (01) und (07),
die hier als Lochblenden ausgebildet sind, befinden sich vier Längselektroden
(02–05)
in der Form von Zylindermantelsegmenten, von den hier aber nur zwei
Längselektroden
(03, 04) sichtbar sind. Von den vier Längselektroden
dienen zwei gegenüberliegende
Elektroden, beispielsweise die Elektroden (03) und (05),
zur Anregung der Ionen zu Zyklotronbahnen und die beiden anderen
zum Messen der Bildströme.
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2 zeigt
eine verbesserte ICR-Messzelle, ebenfalls nach dem Stand der Technik,
mit vier Reihen von Längselektroden
(11–17),
(21–27), (31–37)
und (41–47),
von denen nicht alle sichtbar sind. Die Längselektroden sind jeweils
in sieben Segmente eingeteilt, um ein günstigeres Trapping-Potential
erzeugen zu können.
Mit ICR-Messzellen dieser Art können
die langen Transienten erzeugt werden, die in 3 und 6 gezeigt
sind.
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3 zeigt
das typische Aussehen eines Transienten ohne Beats. Hier ist ein
26 Sekunden langer Bildstrom-Transient wiedergegeben, der für die Aufnahme
eines Schmalband-Massenspektrums der zweifach geladenen Molekülionen der
Substanz P (Bruttoformel C63H100N18O13S) gemessen
wurde.
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4a zeigt
das zugehörige
Schmalband-Massenspektrum, das mit einem Auflösungsvermögen von R = 2 500 000 gemessen
wurde. In dem Massenspektrum sind das monoisotopische Signal der
doppelt geladenen Molekülionen
und drei 13C-Satelliten sichtbar. 4b gibt
als Vergrößerung aus 4a die
Feinstruktur des zweiten 13C-Satelliten
wieder, die durch das hohe Auflösungsvermögen gut
aufgelöst
zu sehen ist.
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5 zeigt
ein Breitband-Massenspektrum von BSA (bovine serum albumin) mit
dem Molekulargewicht von M = 66 432,45558 u, zur Vorbereitung der
Aufnahmen von Massenspektren einer Isotopengruppe mit höchstem Auflösungsvermögen.
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6 zeigt
die prinzipiell störenden
Beats in einem Transienten, wie er bei der Messung der Bildströme der Isotopengruppe
der 49-fach geladenen Ionen von BSA erhalten wurde.
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In 7a ist
das Schmalband-Massenspektrum mit der gesamten Isotopengruppe der 49fach
geladenen Ionen dargestellt, darunter in 7b als
Vergrößerung ein
zentraler Ausschnitt, der sich über
nur zwei atomare Masseneinheiten erstreckt, und darunter in 7c ein
nochmals vergrößerter Ausschnitt,
der sich nur noch über
0,030 atomare Masseneinheiten hinzieht, aber noch 15 Ionensignale
der einzelnen Isotopensatelliten enthält. Die Massenauflösung liegt
bei R = 800 000. Die Aufnahme so guter Massenspektren wurde nur
möglich,
weil hier 200 Einzelmessungen des Transienten in 6 addiert
werden konnten, was insgesamt 50 Minuten Messzeit in Anspruch nahm.
Alle Messungen wurden in einem Magnetfeld von sieben Tesla gemacht.
Die hier dargestellten Massenspektren von BSA sind nicht auf genaue
Massen kalibriert, können
also von den wahren Werten abweichen.
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8 gibt
Frequenzgang (F) und Amplitudengang (V) eines Chirps nach dem Stand
der Technik wieder.
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9 zeigt
einen Chirp nach dieser Erfindung mit einem nichtlinearen Frequenzgang
(F) und einem kompensierenden Amplitudengang (V).
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Beste Ausführungsformen
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Die
Erfindung besteht in der Verwendung nichtlinearer Chirps für die Anregung
der Ionen in einer ICR-Messzelle. Unter dem Begriff „nichtlinearer Chirp” soll hier
ein Chirp mit nichtlinearem Frequenzgang verstanden werden. Der
nichtlineare Frequenzgang bei der Anregung kann die Bildung von
Beats zumindest stark mindern, meist sogar vollkommen verhindern.
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Chirps
können
mit ansteigendem oder auch mit absteigendem Frequenzgang eingesetzt
werden. Für
den nichtlinearen Frequenzgang kann eine beliebige stetige und möglichst
auch stetig differenzierbare nichtlineare Funktion gewählt werden.
Günstig
ist beispielsweise eine quadratische Abhängigkeit der Frequenz von der
Zeit, oder auch eine Wurzelfunktion. Aber auch höhere Potenzfunktionen, Exponentialfunktion
oder Logarithmusfunktion können
Verwendung finden. In 9 ist ein absteigender Frequenzgang
mit quadratischer Abhängigkeit
von der Zeit dargestellt.
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Bei
einem Chirp mit linear ansteigendem Frequenzgang werden die Ionen
von schweren zu leichten Massen nacheinander angeregt. Überstreichen
die ansteigenden Frequenzen eines solchen linearen Chirps die Zyklotronresonanzfrequenzen
aller Ionen eines Ionengemischs von den schwersten bis zu den leichtesten
Ionen in etwa zehn Millisekunden, erreichen die leichtesten Ionen
ihre Zyklotron-Umlaufbahn etwa zehn Millisekunden später als die
schwersten Ionen. Die Linearität
des Frequenzganges bewirkt dabei, dass die Zeitdifferenzen der Ionen,
mit denen sie jeweils nacheinander die Umlaufbahnen erreichen, streng
proportional zu ihren Massendifferenzen sind.
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Besteht
das Ionengemisch aus vielen Ionensorten mit stets gleichen Massendifferenzen,
so werden sie mit gleichen Zeitdifferenzen ihre jeweiligen Umlaufbahnen
erreichen, und auf diesen Umlaufbahnen zunächst gleiche Abstände zueinander
haben. Da ihre Geschwindigkeitsdifferenzen in sehr guter Näherung ebenfalls
gleich sind und da die leichten Ionen schneller fliegen, werden
alle Ionenwolken verschiedener Massen die langsamste Ionenwolke
der Ionen mit schwerster Masse gleichzeitig einholen. Das führt zum
ersten Beat.
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Die
Erfindung gibt nun einen nichtlinearen Frequenzgang im Chirp vor,
so dass die Zeitdifferenzen und auch die Abstände bei Erreichen der Umlaufbahn
nichtlinear auseinander gezogen werden. Die Abstände der Ionenwolken sind nicht
mehr proportional zu ihren Geschwindigkeiten, die durch die Zyklotronfrequenzen
ihrer Ionen unveränderlich
vorgegeben sind. Da also die Startpunkte der Ionen auf der Umlaufbahn
in nichtlinearer Weise auseinandergezogen sind, können sich
die Ionen nicht mehr zu einem einzigen Zeitpunkt treffen.
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Je
weiter die Ionen bei einer engsten Annäherung voneinander entfernt
sind, umso besser wird die Entstehung eines Beats verhindert.
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Die
verschiedenen Ionensorten verschiedener Masse werden bei einem nichtlinearem
Frequenzgang mit konstanter Amplitude der Anregungsspannung nicht
mehr in gleicher Weise angeregt. Da die Änderungsgeschwindigkeit der
Frequenzen nicht mehr konstant ist, werden einige Ionensorten länger angeregt
als andere, da ihre Resonanzfrequenz etwas länger angeboten wird. Durch
die verschieden lange Zeitdauer der Anregung werden verschieden Ionensorten
auf leicht verschieden hohe Zyklotronbahnen gehoben. Die Änderungsgeschwindigkeit entspricht
der Steigung des Frequenzgangs oder der ersten Ableitung der Frequenz
als Funktion der Zeit.
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Um
alle Ionen auf die gleiche Umlaufbahn zu heben, muss die Amplitude
mit dem Frequenzgang verändert
werden. Es ist günstig,
die Amplitude proportional zur Steigung des Frequenzgangs zu verändern. 9 zeigt
in einem Diagramm einen Frequenzgang F und einen kompensierenden
Amplitudengang V. Bei einem Frequenzgang, der sich mit dem Quadrat
der Zeit ändert,
entsteht ein linearer Gang der Amplitude für eine günstige Kompensation der Anregung.
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Die
Anregung der Ionen in der ICR-Messzelle wird durch zwei Anregungselektroden
(oder zwei Reihen von Anregungselektroden) bewirkt, die sich gegenüberstehen
und an die die Spannungen des Chirps angelegt werden. Es entsteht
ein etwas verzerrtes Dipolfeld. Es hat sich erwiesen, dass die Verzerrung
praktisch keine Rolle spielt. 1 zeigt
eine einfache ICR-Messzelle mit ihren vier Längselektroden.
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In 2 ist
eine verbesserte ICR-Messzelle gezeigt, deren vier Längselektroden
in jeweils sieben Segmente eingeteilt sind. Das zentrale Segment
(24, 34) nimmt die Ionenwolken auf, die Elektroden
der endständigen
Segmente (21, 31) und (27, 37)
tragen die Trapping-Potentiale. Die Elektroden der Segmente zwischen
dem zentralen Segment und den endständigen Segmenten sind Kompensationselektroden;
die Messzelle der 2 hat je zwei Segmente mit Kompensationselektroden
zu beiden Seiten des zentralen Segments. Die Potentiale an den Kompensationselektroden
können
so eingestellt werden, dass ein langer Transient gemessen werden
kann, wodurch sich ein hohes Auflösungsvermögen ergibt, wenn nicht die
Ausprägung
eines starken Beats dieses Auflösungsvermögen wieder
verhindert. Von den vier Reihen von Längselektroden der ICR-Messzellen
werden im Allgemeinen zwei gegenüberstehende Elektrodenreihen
verwen det, um die in einer schlanken Wolke gesammelten Ionen durch
elektrische Anregung auf weite Zyklotronbahnen zu heben. Einige oder
auch alle Elektroden der beiden übrigen
einander gegenüberstehenden
Elektrodenreihen werden für
die Messung der Bildströme
verwendet.
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Für höchste Auflösungsvermögen werden ICR-Massenspektrometer
stets in einem sogenannten „Schmalband-Modus” betrieben,
mit dem jeweils nur ein kleiner Ausschnitt aus einem vollen Massenspektrum
gemessen wird, wie dem einschlägigen Fachmann
bekannt. Kommerzielle ICR-Massenspektrometer
bieten jeweils diesen Schmalband-Modus an, zusätzlich zu einem Breitband-Modus,
der Massenspektren über
einen weiten Massenbereich zu messen gestattet. Transienten mit
Beats treten vorwiegend bei der Aufnahme von solchen Schmalbad-Massenspektren
auf.
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Die
statt der Chirps manchmal eingesetzten Synch-Pulse heben die Ionenwolken
verschiedener Masse synchron auf ihre Umlaufbahn. Hier entsteht anfänglich immer
ein Beat, bis die Ionen auseinandergelaufen sind und sich statistisch über die
Umlaufbahn verteilt haben. Möchte
man mit einem Synch-Puls die gleiche Wirkung erzielen wie mit einem
nichtlinearen Chirp, so muss man, die Grundidee eines Synch-Pulses
verlassend, innerhalb des Synch-Pulses die Frequenzen zeitlich nichtlinear
verteilen. Verfolgt man diesen Gedanken konsequent weiter, so endet
man bei einem nichtlinearen Chirp.
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Alle
nachfolgend beschriebenen Messungen wurden in einem Magnetfeld von
nur sieben Tesla durchgeführt;
in heute erhältlichen
supraleitenden Magneten mit einer magnetischen Flussdichte von 11 und
15 Tesla würden
entsprechend höhere
Massenauflösungsvermögen erzielt
werden können.
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3 zeigt
einen ohne Beats geformten Transienten mit typisch in etwa exponentiell
abnehmender Form und sehr langer nutzbarer Länge. Er stammt aus einer Messung
eines kleinen Massenbereichs um die doppelt geladenen Ionen der „Substanz P” (C63H100N18O13S) herum. Wird ein solcher Transient erhalten,
braucht ein nichtlinearer Chirp nach dieser Erfindung nicht zur
Anwendung zu kommen, obwohl er auch nicht schaden würde.
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In 4a ist
das Schmalband-Massenspektrum wiedergegeben, das aus dem Transienten der 3 gewonnen
wurde. Das Massenspektrum zeigt neben dem Signal der doppelt geladenen
monoisotopischen Ionen der Masse m/z = 674,37135 u auch den ersten
(m/z = 674,87303 u) und zweiten 13C-Satelliten
(m/z = 675,37470 u). Die Massenauflösung beträgt R = 2 500 000. Unter „monoisotopischen
Ionen” werden
in der Massenspektrometrie diejenigen Ionen verstan den, die nur
aus den Hauptisotopen der Elemente zusammengesetzt sind, also nur
aus 1H, 12C, 14N, 16O, 31P, 32S oder 35Cl.
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4b stellt
in einem vergrößerten Ausschnitt
aus 4a die Feinstruktur des zweiten 13C-Satelliten
dar. Die Feinstruktur entsteht, weil hier nicht nur das Signal der
Ionen vorhanden ist, die statt zweier 12C-Atome
zwei Atome 13C enthalten, sondern auch Signale
der Ionen mit 18O statt 16O, 34S statt 32S, 13C15N statt 12C14N, 13C2D statt 12C1H, usw. Für unbekannte Substanzen können aus
der Messung einer solchen Feinstruktur leicht die beteiligten Elemente bestimmt
werden, die mit anderen Mitteln nur schwer zu bestimmen sind.
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Für Substanzen
mit sehr viel höherer
Masse in der Größenordnung
einiger Zehntausend atomarer Masseneinheiten ist es üblich, nach
einer Breitband-Aufnahme eines Übersichtsspektrums
eine weitere Aufnahme eines Schmalband-Massenspektrums anzuschließen, das
bei höchster
Auflösung
nur die Ionen eines Ladungszustands zeigt. Ein Breitband-Massenspektrum
von BSA ist in 5 gezeigt.
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Die
Ionen jeweils eines Ladungszustands schwerer Moleküle bilden
eine Isotopengruppe mit oft weit mehr als hundert Isotopensatelliten.
Hier tritt das Problem mit den Beats auf. Da die Ionen dieser Isotopengruppe
sich jeweils um eine Masseneinheit unterscheiden (genauer um jeweils
die Massendifferenz zwischen 12C und 13C), hat man es mit einem Gemisch von vielen
Ionen gleicher Massendifferenzen zu tun, die in einer Schmalband-Messung
einen Transienten ausbilden, der, wie in 6 zu sehen, aus
einer Folge von einzelnen „Beats” besteht.
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Die
Bildung dieser Beats beeinträchtigt
das Auflösungsvermögen des
daraus gewonnenen Massenspektrums, weil die Beats einen besonders
hohen dynamischen Messbereich für
die Messung der Bildströme
verlangen. Die Beats übersteigen
den eigentlichen Transienten in den Zwischenräumen um einen Faktor 100 und
mehr. Die Messungen der Bildströme
normaler Transienten erfordern einen Messbereich von etwa 1:106, das Auftreten der Beats bewirkt, dass
nunmehr ein Messbereich von 1:108 gebraucht
würde.
Dieser Messbereich ist durch die Elektronik kaum bereitzustellen,
daher wird nach bisheriger Verfahrensweise durch eine sehr hohe
Anzahl von wiederholten Messungen Abhilfe geschaffen. Es werden
dabei Hunderte von Bildstrommessungen durchgeführt und addiert, was aber erheblich lange
Messzeiten erfordert.
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In
den 7b, 7c und 7d kann
gezeigt werden, dass trotz des Auftretens der Beats im Transienten
der 6 ein Massenspektrum der Isotopensignale der 49fach
geladenen Ionen von BSA (bovine serum albumin; Molekülmasse M
= 66 432,455 58 u) mit einer Massen auflösung von R = 800 000 gemessen
werden kann, wenn dafür
200 Einzelspektren addiert werden. Die Information kann also extrahiert
werden, wenn der dynamische Messbereich durch besondere Maßnahmen
angepasst werden kann. Hier wurde der dynamische Messbereich durch
die Addition der 200 Transienten vergrößert, die Erfindung dagegen
verkleinert den notwendigen Messbereich durch Unterdrückung der
Beats.
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Es
soll hier angemerkt werden, dass eine erfolgreiche Addition von
200 Einzeltransienten eine außergewöhnlich hohe
Konstanz der Elektronik verlangt, die selten vorhanden ist. Außerdem ist
eine lange Messzeit von rund einer Stunde notwendig, die für Analysen
in Routinelaboratorien nicht zur Verfügung steht.
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Aus
Massenspektren der Art nach 7a, 7b und 7c kann
bestimmt werden, ob es sich um eine einzige Substanz hohen Molekulargewichts
oder um eine Mischung handelt. Solche Substanzen hohen Molekulargewichts
sind häufig
nicht rein, sondern enthalten neben der Grundsubstanz auch oxidierte
oder sonst derivatisierte Moleküle, oder
sie sind verbunden mit assoziierten Molekülen kleineren Molekulargewichts.
Aus diesen Massenspektren können
Analysen dieser Art vorgenommen werden. Daher ist ihre erfolgreiche
Messung nicht nur von akademischem Interesse.
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Die
Erfindung bietet somit den Vorteil, Messungen von gleichförmig strukturierten
Ionengemischen in wesentlich kürzerer
Zeit durchzuführen,
wobei Massenspektren gleicher Qualität erhalten werden können. Es
ist sogar zu erwarten, dass Massenspektren mit noch höheren Qualitäten, beispielsweise
besseren Auflösungsvermögen und
höheren
Massengenauigkeiten, gemessen werden können. Nichtlineare Chirps brauchen
aber nicht nur dann angewendet werden, wenn gleichförmig strukturierte
Ionengemische vorliegen, sondern können für alle Arten von Spektrenaufnahmen
quasi als Grundeinstellung verwendet werden.