-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration eines Partikelfilters
einer Abgasreinigungsanlage zur Reinigung eines Abgasstroms einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeuges.
-
Partikelfilter,
beispielsweise einsetzbar für Diesel-Brennkraftmaschinen,
können in regelmäßigen Abständen
von einem gesammelten Ruß gereinigt bzw. regeneriert werden.
Hierbei kann der Ruß auf dem Partikelfilter bei Temperaturen
des Abgasstroms von beispielsweise 550°C bis 650°C
verbrannt werden. Zum Regenerieren des Partikelfilters und zum Erreichen
dieser Abgastemperaturen kann die Brennkraftmaschine in einem speziellen
Regenerationsbetrieb, beispielsweise mittels einer Androsselung
einer Luftmenge und einer Energieeinbringung in den Abgasstrom betrieben
werden. Es ist bekannt, die Regeneration des Partikelfilters in
quasi stationären Fahrbetrieben des Kraftfahrzeuges durchzuführen.
Die
DE 60 2004
005 292 T2 betrifft das Regenerieren eines Dieselpartikelfilters,
der in einem Abgassystem eines Dieselmotors eingebaut ist. Dabei
wird insbesondere auf Basis eines ersten Parameters und eines zweiten
Parameters festgestellt, ob eine vollständige Regenerierung
des Filters möglich ist oder nicht und abhängig
davon ein Regenerierungsmechanismus gesteuert. Die
DE 10 2004 005 072 A1 bezieht
sich auf ein Verfahren zum Regenerieren einer Abgasnachbehandlungsanlage,
insbesondere eines Partikelfilters, einer in einem Fahrzeug angeordneten
Brennkraftmaschine mit von einer Steuereinrichtung gesteuerten Regenerationszyklen unter
Berücksichtigung eine Fahrstrecke betreffende Informationsdaten.
Die
DE 101 61 396
A1 betrifft ein Verfahren zur Reduktion der Emissionen
eines Dieselmotors bei längerem Leerlaufbetrieb. Ein Zeitzähler
registriert eine verstrichene Zeitdauer, während derer
der Dieselmotor im Leerlauf betrieben wurde und eine Abgastemperatur
einen bestimmten Schwellwert unterschritten hat. Wenn die registrierte Zeitdauer
einen vorbestimmten Wert unterschritten hat, wird der Filter gereinigt.
DE 10 2004 044 732
A1 betrifft ein Verfahren zum Einschränken einer
unangemessen hohen Temperaturanhebung eines Filters in einem Verbrennungsmotor.
Es wird eine Sauerstoffkonzentration in einem Auslassgas, das in
den Filter strömt, verringert, wenn ein Betriebszustand des
Verbrennungsmotors zum Leerlaufbetrieb während des Filterregenerationsprozesses
gelangt. Danach wird die Sauerstoffkonzentration in dem Auslassgas,
das in den Filter strömt, schrittweise erhöht, wenn
der Betriebszustand des Verbrennungsmotors sich von dem Leerlaufbetrieb
zu einem Betriebszustand mit einer höheren Motorbelastung
als im Leerlaufbetrieb verlagert. Die
DE 10 2004 005 321 A1 betrifft
ein Verfahren zur Regeneration eines Partikelfilters oder Abscheiders im
Abgastrakt einer Brennkraftmaschine. Es wird mittels einer Regelungs-Steuerungsvorrichtung
eine periodische Regeneration des Partikelfilters oder Abscheiders
vorgenommen, wobei die Regeneration eine erste Rußabbrandphase
und eine zweite Rußabbrandphase umfasst. Die
DE 199 57 715 C2 betrifft
eine Abgasausstoßsteuerungsvorrichtung für eine
Brennkraftmaschine mit einem in einer Abgasanlage der Brennkraftmaschine angeordneten
Partikelfilter zum Sammeln von im Abgas enthaltenen Partikeln und
einer Vielzahl von Reaktivierungseinrichtungen zum Reaktivieren
des Partikelfilters. Zum Reaktivieren des Partikelfilters wird zumindest
eine aus der Vielzahl von Reaktivierungseinrichtungen ausgewählt.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein verbessertes Regenerieren eines Partikelfilters
einer Abgasreinigungsanlage zur Reinigung eines Abgasstroms einer
Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges zu ermöglichen,
insbesondere bei unterschiedlichen Betriebsweisen der Brennkraftmaschine
des Kraftfahrzeuges.
-
Die
Aufgabe ist bei einem Verfahren zur Regeneration eines Partikelfilters
einer Abgasreinigungsanlage zur Reinigung eines Abgasstroms einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeuges gelöst. Es sind ein Regenerieren
des Partikelfilter mittels Einbringen eines mittels einer Stationärabstimmung bestimmbaren
ersten Energiestroms in den Abgasstrom, ein Erkennen einer Schubphase
der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs während des Regenerierens
mittels einer Dynamikerkennung und ein Regenerieren des Partikelfilters
mittels Einbringen eines mittels einer Dynamikabstimmung bestimmbaren zweiten
Energiestroms in den Abgasstrom nach dem Erkennen der Schubphase
und für eine Dauer eines vorgebbaren Zeitintervalls vorgesehen.
Unter Stationärabstimmung und/oder Dynamikabstimmung können
jeweils Parametersätze, Regel- und/oder Steueralgorithmen
verstanden werden, mittels denen die Regeneration des Partikelfilters
gesteuert und/oder geregelt werden können, insbesondere
mittels Bestimmen des jeweiligen Energiestroms, der in den Abgasstrom
zum Regenerieren einbringbar ist. Es wurde erkannt, dass es für
eine Regeneration des Partikelfilters während eines Dynamikbetriebs
hauptsächlich auf eine mittlere Energieeinbringung in den Abgasstrom
ankommt. Unter Dynamikbetrieb kann beispielsweise sogenannter Stop-and-Go-Verkehr, wie
er im Stadtverkehr auftritt und/oder ein häufiges Wechseln
zwischen Schubphasen und Zugphasen verstanden werden. Während
Schubphasen, ist es je nach Auslegung der Brennkraftmaschine denkbar, dass
es nur erschwert möglich ist, eine ausreichend große
Energiemenge in den Abgasstrom einzubringen, die zum Regenerieren
des Partikelfilters genügt, also ein Abbrennen des dort
eingelagerten Rußes bewirkt, insbesondere falls nur motorische
Maßnahmen zur Verfügung stehen. Vorteilhaft kann
unmittelbar nach der Schubphase die Energiemenge während
des vorgebbaren Zeitintervalls so erhöht werden, dass sich
im Mittel eine ausreichende Energiemenge ergibt, also die zu wenig
zugeführte Energiemenge ab Beginn der folgenden Zugphase
kompensiert wird. Vorteilhaft können dadurch trotz eines
Auftretens der Schubphasen für den Rußabbrand
notwendige Abgastemperaturen, beispielsweise zwischen 550 und 650°C
des Abgasstroms erreicht werden. Vorteilhaft ergeben sich insgesamt
eine kürzere Regenerationsdauer und ein geringerer Kraftstoffverbrauch.
Unter Erkennen kann ein Zeitpunkt, der beispielsweise zu Beginn
einer Schubphase stattfindet, oder ein Zustand des Erkennens, der
sich beispielsweise über die gesamte Dauer einer vorhandenen Schubphase
erstreckt, verstanden werden. Unter nach dem Erkennen der Schubphase
kann entsprechend beispielsweise ein Zeitpunkt nach Eintritt der Schubphase,
jedoch auch ein Zeitpunkt, der am Ende der Schubphase liegt, verstanden
werden.
-
Bei
einer Ausführungsform des Verfahrens sind ein Einbringen
des ersten Energiestroms und des zweiten Energiestroms in den Abgasstrom
mittels einer motorischen Maßnahme der Brennkraftmaschine
und/oder ein Einbringen des ersten Energiestroms und des zweiten
Energiestroms in den Abgasstrom mittels einer motorischen Nacheinspritzung der
Brennkraftmaschine vorgesehen. Je nach Auslegung der Brennkraftmaschine,
ist es denkbar, dass motorische Maßnahmen zum Einbringen
der Energieströme in den Abgasstrom während der
Schubphasen nur bis zu einem gewissen Maß sinnvoll möglich
sind. Vorteilhaft ist es möglich, in einer auf die Schubphase
folgenden Zugphase mittels der Dynamikabstimmung dies zu kompensieren.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Abschalten
der Stationärabstimmung solange die Dynamikabstimmung aktiv
ist, und umgekehrt vorgesehen, wobei der zweite Energiestrom größer
ist als der erste Energiestrom. Vorteilhaft ist so sichergestellt,
dass während der Dynamikabstimmung eine höhere
Energiemenge bzw. ein größerer Energiestrom in
den Abgasstrom eingebracht wird. Unter größer
und kleiner kann in dieser Anmeldung ein Vergleich der Energieströme
zu einem bestimmten Zeitpunkt oder gemittelt über ein Zeitintervall
verstanden werden. Es ist denkbar, dass sowohl der erste Energiestrom
als auch der zweite Energiestrom über der Zeit veränderlich
sind, beispielsweise von über der Zeit veränderlichen
Betriebsparametern der Brennkraftmaschine abhängen.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Vorgeben
des Zeitintervalls mittels zumindest einer der folgenden Größen:
ein Festwert, ein Betriebsparameter der Brennkraftmaschine, eine Drehzahl
der Brennkraftmaschine, ein inneres Drehmoment der Brennkraftmaschine,
eine erste Temperatur des Abgasstroms der Brennkraftmaschine, eine Beladung
des Partikelfilters, vorgesehen. Vorteilhaft kann das Zeitintervall
abhängig von den Betriebsparametern so festgelegt werden,
dass beispielsweise eine Überhitzung und damit eine möglicherweise stattfindende
Beschädigung der Abgasreinigungsanlage, insbesondere des Partikelfilters,
sicher ausgeschlossen werden können. Es ist beispielsweise möglich,
bei einer kalten Abgasreinigungsanlage das Zeitintervall größer
vorzugeben bzw. entsprechend bei einer bereits stark erhitzten Abgasreinigungsanlage
das Zeitintervall zu verkleinern.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Vorgeben
des Zeitintervalls mittels eines zumindest eine der Größen
aufweisenden Kennfelds vorgesehen. Mittels des Kennfelds kann die
zumindest eine Größe in das Zeitintervall oder
eine Berechnungsgröße für das Zeitintervall
umgerechnet werden.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Vorgeben
des Zeitintervalls mittels eines mittels einer stromabwärts
des Partikelfilters ermittelbaren zweiten Temperatur des Abgasstroms vorgesehen.
Ein Zustand bzw. eine Temperatur des Abgasstroms kann an verschiedenen
Stellen ermittelt werden. Vorteilhaft kann dadurch das Zeitintervall noch
genauer festgelegt werden, insbesondere so dass eine Überhitzung
des Partikelfilters sicher vermeidbar ist. Es ist möglich,
mittels der zweiten Temperatur des Abgasstroms der Brennkraftmaschine
einen Temperaturfaktor zu ermitteln, der in eine Berechnung des
Zeitintervalls eingeht.
-
Bei
einer Ausführungsform des Verfahrens sind ein Erkennen
der Schubphase mittels eines Vergleichs des inneren Drehmoments
der Brennkraftmaschine mit einem Schwellwert und/oder ein Erkennen der
Schubphase mittels des Vergleichs, wobei der Schwellwert von der
Drehzahl der Brennkraftmaschine abhängig ist, vorgesehen.
Vorteilhaft kann mittels des Vergleichs ein Vorliegen einer Schubphase
drehzahlabhängig ermittelt werden. Es ist möglich,
kleinen Drehzahlen einen kleinen Schwellwert und entsprechend größeren
Drehzahlen einen größeren Schwellwert zuzuweisen.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Erkennen
der Schubphase erst nach Ablauf einer Ausblendzeit mittels eines
Verzögerungsglieds vorgesehen, wobei die jeweils zu erkennende
Schubphase erst erkannt wird, falls sie länger als die
Ausblendzeit andauert. Vorteilhaft ist es so möglich, sehr
kurze Schubphasen, die auch nicht zu einer nennenswerten Reduzierung
der zugeführten Energieströme führen
würde, auszublenden. Vorteilhaft kann so sichergestellt
werden, dass der Dynamikbetrieb auch nur dann stattfindet, falls
zuvor eine für die Regeneration des Partikelfilters zu
geringe Energiemenge in den Abgasstrom eingebracht wurde.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens sind ein
Setzen eines Dynamikstatus nach dem Erkennen der Schubphase und/oder
ein Umschalten zwischen der Dynamikabstimmung und der Stationärabstimmung
in Abhängigkeit des Setzens des Dynamikstatus vorgesehen,
wobei bei gesetztem Dynamikstatus die Dynamikabstimmung aktiv ist und
die Stationärabstimmung inaktiv, und umgekehrt. Vorteilhaft
ist es möglich, mittels des gesetzten oder nicht gesetzten
Dynamikstatus das Verfahren zu steuern. Dabei ist es möglich,
entweder die Dynamikabstimmung oder die Stationärabstimmung
zu aktivieren oder grundsätzlich die Stationärabstimmung aktiv
zu belassen und für das ermittelte Zeitintervall die Dynamikabstimmung
zuzuschalten. Im Falle eines wechselweisen Betriebs bzw. Umschaltens
der Abstimmungen ist die Dynamikabstimmung so ausgelegt, dass der
zweite Energiestrom größer ist als der erste Energiestrom.
Ein in Summe gleiches Ergebnis kann jedoch auch erzielt werden,
wenn unmittelbar nach der Schubphase, beispielsweise mittels Setzen
des Dynamikstatus zusätzlich die Dynamikabstimmung aktiviert
wird, wobei sich insgesamt ein Energiestrom als Summe des ersten
und zweiten Energiestromes ergibt. Im Ergebnis wird bei beiden alternativen
möglichen Vorgehensweisen unmittelbar nach der Schubphase
der dem Abgasstrom zugeführte Energiestrom erhöht.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens sind ein
Drosseln einer Ansaugluftmenge mittels der Dynamikabstimmung und/oder
ein verstärktes Drosseln der Ansaugluftmenge mittels der Dynamikabstimmung
vorgesehen. Vorteilhaft kann mittels einer verstärkten
Drosselung der Ansaugluftmenge ebenfalls die Temperatur des Abgasstroms zum
sicheren Erreichen einer für die Regeneration notwendigen
Mindesttemperatur des Abgasstroms erhöht werden.
-
Die
Aufgabe ist außerdem bei einer Brennkraftmaschine mit einer
Abgasanlage mit einem Partikelfilter zum Reinigen eines Abgasstroms
der Brennkraftmaschine, eingerichtet, konstruiert und/oder ausgelegt
zum Durchführen eines vorab beschriebenen Verfahrens gelöst.
Es ergeben sich insbesondere die vorab beschriebenen Vorteile.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezug auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
im einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder
funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Abgasreinigungsanlage zur Reinigung
eines Abgasstroms einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs;
-
2 eine
systematische Darstellung einer Umschaltung zwischen einer Stationärabstimmung und
einer Dynamikabstimmung bei einer Regeneration des in 1 gezeigten
Partikelfilters; und
-
3 eine
systematische Darstellung einer Dynamikerkennung mit einer Berechnung
eines Zeitintervalls für eine Aktivierung der in 2 gezeigten Dynamikabstimmung.
-
1 zeigt
eine Abgasreinigungsanlage 1 zur Reinigung eines Abgasstroms 3 einer
Brennkraftmaschine 5 eines in 1 nur teilweise
dargestellten Kraftfahrzeuges 7. Die Abgasreinigungsanlage 1 weist
einen Partikelfilter 9 auf. Bei der Brennkraftmaschine 5 kann
es sich dabei beispielsweise um einen Dieselmotor handeln. Das Partikelfilter 9 kann
zum Zurückhalten von in dem Abgasstrom 3 mitgeführten Partikeln
ausgelegt sein. Bei dem Partikelfilter 9 kann es sich beispielsweise
um ein sogenanntes Wallflow-Filter handeln, das die Partikel des
Abgasstroms 3 zurückhält. Es ist jedoch
auch denkbar, dass das Partikelfilter 9 als offenes oder
halboffenes Filter ausgelegt ist. Das Partikelfilter 9 muss
von Zeit zu Zeit regeneriert werden. Dazu kann eine Steuereinheit 11 vorgesehen
sein, die in bestimmten Abständen einen Regenerationszyklus
zum Regenerieren des Partikelfilters 9 auslöst.
Bei der Steuereinheit 11 kann es sich beispielsweise um
ein Motorsteuergerät zur Steuerung und/oder Regelung der
Abgasreinigungsanlage 1 und/oder der Brennkraftmaschine 5 handeln.
Die Abgasreinigungsanlage 1 der Brennkraftmaschine 5 kann
noch weitere Komponenten aufweisen, beispielsweise einen Oxidationskatalysator 13 sowie
einen Stickoxidkatalysator 15, beispielsweise als SCR oder
als NOX-Speicherkatalysator ausgelegt. Zum Ermitteln einer ersten
Temperatur 17 des Abgasstroms 3 ist dem Partikelfilter 9 ein
erster Temperatursensor 19 vorgeschaltet. Optional kann stromabwärts
des Partikelfilters 9 eine zweite Temperatur 21 des
Abgasstroms 3 mittels eines dem Partikelfilter 9 nachgeschalteten
zweiten Temperatursensors 23 ermittelt werden.
-
Im
folgenden wird anhand der 2 und 3 ein
Verfahren zur Regeneration des in 1 dargestellten
Partikelfilters 9 näher beschrieben. 2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Umschaltung zwischen einer Stationärabstimmung 25 und
einer Dynamikabstimmung 27 während eines Regenerationsbetriebs 29.
Zum Erzeugen der Stationärabstimmung 25 ist eine
Stationärsteuerung 31 und zum Erzeugen der Dynamikabstimmung 27 ist eine
Dynamiksteuerung 33 vorgesehen. Die Stationärsteuerung 31 sowie
die Dynamiksteuerung 33 können in der in 1 gezeigten
Steuereinheit 11 implementiert sein. Diese greifen beispielsweise
auf in 1 symbolisierte Betriebsparameter 35 der Brennkraftmaschine 5,
die Temperaturen 17, 21 und/oder eine Beladung 37 des
Partikelfilters 9 zu. Mittels der Stationärsteuerung 31 und
der Stationärabstimmung 25 kann ein Stationärsteuersignal 39 generiert
werden. Mittels der Dynamiksteuerung 33 und der Dynamikabstimmung 27 kann
ein Dynamiksteuersignal 41 generiert werden. Die Steuersignale 39 und 41 können
beispielsweise jeweils einen Energiestrom, der dem Abgasstrom 3 zugeführt
wird und/oder eine Drosselung einer der Brennkraftmaschine 5 zugeführten
Luftmenge enthalten und/oder darstellen. Mittels der Steuersignale 39 und 41 können
also der Energiestrom und/oder die Drosselung der Luftmenge gesteuert
werden. Mittels eines Umschalters 43 ist es möglich,
entweder das Stationärsteuersignal 39 oder das
Dynamiksteuersignal 41 für den nachgeschalteten
Regenerationsbetrieb 29 zu verwenden. Der Umschalter 43 wird
mittels eines Statussignals 45 geschaltet, wobei das Statussignal 45 abhängig
von einem Dynamikstatus 47 gesetzt ist oder nicht. Mittels
Setzen des Dynamikstatus 47 kann also für den
Regenerationsbetrieb 29 zwischen der Stationärabstimmung 25 und
der Dynamikabstimmung 27 umgeschaltet werden.
-
3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Dynamikerkennung 49 mit
einer Berechnung eines Zeitintervalls 51 zum Setzen oder
Rücksetzen des in 2 gezeigten
Dynamikstatus 47. Zum Berechnen des Zeitintervalls 51 ist
ein Basiskennfeld 53 vorgesehen, in das die in 1 dargestellte
erste Temperatur 17 des Abgasstroms 3 sowie die
ebenfalls in 1 eingezeichnete Beladung 37 des
Partikelfilters 9 eingehen. Bei der Beladung 37 kann
es sich beispielsweise um eine in dem Partikelfilter 9 festgehaltene
Rußmasse handeln. Mittels des Basiskennfelds 53 können
die erste Temperatur 17 sowie die Beladung 37 in
eine erste Zeitgröße 55 umgerechnet werden.
-
Optional
ist es möglich, auch die in 1 eingezeichnete
zweite Temperatur 21 zu berücksichtigen. Dazu
kann die zweite Temperatur 21 mittels eines Faktorkennfeldes 57 in
einen Temperaturfaktor 59 umgerechnet werden. Der Temperaturfaktor 59 kann
mit der ersten Zeitgröße 55 zu einer
zweiten Zeitgröße 61 multipliziert werden.
Mittels der zweiten Zeitgröße 61 lässt
sich das Zeitintervall 51 herleiten. Es ist denkbar, dass
die zweite Zeitgröße 61 das Zeitintervall 51 direkt
angibt. Das Zeitintervall 51 bzw. die zweite Zeitgröße 61 werden
einem ersten Verzögerungsglied 63 zugeführt.
Das erste Verzögerungsglied 63 verzögert
ein Rücksetzen eines Signals der vorgeschalteten Dynamikerkennung 49.
Mittels der Dynamikerkennung 49 kann eine Schubphase der Brennkraftmaschine 5 erkannt
werden. Vorteilhaft bleibt also nach einem Rücksetzen der
Dynamikerkennung 49, das ein Wechsel von einer Schubphase in
eine Zugphase bedeutet, der Dynamikstatus 47 für das
aktuell anliegende Zeitintervall 51 weiter gesetzt.
-
Es
können verschiedene Betriebsparameter 35 der Brennkraftmaschine 5 in
die Dynamikerkennung 49 eingehen. Konkret handelt es sich
um ein Drehmoment 65 der Brennkraftmaschine 5 und
um eine Motordrehzahl 67 der Brennkraftmaschine 5. Die
Motordrehzahl 67 wird mittels eines Schwellwertkennfelds 69 in
einen drehzahlabhängigen Schwellwert 71 umgerechnet.
Der drehzahlabhängige Schwellwert 71 und das Drehmoment 65 werden
einem Vergleichsglied 73 zugeführt. Sobald das
Drehmoment 65 der Brennkraftmaschine 5 den drehzahlabhängigen
Schwellwert 71 unterschreitet, wird mittels des Vergleichsglieds 73 ein
Dynamikstatussignal 75 gesetzt. Bei dem Drehmoment 65 kann
es sich beispielsweise um ein inneres Drehmoment der Brennkraftmaschine 5 handeln,
beispielsweise mittels einer Luftmenge und/oder Einspritzmenge und/oder
weiteren Motordaten ermittelbar.
-
Zum
Ausblenden sehr kurzer Schubphasen, also sehr kurzem Setzen des
Dynamiksignals 75 wird das Dynamiksignal 75 zunächst
einem zweiten Verzögerungsglied 77 zugeführt.
Das zweite Verzögerungsglied 77 kann mittels einer
vorgebbaren Ausblendzeit 79 gesteuert werden und verzögert
das Dynamiksignal 75 nach einem Setzen um die Ausblendzeit 79.
Als Ausgang erzeugt also das zweite Verzögerungsglied 77 das
Statussignal 45. Mittels des ersten Verzögerungsgliedes 63 bleibt
das Statussignal 45 für die Länge des
Zeitintervalls 51 bzw. die dieses angebende zweite Zeitgröße 61 auch
nach einem Rücksetzen des Dynamikstatussignals 75 mittels
des Vergleichsglieds 73 gesetzt.
-
Vorteilhaft
bleibt also nach einem Erkennen einer Schubphase der Dynamikstatus 47 bzw.
das Statussignal 45 für die Länge des
Zeitintervalls 51 gesetzt bzw. aktiv. Wie aus 2 ersichtlich,
ist für diese Zeit die Stationärsteuerung 31 inaktiv
und die Dynamiksteuerung 33 aktiv.
-
Vorteilhaft
kann eine Effizienz der Regeneration des Partikelfilters 9 verbessert
werden. Vorteilhaft wird eine höhere Prozesssicherheit
durch eine Verkürzung einer Regenerationsdauer erzielt.
Außerdem kann vorteilhaft ein eventuelles Auftreten einer Warnung
für nicht ausreichend erfolgte Regenerationen des Partikelfilters 9 verhindert
werden. Insgesamt ergibt sich ein geringerer Kraftstoffverbrauch und
eine geringere Triebwerksbelastung der Brennkraftmaschine 5 mittels
einer durch eine motorische Nacheinspritzung verursachten Ölverdünnung.
-
Vorteilhaft
kann auch in extremen Fahrzyklen mit einem hohen Dynamik- bzw. Schubanteil
die Temperatur des Abgasstroms 3 für die Regeneration des
Partikelfilters 9 prozesssicher erreicht werden.
-
In
extremen Fahrzyklen mit einer hohen Fahrdynamik, z. B. Stadtverkehr
mit Stop-and-Go, treten häufige Schubphasen auf, in denen
wegen einer fehlenden Drehmomentanforderung und damit einer geringen
Haupteinspritzmenge die Temperatur des Abgasstroms 3 soweit
abfallen würde, dass eine sichere Regeneration des Partikelfilters 9 nicht
mehr möglich wäre. Vorteilhaft kann jedoch mittels
der Dynamikabstimmung in einem zeitlichen Mittel während der
Schub- und Zugphasen ein in den Abgasstrom 3 eingebrachter
Energiestrom soweit angehoben werden, dass eine sichere Regeneration
des Partikelfilters 9 dennoch möglich ist.
-
Während
der Dynamiksteuerung 33 der Dynamikabstimmung 27 kann
beispielsweise eine Nacheinspritzmenge und damit ein entsprechender Wärmestrom
in den Abgasstrom 3 direkt nach der Schubphase für
das berechnete Zeitintervall 51 eingebracht werden. Insgesamt
kann der Energiestrom derart erhöht werden, dass eine Unterversorgung
der Abgasreinigungsanlage 1 mit Wärme während
der Schubphase in der anschließenden Zugphase soweit wie
möglich ausgeglichen wird, um die Regenerationstemperatur
für den Partikelfilter 9 prozesssicher zu erreichen.
Vorteilhaft ist es zusätzlich in ausgewählten
Kennfeldbereichen möglich, innerhalb des berechneten Zeitintervalls 51 eine
Ansaugluftmenge der Brennkraftmaschine 5 stärker
zu drosseln, um mit dem in den Abgasstrom 3 eingebrachten
Energiestrom noch höhere Abgastemperaturen zu erzielen.
-
Vorteilhaft
wird nach Ablauf des Zeitintervalls 51 mittels des Umschalters 43 die
Dynamikabstimmung 27 auf die Stationärabstimmung 25 umgeschaltet,
um in der Abgasreinigungsanlage 1 auftretende zu hohe Temperaturen
sicher zu vermeiden.
-
Die
in 3 gezeigte Dynamikerkennung 49 kann neben
der Motordrehzahl 67 und des Drehmoments 65 weitere
der Betriebsparameter 35 der Brennkraftmaschine 5 verarbeiten,
beispielsweise die Temperaturen 17 und 21 sowie
die Beladung 37.
-
Vorteilhaft
kann so beispielsweise bei einer kühlen Abgasreinigungsanlage 1 das
Zeitintervall 51 länger gewählt werden,
als bei einer durchwärmten. Vorteilhaft kann mittels des
Basiskennfelds 53 bei einer sehr großen Beladung 37 das
Zeitintervall 51 verkürzt werden, um unkontrollierte
Regenerationen in Folge von Temperaturspitzen zu vermeiden.
-
Vorteilhaft
kann in einem direkten zeitlichen Zusammenhang an eine Schubphase
der Energieeintrag in die Abgasreinigungsanlage 1 für
das berechnete Zeitintervall 51 erhöht werden,
so dass eine möglicherweise während der Schubphase
auftretende Energieunterversorgung während der nachfolgenden
Schubphase in direktem Anschluss ausgeglichen werden kann. Vorteilhaft
kann, insbesondere durch die Umschaltung mittels des Umschalters 43 das
beschriebene Verfahren für hochdynamische Fahrzyklen als
auch für quasi stationäre Fahrzyklen eingesetzt
werden, wobei vorteilhaft notwendige Regenerationstemperaturen in
engen Vorabgrenzen sicher erreichbar sind.
-
- 1
- Abgasreinigungsanlage
- 3
- Abgasstrom
- 5
- Brennkraftmaschine
- 7
- Kraftfahrzeug
- 9
- Partikelfilter
- 11
- Steuereinheit
- 13
- Oxidationskatalysator
- 15
- NOX-Katalysator
- 17
- erste
Temperatur
- 19
- erster
Temperatursensor
- 21
- zweite
Temperatur
- 23
- zweiter
Temperatursensor
- 25
- Stationärabstimmung
- 27
- Dynamikabstimmung
- 29
- Regenerationsbetrieb
- 31
- Stationärsteuerung
- 33
- Dynamiksteuerung
- 35
- Betriebspunkt
- 37
- Beladung
- 39
- Stationärsteuersignal
- 41
- Dynamiksteuersignal
- 43
- Umschalter
- 45
- Statussignal
- 47
- Dynamikstatus
- 49
- Dynamikerkennung
- 51
- Zeitintervall
- 53
- Basiskennfeld
- 55
- erste
Zeitgröße
- 57
- Faktorkennfeld
- 59
- Temperaturfaktor
- 61
- zweite
Zeitgröße
- 63
- erstes
Verzögerungsglied
- 65
- Drehmoment
- 67
- Motordrehzahl
- 69
- Schwellwertkennfeld
- 71
- Schwellwert
- 73
- Vergleichsglied
- 75
- Dynamikstatussignal
- 77
- zweites
Verzögerungsglied
- 79
- Ausblendzeit
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 602004005292
T2 [0002]
- - DE 102004005072 A1 [0002]
- - DE 10161396 A1 [0002]
- - DE 102004044732 A1 [0002]
- - DE 102004005321 A1 [0002]
- - DE 19957715 C2 [0002]