DE102008059021B4

DE102008059021B4 - Vorderachsnaher Bereich eines Kraftfahrzeuges

Info

Publication number: DE102008059021B4
Application number: DE102008059021.5A
Authority: DE
Inventors: Dr. Mayer Wolfgang; Bart Cees Nijhof
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2008-11-26
Filing date: 2008-11-26
Publication date: 2019-11-28
Anticipated expiration: 2028-11-27
Also published as: DE102008059021A1

Abstract

Vorderachsnaher Bereich eines Kraftfahrzeuges mit einem eine weitgehend ebene Bodenunterfläche bildenden Bodenteil und einem dort angeordneten, der gezielten Luftführung dienenden Spoiler, der nach unten in Richtung Fahrbahn abgewinkelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spoiler (12) sich an einen hinteren Endabschnitt des Bodenteiles (6) anschließt und dabei so bemessen ist, dass er im Wesentlichen über die Breite des Kardantunnels (8) reicht.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen vorderachsnahen Bereich eines Kraftfahrzeuges mit einem eine weitgehend ebene Bodenunterfläche bildenden Bodenteil und einem dort angeordneten, der gezielten Luftführung dienenden Spoiler.
Aerodynamische Grenzwerte können in der Fahrzeugentwicklung nicht allein durch die Optimierung der Fahrzeug-Grundform erreicht werden, da oftmals Aerodynamik und Design im Konflikt zueinander stehen. Es ist daher gängige Praxis, am Fahrzeugunterboden Verkleidungen einzusetzen, um die Unterbodenströmung, sowie die Strömung durch den Motorraum zu beeinflussen. So ist z.B. in der DE 43 17 769 B4 eine großflächige Unterbodenkonstruktion beschrieben, über die versucht wird, dem Ideal eines glatten Unterbodens nahezukommen. Dabei werden weite Bereiche des gesamten Unterbodens abgedeckt. Durch Kanäle in einem Front-Bodenteil wird darüber hinaus anströmende Luft zur Kühlung in den Kardantunnel gelenkt. Die DE 10 2004 032 146 A1 beschreibt eine Unterbodenverkleidung, die über Luftleitbleche gezielt Abluft aus dem Motorraum in den Unterbodenbereich führt. Diese Leitbleche sind an der Innenseite der Verkleidung angebracht, die den gesamten Motorraum nach unten verschließt. Durch Öffnungen in der Verkleidung wird die Luft aus dem Motorraum unter das Fahrzeug gelenkt. In der DE 10 2006 028 098 A1 wird eine Fahrzeugbodenverkleidung beschrieben, die hinter der Motorabdeckung montiert und zum Getriebe hin gebogen ist. Dadurch wird Luft zur Getriebekühlung in den Kardantunnel gelenkt. Zusätzlich verfügt diese Verkleidung über Öffnungen und darüberliegende Leitbleche an der Innenseite, um die Luft aus dem Motorraum nach außen zu führen. In der DE 103 15 885 B4 wird ein Karosserieboden beschrieben, der durch Leitflügel die Schwingungsanregung des Bodenbleches durch die Unterbodenströmung vermindert. Diese Leitflügel, die als Flügelprofile ausgebildet sind, werden so am Bodenblech vor dem schwingungsempfindlichen Bereich montiert, dass sie auf Ober- und Unterseite umströmt werden können.
Des Weiteren sind spoilerähnliche Gestaltungen des Fahrzeugunterbodens bekannt, wie bspw. die EP 0 888 956 A1 zeigt. Dort wird ein hinterachsnaher Bodenbereich eines Kraftfahrzeuges beschrieben, wobei ein dort angeordneter Spoiler am Unterboden der Abschirmung der Hinterräder in Zusammenhang mit einer Verkleidung um diese dient. Die DE 43 34 009 C1 beschreibt eine Bugverkleidung für einen Kraftwagen, wobei spoilerähnliche Luftleitbahnen vor dem Vorderrad enden und konkav zur Fahrbahn gekrümmt sind. Die den Luftstrom vor dem Vorderrad zunehmend in Richtung der Fahrbahn leitende Luftleitbahn verlegt den Staupunkt am Rad nach unten und führt so u.a. zu einer besseren Umströmung des Vorderrades. Aus der DE 31 50 152 C2 ist schließlich ein Spoiler für Kraftwagen bekannt geworden, der unten am Fahrzeugbug angeordnet und in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit und der Kühlmitteltemperatur einer Brennkraftmaschine um eine horizontale Fahrzeugachse verschwenkbar ausgebildet ist, wobei er in einer Endstellung eine im Bereich der Fahrzeugunterseite angeordnete Kühlluftaustrittsöffnung verschließt.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den vorderachsnahen Bodenbereich eines Kraftfahrzeuges dahingehend weiter zu optimieren, dass eine noch bessere Reduzierung des Luftwiderstandes erzielbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung ist in Patentanspruch 1 zu sehen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beansprucht.
Durch den erfindungsgemäß angeordneten und ausgebildeten Spoiler wird die Unterbodenströmung am Ende eines Bodenteiles in Richtung der Fahrbahn abgelenkt. Dadurch wird erreicht, dass die anströmende Luft nicht sofort nach dem Bodenteil in den offenen Kardantunnel einströmt. So können Bereiche von der Strömung abgeschirmt werden, die in besonderem Maße zur Entstehung von Widerstands- und Auftriebskräften beitragen. Dies ermöglicht eine Reduzierung sowohl des Luftwiderstandes wie auch des Hinterachsauftriebs. Die Ablenkung der Strömung und die so erreichte Abschirmung des Kardantunnels trägt zusätzlich auch dazu bei, dass die Luft aus dem Motorraum leichter in den Kardantunnel abströmen kann. Es wird also die Abströmung der Luft aus dem Motorraum verbessert. Damit lässt sich erreichen, dass auch der Luftwiderstandsanteil, der durch die Motorraumdurchströmung verursacht wird, verringert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend beschrieben und in der zugehörigen Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt

1 eine Unteransicht eines vorderachsnahen Bodenbereiches eines Kraftfahrzeuges und
2 einen im Maßstab vergrößerten Ausschnitt dieser Unteransicht.

Gemäß Zusammenschau dieser 1 und 2 ist ein vorderachsnaher Bodenbereich eines Kraftfahrzeuges 1 gezeigt, aufweisend ein linkes und ein rechtes Vorderrad 2, 3 mit den zugehörigen, die Vorderachse bildenden Radaufhängungen 4, 5. Der gesamte vorderachsnahe Bodenbereich ist von einem großflächigen, evtl. auch aus zwei zusammengefügten Teilen bestehenden und eine weitgehend ebene Bodenunterfläche bildenden Bodenteil 6 abgedeckt.
Letzteres endet etwa in einem Übergangsbereich zwischen einem Getriebegehäuse 7 und einem sich daran anschließenden Kardantunnel 8. Dieser dient u.a. auch der Aufnahme einer Kardanwelle 9 und einer Abgasanlage 10.
Erfindungsgemäß ist nun an den hinteren Endabschnitt des Bodenteiles 6, im Wesentlichen bezüglich einer Fahrzeuglängsachse 11 mittig, jedenfalls aber im Übergangsbereich zwischen Getriebegehäuse 7 und Kardantunnel 8, ein Spoiler 12 in Verlängerung des Bodenteiles 6 an diesem angeordnet, wobei ein hinterer Bereich 13 des Spoilers 12 nach unten in Richtung Fahrbahn abgewinkelt ist. Für die Befestigung des Spoilers 12 an dem Bodenteil 6 sind mannigfaltige Varianten denkbar, bspw. über eine Steck- oder Schraubverbindung. Denkbar wäre auch, die Funktion von Bodenteil 6 und Spoiler 12 in einem einzigen Bauteil zu vereinen.

Claims

Vorderachsnaher Bereich eines Kraftfahrzeuges mit einem eine weitgehend ebene Bodenunterfläche bildenden Bodenteil und einem dort angeordneten, der gezielten Luftführung dienenden Spoiler, der nach unten in Richtung Fahrbahn abgewinkelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spoiler (12) sich an einen hinteren Endabschnitt des Bodenteiles (6) anschließt und dabei so bemessen ist, dass er im Wesentlichen über die Breite des Kardantunnels (8) reicht.
Vorderachsnaher Bereich nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spoiler (12) im Übergangsbereich zwischen einem Getriebegehäuse (7) und einem Kardantunnel (8) angeordnet ist.