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Es
wird ein optoelektronischer Halbleiterchip angegeben, der zur Emission
von elektromagnetischer Strahlung, vorzugsweise im sichtbaren Spektralbereich,
vorgesehen ist.
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Herkömmliche
LED-Halbleiterchips weisen in der Regel eine Schichtstruktur mit
einem pn-Übergang
auf. Im Bereich dieses pn-Übergangs
befindet sich die aktive Zone der LED, in der im Betrieb die Strahlungserzeugung
stattfindet. Die erzeugte Strahlungsleistung hängt von der Stromstärke ab,
mit der der LED-Halbleiterchip betrieben wird.
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Die
Stromdichte kann jedoch nicht beliebig erhöht werden, da hierbei materialbedingte
Alterungseffekte auftreten, welche die Lebensdauer des LED-Halbleiterchips
stark verkürzen.
Infolgedessen kann die Strahlungsleistung nicht beliebig erhöht werden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen optoelektronischen
Halbleiterchip mit verbesserter Lichtausbeute anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch einen optoelektronischen Halbleiterchip gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des optoelektronischen Halbleiterchips
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
der optoelektronische Halbleiterchip einen Schichtenstapel mit einer
ersten Halbleiterschichtenfolge und einer zweiten Halbleiterschichtenfolge
auf. Die Halbleiterschichtenfolgen umfassen jeweils einen Halbleiterbereich
eines ersten Leitfähigkeitstyps, einen
Halbleiterbereich eines zweiten Leitfähigkeitstyps und eine zwischen
den Halbleiterbereichen verschiedenen Leitfähigkeitstyps angeordnete aktive Zone
zur Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung.
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Beispielsweise
können
der erste Halbleiterbereich der ersten Halbleiterschichtenfolge
und der dritte Halbleiterbereich der zweiten Halbleiterschichtenfolge
p-leitend sein. Entsprechend können
der zweite Halbleiterbereich der ersten Halbleiterschichtenfolge
und der vierte Halbleiterbereich der zweiten Halbleiterschichtenfolge
n-leitend sein. Ferner bestehen die Halbleiterbereiche nicht zwingendermaßen aus
einer Schicht, sondern können
mehrere Teilschichten aufweisen.
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Die
aktiven Zonen weisen zur Strahlungserzeugung jeweils einen pn-Übergang
auf. Dieser pn-Übergang
kann im einfachsten Fall mittels des p-leitenden und des n-leitenden
Halbleiterbereichs gebildet sein, die unmittelbar aneinandergrenzen. Ferner
kann zwischen dem p-leitenden und dem n-leitenden Bereich die eigentliche
Strahlung erzeugende Struktur, etwa in Form einer dotierten oder
undotierten Quantenstruktur, ausgebildet sein. Die Quantenstruktur
kann als Einfachquantentopfstuktur (SQW, Single Quantum Well) oder
Mehrfachquantentopfstruktur (MQW, Multiple Quantum Well) oder auch
als Quantendraht oder Quantenpunktstruktur ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
sind die beiden Halbleiterschichtenfolgen übereinander angeordnet. Beispielsweise
kann bei dieser Anordnung die Strahlungsdichte, das heißt die Strahlungsleistung
pro leuchtender Fläche,
gegenüber
einem herkömmlichen
Halbleiterchip mit nur einer aktiven Zone erhöht werden. Denn die Größe der leuchtenden
Querschnittsfläche
wird gegenüber
einem herkömmlichen
Halbleiterchip vorzugsweise unverändert gelassen, während die
Strahlungsleistung durch die beiden aktiven Zonen gesteigert wird.
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Weiterhin
umfasst der optoelektronische Halbleiterchip mit Vorteil einen ersten
und einen zweiten elektrischen Kontakt, die zumindest teilweise auf
einer ersten Hauptfläche
des Schichtenstapels angeordnet sind, sowie mindestens einen Durchbruch,
der sich von der ersten Hauptfläche
durch mindestens eine der beiden aktiven Zonen hindurch in Richtung
einer zweiten Hauptfläche
erstreckt, wobei mindestens einer der beiden elektrischen Kontakte
in den Durchbruch hineinragt.
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Vorzugsweise
ist die erste Hauptfläche
gegenüber
von einer Strahlungsauskoppelfläche
des Halbleiterchips angeordnet. Vorteilhafterweise ist aufgrund
der zumindest teilweisen Anordnung der beiden elektrischen Kontakte
auf der ersten Hauptfläche
die Strahlungsauskoppelfläche
frei von elektrischen Kontaktstellen wie Bondpads. Die Gefahr einer
Abschattung und/oder Absorption eines Teils der von den aktiven
Zonen im Betrieb emittierten elektromagnetischen Strahlung durch
die Kontaktstellen wird auf diese Weise reduziert. Vorzugsweise
ist die zweite Hauptfläche
auf einer der Strahlungsauskoppelfläche zugewandten Seite des Schichenstapels angeordnet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung sind die beiden Halbleiterschichtenfolgen
separate Halbleiterkörper,
die mittels einer Verbindungsschicht miteinander mechanisch verbunden
sind. Die Verwendung von separaten Halbleiterkörpern ermöglicht beispielsweise die Behandlung
von Oberflächen
der Halbleiterkörper
vor dem Zusammenfügen
derselben. Zum Beispiel können
auf diese Weise p-dotierte Halbleiterbereiche vor dem Zusammenfügen elektrisch
aktiviert werden, wodurch die p-Leitfähigkeit erhöht werden kann.
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Insbesondere
ist die Verbindungsschicht, durch welche die beiden Halbleiterkörper zusammengehalten
werden, für
die erzeugte Strahlung durchlässig.
Somit kann die von dem unteren Halbleiterkörper emittierte Strahlung,
der von der Strahlungsauskoppelfläche weiter entfernt ist als
der obere Halbleiterkörper,
ohne große
Intensitätseinbußen durch
die Verbindungsschicht transmittiert werden und zur Strahlungsauskoppelfläche gelangen.
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Für die Verbindungsschicht
kommen je nach Anwendungsfall sowohl Materialien mit hoher als auch
Materialien mit geringer elektrischer Leitfähigkeit in Betracht.
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Im
ersten Fall kann die Verbindungsschicht ein Polymer mit einer Metallfüllung, die
beispielsweise Partikel oder Mikrodrähte aus Ag, Cu oder Au enthält, oder
ein Komposit aus Nanopartikeln aufweisen, die aus einem transparenten
leitenden Oxid gebildet sind.
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Somit
ist durch die elektrisch leitende Verbindungsschicht ein ausreichender
Ladungsträgertransfer
zwischen den beiden Halbleiterschichtenfolgen möglich.
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Im
zweiten Fall kann die Verbindungsschicht mindestens eines der folgenden
Materialien aufweisen: Silikonharz, Epoxidharz, Acrylat, Polyurethan, Polyester,
Polythioester, Spin-on Glas, Komposit aus Metalloxid-Nanopartikeln
wie SiO2, TiO2, Ta2O5 oder Al2O3, Komposit aus Metallnitrid-Nanopartikeln wie
Si4N3 oder AlN.
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Im
Falle der elektrisch isolierenden Verbindungsschicht wird mit Vorteil
auf beiden Seiten der Verbindungsschicht jeweils eine elektrisch
leitende Zwischenschicht angeordnet, die mit einem der beiden Kontakte
elektrisch verbunden ist. Weiterhin sind die Zwischenschichten mit
jeweils einer der beiden Halbleiterschichtenfolgen elektrisch verbunden,
so dass durch die jeweilige Zwischenschicht eine elektrische Verbindung
zwischen einem der beiden Kontakte und der entsprechenden Halbleiterschichtenfolge
hergestellt ist. Bei dieser Ausführungsform
wird durch die Verbindungsschicht kein Strom geleitet. Für die Verbindungsschicht
kann somit im Wesentlichen ungeachtet der elektrischen Eigenschaften
ein Material mit guten Hafteigenschaften verwendet werden.
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Insbesondere
wird die Verbindungsschicht in Form eines flüssigen Klebematerials auf mindestens eine
der beiden Schichtenfolgen aufgebracht. Nach dem Aushärten des
Klebematerials werden die beiden Schichtenfolgen durch die Verbindungsschicht zusammengehalten.
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Das
Aushärten
des flüssigen
Klebematerials kann thermisch oder durch Bestrahlung, insbesondere
mit ultravioletter (UV) oder infraroter (IR) Strahlung, erfolgen.
Eine UV-Aushärtung
bei Raumtemperatur ist dabei bevorzugt, da in diesem Fall unterschiedliche
thermische Ausdehnungskoeffizienten der beteiligten Materialien
eine geringere Rolle spielen. Sind die thermischen Ausdehnungskoeffizienten ähnlich,
kann insbesondere ein transparentes Klebematerial eingesetzt werden,
das zunächst
als feste Schicht, beispielsweise in Form einer Folie oder einer Platte,
aufgebracht wird. Durch erhöhte
Temperatur oder einen sonstigen Aktivierungsschritt kann das Klebematerial
beim Verpressen der beiden Halbleiterschichtenfolgen flüssig werden.
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Mit
Vorteil weist ein solches Klebematerial eine gute thermische Leitfähigkeit
auf, um einen effizienten Abtransport der im Betrieb entstehenden Wärme zu ermöglichen.
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Das
Klebematerial ist vorteilhafterweise für die Wellenlänge der
von den aktiven Zonen der Halbleiterschichtenfolgen erzeugten Strahlung
durchlässig.
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Ferner
weist das Klebematerial mit Vorteil einen an das Halbleitermaterial
der Halbleiterschichtenfolgen angepassten Brechungsindex auf.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die beiden Halbleiterschichtenfolgen
in Dünnfilmtechnik
hergestellt. Hierbei sind die Halbleiterschichtenfolgen unter anderem
frei von einem Aufwachssubstrat, das heißt die zum Aufwachsen der Halbleiterschichtenfolgen
benutzten Aufwachssubstrate sind von den Halbleiterschichtenfolgen
entfernt oder zumindest stark gedünnt.
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Ersatzweise
können
die Halbleiterschichtenfolgen auf einem gemeinsamen Trägersubstrat
angeordnet sein. Das Trägersubstrat
befindet sich mit Vorteil auf einer der Strahlungsauskoppelseite
gegenüber
liegenden Rückseite
des Halbleiterchips, das heißt
vorzugsweise auf der Seite der ersten Hauptfläche.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung sind der erste und der zweite
Kontakt zumindest stellenweise zwischen der unteren Halbleiterschichtenfolge,
das heißt
der von der Strahlungsauskoppelfläche weiter entfernten Halbleiterschichtenfolge,
und dem Trägersubstrat
angeordnet. Das Trägersubstrat
enthält
mit Vorteil ein thermisch und/oder elektrisch leitendes Material.
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Der
Durchbruch kann sich durch den gesamten Schichtenstapel erstrecken,
das heißt
der Durchbruch kann an der ersten Hauptfläche anfangen und an der zweiten
Hauptfläche
enden.
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Ferner
besteht die Möglichkeit,
dass sich der Durchbruch nicht durch den gesamten Schichtenstapel
erstreckt, sondern beispielsweise an der ersten Hauptfläche beginnt
und vor der zweiten Hauptfläche endet.
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Vorzugsweise
ist der Durchbruch elektrisch isoliert, das heißt er ist mit einer Isolierschicht
ausgekleidet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform sind
die erste und die zweite Halbleiterschichtenfolge in gleicher Orientierung
angeordnet, das heißt
die pn-Übergänge der
beiden Halbleiterschichtenfolgen bilden eine pn-pn- oder np-np-Strukur. Wie nachfolgend
erläutert
wird, können
die erste und die zweite Halbleiterschichtenfolge auch in entgegengesetzter Orientierung
angeordnet sein, das heißt
die pn-Übergänge der
beiden Halbleiterschichtenfolgen bilden eine pn-np- oder np-pn-Strukur.
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Die
gleich orientierte Anordnung ist dazu geeignet, die beiden Halbleiterschichtenfolgen
in Serie oder antiparallel zu schalten.
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Vorteilhafterweise
kann mittels der Serienschaltung der gleiche Strom in die beiden
Halbleiterschichtenfolgen injiziert werden.
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Die
Serienschaltung kann dergestalt sein, dass die Halbleiterschichtenfolgen
in gleicher Orientierung angeordnet sind, und der erste Halbleiterbereich
mit dem ersten Kontakt und der vierte Halbleiterbereich mit dem
zweiten Kontakt elektrisch verbunden ist. Insbesondere ist der erste
Halbleiterbereich p-leitend und der erste Kontakt ein p-Kontakt, während der
vierte Halbleiterbereich n-leitend und der zweite Kontakt ein n-Kontakt
ist. Vorzugsweise verläuft
der zweite Kontakt durch den Durchbruch.
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Der
erste Kontakt kann beispielsweise in Form einer Metall enthaltenden
Beschichtung ausgeführt
sein, die auf die erste Hauptfläche
derart aufgebracht ist, dass sie mit dem ersten Halbleiterbereich elektrisch
verbunden ist und sich im Wesentlichen parallel zur ersten Hauptfläche erstreckt.
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Der
zweite Kontakt kann insbesondere verschiedene Anschlussschichten
aufweisen. Eine erste Anschlussschicht kann auf der ersten Hauptfläche angeordnet
sein und sich im Wesentlichen parallel zur ersten Hauptfläche erstrecken.
Mit der ersten Anschlussschicht kann eine zweite Anschlussschicht elektrisch
verbunden sein, die den Durchbruch auskleidet und sich bis auf die
zweite Hauptfläche
erstreckt. Die beiden Anschlussschichten sind vorzugsweise aus verschiedenen
Materialien gebildet. Während
die erste Schicht beispielsweise ein Metall oder eine Metallverbindung
enthalten kann, weist die zweite Schicht mit Vorteil ein transparentes
leitendes Oxid auf.
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Transparente
leitende Oxide (transparent conductive oxides, kurz „TCO”) sind
transparente, leitende Materialien, in der Regel Metalloxide, wie beispielsweise
Zinkoxid, Zinnoxid, Cadmiumoxid, Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid
(ITO). Neben binären
Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise ZnO, SnO2 oder In2O3 gehören
auch ternäre
Metallsauerstoffverbindungen, wie beispielsweise Zn2SnO4, CdSnO3, ZnSnO3,
MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder In4Sn3O12 oder Mischungen
unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der Gruppe der
TCOs. Weiterhin entsprechen die TCOs nicht zwingend einer stöchiometrischen
Zusammensetzung und können
auch p- oder n-dotiert sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind die beiden Halbleiterschichtenfolgen antiparallel geschaltet.
Bei der Antiparallelschaltung sind vorzugsweise die erste und die
zweite Halbleiterschichtenfolge in gleicher Orientierung angeordnet.
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An
den Halbleiterchip mit den beiden antiparallel geschalteten Halbleiterschichtenfolgen
kann eine Wechselspannung angelegt werden, so dass die aktiven Zonen
abwechselnd Strahlung erzeugen. Insgesamt kann somit im Wesentlichen
ohne Unterbrechung von dem Halbleiterchip Strahlung emittiert werden.
Vorteilhafterweise wird bei dieser Ausführungsform kein Gleichrichter
gebraucht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des Halbleiterchips mit antiparallel
geschalteten Halbleiterschichtenfolgen werden der zweite und der
dritte Halbleiterbereich mit dem ersten Kontakt und der erste und
der vierte Halbleiterbereich mit dem zweiten Kontakt elektrisch
verbunden. Es ist ferner möglich, dass
der zweite und der dritte Halbleiterbereich mit dem zweiten Kontakt
und der erste und der vierte Halbleiterbereich mit dem ersten Kontakt
elektrisch verbunden sind. Während
der erste und der dritte Halbleiterbereich insbesondere p-leitend
sind, können
der zweite und der vierte Halbleiterbereich n-leitend sein. Weiterhin
ist der erste Halbleiterbereich insbesondere auf der Seite der ersten
Hauptfläche und
der vierte Halbleiterbereich auf der Seite der zweiten Hauptfläche angeordnet.
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Hierbei
wird von den beiden Kontakten derjenige als erster Kontakt bezeichnet,
der näher
an der ersten Hauptfläche
angeordnet ist.
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Bei
einer ersten Ausgestaltung weist der Halbleiterchip mit antiparallel
geschalteten Halbleiterschichtenfolgen einen Durchbruch auf, in
welchen sowohl der erste als auch der zweite Kontakt hineinragen.
Insbesondere erstreckt sich hierbei der erste Kontakt in Form einer
Metall enthaltenden Beschichtung von der ersten Hauptfläche bis
zur Verbindungsschicht, die vorzugsweise elektrisch leitend ist,
und ist mit dieser elektrisch verbunden. Weiterhin kann der zweite
Kontakt von der ersten Hauptfläche
durch den Durchbruch hindurch bis zur zweiten Hauptfläche verlaufen.
Mit Vorteil ist der zweite Kontakt aus verschiedenen Anschlussschichten
gebildet, die verschiedene Materialien enthalten. Eine erste Anschlussschicht
kann eine Beschichtung aus Metall oder einer Metallverbindung sein,
welche die erste Hauptfläche
bedeckt. Eine zweite Anschlussschicht, die vorzugsweise ein transparentes
leitendes Material enthält,
kann den Durchbruch auskleiden und sich bis zur zweiten Hauptfläche erstrecken.
Durch die Wahl eines transparenten Materials kann dennoch auf der
Seite der zweiten Hauptfläche
Strahlung aus dem Halbleiterchip ausgekoppelt werden.
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Bei
einer zweiten Ausgestaltung weist der Halbleiterchip mit antiparallel
geschalteten Halbleiterschichtenfolgen zwei Durchbrüche auf.
Der erste Durchbruch beginnt an der ersten Hauptfläche und endet
an der zweiten Hauptfläche.
Vorzugsweise ragt der erste Kontakt in den ersten Durchbruch hinein und
erstreckt sich bis zur zweiten Hauptfläche. Der erste Kontakt ist
vorzugsweise aus zwei verschiedenen Anschlussschichten gebildet,
wobei die erste Anschlussschicht, insbesondere eine Beschichtung
aus Metall oder einer Metallverbindung, auf der ersten Hauptfläche angeordnet
ist und die zweite Anschlussschicht, insbesondere eine Beschichtung
aus einem transparenten leitenden Oxid, den ersten Durchbruch auskleidet
und sich bis zur zweiten Hauptfläche
erstreckt. Der zweite Durchbruch beginnt an der ersten Hauptfläche und
endet an der Verbindungsschicht, die insbesondere elektrisch leitend
ist. Vorzugsweise wird der zweite Durchbruch von dem zweiten Konktakt
ausgekleidet.
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Es
können
in ähnlicher
Weise auch drei oder mehr Halbleiterschichtenfolgen übereinander
gestapelt sein, die durch jeweils eine zwischen zwei benachbarten
Halbleiterschichtenfolgen angeordnete Verbindungsschicht zusammengehalten
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
sind die erste und die zweite Halbleiterschichtenfolge in entgegengesetzter
Orientierung angeordnet, das heißt die pn-Übergänge der beiden Halbleiterschichtenfolgen
bilden eine pn-np- oder np-pn-Strukur.
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Diese
Ausführungsform
ist insbesondere dazu geeignet, die beiden Halbleiterschichtenfolgen parallel
zu schalten. Bei einer Parallelschaltung bleibt die Vorwärtsspannung
im Vergleich zu einer herkömmlichen
LED mit nur einer aktiven Zone unverändert.
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Die
Parallelschaltung kann dergestalt sein, dass die Halbleiterschichtenfolgen
in entgegengesetzter Orientierung angeordnet sind, und der erste und
der dritte Halbleiterbereich mit dem ersten Kontakt und der zweite
und der vierte Halbleiterbereich mit dem zweiten Kontakt elektrisch
verbunden sind. Insbesondere sind der erste und der dritte Halbleiterbereich
p-leitend, während
der zweite und der vierte Halbleiterbereich n-leitend sind. Weiterhin
ist der erste Kontakt insbesondere ein p-Kontakt, während der zweite
Kontakt ein n-Kontakt ist. Vorzugsweise ist der vierte Halbleiterbereich
auf der Strahlungsauskoppelseite angeordnet. Demnach können die
beiden n-leitenden Halbleiterbereiche außen liegend angeordnet sein,
während
die beiden p-leitenden Halbleiterbereiche innen liegend angeordnet
sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Parallelschaltung erstreckt
sich der Durchbruch von der ersten Hauptfläche bis in den vierten Halbleiterbereich.
Ferner ragt der zweite Kontakt, mit welchem der vierte Halbleiterbereich
elektrisch verbunden ist, mit Vorteil in den Durchbruch hinein.
Der vierte Halbleiterbereich, der sich auf der Strahlungsauskoppelseite
befindet, kann also von der Rückseite
her elektrisch kontaktiert werden, wodurch die Strahlungsauskoppelfläche frei
ist von Kontaktstellen wie Bondpads.
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Weiterhin
kann der erste Kontakt in den Durchbruch hineinragen. Insbesondere
kleiden beide Kontakte den Durchbruch aus und sind konzentrisch angeordnet.
Beide Kontakte können
in Form einer Beschichtung ausgebildet sein, welche die erste Hauptfläche zumindest
teilweise bedeckt und sich bis in den Durchbruch erstreckt. Zur
elektrischen Isolation ist mit Vorteil zwischen den beiden Kontakten
eine Isolierschicht vorgesehen. Ebenso kann zur elektrischen Isolation
zwischen Halbleiterschichtenfolge und Kontakt eine Isolierschicht
angeordnet sein.
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Es
ist weiterhin möglich,
dass bei der Parallelschaltung zwei Durchbrüche vorgesehen sind. Während sich
der eine Durchbruch wie bereits erwähnt von der ersten Hauptfläche bis
nahezu zur zweiten Hauptfläche
erstreckt, endet der weitere Durchbruch vorzugsweise bereits im
Bereich der Verbindungsschicht. Den weiteren Durchbruch kann der erste
Kontakt auskleiden, der insbesondere im Bereich der Verbindungsschicht
gegenüber
dem Schichtenstapel nicht isoliert ist, so dass die beiden innen
liegenden Halbleiterbereiche über
die Zwischenschichten mit dem ersten Kontakt elektrisch verbunden
sind. Der erste Kontakt kann sich ferner bis in den für den zweiten
Kontakt vorgesehenen Durchbruch erstrecken, ist hierbei aber gegenüber dem
Schichtenstapel elektrisch isoliert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung weist der optoelektronische Halbleiterchip
mindestens zwei Schichtenstapel mit einer ersten und zweiten Halbleiterschichtenfolge
auf, wobei die Schichtenstapel im Halbleiterchip nebeneinander angeordnet
sind. Insbesondere können
die Schichtenstapel auf einem gemeinsamen Trägersubstrat angeordnet sein.
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Bei
einer vorteilhaften Variante sind die Schichtenstapel seriell verschaltet.
Vorzugsweise ist die elektrische Verbindung zwischen den Schichtenstapeln
auf der der Strahlungsauskoppelfläche gegenüber liegenden Seite des Halbleiterchips
ausgebildet. Insbesondere sind der zweite Kontakt des einen Schichtenstapels
und der erste Kontakt des anderen Schichtenstapels elektrisch verbunden.
Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die zugehörigen Kontaktschichten
miteinander überlappen.
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Bei
einer weiteren Variante sind die Schichtenstapel parallel verschaltet.
Vorzugsweise ist die elektrische Verbindung zwischen den Schichtenstapeln
auf der der Strahlungsauskoppelfläche gegenüber liegenden Seite des Halbleiterchips
ausgebildet. Insbesondere sind der erste Kontakt des einen Schichtenstapels
und der erste Kontakt des anderen Schichtenstapels sowie der zweite
Kontakt des einen Schichtenstapels und der zweite Kontakt des anderen
Schichtenstapels elektrisch verbunden. Dies kann beispielsweise
dadurch realisiert werden, dass die zugehörigen Kontaktschichten miteinander überlappen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den folgenden Erläuterungen
in Verbindung mit den Figuren.
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Es
zeigen:
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1A bis 1J eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines
optoelektronischen Halbleiterchips mit in Serie geschalteten Halbleiterschichtenfolgen
und 1K eine Querschnittsansicht eines optoelektronischen
Halbleiterchips mit in Serie geschalteten Halbleiterschichtenfolgen,
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2A bis 2I eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines
optoelektronischen Halbleiterchips mit parallel geschalteten Halbleiterschichtenfolgen
und 2J eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines optoelektronischen Halbleiterchips mit parallel geschalteten
Halbleiterschichtenfolgen und 2K eine
Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines optoelektronischen
Halbleiterchips mit parallel geschalteten Halbleiterschichtenfolgen,
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3A bis 3M eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines
optoelektronischen Halbleiterchips mit antiparallel geschalteten
Halbleiterschichtenfolgen gemäß einer ersten
Variante, 3N eine Querschnittsansicht
eines optoelektronischen Halbleiterchips mit antiparallel geschalteten
Halbleiterschichtenfolgen gemäß einer
ersten Variante und 3O ein Schaltbild für den Halbleiterchip
gemäß 3N,
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4A bis 4K eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines
optoelektronischen Halbleiterchips mit antiparallel geschalteten
Halbleiterschichtenfolgen gemäß einer zweiten
Variante, 4L eine Querschnittsansicht eines
optoelektronischen Halbleiterchips mit antiparallel geschalteten
Halbleiterschichtenfolgen gemäß einer
zweiten Variante und 4M ein Schaltbild für den Halbleiterchip
gemäß 4L.
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In
den Ausführungsbeispielen
und Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bestandteile mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wie 1A zeigt,
werden gemäß einer
bevorzugten Variante eines Verfahrens zur Herstellung eines optoelektronischen
Halbleiterchips ein erster Halbleiterkörper 1A und ein zweiter
Halbleiterkörper 1B verwendet.
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Der
erste Halbleiterkörper 1A weist
eine erste Halbleiterschichtenfolge 10A auf, die einen
ersten Halbleiterbereich 11A eines ersten Leitfähigkeitstyps, einen
zweiten Halbleiterbereich 12A eines zweiten Leitfähigkeitstyps
und eine zwischen dem ersten und dem zweiten Halbleiterbereich 11A, 12A angeordnete
erste aktive Zone 13A zur Erzeugung von elektromagnetischer
Strahlung umfasst. Einen entsprechenden Aufbau weist der zweite
Halbleiterkörper 1B auf,
der eine zweite Halbleiterschichtenfolge 10B mit einem
dritten Halbleiterbereich 11B eines ersten Leitfähigkeitstyps,
einem vierten Halbleiterbereich 12B eines zweiten Leitfähigkeitstyps
und einer zwischen dem dritten und dem vierten Halbleiterbereich 11B, 12B angeordneten
zweiten aktiven Zone 13B zur Erzeugung von elektromagnetischer
Strahlung umfasst.
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Die
erste und die zweite Halbleiterschichtenfolge 10A, 10B können beispielsweise
aus einem Nitrid-Verbindungshalbleiter gebildet sein, wobei die Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B oder
zumindest eine Schicht davon einen III/V-Verbindungshalbleiter mit der Zusammensetzung
AlnGamIn1-n-mN enthalten, wobei 0 ≤ n ≤ 1, 0 ≤ m ≤ 1 und n +
m ≤ 1. Dabei
muss dieses Material nicht zwingend eine mathematisch exakte Zusammensetzung
nach obiger Formel aufweisen. Vielmehr kann es einen oder mehrere
Dotierstoffe sowie zusätzliche
Bestandteile aufweisen, die die charakteristischen physikalischen
Eigenschaften des AlnGamIn1-n-mN-Materials im Wesentlichen nicht ändern. Der
Einfachheit halber beinhaltet obige Formel jedoch nur die wesentlichen
Bestandteile des Kristallgitters (Al, Ga, In, N), auch wenn diese
teilweise durch geringe Mengen weiterer Stoffe ersetzt sein können.
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Die
erste und die zweite Halbleiterschichtenfolge 10A, 10B werden
jeweils auf einem Aufwachssubstrat 2 aufgewachsen, das
beispielsweise Saphir enthalten kann.
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Vorzugsweise
sind der erste Halbleiterbereich 11A und der dritte Halbleiterbereich 11B p-leitend,
während
der zweite Halbleiterbereich 12A und der vierte Halbleiterbereich 12B n-leitend
sind.
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Wie 1B zeigt,
werden die beiden Halbleiterkörper 1A, 1B auf
der p-leitenden Seite, insbesondere an den Oberflächen des
ersten und dritten Halbleiterbereichs 11A, 11B,
elektrisch aktiviert (durch Pfeile angedeutet). Dies kann beispielsweise durch
Erwärmung
auf 400°C
bis 900°C
oder durch Bestrahlung mit Mikrowellen oder Laserlicht erfolgen. Vorteilhafterweise
ist die p-Leitfähigkeit
des ersten und dritten Halbleiterbereichs 11A, 11B infolge
der elektrischen Aktivierung verbessert.
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Auf
einer ersten Hauptfläche 6 des
ersten Halbleiterkörpers 1A wird
ein erster Kontakt 3 angeordnet (vgl. 1C).
Der erste Kontakt 3 wird insbesondere in Form einer Beschichtung,
die ein Metall oder eine Metallverbindung enthält, auf die erste Hauptfläche 6 aufgebracht
und erstreckt sich im Wesentlichen parallel zu dieser. In der Mitte
des ersten Kontakts 3 ist eine Aussparung vorgesehen, die
später
mit einem zweiten Kontakt ausgekleidet wird. Der erste Kontakt wird
mit einer Isolierschicht 5a überzogen, die dort, wo sich
die Aussparung im ersten Kontakt 3 befindet, ebenfalls
eine Öffnung
aufweist. Die Isolierschicht 5a ist elektrisch isolierend
ebenso wie alle anderen vorausgehend und nachfolgend mit „Isolierschicht” bezeichneten
Schichten.
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Die
erste Hauptfläche 6 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel
eine Oberfläche
des ersten Halbleiterkörpers 1A,
insbesondere des ersten Halbleiterbereichs 11A. Der erste
Halbleiterbereich 11A kann mittels des auf die erste Hauptfläche 6 aufgebrachten ersten
Kontakts 3 elektrisch versorgt werden.
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Auf
der Isolierschicht 5a wird ein Teilbereich des zweiten
Kontakts, eine erste Anschlussschicht 4a, angeordnet (vgl. 1D).
Diese erstreckt sich im Wesentlichen parallel zur ersten Hauptfläche 6 und kleidet
außerdem
die zentralen Aussparungen im ersten Kontakt 3 und in der
Isolierschicht 5a aus. Vorzugsweise enthält die erste
Anschlussschicht 4a ein Metall oder eine Metallverbindung.
Ferner wird auf die erste Anschlussschicht 4a eine weitere
Isolierschicht 5b aufgebracht, so dass die erste Anschlussschicht 4a von
elektrisch isolierendem Material eingehüllt ist.
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Wie 1E zeigt,
wird der erste Halbleiterkörper 1A auf
der Seite, wo sich der erste Kontakt 3 und die erste Anschlussschicht 4a befinden,
mit einem Trägersubstrat 8 verbunden.
Das Trägersubstrat 8 kann
Ge, Al2O3, AlN, Glas, Cu oder ein anderes Metall enthalten oder
daraus bestehen. Der Halbleiterkörper 1A und
das Trägersubstrat 8 werden
durch eine Haftschicht 7 zusammengehalten, die beispielsweise
eine metallische Bondschicht oder eine Klebeschicht, die beispielsweise
einen Kunststoff enthält, sein
kann.
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Das
Trägersubstrat 8 sorgt
für eine
ausreichende Stabilität
der ersten Halbleiterschichtenfolge 10A, so dass das Aufwachssubstrat 2 von
der ersten Halbleiterschichtenfolge 10A abgelöst werden
kann. Infolge ist der Halbleiterkörper 1A frei von dem
Aufwachssubstrat 2 (vgl. 1F). Beispielsweise
kann das Aufwachssubstrat 2 durch Laser-Lift-Off abgelöst werden.
Die frei gelegte Oberfläche
der ersten Halbleiterschichtenfolge 10A wird vorzugsweise
aufgeraut.
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Daraufhin
kann mindestens einer der beiden Halbleiterkörper 1A, 1B mit
einem flüssigen,
transparenten und elektrisch leitfähigen Klebematerial beschichtet
werden. Die beiden Halbleiterkörper 1A und 1B werden
zusammengefügt,
und das Klebematerial wird ausgehärtet. Nach dem Aushärten werden die
beiden Halbleiterkörper 1A, 1B durch
eine Verbindungsschicht 9 zusammengehalten, die ein transparentes,
elektrisch leitfähiges
Material enthält
(vgl. 1G). Insbesondere ist die Verbindungsschicht 9 für die von
den aktiven Zonen 13A, 13B erzeugte Strahlung
durchlässig.
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Mit
Vorteil kann die Verbindungsschicht 9 ein Polymer mit einer
Metallfüllung,
die beispielsweise Partikel oder Mikrodrähte aus Ag, Cu oder Au enthält, oder
ein Komposit aus Nanopartikeln aufweisen, die aus einem transparenten
leitenden Oxid gebildet sind.
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Insbesondere
sind die erste und die zweite Halbleiterschichtenfolge 10A, 10B in
gleicher Orientierung angeordnet, wobei die pn-Übergänge der beiden Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B ausgehend von
dem vierten Halbleiterbereich 12B vorzugsweise eine np-np-Strukur
bilden.
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Wie
in 1H dargestellt ist, kann auch das Aufwachssubstrat
des zweiten Halbleiterkörpers 1B von
der zweiten Halbleiterschichtenfolge 10B abgelöst werden.
Auch hier kann ein Laser-Lift-Off-Verfahren angewendet werden. Mit
Vorteil wird auch die frei gelegte Oberfläche des zweiten Halbleiterkörpers 1B aufgeraut.
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Wie
in 1I dargestellt ist, wird in dem Schichtenstapel
aus den beiden Halbleiterkörpern 1A, 1B ein
Durchbruch 15 ausgebildet, der sich von einer der ersten
Hauptfläche 6 gegenüber liegenden zweiten
Hauptfläche 14 durch
die beiden aktiven Zonen 13A, 13B hindurch bis
zur ersten Anschlusschicht 4a erstreckt. Der Durchbruch 15 kann
mittels nasschemischem oder trockenchemischem Ätzen oder mittels Laserbohren
hergestellt werden. Der Durchmesser des Durchbruchs 15 an
der Grenze zur ersten Anschlusschicht 4a entspricht im
Wesentlichen der Ausdehnung der Öffnung
in der Isolierschicht 5a. Insbesondere weist der Durchbruch 15 eine
stufenfreie Seitenwand auf, wobei der Durchmesser des Durchbruchs 15 mit
zunehmender Tiefe vorzugsweise kleiner wird. Der Durchbruch 15 weist insbesondere
einen kreisförmigen
Querschnitt auf. Es sind jedoch auch beliebige andere Querschnittsformen
denkbar.
-
Der
Durchbruch 15 wird mit einer Isolierschicht 5c ausgekleidet,
welche sich bis auf die zweite Hauptfläche 14 erstreckt und
im Bereich der ersten Anschlusschicht 4a eine Aussparung
aufweist.
-
Die
Isolierschicht 5c sowie die von der Isolierschicht 5c unbedeckten
Flächen
werden mit einer zweiten Anschlusschicht 4b überzogen,
so dass diese in dem Durchbruch 15 und auf der zweiten
Hauptfläche 14 angeordnet
ist (vgl. 1J). Die zweite Anschlussschicht 4b berührt die
erste Anschlussschicht 4a im Bereich der in der Isolierschicht 5c vorgesehenen
Aussparung. Somit sind die erste und zweite Anschlussschicht 4a, 4b miteinander
elektrisch verbunden und bilden zusammen den zweiten Kontakt 4. Die
zweite Anschlussschicht 4b enthält mit Vorteil ein transparentes
leitendes Oxid, so dass zum einen die von den beiden aktiven Zonen 13A, 13B erzeugte Strahlung
durch die zweite Anschlussschicht 4b hindurch austreten
kann und zum anderen eine elektrische Versorgung des zweiten Halbleiterkörpers 1B durch
die zweite Anschlussschicht 4b möglich ist.
-
Ergebnis
eines wie in den 1A bis 1J dargestellten Verfahrens
ist ein optoelektronischer Halbleiterchip 100 wie in 1K gezeigt.
Bei dem Halbleiterchip 100 sind die Flanken zum Teil nach
innen versetzt, so dass Teilbereiche des ersten Kontakts 3 und des
zweiten Kontakts 4 frei gelegt sind. Die frei gelegten
Teilbereiche können
jeweils mit einem Anschlussleiter zur elektrischen Verbindung des
Halbleiterchips 100 mit einer externen Energiequelle versehen
werden. Demnach befinden sich die Anschlüsse des Halbleiterchips 100 auf
einer der Strahlungsauskoppelfläche 16 gegenüber liegenden
Rückseite
des Halbleiterchips 100. Vorteilhafterweise ist somit die Strahlungsauskoppelfläche 16 des
Halbleiterchips 100 frei von elektrischen Kontakten wie
Bondpads oder Anschlussleitern, welche die Strahlungsleistung verringern
würden.
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Die
gleich orientierten Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B sind
bei diesem Ausführungsbeispiel
in Serie geschaltet. Der erste Halbleiterbereich 11A ist mit
dem ersten Kontakt 3 und der vierte Halbleiterbereich 12B mit
dem zweiten Kontakt 4 elektrisch verbunden. Die Verbindungsschicht 9 ist
elektrisch leitend, so dass zwischen dem zweiten Halbleiterbereich 12A und
dem dritten Halbleiterbereich 11B ein Ladungsträgertransfer
möglich
ist. Die übrigen
Halbleiterbereiche sind durch die Isolierschicht 5c voneinander
elektrisch isoliert.
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Die
beiden aktiven Zonen 13A, 13B können Strahlung
mit derselben Wellenlänge
emittieren. Zur Erzeugung von weißem Licht kann der Halbleiterchip 100 mit
einem Konverter versehen werden. Alternativ können die beiden aktiven Zonen 13A, 13B Strahlung
mit verschiedener Wellenlänge
emittieren, wobei die Wellenlängen
insbesondere so aufeinander abgestimmt sind, dass die Gesamtstrahlung
weißes Licht
ergibt.
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Die 2A bis 2J zeigen
verschiedene Schritte eines bevorzugten Verfahrens zur Herstellung
eines optoelektronischen Halbleiterchips mit parallel geschalteten
Halbleiterschichtenfolgen.
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Die
in den 2A und 2B dargestellten Schritte
entsprechen den Schritten gemäß den 1A und 1B.
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Im
Unterschied zu dem vorausgehenden Ausführungsbeispiel werden jedoch
die beiden Halbleiterkörper 1A, 1B nicht
in gleicher, sondern in entgegengesetzter Orientierung angeordnet.
Der vorzugsweise p-leitende erste Halbleiterbereich 11A wird
mit dem ebenfalls vorzugsweise p-leitenden
dritten Halbleiterbereich 11B verbunden.
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Zunächst wird
auf den einander zugewandten Oberflächen des ersten und dritten
Halbleiterbereichs 11A, 11B jeweils eine Zwischenschicht 17 aufgebracht
(vgl. 2C). Die Zwischenschichten 17 sind
mit Vorteil elektrisch leitend und für die von aktiven Zonen 13A und 13B erzeugte
Strahlung durchlässig.
Beispielsweise können
die Zwischenschichten 17 ein TCO enthalten. Die Zwischenschichten 17 sind
für die
laterale Stromaufweitung vorgesehen.
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Anschließend wird
zumindest eine der beiden Zwischenschichten 17 mit einem
flüssigen, transparenten
und elektrisch isolierenden Klebematerial beschichtet, und die beiden
Halbleiterkörper 1A, 1B werden
zusammengefügt.
Nach dem Aushärten
des Klebematerials ist zwischen den beiden Halbleiterkörpern 1A, 1B eine
Verbindungsschicht 9 ausgebildet, welche die beiden Halbleiterkörper 1A, 1B zusammenhält (vgl. 2D).
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Die
Verbindungsschicht 9 ist vorzugsweise elektrisch isolierend
und weist bevorzugt mindestens eines der folgenden Materialien auf:
Silikonharz, Epoxidharz, Acrylat, Polyurethan, Polyester, Polythioester,
Spin-on Glas, Komposit aus Metalloxid-Nanopartikeln wie SiO2, TiO2,
Ta2O5 oder Al2O3, Komposit aus Metallnitrid-Nanopartikeln wie Si4N3
oder AlN.
-
Von
dem ersten Halbleiterkörper 1A wird
das Aufwachssubstrat 2 entfernt, was beispielsweise durch
Laser-Lift-Off geschehen kann. Die frei gelegte Oberfläche, die
der ersten Hauptfläche 6 des
Schichtenstapels entspricht, wird mit Vorteil aufgeraut (vgl. 2E).
Die Aufrauung kann beispielsweise durch nasschemisches oder trockenchemisches Ätzen erfolgen.
-
In
den Schichtenstapel aus erstem und zweitem Halbleiterkörper 1A, 1B wird
ausgehend von der Hauptfläche 6 ein
Durchbruch 15a eingebracht.
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Der
Durchbruch 15a erstreckt sich durch die beiden aktiven
Zonen 13A, 13B hindurch bis in den vierten Halbleiterbereich 12B und
endet dort vor der zweiten Haupfläche 14.
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Es
wird eine erste Isolierschicht 5a aufgebracht, die den
Durchbruch 15a bis auf eine Aussparung im vierten Halbleiterbereich 12B auskleidet. Weiterhin
wird in dem Durchbruch 15a der zweite Kontakt 4 vorgesehen.
Dieser ist auf der Isolierschicht 5a, welche die aktiven
Zonen 13A, 13B voneinander elektrisch isoliert,
angeordnet und füllt
die Aussparung in der Isolierschicht 5a aus. Weiterhin
erstreckt sich der zweite Kontakt 4 bis auf die erste Hauptfläche 6 und
weist dort eine Öffnung
auf (vgl. 2F). Eine weitere Isolierschicht 5b wird
auf dem gesamten zweiten Kontakt 4 aufgebracht. Diese weist
an derselben Stelle wie der zweite Kontakt 4 eine Öffnung auf.
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Der
von dem zweiten Kontakt 4 und der Isolierschicht 5b unbedeckte
Bereich der ersten Hauptfläche 6 ist
für die
Ausbildung eines weiteren Durchbruchs 15b in dem Schichtenstapel
vorgesehen (vgl. 2G).
-
Der
weitere Durchbruch 15b reicht von der ersten Hauptfläche 6 bis
zur Zwischenschicht 17 des zweiten Halbleiterkörpers 1B und
weist ein mehrstufiges Profil auf. Zur Herstellung des weiteren
Durchbruchs 15b wird zunächst ein erstes Loch ausgebildet,
das sich von der ersten Hauptfläche 6 bis
zur Zwischenschicht 17 des ersten Halbleiterkörpers 1A erstreckt.
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Dann
wird das erste Loch seitlich mit einer Isolierschicht 5c versehen.
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Ausgehend
vom unteren Ende des ersten Lochs wird ein zweites Loch zentral
ausgebildet, das von der Zwischenschicht 17 des ersten
Halbleiterkörpers 1A bis
zur Zwischenschicht 17 des zweiten Halbleiterkörpers 1B reicht.
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Anschließend wird
der aus erstem und zweitem Loch gebildete weitere Durchbruch 15b sowie der
Durchbruch 15a mit einer Beschichtung ausgekleidet, die
ferner die erste Hauptfläche 6 teilweise bedeckt.
Die Beschichtung bildet den ersten Kontakt 3.
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Die
Löcher
beziehungsweise Durchbrüche 15a, 15b können in
Anordnung, Durchmesser, Anzahl und Dichte auf der ersten Hauptfläche 6 dem
jeweiligen Halbleitermaterial angepasst werden. Die Herstellung
der Löcher
beziehungsweise Durchbrüche 15a, 15b kann
durch nasschemisches oder trockenchemisches Ätzen oder durch Laserbohren
geschehen.
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Nach
dem Aufbringen des ersten Kontakts wird der Schichtenstapel mit
einer weiteren Isolierschicht 5d überzogen.
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Auf
der Seite des abgelösten
Aufwachssubstrates wird der Schichtenstapel durch eine Haftschicht 7,
beispielsweise eine Bond- oder Klebeschicht, mit einem Trägersubstrat 8 verbunden
(vgl. 2H). Das Trägersubstrat 8 kann
zum Beispiel Ge, Al2O3, AlN, Glas, Cu oder andere Metalle enthalten.
-
Das
noch vorhandene Aufwachssubstrat 2 des zweiten Halbleiterkörpers 1B kann
anschließend abgelöst werden, beispielsweise
durch Laser-Lift-Off. Mit Vorteil wird die frei gelegte Oberfläche gezielt
aufgeraut, was zum Beispiel durch nasschemisches oder trockenchemisches Ätzen erfolgen
kann (vgl. 2I).
-
In 2J ist
ein gemäß dem in
den 2A bis 2I beschriebenen
Verfahren hergestellter optoelektronischer Halbleiterchip 100 dargestellt.
Am Chiprand sind die aktiven Zonen 13A, 13B durchtrennt,
und die beiden Kontakte 3, 4 sind freigelegt. Der
Materialabtrag an den Seitenflanken kann mittels nass- oder trockenchemischem Ätzen erfolgen.
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Bei
der in 2J dargestellten Ausführungsform
eines optoelektronischen Halbleiterchips 100 sind die erste
und die zweite Halbleiterschichtenfolge 10A, 10B in
entgegengesetzter Orientierung angeordnet, und die pn-Übergänge bilden
ausgehend von dem vierten Halbleiterbereich 12B eine np-pn-Strukur.
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Die
beiden Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B sind
parallel geschaltet. Mittels der Zwischenschichten 17 sind
der erste und der dritte Halbleiterbereich 11A, 11B,
die vorzugsweise p-leitend sind, mit dem ersten Kontakt 3 elektrisch
verbunden. Der zweite und der vierte Halbleiterbereich 12A, 12B,
die vorzugsweise n-leitend sind, stehen in direktem Kontakt mit
dem zweiten Kontakt 4 und sind mit diesem elektrisch verbunden.
Obwohl in den Durchbruch 15a der erste und der zweite Kontakt 3, 4 hineinragen,
ist in diesem Durchbruch 15a nur der zweite Kontakt 4 elektrisch
wirksam. Der erste Kontakt 3 ist durch die Isolierschicht 5b gegenüber dem
Schichtenstapel elektrisch isoliert. Hingegen ist der erste Kontakt 3 in dem
anderen Durchbruch 15b mit einem Teil des Schichtenstapels
elektrisch verbunden.
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Eine
andere Variante eines optoelektronischen Halbleiterchips 100 mit
parallel geschalteten Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B ist
in 2K dargestellt. Hierbei ist nur ein Durchbruch 15 vorgesehen,
der ein mehrstufiges Profil aufweist. Die beiden Kontakte 3, 4 sind
in dem Durchbruch 15 konzentrisch angeordnet und durch
eine Isolierschicht 5b voneinander elektrisch isoliert.
Mit nur einem Durchbruch 15 ist die durchbrochene Fläche in der ersten
aktive Zone 13A verringert. Jedoch kann sich die Herstellung
aufwändiger
gestalten als bei dem Halbleiterchip mit zwei Durchbrüchen.
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Zunächst wird
ein erstes Loch hergestellt, das von der Hauptfläche 6 bis zur Zwischenschicht 17 des
ersten Halbleiterkörpers 1A reicht.
Teilbereiche der ersten Hauptfläche 6 sowie
Seitenwände
des ersten Lochs werden mit einer ersten Isolierschicht 5a überzogen.
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Es
wird ein zweites Loch ausgebildet, das sich von der Zwischenschicht 17 des
ersten Halbleiterkörpers 1A bis
zur Zwischenschicht 17 des zweiten Halbleiterkörpers 1B erstreckt.
Das zweite Loch weist einen kleineren Durchmesser auf als das erste Loch.
Zweites und erstes Loch werden mit dem ersten Kontakt 3 in
Form einer Beschichtung ausgekleidet. Ferner wird der erste Kontakt 3 auf
Teilbereichen der ersten Hauptfläche 6 angeordnet.
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Ein
drittes Loch wird in dem Schichtenstapel erzeugt, das von der Zwischenschicht 17 des
zweiten Halbleiterkörpers 1B bis
in den vierten Halbleiterbereich 12B reicht. Das dritte
Loch weist einen kleineren Durchmesser auf als das zweite Loch.
Alle drei Löcher
sind konzentrisch angeordnet. Eine zweite Isolierschicht 5b wird
auf den ersten Kontakt 3 aufgebracht und im vierten Halbleiterbereich 12B mit
einer Öffnung versehen.
Nach Ausbildung des zweiten Kontakts 4 auf der Isolierschicht 5b füllt der
zweite Kontakt 4 diese Öffnung
aus, so dass eine elektrische Verbindung zwischen dem zweiten Kontakt 4 und
dem vierten Halbleiterbereich 12B hergestellt ist. Schließlich wird
die erste Hauptfläche 6 sowie
der zweite Kontakt 4 von einer dritten Isolierschicht 5c überdeckt.
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Alle
weiteren Schritte können
gemäß den Schritten,
wie sie im Zusammenhang mit den 2A bis 2E, 2H und 2I beschrieben
wurden, vorgenommen werden.
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Die 3A bis 3M zeigen
Schritte eines Verfahrens zur Herstellung eines optoelektronischen Halbleiterchips
mit antiparallel geschalteten Halbleiterschichtenfolgen.
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Die
ersten in 3A und 3B gezeigten Schritte
werden entsprechend den in 1A und 1B dargestellten
Schritten durchgeführt.
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3C zeigt
einen nächsten
Verfahrensschritt, bei dem auf einer Oberfläche des ersten Halbleiterbereichs 11A,
die später
der ersten Hauptfläche des
Schichtenstapels entspricht, eine Stromaufweitungsschicht 18 zur
verbesserten Stromverteilung auf der p-Seite aufgebracht wird. Mit
Vorteil enthält die
Stromaufweitungsschicht 18 ein TCO.
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Die
Stromaufweitungsschicht 18 weist eine zentrale Öffnung auf,
in deren Bereich später
im Schichtenstapel ein Durchbruch vorgesehen wird. Auf die Stromaufweitungsschicht 18 wird
eine Isolierschicht 5a aufgebracht, die im Bereich der
zentralen Öffnung
und auf den beiden Teilbereichen der Stromaufweitungsschicht 18 jeweils
eine Aussparung aufweist.
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Diese
Aussparungen werden später
mit einer ersten Anschlussschicht ausgekleidet.
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Zunächst wird
aber auf die Isolierschicht 5a der erste Kontakt 3 in
Form einer Beschichtung aufgebracht. Der erste Kontakt 3 weist
im Bereich der Aussparungen der Isolierschicht 5a ebenfalls
Aussparungen auf. Der erste Kontakt 3 wird wiederum mit
einer Isolierschicht 5b bedeckt (vgl. 3D).
-
Dann
wird die erste Anschlusschicht 4a auf dem ersten Halbleiterkörper 1A angeordnet.
Die erste Anschlusschicht 4a weist keine Öffnungen
auf. Die Aussparungen in den Isolierschichten 5a, 5b und
der Stromaufweitungsschicht 18 werden von der ersten Anschlusschicht 4a ausgekleidet.
Auf der ersten Anschlusschicht 4a wird eine weitere Isolierschicht 5c aufgebracht
(vgl. 3E).
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Der
erste Halbleiterkörper 1A wird
auf einer dem Aufwachssubstrat 2 gegenüber liegenden Seite mittels
der Haftschicht 7 mit dem Trägersubstrat 8 verbunden
(vgl. 3F).
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Das
Aufwachssubstrat 2 des ersten Halbleiterkörpers 1A kann
dann abgelöst
werden. Vorzugsweise wird die frei gelegte Oberfläche gezielt
aufgeraut (vgl. 3G).
-
Mindestens
einer der beiden Halbleiterkörper 1A, 1B wird
mit flüssigem,
transparentem und elektrisch leitfähigem Klebematerial beschichtet.
Die beiden Halbleiterkörper 1A, 1B werden
zusammengefügt,
und das Klebematerial wird ausgehärtet. Die beiden Halbleiterkörper 1A, 1B werden
dann durch die elektrisch leitende Verbindungsschicht 9 zusammengehalten
(vgl. 3H).
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Das
verbliebene Aufwachssubstrat 2 des zweiten Halbleiterkörpers 1B kann
auch abgetrennt werden. Mit Vorteil wird die frei gelegte Oberfläche gezielt
aufgeraut (vgl. 3I). Diese Oberfläche bildet
die zweite Hauptfläche 14 des
Schichtenstapels.
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Ausgehend
von der zweiten Hauptfläche 14 wird
in die zweite Schichtenfolge 10B ein erstes Loch eingebracht.
Das erste Loch verjüngt
sich mit zunehmender Tiefe. Es endet an der Verbindungsschicht 9 (vgl. 3J).
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Es
wird ein zweites Loch ausgebildet, das sich von der Verbindungsschicht 9 bis
zur ersten Hauptfläche 6 erstreckt.
Das zweite Loch weist einen kleineren Durchmesser auf als das erste
Loch. Es verjüngt
sich mit zunehmender Tiefe und endet im Bereich der Aussparung des
ersten Kontakts 3. Die beiden Löcher sind konzentrisch angeordnet
und bilden zusammen den Durchbruch 15, der ein mehrstufiges
Profil aufweist. Die Herstellung der Löcher kann durch nasschemisches
oder trockenchemisches Ätzen
oder durch Laserbohren erfolgen.
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Das
zweite Loch wird mit einer Isolierschicht 5d ausgekleidet
(vgl. 3K).
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Auf
die Isolierschicht 5d wird eine elektrisch leitende Beschichtung
aufgebracht, die sich von der ersten Hauptfläche 6 bis in das erste
Loch erstreckt und die Verbindungsschicht 9 berührt. Die
Beschichtung ist ein Teil des ersten Kontakts 3. Der erste
Kontakt 3 verläuft
somit von der ersten Hauptfläche 6 bis zur
Verbindungsschicht 9.
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Der
Durchbruch 15 wird mit einer weiteren Isolierschicht 5e ausgekleidet,
welche den ersten Kontakt 3 sowie die Seitenwände des
ersten Lochs bedeckt (vgl. 3L).
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Schließlich werden
der Durchbruch 15 und die zweite Hauptfläche 14 mit
einer zweiten Anschlussschicht 4b versehen. Die zweite
Anschlussschicht 4b berührt
die erste Anschlussschicht 4a im Bereich der ersten Hauptfläche. Die
beiden Anschlussschichten 4a, 4b bilden zusammen
den zweiten Kontakt. Während
die erste Anschlussschicht 4a vorzugsweise ein Metall oder
eine Metallverbindung enthält,
kann die zweite Anschlussschicht 4b ein TCO enthalten.
Somit kann über
die zweite Anschlussschicht 4b Strahlung aus dem Halbleiterchip auskoppeln.
-
Der
fertige optoelektronische Halbleiterchip 100 ist in 3N dargestellt.
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Die
beiden Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B sind
antiparallel geschaltet und in gleicher Orientierung angeordnet,
wobei die pn-Übergänge ausgehend
von dem vierten Halbleiterbereich 12B eine np-np-Strukur
bilden.
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Der
zweite und der dritte Halbleiterbereich 12A, 11B sind
mit dem ersten Kontakt 3 und der erste und der vierte Halbleiterbereich 11A, 12B mit
dem zweiten Kontakt, der von der ersten und der zweiten Anschlussschicht 4a, 4b gebildet
wird, elektrisch verbunden.
-
Sowohl
der erste Kontakt 3 als auch der zweite Kontakt ragen in
den Durchbruch 15 hinein.
-
An
den Halbleiterchip 100 kann eine Wechselspannung angelegt
werden, wobei die antiparallel geschalteten aktiven Zonen 13A, 13B abwechselnd Strahlung
erzeugen. Dies wird durch das Schaltbild gemäß 3O verdeutlicht,
wobei K1 für
den ersten Kontakt und K2 für
den zweiten Kontakt stehen.
-
Die
beschriebenen Bauteilarchitekturen lassen sich auch auf drei oder
mehr gestapelte p-n-Übergänge ausdehnen.
Dabei können
die einzelnen aktiven Zonen auch Licht unterschiedlicher Wellenlängen emittieren,
wodurch Breitband-LEDs
oder auch weiß emittierende
LEDs realisiert werden können.
Die aktiven Zonen mit unterschiedlichen Emissionsfarben können innerhalb
des Stapels aus antiparallel geschalteten Halbleiterschichtenfolgen
angeordnet werden oder innerhalb einer Reihenschaltung solcher Stapel
gleicher Emissionsfarbe vorkommen.
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Durch
Reihenschaltung von antiparallelen Stapeln innerhalb eines Chips
kann der Chip auf eine vorgegebene Wechselspannung abgestimmt werden.
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Eine
derartige Reihenschaltung kann besonders einfach dadurch realisiert
werden, dass neben dem Schichtenstapel des Halbleiterchips 100 ein weiterer
identischer Schichtenstapel auf dem Trägersubstrat 8 angeordnet
wird, wobei vorzugsweise die erste Anschlussschicht 4a des
einen Schichtenstapels mit dem ersten Kontakt 3 des anderen
Schichtenstapels elektrisch verbunden wird.
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Die 4A bis 4K zeigen
Schritte eines weiteren Verfahrens zur Herstellung eines optoelektronischen
Halbleiterchips mit antiparallel geschalteten Halbleiterschichtenfolgen.
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Die
ersten in 4A und 4B gezeigten Schritte
werden entsprechend den in 1A und 1B dargestellten
Schritten durchgeführt.
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4C zeigt
einen nächsten
Verfahrensschritt, bei dem auf einer Oberfläche des ersten Halbleiterbereichs 11A,
die später
der ersten Hauptfläche des
Schichtenstapels entspricht, eine erste Anschlussschicht 3a aufgebracht
wird. Die erste Anschlussschicht 3a wird mit einer zentralen
Aussparung versehen. Der ersten Anschlussschicht 3a wird eine
Isolierschicht 5a nachgeordnet, die an der gleichen Stelle
wie die erste Anschlussschicht 3a eine zentrale Aussparung
aufweist.
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In
dem ersten Halbleiterkörper 1A wird
im Bereich der Aussparung ein Durchbruch 15a ausgebildet,
der von der ersten Hauptfläche 6 bis
zum Aufwachssubstrat 2 reicht. Der Durchbruch 15a wird
mit einer Isolierschicht 5b ausgekleidet (vgl. 4D). Der
Durchbruch 15a kann in Anordnung, und Durchmesser dem jeweiligen
Halbleitermaterial angepasst werden. Die Herstellung des Durchbruchs 15a kann durch
nasschemisches oder trockenchemisches Ätzen oder durch Laserbohren
erfolgen. Es sei angemerkt, dass auch mehr als ein Durchbruch ausgebildet
werden kann. Den Isolierschichten 5a, 5b wird der
zweite Kontakt 4 nachgeordnet. Dieser bedeckt die erste
Hauptfläche 6 zumindest
teilweise und kleidet den Durchbruch 15a aus. Auf dem zweiten
Kontakt 4 wird wiederum eine Isolierschicht 5c angeordnet
(vgl. 4E).
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Mittels
metallischem Bonden oder mittels Kleben wird ein Trägersubstrat 8 an
dem ersten Halbleiterkörper 1A befestigt.
Das Trägersubstrat 8 und der
erste Halbleiterkörper 1A sind dann
durch die Haftschicht 7 miteinander mechanisch verbunden (vgl. 4F).
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Das
Aufwachssubstrat 2 des ersten Halbleiterkörpers 1A kann
daraufhin abgelöst
und die frei gelegte Oberfläche
aufgeraut werden (vgl. 4G).
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In
einem nachfolgenden Schritt wird mindestens einer der beiden Halbleiterkörper 1A, 1B auf
einer Oberfläche,
die dem jeweils anderen Halbleiterkörper zugewandt ist, mit einem
flüssigen,
transparenten und elektrisch leitfähigen Klebematerial beschichtet.
Die beiden Halbleiterkörper 1A, 1B werden zusammengefügt, und
das Klebematerial wird ausgehärtet.
Durch die elektrisch leitende Verbindungsschicht 9 werden
die beiden Halbleiterkörper 1A, 1B nach
dem Aushärten
zusammengehalten.
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Daraufhin
kann auch das Aufwachssubstrat 2 des zweiten Halbleiterkörpers abgelöst und die
frei gelegte Oberfläche
aufgeraut werden (vgl. 4I).
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Ausgehend
von der zweiten Hauptfläche 14 wird
in dem Schichtenstapel aus erster und zweiter Halbleiterschichtenfolge 10A, 10B ein
weiterer Durchbruch 15b hergestellt, der bis zur ersten
Anschlussschicht 3a reicht. Im Bereich des Durchbruchs 15b ist
ein Teil der ersten Anschlussschicht 3a infolge unbedeckt.
In den Durchbruch 15b wird eine Isolierschicht 5d eingebracht,
welche die Seitenwände
des Durchbruchs 15b bedeckt und sich bis zur zweiten Hauptfläche 14 erstreckt
(vgl. 4J).
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Auf
der zweiten Hauptfläche 14 wird
eine zweite Anschlussschicht 3b aufgebracht. Ferner wird der
Durchbruch 15b mit der zweiten Anschlussschicht 3b ausgekleidet.
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Infolgedessen
wird die erste Anschlussschicht 3a von der zweiten Anschlussschicht 3b berührt, und
die beiden Anschlussschichten 3a, 3b sind elektrisch
verbunden (vgl. 4K). Während die erste Anschlussschicht 3a vorzugsweise
ein Metall oder eine Metallverbindung enthält, kann die zweite Anschlussschicht 3b insbesondere
ein TCO aufweisen. Die beiden Anschlussschichten 3a, 3b bilden
zusammen den ersten Kontakt.
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Die
pn-Übergänge werden
am Chiprand durchtrennt. Außerdem
werden die erste Anschlussschicht 3a und der zweite Kontakt 4 am
Chiprand frei gelegt.
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Das
Ergebnis eines derartigen Verfahrens ist in 4L gezeigt.
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Der
optoelektronische Halbleiterchip 100 weist eine erste und
eine zweite Halbleiterschichtenfolge 10A, 10B auf,
die antiparallel geschaltet und in gleicher Orientierung angeordnet
sind, wobei die pn-Übergänge der
beiden Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B ausgehend
von dem vierten Halbleiterbereich 12B eine np-np-Strukur
bilden.
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Die
beiden Halbleiterschichtenfolgen 10A, 10B werden
mittels der elektrisch leitenden Verbindungsschicht 9 zusammengehalten.
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Der
zweite Halbleiterbereich 12A und der dritte Halbleiterbereich 11B sind
mit dem zweiten Kontakt 4 elektrisch verbunden. Der erste
Halbleiterbereich 11A und der vierte Halbleiterbereich 12B sind mit
dem ersten Kontakt elektrisch verbunden.
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Im
Betrieb tritt die von den aktiven Zonen 13A, 13B erzeugte
Strahlung durch die Strahlungsauskoppelfläche 16 aus dem optoelektronischen Halbleiterchip 100 aus.
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An
den Halbleiterchip 100 kann eine Wechselspannung angelegt
werden, wobei die antiparallel geschalteten aktiven Zonen 13A, 13B abwechselnd Strahlung
erzeugen. Dies wird durch das Schaltbild gemäß 4M verdeutlicht,
wobei K1 für
den ersten Kontakt und K2 für
den zweiten Kontakt stehen.
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Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr
umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination
von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in
den Patentansprüchen
beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst
nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben
ist.