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Die
Erfindung richtet sich auf eine Rotationsformmaschine mit mitrotierender,
elektrisch betriebener Formbeheizung zum Rotationsformen von Formteilen
aus Kunststoffen wie zum Beispiel Polyäthylen, Polypropylen, Polyamid,
Polycarbonat, Fluorpolymeren, Polyvinylchlorid oder anderen Kunststoffen
in Form von Kunststoffpulver, Mikrogranulat, Mischungen aus Kunststoffpulver
und Mikrogranulat, Plastisol oder reaktionsfähigen flüssigen Ausgangsstoffen unter
temporärem
Vakuum oder Überdruck.
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Weiterhin
richtet sich die Erfindung auf die Verwendung einer Rotationsformmaschine
und auf Verfahren zur Herstellung einer Rotationsformmaschine.
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Stand der Technik
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Rotationsformen
ist ein Urformverfahren zur Verarbeitung von Kunststoffpulvern,
Kunststoff-Mikrogranulaten
und PVC-Plastisolen. Am häufigsten werden
Kunststoffpulver aus verschiedenen Polyäthylensorten, Polypropylensorten,
Polycarbonatsorten, Polyamidsorten und Fluorpolymeren verarbeitet. Kunststoff-Mikrogranulate
und Mischungen aus Kunststoff-Mikrogranulat
und Kunststoffpulver sind eher die Ausnahme. PVC-Sorten werden sowohl
als Pulver, als auch als Mikrogranulat oder Plastisol verarbeitet.
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Mit
Rotationsformmaschinen werden Kunststoffformteile vom hochwertigen
Tischtennisball, der aus einem Stück besteht, bis hin zu Tanks
mit über 80000
Liter Fassungsvermögen
rotationsgeformt. Aber auch komplexe Hohlteile, die nicht durch
Spritzgießen,
Blasformen oder Thermoformen in einem Stück wirtschaftlich herstellbar
sind, werden durch Rotationsformen realisiert. Prädestiniert
ist das Rotationsformen ebenfalls für doppelwandige Formteile wie
Boote, Kühlboxen
und Blumentöpfe
mit Wasserspeicherfunktion. Aber auch Formteile wie Kunststoffwannen,
Luftkanäle,
Kraftstofftanks, Spielzeuge und Abfallbehälter werden durch Rotationsformen hergestellt.
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Formen
für das
Rotationsformen bestehen in der Regel aus Aluminiumguss, Stahlblech,
Aluminiumblech oder gefrästem
Aluminium. Um das Befüllen und
das entnehmen der Formteile zu ermöglichen, bestehen Formen für das Rotationsformen
aus zwei oder mehreren Formhälften
beziehungsweise Teilen, welche durch Klammern, Schrauben, Schnappverschlüsse oder
sonstige Vorrichtungen widerverschließbar sind. In der Regel sind
Formen für
das Rotationsformen mit einem Rahmen am Maschinenarm befestigt.
Häufig
bestehen diese Rahmen aus zwei oder mehreren Teilen und dienen oft
zusammen mit Schnappverschlüssen
und gegebenenfalls Federn zum Verschließen der Form oder der Formen.
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Rotationsformmaschinen
besitzen einen oder mehrere Maschinenarme. An einem Maschinenarm
können
eine oder mehrere Formen befestigt sein. Durch den Maschinenarm
werden eine oder mehrere daran befestigte Formen monoaxial oder
biaxial kontinuierlich und/oder reversierend rotiert.
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Sämtliche
Kunststoffe die durch Rotationsformen verarbeitet werden, durchlaufen
unabhängig vom
Maschinentyp die 4 grundlegenden Schritte beim Rotationsformen.
- 1. Befüllen
der Form: Im ersten Schritt wird eine abgewogene, oder anderweitig
definierte Menge Kunststoffpulver oder flüssiger Kunststoff in die am
Maschinenarm befestigte, geöffnete
Form gegeben. In der Regel handelt es sich um Kunststoffpulver.
- 2. Heizen: Die verschlossene, befüllte Form wird beheizt, während die
Form durch den Maschinearm monoaxial oder biaxial kontinuierlich und/oder
reversierend rotiert. Das Beheizen der Form erfolgt in der Regel
durch die Rotation in einem Gas- oder Ölbeheizten Ofenraum. Seltener wird
die Form durch mitrotierende Infrarotstrahler oder durch an der
Form angebrachte Ölkanäle erwärmt. In
der wärmer
werdenden Form beginnt das Kunststoffpulver beziehungsweise der
flüssige
Kunststoff an der Forminnenfläche
zu haften. Die monoaxiale oder biaxiale kontinuierliche und/oder reversierende
Rotation der Form führt dabei
zu der gewünschten
Verteilung des Kunststoffs an der Forminnenfläche. Um eine hohe Formteilqualität zu erreichen
wird die Form noch weiter erwärmt,
wenn bereits aller Kunststoff in der Form an der Forminnenfläche haftet.
Dabei ist darauf zu achten, dass sich der Kunststoff nicht zu sehr
zersetzt oder zu stark oxidiert.
- 3. Kühlen:
Das Kühlen
der Form findet entweder in einem dafür vorgesehenen Raum, in der
Fabrikhalle oder in demselben Raum statt, in dem auch das Heizen
stattfindet. Es wird überwiegend mit
Gebläsen
oder Lüftern
gekühlt.
Teilweise werden Formen auch mit Wasser besprüht oder berieselt. Um eine
möglichst
gleichmäßige Abkühlung der
Form zu erreichen, rotiert die Form auch während des Kühlens monoaxial oder biaxial
kontinuierlich und/oder reversierend.
- 4. Entformen: Ist die Form ausreichend abgekühlt, wird die Rotation gestoppt,
die Form geöffnet
und das Formteil entformt. Nun kann wieder mit Schritt 1 begonnen
werden.
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Aufgrund
der im Vergleich zum Spritzgießen, Blasformen
und Thermoformen geringen Maschinen- und Werkzeugkosten, ist das
Rotationsformen bei geringen Stückzahlen
und großen
Formteilen das wirtschaftlichste Verfahren. Dadurch, dass der Kunststoff
zusammen mit den Formen erwärmt
und anschließend
abgekühlt
werden muss, sind die Zykluszeiten und die Energiekosten höher als
bei anderen Kunststoffverarbeitungsverfahren. Außerdem müssen die Kunststoffe vor dem
Rotationsformen pulverförmig
oder flüssig
und besonders temperaturbeständig
sein.
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Stark
hygroskopische Kunststoffe werden in der Regel vor dem Rotationsformen
getrocknet, weil sonst die Feuchtigkeit im Kunststoff die mechanischen
Eigenschaften des Formteils reduziert und sich gegebenenfalls die
optischen Eigenschaften, insbesondere in Form einer Eintrübung verschlechtern.
Kunststoffe werden in der Regel bei erhöhter Temperatur bei Umgebungsdruck
getrocknet. Besonders effektiv trocknen Kunststoffe bei erhöhter Temperatur
im Vakuum.
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Beim
Rotationsformen von Kunststoffpulvern haften während des Heizens, die Pulverkörner zuerst an
der Forminnenfläche
und dann aneinander. Zwischen den Pulverkörnern wird Luft eingeschlossen, die
sich mit zunehmender Erwärmung
des Kunststoffs zu kugelförmigen Blasen
und Oberflächenporen
formiert. Bei höheren
Temperaturen und längerer Zeit
diffundiert die in den Blasen und Oberflächenporen eingeschlossene Luft
in den Kunststoff.
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Im
Formteil eingeschlossene Luftblasen und Oberflächenporen sind nicht nur ein
optisches Problem. Sie wirken als innere Kerben und beeinträchtigen
die mechanischen Eigenschaften. Daher ist die optimale Formteilqualität in der
Regel erreicht, sobald das Formteil gerade frei von Blasen und Poren ist.
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In
der Regel besitzen Rotationsformen eine Formentlüftung. Diese besteht aus einem
Rohr aus Kunststoff oder Metall, welches mit einem Filtermaterial
(z. B. Glaswolle) gefüllt
ist und in die Form hinein ragt. Das Filtermaterial verhindert,
dass Kunststoffpulver aus der Form fällt und dass Verunreinigungen oder
Kühlwasser
in die Form gelangen. Aufgrund der Wärmedehnung der Luft würde ohne
eine Entlüftung ein
erheblicher Überdruck
in der Form entstehen. Nur wenige Rotationsformen sind stabil genug
um einem solchen Überdruck
stand zu halten.
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Es
ist bekannt, dass durch das Erzeugen eines Überdrucks in der Rotationsform
nachdem der Kunststoff geschmolzen ist, die Diffusion der in Blasen
und Oberflächenporen
eingeschlossenen Luft beschleunigt wird und dadurch die notwendige
Heizzeit erheblich verkürzt
wird. Wegen der damit verbundenen niedrigeren Form- und Kunststofftemperaturen
darf der verarbeitete Kunststoff weniger temperaturbeständig sein
und der Energieverbrauch wird reduziert. Außerdem wirkt ein Überdruck
in der Rotationsform während
des Kühlens
als Nachdruck. Dadurch werden die Schrumpfung und der Verzug des Formteils
reduziert.
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Auch
das Rotationsformen mit einem Vakuum in der Rotationsform ist bekannt.
Dadurch, dass fast keine Luft in den Blasen und Oberflächenporen eingeschlossen
wird verschwinden diese im geschmolzenen Kunststoff, sobald ein
Druckausgleich mit der Umgebung stattfindet. Auch auf diese Weise werden
die notwendige Heizzeit, die notwendigen Temperaturen, die thermische
Belastung des Kunststoffs und der Energieverbrauch reduziert.
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Bisher
werden Überdruck
und versuchsweise auch Vakuum nur in der Rotationsform aufgebracht.
Wegen der dabei auftretenden Kräfte
ist diese Anwendung auf wenige, ausreichend stabile Formen beschränkt.
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Aufgabenstellung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erreichbaren Vorteile
des Rotationsformens unter temporärem Vakuum- und/oder Überdruck,
nämlich Verringerung
der thermischen und oxidativen Belastung des Kunststoffs, Energieeinsparung,
Heiz- und Kühlzeitverkürzung, Reduzierung
der Schrumpfung und des Verzugs des Formteils und gegebenenfalls die
Einsparung des Vortrocknens des Kunststoffpulvers zu nutzen, ohne
das die Form oder die Formen einem erheblichen Differenzdruck standhalten
müssen.
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Bei
einer Rotationsformmaschine der eingangs beschriebenen Art wird
die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Heizen und Kühlen
der zeitweise monoaxial, biaxial, kontinuierlich und/oder reversierend
rotierenden Form oder Formen mit Formentlüftung in einer verriegelten,
abgedichteten Druck- und/oder Vakuumkammer stattfinden, in der zeitweise
Druck und/oder Vakuumbedingungen herrschen. Da die Stückzahlen
beim Rotationsformen in der Regel eher klein sind, werden für eine Rotationsformmaschine
sehr viele Rotationsformen benötigt.
Die große
Zahl von Rotationsformen druck- und/oder vakuumfest zu gestalten
ist viel aufwendiger als eine Druck- und/oder Vakuumkammer herzustellen.
Dazu kommt, dass die Form oder die Formen mit dem Kunststoff erwärmt und
abgekühlt werden
müssen.
Wird also für
stabilere Formen mehr Formmaterial verwendet, erhöht sich
der Energieverbrauch. Um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, wird
die Rotationsformmaschine der eingangs beschriebenen Art mit einer
mitrotierenden elektrisch betriebenen Heizung beheizt. Auf diese Weise
wird ein größerer Anteil
der Wärmeenergie
auf die Form oder die Formen übertragen,
wie von einer nicht mitrotierenden Heizung, welche außer der
Form oder den Formen in stärkerer
Weise den Maschinenarm oder die Maschinenarme, den oder die Rahmen der
Form und andere Maschinenteile miterwärmen würde.
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Besonders
einfach und energieeffektiv ist das beheizen der Form oder die Formen
durch zahlreiche Infrarotstrahler, welche an dem oder den Rahmen
der Form befestigt sind. Idealer Weise besitzen die Infrarotstrahler
einen am Glaskörper
Aufgedampften Goldreflektor oder einen anderen mit dem Glaskörper verbundenen
Reflektor.
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Besteht
die Druck- und/oder Vakuumkammer aus mehreren Segmenten, so sind
die einzelnen Segmente leichter und kleiner als eine Druck- und/oder
Vakuumkammer, die aus einem Teil besteht. Je größer die Rotationsformmaschine
der eingangs beschriebenen Art ist, desto sinnvoller ist es, dass
die Druck- und/oder Vakuumkammer aus mehreren Segmenten besteht.
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Besteht
die Druck- und/oder Vakuumkammer aus mehreren Segmenten, so müssen die
Kontaktflächen
zwischen den Segmenten abgedichtet werden. Auch beim Schweißen, Löten oder
Verkleben der Segmente muss auf Dichtigkeit zwischen den Segmenten
geachtet werden. Dieser Nachteil entfällt bei der Verwendung einer
Druck- und/oder Vakuumkammer, die aus nur einem Stück besteht. Außerdem müssen bei
einer einteiligen Druck- und/oder Vakuumkammer weniger Teile verbunden werden.
Besonders bei kleineren Rotationsformmaschinen der eingangs beschriebenen
Art, ist also eine einteilige Druck- und/oder Vakuumkammer vorteilhaft.
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Bei
einer besonders einfachen Ausführungsart
einer Rotationsformmaschine der eingangs beschriebenen Art ist die
Druck- und/oder Vakuumkammer an einem Ende ständig verschlossen und ein Verschluss
mit einem Maschinenarm nutzt die Druck- und/oder Vakuumkammer.
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Weil
eine zylinderförmige
Druck- und/oder Vakuumkammer aufgrund der Formgebung sehr Druck-
und Vakuumstabil ist, die Verschlüsse in einer zylinderförmigen Druck-
und/oder Vakuumkammer einfach abzudichten sind und eine zylinderförmige Druck-
und/oder Vakuumkammer relativ einfach herstellbar ist, sollte die
Druck- und/oder Vakuumkammer zylinderförmig sein. Eine kugel- oder
eiförmige Druck-
und/oder Vakuumkammer kommt trotz der schwierigeren Formgebung in
betracht, weil dadurch bei gleichem Gewicht eine höhere Druckstabilität erreicht
wird als bei einer zylinderförmigen
Druck- und/oder Vakuumkammer.
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Damit
sich das Rad, die Räder,
die Rolle oder die Rollen am mittleren Verschluss bei verschlossener
Druck- und/oder Vakuumkammer, unabhängig davon welcher Maschinenarm
sich in der Druck- und/oder Vakuumkammer befindet nicht im Bereich
der Dichtung, der Dichtungen, der Dichtfläche oder der Dichtflächen befinden,
sind am mittleren Verschluss zwischen den beiden Maschinenarmen ein
oder mehrere Dichtungen und/oder Dichtflächen auf jeder Seite des Rades,
der Rolle, der Räder
oder der Rollen vorhanden, womit jeweils die gleiche Seite der Druck-
und/oder Vakuumkammer radial oder axial abgedichtet wird, auf der die
Dichtung, die Dichtungen und/oder Dichtfläche oder Dichtflächen des
mittleren Verschlusses im Bezug auf das Rad, die Räder, die
Rolle oder die Rollen sind.
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Besonders
bei der Verwendung hoher Luftdrücke
in einer großen
Druck- und/oder Vakuumkammer müssen
der Verschluss oder die Verschlüsse
mit der Druck- und/oder Vakuumkammer sicher verriegelt werden. Die
Verriegelung der Verschlüsse
erfolgt elektromechanisch, manuell, pneumatisch, hydraulisch oder
elektromagnetisch, insbesondere durch Riegel welche durch Spiralgewinde
in der Art angetrieben werden, wie diese sich zur Verriegelung von Schiffsschotten
bewährt
haben.
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Damit
beim Rotationsformen mit Überdruck keine
Luft aus der Druck- und/oder Vakuumkammer und beim Rotationsformen
mit Vakuum keine Luft in die Druck- und/oder Vakuumkammer strömt, müssen der
Verschluss oder die Verschlüsse
in der Druck- und/oder Vakuumkammer, insbesondere durch O-Ringe
oder eine andersartige elastische und/oder Aufblas- oder Aufpumpbahre
Dichtung oder durch Schmierstoff, welcher einen schmalen Spalt zwischen
den Verschlüssen
und der Druck- und/oder Vakuumkammer abdichtet abgedichtet sein.
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Weil
der Maschinenarm oder die Maschinenarme zum Entformen und Befüllen der
Form oder der Formen aus der Druck- und/oder Vakuumkammer herausgefahren
werden und für
das Heizen und Kühlen
in der Druck- und/oder Vakuumkammer sein müssen, müssen die Verschlüsse fahrbar
sein. Der Antrieb der Verschlüsse
erfolgt elektromechanisch, manuell, pneumatisch, hydraulisch, über einen
oder mehrere Radantriebe, einen oder mehrere Seilzüge, Gewinde,
Kettenzüge
oder andere Antriebstechniken, wobei die Führung durch Schienen, Säulenführungen
oder eine geeignete Anordnung der Räder oder Rollen gewährleistet
wird. Eine Führung
der Verschlüsse
ist erforderlich, damit der Verschluss oder die Verschlüsse präzise in
die Druck- und/oder Vakuumkammer fahren.
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Eine
doppelwandige Ausführung
eines, mehrerer oder aller Verschlüsse bietet gute Voraussetzungen
für das
Anbringen der Lagerungen für
die Maschinenarme und für
die Verriegelung oder die Verriegelungen. Die Verschlüsse können aber
auch in sinnvoller Weise einwandig oder auf andere Weise ausgeführt werden.
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Damit
die Verschlüsse
einfach herstellbar und abzudichten sind, sollten diese rund sein.
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Bei
einer Ausführung
einer Rotationsformmaschine der eingangs beschriebenen Art mit mehreren
Verschlüssen,
werden die Verschlüsse
sinnvoller Weise hintereinander angeordnet und ausschließlich über den
oder die Maschinenarme miteinander verbunden. Auf Traversen zwischen
den Verschlüssen
kann prinzipiell verzichtet werden und der Platz in der Druck- und/oder
Vakuumkammer wird besser genutzt.
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Um
den oder die Maschinenarme zu entlasten werden die Verschlüsse über eine
oder mehrere Traverseren und über
den oder die Maschinenarme miteinander verbunden.
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Damit
die beiden Maschinenarme die Druck- und/oder Vakuumkammer auf einfache
Weise abwechselnd nutzten, sind die Verschlüsse hintereinander angeordnet.
Zwischen den beiden Maschinenarmen befindet sich ein gemeinsamer
Verschluss, weil zwischen zwei Maschinenarmen ein gemeinsamer Verschluss
ausreicht.
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An
beiden Enden der beiden Maschinenarme befindet sich jeweils ein
Verschluss. Auf diese Weise wird erreicht, dass sich beide Maschinenarme komplett
außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer befinden können, was mit einem gemeinsamen
Verschluss zwischen den beiden Maschinenarmen nicht möglich ist.
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Weil
der oder die Maschinenarme sich wegen der mitrotierenden Formbeheizung
kaum erwärmen,
wird die biaxiale Rotation der Form durch einen Elektromotor am
und/oder im rotierenden Maschinenarm bewirkt.
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Besonders
bei hohen Verarbeitungstemperaturen und/oder wenn der oder die Maschinenarme unzureichend
vor einer übermäßigen Erwärmung geschützt werden
ist es sinnvoll, dass die biaxiale Rotation der Form oder der Formen
durch nicht mitrotierende Elektromotoren und Antriebswellen in dem oder
den Maschinenarmen bewirkt wird.
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Es
befinden sich ein oder mehrere Maschinenarme mit einer oder mehreren
Formen gleichzeitig und/oder abwechselnd in der Druck- und/oder
Vakuumkammer. Eine Rotationsformmaschine der eingangs beschriebenen
Art mit nur einem Maschinenarm ist einfach und preiswert. Durch
zwei oder mehrere Maschinenarme, welche die Druck- und/oder Vakuumkammer
abwechselnd und/oder gleichzeitig nutzen, wird die Druck- und/oder
Vakuumkammer besser ausgelastet.
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Um
die Wärmeableitung
in den oder die Rahmen der Form von der Form oder den Formen und damit
den Energieverbrauch gering zu halten, sind die Kontaktflächen zwischen
der Form oder den Formen gegenüber
dem oder den Rahmen der Form, insbesondere durch einen Glimmerhaltigen
Werkstoff oder einem Faserverstärkten
Kunststoff thermisch isoliert.
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Damit
die Wärme
von der Form oder den Formen effektiv auf die Luft in der Druck-
und/oder Vakuumkammer übertragen
wird, muss die Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer strömen; also
in irgendeiner Form zirkulieren. Hierfür werden ein oder mehrerer
Umluftgebläse
verwendet, weil diese einen relativ geringen Energieverbrauch haben.
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Alternativ
werden für
das Zirkulieren der Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer ein
oder mehrere Venturidüsen
verwendet oder die Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer wird
auf andere Weise durch die einströmende Druckluft zum Strömen gebracht.
So wird die Zirkulation der Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer
auf besonders einfache Weise bewirkt.
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Zum
Kühlen
mit Druckluft muss die Druckluft vom Kompressor durch eine oder
mehrere Leitungen zur Rotationsformmaschine der eingangs beschriebenen
Art geleitet werden. Die Druckluft wird durch eine oder mehrere
Venturidüsen
und/oder ein oder mehrere sonstige Ventile direkt oder indirekt
in die Druck- und/oder Vakuumkammer gelassen.
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Die
zirkulierende Umluft erwärmt
sich an der abkühlenden
Form oder den abkühlenden
Formen. Damit die zirkulierende Umluft die Form oder die Formen
in relativ kurzer Zeit auf niedrige Temperaturen kühlt, wird
die zirkulierende Umluft gekühlt.
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Während des
Kühlens
muss die zirkulierende Umluft in der Druck- und/oder Vakuumkammer, welche
sich an der Form oder den Formen erwärmt, gekühlt werden. Weil spezielle
Wärmetauscher
eine besonders wirksame Kühlung
der zirkulierenden Umluft ermöglichen
liegt es nahe, dass die Kühlung
der zirkulierenden Umluft in der Druck- und/oder Vakuumkammer in
einem Wärmetauscher
außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer stattfindet.
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Besonders
einfach ist es jedoch, die zirkulierende Umluft in der Druck- und/oder
Vakuumkammer an einer mit Luft oder Wasser gekühlten Druck- und/oder Vakuumkammer
zu kühlen.
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Damit
das oder die Umluftgebläse
keinen Platz in der Druck- und/oder Vakuumkammer beanspruchen bietet
es sich an, dass sich das oder die Umluftgebläse im Umluftsystem außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer befinden.
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Insbesondere,
wenn die zirkulierende Umluft in der Druck- und/oder Vakuumkammer
an einer mit Luft oder Wasser gekühlten Druck- und/oder Vakuumkammer
stattfindet ist es eine einfache Lösung, wenn sich das oder die
Umluftgebläse
in der Druck- und/oder Vakuumkammer befinden.
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Findet
das Kühlen
der Umluft in der Druck- und/oder Vakuumkammer in einem Wärmetauscher außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer statt so bietet es sich an, die
Druck- und/oder Vakuumkammer zeitweise durch Ventile vom restlichen
Umluftkreislauf abzutrennen. Bei geschlossenen Ventilen werden die
Umluftleitungen, der oder die Wärmetauscher,
gegebenenfalls das oder die Umluftgebläse und gegebenenfalls weitere
Hohlräume
als Druckspeicher verwendet, während
in der Druck- und/oder Vakuumkammer ein geringerer Druck oder Vakuum herrscht.
Durch das Öffnen
der Ventile wird die gespeicherte Druckluft genutzt, um in der Druck- und/oder
Vakuumkammer schnell einen Überdruck aufzubauen.
Zur Herstellung eines Vakuums in der Druck- und/oder Vakuumkammer
muss nur die Druck- und/oder Vakuumkammer evakuiert werden. Dafür wird weniger
Zeit und Energie benötigt
wie für das
Evakuieren der Druck- und/oder Vakuumkammer und der Umluftleitungen,
der oder die Wärmetauscher,
gegebenenfalls des oder der Umluftgebläse und gegebenenfalls weiterer
Hohlräume.
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Die
erfindungsgemäßen Ausführungen
einer Rotationsformmaschine dienen vor allem dem Rotationsformen
unter Umgebungsdruck-, Überdruck- und/oder
Vakuumbedingungen um die durch die zeitweise Verwendung von Überdruck
und/oder Vakuum erreichbaren Vorteile Verringerung der thermischen und
oxidativen Belastung des Kunststoffs, Energieeinsparung, Heiz- und
Kühlzeitverkürzung, Reduzierung
der Schrumpfung und des Verzugs des Formteils und gegebenenfalls
die Einsparung des Vortrocknens des Kunststoffpulvers zu nutzen,
ohne das die Form oder die Formen einem erheblichen Differenzdruck
standhalten müssen.
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Außerdem zeichnen
sich die erfindungsgemäßen Ausführungen
einer Rotationsformmaschine dadurch aus, dass oxidationsempfindliche
Kunststoffe ohne den Einsatz von Schutzgas verarbeitet werden können ohne,
dass eine erhebliche Oxidation des Kunststoffs auftritt. Dabei werden
das Heizen und der erste Kühlabschnitt
unter Vakuumbedingungen durchgeführt
so, dass das Kunststoffformteil kaum oder gar nicht oxidiert.
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Bei
weniger oxidationsempfindlichen Kunststoffen, die beim Rotationsformen
unter Umgebungsdruck erheblich oxidieren genügt es, dass das Heizen im Vakuum
stattfindet.
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Da
Kunststoffe im Vakuum und besonders bei höhere Temperaturen intensiv
trocknen eignet sich das Heizen unter Zeitweisen oder Ständigen Vakuum
in der Druck- und/oder Vakuumkammer einer erfindungsgemäßen Ausführung einer
Rotationsformmaschine dazu, den Kunststoff während des Rotationsformens
zu trocknen. Daher entfällt
das Vortrocknen stark hygroskopischer Kunststoffe ganz oder teilweise,
wobei dennoch gute mechanische und/oder optische Formteileigenschaften
erreicht werden.
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Bei
der Verarbeitung von Kunststoffen mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt
ist es sinnvoll, sowohl das Heizen als auch den ersten Kühlabschnitt unter
Zeitweisen Vakuum in der Druck- und/oder
Vakuumkammer stattfinden zu lassen. Denn zu beginn des Kühlens ist
der Kunststoff noch so heiß,
dass eine weitere Trocknung stattfindet.
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Dadurch,
dass das Heizen zeitweise oder ständig im Vakuum in der Druck-
und/oder Vakuumkammer durchgeführt
wird und anschließend
Umgebungsdruck oder Überdruck
in die Druck- und/oder Vakuumkammer gegeben wird, wird das Verschwinden
von Blasen und Oberflächenporen
im Kunststoff beschleunigt so, dass geringere Formtemperaturen ausreichen
um annährend
blasen- und porenfreie Formteile herzustellen, wodurch sich die
notwendige Heizzeit, der Energieverbrauch und die thermische Belastung
des Kunststoffs verringern.
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Findet
das Heizen zeitweise oder ständig
bei Umgebungsdruck oder Vakuum in der Druck- und/oder Vakuumkammer statt und wird
anschließend Überdruck
in die Druck- und/oder Vakuumkammer gegeben, so beschleunigt sich
die Diffusion von im Kunststoff in Blasen und Oberflächenporen
eingeschlossener Luft und damit das Verschwinden der Blasen und
Oberflächenporen
so, dass sich die notwendige Heizzeit, der Energieverbrauch und
die thermische Belastung des Kunststoffs verringern,
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Wird
das Kühlen
zeitweise bei Überdruck
in der Druck- und/oder Vakuumkammer einer erfindungsgemäßen Rotationsformmaschine
durchgeführt,
so kühlt
sich die Luft in der Druck- und/oder
Vakuumkammer durch eine Druckabsenkung ab. Dieser Effekt der Luftabkühlung durch
Druckabsenkung wird genutzt, indem der Überdruck in der Druck- und/oder
Vakuumkammer während
des Kühlens
kontinuierlich und/oder schrittweise abgesenkt wird. Durch die niedrigere
Lufttemperatur in der Druck- und/oder Vakuumkammer wird besonders
am Ende der Kühlzeit,
eine beschleunigte Abkühlung
der Form oder der Formen und damit eine Kühlzeitverkürzung erreicht. Darum kann
die Form oder können
die Formen bei Bedarf auch auf niedrigere Temperaturen abgekühlt werden
als dies ohne Nutzung des Effekts der Luftabkühlung durch Druckabsenkung
möglich wäre.
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Wird
das Heizen zeitweise oder ständig
bei Vakuum und/oder Umgebungsdruck und das Kühlen bei Überdruck in der Druck- und/oder
Vakuumkammer einer erfindungsgemäßen Rotationsformmaschine
durchgeführt
so, dass der Überdruck
als Nachdruck wirkt werden die Schrumpfung und der Verzug des Formteils
reduziert, die Abkühlgeschwindigkeit erhöht und gegebenenfalls
das Verschwinden von Blasen und Oberflächenporen im Kunststoff beschleunigt.
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Durch
die Verwendung der erfindungsgemäßen Rotationsformmaschine
werden alle Vorteile erreicht, die durch den Einsatz von Druck-
und/oder Vakuumbedingungen beim Rotationsformen erreicht werden
können,
ohne das die Form oder die Formen einem erheblichen Differenzdruck
standhalten müssen.
Formen, die keinem erheblichen Differenzdruck standhalten müssen sind
erheblich preiswerter als druck- und/oder vakuumbeständige Formen
und sie sind leichter so, dass weniger Energie zum Erwärmen notwendig
ist. Durch den Einsatz von Druck- und/oder Vakuum werden die Heiz-
und Kühlzeiten verkürzt, der
Energieverbrauch reduziert, die Schrumpfung und der Verzug der Formteile
verringert und es werden oxidationsempfindliche Kunststoffe rotationsgeformt
ohne, dass eine erhebliche Oxidation auftritt. Daher werden auch
Kunststoffe, die sonst unter einer Schutzgasatmosphäre rotationsgeformt
werden, im Vakuum ohne Schutzgas rotationsgeformt. Da hygroskopische
Kunststoffe beim Erwärme
im Vakuum intensiv trocknen, eignet sich die erfindungsgemäße Rotationsformmaschine
zum Verarbeiten auch stark hygroskopischer Kunststoffe, wobei ganz
oder teilweise auf eine Trocknung des Kunststoffpulvers verzichtet
werden kann, ohne dass die mechanischen und/oder optischen Eigenschaften der
Formteile durch Feuchtigkeit beeinträchtigt werden.
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Für das Herstellen
der erfindungsgemäßen Rotationsformmaschine
genügt
die Anwendung bekannter Fertigungs- und Montageverfahren wie Gießen, Drehen,
Fräsen,
Bohren, Schleifen, Sägen, Schneiden,
Polieren, Umformen, Feilen, Beschichten, Schweißen, Wärmebehandeln, Verschrauben, Kleben,
Stecken und/oder anderen Fertigungs- und/oder Montageverfahren.
Die Maschinen, Anlagen und Werkzeuge zur Herstellung der erfindungsgemäßen Rotationsformmaschine
müssen
ausreichend groß und
belastbar sein.
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Die
vorgenannten sowie beanspruchten und in dem Ausführungsbeispiel beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden
Bauteile unterliegen in Ihrer Größe, Form,
Gestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeptionen keinen
besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet
bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung,
in der – beispielhaft – ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt 1 eine
Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Rotationsformmaschine.
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Ausführungsbeispiel
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Die
einzige Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Rotationsformmaschine
im Vollschnitt. Anhand dieser Zeichnung wird die Erfindung beispielhaft
näher erläutert.
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Die
zylinderförmige
Druck- und/oder Vakuumkammer 1 besteht aus drei Segmenten 1a, 1b, 1c und
der Verschraubung 1d. Alternativ besteht die Druck- und/oder
Vakuumkammer aus nur einem Stück
oder aus einer anderen Zahl von Segmenten, welche durch Schrauben
und/oder Muttern zusammen gehalten werden. Die Segmente können auch durch
Schweißen
oder Löten
gefügt
werden. Alternativ ist die Druck- und/oder Vakuumkammer kugelförmig oder
eiförmig.
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Die
zylinderförmige
Druck- und/oder Vakuumkammer wird abwechselnd von zwei Maschinenarmen 2 mit
jeweils einer Form 3 genutzt. In anderen Ausführungen
kann die Druck- und/oder
Vakuumkammer von nur einem oder auch von mehreren Maschinenarmen
gleichzeitig und/oder abwechselnd genutzt werden. Auf jedem Maschinenarm
können eine
oder mehrere Formen befestigt sein. Bei der Rotationsformmaschine
mit zwei Maschinenarmen, welche die Druck- und/oder Vakuumkammer
abwechseln nutzen, wird die Druck- und/oder Vakuumkammer besser
ausgelastet als bei einer Rotationsformmaschine mit nur einem Maschinenarm.
Bei einer Rotationsformmaschine mit nur einem Maschinenarm kann
die Druck- und/oder Vakuumkammer auf einer Seite dauerhaft verschlossen
sein.
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Um
das Befüllen
der Formen 3 mit Kunststoffpulver 4 und das Entnehmen
der fertigen Formteile 5 zu ermöglichen, bestehen die Formen
jeweils aus einer Unteren Formhälfte 3a und
einer Oberen Formhälfte 3b.
Für einige
Formteile werden dagegen Formen aus mehr als zwei Formhälften benötigt, um das
beschädigungsfreie
Entformen zu ermöglichen.
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Die
Rahmen der Formen 6 bestehen ebenfalls aus zwei Hälften. Durch
mehrere Schnappverschlüsse 7 werden
die Formhälften
zwischen dem Unteren Rahmenteil 6a und den Oberen Rahmenteil 6b zusammengedrückt. Die
Schraubenfedern 8 sorgen für die gewünschte Schließkraft.
Alternativ können
alle für
Rotationsformen anwendbaren Verschlussmechanismen angewendet werden.
Idealer Weise befindet sich an den Kontaktflächen zwischen Rahmen der Form
und Form 3 ein Isolierwerkstoff, welcher die Wärmeableitung
von der Form in den Rahmen der Form und damit den Energiebedarf
minimiert.
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Wegen
der Formentlüftung 9 herrscht
in der Form 3 immer annährend
der gleiche Druck, wie in der Druck- und/oder Vakuumkammer 1.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Beheizung der Form 3 über Infrarotstrahler 10,
welche am Rahmen der Form 6 angebracht sind. Die Infrarotstrahler
sind exemplarisch und übermäßig groß dargestellt.
Die zahlreichen Infrarotstrahler sind so anzuordnen, dass alle gewünschten
Formbereiche in gewünschter
Weise erwärmt
werden. In jedem Fall rotiert die elektrische Heizung mit der Form 3 oder den
Formen. Auf diese Weise wird erreicht, dass wenig Wärmeenergie
auf den Maschinenarm 2 und die Druck- und/oder Vakuumkammer 1 übertragen
wird. Die elektrische Heizung besteht aus Infrarotstrahlern mit
Reflektoren, Heizstäben
mit Reflektoren, Magnetrons, Induktoren oder einer Kombination der
genannten Möglichkeiten
zur Beheizung der Form oder der Formen.
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Die
Stromversorgung erfolgt über
Schleifringe 11 und Kabel 12. Wegen der Übersichtlichkeit
sind die wenigsten Kabel eingezeichnet. An mehreren Stellen sind
Bohrungen nötig,
durch welche die Kabel verlegt werden. Die Kabel, welche von Außen in die Druck-
und/oder Vakuumkammer 1 führen, müssen zum Beispiel durch einen
vernetzbaren Kunststoff abgedichtet werden. Das Anbringen und Verlegen der
Kabel ist mit konventionellen Mitteln möglich und wird daher nicht
weiter thematisiert. Zum Schutz vor Verschmutzung sind an verschiedenen
Stellen Filzdichtungen 13 eingezeichnet. Auf diese kann
gegebenenfalls verzichtet werden. Die elektrische Versorgung der
Heizung erfolgt über
Kabel, Schleifringe und ggf. Stromschienen.
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Damit
auch die Infrarotstrahler 10 am Oberen Rahmenteil 6b mit
elektrischem Strom versorgt werden, müssen zwischen dem Unteren Rahmenteil 6a und
dem Oberen Rahmenteil eine oder mehrere Steckverbindungen 14 für die elektrische
Versorgung vorhanden sein. Beim Öffnen
der Form 3 hebt sich auch das Obere Rahmenteil an, weshalb
die Steckverbindung oder die Steckverbindungen vor dem Öffnen der
Form getrennt werden müssen.
Eine derartige Steckverbindung ist am Rahmen der Form 6 außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer 1 angedeutet. Alternativ
kommen flexible Kabel für
die Stromzufuhr vom Unteren zum Oberen Rahmenteil in Frage.
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Die
Verschlüsse 15 bestehen
jeweils aus zwei Wänden 15a,
dem Inneren Distanzring 15b, dem Äußeren Distanzring 15c,
mehreren Riegeln 15d und dem Spiralgewinde 15e,
welches die Riegel bewegt und durch einen Elektromotor 16 angetrieben ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Verschlüsse
durch die Maschinenarme 2 miteinander verbunden. Alternativ
entlasten Traversen zwischen den Verschlüssen die Maschinenarme. Dadurch
verringert sich die mögliche
Größe und/oder
Anzahl der Form 3 oder Formen.
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Das
Verriegeln der Druck- und/oder Vakuumkammer 1 erfolgt durch
die Riegel 15d, welche im Beispiel von den elektrisch angetriebenen
Spiralgewinden 15e bewegt werden. Eine vergleichbare Verriegelung
wird auch bei Schiffsschotten verwendet. Auf jeden Fall muss die
Druck- und/oder Vakuumkammer sicher verriegelt werden. Die Riegel
werden elektromechanisch, manuell, pneumatisch, hydraulisch oder
elektromagnetisch bewegt.
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Die
Abdichtung der Verschlüsse 15 erfolgt
im Beispiel durch O-Ringe 17. Dies ist eine einfache und wirksame
Form der Abdichtung. Alternativ werden andersartige elastische und/oder
Aufblas- oder Aufpumpbahre Dichtungen oder Schmierstoff, welcher einen
schmalen Spalt zwischen den Verschlüssen und der Druck- und/oder
Vakuumkammer abdichtet verwendet.
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Die
Rotation des gesamten Maschinenarms 2 wird durch einen
Elektromotor 16 bewirkt. Für die Rotation der Form 3 um
die zweite Achse sorgt in diesem Ausführungsbeispiel ein zweiter
Elektromotor, welcher am Maschinenarm befestigt ist. Alternativ werden
elektrisch betriebene Getriebemotoren verwendet. Anstatt dem Elektromotor
am Maschinenarm kann der Antrieb der zweiten Achse über Zahnräder und
Wellen am und/oder im Maschinenarm erfolgen. Das ist zwar aufwendiger,
ist aber dann sinnvoll, wenn der Elektromotor am Maschinenarm nicht
ausreichen vor Erwärmung
geschützt
werden kann.
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Die
dargestellte Form 3 außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer 1 wird geöffnet, das Formteil 5 entformt
und die Form erneut mit Kunststoffpulver 4 befüllt und
verschlossen. Die mit Kunststoffpulver gefüllte Form in der Druck- und/oder
Vakuumkammer wird monoaxial oder biaxial kontinuierlich und/oder
reversierend rotiert. Es können
auch mehrere Formen an einem Maschinenarm 2 befestigt sein.
Bei anderen Ausführungen
der Erfindung befinden sich sowohl in der Druck- und/oder Vakuumkammer
als auch außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer ein oder mehrere Maschinearme.
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Das
Heizen der mit Kunststoffpulver 4 gefüllten Form 3 in der
Druck- und/oder Vakuumkammer 1, welche monoaxial oder biaxial
kontinuierlich und/oder reversierend rotiert erfolgt durch zahlreiche Infrarotstrahler 10,
welche am Rahmen der Form 6 befestigt sind. Vor und/oder
während
der Heizens der monoaxial oder biaxial kontinuierlich und/oder reversierend
rotierenden Form saugt eine Vakuumpumpe (nicht dargestellt) die
Luft, durch den Vakuumanschluss 18 aus der Druck- und/oder
Vakuumkammer. Dabei sind die Ventile 19 in den Umluftleitungen 20 verschlossen.
Auf diese Weise muss nur die Druck- und/oder Vakuumkammer evakuiert
werden. Gleichzeitig strömt
durch den Druckluftanschluss 21 Druckluft von einem oder
mehreren Kompressoren (nicht dargestellt) in eine Umluftleitung.
So dienen die Umluftleitungen, das Gebläse 22 und der angedeutete
Wärmetauscher 23 als
Druckspeicher. Beim Heizen im Vakuum in der Druck- und/oder Vakuumkammer,
wird fast keine Luft in den Blasen und Oberflächenporen im schmelzenden Kunststoff
in der Form eingeschlossen. Darum verschwinden die Blasen und Oberflächenporen
im Kunststoff nach dem Druckausgleich mit der Umgebung und/oder
der in den Umluftleitungen, dem Gebläse und im Wärmetauscher gespeicherten Druckluft
bei niedrigeren Temperaturen als beim Rotationsformen ohne Vakuum.
Dadurch werden die notwendige Heizzeit, die notwendigen Temperaturen,
die thermische Belastung des Kunststoffs und der Energieverbrauch
reduziert. Da Kunststoffe mit einem zu hohem Feuchtigkeitsgehalt
im Vakuum bei hohen Temperaturen sehr schnell trocken, kann beim
Rotationsformen von stark hygroskopischen Kunststoffen unter Vakuumbedingungen
ganz oder teilweise auf ein ansonsten notwendiges Vortrocknen des
Kunststoffs verzichtet werden. Weil im Vakuum fast kein Sauerstoff
vorhanden ist, kann der Kunststoff fast gar nicht oxidieren. Auf
einen Vakuumanschluss und eine Vakuumpumpe kann aber auch verzichtet
werden. Die Vorteile des Heizens bei Vakuumbedingungen sind dann
nicht nutzbar. Auch auf die Ventile in den Umluftleitungen kann
verzichtet werden. Die Umluftleitungen, das Gebläse und der Wärmetauscherscher
können
dann nicht als Druckspeicher genutzt werden und die Druck- und/oder
Vakuumkammer muss gegebenenfalls zusammen mit den Umluftleitungen,
dem Gebläse
und dem Wärmetauscher
evakuiert werden.
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Zum
Kühlen
der Form 3 in der Druck- und/oder Vakuumkammer 1 wird
zum Beispiel durch den Vakuumanschluss 18, zunächst ein
Druckausgleich mit der Umgebung hergestellt. Anschließend werden
die Ventile 19 in den Umluftleitungen 20 geöffnet so,
dass der Druck in der Druck- und/oder Vakuumkammer schnell steigt.
Wird auf den vorangehenden Druckausgleich mit der Umgebung verzichtet,
ist der Druck in der Druck- und/oder Vakuumkammer nach dem Öffnen der
Ventile in den Umluftleitungen zunächst weniger hoch. Wird der
Druck in der Druck- und/oder Vakuumkammer anschießend durch den
Druckluftanschluss 21 erhöht, bedeutet dies einen zusätzlichen
Druckluftverbrauch. Ohne die Ventile in den Umluftleitungen strömt die Druckluft
durch den Druckluftanschluss langsamer in die Druck- und/oder Vakuumkammer
und es dauert länger,
bis der gewünschte
Druck in der Druck- und/oder Vakuumkammer erreicht ist. Besonders,
wenn das Heizen bei Umgebungsdruck durchgeführt wird, beschleunigt ein
anschließender Überdruck
am Ende des Heizens oder zu Beginn des Kühlens die Diffusion der in Blasen
und Oberflächenporen
eingeschlossenen Luft in die Kunststoffschmelze und damit das Verschwinden
der Blasen und Oberflächenporen
im Kunststoff. Auch auf diese Weise werden die notwendige Heizzeit,
die notwendigen Temperaturen, die thermische Belastung des Kunststoffs
und der Energieverbrauch reduziert. Ein Überdruck in der Druck- und/oder
Vakuumkammer während
des Kühlens
wirkt als Nachdruck in der Form oder den Formen und reduziert die Schrumpfung
und den Verzug des Formteils. Außerdem erhöht sich mit dem Druck in der
Druck- und/oder Vakuumkammer die Wärmeübertragung der zirkulierenden
Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer, wodurch die Abkühlgeschwindigkeit
höher ist
als bei Umgebungsdruck. Dadurch reduziert sich die notwendige Kühlzeit.
Die Vorteile des Rotationsformens unter Vakuumbedingungen können aber auch
ohne eine Druckluftversorgung genutzt werden.
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Das
Gebläse 22 sorgt
während
des Kühlens dafür, dass
die Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer 1 strömt. Im Beispiel
ist das Gebläse
als Drehkolbengebläse
dargestellt. Es können
ein oder mehrere Umluftgebläse
eingesetzt werden. Das oder die Umluftgebläse können zum Beispiel Axialgebläse, Radialgebläse, Drehkolbengebläse oder
andere Gebläsetypen
sein. Alternativ kann das Zirkulieren der Luft in der Druck- und/oder
Vakuumkammer durch ein oder mehrere Venturidüsen durch einströmende Druckluft
bewirkt werden. Auch ohne Venturidüse kann einströmende Druckluft
das Zirkulieren der Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer bewirken.
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Die
Luft in der Druck- und/oder Vakuumkammer 1 erwärmt sich
an der abkühlenden
Form 3 und kühlt
im Wärmetauscher 23 auf
dem Dach 24, welcher wiederum durch einen Lüfter 25 gekühlt wird, ab.
Alternativ werden das oder die Umluftgebläse und/oder der oder die Wärmetauscher
in der Fabrikhalle oder an einer anderen Stelle angeordnet. Wird die
Druck- und/oder
Vakuumkammer gekühlt,
dann kann auf den oder die Wärmetauscher
verzichtet werden und das oder die Umluftgebläse befinden sich in der Druck-
und/oder Vakuumkammer. In jedem Fall muss die zirkulierende Umluft
gekühlt
werden, weil sonst die zunehmende Erwärmung der Umluft dazu führen würde, dass
die Form oder die Formen nicht ausreichend gekühlt werden.
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Nachdem
die Form 3 mit dem Formteil 5 in der Druck- und/oder
Vakuumkammer 1 ausreichend abgekühlt ist, wird in der Druck-
und/oder Vakuumkammer zum Beispiel durch das Öffnen des Vakuumanschlusses 18 Umgebungsdruck
hergestellt. Die Rotation der Form wird gestoppt und die die Riegel 15d werden
eingefahren. Durch die Antriebe 26 an den Verschlüssen 15 fahren
die Verschlüsse
mit Rädern 27 auf
den Schienen 28, welche am Boden 29 befestigt
sind. Auf diese Weise fährt
der Maschinenarm 2 mit der Form 3 mit dem fertigen Formteil
aus der Druck- und/oder Vakuumkammer heraus und der Maschinenarm 2 mit
der anderen, mit Kunststoffpulver gefüllten Form fährt in die
Druck- und/oder Vakuumkammer hinein. Die Anschläge 30 stellen sicher, dass
die Verschlüsse
richtig positioniert werden, damit die Druck- und/oder Vakuumkammer 1 anschließend sicher
verriegelt wird. Dann beginnt der Prozess von vorne.
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Die
Antriebe an den Verschlüssen 15 sind
im Beispiel elektrisch. Alternativ kommen auch hydraulische oder
manuelle Antriebe in Frage. Der oder die Radantriebe 26 sind
an einen oder mehreren Verschlüssen
angebracht oder befinden sich an einer anderen Stelle, wenn der
Antrieb zum Beispiel über einen
oder mehrere Seilzüge,
Gewinde, Kettenzüge oder
andere Antriebstechniken erfolgt. Die Verschlüsse können wie im Beispiel mit Rädern 27 oder Rollen
auf Schienen 28 verschiebbar geführt werden. Alternativ eignen
sich Räder,
die so angeordnet sind, dass die Verschlüsse sicher in die Druck- und/oder Vakuumkammer
fahren oder Säulenführungen.
Werden anstatt des mittleren Verschlusses zwei Verschlüsse angebracht,
also an jedem Maschinenarm ein Verschluss, dann können sich
beide Maschinenarme außerhalb
der Druck- und/oder Vakuumkammer befinden, was mit einem gemeinsamen
mittleren Verschluss nicht möglich
ist.
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Mit
der in 1 dargestellten Rotationsformmaschine lassen sich
alle Kunststoffe zu Formteilen rotationsformen, die für das Rotationsformen
verwendet werden. Es können
sogar im Vakuum oxidationsempfindliche Kunststoffe ohne Schutzgas
rotationsgeformt werden, für
die gewöhnlich
ein Schutzgas verwendet wird ohne, dass eine erhebliche Oxidation
auftritt. Bei stark hygroskopischen Kunststoffen kann ganz oder
teilweise auf das ansonsten notwendige Vortrocknen verzichtet werden.
-
Alle
Formteilgeometrien, die durch Rotationsformen hergestellt werden,
sind auch mit einer Rotationsformmaschine in der in 1 dargestellten Art
zu verwirklichen. Die Rotationsformmaschine in 1 kann
beliebig groß ausgeführt werden.
-
Wegen
der einfachen Formen ist die in 1 dargestellte
Rotationsformmaschine auch bei kleinen Stückzahlen wirtschaftlich. Die
kurzen Heiz- und Kühlzeiten
und der geringe Energieverbrauch führen zu einer hohen Wirtschaftlichkeit
auch bei größeren Stückzahlen.
Die geringe Schrumpfung und der geringe Verzug der Formteile garantieren
die Erfüllung höchster Qualitätsansprüche an rotationsgeformte Formteile.
Besonders wirtschaftlich ist die in 1 dargestellte
Rotationsformmaschine für
die Verarbeitung oxidationsempfindlicher Kunststoffe, welche gewöhnlich unter
einer Schutzgasatmosphäre
rotationsgeformt werden. Das Schutzgas wird durch Vakuum in der
Druck- und/oder Vakuumkammer ersetzt. Da hygroskopische Kunststoffe
beim Erwärmen
im Vakuum intensiv trocknen, eignet sich die in 1 dargestellte
Rotationsformmaschine zum Verarbeiten auch stark hygroskopischer
Kunststoffe, wobei ganz oder teilweise auf eine Vortrocknung des
Kunststoffpulvers verzichtet werden kann, ohne dass die mechanischen
und/oder optischen Eigenschaften der Formteile durch Feuchtigkeit
beeinträchtigt
werden.
-
- 1
- Druck-
und/oder Vakuumkammer (zylinderförmig)
- 1a
- Segment
a
- 1b
- Segment
b
- 1c
- Segment
c
- 1d
- Verschraubung
- 2
- Maschinenarm
- 3
- Form
- 3a
- Untere
Formhälfte
- 3b
- Obere
Formhälfte
- 4
- Kunststoffpulver
- 5
- Formteil
- 6
- Rahmen
der Form
- 6a
- Unterer
Rahmenteil
- 6b
- Oberer
Rahmenteil
- 7
- Schnappverschluss
- 8
- Schraubenfeder
- 9
- Formentlüftung
- 10
- Infrarotstrahler
- 11
- Schleifring
- 12
- Kabel
- 13
- Filzdichtung
- 14
- Steckverbindung
(Stromanschluss der Infrarotstrahler am oberen Rahmenteil)
- 15
- Verschluss
- 15a
- Wand
(rund)
- 15b
- Innerer
Distanzring (rund)
- 15c
- Äußerer Distanzring
(rund)
- 15d
- Riegel
- 15e
- Spiralgewinde
- 16
- Elektromotor
- 17
- O-Ring
- 18
- Vakuumanschluss
- 19
- Ventil
- 20
- Umluftleitung
- 21
- Druckluftanschluss
- 22
- Gebläse
- 23
- Wärmetauscher
- 24
- Dach
- 25
- Lüfter
- 26
- Radantrieb
(eines Verschlusses)
- 27
- Rad
- 28
- Schienen
- 29
- Boden
- 30
- Anschlag