-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
metallischen etwa topfförmigen Bauteils mit rotationssymmetrischen
Abschnitten durch Umformung aus einem Flachmaterial.
-
Der
Begriff topfförmig im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist sehr weit auszulegen. Ein typisches etwa topfförmiges
Bauteil ist in der Regel rotationssymmetrisch, was für
die Werkstücke gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht unbedingt zutrifft. Diese können eine komplexe
Raumform aufweisen, wobei in der Regel Teilabschnitte vorhanden
sind, die rotationssymmetrisch bezüglich einer ersten Achse
sind, während dies dann für das gesamte Bauteil
nicht mehr zutrifft weil dieses weitere Teilabschnitte umfasst,
die bezüglich der genannten ersten Achse exzentrisch verlaufen.
Grundsätzlich sind jedoch auch insgesamt rotationssymmetrische
komplexe Bauteile nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
herstellbar. Bei Bauteilen mit geringerer Komplexität kann
man jedoch eher auf andere einfachere Verfahren zurückgreifen,
die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
-
In
der Gesamtheit nicht mehr rotationssymmetrische komplex geformte
Bauteile mit beispielsweise exzentrischen Abschnitten, aber auch
zylindrischen Abschnitten, Kehlen, Einzügen, konischen
Bereichen, Sicken, Rillen, Rippen, gezahnten Abschnitten, mehrfach
umgebogenen Bereichen etc. lassen sich mit den aus dem Stand der
Technik bekannten Verfahren nicht mehr einteilig durch Umformung
aus nur einem flachen Ausgangsmaterial wie zum Beispiel einer Ronde
herstellen. Derartige Bauteile werden daher bislang so gefertigt,
dass man zwei oder mehrere Teilwerkstücke formt und diese
dann durch ein Schweißverfahren miteinander verbindet.
Eventuell wäre es zum Teil möglich derartige Bauteile
aus einem Stück durch Innenhochdruckumformen zu fertigen.
Dies ist jedoch ein recht aufwändiges sehr kostspieliges
Verfahren, welches daher in vielen Anwendungsfällen ausscheidet.
-
Die
konventionelle Vorgehensweise, bei der man zunächst zwei
separate Bauteile durch Umformung herstellt und diese dann miteinander
verschweißt, hat sich in bestimmten Anwendungsfällen als
nachteilig erwiesen, bei denen sehr hohe Anforderungen an die Dichtigkeit
der Schweißnaht gestellt werden. Dies ist insbesondere
der Fall bei Bauteilen, die später im Gebrauch mit einem
Gas unter hohem Druck beaufschlagt werden und bei denen die hohe Gasdruckdichtigkeit über
einen langen Zeitraum gewährleistet sein muss und das Bauteil
weiterhin einer korrosiven Umgebung ausgesetzt ist und auch mechanischen
Belastungen unterworfen ist, zum Beispiel durch Erschütterungen.
Diese Anforderungen bestehen beispielsweise bei Luftfederungstöpfen
wie sie in Automobilen für die Fahrzeugfederung eingesetzt
werden. Diese Luftfederungstöpfe nehmen ein unter Druck
stehendes Gas auf und werden bei den gängigen Dichtigkeitsprüfungen
beispielsweise mit Heliumgas mit einem Innendruck von 40 bar beaufschlagt.
Selbst wenn die Schweißnaht so exakt ausgeführt
ist, dass sie diesem Dichtigkeitstest standhält, so dass
das Bauteil dann in das Automobil eingebaut wird, verschlechtert
sich die Qualität der Schweißnaht oft mit der
Zeit durch die korrosive Umgebung und die zusätzlichen
mechanischen Belastungen im Fahrbetrieb und es kommt zu Undichtigkeiten,
die zu späteren Reklamationen führen. Dies ist für
die Automobilhersteller sehr problematisch und führt zu
aufwändigen Rückrufaktionen. Insbesondere werden
die genannten Luftfederungstöpfe in high-tech-Federungen
von hochwertigen Kraftfahrzeugen eingesetzt, so dass eine hohe Ausfallrate nicht
akzeptabel ist. Bislang sind jedoch keine Umformverfahren bekannt,
die eine einstückige (einteilige) Herstellung dieser Bauteile
in einem wirtschaftlichen Serrienprozess erlauben und damit ohne Schweißnaht
auskommen.
-
Die
genannten Bauteile werden zudem in der Regel nach der Umformung
lackiert. Es hat sich gezeigt, dass die Lackierung Schwachstellen
oder bereits vorhandene Undichtigkeiten im Bereich der Schweißnaht
kaschiert, so dass diese bei der Qualitätsprüfung
optisch nicht wahrgenommen werden und das Bauteil freigegeben wird.
Im Laufe des Gebrauchs platzt dann jedoch die dünne Lackschicht aufgrund der
mechanischen Belastungen dort ab, die Undichtigkeit wird wirksam
und es kann Gas aus dem Luftfederungstopf entweichen.
-
Aus
der
DE 100 29 317
A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Drehschwingungsdämpfergehäuses
bekannt, bei dem man in aufeinanderfolgenden Fließdrück-Umformschritten
aus einer Blechronde spanlos ein einstückiges (einteiliges)
Dämpfergehäuse herstellt. Mittels dieses Verfahrens
ist es auch möglich, auf einer nach außen gerichteten
Oberfläche des Werkstücks spanlos durch Drücken
des Außenmantels eine profilierte Laufspur mit einem zahnartigen
Profil herzustellen. Das Verfahren eignet sich auch dazu verschiedene
Dämpfertypen herzustellen, bei denen die Bauteile eine
differenzierte Wandstärke aufweisen. Bei den aus der ursprünglichen
Ebene der Blechronde herausragenden Teilen des Dämpfergehäuses
verringert sich verfahrensbedingt die Wandstärke. Nach
diesem Verfahren werden allerdings Drehschwingungsdämpfergehäuse
hergestellt, die ein viskoses Dämpfungsmedium aufnehmen, also
eine ölartige Flüssigkeit. Hier sind die Anforderungen
an die Dichtigkeit folglich nicht vergleichbar mit denjenigen bei
einem Luftfederungstopf, der ein unter Druck stehendes Gas aufnimmt.
Die hergestellten Bauteile sind zudem insgesamt zu einer einzigen Achse
rotationssymmetrisch. Komplexere Bauteile, bei denen dies nicht
der Fall ist, lassen sich somit nach diesem Verfahren nicht einstückig
(einteilige) herstellen. Man müsste folglich zunächst
zwei separate Bauteile durch Drücken herstellen und diese dann
miteinander verschweißen, so dass die geschilderte Problematik
der Undichtigkeiten in der Schweißnaht verbleibt.
-
Ein
weiteres Problem tritt auf, wenn man durch die bekannten Umformverfahren
wie insbesondere das Drücken aus einer Ronde ein Bauteil
formt, bei dem aus der ursprünglichen Ebene der Ronde herausragende
Abschnitte sich über vergleichsweise große axiale
Längen erstrecken. In diesem Fall muss das Material mit
entsprechendem Hub so stark verformt werden, dass sich die Wandstärke
in den verformten Bereichen verglichen mit der Ausgangswandstärke
stark verringert. Die Endwandstärke nach der Verformung
kann dann beispielsweise bei einem Gas unter Druck aufnehmenden
Bauteil eine Mindestwandstärke unterschreiten, was dieses
für die genannten Anforderungen ungeeignet werden lässt.
-
Hier
setzt die vorliegende Erfindung ein. Ausgehend von der genannten
Problematik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
ein alternatives Verfahren zur Herstellung von metallischen etwa
topfförmigen Werkstücken mit rotationssymmetrischen
Abschnitten durch Umformung aus einem Flachmaterial der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, welches es
ermöglicht, die Werkstücke in einem Stück
herzustellen und daher ohne Schweißnaht auskommt.
-
Die
Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verfahren zur Herstellung
von metallischen etwa topfförmigen Werkstücken
mit rotationssymmetrischen Abschnitten der eingangs genannten Gattung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass man zunächst aus dem Flachmaterial in
einem ein oder mehrere Schritte umfassenden Tiefziehprozess einen
topfförmigen Rohling herstellt, der als Ausgangswerkstück
für einen weiteren Umformprozess dient, welcher mindestens
einen Schritt umfasst, in dem ein Drücken des Werkstücks
vorgesehen ist.
-
Die
Herstellung der komplexen Bauteile wird also erfindungsgemäß dadurch
möglich, dass man einen Herstellungsprozess wählt,
der eine Kombination aus einem Tiefziehprozess und einem Drückprozess
ist. Dadurch können einerseits Bauteile mit Einzügen
geschaffen werden, die bei einer Verformung einen großen
Hub erfordern, andererseits aber auch exzentrische Bereiche aufweisen.
Es ist möglich komplexe Verformungen vorzunehmen und dabei auch
Bauteile zu schaffen, die Bereiche aufweisen, in denen die Materialstärke
geringer ist als in den übrigen Bereichen. Durch eine Ausdünnung
in bestimmten Bereichen kann also eine Gewichtsersparnis ermöglicht
werden. Dies ist bei einem reinen Tiefziehprozess ebenfalls nicht
möglich. Auf diese Weise werden sehr komplexe Bauteile
einstückig (einteilig) herstellbar, was es damit erstmals
ermöglicht, ohne eine Schweißnaht auszukommen,
so dass die zuvor geschilderten Dichtigkeitsprobleme nicht mehr
auftreten.
-
Bevorzugt
umfasst der Tiefziehprozess mindestens zwei Schritte. Es können
mehr als zwei Schritte vorgesehen sein, beispielsweise sechs oder mehr
Umformschritte, je nach Komplexität des Bauteils. Auf einer
Tiefziehpresse kann so ein Rohling hergestellt werden, der bereits
wesentliche Formelemente des endgültigen Bauteils enthält.
Die weitere Umformung des vorgezogenen Rohlings erfolgt dann durch
Drücken, gegebenenfalls wiederum in mehreren Schritten,
wobei beispielsweise eine erste und wenigstens eine weitere Aufspannung
des Werkstücks vorgesehen sein kann. Dies ermöglicht
zum einen das Ausdünnen der Wandstärke in bestimmten Bereichen
und zum anderen das Formen exzentrischer Bereiche des Werkstücks.
Das Werkstück kann auch beispielsweise beim Umspannen (um 180°)
gedreht werden. Beim Drücken spannt man das Werkstück
in an sich bekannter Weise auf einem Spindelwerkzeug durch einen
Reitstock und die Umformung erfolgt durch Umformrollen, weshalb
man auch von Rollieren spricht. Wenn ein Umspannen vorgesehen ist,
stellt man somit aus dem vorgeformten Rohling zunächst
eine weitere Zwischenform her, spannt dann um und nimmt in der zweiten
Aufspannung die weitere Umformung mittels Umformrollen vor, bis
die Form des endgültigen Bauteils erreicht ist.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren ist demnach bevorzugt
geeignet für Bauteile mit teilweise exzentrischen Formen,
wobei bereits in dem Tiefziehprozess ein Rohling herstellt werden
kann, in dem die Exzentrizität schon angelegt ist, das
heißt, dass dieser mindestens zwei miteinander verbundene
in sich jeweils rotationssymmetrische Abschnitte aufweist, deren
Achsen zueinander exzentrisch angeordnet sind.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zeigt sich besonders
dann bekannten Verfahren überlegen, wenn es um die Herstellung
komplex geformter Bauteile geht. Das heißt, wenn beispielsweise
anstelle einer einfachen Topfform in einem mittleren Bereich Einzüge
vorgesehen sind, wie beispielsweise eine Art Dom, um den herum das
Bauteil napfförmig ist. Das Bauteil wird also nicht unbedingt
mit einem gleichmäßigen Krümmungsradius
in der Wandung geformt, sondern man kann in dem Tiefziehprozess einen
Rohling herstellen, dessen Wandung im Querschnitt gesehen einen
Krümmungsverlauf mit mindestens einem Wendepunkt aufweist.
Man erhält dann quasi eine in sich verschachtelte Form,
bei der die Wandung zunächst in eine Richtung und danach in
die Gegenrichtung umgelenkt ist.
-
Zusätzlich
kann man beispielsweise bei der Herstellung des Rohlings in mindestens
einem Umformschritt, insbesondere durch Tiefziehen in Teilbereiche
des Werkstücks Sicken einbringen. Man kann so Abweichungen
von der Rotationssymmetrie in Teilbereichen erzielen, wobei man
beim anschließenden Drücken des Rohlings bevorzugt
die verbleibenden rotationssymmetrischen Bereiche bearbeitet.
-
Weiterhin
ist vorteilhaft, dass man beim anschließenden Drücken
wiederum Umformungen vornehmen kann, die beim Tiefziehen nicht möglich sind,
zum Beispiel Profilierungen, Ausbilden partiell dünnerer
Bereiche etc.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin insbesondere die Verwendung
eines Verfahrens der vorgenannten Art zur Herstellung eines metallischen
etwa topfförmigen Bauteils mit rotationssymmetrischen Abschnitten
aus einem Stück, welches die nachfolgend genannten Merkmale
aufweist:
- – mindestens einen ersten äußeren
konischen oder zylindrischen Abschnitt, der bezüglich einer ersten
Achse rotationssymmetrisch ist;
- – mindestens einen sich von dem ersten Abschnitt aus
in radialer Richtung einwärts erstreckenden Abschnitt;
- – mindestens einen inneren zylindrischen oder konischen
Abschnitt, der bezüglich einer zweiten Achse rotationssymmetrisch
ist, die exzentrisch zu der ersten Achse angeordnet ist;
- – mindestens einen zweiten äußeren
mindestens teilweise zylindrischen rotationssymmetrischen Abschnitt,
der den ersten Abschnitt in axialer Richtung des Bauteils verlängert,
wobei die Achse dieses zweiten äußeren Abschnitts
nicht mit der Achse des ersten äußeren Abschnitts
zusammenfällt, wobei die Achse des zweiten äußeren
Abschnitts jedoch mit der Achse des inneren zylindrischen oder konischen
Abschnitts konzentrisch ist.
-
Bauteile
der vorgenannten Art lasen sich in der Regel nicht mittels der herkömmlichen
bekannten Umformverfahren herstellen.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein metallisches etwa topfförmiges
einstückiges (einteiliges) Bauteil mit rotationssymmetrischen
Abschnitten, welches nach einem Verfahren mit den Merkmalen eines
der Ansprüche 1 bis 12 hergestellt ist.
-
Besonders
bevorzugt ist der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Gegenstand ein Gasfederungstopf, insbesondere für
die Federung eines Automobils.
-
Die
in den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale betreffen
bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
-
Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines durch Tiefziehen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Rohlings;
-
2 einen
schematisch vereinfachten Längsschnitt durch den Rohling
von 1;
-
3 eine
perspektivische Ansicht des Rohlings, in der dieser teilweise aufgeschnitten
ist;
-
4 eine
perspektivische Darstellung, in der das fertige Bauteil zur Veranschaulichung
des Ausmaßes der Umformung in den Rohling hinein projiziert
wurde;
-
5 eine
perspektivische Ansicht des aus dem Rohling hergestellten Bauteils
nach der weiteren Umformung;
-
6 eine
weitere perspektivische Ansicht des Bauteils von unten.
-
Es
wird nun nachfolgend zunächst auf die 1 bis 3 Bezug
genommen und anhand dieser die Herstellung eines Rohlings nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erläutert. 1 zeigt
den Rohling 10, der durch Tiefziehen in mehreren Schritten
aus einer flachen Ronde hergestellt wird in perspektivischer Ansicht.
Man erkennt den äußeren leicht konischen Abschnitt 11,
der an seinem oberen Ende in einen kürzeren zylindrischen
Abschnitt 11a übergeht. Man kann weiterhin den
inneren Dom erkennen, der aus dem inneren zylindrischen Abschnitt 13 und
einem radialen Abschnitt 14 gebildet ist, der in der Mitte
ein Loch 16 aufweist. Man kann in 1 auch erkennen,
dass dieser Dom exzentrisch zu dem äußeren Abschnitt 11, 11a liegt,
wohingegen die äußeren Abschnitte 11, 11a,
die sich im Wesentlichen in axialer Richtung des Bauteils (bzw.
zunächst des Rohlings 10) erstrecken, in sich
bezüglich einer zum Dom exzentrischen Achse rotationssymmetrisch sind.
-
2 zeigt
einen schematischen Längsschnitt durch den Rohling 10,
wobei dieser jedoch gegenüber der 1 um 180° gedreht
gezeigt ist. Man erkennt den ersten äußeren konischen
Abschnitt 11, der bezüglich einer ersten Achse
rotationssymmetrisch ist und der mit einem sich von dem ersten Abschnitt 11 aus
in radialer Richtung einwärts erstreckenden Abschnitt 12 verbunden
ist. Dieser Abschnitt 12 ist wiederum an seinem radial
inneren Ende verbunden mit einem inneren zylindrischen Abschnitt 13,
der bezüglich einer zweiten Achse 17 rotationssymmetrisch
ist, die exzentrisch zu der ersten Achse angeordnet ist. Dieser
innere zylindrische Abschnitt 13 erstreckt sich von dem
radial einwärts gerichteten Abschnitt 12 aus in
die gleiche Richtung wie der äußere konische Abschnitt 11.
Im Bereich des inneren (etwa) zylindrischen Abschnitts 13 liegt
in der Wandung des Bauteils im Krümmungsradius ein Wendepunkt,
so dass sich der an dem anderen Ende des inneren Abschnitts 13 anschließende
Abschnitt 14 wieder radial einwärts erstreckt.
Dieser radiale Abschnitt 14 hat in der Mitte ein Loch 16,
welches zentrisch ist zu der Achse 17.
-
Der
in 2 gezeigte Rohling 10 hat also insgesamt
eine äußere Form eines Topfs, dessen äußere
Wand der äußere konische Abschnitt 11 mit dem
zylindrischen Abschnitt 11a bildet und dessen Boden von
dem radialen Abschnitt 12 gebildet ist, wobei jedoch in
diesem Topf ein Dom liegt, der den inneren axialen Abschnitt 13 und den
radialen Abschnitt 14 umfasst, mit der Maßgabe,
dass dieser Dom in dem Topf nicht konzentrisch sondern exzentrisch
liegt. Dadurch ist auch der den Boden des Topfs bildende Abschnitt 12 wie
man in 2 gut erkennt auf einer Seite der Achse 17 kürzer
(dieser Abschnitt ist mit 12a bezeichnet) als auf der anderen
Seite der Achse.
-
Man
erkennt weiterhin in 2, dass die axiale Erstreckung
des inneren Abschnitts 13 und damit die Höhe des
Doms vergleichsweise groß ist, so dass bei der Herstellung
des Rohlings durch Tiefziehen für das Ziehen des Doms mehrere
Schritte notwendig sind. Dies können beispielsweise bis
zu sechs Tiefziehschritte sein.
-
3 zeigt
eine Darstellung des Rohlings 10 in perspektivischer Ansicht,
wobei dieser jedoch längs aufgeschnitten ist. Man sieht,
dass der Rohling noch weitere Verformungen aufweist, die bereits
in dem Tiefziehprozess eingebracht werden können. Dies
sind zum Beispiel Sicken 18 im Bereich des Doms, die in
diesen radial nach außen eingedrückt werden, weitere
Verformungen im Bodenbereich (radialer Abschnitt 12) des
Topfs. Auch ist die Wandung des Doms (innerer zylindrischer Abschnitt 13)
nicht genau zylindrisch, sondern weist noch kleinere Versprünge
auf. Der Rohling 10 ist somit bereits ein recht komplexes
Bauteil, welches einen mehrstufigen Tiefziehprozess zu seiner Herstellung
bedarf, wobei die Herstellung jedoch einstückig (einteilig)
aus einer flachen Ronde erfolgen kann. Der Dom ist in das topfförmige
Bauteil tief eingezogen und zudem liegt der Dom noch zur Achse der äußeren
Wandung 11, 11a exzentrisch. Es sind jedoch noch
aufwändige weitere Umformungen erfindungsgemäß an
dem in den 1 bis 3 gezeigten
Rohling 10 erforderlich, die in weiteren Tiefziehoperationen
nicht möglich sind. Deshalb erfolgt die weitere Umformung
des Rohlings zu dem endgültigen Bauteil durch Drücken (Rollieren).
-
Um
die Komplexität des weiteren Umformprozesses und die damit
verbundenen Veränderungen in der Form und auch in den Abmessungen
zu verdeutlichen, zeigt die 4 eine perspektivischen Ansicht,
bei der das endgültige Bauteil 20 in einen Rohling 10 der
zuvor beschriebenen Art hinein projiziert wurde. Man sieht, dass
sich bei der weiteren Umformung durch Drücken das Bauteil 20 in
axialer Richtung gegenüber dem Rohling noch erheblich verlängert,
wobei sich der Durchmesser entsprechend nicht unwesentlich reduziert.
Alle weiteren Verformungen geschehen durch Drücken ohne
dass eine spanende Bearbeitung des Werkstücks vorgesehen
ist. Dabei wird die äußere Wandung des Rohlings 10 mit
dem konischen abschnitt 11 und dem zylindrischen Endabschnitt 11a nur
an einer Seite des Werkstücks so eingedrückt,
dass eine bauchige Exzentrizität 21 entsteht.
Dadurch schafft man ein Bauteil, welches an einer Seite mehr Volumen
aufweist, dagegen aber an der gegenüber liegenden Seite
nur wenig Bauraum beansprucht. Dies ist durch die besonderen Anforderungen
für einen solchen Gasfederungstopf, der bei Kraftfahrzeugen
eingesetzt wird, notwendig.
-
Wie 4 zeigt,
erhält das Bauteil 20 in einem oberen im Wesentlichen
axialen Abschnitt, der oberhalb der Exzentrizität 21 liegt
beispielsweise noch umlaufende Rillen 22. Ein etwa zylindrischer Endabschnitt 23 wird
durch Drücken profiliert, so dass er eine zahnartige Außenprofilierung 24 erhält, dabei
aber innen glatt ist. Die Wandstärke wird dabei also partiell
verringert. Die zahnartige Außenprofilierung 24 des
Bauteils 20 dient für die Befestigung eines Faltenbalgs
an dem Gasfederungstopf.
-
Die 5 und 6 zeigen
noch einmal das Bauteil 20 nach Abschluss des Umformprozesses
jeweils in perspektivischer Ansicht, einmal von oben und einmal
von unten. In 5 erkennt man, dass durch den
Drückprozess ein zweiter äußerer mindestens
teilweise zylindrischer rotationssymmetrischer Abschnitt 15 entsteht,
der den ersten Abschnitt 11 in axialer Richtung des Bauteils
verlängert, wobei die Achse dieses zweiten äußeren
Abschnitts 15 nicht mit der Achse des ersten äußeren
Abschnitts 11 zusammenfällt, wobei die Achse des
zweiten äußeren Abschnitts 15 jedoch
mit der Achse 17 (siehe auch die 1 bis 3)
des inneren zylindrischen Abschnitts 13, nämlich
des Doms konzentrisch ist. Man kann in 5 noch einen
Teil des Doms, nämlich den radialen Abschnitt 14 mit
dem Loch 16 erkennen, durch welches die Achse 17 verläuft.
Diese Achse 17 ist also gleichzeitig die Mittelachse des
gesamten rotationssymmetrischen oberen Abschnitts 15 des Bauteils,
welches oberhalb der Exzentrizität 21 liegt. Der
Dom liegt hingegen exzentrisch innerhalb des unteren Bereichs des
Bauteils, welcher im Wesentlichen aus dem Abschnitt 1 des
Rohlings gebildet wird und welcher unterhalb der Exzentrizität 21 liegt.
Die exzentrische Lage des Doms bezüglich des äußeren Abschnitts 11, 11a war
bereits oben unter Bezugnahme auf die 2 und 3 erläutert
worden.
-
In 6 schaut
man unten auf den Boden des fertigen Bauteils 20 und sieht
daher quasi in den Dom hinein. Man erkennt auch hier gut die exzentrische
Lage des Doms bezogen auf den Boden, gebildet aus dem radialen Abschnitt 12 des
Rohlings. Man erkennt, dass dieser Boden des Bauteils auch noch eingedrückte
Sicken 25 aufweist, die bereits im Tiefziehprozess in den
Rohling eingebracht werden. Der konische äußere
Abschnitt 11 der Wand des Rohlings ist noch teilweise vorhanden.
Die durch das Loch 16 gehende Achse fällt mit
der Achse des oberen teilweise zylindrischen Abschnitts 15 des
Bauteils zusammen (siehe 5). Im Bereich des oberen zylindrischen
Abschnitts 15 hat das Bauteil 20 einen geringeren
Durchmesser als in dem verbleibenden äußeren unteren
konischen Abschnitt 11. Der obere in der Grundform zylindrische
Abschnitt 15 umfassend die Rillen 22, die Profilierung 24 und
den zylindrischen Endabschnitt 23 (siehe 4)
wird beim Drückprozess aus dem Material des oberen zylindrischen
Abschnitts 11a und teilweise noch aus dem des konischen
Abschnitts 11 geformt, ebenso wie die Exzentrizität 21.
-
- 10
- Rohling
- 11
- konischer
Abschnitt
- 11a
- zylindrischer
Abschnitt
- 12
- radialer
Abschnitt
- 13
- innerer
zylindrischer Abschnitt
- 14
- radialer
Abschnitt
- 15
- oberer
zylindrischer Abschnitt
- 16
- Loch
- 17
- Achse
- 18
- Sicken
- 20
- Bauteil
- 21
- Exzentrizität
- 22
- Rillen
- 23
- zylindrischer
Endabschnitt
- 24
- Profilierung
- 25
- Sicken
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-