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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsbekleidungsstück sowie ein Sicherheitssystem für Personen in Gefahrensituationen.
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Feuerwehr- und Rettungskräfte müssen bei Bränden oder anderen Gefahrensituationen in Gebäuden oder Industrieanlagen Tätigkeiten unter sehr erschwerten Umweltbedingungen ausführen. In der Atemluft können sich Schadgase, z. B. toxische oder explosive Gase, befinden. Dabei ist es bekannt, mittels eines Gasmessgerätes die Konzentration der Schadgase in der Atemluft zu erfassen und die Person bei einem Überschreiten von Grenzwerten des Schadgases in der Gefahrensituation zu warnen.
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Feuerwehr- und Rettungskräfte sind während der Gefahrensituationen einer starken Reizüberflutung und erheblichen psychischen sowie physischen Belastungen ausgesetzt. Aus diesem Grund werden schwache oder nur schwer erkennbare Warnsignale von den Rettungskräften normalerweise nicht wahrgenommen. Beispielsweise reichen im Allgemeinen einfache Warnlampen an stationären oder portablen Gasmessgeräten nicht aus, weil die Warnlampen bereits in einer geringen Entfernung, insbesondere bei einer geringen Sichtweite wegen einer starken Rauchentwicklung, nicht mehr erkannt werden können. Auch akustische Warneinrichtungen werden aufgrund hoher Lärmpegel nicht mehr erfasst.
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Die
DE 10 2005 045 272 B4 und die
DE 101 40 945 B4 zeigen Gasmessgeräte zur Erfassung von Schadgasen in der Luft. Das Gasmesssystem
1 von
DE 10 2005 045 272 B4 umfasst ein mobiles Messgerät
2 und eine Basisstation
3. Das mobile Messgerät
2 umfasst einen Sauerstoff-Sensor
4, einen CO-Sensor
5, einen H2S-Sensor 6 und einen Sensor
7, der die Konzentration von brennbaren Gasen bestimmt, die durch katalytische Verbrennung entstehen können. Das mobile Messgerät zwei lässt sich in ein Aufnahmefach
31 der Basisstation
3 einstecken. Mithilfe einer Steckverbindung
29 lässt sich ein Batteriepaket
19 an eine Spannungsversorgung
17 ankoppeln, welche das mobile Messgerät
2 mit elektrischer Energie versorgt. Eine Recheneinheit
9 des mobilen Messgeräts
2 wertet Signale der Sensoren aus und zeigt die gemessenen Gaskonzentrationen auf eine Anzeigeeinheit
11 an. Eine Gasprobe wird über einen Probeentnahmeschlauch
26 und einer Pumpe
27 der Basisstation
3 aufgenommen. Eine pneumatische Schnittstelle leitet die angesaugte Gasprobe über eine Messgaspumpe
16 zu den Sensoren. Eine Infrarot-Schnittstelle
30 stellt eine bidirektionale Datenverbindung zwischen der Recheneinheit
9 und einer Recheneinheit
20 der Basisstation
3 her. Die Basisstation
3 umfasst weiterhin verschiedene Alarmgeber
22,
23,
24.
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In
DE 199 64 188 B4 wird ein Sensorsystem
1.1 beschrieben, welches an einer Atemschutzmaske gasdicht befestigt ist. Ein Sensor
1.3 steht in Verbindung mit einem Augenraum
1.4 der Maske. Optische Funktions- und Warneinrichtungen
2.6 befinden sich im Gesichtsfeld eines Trägers der Maske.
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Für die Messung einer Gasprobe wird im Allgemeinen eine Gasmessvorrichtung mit einem oder mehreren Sensoren verwendet, die für die Messung der erwarteten Gaskonzentration vorgesehen und dementsprechend in ihrer Messempfindlichkeit ausgerichtet sind. Das Gasmessgerät besitzt in der Regel eine Auswerteeinheit, die die Messsignale der Sensoren auswertet. Dabei wird von der Auswerteeinheit überprüft, ob die Messsignale einen vorher definierten und voreingestellten Grenzwert überschreiten. Bei eventuellen Grenzwertüberschreitungen oder bei unplausiblen Messwerten wird der Nutzer in der Regel optisch, mechanisch oder akustisch gewarnt.
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Portable Gasmessgeräte werden als persönliche Überwachungsgeräte vom Nutzer bzw. der Person in Gefahrensituation mitgetragen, um Schadgase im Arbeitsbereich schnell zu detektieren und den Nutzer zu warnen. Aufgrund der Mobilität des portablen Gasmessgerätes muss das Gasmessgerät möglichst kompakte Gehäuseabmessungen aufweisen. Dies bedeutet, dass für die Erzeugung von Warnreizen, insbesondere bei einer optischen Alarmierung mittels Licht, nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung steht, so dass der Nutzer im Allgemeinen bei erschwerten Umweltbedingungen den Warnreiz nicht wahrnehmen kann.
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DE 89 09 111 U1 wird ein gasdichter Vollschutzanzug
2 mit einem Mess- und Warngerät
1 beschrieben. Das Gerät
1 ist unter dem Anzug
2 zu tragen und vermag eine explosionsgefährdete Umgebung zu überwachen. Ein Diffusionsmesskopf
3 steht mit der Außenatmosphäre in Verbindung und wird von einem Gehäuse
5 im Anzugstoff
2a aufgenommen. Der Messkopf
3 besitzt Gasspürelemente
9, die von einer Sinterscheibe
11 abgedeckt sind.
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In
DE 20 2008 000 796 U1 wird eine Kleidungsstück
1 in Form einer Weste beschrieben, welche verschiedene Geräte trägt, darunter die folgenden Geräte: mehrere Detektionsgeräte
2,
3,
4, welche schädliche Gase zu erfassen vermögen, Ausgabegeräte, eine Ortungseinheit
5, welche die Position eines Trägers der Weste
1 erfasst, mehrere Videokameras
6, welche die Umgebung und untersuchte Gegenstände erfassen, mehrere Beleuchtungseinheiten
7, ein Schnittstellenmodulator
9, ein Signalkonverter
10 und eine Sensoreinheit
11, welche die Signale der Geräte drahtlos an einen Empfänger versendet. Die Geräte werden innerhalb der Weste
1 mit Datenleitungen
12 miteinander verbunden und sind beispielsweise in Taschen
16 der Weste
1 angeordnet.
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DE 88 14 564 U1 zeigt ein tragbares Gaswarngerät
10 mit einem auswechselbaren Gasdetektor
16, einer Anzeigeeinrichtung
24 für das Detektorsignal, einer Warneinrichtung
20, einer elektrische Schaltung
14 und eine manuell betätigbare Verstelleinrichtung
28, die alle innerhalb eines Gehäuses
12 des Gaswarngeräts
10 oder an diesem Gehäuse
12 angeordnet sind. Die Schaltung
14 verstärkt ein Signal von dem Gasdetektor
16. Mithilfe der Verstelleinrichtung
28 kann ein Benutzer einen Verstärkungsfaktor verändern.
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Stationäre und quasistationäre Gasmessgeräte besitzen eine größere Betriebszeit aufgrund der besseren Energieversorgung. Die Gehäuseabmessungen spielen eine untergeordnete Rolle. Dafür besteht im Allgemeinen keine Möglichkeit einer individuellen Alarmierung des Nutzers.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Sicherheitsbekleidungsstück zur Verfügung zu stellen, das auch unter schwierigen Umweltbedingungen in Gefahrensituationen sicher wahrnehmbare Warnsignale erzeugen kann. Das Sicherheitsbekleidungsstück soll ferner in der Handhabung einfach und zuverlässig sein und geringe Herstellungskosten aufweisen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Sicherheitsbekleidungsstück für Personen in Gefahrensituation, umfassend wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Schall und/oder wenigstens eine mechanische Einrichtung zur Erzeugung eines Warnreizes, der von der Person wahrnehmbar ist, eine Schnittstelle zum Austausch von Daten oder Signalen mit einem Gasmessgerät und eine Energieversorgungseinrichtung zur Versorgung der wenigstens einen Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder der wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Schall und/oder der wenigstens eine mechanische Einrichtung und/oder der Schnittstelle mit Energie, die miteinander in Wirkverbindung stehen zur optischen und/oder akustischen und/oder mechanischen Warnung der Person bei einem Überschreiten wenigstens eines Grenzwertes von wenigstens einem Schadgas oder bei wenigstens einem unplausiblen Messwert der von dem Gasmessgerät erfassten Luft.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Licht wenigstens eine LEC-Leuchtfläche und/oder wenigstens eine LED.
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In einer ergänzenden Ausführungsform ist die wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Schall ein elektrisches und/oder elektronisches und/oder ein elektromechanisches Bauteil zur Erzeugung von Schall.
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Lösungsgemäß ist die wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder die wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Schall und/oder die wenigstens eine mechanische Einrichtung, vorzugsweise unlösbar, in und/oder an dem Herstellungsmaterial des Sicherheitsbekleidungsstückes, z. B. ein Stoff, Textile, Leder und/oder Kunststoff, integriert.
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Lösungsgemäß bildet die wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder die wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Schall und/oder die wenigstens eine mechanische Einrichtung einen Bestandteil des Sicherheitsbekleidungsstückes, nämlich einen Teil der beim Tragen des Sicherheitsbekleidungsstückes sichtbaren Oberfläche. In einer Ausgestaltung nimmt diese Einrichtung wenigstens 5 %, vorzugsweise wenigstens 5 bis 40 %, insbesondere wenigstens 40 bis 80 %, der Oberfläche, insbesondere der beim Tragen des Sicherheitsbekleidungsstückes sichtbaren Oberfläche, ein.
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Zweckmäßig umfasst das Sicherheitsbekleidungsstück eine Steuerungs- und/oder Regeleinheit zur Steuerung und/oder Regelung der wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder der wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Schall und/oder der mechanischen Einrichtung und/oder der Schnittstelle.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Steuerungs- und/oder Regeleinheit von der Energieversorgungseinrichtung mit Energie, insbesondere elektrischen Strom, versorgbar.
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Insbesondere umfasst das Sicherheitsbekleidungsstück wenigstens eine Leitung zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen der wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder der wenigstens einen Einrichtung zur Erzeugung von Schall und/oder der wenigstens einen mechanische Einrichtung und/oder der Schnittstelle und/oder der Steuerungs- und Regeleinheit und/oder der Energieversorgungseinheit.
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Lösungsgemäß ist die Schnittstelle drahtlos und bewerkstelligt insbesondere den Austausch von Daten oder Signalen beispielsweise mittels einer IR-Funkverbindung oder einer Bluetooth-Funkverbindung.
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Lösungsgemäß umfasst das Sicherheitsbekleidungsstück eine mechanische Adaptierung zur, vorzugsweise lösbaren, Befestigung des Gasmessgerätes an der Sicherheitsbekleid u ng.
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Insbesondere ist das Sicherheitsbekleidungsstück ein Sicherheitshelm oder ein Sicherheitsleibgurt oder eine Sicherheitsweste.
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In einer ergänzenden Ausführungsform ist die Energieversorgungseinrichtung eine Batterie.
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Zweckmäßig umfasst das Sicherheitsbekleidungsstück ein portables Gasmessgerät.
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In einer weiteren Variante umfasst das Gasmessgerät wenigstens einen Sensor zur Erfassung der Konzentration von Schadstoffen und/oder eine Datenaufbereitungseinheit zur Aufbereitung der von dem wenigstens einen Sensor erfassten Daten und/oder eine Steuerungs- und/oder Regeleinheit und/oder ein, vorzugsweise optisches, Anzeigeelement und/oder eine Gasmessgerät-Schnittstelle zum Austausch von Daten oder Signalen mit der an dem Sicherheitsbekleidungsstück angeordneten Schnittstelle.
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Ein Sicherheitssystem für Personen in Gefahrensituation zur optischen und/oder akustischen und/oder mechanischen Warnung der Person bei einem Überschreiten wenigstens eines Grenzwertes von wenigstens einem Schadgas oder bei wenigstens einem unplausiblen Messwert der von einem Gasmessgerät erfassten Luft umfasst ein oben beschriebenes Sicherheitsbekleidungsstück und ein, insbesondere stationäres oder quasistationäres, Gasmessgerät, wobei Daten oder Signale zwischen dem Gasmessgerät und dem Sicherheitsbekleidungsstück austauschbar sind zur Warnung der Person.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind die Daten oder Signale von einer Gasmessgerät-Schnittstelle zu der Schnittstelle übertragbar.
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Insbesondere sind die Schnittstelle und/oder die Gasmessgerät-Schnittstelle drahtlos oder drahtgebunden.
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In einer Variante ist das Gasmessgerät portabel, d. h. tragbar, oder stationär oder quasistationär ist.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine mechanische Einrichtung ein Vibrator.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Sicherheitsbekleidungsstück einen Schalter zum Ein- und Ausschalten der wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung von Licht und/oder der wenigstens einen Einrichtung zur Erzeugung von Schall und/oder der wenigstens einen mechanischen Einrichtung.
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Im Nachfolgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
- 1 ein Blockdiagramm eines Sicherheitsleibgurtes mit einer LEC-Leuchtfläche und einem portablen Gasmessgerät zum Schutz von Personen in Gefahrensituation,
- 2 ein Blockdiagramm des Sicherheitsleibgurtes mit der LEC-Leuchtfläche und einem separaten stationären, nicht an dem Sicherheitsleibgurt angeordneten Gasmessgerät zum Schutz von Personen in Gefahrensituation und
- 3 eine perspektivische Ansicht des Sicherheitsleibgurtes gemäß 1.
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In 1 ist ein Blockdiagramm eines als Sicherheitsleibgurt 2 ausgebildeten Sicherheitsbekleidungsstückes 1 in der unteren Hälfte von 1 und eines portablen Gasmessgerätes 12 in der oberen Hälfte von 1 dargestellt, wobei das tragbare bzw. portable Gasmessgerät 12 an dem Sicherheitsleibgurt 2 befestigt ist. Das Gasmessgerät 12 umfasst Sensoren 13 zur Messung der Konzentration von Schadgasen, z. B. toxische, explosive und/oder brennbare Gase. Die Sensoren 13 sind mittels einer Signalaufbereitungseinheit 14 an eine zentrale Steuerungs- und Regeleinheit 11 angeschlossen, welche die gemessenen Gaskonzentrationen mittels eines Programmmoduls 15 auswertet, das Bestandteil der Steuerungs- und Regeleinheit 11 ist. Damit kann die gemessene Konzentration des Schadgases mit vorgegebenen Grenzwerten verglichen werden und bei einem Überschreiten des Grenzwertes die Person in Gefahrensituation gewarnt werden. Ein optisches Anzeigeelement 16, z. B. eine Lampe, zeigt das Überschreiten eines Grenzwertes des Schadgases an dem Gehäuse (nicht dargestellt) des Gasmessgerätes 12 an. Eine Gasmessgerät-Schnittstelle 6 des Gasmessgerätes 12 dient als Sendeeinheit 7 zur Übermittlung eines Warnsignales an eine als Empfangseinheit 8 ausgebildete Schnittstelle 5 an dem Sicherheitsleibgurt 2. Mittels einer nicht dargestellten mechanischen Adaptierung, z. B. ein Klipp, ist das Gasmessgerät 12 an dem Sicherheitsleibgurt 2 befestigt, wobei die mechanische Adaptierung derart ausgebildet ist, dass bestehende Gerätekonzepte für portable Gasmessgeräte 12 ohne Modifikationen an der mechanischen Adaptierung befestigt werden können (nicht dargestellt). Die Gasmessgerät-Schnittstelle 6 und die Schnittstelle 5 sind im Allgemeinen drahtgebunden, weil sowohl das Gasmessgerät 12 mit der Gasmessgerät-Schnittstelle 6 als auch die Schnittstelle 5 der LEC-Leuchtfläche 4 an dem Sicherheitsleibgurt 2 angeordnet sind und somit leicht eine kabel- bzw. drahtgebundene Übertragung des Alarmsignales möglich ist. Abweichend hiervon können die Schnittstelle 5 und die Gasmessgerät-Schnittstelle 6 auch drahtlos bzw. funkgebunden sein (nicht dargestellt).
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Die Empfangseinheit 8 ist an dem Sicherheitsleibgurt 2 (1 und 3) mittels einer Aufnahme 17 lösbar befestigt. Der Sicherheitsleibgurt 2 ist mit einer LEC-Leuchtfläche 4 als Einrichtung 3 zur Erzeugung von Licht als Warnreiz und mit einer Steuerungs- und Regeleinheit 11 versehen. Die LEC-Leuchtfläche 4 als eine elektrolumineszierende Fläche ist eine aktive Leuchtfläche, d. h. erzeugt Licht und hat die Eigenschaft bei einer geringen Energieaufnahme eine hohe Strapazierfähigkeit zur Verfügung zu stellen. Eine Phosphorschicht ist zwischen mehreren Kunststoffschichten eingebracht und mittels hochfrequenter elektrischer Spannung zum Leuchten angeregt. Im Gegensatz zu bekannten reflektierenden Materialien sind LEC-Leuchtflächen 4 nicht auf externe Bezugsquellen von Licht angewiesen, weil sie selbständig Licht emittieren. Aus diesem Grund ergibt sich für LEC-Leuchtflächen 4 eine gute Sichtbarkeit auch bei schlechten Sichtbedingungen, z. B. bei Rauch, Regen oder Nebel. Außerdem wird das emittierte Licht der LEC-Leuchtfläche 4 nicht als blendend oder irritierend von Nutzer empfunden, so dass die Person in Gefahrensituation nicht abgelenkt wird. Mittels eines nicht dargestellten Schalters kann die LEC-Leuchtfläche 4 ein- und ausgeschaltet werden.
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Die Empfangseinheit 8, die Steuerungs-und Regeleinheit 11 und die LEC-Leuchtfläche sind mittels elektrischer Leitungen 18 miteinander verbunden. Ein von der Empfangseinheit 8 empfangenes Warnsignal wird durch die elektrische Leitung 18 zu der Steuerungs- und Regeleinheit 11 geleitet. Eine als Batterie 10 ausgebildete Energieversorgungseinrichtung 9 versorgt mittels nicht dargestellter elektrischer Leitungen die Empfangseinheit 8, die Steuer- und Regeleinheit 11 und die LEC-Leuchtfläche 4 mit elektrischen Strom. Beim Empfang des Alarmsignales wird von der Steuerungs- und Regeleinheit 11 in den entsprechenden Schichten in der LEC-Leuchtfläche 4 eine modulierte elektrische Spannung angelegt, so dass die LEC-Leuchtfläche 4 Licht emittiert und die Person somit optisch vor einer gefährlichen Schadgaskonzentration gewarnt wird.
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In 2 ist ein Sicherheitssystem 19 für Personen in Gefahrensituationen mit einem Sicherheitsleibgurt 2 und einem stationären oder quasistationären Gasmessgerät 12 dargestellt. Das Gasmessgerät 12 entspricht im Aufbau dem in 1 dargestellten Gasmessgerät 12 mit dem Unterschied, dass es nicht portabel ist. Der Sicherheitsleibgurt 2 entspricht im Aufbau dem in 1 dargestellten Sicherheitsleibgurt 2. Die Gasmessgerät-Schnittstelle 6 und die Schnittstelle 5 sind im Allgemeinen drahtlos bzw. funkgebunden, weil das Gasmessgerät 12 stationär ist und die Empfangseinheit 8 an dem Sicherheitsleibgurt 2 mobil von dem Benutzer getragen wird. Dabei kommen beispielsweise eine IR-Funkverbindung oder eine Bluetooth-Funkverbindung in Betracht. Eine kabelgebundene Gasmessgerät-Schnittstelle 5 und Schnittstelle 6 sind deshalb nur schwer zu realisieren. Bei einem Überschreiten des Grenzwertes des Schadgases wird von der stationären Sendeeinheit 7 als Gasmessgerät-Schnittstelle 6 ein Warnsignal an die mobile Empfangseinheit 8 als Schnittstelle 5 an dem Sicherheitsleibgurt 2 gesendet. Die Steuerungs- und Regeleinheit 11 aktiviert daraufhin die LEC-Leuchtfläche 4, so dass der Benutzer gewarnt wird.
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In 3 ist eine perspektivische Ansicht des Sicherheitsleibgurtes 2 dargestellt. Am Sicherheitsleibgurt 2 mit einer Schnalle 20 sind mehrere LEC-Leuchtflächen 4 angeordnet. Ferner sind am Sicherheitsleibgurt 2 das portable Gasmessgerät 12, eine Batterie 10 und eine als Empfangseinheit 8 ausgebildete Schnittstelle 5 fixiert. Die ebenfalls an dem Sicherheitsleibgurt 2 befestigte Steuereinheit 11 sowie die Leitungen 18 sind in 3 nicht dargestellt.
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Die
DE 10 2005 045 272 B4 und/oder die
DE 101 40 945 B4 zeigt eine weitere Variante des Gasmessgerätes
12. Die
DE 10 2005 045 272 B4 und/oder die
DE 101 40 945 B4 wird bzw. werden hierzu, insbesondere soweit sinnvoll und/oder kompatibel, in diese Schutzrechtsanmeldung aufgenommen. Die einzelnen Varianten und/oder Ausführungsbeispiele sind, soweit sinnvoll, miteinander kombinierbar.
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Der optische Warnreiz, d. h. das von der LEC-Leuchtfläche 4 emittierte Licht, kann unterschiedliche Farben und/oder unterschiedliche Lichtstärken und/oder unterschiedliche Blinkfrequenzen aufweisen. Dabei können unterschiedliche Farben und/oder unterschiedliche Lichtstärken und/oder unterschiedliche Blinkfrequenzen verschiedene Bedeutungen zugeordnet werden, beispielsweise ein Geräte- oder Batteriealarm oder verschiedene Gefahrenstufen oder verschieden hohe Grenzwerte für die gleichen Schadgase oder verschiedene Schadgase (nicht dargestellt).
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Eine weitere Möglichkeit die Sicherheit der Person in Gefahrensituation zu verbessern besteht darin, einen Tote-Mann-Schalter in das Sicherheitsbekleidungsstück 1 zu integrieren. Dazu werden im und/oder an dem Sicherheitsbekleidungsstück ein oder mehrere Beschleunigungssensoren eingebaut, die nach einer vordefinierten Zeit ohne Bewegung mittels der Steuerungs- und Regeleinheit 11 einen optischen Alarm, d. h. das Aktivieren der LEC-Leuchtflächen 4, auslösen. Ein bewusstloser Nutzer kann damit schnell erkannt und gefunden werden (nicht dargestellt).
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Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitsbekleidungsstück 1 erhebliche Vorteile verbunden. Der Nutzer wird in Gefahrensituationen von einer in dem Sicherheitsbekleidungsstück 1 integrierten LEC-Leuchtfläche 4 bezüglich gefährlicher Schadgase gewarnt. Die LEC-Leuchtfläche 4 ist daher räumlich sehr nahe an der Person angeordnet, so dass das emittierte Licht auch unter sehr eingeschränkten Sichtverhältnissen wahrgenommen werden kann. Darüber hinaus können sowohl portable als auch stationäre Gasmessgeräte 12 eingesetzt werden, welche die LEC-Leuchtfläche 4 bei hohen Konzentrationen an Schadgasen aktvieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitsbekleidungsstück
- 2
- Sicherheitsleibgurt
- 3
- Einrichtung zur Erzeugung von Licht
- 4
- LEC-Leuchtfläche
- 5
- Schnittstelle
- 6
- Gasmessgerät-Schnittstelle
- 7
- Sendeeinheit
- 8
- Empfangseinheit
- 9
- Energieversorgungseinrichtung
- 10
- Batterie
- 11
- Steuerungs- und Regeleinheit
- 12
- Gasmessgerät
- 13
- Sensor
- 14
- Signalaufbereitungseinheit
- 15
- Programmmodul
- 16
- Optisches Anzeigeelement
- 17
- Aufnahme für die Empfangseinheit
- 18
- Leitung
- 19
- Sicherheitssystem
- 20
- Schnalle