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Die
Erfindung betrifft einen Doppelanker zur lösbaren Verankerung
eines Gegenstands, insbesondere eines Grabsteins, eines Denkmals
oder dgl., an einem anderen Gegenstand. Ferner betrifft die Erfindung
einen entsprechenden Kit sowie ein entsprechendes Verfahren.
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Nach
dem Stand der Technik wird beispielsweise ein von einem Steinmetz
gestalteter Grabstein mittels eines Ankers an einem Fundamentkörper
befestigt. Dazu wird eine Ankerstange in einer Bohrung des Fundaments
beispielsweise mittels eines 2-Komponenten Kunstharzes oder Zement
fixiert. In einer im Grabstein vorgesehenen Bohrung kann gemäß der
DE 39 15 667 A1 ein
Kopfstück vorgesehen sein, aus dem beim Aufsetzen des Grabsteins
ein Klebstoff herausgedrückt wird, welcher die Ankerstange gegenüber
dem Grabstein unlösbar fixiert. Die
DE 39 15 666 A1 sowie
DE 39 15 665 A1 beschreiben
weitere Ausgestaltungen des Kopfstücks, welche eine lösbare
Verbindung des Grabsteins mit dem Anker ermöglichen. Der
Grabstein kann dabei durch einfaches Abheben vom Fundament gelöst
werden. Eine solche durch einfaches Abheben lösbare Verbindung wird
aus verschiedenen Gründen häufig nicht als ausreichend
angesehen.
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Die
DE 100 44 758 C1 offenbart
einen Doppelspreizanker zur Verankerung von Denkmälern. Dabei
ist in einer im Fundament vorgesehenen Bohrung ein erster Spreizdübel
und in einer im Denkmal vorgesehenen weiteren Bohrung ein weiterer
Spreizdübel aufgenommen. Zur Montage wird eine Ankerstange
in die Spreizdübel eingesetzt und anschließend
das Denkmal auf dem Fundament um etwa 90° rotiert, so dass
die Spreizdübel gespreizt und damit das Denkmal fixiert
wird. Bedingt durch die Beschaffenheit des Materials des Fundaments
oder des Denkmals kann es dazu kommen, dass eine Rotation des Denkmals
um 90° nicht ausreichend ist, um die Spreizdübel
fest im Fundament oder im Denkmal zu verspannen. Andererseits kann
es auch dazu kommen, dass durch die Spreizwirkung der Dübel
das Fundament oder das Denkmal gesprengt wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu
beseitigen. Es soll insbesondere ein Doppelanker angegeben werden, mit
dem ein Gegenstand sicher und zuverlässig an einem anderen
Gegenstand verankert werden kann, ohne das ein Risiko einer Beschädigung
des Gegenstands oder des anderen Gegenstands bei der Verankerung
besteht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 13 und
24 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüchen
2 bis 12, 14 bis 23 und 25 bis 27. Nach Maßgabe der Erfindung
ist ein Doppelanker zur lösbaren Verankerung eines Gegenstands,
insbesondere eines Grabsteins, Denkmals oder dgl., an einem anderen
Gegenstand vorgesehen mit
einer ersten Ankerhülse
zur Befestigung in einer im Gegenstand vorgesehenen Bohrung und
einer zweiten Ankerhülse zur Befestigung in einer im anderen Gegenstand
vorgesehenen weiteren Bohrung,
einer Ankerstange, deren erster
Ankerabschnitt in der ersten Ankerhülse in einer Richtung
parallel zu ihrer Ankerstangenachse fixiert und um die Ankerstangenachse
drehbar gehalten ist, und deren zweiter Ankerabschnitt so ausgebildet
ist, dass er durch Drehen der Ankerstange relativ zur zweiten Ankerhülse fest
mit der zweiten Ankerhülse verbindbar ist,
wobei die
Ankerstange (10) am zweiten Ankerabschnitt (A2) einen radialen
Vorsprung (14) aufweist und wobei innerhalb der zweiten
Ankerhülse (5) eine wendelartige Gleitfläche
(17) vorgesehen ist, auf welcher der Vorsprung (14)
beim Drehen der Ankerstange (10) zum Verspannen der Ankerhülsen
(1, 5) gleitet,
wobei die Ankerstange zwischen
dem ersten und dem zweiten Ankerabschnitt einen ersten Werkzeugeingriffsabschnitt
zum Eingriff eines ersten Werkzeugs zum Drehen der Ankerstange aufweist.
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Nach
dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Ankerstange in
ihrem ersten Ankerabschnitt in der ersten Ankerhülse frei
drehbar und gleichzeitig so gehalten, dass sie vertikal nicht herausgezogen
werden kann. Durch eine Drehung des ersten Ankerabschnitts in der
ersten Ankerhülse wird insbesondere keine Spreizung der
ersten Ankerhülse bewirkt. Die erste Ankerhülse
wird in einer im anderen Gegenstand vorgesehenen Bohrung mittels
eines Zements, Klebers oder dgl. fixiert. Indem zwischen dem ersten
und dem zweiten Ankerabschnitt ein Werkzeugeingriffsabschnitt vorgesehen
ist, kann die Ankerstange solange gedreht werden, bis eine feste
Verbindung zwischen dem Gegenstand und dem anderen Gegenstand erreicht
worden ist. Die Verbindung ist dabei so, dass der Gegenstand nicht durch
Abheben vom anderen Gegenstand gelöst werden kann. Die
feste Verbindung kann durch gegengesetztes Drehen der Ankerstange
wieder gelöst werden. Zu diesem Zweck kann wiederum das
Werkzeug am Werkzeugeingriffsabschnitt angesetzt werden. Der radiale
Vorsprung kann insbesondere nach Art einer sich von der Ankerstange
erstreckenden Nase ausgebildet sein, welche an ihrer dem Werkzeugeingriffsabschnitt
zugewandten Seite abgerundet ausgebildet ist.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist der Begriff "anderer Gegenstand"
allgemein zu verstehen. Es kann sich bei dem "anderen Gegenstand" beispielsweise
um ein Fundament, eine Gebäudewand, einen Felsen, einen
Sockel oder dgl. handeln.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist eine Länge der Ankerstange
so ausgebildet, dass bei in die Ankerhülsen vollständig
eingesteckter Ankerstange zwischen den Ankerhülsen ein
den Eingriff in den ersten Werkzeugeingriffsabschnitt ermöglichender
Abstand zwischen dem Gegenstand und dem anderen Gegenstand verbleibt.
Bei dieser Ausgestaltung ist es insbesondere nicht erforderlich,
eine Ausnehmung im Gegenstand und/oder im anderen Gegenstand vorzusehen,
welche einen Eingriff des Werkzeugs in den Werkzeugeingriffsabschnitt
ermöglicht. Die erste Ankerhülse kann an ihrem
ersten Ende verschlossen sein. In gleicher Weise kann die zweite
Ankerhülse an ihrem dritten Ende verschlossen sein. Unter
dem ersten und dem dritten Ende werden dabei diejenigen Enden der
Ankerhülsen verstanden, welche sich im Montagezustand in
der Nähe des Bohrgrunds der Bohrungen befinden. Durch das Verschließen
des ersten und des dritten Endes wird ein unerwünschtes
Eindringen eines zum Fixieren der Ankerhülsen in die Bohrlöcher
eingebrachten Zements, Klebstoffs oder dgl. vermieden.
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In
herstellungstechnischer Hinsicht hat es sich dabei als vorteilhaft
erwiesen, zum Verschließen des ersten Endes ein erstes
Schraubelement und zum Verschließen des dritten Endes ein,
vorzugsweise identisch zum ersten Schraubelements ausgebildetes,
zweites Schraubelement zu verwenden. Es kann dabei auf herkömmlich
verfügbare Schraubverschlussbolzen zurückgegriffen
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der erste Ankerabschnitt
in der ersten Ankerhülse mittels zweier Gewindehalbschalen
gehalten. Zur Montage des ersten Ankerabschnitts in der ersten Ankerhülse
können die beiden Gewindehalbschalen zwischen einem radial
umlaufenden Vorsprung an der ersten Ankerhülse und einem
den Werkzeugeingriffsabschnitt bildenden weiteren Vorsprung eingelegt
und nachfolgend in ein in der ersten Ankerhülse vorgesehenes
Gewinde eingeschraubt werden. Die Herstellung derartiger Gewindehalbschalen
ist einfach durch ein axiales Zersägen eines entsprechenden
Gewinderohrs möglich.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist am dem zweiten Ende gegenüberliegenden
vierten Ende der zweiten Ankerhülse eine zum Aufriss der
Ankerstange im zweiten Ankerabschnitt korrespondierend ausgebildete
Einstecköffnung vorgesehen. Nach einer weiteren Ausgestaltung
sind die Einstecköffnung und die Gleitfläche zweckmäßigerweise
durch ein entsprechend ausgebildetes, in das vierte Ende einschraubbares
Gewinderohr gebildet. Dabei kann das Gewinderohr einen Schlitz zum
Einführen des Vorsprungs sowie die wendelartig bzw. helisch
ausgebildete Gleitfläche an ihrem im eingeschraubten Zustand
innerhalb der zweiten Ankerhülse befindlichen Ende aufweisen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, das die Ankerstange
am freien Ende des zweiten Ankerabschnitts ein Gewinde zur Befestigung
eines Verlängerungselements aufweist. In diesem Fall kann
auch die zweite Ankerhülse durch Ansetzen eines Verlängerungsstücks
verlängert werden. Damit kann der erfindungsgemäße
Doppelanker einfach an die jeweiligen Gegebenheiten, insbesondere
das Gewicht des zu befestigenden Gegenstands, angepasst werden.
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Nach
einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal können an der zweiten
Ankerhülse radial nach außen verschwenkbare Klauen
vorgesehen sein. In diesem Fall kann die zweite Ankerhülse
an ihrem vierten Ende einem zweiten Werkzeugeingriffsabschnitt zum
Eingriff eines weiteren Werkzeugs zum Drehen der zweiten Ankerhülse
aufweisen. Mittels der an der zweiten Ankerhülse radial
nach außen verschwenkbare Klauen kann diese durch Drehen
derselben insbesondere in einem aus Holz hergestellten Gegenstand
einfach und zuverlässig verankert werden. Es ist dazu insbesondere
nicht erforderlich, die zweite Ankerhülse in den Gegenstand
mittels eines Klebstoffs einzukleben. Der zweite Werkzeugeingriffsabschnitt
zum Eingriff eines weiteren Werkzeugs kann in einem einfachen Fall
aus zwei einander gegenüberliegenden Bohrungen gebildet
sein, welche in der Wand des Gewinderohrs vorgesehen sind. Das weitere
Werkzeug kann in diesem Fall eine Stange mit zwei Zapfen zum Eingriff
in die Bohrungen sein, welche damit ein Drehen der zweiten Ankerhülse
in der im Gegenstand vorgesehenen Bohrung ermöglicht.
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Nach
weiterer Maßgabe der Erfindung ist ein Kit vorgesehen,
der einen erfindungsgemäßen Doppelanker sowie
eine Ankerplatte umfasst.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist die Bohrung in der Ankerplatte
vorgesehen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung verjüngt sich die Bohrung
in Richtung des Gegenstands konisch.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist eine Armierung in der Ankerplatte
vorgesehen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung weist die Ankerplatte zumindest einen
Durchbruch für ein Befestigungsmittel zur Befestigung an
einem Erdanker auf. Vorteilhafterweise durchgreift der Durchbruch eine
Stahlstruktur der Armierung.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung umfasst der Kit zumindest einen, vorzugsweise
zwei, Erdanker zur Verankerung der Ankerplatte im Erdreich.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung weist die Ankerplatte in einem zum
Abstützen des Gegenstands vorgesehenen Bereich B1 zumindest
einen in Richtung des Gegenstands vorspringenden Abstandshalter
zum Abstützen des Gegenstands mit dem Abstand gegenüber
der Ankerplatte auf.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Kit vorgesehen,
umfassend einen erfindungsgemäßen Doppelanker
sowie zumindest einen losen Abstandshalter zum Abstützen
des Gegenstands mit dem Abstand gegenüber dem anderen Gegenstand.
Bei dem Abstandshalter kann es sich beispielsweise um aus Kunststoff
oder Hartgummi hergestellte Abstandshalter handeln, welche zwischen
dem Gegenstand und dem anderen Gegenstand zur Sicherstellung eines
gleichbleibenden Abstands eingelegt oder aufgeklebt werden. In einer weiteren
Ausgestaltung umfasst der Kit ferner einen Klebstoff zum Fixieren
der Ankerhülsen. Es kann sich dabei um ein herkömmliches
2-Komponentenharz handeln, wie es beispielsweise zum Fixieren von
Gewindestangen in einem Ziegelmauerwerk verwendet wird. In einer
weiteren Ausgestaltung kann der Kit außerdem das Werkzeug
und/oder das weitere Werkzeug umfassen. Bei dem Werkzeug kann es
sich um einen flachen Schraubenschlüssel handeln, dessen Höhe
geringer als der Abstand ist. Das weitere Werkzeug kann – wie
vorstehend erläutert worden ist – ähnlich
einem Spannschlüssel für einen Winkelschleifer
ausgebildet sein.
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Nach
weiterer Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur lösbaren
Verankerung eines Gegenstands, insbesondere eines Grabsteins, Denkmals oder
dgl., an einem anderen Gegenstand unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Doppelankers mit folgenden Schritten vorgesehen:
Einsetzen
des ersten Ankerabschnitts der Ankerstange in die erste Ankerhülse,
Aufsetzen
des Gegenstands, wobei der zweite Ankerabschnitts der Ankerstange
in die mit der zweiten Ankerhülse versehene weitere Bohrung
eingeführt wird und
Verspannen der Ankerhülsen
durch Drehen der Ankerstange relativ zur zweiten Ankerhülse
mit einem in einen zwischen dem ersten und dem zweiten Ankerabschnitt
vorgesehenen Werkzeugeingriffsabschnitt eingreifenden Werkzeug zum
Drehen der Ankerstange.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung erfolgt zunächst ein Einsetzen
und Fixieren der ersten Ankerhülse in der Bohrung des anderen
Gegenstands.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist der andere Gegenstand eine Ankerplatte
und das Verfahren umfasst weiterhin die folgenden Schritte:
Einbringen
der Erdanker in den Untergrund mit einem zu den in der Ankerplatte
vorgesehenen Durchbrüchen zur Aufnahme der Befestigungsmittel
korrespondierenden Abstand,
Setzen der Ankerplatte und
Befestigen
der Ankerplatte in den Erdankern mittels der Befestigungsmittel.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung sind die erste Ankerhülse
und die Ankerstange in der Bohrung der Ankerplatte vormontiert.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Schnittansicht durch einen Doppelanker,
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2a eine
erste Seitenansicht der Ankerstange gemäß 1,
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2b eine
zweite Seitenansicht der Ankerstange gemäß 1,
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3a eine
erste Querschnittsansicht einer Ankerstangenverlängerung,
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3b eine
zweite Querschnittsansicht der Ankerstangenverlängerung
gemäß 3a,
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4 eine
Querschnittsansicht durch eine weitere Ankerstangenverlängerung,
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5 eine
Querschnittsansicht durch ein Verlängerungsstück
für eine Ankerhülse,
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6 einen
Axialschnitt durch eine zweite Ankerhülse mit radial verschwenkbaren
Klauen,
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7 eine
Seitenansicht gemäß 6,
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8 eine
perspektivische Ansicht einer Ankerplatte,
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9 eine
perspektivische Ansicht einer Armierung für die Ankerplatte
gemäß 8,
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10 eine
perspektivische Ansicht der Ankerplatte gemäß 8 mit
der Armierung gemäß 9 und
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11 eine
Seitenansicht eines Erdankers.
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In 1 ist
eine erste Ankerhülse 1 mittels eines Klebstoffs 2,
z. B. eines 2-Komponentenharzes in einer in einem Fundament 3 vorgesehenen
Bohrung 4 befestigt. In ähnlicher Weise ist eine
zweite Ankerhülse 5 mittels des Klebstoffs 4 in
einer in einem Gegenstand 6, z. B. einem Grabstein, Denkmal oder
dgl., vorgesehenen weiteren Bohrung 7 befestigt.
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Die
erste Ankerhülse 1 ist mit ihrem ersten Ende E1
mit einem ersten Schraubelement 8 verschlossen. Ein zweites
Ende der ersten Ankerhülse 1 ist mit den Bezugszeichen
E2 bezeichnet. Die zweite Ankerhülse 5 ist an
ihrem dritten Ende E3 mit einem zweiten Schraubelement 9 verschlossen.
Ein viertes Ende der zweiten Ankerhülse 5 ist
mit den Bezugszeichen E4 bezeichnet.
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Eine
Ankerstange 10 weist einen in die erste Ankerhülse 1 eingesteckten
ersten Ankerabschnitt A1 und einen in die zweite Ankerhülse 5 eingesteckten
zweiten Ankerabschnitt A2 auf. Zwischen dem ersten Ankerabschnitt
A1 und dem zweiten Ankerabschnitt A2 ist ein mit dem Bezugszeichen
W bezeichneter Werkzeugeingriffsabschnitt vorgesehen. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist der Werkzeugeingriffsabschnitt
W in Form eines Sechskants ausgebildet, welcher das Eingreifen eines
Gabelschlüssels ermöglicht. Um ein Eindringen
von Feuchtigkeit und/oder Schmutz in die erste Ankerhülse 1 zu
vermeiden, kann vorzugsweise unterhalb des Werkzeugeingriffsabschnitts
W eine die Ankerstange 10 umgebende Dichtung vorgesehen
sein. Es kann sich dabei beispielsweise um eine O-Ring-Dichtung
oder auch einen Gummilappen handeln, durch den die Ankerstange 10 in
die erste Ankerhülse 1 gesteckt ist.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, ist eine Länge der
Ankerstange 10 so gewählt, dass bei in die erste Ankerhülse 1 eingestecktem
ersten Ankerabschnitt A und in die zweite Ankerhülse 5 eingestecktem
zweiten Ankerabschnitt 2 zwischen dem Funda ment 3 und
dem Gegenstand 6 ein Abstand Ab verbleibt, der einen Eingriff
in den Werkzeugeingriffsabschnitt W ermöglicht. Mit dem
Bezugszeichen 11 sind zwischen dem Fundament 3 und
dem Gegenstand 6 vorgesehene Abstandshalter bezeichnet,
welche beispielsweise aus Kunststoff oder Hartgummi hergestellt
sein können.
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Der
erste Ankerabschnitt A1 weist einen radial umlaufenden ersten Vorsprung 12 auf,
der mit in die erste Ankerhülse 1 eingeschraubten
Gewindehalbschalen 13 derart zusammenwirkt, das die Ankerstange 10 mit
ihrem ersten Ankerabschnitt A1 in der ersten Ankerhülse
frei drehbar ist, aus dieser jedoch nicht herausgezogen werden kann.
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Die
Ankerstange 10 weist an ihrem zweiten Ankerabschnitt A2
eine Nase 14 auf, welche an ihrer dem Werkzeugeingriffsabschnitt
W zugewandten Seite abgerundet ist oder eine Schrägfläche
aufweist. Ein mit dem Bezugszeichen 15 bezeichnetes Gewinderohr
ist mit einem Schlitz 16 versehen, welcher das Einführen
der Nase 14 ermöglicht. Das Gewinderohr 15 weist
ferner eine wendelartige Gleitfläche 17 auf, auf
welcher die Nase 14 beim Drehen der Ankerstange 10 gleitet
und damit die erste Ankerhülse 1 gegen die zweite
Ankerhülse 5 verspannt. Um eine einfache und schnelle
Verspannung zu ermöglichen, weist die wendelartige Gleitfläche 17 vorzugsweise
eine Steigung im Bereich von 0,5 bis 3 cm/Umdrehung auf.
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Die
erste Ankerstange 10 weist am freien Ende des zweiten Ankerabschnitts
A2 ein Gewinde 18 auf, welches die Anbringung einer Ankerstangenverlängerung
ermöglicht.
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Die 2a und 2b zeigen
die Ankerstange 10 in zwei verschiedenen Seitenansichten. Wie
daraus ersichtlich ist, weist die Nase 14 eine dem Werkzeugeingriffsabschnitt
W zugewandte Schrägfläche auf, deren Neigung korrespondierend zur
wendel artigen Gleitfläche 17 des Gewinderohrs 15 ausgebildet
ist. Die Nase 14 kann in eine entsprechende Ausnehmung
der Gewindestange 10 eingesteckt oder eingepresst sein.
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Die 3a und 3b zeigen
Querschnittsansichten einer ersten Ankerstangenverlängerung 19.
Ein Verlängerungsabschnitt A3, weist eine Gewindehülse 20a auf,
deren Innengewinde 20 zum Gewinde 18 der Ankerstange 10 korrespondiert.
D. h. die Ankerstange 10 kann mit ihrem Gewinde 18 in das
Innengewinde 20 eingeschraubt werden. Alternativ kann die
Ankerstangenverlängerung 19 auch durch eine Madenschraube
seitlich mit der Ankerstange 10 verspannt werden, wobei
die Madenschraube in eine seitlich in der Ankerstangenverlängerung 19 vorgesehene Öffnung
(nicht gezeigt) und eine in der Ankerstange 10 vorgesehene
(ebenfalls nicht gezeigte) korrespondierende Öffnung eingebracht
wird. Die Ankerstangenverlängerung 19 ist mit Markierungen 21 versehen,
welche das Kürzen der Ankerstangenverlängerung 19 erleichtern.
Die gezeigte Ankerstangenverlängerung 19 kann
insbesondere dann verwendet werden, wenn zwischen einem Fundament 3,
in das die erste Ankerhülse 1 eingesetzt ist,
und einem Grabstein, in den die zweite Ankerhülse 5 eingesetzt
worden ist, ein Sockel angeordnet werden soll. In diesem Fall wird
die Gewindehülse 20a der ersten Ankerstangenverlängerung 19 vorteilhafterweise
auf eine Länge gekürzt, welche der Höhe
des zwischengeschalteten Sockels entspricht.
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4 zeigt
eine Querschnittsansicht einer zweiten Ankerstangenverlängerung 22,
welche ein mit der ersten Ankerstangenverlängerung 19 identisches
Innengewinde 20 aufweist. Ein erster Gewindebolzen 23,
welcher sich von Innengewinde 20 aufweisenden Gewindehülse 20a erstreckt,
ist identisch mit dem Gewinde 18 ausgebildet. D. h. die
zweite Ankerstangenverlängerung 22 kann durch
Einschrauben in das Innengewinde 20 der ersten Ankerstangenverlängerung 19 an
die erste Anker stangenverlängerung 19 angesetzt
werden. Damit ist eine wahlweise Verlängerung der Gewindehülse 20a möglich. Das
ermöglicht eine Anpassung an die Höhe eines Sockels,
welcher zwischen einem Fundament 3 und einen zu befestigenden
Gegenstand 6 eingeschaltet wird.
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5 zeigt
in einer Querschnittsansicht eine Möglichkeit einer Verlängerung
der zweiten Ankerhülse 5. Die zweite Ankerhülse 5 weist – ebenso
wie die erste Ankerhülse 1 – an ihren
beiden Enden jeweils ein weiteres Innengewinde 24 auf.
Das dritte Ende E3 der zweiten Ankerhülse 5 ist
mit dem zweiten Schraubelement 9 verschlossen. In das vierte Ende
E4 ist ein zweiter Gewindebolzen 25 eingeschraubt, der
eine Verbindung mit einer weiteren Ankerhülse 5 ermöglicht.
Die gezeigte Verlängerung der zweiten Ankerhülse 5 kann
in gleicher Weise selbstverständlich auch auf die erste
Ankerhülse 1 angewendet werden. Mit der Verlängerung
der ersten Ankerhülse 1 ist es möglich,
insbesondere bei großen zu befestigenden Gegenständen 6 die
Einbindetiefe der zweiten Ankerhülse 5 durch Ansetzen
einer oder mehrerer weiterer Ankerhülsen zu erhöhen.
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6 und 7 zeigen
eine weitere zweite Ankerhülse 26. Wie aus 6 ersichtlich
ist, weist die weitere zweite Ankerhülse 26 radial
schwenkbare Klauen 27 auf, welche in eine radial nach außen
weisende Richtung mittels elastischer Federelemente 28,
die beispielsweise aus Gummi oder Silikon hergestellt sein können,
gezwungen werden. Bei einer Drehung der weiteren zweiten Ankerhülse 26 in
eine Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn, bohren sich die Klauen 27 in
die Wand eines umgebenden Bohrlochs und fixieren damit die weitere
zweite Ankerhülse 26 in der Bohrung. Es ist selbstverständlich
möglich, die schwenkbaren Klauen 27 in mehreren
Ebenen übereinander vorzusehen, so dass eine möglichst
feste und sichere Verankerung der weiteren zweiten Ankerhülse 26 in
einem vor zugsweise aus Holz hergestellten zweiten Gegenstand 6 erzielt
wird. Diese Ausgestaltung ist selbstverständlich auch auf die
erste Ankerhülse 1 anwendbar.
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Die
Funktion des erfindungsgemäßen Doppelankers ist
wie folgt:
Zunächst werden im Fundament 3 sowie
im Gegenstand 6 Bohrungen 4, 7 eingebracht.
Anschließend werden die erste 1 und die zweite
Ankerhülse 5 beispielsweise mittels eines 2-Komponentenharzes
in die Bohrungen 4, 7 eingeklebt. Dabei kann die
Ankerstange 10 bereits mittels der Gewindehalbschalen 13 in
der ersten Ankerhülse 1 fixiert sein. In der zweiten Ankerhülse 5 kann
bereits das Gewinderohr 15 eingeschraubt sein. Zur Montage
des Gegenstands wird sodann die Ankerstange 10 mit der
Nase 14 in den Schlitz 16 der Gewindestange 15 eingeschoben
und der Gegenstand 6 unter Zwischenschaltung der Abstandshalter 11 auf
das Fundament 3 gesetzt. Sodann wird durch Drehen der Ankerstange 10 unter Zuhilfenahme
eines in dem Werkzeugeingriffsabschnitt W eingesetzten Werkzeugs
die Nase 14 auf der wendelartigen Fläche des Gewinderohrs 15 solange
rotiert bis eine ausreichende Verspannung der ersten 1 und
der zweiten Gewindehülse 5 erreicht ist.
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Die
hergestellte Verbindung kann durch entgegengesetztes Drehen der
Ankerstange 10 wieder gelöst werden.
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Alternativ
kann der Doppelanker mit einer Ankerplatte 29 gemäß 8 als
Fundament verwendet werden. Die Ankerplatte 29 umfasst
einen mittleren Bereich B1 zum Aufsetzen eines Gegenstands 6 sowie
zwei äußere Bereiche B2. Die äußeren
Bereiche B2 der Ankerplatte 29 weisen eine größere
Höhe als der mittlere Bereich B1 der Ankerplatte 29 auf. Die äußeren
Bereiche B2 sind jeweils mit einer Bohrung 30 versehen.
In die Bohrungen 30 werden jeweils Befestigungsmittel (nicht
gezeigt) zum Befestigen der Ankerplatte 29 im Untergrund
eingeführt. Im mittleren Bereich B1 umfasst die Ankerplatte 29 die Bohrung 4 sowie
eine Vielzahl von in Richtung eines aufzusetzenden Gegenstands 6 vorspringende
Abstandshalter 11.
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9 zeigt
eine Struktur einer Armierung 31 für die Ankerplatte 29.
Die Armierung 31 umfasst im Wesentlichen U-förmige
Stahlstrukturen 32, welche in Längs- und Querrichtung
in der Ankerplatte 29, insbesondere zur Aufnahme von Zug-
und Druckkräften, vorgesehen sind.
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10 zeigt
die Anordnung der Armierung 31 in der Ankerplatte 29.
Wie aus 10 ersichtlich ist, sind die
Bohrungen 30 für die Befestigungsmittel als Durchgangsbohrungen
ausgeführt. Im Bereich der Bohrungen 30 ist ein
Element 32 der Armierung 31 angeordnet und mit
Bohrungen versehen. Die Ankerplatte 29 wird im Untergrund
im Wesentlichen durch das Element 32 der Armierung 31 mittels
der Befestigungsmittel befestigt.
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11 zeigt
eine Seitenansicht eines Erdankers 33. Der Erdanker 33 weist
einen Außengewindeabschnitt 34, eine gewindelose
Spitze 35 sowie einen Kopfabschnitt 36 auf. Zumindest
der Kopfabschnitt 36 ist hohl ausgeführt und weist
ein Innengewinde (nicht gezeigt) zum Aufnehmen der Befestigungsmittel
auf.
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Die
Verwendung der Ankerstange 10 mit der oben beschriebenen
Ankerplatte 29 ist wie folgt:
Zunächst werden
zwei Erdanker 33 mit einem zu den Bohrungen 30 der
Ankerplatte 31 korrespondierenden Abstand in an sich bekannter
Weise in den Untergrund eingebracht. Sodann wird die Ankerplatte 29 aufgesetzt
und mittels der Befestigungsmittel jeweils im Innengewinde der Erdankner 33 befestigt.
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Anschließend
wird die erste Ankerhülse 1 in der Bohrung 4 der
Ankerplatte 29 mit Zement fixiert. Alternativ kann die
erste Ankerhülse 1 in der Ankerplatte 29 bereits
vorher fixiert sein. Der erste Ankerabschnitt A1 der Ankerstange 10 wird
sodann in die erste Ankerhülse 1 eingeführt.
Der zu befestigende Gegenstand 6 wird dann, wie oben beschreiben, durch
die Ankerstange 10 mit der Ankerplatte 29 verspannt.
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- 1
- erste
Ankerhülse
- 2
- Klebstoff
- 3
- Fundament
- 4
- Bohrung
- 5
- zweite
Ankerhülse
- 6
- Gegenstand
- 7
- weitere
Bohrung
- 8
- erstes
Schraubelement
- 9
- zweites
Schraubelement
- 10
- Ankerstange
- 11
- Abstandshalter
- 12
- radial
umlaufender Vorsprung
- 13
- Gewindehalbschale
- 14
- Nase
- 15
- Gewinderohr
- 16
- Schlitz
- 17
- wendelartige
Gleitfläche
- 18
- Gewinde
- 19
- erste
Ankerstangenverlängerung
- 20
- Innengewinde
- 20a
- Gewindehülse
- 21
- Markierung
- 22
- zweite
Ankerstangenverlängerung
- 23
- erster
Gewindebolzen
- 24
- weiteres
Innengewinde
- 25
- zweiter
Gewindebolzen
- 26
- weitere
zweite Ankerhülse
- 27
- Klaue
- 28
- elastisches
Federelement
- 29
- Ankerplatte
- 30
- Bohrung
für Befestigungsmittel
- 31
- Armierung
- 32
- Element
der Armierung
- 33
- Erdanker
- 34
- Außengewindeabschnitt
- 35
- Spitze
- 36
- Kopfabschnitt
- Ab
- Abstand
- A1
- erster
Ankerabschnitt
- A2
- zweiter
Ankerabschnitt
- A3
- Verlängerungsabschnitt
- E1
- erstes
Ende
- E2
- zweites
Ende
- E3
- drittes
Ende
- E4
- viertes
Ende
- W
- Werkzeugeingriffsabschnitt
- B1
- mittlerer
Bereich
- B2
- äußerer
Bereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3915667
A1 [0002]
- - DE 3915666 A1 [0002]
- - DE 3915665 A1 [0002]
- - DE 10044758 C1 [0003]