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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Zuführen eines
Reduktionsmittels in einen Abgasstrom, insbesondere in Verbindung
mit einer Abgasreinigungseinrichtung für Kraftfahrzeuge.
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Im
Abgas von Abgasen von Feuerungsanlagen, Müllverbrennungsanlagen, Gasturbinen,
Industrieanlagen und Motoren sind häufig Stickoxide Nox enthalten.
Stickoxide treten bei der thermischen Verwertung von festen, gasförmigen und
flüssigen
natürlichen
und fossilen Brennstoffen wie beispielsweise Kohle, Gas, Öl und Holz
auf. Stickoxide sind insbesondere im Abgas von Verbrennungsmotoren
für Kraftfahrzeuge
und Nutzfahrzeuge enthalten. Besonders hoch ist der Anteil von Stickoxiden
im Abgas von dieselbetriebenen Verbrennungsmotoren.
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Stickoxide
stehen im Verdacht, die menschlichen Atmungsorgane zu reizen oder
zu schädigen (insbesondere
Stickstoffdioxid). Weiter werden Stickoxide mit der Entstehung des ”Sauren
Regens” infolge
von Bildung von Salpetersäure
(HNO3) durch Reaktion von (2NO2 +
H2O → HNO3 + HNO2) oder durch Aufnahme
von N2O5 in Aerosolpartikel
und nachfolgender Bildung von NO3- in flüssiger Phase
in Verbindung gebracht. Weiter gelten Stickoxide als an der Bildung
von Smog und Ozon (unter Einfluss von UV-Strahlung) beteiligt.
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In
der Folge werden verstärkt
Anstrengungen unternommen, den Gehalt von Stickoxiden im Abgas zu
reduzieren. Hierfür
wurde vorgeschlagen, ein ungiftiges Reduktionsmittel aus Wasser
und Harnstoff präzise
dosiert in den (noch heißen)
Abgasstrom einzuspritzen. Es entsteht Ammoniak, der mit den Stickoxiden
in einem der Einspritzung entlang des Abgasstroms nachgeschalteten
SCR-Katalysator (SCR = selective catalytic reduction = Selektive katalytische
Reduktion) zu harmlosem Stickstoff und Wasser reagiert. Die Einspritzung
des Reduktionsmittels kann dabei mit Druckluft vermischt oder direkt in
flüssiger
Form erfolgen. Die direkte Verwendung von Ammoniak als Reduktionsmittel
anstelle von Harnstoff ist theoretisch möglich, aufgrund der ätzenden,
umweltgefährdenden
und giftigen Eigenschaft von Ammoniak jedoch nachteilig.
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Aufgrund
der nachteiligen Eigenschaften des entstehenden Ammoniaks erfolgt
die Einspritzung des Reduktionsmittels in den Abgasstrom dosiert,
um sicherzustellen, dass das Ammoniak im SCR-Katalysator vollständig umgewandelt
werden kann. Die einzuspritzende Menge des Reduktionsmittels hängt insbesondere
von der Abgasmenge und Zusammensetzung ab. Die entsprechenden Eingangsgrößen für die Dosierung
können über entsprechende
Sensoren im Abgasstrom auf bekannte Weise gewonnen oder direkt durch
eine Motorsteuerung bereitgestellt werden. Dabei kann durch die
Motorsteuerung insbesondere eine gewünschte Menge an Reduktionsmittel vorgegeben
werden.
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Für die Dosierung
des Reduktionsmittels wurde vorgeschlagen, das Reduktionsmittel
aus einem Tank mittels einer Pumpe unter hohem Druck einer elektrisch
geschalteten Düse zuzuführen, welche Düse im Abgasstrom
angeordnet ist. Die Anordnung der Düse im Abgasstrom ist jedoch
problematisch, da die Düse
hohen Temperaturen des Abgases ausgesetzt ist. Weiter sind elektrisch
geschaltete Düsen verglichen
mit rein mechanischen Düsen
relativ teuer und störungsanfällig.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind daher darauf gerichtet, ein System
zum Zuführen
eines Reduktionsmittels in einen Abgasstrom bereitzustellen, welches
einen besonders einfachen und robusten Aufbau aufweist und gleichwohl eine
präzise
Dosierung von Reduktionsmittel in einem Abgasstrom ermöglicht.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist ein System zum Zuführen eines
Reduktionsmittels in einen Abgasstrom einen Tank für ein insbesondere
flüssiges
Reduktionsmittel, eine Düse
zum Einspritzen von Reduktionsmittel in den Abgasstrom, eine Pumpe
mit einer Einlassseite und einer Auslassseite zum Pumpen des Reduktionsmittels,
ein von dem Reduktionsmittel durchströmtes schaltbares Ventil und
eine Steuerung zum Steuern des Ventils auf. Die Steuerung kann beispielsweise
separat von dem Ventil ausgebildet und mit dem Ventil verbunden
oder in das Ventil integriert sein. Alternativ kann die Steuerung
beispielsweise auch in die Pumpe oder die Motorsteuerung integriert sein.
Das Ventil dient dazu, die Menge des über die Düse in den Abgasstrom ausgegebenen
Reduktionsmittels zu steuern. Dabei weist die Düse eine Düsenkammer mit einer Zuführöffnung,
einer Rückführöffnung und
einer Düsenmündung auf.
Somit ist die Düsenkammer
mit der Zuführöffnung,
der Rückführöffnung und
der Düsenmündung verbunden,
und weist somit wenigstens drei Ein- bzw. Ausgänge auf. Die Düsenmündung ist
im Abgasstrom anordenbar. Dabei erfolgt die Anordnung insbesondere
so, dass die Düsenmündung entlang
einer Strömungsrichtung des
Abgases vor einem SCR-Katalysatorelement angeordnet ist. Der Tank,
die Einlassseite der Pumpe, die Auslassseite der Pumpe, die Zuführöffnung der Düse, die
Rückführöffnung der
Düse, das
Ventil und der Tank sind in Förderrichtung
der Pumpe nacheinander angeordnet, und bilden so einen Kreislauf
für das
Reduktionsmittel. Anders ausgedrückt
ist die Einlassseite der Pumpe (beispielsweise über eine Leitung für das Reduktionsmittel)
mit dem Tank für das
Reduktionsmittel und eine Auslassseite der Pumpe (beispielsweise über eine
Leitung für
das Reduktionsmittel) mit der Düse
zum Einspritzen des Reduktionsmittels verbunden, um der Düse das Reduktionsmittel
aus dem Tank zuzuführen.
Die Zuführöffnung der
Düse ist
mit der Pumpe und die Rückführöffnung der
Düse ist über das
schaltbare Ventil mit dem Tank verbunden. Das schaltbare Ventil
ist durch die Steuerung mit einer vorgebbaren Frequenz und vorgebbaren
Impulsdauer schaltbar ist, wobei die Frequenz mindestens 1/6 Hz
beträgt.
Ein derartiges System eignet sich insbesondere in Verbindung mit einer
Abgasreinigungseinrichtung für
Kraftfahrzeuge.
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Somit
weist das System einen Kreislauf für das Reduktionsmittel auf,
welcher mittels entsprechender Leitungen für das Reduktionsmittel ausgehend
von dem Tank über
die Pumpe, die Zuführöffnung und
Auslassöffnung
der Düse
und das schaltbare Ventil zurück
zum Tank geschlossen ist. Infolge der von der Pumpe geleisteten
Arbeit und Reibungsverlusten steht das Reduktionsmittel zwischen
der Pumpe und dem schaltbaren Ventil unter einem gewissen Druck.
Bei Betätigung
des schaltbaren Ventils durch die Steuerung kommt es insbesondere
in der Düsenkammer
zu Druckschwankungen, wodurch die Ausgabe des Reduktionsmittels
aus der Düsenkammer über die
Düsenmündung in
einen Abgasstrom gesteuert wird.
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Dabei
ist das schaltbare Ventil durch die Steuerung mit einer vorgebbaren
Frequenz und vorgebbaren Impulsdauer schaltbar. Die Menge des durch
die Düsenmündung der
Düse in
den Abgasstrom abgegebenen Reduktionsmittels hängt dann von der Frequenz und
der Impulsdauer der Schaltung des schaltbaren Ventils ab. Dabei
wird unter Impulsdauer die Dauer der Öffnung des Ventils und unter Frequenz
der zeitliche Abstand zwischen den Impulsen und damit zwischen den
gleichnamigen Vorgängen
des Ventils (Abstand zwischen zwei Öffnungs- oder Schließvorgängen) verstanden.
Somit kann jeder Impuls eine festgelegte Dauer haben, wobei über die
Düsenmündung der
Düse in
jedem Impuls für eine
gewisse Dauer Reduktionsmittel in den Abgasstrom ausgegeben wird.
Alternativ kann auch die Dauer einer Drucksenkung in einer Leitung
für das Reduktionsmittel
zwischen der Düse
und dem schaltbaren Ventil der Öffnungszeit
der Düse
entsprechen. Die Frequenz und Impulsdauer können beispielsweise in Abhängigkeit
von einer Länge
und Druckfestigkeit einer Verbindungsleitung für das Reduktionsmittel zwischen
der Rückführöffnung der
Düse und
dem Ventil sowie dem Volumen der Düsenkammer geeignet gewählt sein.
Infolge der Schaltung des Ventils kommt es zu Schwankungen des Drucks
des Reduktionsmittels, wobei die Druckschwankungen kurzzeitig den
durch die Pumpe bereitgestellten Pumpdruck übersteigen können.
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Indem
die Dosierung des in den Abgasstrom auszugebenden Reduktionsmittels
mittels eines in der Rücklaufleitung
zwi schen Düse
und Tank angeordneten schaltbaren Ventils erfolgt, kann eine Düse mit besonders
einfachem Aufbau verwendet werden. Insbesondere kann auf die Verwendung
einer elektrisch geschalteten Düse
zugunsten einer rein mechanischen Düse verzichtet werden.
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Indem
zur Dosierung des Reduktionsmittels ein schaltbares Ventil verwendet
wird, welches in Förderrichtung
der Pumpe hinter der Düse
angeordnet ist, hat die Art und Länge der Verbindungsleitung für das Reduktionsmittel
von der Pumpe zur Düse keinen
Einfluss auf die durch das schaltbare Ventil bewirkte Dosiermenge.
Dies ist besonders vorteilhaft, da es zwar häufig möglich ist, das schaltbare Ventil
in der Nähe
der Düse
anzuordnen, die Pumpe und der Tank für das Reduktionsmittel jedoch
häufig mit
Abstand von der Düse
angeordnet werden müssen.
Indem die Dosiermengenbestimmung am Ort der Einspritzung des Reduktionsmittels
erfolgt, ergibt sich auch ein gutes Spraybild der Einspritzung.
Weiter ist bei Bedarf eine aktive Kühlung der Düse möglich.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
beträgt
die Frequenz der Schaltdauer des schaltbaren Ventils zwischen 1
Hz und 100 Hz und insbesondere zwischen 30 Hz und 70 Hz. Die Frequenz
kann beispielsweise insbesondere 50 Hz betragen. Weiter beträgt gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
die Impulsdauer des Ventils zwischen 1 ms und 1000 ms und insbesondere
zwischen 10 ms und 100 ms.
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Um
zu gewährleisten,
dass nur bei einer Schaltung des schaltbaren Ventils eine nennenswerte
Ausgabe von Reduktionsmittel in den Abgasstrom erfolgt, ist die
Düse gemäß einer
Ausführungsform
so ausgestattet, dass der Strömungs widerstand
für das Reduktionsmittel
zwischen Zuführöffnung und
Rückführöffnung der
Düse um
wenigstens 50% und bevorzugt um wenigstens 80% und weiter bevorzugt
um wenigstens 90% geringer ist, als der Strömungswiderstand für das Reduktionsmittel
zwischen Zuführöffnung und
Düsenmündung. Bei
geöffnetem
Ventil führt
dies dazu, dass das Reduktionsmittel im Wesentlichen nur zwischen
Zuführöffnung und
Rückführöffnung der
Düse strömt und somit
nur wenig Reduktionsmittel durch die Düsenmündung ausgegeben wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
beträgt
ein Verhältnis
des Durchmessers von wenigstens einem, der Zuführöffnung und/oder Rückführöffnung der
Düse, zum
Durchmesser der Düsenmündung wenigstens
2:1 und bevorzugt wenigstens 5:1 und weiter bevorzugt wenigstens
10:1. In der Folge sind die Durchmesser der Zuführöffnung und/oder Rückführöffnung deutlich
größer als
der Durchmesser der Düsenmündung. Auch
diese Maßnahme
gewährleist,
dass im Wesentlichen nur bei einer Schaltung des schaltbaren Ventils
eine nennenswerte Menge von Reduktionsmittel aus der Düsenmündung in
den Abgasstrom ausgegeben wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Düsenmündung durch
ein insbesondere rein mechanisches Druckzuschaltventil verschlossen.
Weiter sind die Pumpe und die Düse
so konfiguriert, dass der (insbesondere nominale) Pumpdruck der
Pumpe niedriger als ein vorgegebener Schwellendruck ist, der eine Öffnung des
Druckzuschaltventils der Düse bewirkt.
Der Schwellendruck kann beispielsweise zwischen 6 bar und 14 bar
und insbesondere zwischen 8 bar und 12 bar und insbesondere 10 bar
betragen.
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In
der Folge ist sichergestellt, dass aufgrund des Pumpdrucks alleine über die
Düsenmündung noch
keine Ausgabe von Reduktionsmittel in den Abgasstrom erfolgt. Eine
Abgabe von Reduktionsmittel über
die Düsenmündung in
den Abgasstrom erfolgt dann nur, wenn es in Folge einer Schaltung
des Ventils zu einem Überschwingen
und damit einer Überhöhung des
Drucks des Reduktionsmittels in der Düsenkammer kommt. Dabei sind
das Druckzuschaltventil und die Pumpe jeweils so auszulegen, dass
der Schwellendruck niedriger als der Druck ist, der infolge einer
Schaltung des schaltbaren Ventils als Drucküberhöhung in der Düsenkammer
auftritt.
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Unter
einem Druckzuschaltventil wird dabei ein Ventil verstanden, das
die Düsenmündung solange
absperrt, bis in der Düsenkammer
ein vorgegebener Druck erreicht ist. Ist der vorgegebene Druck erreicht, öffnet das
Ventil und das Reduktionsmittel fließt im Wesentlichen ungehindert
durch das Ventil. Das Druckzuschaltventil schließt automatisch, sobald der
Innendruck in der Düsenkammer
den Schwellendruck wieder unterschreitet. Anstelle des Druckzuschaltventils
kann auch ein Druckbegrenzungsmittel mit den vorstehenden Eigenschaften
verwendet werden.
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Beispielsweise
kann es sich bei dem Druckzuschaltventil um ein federbeaufschlagtes
Nadelventil handeln, und der Schwellendruch wenigstens 6 bar und
insbesondere wenigstens 8 bar und weiter insbesondere 10 bar betragen.
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Um
eine effektive Kühlung
der Düse
zu ermöglichen,
sind die Pumpe, die Düse,
das schaltbare Ventil und die Steuerung gemäß einer Ausführungsform
so ausgebildet, dass eine über
die Zuführöffnung und
Rückführöffnung der
Düse pro
Zeit einheit umgewälzte
Menge an Reduktionsmittel wenigstens dem 2-fachen und insbesondere
wenigstens dem 10-fachen und weiter insbesondere wenigstens dem 20-fachen
der in der gleichen Zeiteinheit über
die Düsenmündung ausgegebenen
Menge an Reduktionsmittel entspricht. In dem ein Mehrfaches an Reduktionsmittel über die
Düse umgewälzt wird,
als von der Düse
in den Abgasstrom ausgegeben wird, wird eine effektive Kühlung der
Düse mittels
des umgewälzten Reduktionsmittels
sichergestellt. Dies erlaubt ein Einsetzen der Düse auch bei sehr hohen Umgebungstemperaturen
und insbesondere Abgastemperaturen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist zwischen wenigstens einem der Pumpe und der Zuführöffnung der
Düse oder
zwischen der Rückführöffnung der Düse und dem
schaltbaren Ventil jeweils eine Druckleitung zum Führen des
Reduktionsmittels angeordnet. Dabei ist die Druckleitung gemäß einer
Ausführungsform
gegenüber
einem Druck von bis zu 10 bar und insbesondere bis zu 15 bar druckfest.
Dabei wird unter druckfest verstanden, dass sich das Innenvolumen
der Druckleitung bei Beaufschlagung mit dem genanntem Druck um weniger
als 5% und bevorzugt um weniger als 3% und insbesondere bevorzugt
um weniger als 1% verändert.
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Um
eine Beschädigung
des Systems infolge einer Volumenvergrößerung des Reduktionsmittels bei
einem Einfrieren zu verhindern, kann zwischen dem Tank und der Pumpe
und/oder der Zuführöffnung der
Düse und
der Pumpe und/oder der Rückführöffnung der
Düse und
dem schaltbaren Ventil und/oder dem schaltbaren Ventil und dem Tank
eine Leitung zum Führen
des Reduktionsmittels aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk angeordnet
sein. Dieses auch als EPDM bezeichnete Elastomer weist eine hohe
thermische und chemische Beständigkeit sowie
hohe Elastizität
auf. In der Folge kann das Reduktionsmittel auch bei einer Volumenvergrößerung sicher
ohne Beschädigung
des Systems aufgenommen werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Pumpe im Tank angeordnet. Hierdurch werden mögliche Ansaugprobleme
des Reduktionsmittels vermieden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
stellt die Pumpe einen (insbesondere nominellen) Pumpdruck von zwischen
2 bar und 20 bar und insbesondere von zwischen 6 bar und 14 bar
und weiter insbesondere von zwischen 8 bar und 12 bar sowie eine
Förderleistung
von zwischen 1 l/h und 20 l/h und insbesondere von zwischen 2 l/h
und 10 l/h und weiter insbesondere von zwischen 4 l/h und 6 l/h
bereit.
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Als
Pumpe kann beispielsweise eine Rotationskolbenpumpe oder eine Kreiselpumpe
verwendet werden.
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Die
Pumpe und die Düse
sind gemäß einer Ausführungsform
so konfiguriert, dass ein Druck an der Düsenmündung bei der Ausgabe von Reduktionsmittel
zwischen 6 bar und 14 bar und insbesondere zwischen 8 bar und 12
bar beträgt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist weiter eine über
ein schaltbares Luftventil mit der Saugseite der Pumpe verbundene
Luftleitung vorgesehen. Dabei kann die Steuerung mit dem Luftventil
verbunden und ausgebildet sein, dieses zu betätigen. Mittels der Luftleitung
ist es möglich,
anstatt des Reduktionsmittels Luft durch den Kreislauf zwischen
dem Tank und der Düse
und zurück
von der Düse über das
schalt bare Ventil zu dem Tank zu blasen. Auch hierdurch kann ein
Einfrieren des Systems verhindert werden, da es möglich ist,
das Reduktionsmittel aus den Leitungen und der Düse zu entfernen. Beispielsweise kann
die Steuerung ausgebildet sein, vor jedem Abschalten des Systems
die Pumpe und das Luftventil so zu steuern, dass das Reduktionsmittel
aus dem System geblasen wird. Weiter ist es durch das Einblasen
von Luft möglich,
die Düsenmündung der Düse zu reinigen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Pumpe mit der Steuerung verbunden, und wird durch diese
gesteuert. Weiter kann die Steuerung ausgebildet sein, die Pumpe
so zu steuern, dass die Düse
kontinuierlich mit Pumpdruck beaufschlagt wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Reduktionsmittel um ein Ammoniak freisetzendes
Reduktionsmittel und insbesondere Harnstoff. Dabei kann der Harnstoff
mit Wasser versetzt sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist im Abgasstrom stromabwärts
der Düsenmündung ein
SCR-Katalysatorelement und damit ein Katalysatorelement für selektive
katalytische Reduktion angeordnet.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Dabei
werden, soweit möglich,
gleiche Bezugszeichen verwendet, um auf gleiche oder ähnliche
Elemente zu verweisen. Dabei zeigt:
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1 schematisch
ein System zum Zuführen
eines Reduktionsmittels in einen Abgasstrom gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2A eine
erste Ausführungsform
einer Düse,
welche in dem System nach 1 verwendet werden
kann;
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2B eine
zweite Ausführungsart
einer Düse,
welche im System aus 1 verwendet werden kann; und
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3 schematisch
den zeitlichen Verlauf des Drucks des Reduktionsmittels in der Düsenkammer.
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Wie
aus 1 ersichtlich, weist das System zum Zuführen eines
Reduktionsmittels in einen Abgasstrom einen Tank 1 für das Reduktionsmittel 2 auf. Über einen
an dem Tank 1 ausgebildeten Einfüllstutzen 11 kann
Reduktionsmittel 2 in den Tank zugeführt werden.
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In
der gezeigten Ausführungsform
ist das Reduktionsmittel 2 mit Wasser versetzter Harnstoff (32,5%-ige
wässrige
Harnstofflösung),
der unter dem Markennamen AdBlue bezogen werden kann. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Reduktionsmittel beschränkt. Allgemein
kann jedes beliebige Reduktionsmittel, welches der Abgasbehandlung
förderlich
ist, verwendet werden. In Verbindung mit einem SCR-Katalysator wird
die Verwendung eines Ammoniak freisetzenden Reduktionsmittels vorgeschlagen.
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In
dem Tank 1 ist eine Pumpe 5 für das Reduktionsmittel 2 angeordnet.
In der gezeigten Ausführungsform
ist die Pumpe 5 eine Kreiselpumpe, die einen nominalen
Pumpdruck von 8 bar sowie eine maximale Förderleistung von 6 l/h bereitstellt.
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Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf eine derartige Pumpe
beschränkt.
Alternativ kann eine beliebige andere Pumpe wie beispielsweise eine
Rotationskolbenpumpe verwendet werden. Bevorzugt wird eine Pumpe
verwendet, deren Aufbau einen kontinuierlichen Betrieb der Pumpe
auch gegen Widerstand erlaubt. Somit soll die Pumpe geeignet sein,
auch ohne nennenswerte Bewegung des gepumpten Mediums einen gewissen
Pumpdruck aufzubauen. Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn die Pumpe
einen (insbesondere nominalen) Pumpdruck von zwischen 2 bar und
20 bar und insbesondere von zwischen 6 bar und 14 bar und weiter
insbesondere von zwischen 8 bar und 12 bar sowie eine (insbesondere
maximale) Förderleistung
von zwischen 1 l/h und 20 l/h und insbesondere von zwischen 2 l/h
und 10 l/h und weiter insbesondere von zwischen 4 l/h und 6 l/h
bereitstellt.
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Eine
Einlassseite der Pumpe 5 ist über eine Einlassleitung 51 mit
einem Luftventil 8 verbunden. Das Luftventil 8 verbindet
wahlweise eine Einsaugleitung 51' für das Reduktionsmittel oder
eine einen Filter 82 aufweisende Luftleitung 81 mit
der Einlassseite der Pumpe 5. Die Auslassseite der Pumpe 5 ist über eine
erste Verbindungsleitung 71 mit einer Zuführöffnung 32 einer
Düse 3 zum
Einspritzen von Reduktionsmittel 2 in einen Abgasstrom 4 verbunden.
In der gezeigten Ausführungsform
ist die erste Verbindungsleitung 71 eine bis 10 bar druckfeste
Druckleitung, deren Innenvolumen sich bei Beaufschlagung mit dem
genanntem Druck um weniger als 1% verändert. Die Verwendung einer
derartigen Druckleitung ist jedoch nicht zwingend.
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Die
Düse 3 weist
eine Düsenkammer 31 auf, welche
außer
mit der Zuführöffnung 32 auch
mit einer Rückführöffnung 33 und
einer Düsenmündung 34 verbunden
ist. Die Rückführöffnung 33 der
Düse 3 ist über eine
zweite Verbindungsleitung 72 mit einem schaltbaren Ventil 6 verbunden.
Das schaltbare Ventil 6 ist über eine dritte Verbindungsleitung 73 mit
dem Tank 1 verbunden. Somit sind der Tank 1, die
Einlassseite 51 der Pumpe 5, die Auslassseite 52 der
Pumpe 5, die Zuführöffnung 32 der
Düse 3,
die Rückführöffnung 33 der
Düse 3,
das Ventil 6 und der Tank 1 in Förderrichtung
der Pumpe 5 nacheinander angeordnet. Bei geöffnetem
Ventil 6 sind die vorstehenden Elemente nacheinander von
dem Reduktionsmittel 2 durchströmt und bilden so einen Kreislauf.
In der gezeigten Ausführungsform
ist auch die zweite Verbindungsleitung 72 eine Druckleitung,
wohingegen die dritte Verbindungsleitung 73 eine gewöhnliche
Leitung ist. Die Verwendung einer Druckleitung als erste oder zweite
Verbindungsleitung 71, 72 ist jedoch nur optional.
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Die
Düsenmündung 34 der
Düse 3 ist
im Abgasstrom 4 stromaufwärts eines (nicht gezeigten) SCR-Katalysatorelements
angeordnet, um Reduktionsmittel in den Abgasstrom 4 einzusprühen. Dabei wird
betont, dass der Abgasstrom 4 und das SCR-Katalysatorelement
Teil des erfindungsgemäßen Systems
sein können
aber nicht müssen.
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Weiter
ist eine Steuerung 9 vorgesehen, die mit der Pumpe 5,
dem schaltbaren Ventil 6 und dem Luftventil 8 verbunden
ist und diese Elemente steuert. Die Steuerung 9 ist mit
einer nicht gezeigten Motorsteuerung verbunden, und empfängt von
dieser Informationen über
eine gewünschte
Ein spritzmenge von Reduktionsmittel. Alternativ oder zusätzlich kann die
Steuerung 9 auch mit Sensoren verbunden sein, welche die
Ermittlung einer benötigten
Menge an Reduktionsmittel erlauben.
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Zur
Reduktion von Stickoxiden im Abgasstrom 4 steuert die Steuerung 9 die
Pumpe 5 und das Luftventil 8 so, dass die Einlassseite
der Pumpe 5 über
die Einsaugleitung 51, das Luftventil 8 und die Einsaugleitung 51' mit dem im
Tank 1 befindlichen Reduktionsmittel 2 in Fluidverbindung
steht und das Reduktionsmittel 2 zur Düse 3 pumpt. In der
Folge wird die Düsenkammer 31 durch
die Pumpe 3 kontinuierlich mit unter Druck stehendem Reduktionsmittel 2 beaufschlagt.
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Weiter
steuert die Steuerung 9 das schaltbare Ventil 6 mit
einer vorgegebenen Frequenz und Impulsdauer. In der vorliegenden
Ausführungsform
beträgt
die Frequenz zwischen 30 Hz und 70 Hz und die Impulsdauer zwischen
10 ms und 100 ms. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf
diese Werte beschränkt.
So ist beispielsweise eine Frequenz von über 1/6 Hz und insbesondere
zwischen 1 Hz und 100 Hz und eine Impulsdauer von zwischen 1 ms
und 1000 ms möglich.
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Infolge
des Schaltens des schaltbaren Ventils 6 treten in der Düsenkammer 31 Druckschwankungen
auf. Diese sind in 3 schematisch gezeigt.
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In 3 bezeichnet
P0 einen Druck in der Düsenkammer 31 bei geöffnetem
Ventil 6 und P1 einen Druck in
der Düsenkammer 31 bei
geschlossenem Ventil 6, welcher dem nominalen Pumpendruck entspricht.
T1 bezeichnet die Impulsdauer und damit die
Dauer der Öffnung
des Ventils 6, wohingegen T0 die Dauer
des Geschlossenseins des Ventils 6 bezeichnet. Die Frequenz
der Betätigung
des Ventils 6 durch die Steuerung 9 beträgt somit
1/(T0 + T1).
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Infolge
der Druckschwankungen wird Reduktionsmittel 2 über die
Düsenmündung 34 in
den Abgasstrom 4 ausgegeben.
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Wie
in 2A schematisch gezeigt, beträgt gemäß einer ersten Ausführungsform
das Verhältnis der
Durchmesser von sowohl Zuführöffnung 32 als auch
Rückführöffnung 33 der
Düse 3 zu
dem Durchmesser der Düsenmündung 34 gemessen
an der Düsenkammer 31 jeweils
wenigstens 2:1. Dies bedeutet, dass die Zuführöffnung 32 und die
Rückführöffnung 33 jeweils
den doppelten Durchmesser wie die Düsenmündung 34 aufweisen.
In der Folge ist auch der Strömungswiderstand
für das
Reduktionsmittel 2 zwischen Zuführöffnung 32 und Rückführöffnung 33 um
etwa 60% geringer, als der Strömungswiderstand zwischen
Zuführöffnung 32 und
Düsenmündung 34. In
der Folge strömt
das Reduktionsmittel 2 bei geöffnetem Ventil 6 hauptsächlich zwischen
der Zuführöffnung 32 und
der Rückführöffnung 33 der
Düse 3 und wird
nur in geringem Maße
durch die Düsenmündung 34 ausgegeben.
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Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die vorstehende Dimensionierung
von Zuführöffnung 32,
Rückführöffnung 33 und
Düsenmündung 34 beschränkt. So
kann der Strömungswiderstand
zwischen für
das Reduktionsmittel 2 zwischen Zuführöffnung 32 und Rückführöffnung 33 der
Düse 3 beispielsweise
um wenigstens 50% und insbesondere um wenigstens 80% und weiter
insbesondere um wenigstens 90% geringer sein, als der Strömungswiderstand
für das
Reduktionsmittel 2 zwischen Zuführöffnung 32 und Düsenmündung 34.
Weiter kann beispielsweise das Verhältnis des Durchmessers der Zuführöffnung 32 und
des Durchmessers der Rückführöffnung 33 der
Düse 3 zum
Durchmesser der Düsenmündung 34 jeweils
wenigstens 2:1 und insbesondere wenigstens 5:1 und weiter insbesondere
wenigstens 10:1 betragen. Dabei können die Zuführöffnung 32 und
die Rückführöffnung 33 wahlweise
den gleichen oder unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Weiter
können
die Zuführöffnung 32 und
die Rückführöffnung 33 bezogen
auf die Düsenkammer 31 nebeneinander
oder beispielsweise auch gegenüberliegend
angeordnet sein.
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In 2B ist
eine zu 2A alternative Ausführungsform
gezeigt. Bei der in 2B gezeigten Ausführungsform
ist die Düsenmündung 34 der
Düse 3 durch
ein Druckzuschaltventil 35 verschlossen. Dabei sind die
Pumpe 5 und die Düse 3 so
konfiguriert, dass der (insbesondere nominale) Pumpdruck P1 der Pumpe 5 niedriger als ein
in 3 gezeigter Schwellendruck P2 ist,
der eine Öffnung
des Druckzuschaltventils 35 der Düse 3 bewirkt. Gleichzeitig
ist der Schwellendruck P2 des Druckzuschaltventils 35 niedriger
als derjenige Druck P3, der infolge einer
Drucküberhöhung beim
Schließen
des schaltbaren Ventils 6 kurzfristig in der Düsenkammer 31 auftritt.
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In
der gezeigten Ausführungsform
ist das Druckzuschaltventil 35 ein federbeaufschlagtes
Nadelventil ist, und beträgt
der Schwellendruck P2 10 bar. Somit beträgt der Druck
des Reduktionsmittels 2 an der Düsenmündung 34 auch in etwa
10 bar. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung
eines Nadelventils oder einen Druck von 10 bar beschränkt. Bei Öffnung des
Druckzuschaltventils 35 wird für eine Zeitspanne T2 Reduktionsmittel 2 in den Abgasstrom 4 ausgegeben.
In der vorliegenden Ausführungsform
beträgt
die Zeitspanne T2 etwa 20 ms.
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Mittels
einer Düse
mit dem in 2B schematisch gezeigten Aufbau
lässt sich
die Zugabe des Reduktionsmittels 2 in den Abgasstrom 4 besonders genau
dosieren und ein gleichmäßiges Sprühbild des eingesprühten Reduktionsmittels 2 ermöglichen.
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Um
eine effektive Kühlung
der Düse 3 zu
ermöglichen,
sind die Düse 3,
die Pumpe 5 und das schaltbare Ventil 6 so ausgelegt
und werden von der Steuerung 9 so gesteuert, dass eine über die
zweite und dritte Verbindungsleitung 71, 72 von
der Düse 3 zum
Tank 1 pro Zeiteinheit zurückgeführte Menge an Reduktionsmittel 2 dem
8-fachen der über
die Düsenmündung 34 in
den Abgasstrom 4 abgegebenen Menge an Reduktionsmittel 2 entspricht.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf ein derartiges Verhältnis beschränkt.
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Empfängt die
Steuerung 9 von der Motorsteuerung einen Befehl, gemäß dem das
System abgeschaltet werden soll, so steuert die Steuerung 9 das
Luftventil 8 so, dass die Luftleitung 81 mit der Einlassseite
der Pumpe 5 verbunden wird. In der Folge wird statt des
Reduktionsmittels 2 Luft durch den Kreislauf zwischen dem
Tank 1 und der Düse 3 und über das
schaltbare Ventil 6 zurück
zum Tank 1 geblasen. Auf diese Weise wird das Reduktionsmittel 2 aus
den Verbindungsleitungen 71, 72 und 73 entfernt und
ein Einfrieren des Systems verhindert.
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Das
Vorsehen des Luftventils 8 und der Luftleitung 81 mit
dem Luftfilter 82 ist jedoch nur fakultativ. Alternativ können die
Verbindungsleitungen auch aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk gebildet sein. Dieses
Material weist gute Dehneigenschaften auf und passt sich somit bei
einem Einfrieren des Reduktionsmittels 2 automatisch an.
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Indem
die Dosierung des in den Abgasstrom auszugebenden Reduktionsmittels 2 mittels
eines zwischen Düse 3 und
Tank 1 angeordneten schaltbaren Ventils 6 erfolgt,
kann eine Düse 3 mit
besonders einfachem Aufbau verwendet werden. Weiter hat die Art
und Länge
der ersten Verbindungsleitung 71 für das Reduktionsmittel 2 von
der Pumpe 5 zur Düse 3 keinen
Einfluss auf die durch das schaltbare Ventil 6 bewirkte
Dosiermenge.