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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kugelgewindetrieb, mit einer
auf einer Gewindespindel angeordneten Spindelmutter. Derartige Kugelgewindetriebe
werden eingesetzt um eine Rotationsbewegung in eine lineare Bewegung
umzusetzen. Eine relative Verdrehung der Spindelmutter und der Gewindespindel
zueinander bewirkt eine relative lineare Verschiebung dieser beiden
Elemente zueinander.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft sowohl Kugelgewindetriebe mit Kugelrückführung
als auch ohne Kugelrückführung.
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Gemäß der
ersten Alternative kann in bekannter Weise die Spindelmutter mit
einem Umlenkstück oder einem Umlenkrohr versehen sein.
In dem Umlenkstück oder in dem Umlenkrohr werden die Kugeln
von einem Ende zu einem Anfang eines endlosen Kugelkanals umgelenkt.
Zu diesem Zweck werden die Kugeln aus der Kugelrille der Spindel
herausgehoben.
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Gemäß der
zweiten Alternative ist der Kugelkanal begrenzt; d. h., die Enden
des Kugelkanals sind durch die Enden der am Innenumfang der Spindelmutter
ausgebildeten Kugelrille gebildet. Derartige Kugelgewindetriebe
finden beispielsweise Verwendung in Parkbremsen oder Nachstellvorrichtungen von
Bremsen von Kraftfahrzeugen. In diesen Fällen kann eine
geringe Relativdrehung zwischen Gewindespindel und Spindelmutter
genügen. Für derartige Verwendungen ist die Erfindung
besonders geeignet.
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Eine
relative lineare Verschiebung der Gewindespindel und der Spindelmutter
zueinander kann bei bekannten Kugelgewindetrieben mittels eines
Anschlages für die Spindelmutter begrenzt werden. Wenn
beispielsweise die Spindelmutter rotiert, kann ein Anschlag vorgesehen
sein, gegen den die Spindellmutter anschlägt. Auf diese
Weise ist eine relative Endlage von Gewindespindel und Spindelmutter
zueinander festgelegt. Wenn die Spindelmutter gegen den Anschlag
anschlägt, kann das Problem eines sich Festziehens der
Spindelmutter an dem Anschlag auftreten. Ursache dieses Festsetzens
kann die geringe Steigung der Gewindespindel sein, wobei in der Anschlagsituation
in unerwünschter Weise große axiale Kräfte
zwischen der Spindelmutter und der Gewindespindel über
die Kugeln übertragen werden.
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Aus
DE 29 03 630 C2 beispielsweise
ist ein Kugelgewindetrieb bekannt geworden, bei dem ein schädlicher
Aufprall der Gewindemutter auf einen Anschlag dadurch verhindert
wird, dass ein zylindrischer Abschnitt der Gewindespindel als Entkopplungsabschnitt
einer Wegbegrenzungsvorrichtung ausgebildet und mindestens so lang
ist, dass er alle Kugeln der Gewindemutter aufnehmen kann. Demzufolge
läuft die Gewindemutter aus dem Spindelgewinde heraus,
so dass die Gewindespindel leer auslaufen kann, ehe die Spindelmutter
durch den Anschlag gestoppt wird. Ein Festsetzen der Spindelmutter
ist somit ausgeschlossen.
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Nachteilig
kann bei derartigen Kugelgewindetrieben sein, dass ein Zurückdrehen
der Spindelmutter auf die Gewindespindel dadurch erschwert sein
kann, dass zunächst ein neues Einfädeln der Kugeln
in die Kugelrille der Gewindespindel bewerkstelligt werden muss.
Ferner wird ein erheblich vergrößerter axialer
Bauraumbedarf bereitzustellen sein, um auf der Spindel diesen Entkopplungsabschnitt
vorzusehen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, einen Kugelgewindetrieb
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 anzugeben, bei
dem diese Nachteile behoben sind. Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch den Kugelgewindetrieb nach Anspruch 1 gelöst.
Dadurch, dass der Anschlag ein stirnseitiges erstes Sägezahnprofil
mit einer Vielzahl von in Umfangsrichtung um die Spindelachse herum
verteilt angeordneten Sägezähnen aufweist und
dadurch, dass ein stirnseitiges Eingriffsprofil zum Eingriff in
das erste Sägezahnprofil für einen Formschluss
in einem der beiden relativen Drehsinne zwischen der Spindelmutter
und der Gewindespindel vorgesehen ist, ist ein unerwünschter
Kraftschluss zwischen der Spindelmutter und dem Anschlag vermieden.
Es werden keine axialen Kräfte zwischen der Spindelmutter
und der Gewindespindel über die Kugeln übertragen.
Eine Drehbewegung der Spindelmutter wird durch den umfangsseitigen
Formschluss zwischen der Spindelmutter und dem Anschlag gestoppt,
ohne dass es zu einer axialen Verspannung zwischen Anschlag und
Spindelmutter kommt. Ein in axialer Richtung wirksamer Kraft- oder
Formschluss unterbleibt, um axiale Verspannungen zu vermeiden.
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Ein
Sägezahnprofil im Sinn der Erfindung weist Sägezähne
auf, deren eine Zahnflanke geeignet ist, Drehmomente um die Spindelachse
herum zu übertragen; diese Zahnflanke ist ausgebildet,
um mit dem Eingriffsprofil für die Übertragung
des Drehmoments zusammenzuarbeiten. Die andere Zahnflanke des Sägezahns
ist so konzipiert, dass sie nicht in Eingriff mit dem Eingriffsprofil
kommt, um axiale Verspannungen zwischen dem Eingriffsprofil und
dem ersten Sägezahnprofils zu vermeiden. Die Drehmomente übertragende
Zahnflanke kann vorzugsweise als kurze und steile Zahnflanke ausgebildet
sein und die andere Zahnflanke kann vorzugsweise als lange und flache
Zahnflanke ausgebildet sein.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Weiterbildung kann beispielsweise
das Eingriffsprofil als zweites Sägezahnprofil ausgebildet
sein, dass an der dem Anschlag zugewandten Stirnseite der Spindelmutter vorgesehen
ist. Wenn nun eine relative Verschiebung zwischen der Spindelmutter
und der Gewindespindel erfolgt, nähern sich die beiden
Sägezahnprofile einander an. Bei dem erfindungsgemäßen
Kugelgewindetrieb sind die Zähne des Sägezahnprofils
und das Eingriffsprofil bzw. die Zähne des zweiten Sägezahnprofils
so aufeinander abgestimmt, dass lediglich die umfangsseitig einander
zugewandten Flanken der beiden Sägezahnprofile miteinander
in Kontakt kommen und einen Formschluss in Verdrehrichtung zwischen
dem Anschlag und der Spindelmutter bewirken. Die kurzen steilen
Zahnflanken kommen demzufolge in Kontakt, bevor die flachen, zur
Spindelachse eher quer liegend angeordneten Zahnflanken miteinander
in Kontakt kommen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass keine
axialen Kräfte zwischen der Spindelmutter und dem Anschlag
und somit auch keine Kräfte zwischen der Spindelmutter
und der Gewindespindel über die Kugeln übertragen
werden.
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Die
erläuterten erfindungsgemäßen Vorteile lassen
sich bevorzugt erreichen, wenn die Zahnhöhe der Sägezähne
größer ist als der Quotient aus der Steigung der
Gewindespindel dividiert durch die Anzahl der Sägezähne.
Wenn beispielsweise eine Gewindespindel mit einer Steigung von 4
mm vorgesehen ist und eine relativ geringe Anzahl von 4 Sägezähnen
vorgesehen ist, wäre eine ausreichende Zahnhöhe
der Sägezähne größer als 1 mm.
Diese Bemessungsregel ermöglicht einen umfangsseitigen formschlüssigen
Eingriff der Sägezähne miteinander, ohne dass
ein Formschluss oder Reibschluss in axialer Richtung greift.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieb werden
die flachen langen Zahnflanken unter einem Rampenwinkel angeordnet,
der wie folgt definiert werden kann: Das erste Sägezahnprofil
ist auf einer die Spindelachse quer schneidenden gedachten Querebene
angeordnet; Zwischen dieser Querebene und einer dieser Querebene
schneidenden Verbindungslinie wird dieser Rampenwinkel gemessen, der
gleich oder größer als ein Steigungswinkel der Gewindespindel
ist, wobei sich diese Verbindungslinie zwischen einem Zahnfuß eines
Sägezahns und einem Zahnkopf eines in Umfangsrichtung nachfolgenden
Sägezahns erstreckt und durch den Sägezahn hindurch
gemessen ist. Die Verbindungslinie kann auf der Zahnkontur der Zahnflanke
aufliegen; die Zahnkontur kann aber auch konkav gewölbt
sein und innerhalb dieser Verbindungslinie angeordnet sein.
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Ein
wesentlicher Aspekt der Erfindung kann demzufolge darin gesehen
werden, dass der Rampenwinkel zumindest gleich, vorzugsweise jedoch größer
ist als ein Steigungswinkel der Gewindespindel. Der vorteilhafte
Effekt kann an dem nachfolgenden Beispiel verdeutlicht werden. Wenn
die Spindelmutter an ihrer dem Anschlag zugewandten Seite mit dem
bereits erwähnten zweiten Sägezahnprofil versehen
ist, greifen bei einer entsprechenden Verdrehung zwischen der Spindelmutter
und der Gewindespindel die Sägezähne des zweiten
Sägezahnprofils gegebenenfalls mit ihren Zahnspitzen in
Zahnlücken des ersten Zahnprofils ein. Dadurch, dass der
Steigungswinkel mit der Gewindespindel kleiner als der Rampenwinkel
des ersten Sägezahnprofils ausgebildet ist, kann ein Zahn
des zweiten Sägezahnprofils oder des Eingriffsprofils in
eine Zahnlücke des ersten Sägezahnprofils unter
gleichzeitiger Relativdrehung und axialen Vorschub eintauchen, ohne
dass es zu einem unerwünschten Kraft- oder Formschluss
mit der flachen langen Zahnflanke des ersten Sägezahnprofils
kommt.
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Demzufolge
ist es vorteilhaft, wenn ein Sägezahn des Sägezahnprofils
eine kurze Zahnflanke und eine lange Zahnflanke aufweist, wobei
die kurze Zahnflanke als Anschlagfläche des Anschlags ausgebildet
ist.
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In
einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass die kurze Zahnflanke unter einem durch den
Sägezahn hindurch gemessenen Anschlagwinkel γ zu
der oben bereits erwähnten Querebene angeordnet ist, wobei
vom Betrag her die Summe dieses Anschlagwinkels γ und des
Steigungswinkels β größer ist als ein
Selbsthemmungswinkel β zwischen der kurzen Zahnflanke und einer
mit der kurzen Zahnflanke zusammen wirkenden Eingriffsflanke des
Eingriffsprofils. Vorzugsweise sind für die Summe der Winkel γ und β Beträge
zwischen 90° plus/minus 70° einschließlich
dieser Werte vorgesehen. Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung
sollen anhand des nachstehendem Beispieles erläutert werden:
Wenn das Eingriffsprofil als zweites Sägezahnprofil ausgebildet
ist, kommen die kurzen Zahnflanken der beiden Sägezahnprofile in
Kontakt miteinander. Als Materialien für die Sägezahnprofile
kommt vorzugsweise Stahl in Betracht. In diesem Kontakt soll eine
Selbsthemmung vermieden werden. Eine Selbsthemmung beschreibt in
der Mechanik den durch Reibung verursachten Widerstand gegen ein
Verrutschen oder ein Verdrehen zweier aneinander liegender Körper.
Sobald die Haftreibung zwischen diesen beiden Körpern überschritten
ist, sind die Körper nicht mehr selbsthemmend. Um vorliegend
eine Selbsthemmung zu vermeiden, wird der resultierende Winkel größer
als der Arcustangens der Haftreibungszahl ausgeführt. Die
Haftreibungszahl für Stahl auf Stahl (trocken) beträgt
0,15; das bedeutet einen Selbsthemmungswinkel von ca. 8,5°. Bei
erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieben ist demzufolge
vorzugsweise die Summe der Winkel γ und β deutlich
größer als diese 8,5°, nämlich
vorzugsweise zwischen 90° plus/minus 70°.
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Die
Sägezähne können variabel gestaltet sein.
Insbesondere ist es nicht erforderlich, dass die beiden Flanken
eines Sägezahns geradlinig geformt sind. Bei einfach herzustellenden
erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieben bietet es
sich jedoch an, Sägezähne mit ebenen Flächen
als Zahnflanken auszubilden.
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Der
Anschlag kann ein an der Gewindespindel befestigtes Anschlagteil
aufweisen, dessen Flansch an seiner der Spindelmutter zugewandten Stirnseite
mit dem ersten Sägezahnprofil versehen ist. Dieses Sägezahnprofil
kann vorzugsweise spanlos an dem Anschlagteil hergestellt sein.
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Die
Sägezähne des vorzugsweise als zweites Sägezahnprofil
ausgebildeten Eingriffsprofils sowie die Sägezähne
des ersten Sägezahnprofils sind vorzugsweise fächerförmig
um die Spindelachse der Gewindespindel herum angeordnet. Die kurzen Zahnflanken
können beispielsweise mit ihren gedachten Verlängerungen
die Spindelachse schneiden.
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Bei
Anwendungen, in denen die Gewindespindel rotiert, die Spindelmutter
dagegen stillsteht, sieht eine erfindungsgemäße
Weiterbildung vor, dass der Flansch des Anschlagteils der drehbaren
Gewindespindel in einer Büchse angeordnet ist, wobei die Gewindespindel
mit axialem Spiel gegenüber der Büchse versehen
ist, und wobei an einem Radialbord der Büchse das Eingriffsprofil ausgebildet
ist. Unter Relativdrehung zwischen Spindelmutter und Gewindespindel
kommt es in der Anschlagsituation zu einem Kontakt zwischen der
Spindelmutter und dem Radialbord der Büchse. Die in Kontakt
kommenden Flächen der Büchse und der Spindelmutter
können im einfachsten Fall als glatte ebene Flächen
ausgeführt sein. In der Anschlagssituation greifen nach Überwindung
des axialen Spiels das Eingriffsprofil der Büchse mit dem
ersten Sägezahnprofil des Anschlagteils ineinander. Die
Büchse ist drehfest angeordnet. Bei einer formschlüssigen
Verbindung in Umfangsrichtung zwischen dem Flansch und der Büchse
ist ein weiteres Rotieren der Spindel in dieser Drehrichtung ausgeschlossen.
Demzufolge findet auch keine weitere Relativverschiebung der Spindelmutter
gegenüber der Gewindespindel statt. Hier ist ebenfalls
gewährleistet, dass keine axialen Kräfte zwischen
der Spindelmutter und der Gewindespindel über die Kugeln übertragen
werden. Denn ein axialer Vorschub der Spindelmutter ist beendet,
sobald die Spindel stillsteht, so dass ein axiales Verspannen zwischen
Spindelmutter und Büchse ausgeschlossen ist.
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Vorzugsweise
ist der Flansch des Anschlagteils über ein Axiallager an
einem dem Radialbord gegenüberliegenden Büchsenboden
gelagert. Auf diese Weise ist im Betrieb des Kugelgewindetriebes – also
außerhalb der Anschlagsituation – eine einwandfreie
axiale Lagerung der Gewindespindel gewährleistet.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand von drei in insgesamt zwölf Figuren
abgebildeten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieb in perspektivischer
Darstellung,
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2 und 3 Einzelteile
des erfindungsgemäßen Kugelgewindetriebes aus 1,
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4 eine
schematische Darstellung zur Wirkungsweise des Anschlags des erfindungsgemäßen
Kugelge windetriebes,
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5 einen
Längsschnitt durch einen weiteren erfindungsgemäßen
Kugelgewindetrieb,
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6 einen
Querschnitt durch den Kugelgewindetrieb aus 5 entlang
der Linie VI-VI,
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7 einen
Schnitt durch den erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieb
entlang der Linie VII-VII in 6,
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8 eine
Darstellung wie in 7 mit wirksamen An schlag,
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9 und 10 ein
Einzelteil des Kugelgewindetriebes aus 5 und
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11 und 12 ein
modifiziertes Einzelteil des Kugelgewindetriebes gemäß 5.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieb in perspektivischer
Darstellung. Eine Spindelmutter 1 ist aus einer Gewindespindel 2 über hier
nicht abgebildete Kugeln drehbar gelagert. An dieser Stelle sei
lediglich erwähnt, dass die Kugeln in endlosen Kugelkanälen
angeordnet sind und an einer Kugelrille 3 der Gewindespindel 2 sowie
hier nicht abgebildeten Kugelrillen der Spindelmutter 1 abwälzen.
In bekannter Weise sind die in der Spindelmutter 1 ausgebildeten
endlosen Kugelkanäle unterteilt in Lastabschnitte und Umlenkabschnitte,
wobei Kugeln von einem Ende eines Lastabschnitts über die
Umlenkabschnitte zu dem Anfang des Lastabschnitts zurückgeführt
werden.
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Ferner
ist ein Anschlag 4 für eine Endlage der Spindelmutter 1 gegenüber
der Gewindespindel 2 vorgesehen. Der Anschlag 4 umfasst
unter anderem ein Anschlagteil 5, das an ein Ende der Gewindespindel 2 durch
Reibschweißen befestigt ist. Das Anschlagteil 5 kann
auch einstückig mit der Gewindespindel 2 ausgeführt
sein. Das Anschlagteil 5 weist einen Flansch 6 auf,
der an seiner der Spindelmutter 1 zugewandten Stirnseite
mit einem ersten Sägezahnprofil 7 versehen ist.
Das Sägezahnprofil 7 besteht aus einer Vielzahl
von um die Spindelachse herum fächerförmig angeordneten
Sägezähnen 8, von denen jeder Sägezahn 8 eine
kurze Zahnflanke 9 und einen lange Zahnflanke 10 aufweist.
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Der
Anschlag 4 umfasst ferner ein Eingriffsprofil 11,
zum Eingriff in das erste Sägezahnprofil 7 des
Anschlagteiles 5.
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Das
Eingriffsprofil 11 ist vorliegend als zweites Sägezahnprofil 12 ausgebildet.
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2 zeigt
die Gewindespindel 2 mit dem daran befestigten Anschlagteil 5.
Der Abbildung ist zu entnehmen, dass die Sägezähne 8 fächerförmig
um den Umfang der Spindelachse herum an einer Stirnseite des Flansches 6 angeordnet
sind. Die Ausbildung des Sägezahnprofils 7 ist
an dem Fließpressteil mittels des Fließpressens
hergestellt.
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3 zeigt
die Spindelmutter als Einzelteil. Der Abbildung ist zu entnehmen,
dass über den Umfang der Spindelmutter 1 verteilt
mehrere Durchbrüche 13 vorgesehen sind, in denen
hier nicht abgebildete Umlenkstücke eingesetzt sind. Diese
an sich bekannten Umlenkstücke tragen an ihrem Innenumfang Umlenkabschnitte,
um die Kugeln von einem Ende des erwähnten Lastabschnitts
zu einem Anfang dieses Lastabschnittes zurückzuführen.
Der 3 ist ferner zu entnehmen, dass am Innenumfang
der Spindelmutter 1 Kugelrillen 14 für
die hier nicht dargestellten Kugeln ausgebildet sind. An ihrer dem Flansch 6 zugewandten
Stirnseite der Spindelmutter 1 ist das zweite Sägezahnprofil 12 einstückig
angeformt. Eine Vielzahl von fächerförmig um die
Spindelachse herum verteilt angeordneten Sägezähnen 16 weisen
ebenso wie die Sägezähne 8 des ersten
Sägezahnprofils 7 kurze Zahnflanken 17 und
lange Zahnflanken 18 auf.
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Die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Anschlags 4 soll
anhand der schematischen Abbildung in 4 näher
erläutert werden. Bei dieser schematischen Abbildung ist
von der Gewindespindel lediglich deren Spindelachse S angegeben.
Ein heraus gebrochener Abschnitt des Flansches 6 mit dem
ersten Sägezahnprofil 7 sowie ein heraus gebrochener
Abschnitt der Spindelmutter 1 mit dem zweiten Sägezahnprofil 12 sind
hier lediglich schematisch angedeutet.
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Der
Steigungswinkel β der Gewindespindel ist über
eine Gerade G eingetragen, wobei diese Gerade G quer zur Spindelachse
S angeordnet ist.
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Ferner
ist ein Winkel ε eingetragen zwischen der Spindelachse
S und dem Steigungswinkel β. Der Winkel ε beträgt
demzufolge 90° minus β.
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Die
langen Zahnflanken 10, 18 der beiden Sägezahnprofile 7, 12 schließen
mit den Geraden G einen Winkel αi ein.
Die kurzen Zahnflanken 9, 17 der beiden Sägezahnprofile 7, 12 schließen
mit den Geraden G einen Winkel γi ein.
Die Rampenwinkel α der beiden Sägezahnprofile 7, 12 können,
müssen jedoch nicht gleichgroß sein. Die Anschlagwinkel γi der beiden Sägezahnprofile 7, 12 können,
müssen aber nicht gleichgroß sein.
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Bei
einer Relativdrehung zwischen der Spindelmutter 1 und dem
Flansch 6 bewegt sich eine Zahnspitze eines der Sägezähne 16 entlang
der Bewegungsrichtung B. Der 4 ist zu
entnehmen, dass diese Bewegungsrichtung B einen Winkel mit der Geraden
G einschließt, der flacher ist als der Rampenwinkel α.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Zahnspitze des Zahns 16 nicht
in unerwünschter Weise in Kontakt gerät mit der
langen Zahnflanke 10, sondern vielmehr erst gegen die kurze
Zahnflanke 9 anschlägt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Anschlag sind zwei Bedingungen
erfüllt: Erstens ist der Rampenwinkel αi größer als der Steigungswinkel β.
Dadurch wird bewirkt, dass die kurze Zahnflanke des Zahns 16 auf
die kurze Zahnflanke 9 des Zahns 8 stößt. Zweitens
ist die Summe des Steigungswinkels β und des Anschlagwinkels γ größer
als ein Selbsthemmungswinkel der in Kontakt tretenden Zahnflanken. Der
Selbsthemmungswinkel ist gegeben durch den Arcustangens der Reibzahl,
die durch die gegebene Reibpaarung bestimmt ist. Die Reibzahl oder
auch Haftreibungszahl für die trockenen Reibpartner Stahl/Stahl
beträgt etwa 0,15. Der Selbsthemmungswinkel liegt demzufolge
bei ca. 8,5°. Demzufolge ist die Summe des Steigungswinkels β und
des Anschlagwinkels γ größer als 8,5°,
da vorliegend für die Ausbildung der Zahnprofile vorzugsweise
Stahl als Werkstoff verwendet wird.
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Bedingt
durch Fertigungsungenauigkeiten können die Zähne
der beiden Sägezahnprofile ungleich ausgebildet sein. Dies
ist jedoch für die erfindungsgemäße Funktion
des Anschlags ohne Bedeutung, solange die hier dargestellten Bedingungen
erfüllt sind.
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Wenn
eine Vielzahl von fächerförmig um die Spindelachse
angeordneten Sägezähnen vorgesehen ist, bedarf
es keiner Positionierung der Sägezähne zum Gewinde
der Spindelmutter 1. Hier kann insbesondere das bereits
eingangs erwähne Fließpressen vorteilhaft sein,
da bei diesem Verfahren problemlos eine Vielzahl der fächerförmig
aufgestellten Sägezähne ausgebildet werden kann.
Da die Bedeutung einer genauen Positionierung der Sägezähne
zu dem Gewindeverlauf immer geringer wird, je mehr Sägezähne
fächerförmig verteilt sind, ergeben sich für
die Herstellung von Anschlagsteilen 5 und deren Befestigung
an die Gewindespindel vorteilhafte Befestigungsmöglichkeiten
wie Reibschweißen, denn dieses Befestigungsverfahren eignet
sich nicht, wenn beispielsweise nur ein einzelner Zahn vorgesehen wäre,
da dann eine genaue Positionierung dieses einzelnen Zahnes zum Gewinde
der Spindelmutter 1 erforderlich wäre, was jedoch
fertigungsbedingt nur schwierig oder gar nicht möglich
ist.
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Wenn – ausgehend
von der 4 – der Sägezahn 16 mit
seiner kurzen Zahnflanke 17 gegen die kurze Zahnflanke 9 des
ersten Sägezahnprofils 8 anschlägt, ist
ein Formschluss in einem der beiden relativen Drehsinne zwischen
der Spindelmutter 1 und der Gewindespindel 2 hergestellt.
Axiale Kräfte treten nicht auf, weil erstens die langen
Zahnflanken der beiden Sägezahnpro file nicht in Kontakt
miteinander treten und weil zweites die Summe aus dem Steigungswinkel β und
dem Anschlagwinkel γ deutlich größer
als der Reibungswinkel ist.
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In
der 4 ist ferner die Zahnhöhe H eines Sägezahns 16 angegeben,
die zwischen einem Zahnkopf 16a und einem Zahnfuß 16b gemessen wird.
Diese Zahnhöhe H der Sägezähne ist größer als
der Quotient, der aus der Steigung der Gewindespindel 1 dividiert
durch die Anzahl der Sägezähne gebildet ist. Auf
diese Weise ist gewährleistet, dass ein Eintauchen der
Zähne 16 in die Zahnlücken des ersten
Sägezahnprofils 7 möglich ist, ohne dass
es zu einem unerwünschten axialem Anschlagen am Zahnfuß des
ersten Sägezahnprofils 7 kommen kann.
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Die
Zahnflanken müssen nicht eben ausgebildet sein, wie es
bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel umgesetzt
wurde. Vielmehr können diese Zahnflanken beispielsweise
konkav gewölbt sein, so dass immer noch diese weiter oben
erwähnten Bedingungen erfüllt sind, die einen
einwandfreien Anschlag ohne Übertragung von Axialkräften
auf die Spindelmutter 1 möglich machen.
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5 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieb,
der sich von dem Kugelgewindetrieb gemäß dem oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel durch einen modifizierten
Anschlag auszeichnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind auch
die in die Durchbrüche 13 der Spindelmutter 1 eingesetzten
Umlenkstücke 19 mit den Rückführungsabschnitten 20 und
die Kugeln 21 abgebildet. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 ist die Spindelmutter bei
dem erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieb nach 5 an
deren dem Anschlagteil 5 zugewandten Stirnseite glatt und
eben ausgebildet.
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Bei
dem nachstehend beschriebenen Anschlag 22 werden neue Positionsziffern
lediglich bei Bauteilen verwendet, die nicht schon bei dem Anschlag
des ersten Ausführungsbeispieles bezeichnet waren. Beim
nachstehend beschrie benen Kugelgewindetrieb rotiert die Spindel 2,
während die Spindelmutter 1 stillsteht, aber axial
verschieblich angeordnet ist. Die Spindel 2 ist dagegen
axial gelagert, jedoch mit geringem axialem Spiel behaftet, was
nachstehend weiter ausgeführt wird.
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Der
Flansch 6 des Anschlagteiles 5 ist in einer drehfest
angeordneten Büchse 23 angeordnet. An seiner von
dem ersten Sägezahnprofil 7 abgewandten Stirnseite
ist der Flansch 6 über ein Axialnadellager 24 an
einem Büchsenboden 25 der Büchse 23 axial
gelagert. Die Büchse 23 ist an ihrem von dem Büchsenboden 25 abgewandten
Ende mit einem umlaufenden Radialbord 26 versehen. Die Büchse 23 ist
in den 9 und 10 in perspektivischen Darstellungen
abgebildet. So zeigt 9 in perspektivischer Darstellung
einen gebrochenen Teil der Büchse 23. Der Radialbord 26 ist
an seiner Innenseite – also an seiner dem Flansch 6 des
Anschlagteiles 5 zugewandten Seite – mit einem
zweiten Sägezahnprofil 27 versehen. Dieses zweite
Sägezahnprofil 27 weist eine Vielzahl von um die
Spindelachse herum fächerförmig angeordneten Sägezähne 28 auf,
die jeweils eine lange Zahnflanke 29 und eine kurze Zahnflanke 30 aufweisen.
Die Ausgestaltung dieses zweiten Sägezahnprofils 27 entspricht
dem zweiten Sägezahnprofil 12 zu dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel, so dass eine weitergehende Beschreibung
an dieser Stelle nicht erforderlich ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Kugelgewindetrieb nach 5 wird
bei Erreichen eines Endanschlages der Spindelmutter 1 eine
weitere Drehbewegung der Gewindespindel 2 dadurch gestoppt, dass
das zweite Sägezahnprofil 27 in formschlüssigen
Eingriff des ersten Sägezahnprofil 7 des Anschlagteiles 5 kommt.
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In
der 6 ist ein Querschnitt durch den Kugelgewindetrieb
entlang der Linie VI-VI abgebildet, wobei hier deutlich das Sägezahnprofil 7 des
Anschlagteiles 5 erkennbar ist, sowie der Mantel der Büchse 23.
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Zum
besseren Verständnis der Wirkungsweise dieses erfindungsgemäßen Ausführungsbeispieles
zeigen die 7 und 8 jeweils
einen Schnitt entlang der Linie VII-VII durch den Kugelgewindetrieb,
bevor der Anschlag wirksam ist (7), sowie die
Situation bei wirksamen Anschlag (8).
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Bei
rotierender Gewindespindel 2 nähert sich die Spindelmutter 1 zunehmend
dem Anschlag 22 an, jedoch ist das am Radialbord 26 ausgebildete zweite
Sägezahnprofil 27 noch nicht im Eingriff mit dem
ersten Sägezahnprofil 7 des Flansches 6.
Bei weiterer Rotation der Gewindespindel 2 schlägt
die Spindelmutter 1 mit ihrer Stirnseite gegen den Radialbord 26 der
Büchse 23 an, sodass unter Ausnutzung des axialen
Spiels der Gewindespindel 2 eine kleine relative Verschiebung
zwischen der Gewindespindel 2 und der Büchse 23 einsetzt.
Diese Situation ist in 8 abgebildet. Der Figur ist
zu entnehmen, dass aufgrund der relativen Verschiebung zwischen der
Büchse 23 und der Gewindespindel 2 auch
eine entsprechende Verlagerung des Flansches 6 in Richtung
auf das zweite Sägezahnprofil 27 hin einsetzt. Diese
Verschiebung ist beendet, wenn die beiden Sägezahnprofile 7, 27 formschlüssig
in Umfangsrichtung ineinandergreifen, wobei hier eine weitergehende
Rotation der Gewindespindel 2 dadurch verhindert ist, dass
die kurzen Zahnflanken 30, 9 der beiden Sägezahnprofile
aneinander anschlagen. Die Rotation der Gewindespindel 2 und
somit ein axialer Vorschub der Spindelmutter 1 sind somit
beendet, bevor nennenswerte axiale Kräfte zwischen der
Büchse 23 und der Spindelmutter 1 hervorgerufen
werden können. Demzufolge werden auch keine unerwünschten Kräfte
zwischen der Spindelmutter 1 und der Gewindespindel 2 über
die Kugeln 21 übertragen.
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Die
Auslegung und Wirkungsweise der Sägezahnprofile von den
beiden hier beschriebenen Ausführungsbeispielen können übereinstimmen
Anstelle einer geschlossenen Büchse wie sie gerade zu dem
Ausführungsbeispiel gemäß 5 beschrieben wurde
kann auch eine alternative Büchse 31 verwendet
werden, wie sie in den 11 und 12 abgebildet
ist. Diese Büchse 31 unterscheidet sich von der Büchse 23 im
Wesentlichen durch den Wegfall des Radialbordes. Stattdessen sind
vier über den Umfang der Büchse 31 verteilt
angeordnete radial einwärts springende Nasen 32 vorgesehen,
an deren dem Büchsenboden 33 zugewandten Seite
jeweils ein Sägezahn 34 als Eingriffsprofil ausgebildet
ist. Auch diese Sägezähne weisen eine lange Zahnflanke 35 sowie
eine kurze Zahnflanke 36 auf, die in etwa der Dicke der
Nase 32 in axialer Richtung entspricht. Die Funktionsweise
eines Kugelgewindetriebes mit einer derartigen Büchse 31 entspricht
voll und ganz der Funktionsweise, wie sie zu dem vorangegangenen
Ausführungsbeispiel erläutert wurde.
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Bei
den beschriebenen Ausführungsbeispielen wurden den Sägezähnen
lange und kurze Zahnflanken zugeordnet. Selbstverständlich
können die Zahnflanken bei erfindungsgemäßen
Sägezähnen gleichlang sein. Auch ist es möglich,
dass der umfangsseitige formschlüssige Eingriff von langen Zahnflanken übernommen
wird, während die kurzen Zahnflanken zur Vermeidung von
axialen Verspannungen zwischen Spindelmutter und Gewindespindel außer
Eingriff bleiben.
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- 1
- Spindelmutter
- 2
- Gewindespindel
- 3
- Kugelrille
- 4
- Anschlag
- 5
- Anschlagteil
- 6
- Flansch
- 7
- erstes
Sägezahnprofil
- 8
- Sägezahn
- 9
- kurze
Zahnflanke
- 10
- lange
Zahnflanke
- 11
- Eingriffsprofil
- 12
- zweites
Sägezahnprofil
- 13
- Durchbruch
- 14
- Kugelrille
- 15
-
- 16
- Sägezahn
- 16a
- Zahnkopf
- 16b
- Zahnfuß
- 17
- kurze
Zahnflanke
- 18
- lange
Zahnflanke
- 19
- Umlenkstück
- 20
- Rückführungsabschnitt
- 21
- Kugel
- 22
- Anschlag
- 23
- Büchse
- 24
- Axialnadellager
- 25
- Büchsenboden
- 26
- Radialbord
- 27
- zweites
Sägezahnprofil
- 28
- Sägezahn
- 29
- lange
Zahnflanke
- 30
- kurze
Zahnflanke
- 31
- Büchse
- 32
- Nase
- 33
- Büchsenboden
- 34
- Sägezahn
- 35
- lange
Zahnflanke
- 36
- kurze
Zahnflanke
- S
- Spindelachse
- G
- Gerade
- B
- Bewegungsrichtung
- H
- Zahnhöhe
- β
- Steigungswinkel
- γ
- Anschlagwinkel
- α
- Rampenwinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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