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Die
Erfindung betrifft eine Halbleiteranordnung, insbesondere eine Leuchtdiodenanordnung
und bezieht sich im Besonderen auf die Kühlung einer Leuchtdiode.
Die Erfindung betrifft ebenso eine Leuchtmittelanordnung.
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Bei
einer Verwendung von epitaktisch gewachsenen Halbleitern als Leuchtdioden
oder im Algemeinen als Leuchtmittel ist es notwendig, die während
des Betriebs auftretende Wärme vom Halbleiter wegzuführen.
Ein Ansatz hierfür besteht in der Verwendung einer Wärmesenke,
das heißt ein zusätzlicher Festkörper, über
den die während des Betriebs anfallende Wärme
abgeführt werden kann. Dadurch stellte sich ein stationärer
Zustand ein, wobei die während des Betriebs auftretende
Wärme über die Wärmesenke abgeführt
wird.
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Es
besteht aber weiterhin das Bedürfnis, eine Halbleiteranordnung,
insbesondere eine Leuchtdiodenanordnung anzugeben, bei der eine
Wärmeabfuhr auch bei geringeren Bauformen und kleineren Abmessungen
gewährleistet ist. Entsprechend soll eine Leuchtmittelanordnung
angegeben werden, die bei einer kleinen Bauform gleichzeitig eine
gute Kühlung ermöglicht.
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Diese
Aufgaben werden durch die Gegenstände der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Hierbei
liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass der die Wärme
erzeugende Bereich also beispielsweise eine epitak tisch gewachsene Halbleiterschicht
in einem Strömungskanal montierbar ist. Durch die vorhandene
Gasströmung in dem Kanal an dem Leuchtmittel vorbei, die
teilweise durch das Leuchtmittel selbst hervorgerufen wird, bildet sich
eine thermische Ankopplung und damit eine effektive Kühlung
des Leuchtmittels aus.
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In
einer Ausgestaltungsform umfasst eine Halbleiteranordnung einen
Hohlkörper, der zumindest teilweise mit einem einen Wärmeaustausch
ermöglichenden Medium gefüllt ist. In dem Hohlkörper ist
wenigstens eine zumindest teilweise epitaktisch gewachsene Schichtenfolge
mit einer ersten Hauptstrahlfläche vorzugsweise wärmesenkenfrei
montiert. Dabei erzeugt in einem Betrieb die epitaktisch gewachsene
Schichtenfolge Wärme, die aufgrund einer thermischen Ankopplung
der Schichtenfolge an das Medium abgegeben wird.
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Erfindungsgemäß erfolgt
somit ein Wärmeaustausch durch eine thermische Ankopplung
der Schichtenfolge an das Medium. Letzteres kann wiederum die vorhandene
Wärme an die Ummantelung des Hohlkörpers beziehungsweise
die weitere Umgebung abgeben.
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Zweckmäßigerweise
ist dabei die epitaktisch gewachsene Schichtenfolge substratlos
ausgeführt. Dadurch enthält die epitaktisch gewachsene
Schichtenfolge beziehungsweise die Halbleiteranordnung selbst keine
Wärmesenke und haben insbesondere auch wärmesenkenfrei
in dem Hohlkörper montiert sein. Ein Wärmeaustausch
erfolgt somit durch die thermische Ankopplung der Anordnung an das
Medium.
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In
einer Ausgestaltung kann die Schichtenfolge wenigstens zwei unterschiedliche
dotierte Halbleitermaterialien sowie zwei Kontaktschichten umfassen.
Insbesondere ist es möglich, dass die Schichtenfolge neben
zwei unterschiedlich dotierten Halbleitermaterialien weitere Schichten
enthält, die beispielsweise zu einer gleichmäßigen
Stromverteilung in die Halbleitermaterialien dienen. Ebenso können die
Kontaktschichten entsprechend ausgebildet sein, um einen geringen
Flächenwiderstand aufzuweisen und einen Strom möglichst
gleichmäßig in das Halbleitermaterial zu injizieren.
Wenigstens zwei Kontaktelemente können vorgesehen sein,
um die epitaktische Schichtenfolge elektrisch zu kontaktieren.
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Ebenso
kann die Schichtenfolge wenigstens teilweise von einem transparenten
Schutzmaterial umgeben sein. Dieses dient jedoch nicht hauptsächlich
als eigentliche Wärmesenke, sondern zur Stabilitätsverbesserung
der epitaktischen Schichtenfolge und Verbesserung der Auskoppeleigenschaften
des in der epitaktischen Schichtenfolge erzeugten Lichts. Beispielswiese
kann das transparente Schutzmaterial einen transparenten Kunststoff
oder auch Glas umfassen. Zur Verbesserung der Abstrahlcharakteristik ist
es möglich, zusätzliche Materialien beispielsweise für
eine Verbesserung der Abstrahlcharakteristik aufzubringen.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Schichtenfolge
eine der ersten Hauptstrahlfläche gegenüberliegende
zweite Hauptstrahlfläche auf. In dieser Ausgestaltung wird
somit durch die Schichtenfolge eine doppelseitige Emission realisiert.
Alternativ kann die der ersten Hauptstrahlfläche gegenüber
liegende Seite zumindest teilweise verspiegelt sein, um die Auskoppeleffizienz
und die Lichtauskopplung weiter zu verbessern.
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Die
Montierung der epitaktisch gewachsenen Schichtenfolge an den Hohlkörper
kann beispielsweise über die Stromleitungen erfolgen. Diese können
zum Beispiel als besonders stabile Drähte ausgebildet sein.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Hohlkörper
wenigstens zwei Öffnungen auf, die ausgestaltet sind, eine
gerichtete Strömung des Mediums durch einen Bereich zu
erzeugen, in dem die Schichtenfolge montiert ist. Dadurch wird die
Schichtenfolge von dem Medium umströmt, so dass die in der
Schichtenfolge erzeugte Wärme effizient abgeführt
wird. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig,
wenn die erste Hauptstrahlfläche entlang der Strömungsrichtung
des Mediums verläuft.
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Zur
Verbesserung einer derartigen thermischen Ankopplung kann in einer
weiteren Ausgestaltung vorgesehen sein, die Oberfläche
der Schichtenfolge aufzurauen. Dadurch lässt sich einerseits
die thermische Ankopplung weiter verbessern und andererseits auch
die Lichtauskopplung steigern. In einer anderen Ausgestaltung weist
der Hohlkörper einen ersten Teilbereich mit einer ersten
Querschnittsfläche sowie einen zweiten Teilbereich mit
einer zweiten Querschnittsfläche aus.
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Die
beiden Querschnittsflächen können unterschiedlich
sein, wobei die Schichtenfolge in dem Teilbereich mit der kleineren
Querschnittsfläche montiert sein kann. In dem Teilbereich
mit der kleineren Querschnittsfläche wird eine Strömungsgeschwindigkeit
des Mediums aufgrund des Bernoulli-Effekts vergrößert,
so dass die Effizienz einer thermischen Ankopplung weiter verbessert
wird. Zweckmäßigerweise ist demnach der Hohlkörper
derart ausgestaltet, dass sich ein Kamineffekt in dem Bereich bilden kann,
in dem die Schichtenfolge montiert ist.
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In
einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist eine
Leuchtmittelanordnung einen Hohlkörper gefüllt
mit einem Wärmeaustauschmedium aus. Der Hohlkörper
ist ausgestaltet, eine gerichtete Strömung des Wärmeaustauschmediums
zu erzeugen. In den Hohlkörper ist wärmesenkenfrei
wenigstens eine substratlose epitaktisch gewachsene Leuchtdiode
mit einer ersten Hauptstrahlfläche montiert. Die erste
Hauptstrahlfläche verläuft im Wesentlichen entlang
einer Strömungsrichtung des Wärmeaustauschmediums.
Dadurch wird in einem Betrieb der Leuchtdiode die anfallende Wärme
effizient durch das Wärmeaustauschmedium weggeführt.
Eine weitere Wärmesenke in Form eines zusätzlichen
Trägers kann somit entfallen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Leuchtmittelanordnung
eine Vielzahl von substratlosen und epitaktisch gewachsenen Lichtdioden
aufweisen, welche in einem Array angeordnet und elektrisch kontaktiert
sind. Das Array ist wiederum in dem Hohlkörper montiert.
Ein derartiges Array kann beispielsweise durch zwei aufeinander liegende
transparente Schichten realisiert sein, zwischen denen die epitaktisch
gewachsenen Leuchtdioden angeordnet sind. Hierfür eignen
sich beispielsweise dünne Glasträger oder auch
transparente Kunststoffschichten.
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Es
ist zweckmäßig, wenn der Hohlkörper einen
ersten Bereich mit einer ersten Querschnittsfläche und
einen zweiten Bereich mit einer zweiten Querschnittsfläche
aufweist, wobei einerseits die beiden Querschnittsflächen
unterschiedlich sind und andererseits die in dem Hohlkörper
montierte Leuchtdiode bevorzugt in dem Bereich mit der geringeren Querschnittfläche
montiert ist. Dadurch lässt sich für die Kühlung
der so genannte Bernoulli-Effekt ausnutzen, bei dem die Strömungsgeschwindigkeit
in dem Bereich mit einer geringeren Quer schnittfläche vergrößert
ist. Die höhere Geschwindigkeit erlaubt eine effizientere
Wärmeabfuhr.
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Die
substratlose Leuchtdiode kann darüber hinaus mehrere transparente
nicht leitende Schichten aufweisen, die die epitaktisch gewachsene
lichtemittierende Schichtenfolge umgeben. Dadurch werden ein Schutz
und gleichzeitig eine Verbesserung der Lichtauskopplung erreicht.
Zudem wird die Stabilität verbessert.
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In
einer anderen Ausgestaltung kann die Leuchtdiode von einer transparenten
Hüllschicht umgeben sein, die ein asymmetrisches Profil
aufweist. Dieses kann zwei Hauptflächen enthalten, die
entlang der Strömungsrichtung des Wärmeaustauschmediums
verlaufen. Dadurch lässt sich abhängig von einem
Oberflächenprofil der Hüllschicht sowie der Geschwindigkeit
des durchlaufenden Wärmeaustauschmediums eine laminare
beziehungsweise turbulente Strömung erreichen und somit
ein Wärmeaustausch an die äußeren Begebenheiten
anpassen.
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Der
Hohlkörper kann darüber hinaus geschlossen sein,
wobei eine Strömung des Wärmeaustauschmediums
weg von der Leuchtdiode gerichtet ist. In diesem Fall ist es zweckmäßig,
wenn das Wärmeaustauschmedium eine hohe Wärmekapazität
aufweist, Wärme leicht aufnimmt, aber auch leicht an die
Hülle des Hohlkörpers wieder abgibt.
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Im
Weiteren wird die Erfindung nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
unter Verwendung von Zeichnungen im Detail erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform einer
substratlosen Leuchtdiode, die in einem Hohlkörper einsetzbar
ist,
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2 eine
Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform einer
substratlosen Leuchtdiode, die in einem Hohlkörper einsetzbar
ist,
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3 Querschnittsansichten einer epitaktischen
Schicht und darauf aufgebrachter verschiedener Materialien zur Verbesserung
der Lichtauskopplung,
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4A ein
schematisches Ausführungsbeispiel für eine Kontaktierung
und gleichzeitiger Halterung einer substratlosen Leuchtdiode,
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4B ein
schematisches Ausführungsbeispiel für eine Kontaktierung
und gleichzeitiger Halterung eines Leuchtmittels mit einer Vielzahl
einzelner substratlosen Leuchtdioden,
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5 ein
schematisches Ausführungsbeispiel einer Leuchtmittelanordnung
mit einem Hohlkörper, in dem eine Leuchtdiode eingebracht
ist zur Verdeutlichung des Kamineffekts,
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6 ein
erstes Ausführungsbeispiel einer Leuchtmittelanordnung
mit einer Vielzahl von in einem Array angeordneter Leuchtdioden,
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7 ein
zweites Ausführungsbeispiel einer Leuchtmittelanordnung,
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8 ein
schematisches Ausführungsbeispiel einer Leuchtdiode umgeben
von einer Hüllschicht mit asymmetrischem Profil,
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9 ein
Ausführungsbeispiel eines verkappselten Glaskolbens mit
einer Halterung für eine Leuchtdiode.
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In
den Ausführungsbeispielen und Figuren sind gleiche oder
gleich wirkende Bestandteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Figuren und die Größenverhältnisse
insbesondere auch die Größenverhältnisse
einzelner Schichten zueinander sind grundsätzlich nicht
als maßstabsgerecht zu betrachten. Vielmehr dienen sie
zur Verdeutlichung der einzelnen Aspekte der Erfindung und können
insbesondere zum besseren Verständnis oder besseren Darstellbarkeit übertrieben
groß beziehungsweise dick dargestellt werden.
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1 zeigt
eine Ausführungsform einer substratlosen Leuchtdiode. Die
Leuchtdiode umfasst hierzu zwischen zwei dünnen wenigen
Mikrometer dicken Glasplatten 13 eine epitaktisch gewachsene Schichtenfolge
mit einer aktiven Halbleiterschicht 10. Die Glasplatten 13 sind
auf beiden Seiten transparent ausgeführt, wodurch eine
beidseitige Lichtemission erreicht wird. Gleichzeitig dienen die
dünnen Glasschichten zu einer Stabilisierung der epitaktisch
gewachsenen Schichtenfolge mit der Halbleiterschichten 10 und
einer Verbesserung der Auskopplung des emittierten Lichts. Die epitaktische
Schichtenfolge selbst kann beispielsweise als Dünnfilm-Leuchtdiodenchip
ausgebildet sein.
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Ein
Dünnfilm-Leuchtdioden-Chip zeichnet sich durch eines oder
mehrere Merkmale insbesondere durch zumindest eines der folgenden
charakteristischen Merkmale aus.
- – an
einer zu einem Trägerelement, insbesondere dem Trägersubstrat,
hingewandten Hauptfläche der strahlungserzeugenden Halbleiterschichtenfolge,
bei der es sich insbesondere um eine strahlungserzeugende Epitaxie-Schichtenfolge
handelt, ist eine reflektierende Schicht aufgebracht oder ausgebildet,
die zumindest einen Teil der in der Halbleiterschichtenfolge erzeugten
elektromagnetischen Strahlung in diese zurückreflektiert;
- – der Dünnfilm-Leuchtdiodenchip weist ein
Trägerelement auf, bei dem es sich nicht um das Wachstumssubstrat
handelt, auf dem die Halbleiterschichtenfolge epitaktisch gewachsen
wurde, sondern um ein separates Trägerelement, das nachträglich
an der Halbleiterschichtenfolge befestigt wurde;
- – die Halbleiterschichtenfolge weist eine Dicke im Bereich
von 20 μm oder weniger, insbesondere im Bereich von 10 μm
auf;
- – die Halbleiterschichtenfolge ist frei von einem Aufwachssubstrat.
Vorliegend bedeutet "frei von einem Aufwachssubstrat", dass ein
gegebenenfalls zum Aufwachsen benutztes Aufwachssubstrat von der
Halbleiterschichtenfolge entfernt oder zumindest stark gedünnt
ist. Insbesondere ist es derart gedünnt, dass es für
sich oder zusammen mit der Epitaxie-Schichtenfolge alleine nicht
freitragend ist. Der verbleibende Rest des stark gedünnten
Aufwachssubstrats ist insbesondere als solches für die
Funktion eines Aufwachssubstrates ungeeignet; und
- – die Halbleiterschichtenfolge enthält mindestens eine
Halbleiterschicht mit zumindest einer Fläche, die eine
Durchmischungsstruktur aufweist, die im Idealfall zu einer annähernd
ergodischen Verteilung des Lichtes in der Halbleiterschichtenfolge führt,
das heißt, sie weist ein möglichst ergodisch stochastisches
Streuverhalten auf.
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Ein
Grundprinzip eines Dünnfilm-Leuchtdiodenchips ist beispielsweise
in der Druckschrift
I. Schnitzer et al., Appl. Phys. Lett.
63 (16) 18. Oktober 1993, Seiten 2174–2176 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt insofern hiermit durch Rückbezug
aufgenommen wird. Beispiele für Dünnfilm-Leuchtdiodenchips
sind in den Druckschriften
EP
0905797 A2 und
WO
02/13281 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern
hiermit ebenfalls durch Rückbezug aufgenommen wird.
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Ein
Dünnfilm-Leuchtdiodenchip ist in guter Näherung
ein Lambert'scher Oberflächenstrahler und eignet sich von
daher beispielsweise gut für die Anwendung in einem Scheinwerfer,
etwa einem Kraftfahrzeugscheinwerfer.
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Im
konkreten Ausführungsbeispiel gemäß 1 umfasst
die epitaktisch gewachsene Schichtenfolge zwei unterschiedlich dotierte
Halbleitermaterialien 10, die übereinander angeordnet
sind. Auf ihrer jeweils zweiten Seite ist eine leitfähige
transparente Oxidschicht 11 beziehungsweise 11' aufgebracht.
Diese bilden Stromeinkopplungsschichten und dienen zur Stromeinkopplung
in die beiden Halbleitermaterialien, an deren gemeinsame Grenzfläche die
Rekombination und damit die Lichterzeugung stattfinden.
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Als
Stromeinkopplungsschichten 11, 11' eignen sich
unter anderem transparente leitende Oxide (Transparent Conductive
Oxides) TCO. Diese sind in der Regel Metalloxide wie beispielsweise
Zinkoxid, Zinnoxid, Cadmiumoxid, Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid
(ITO). Neben binären Metall-Sauerstoff-Verbindungen, wie
beispielsweise ZnO, SnO2 oder In2O3 gehören
auch ternäre Metall-Sauerstoff-Verbindungen wie beispielsweise
Zn2SnO4, CdSnO3, ZnSnO3, MgIn2O4, GaInO3, Zn2In2O5 oder In4Sn3O12 oder Mischungen
aus unterschiedlich transparenten leitenden Oxiden zu der Gruppe
der TCOs. Weiterhin entsprechen die TCOs nicht zwingend einer stöchiometrischen
Zusammensetzung und können zusätzlich zur Verbesserung
der Stromeinkopplung auch p-beziehungsweise n-dotiert sein.
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Die
Halbleitermaterialien der gewachsenen Schichtenfolge bilden beispielsweise
einen pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur, einen Einfachquantentopf
(SQW, single guantum well) oder eine Mehrfachquantentopfstruktur
(MQW, multi quantum well) zur Strahlungserzeugung auf. Die Bezeichnung "Quantentopfstruktur"
entfaltet hierbei keine Bedeutung hinsichtlich der Dimensionalität
der Quantisierung. Sie umfasst somit unter anderem Quantentröge,
Quantendrähte und Quantenpunkte und jede Kombination dieser
Strukturen. Beispiele für MQW-Strukturen sind in den Druckschriften
WO 01/39282 ,
US 5,831,277 ,
US 6,172,382 B1 und
US 5,684,309 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt insofern hiermit durch Rückbezug
aufgenommen wird.
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Für
die Halbleitermaterialien eignen sich Halbleiterverbindungen aus
den III/V-Verbindungs- oder II/VI-Verbindungshalbleitern.
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Ein
III/V-Verbindungs-Halbleitermaterial weist wenigstens ein Element
aus der dritten Hauptgruppe, wie beispielsweise Al, Ga, In, und
ein Element aus der V-Hauptgruppe, wie beispielsweise B, N, P, As,
auf. Insbesondere umfasst der Begriff "III/V-Verbindungs-Halbleitermaterial"
die Gruppe der binären, ternären oder quaternären
Verbindungen, die wenigstens ein Element aus der dritten Hauptgruppe
und wenigstens ein Element aus der fünften Hauptgruppe
enthalten, insbesondere Nitrid- und Phosphid-Verbindungs-Halbleiter.
Eine solche binäre, ternäre oder quaternäre
Verbindung kann zudem beispielsweise ein oder mehrere Dotierstoffe
sowie zusätzliche Bestandteile aufweisen. Zu den III/V-Verbindungs-Halbleitermaterial
gehören beispielsweise Nitrid-III-Verbindungs-Halbleitermaterial
und Phosphid-III-Verbindungs-Halbleitermaterial, etwa GaN, GaAs,
und InGaAlP.
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Entsprechend
weist ein II/VI-Verbindungs-Halbleitermaterial wenigstens ein Element aus
der zweiten Hauptgruppe, wie beispielsweise Be, Mg, Ca, Sr, und
ein Element aus der sechsten Hauptgruppe, wie beispielsweise O,
S. Se, auf. Insbesondere umfasst ein "II/VI-Verbindungs-Halbleitermaterial"
eine binäre, ternäre oder quaternäre
Verbindung, die wenigstens ein Element aus der zweiten Hauptgruppe
und wenigstens ein Element aus der sechsten Hauptgruppe umfasst.
Eine solche binäre, ternäre oder quaternäre
Verbindung kann zudem beispielsweise ein oder mehrere Dotierstoffe
sowie zusätzliche Bestandteile aufweisen. Zu den II/VI-Verbindungs-Halbleitermaterialen
gehören zum Beispiel ZnO, ZnMgO, CdS, CnCdS, MgBeO.
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Auf
den beiden Stromeinkopplungsschichten 11 und 11' ist
zusätzlich teilweise eine dünne Metallschicht 16 beziehungsweise 17 aufgebracht.
Diese ist beispielsweise in Form eines Gitters, Kreises oder Quadrates
ausgeführt und dient zur Kontaktierung der leitfähigen
transparenten Schichten 11 und 11' mit den beiden
Kontaktelementen 14, 15 Als Metall kann Cu, Wo,
Au, AG oder ein anderes Material mit geringem Flächenwiderstand
verwendet werden. Dies muss nicht notwendigerweise ein Metall sein.
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Die
Kontaktelemente 14 und 15 führen an die Unter-
beziehungsweise Oberseite der jeweiligen Glasschichten 13 und
bilden dort größere Kontakte aus. Sie dienen somit
zu einer elektrischen Kontaktierung der epitaktisch gewachsenen
Schichtenfolge. Es ist sinnvoll, die Kontakte möglichst
außerhalb des lichtemittierenden Bereichs anzuordnen, um
keine Schatteneffekte zu erzeugen.
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Zusätzlich
ist die epitaktisch gewachsene Schichtenfolge mit einer transparenten
Schicht 12 zur Passivierung beispielsweise Siliziumdioxid
oder auch einer Kunststoffumhüllung eventuell PCB vollständig
umgeben.
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2 zeigt
eine alternative Ausgestaltungsform, bei der die epitaktisch gewachsene
Schichtenfolge direkt an das Glassubstrat 23 anschließt.
Die epitaktisch gewachsene Schichtenfolge umfasst auch hier wiederum
zwei unterschiedlich dotierte Schichten 20 aus einem Verbindungshalbleiter
beispielsweise Galliumnitrid, welches den lichtaktiven Bereich bildet.
Eine Kontaktierung erfolgt über die zwischen den Kontakten 24 und 25 angeordneten transparenten
leitfähigen Schichten sowie einer metallischen Stromverteilungsstruktur 27 beziehungsweise 26.
Die metallische Stromverteilungsstruktur beispielsweise in Form
eines Kreises, eines Gitters oder sonstigen großflächigen
jedoch im Wesentlichen optisch durchlässigen Struktur ist
zwischen zwei transparenten leitfähigen Schichten 28 und 21' beziehungsweise 21 und 29 eingebettet.
Kontaktiert sind die transparenten leitfähigen Schichten
sowie die metallische Stromverteilungsstruktur durch die Kontaktfahnen 25 und 24.
Eine Passivierung beziehungsweise eine Kunststoffumhüllung 22 ist
in dieser Ausführungsform nur an den seitlichen Rändern
vorgesehen.
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Im
Betrieb dieser substratlosen und wärmesenkenfreien Leuchtdiode
wird die erzeugte Wärme nun über die Oberfläche
der aufgebrachten Glasschichten 13, 23 beziehungsweise
entlang der Passivierungsstruktur 12, 22 abgegeben.
Dazu wird ein die Diode oder allgemeiner das Leuchtmittel umgebendes
Gas verwendet, das über seine molekulare Bewegung Energie
von der Oberfläche der Diode bzw. des Leuchtmittels aufnimmt.
Demzufolge wird das die Diode bzw. das Leuchtmittel umgebende Gas
erwärmt und gibt ihrerseits die Wärme weiter nach
außen ab, so dass ein nach außen in die Umgebung
gerichteter Wärmefluss entsteht.
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Zu
einer Verbesserung einer thermischen Ankopplung und gleichzeitig
einer Verbesserung der Lichtauskopplung kann es zweckmäßig
sein, verschiedene zusätzliche Materialien auf der Oberfläche der
epitaktisch gewachsenen Schicht anzuordnen. 3 zeigt
in zwei Teilfiguren A und B einen schematischen Querschnitt einer
epitaktisch gewachsenen Schichtenfolge, bei der einerseits eine
gute Lichtauskopplung und andererseits eine ausreichende thermische
Ankopplung an das umgebende Wärmeaustauschmedium gewährleistet
ist.
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In
Teilfigur A ist der Einfachheit halber die epitaktische Schichtenfolge
durch die beiden Halbleiterschichten 30 angedeutet. Natürlich
kann die Schichtenfolge noch weitere Schichten umfassen. Zur Stromeinkopplung
sind hier Kontaktfahnen auf der Oberfläche der beiden Halbleiterschichten
aufgebracht. Diese umfassen einerseits einen verspiegelten leitfähigen
Bereich 35 sowie einen zweiten leitfähigen Teilbereich 36,
der auf dem verspiegelten leitfähigen Bereich 35 aufgebracht
ist. Licht, das in Richtung des verspiegelten Bereichs 35 abgestrahlt
wird, wird von diesem wie dargestellt, reflektiert. Auf diese Weise
ist eine doppelseitige Emission in beide Richtungen der epitaktischen
Schichtenfolge möglich.
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In
Teilfigur B sind zusätzliche Elemente 34 auf den
beiden äußeren Seiten der epitaktischen Schichtenfolge
aufgebracht. Dadurch wird einerseits eine Oberfläche der
epitaktischen Schichtenfolge vergrößert, wodurch
eine bessere thermische Ankopplung an das Wärmeaustauschmedium
möglich wird. Andererseits lässt sich durch die
Verwendung geeigneter Maßnahmen beispielsweise von Auskoppelprismen 34 eine
Auskoppelwahrscheinlichkeit erhöhen. Auskoppelprismen können
fotolithographisch strukturiert und hergestellt werden beispielsweise durch
eine Ätzmaske aus Siliziumdioxid oder Siliziumnitrid.
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Alternativ
kann auch die Oberfläche der epitaktischen Schichtenfolge
aufgeraut werden. Durch die Aufrauung 38 wird ebenso eine
Verbesserung des Auskoppelverhaltens erreicht und gleichzeitig die Oberfläche
für die Verbesserung einer thermischen Ankopplung vergrößert.
Eine Aufrauung kann vorzugsweise durch Ätzen beispielsweise
in einem nasschemischen Verfahren erzeugt werden.
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Zu
einer freien Montierung und Befestigung der Leuchtdiode zeigt 4A eine
beispielhafte Ausführungsform.
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Die
epitaktisch gewachsene Schichtenfolge 40 ist auch hier
wiederum in eine Passivierungsschicht 42 eingebettet zwischen
zwei Glasschichten 43 angeordnet. Kontakte 44 und 45 auf
den äußeren Oberflächen führen
zu der Schichtenfolge 40. Bei der dargestellten Ausführungsform
werden die Zuführungsleitungen 46 und 47 gleichzeitig
für eine Halterung der Leuchtdiode innerhalb eines Hohlkörpers verwendet.
Zu diesem Zweck ist, wie schematisch dargestellt, jede der Zuleitungen
doppelt ausge führt, so dass ein Zuleitungsstrang 46 beziehungsweise 47 direkt
einen der beiden Kontakte 44, 45 elektrisch leitend
kontaktiert. Ein jeweils zweiter vorhandener Zuleitungsstrang 46' beziehungsweise 47' dient
dazu, die epitaktisch gewachsene Schichtenfolge einschließlich
der beiden aufgebrachten Glasschichten einzuklemmen. Mit anderen
Worten erfolgt eine wärmesenkenfreie Montierung einer substratlosen
epitaktisch gewachsenen Schichtenfolge, wie hier dargestellt durch
ein Verklemmen der Leuchtdiode mittels zweiter Drähte,
die gleichzeitig zur Stromzuführung verwendet werden. Alternativ
bzw. zusätzlich können die Zuleitung 46 und 47 auch
mit den entsprechenden Kontakten 44 und 45 verlötet
sein. In beiden Fällen wird so eine ausreichende Stabilität
erreicht, die Zuleitungen fungieren jedoch nicht hauptsächlich
als Wärmesenke, sondern dienen vor allem einer stabilen
Montage der Leuchtdiode innerhalb des Hohlkörpers. Eine
Wärmeabfuhr wird durch die thermische Ankopplung an ein
umgebendes Austauschmedium erreicht.
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Auf
diese Weise lassen sich freie Leuchtsysteme realisieren. Diese können
als Hintergrundbeleuchtung verwendet werden. Bei derartigen Leuchtsystemen
kann die lichtemittierende Schicht in einer Schutzhülle
verkapselt sein, die vor chemischen oder mechanischen Beschädigungen
schützt. Die Schützhülle hat Durchkontaktierungen,
so dass elektrische Kontakte auf der Oberfläche der Schutzhülle
vorhanden sind. An diese werden Leiter angebracht, beispielsweise
gebondet oder gelötet. Eine solche Befestigung ermöglicht
eine ausreichende Stabilität des Leuchtmittels, so dass
auf größere Flächen nun als Leuchten
verwendet werden können.
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4B zeigt
ein Leuchtmittel 400, bei der zwischen zwei transparenten
Schutzschichten 410 eine Vielzahl lichtemittie render Schichtfolgen 420, 420' 420'' angeordnet
sind. Diese können unterschiedliche Geometrien aufweisen
oder auch aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Beispielsweise kann
die Schichtenfolge 420 Licht einer anderer Wellenlänge
emittieren als die Schichtenfolge 420' oder 420''.
Damit lassen sich in einem Leuchtmittel unterschiedliche Farben
erzeugen, die zudem auch gemischt werden können, um so
verschiedene Farbeindrücke zu gewinnen.
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In
diesem Ausführungsbeispiel sind die einzelnen Schichtenfolgen
von zwei metallischen, übereinander angeordneten, jedoch
von einander isolierten Ringen 440 umgeben, die jeweils
eine Seite der Schichtenfolgen 420. 420', 420'' über
ein transparentes leitendes Material kontaktieren. Mit anderen Worten
ist ein erster Ring auf einer ersten Seite und ein zweiter ring
auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet. Mit den Ringen
sind Zuleitungen 430 verbunden, die auf Kontaktelemente 401, 402 an
der Oberfläche der Schutzschichten 410 führen.
Dadurch werden die einzelnen Schichtenfolgen unterschiedlich kontaktiert.
Die ringe, als auch die Zuleitungen sind auf die einzelnen Schutzschichten
vor dem Zusammenfügen aufgebracht, beispielsweise aufgedampft oder
auch aufgewachsen. Eine Isolation zwischen den Ringen verhindert
einen Kurzschluss.
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Die
Kontaktelemente 401, 402 dienen gleichzeitig als
Befestigungselemente, so dass das Leuchtmittel im Wesentlichen frei
hängend und nur an den Zuleitungen befestigt angeordnet
werden kann. Im Betrieb erzeugen die einzelnen Schichtenfolgen Wärme,
die über die Schutzschicht 410 an ein umgebendes
Medium abgegeben wird. Dieses kühlt das Leuchtmittel und
schütt es somit vor einer Beschädigung durch übermäßige
Hitzentwicklung.
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Alternativ
können auch die lichtemittierenden Schichten direkt, also
ohne zusätzliche Schutzhülle vorgesehen werden.
Eine Kontaktierung kann punktuell, oder aber auch in einer Fläche
erfolgen. Beispielsweise können die Halbleiterschichten
mit der lichtemittierenden Schichtenfolge mit einem metallischen
Ring kontaktiert werden, der auf die Oberfläche aufgebracht,
beispielsweise aufgedampft ist. Auch ein Gittermuster ist möglich
oder andere Strukturen, die einerseits eine möglichst flächige
Stromzuführung in die Halbleiterschichten und andererseits nur
in geringem Maß über der lichterzeugenden Schicht
liegen. Dadurch wird die Lichtausbeute nicht reduziert.
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Eine
Abgabe der im Betrieb erzeugten Wärme kann darüber
hinaus auch durch eine wärmesenkenfreie Montierung der
substratlosen Diode in einem Strömungskanal. Dabei fließt
ein Wärmeaustauschmedium an der Oberfläche der
Diode oder des Leuchtmittels entlang, wodurch diese gekühlt
wird.
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5 zeigt
ein entsprechendes Ausführungsbeispiel. Dabei ist die substratlose
Leuchtdiode 50 über zwei Drähte 54 einerseits
elektrisch kontaktiert und andererseits über die Drähte 54 an
zwei Haltepunkte 55 und 56 montiert. Die beiden
Haltepunkte 55 und 56 sind Teil eines Hohlkörpers 53,
der in diesem Ausführungsbeispiel als Hohlzylinder mit
der Wandstärke h ausgebildet ist. Zu beiden Seiten ist der
Hohlzylinder geöffnet, so dass sich eine Luftströmung
aufgrund der Erwärmung der Leuchtdiode im Betrieb 50 einstellen
kann, die hier als großer Teil angegeben ist. Dabei strömt
kühle Luft von unten in den Hohlzylinder und entlang der
beiden Hauptabstrahlflächen der Leuchtdiode 50.
Durch die von der Leuchtdiode 50 im Betrieb erzeugt Wärme
wird die kühle, an den Haupt abstrahlflächen entlangströmende
Luft erwärmt, und strömt nach oben aus. Dieser Kamineffekt
führt zu einer kontinuierlichen Luftströmung durch
den Hohlzylinder 53, wodurch eine effiziente Kühlung
der Leuchtdiode 50 erreicht wird.
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Bei
einer geeignet gewählten Form des Hohlkörpers
ist es zudem möglich, diesen abgeschlossen auszuführen
und dennoch eine ausreichende Luftkonvektion innerhalb des Hohlkörpers
zu ermöglichen. Dabei ist der Hohlraum so ausgestaltet,
dass das durch das von der Leuchtdiode erwärmte Medium
innerhalb des Hohlkörpers zu einer Strömung führt
und die Wärme weiter nach außen abgibt. Man spricht
in diesem Zusammenhang von einer Konvektionskühlung beispielsweise
mittels Gasen mit hoher Wärmekapazität. 9 zeigt
diesbezüglich ein Beispiel. Dort ist die Leuchtmittelanordnung
in Form einer beidseitig emittierenden Leuchtdiode 95 in
einer mit einem Gas gefüllten Glaskörper 90 angeordnet. Der
Glaskörper 90 ist hermetisch verschlossen und hat
die Form einer Glühbirne. Das Gas 96 innerhalb des
Körpers 90 hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit
und kann so gut die im Betrieb der Leuchtdiode anfallende Wärme
an den Glaskörper transportieren.
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Des
Weiteren wird die Leuchtdiode 95 über zwei Drähte
gehalten, die gleichzeitig die Leuchtdiode auch elektrisch kontaktieren.
Der Verschluss 92 ist am Glaskörper 90 befestigt
und verschließt diesen hermetisch. Er hat Kontaktierungen
die über die Halterung 93 die Leitungsdrähte 94 kontaktieren.
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Im
Betrieb wird durch die von der Leuchtdiode 95 erzeugte
Wärme innerhalb des Glaskörpers 90 ein
Wärmefluss erzeugt, der eine Konvektionsströmung
bewirkt. Diese ist durch den kreisförmigen Pfeil angedeutet.
Kühles Gas in Nähe der Leuchtdiode wird erwärmt,
steigt auf und gibt seine Energie über die Glashülle
nach außen ab. Dadurch entsteht ein kontinuierlich nach
außen gerichteter Wärmestrom, der die Leuchtdiode
ausreichend kühlt.
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6 zeigt
eine Ausführungsform mit einem Array aufweisend eine Vielzahl
von substratlosen und beidseitig emittierenden Leuchtdioden 66 mit epitaktisch
gewachsener Schichtenfolge. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die epitaktisch gewachsene Schichtenfolge jeder Diode 66 durch
metallische und leitfähige Kontaktringe 62 kontaktiert.
Dazu sind je zwei Ringe vorgesehen, die übereinander isoliert
liegen und je eine Seite der Schichtenfolge kontaktieren. Die Ringe
sind jeweils parallel zu den beiden Zuführungen 64 und 63 geschaltet.
Die einzelnen epitaktisch gewachsenen Schichtenfolgen der Leuchtdioden 66 innerhalb
der Kontaktringe 62 sind in einem Array (61) angeordnet
und zwischen zwei dünnen Glasschichten oder Kunststofffolien 65 platziert.
Dadurch wird eine entsprechend große Leuchtkraft erreicht.
Bei der Verwendung von transparenten Materialien ist zudem eine
Abstrahlung in beide Richtungen möglich. Für eine
ausreichende Kühlung ist das Array 61 in einem
zylinderförmigen Rohr 60 mit zwei Öffnungen
angeordnet. Das zylinderförmige Rohr ist dabei derart ausgestaltet,
dass sich innerhalb des Rohres aufgrund der Erwärmung der
darin befindlichen Luft durch die Leuchtdioden des Arrays 61 im Betrieb
eine gerichtete Luftströmung ausbilden kann. Dies führt
im Betrieb der Leuchtdioden dazu, dass eine kontinuierliche und
sich selbst erhaltende Luftströmung durch den Hohlzylinder 60 erzeugt
wird. Der Hohlzylinder wirkt so als Windkanal, wobei das Array 61 in
diesem angeordnet, und durch die vorbei fließende Luft
entsprechend gekühlt wird. Abhängig von der abgegebenen
Wärmemenge ist die Strömungsgeschwindigkeit.
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Zu
einer Verbesserung der Kühlung kann der so genannte Bernoulli-Effekt
verwendet werden. Dieser tritt zutage, indem ein zylinderförmiges
Rohr mit unterschiedlichen Querschnittsflächen verwendet wird.
Im Einzelnen ergibt sich nämlich bei einer kleinen Rohrquerschnittsfläche
eine im Verhältnis größere Strömungsgeschwindigkeit
verglichen mit einem Rohr mit größerer Querschnittsfläche.
Grundsätzlich gilt für die Benulligleichung, dass
die Summe aus statischem Druck und dem im Quadrat der Strömungsgeschwindigkeit
abhängigen dynamischen Druck konstant ist.
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7 zeigt
ein entsprechendes Ausführungsbeispiel bei dem für
eine Kühlung einer substratlosen wärmesenkenfrei
montierten Leuchtdiode der Bernoulli-Effekt ausgenutzt wird. In
diesem Ausführungsbeispiel ist die Leuchtdiode 74' wärmesenkenfrei
in einem Teilbereich 77 eines zylinderförmigen
Rohres angeordnet. An den Teilbereich 77 mit dem Querschnittsdurchmesser
r sind jeweils weitere Teilbereich 70 beziehungsweise 78 angeschlossen, die
jeweils einen größeren Querschnittsdurchmesser R
aufweisen. In den entsprechenden Übergangsbereichen 79 wächst
somit der Querschnittsdurchmesser r auf den zweiten Querschnittsdurchmesser
R an.
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Bei
einem gleichen statischen Druck p in den beiden Teilbereichen muss
somit die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb des Teilbereichs 77 aufgrund der
unterschiedlichen Querschnittflächen und des Erfordernisses
des Masseerhalts größer sein. Dies folgt direkt
aus der Kontinuitätsgleichung.
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Die
höhere Strömungsgeschwindigkeit erlaubt aber eine
effizientere Wärmeabfuhr und damit eine verbesserte Kühlung
der substratlosen Leuchtdiode 74'. Letztere ist über
Lötstellen 65 und 66 mit den Zuleitungsverbindungen 75' beziehungsweise 76' kontaktiert.
Diese sind an die Rohrwand über die Befestigungen 72 und 73 montiert.
Damit ist die substratlose Leuchtdiode 74' stabil in dem
Teilbereich 77 befestigt. Ihre beiden Hauptstrahlrichtungen
sind zudem entlang der Strömungsrichtung des Wärmeaustauschmediums
angeordnet.
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Zur
Verbesserung einer thermischen Ankopplung kann zusätzlich
die Leuchtdiode von einer Hüllschicht umgeben sein, die
ein besonderes Profil aufweist. 8 zeigt
ein entsprechendes Ausführungsbeispiel, bei dem ein transparentes
Hüllprofil 82 die Form eines Flugzeugflügels
enthalt. Die dicke Seite des Profils 82 ist dabei einer
Strömung zugewandt, die von einem Ventilator erzeugt wird.
Die Leuchtdiode kann wiederum in einem Hohlkörper aber
auch frei im Raum angeordnet sein. Die erzeugte Luftströmung
verbessert eine Kühlung, da sie einen höheren
Wärmeabtransport als bei einer reinen Konvektion ermöglicht.
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Abhängig
von der Strömungsgeschwindigkeit sowie der Form des Profils
kann sich nun eine laminare beziehungsweise turbulente Strömung
ausbilden. Eine derartige Ausbildung ist abhängig von der
durch das Profil festgelegen Reynolds-Zahl. Ist diese klein, ergibt
sich eine im Wesentlichen laminare Strömung, bei der das
Wärmeaustauschmedium die Hülle 82 ohne
Verwirbelung umfließt. Wird die Strömungsgeschwindigkeit
erhöht beziehungsweise das Profil beispielsweise durch
Aufrauung oder andere Maßnahmen verändert, so
wächst die Reynolds-Zahl bis sich an der Oberfläche
der Chipummantelung 82 kleine Verwirbelungen einstellen.
Dies führt zu einer so genannten turbulenten Strömung
die ein gegenüber einer laminaren Strömung unterschiedliches Wärmetransportverhalten
aufweist. Die thermische Ankopplung an das Wärmeaustauschmedium
kann auf diese Art und Weise verändert werden.
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Zudem
ist es zweckmäßig durch eine Vergrößerung
der Oberfläche des Leuchtmittels selbst, wie beispielsweise
durch die weiter oben erwähnten Maßnahmen der
Oberflächenstrukturierung eine Verbesserung des Wärmetransports
zu erreichen. Ebenso lässt sich auch ein Profil erzeugen,
das von sich aus Wärme besonders gut von der eigentlichen Leuchtdiode
wegleitet.
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Die
hier dargestellte Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand
der Ausführungsbeispiele eingeschränkt. Vielmehr
umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination
von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in
den Patentansprüchen beinhaltet auch wenn dieses Merkmal
oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Ansprüchen
oder in den Ausführungsbeispielen gezeigt ist. Insbesondere
kann der Hohlkörper eine beliebige Form aufweisen, solange eine
ausreichende Konvektion und damit Wärmetransport weg von
dem die Wärme erzeugende Leuchtmittel gewährleistet
ist. Somit kann der Hohlkörper abgeschlossen sein beziehungsweise
eine oder mehrere Öffnungen aufweisen. Als Wärmeaustauschmedium
eignet sich ein Gas, ein Gasgemisch wie beispielsweise Luft, jedoch
auch eine Flüssigkeit.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0905797
A2 [0037]
- - WO 02/13281 A1 [0037]
- - WO 01/39282 [0041]
- - US 5831277 [0041]
- - US 6172382 B1 [0041]
- - US 5684309 [0041]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - I. Schnitzer
et al., Appl. Phys. Lett. 63 (16) 18. Oktober 1993, Seiten 2174–2176 [0037]