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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vereinzeln
von Gegenständen.
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Die
Aufgabe, Gegenstände zu vereinzeln, tritt beispielsweise
bei der automatischen Verarbeitung von Postsendungen oder auch von
Formularen oder von Geldscheinen auf. Die Postsendungen werden auf
eine Zuführeinrichtung („Stoffeingabe", „feeder")
einer Sortieranlage gelegt und von einer Vereinzelungseinrichtung der
Zuführeinrichtung vereinzelt und anschließend
weiter verarbeitet.
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Häufig
tritt das Problem auf, dass diese Vereinzelungseinrichtung mehrere
Postsendungen oder Formulare oder Geldscheine auf einmal abzieht,
z. B. weil diese Postsendungen aneinander haften oder kleben. Dies
kann in nachfolgenden Verarbeitungsschritten dazu führen,
dass Postsendungen fehlgeleitet werden, sich in der Anlage stauen
oder gar beschädigt werden. Daher ist es häufig
erforderlich, automatisch zu prüfen, ob nur ein oder aber
mehrere flache Gegenstände auf einmal abgezogen wurden.
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Ein
Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
9 sind aus
EP 1472165
B1 und der Übersetzung
DE 60213133 T2 bekannt.
Dort wird vorgeschlagen, den Schatten, den die mindestens eine abgezogene
Postsendung wirft, aufzunehmen und auszuwerten. Bei der Auswertung
wird der Schatten mit charakteristischen Mustern verglichen.
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Das
in
EP 1472165 B1 und
DE 60213133 T2 beschriebene
Verfahren und die Vorrichtung, die dieses Verfahren realisiert,
erfordern einen beträchtlichen apparativen Aufwand. Vorab
müssen die Referenz-Muster generiert werden. Die Sortieranlage
ist zusätzlich mit einer zuverlässigen Kamera
auszustatten, die an einer bestimmten Stelle der Sortieranlage anzubringen
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 9 bereitzustellen, die mit geringerem
apparativem Aufwand auskommt.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vereinzeln
von flachen Gegenständen. Die Gegenstände werden
in Form eines Stapels einer Vereinzelungseinrichtung zugeführt.
Wiederholt wird mindestens ein Gegenstand unter Verwendung einer
Transporteinrichtung vom Stapel abgezogen. Die Dicke eines Gegenstands
des Stapels wird gemessen. Diese gemessene Dicke wird als Referenz-Dicke
verwendet.
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Für
jeden Abzieh-Vorgang wird automatisch geprüft, ob bei diesem
Abzieh-Vorgang genau ein Gegenstand oder aber mehrere Gegenstände
auf einmal vom Stapel abgezogen wurden. Bei dieser Prüfung
wird die Dicke des mindestens einen Gegenstands, der beim Abzieh-Vorgang
vom Stapel abgezogen wurde, gemessen. Die gemessene Dicke wird mit
der Referenz-Dicke verglichen. Falls die Dicke um mindestens eine
vorgegebene Schranke größer als die Referenz-Dicke
ist, wird entschieden, dass beim Abzieh-Vorgang mehrere Gegenstände
auf einmal vom Stapel abgezogen wurden.
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Die
Erfindung spart eine zusätzliche Kamera eigens für
die Erkennung von Mehrfach-Abzügen ein. Vielmehr wird ein
Dicken-Sensor verwendet. Insbesondere dann, wenn die zu vereinzelnden
Gegenstände Postsendungen sind, ist ein solcher Dicken-Sensor
häufig ohnehin in einer Sortieranlage vorhanden, z. B.
um zu dicke Postsendungen automatisch zu erkennen. Solche zu dicken
Postsendungen könnten einen Stau in einer Transporteinrichtung
hervorrufen. Daher verringert die Erfindung den zusätzlich
erforderlichen apparativen Aufwand, weil sie Geräte verwendet,
die oft ohnehin eingebaut sind.
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Lösungsgemäß wird
nicht nur für jeden Abzieh-Vorgang die Dicke als ein physikalischer
Parameter gemessen. Vielmehr wird dieser Parameter für
jeden Abzieh-Vorgang mit einer Referenz-Dicke verglichen, die einmal
vorab gemessen wird.
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Die
Prüfeinheit muss lediglich wenige Rechenschritte ausführen
und erfordert daher nur relativ geringe Rechenkapazität,
um in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeitspanne eine
Entscheidung, ob ein oder aber mehrere Gegenstände abgezogen
sind, zu fällen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung löst zwei Probleme, die bei
der Erkennung von Mehrfach-Abzügen auftreten können:
- – Mehrere Gegenstände, die
auf einmal abgezogen werden, überlappen sich – gesehen
in Abziehrichtung – nicht auf voller Länge, sondern
nur teilweise.
- – Die Dicke des mindestens einen abgezogenen Gegenstands
wird an einer Stelle oder an mehreren Stellen quasi punktförmig
gemessen. Möglich ist, dass zwei Gegenstände sich
teilweise überlappen, aber gerade an den Mess-Stellen nicht.
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Vorzugsweise
wird zusätzlich die Länge des mindestens einen
abgezogenen Gegenstands gemessen und mit einer Referenz-Länge
verglichen. Auch ein Längen-Sensor ist häufig
ohnehin in einer Sortieranlage vorhanden. Durch den Vergleich werden
mehrere Gegenstände, die auf einmal abgezogen werden, auch
dann erkannt, wenn sie sich nur teilweise überlappen und
die Überlappung durch die Dicken-Messung nicht erkannt wurde.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Hierbei zeigen
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1 die
Vereinzelungseinrichtung schematisch von oben;
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2 ein
Flussdiagramm, welches die Verfahrensschritte des Ausführungsbeispiels
veranschaulicht;
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3 verschiedene
mögliche Situationen, die beim Abziehen auftreten können.
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Im
Ausführungsbeispiel werden flache Postsendungen vereinzelt.
Eine Briefsortier- und -verteilanlage besitzt üblicherweise
eine Zuführeinrichtung („Stoffeingabe, „feeder"),
welche die Postsendungen vereinzelt und anschließend die
jeweilige Zieladresse auf der Postsendung erkennt und die Postsendung
abhängig von der jeweils erkannten Zieladresse in ein Sortierfach
ausschleust. Hierfür ist es wichtig, dass die Postsendungen
nacheinander durch die Anlage transportiert werden und ein Mindestabstand
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Postsendungen verbleibt.
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Die
flachen Postsendungen fungieren als die Gegenstände, die
vereinzelt werden. Wiederholt wird ein Stapel Postsendungen verarbeitet.
Jede flache Postsendung eines Stapels erstreckt sich in einer Gegenstandsebene.
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zeigt
die Vereinzelungseinrichtung schematisch von oben. Gezeigt werden
ein Stapel St von Postsendungen sowie eine einzelne Postsendung
Se1. Die Stapelrichtung F steht senkrecht auf jeder Gegenstandsebene
und liegt in der Zeichenebene von, während die Gegenstandsebenen
senkrecht auf stehen. Ein schematisch dargestelltes Unterflur-Förderband 5 transportiert
die Postsendungen in die Stapelrichtung F. Eine nachfolgend beschriebene
Vereinzelungseinrichtung zieht die Postsendungen nacheinander vom
Stapel St ab. Die abgezogenen und vereinzelten Postsendungen werden
in eine Abziehrichtung A abtransportiert, und zwar unter Verwendung
eines weiteren Unterflur-Förderbands 7 sowie einer
weiteren Transporteinrichtung 8 mit Transportbändern.
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Im
Ausführungsbeispiel umfasst die Vereinzelungseinrichtung
der Zuführeinrichtung eine Transporteinrichtung 1.
Diese Transporteinrichtung 1 weist vorzugsweise mehrere übereinander
angebrachte Transportbänder auf, von denen ein Transportband 3 schematisch
dargestellt ist. Die Transportbänder 3 werden
um mehrere Rollen 2.1, 2.2, 2.3 herum
geführt. Die Rolle 2.1 ist eine angetriebene Rolle,
die beiden anderen Rollen 2.2 und 2.3 laufen mit.
Die nicht angetriebene Rolle 2.2 bewirkt, dass die Förderbänder 3 gestrafft
werden und die durchlaufenden Postsendungen mit einem Umschlingungswinkel umschlingen,
der z. B. zwischen 3 und 5 Grad liegt. Im Beispiel von dreht die
angetriebene Rolle 2.1 die Förderbänder 3 in
die Drehrichtung D entgegen dem Uhrzeigersinn.
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Eine
Rückhalteeinrichtung 4, die vorzugsweise ortsfest
angebracht ist, trennt mehrere auf einmal abgezogene Postsendungen
voneinander. Sowohl die Transportbänder 3 als
auch die Rückhalteeinrichtung 4 wirken mit einem
vorgegebenen Anpressdruck auf die Postsendungen und wirken vorzugsweise über
Reibungskräfte auf die Postsendungen.
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Häufig
liefert ein Großversender mindestens einen Stapel gleichartiger
Postsendungen ein. „Gleichartig" bedeutet: die Postsendungen
eines Stapels haben gleiche Abmessungen und gleiches Gewicht. Sie
unterscheiden sich lediglich durch die unterschiedlichen Zustelladressen.
Beispielsweise sind die gleichartigen Postsendungen Exemplare einer
Zeitschrift oder eines Katalogs oder Serienbriefe mit Kontoauszügen
oder gleiche Mitteilungen an viele Empfänger. Die Postsendungen
eines Stapels können die Abmessungen von Standardbriefen
haben oder deutlich größer als Standardbriefe
sein. Postsendungen unterschiedlicher Stapel können sich
in ihren Abmessungen unterscheiden.
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Die
gleichartigen Postsendungen eines Stapels werden oft zusammengebunden
und/oder auf einer Palette angeliefert. Oft werden mehrere Stapel übereinander
angeliefert. Insbesondere dadurch haften oder kleben mehrere Postsendungen
eines Stapels oft aneinander und lassen sich nur schwer vereinzeln.
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Im
Folgenden wird beschrieben, wie ein solcher Stapel St gleichartiger
Postsendungen verarbeitet wird. veranschaulicht den Ablauf der Verarbeitung
durch ein Flussdiagramm.
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Als
erstes werden eine Referenz-Dicke Ref-Dicke und eine Referenz-Länge
Ref-Länge ermittelt. Die Referenz-Dicke Ref-Dicke ist die
Dicke einer einzelnen Postsendung des Stapels St, die Referenz-Länge Ref-Länge
die Länge einer einzelnen Postsendung. Unter „Dicke"
wird die Ausdehnung des Gegenstands in Stapelrichtung verstanden.
Die „Länge" eines Gegens tands ist die Ausdehnung
in diejenige Richtung, in der die Gegenstände beim Abziehen
vom Stapel St transportiert werden.
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Um
die Referenz-Dicke Ref-Dicke und die Referenz-Länge Ref-Länge
zu ermitteln, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- – Beide Werte werden manuell vorgegeben, beispielsweise
aufgrund von Angaben des Großversenders, und über
ein geeignetes Eingabegerät der Sortieranlage eingegeben.
- – Beide Werte werden in einem ersten Abzieh-Vorgang
ermittelt. Zuvor wird sichergestellt, dass beim ersten Abzieh-Vorgang
genau eine Postsendung vom Stapel abgezogen wird. Beispielsweise
trennt ein Werker manuell oder mit einer Trenneinrichtung die erste
Postsendung vom übrigen Stapel.
- – Beide Werte werden durch das im Folgenden beschriebene
empirische Vorgehen ermittelt.
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Die
im Folgenden beschriebene Ausführungsform spart die Notwendigkeit
ein, vorab eine Postsendung durch die Zuführeinrichtung
zu schicken. Vielmehr werden die Referenz-Dicke und die Referenz-Länge in
den ersten Abzieh-Vorgängen ermittelt.
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In
jedem Abzieh-Vorgang zieht die Transporteinrichtung 1 mindestens
eine Postsendung vom Stapel St ab. Die Rückhalteeinrichtung 4 streift
dann, wenn bei einem Abzieh-Vorgang mehrere Postsendungen auf einmal
abgezogen wurden, häufig die zuviel abgezogenen Postsendungen
ab. Die Transporteinrichtung 1 und die Rückhalteeinrichtung 4 bewirken
zusammen die Vereinzelung, die durch das lösungsgemäße
Verfahren überprüft wird, und fungieren zusammen
als die Vereinzelungseinrichtung.
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Im
Ausführungsbeispiel wird nach jedem Abzieh-Vorgang die
Dicke desjenigen mindestens einen Gegenstands gemessen, der bei
diesem Abzieh-Vorgang abgezogen wurde. Verschiedene Verfahren sind
bekannt, um die Dicke eines flachen Gegenstands zu messen. Vorzugsweise
wird der flache Gegenstand zum Messen nicht gestoppt, sondern vom
weiteren Unterflur-Förderband
7 und der weiteren
Transporteinrichtung
8 mit unverminderter Geschwindigkeit
weiter transportiert. Verfahren zum Messen der Dicke sind beispielsweise
aus
EP 0569662 B1 ,
EP 1714110 A1 und
EP 1657534 A2 bekannt.
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veranschaulicht
verschiedene mögliche Situationen, die beim Abziehen auftreten
können. Gezeigt wird das Ergebnis von zwei aufeinander
folgenden Abzieh-Vorgängen.
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In
a) wird in den beiden aufeinander folgenden Abziehvorgängen
jeweils genau eine Postsendung abgezogen, nämlich die Postsendung
Se1 und dann die Postsendung Se2. Die beiden abgezogenen Postsendungen
werden mit einem Abstand dist zwischen ihnen in die Abziehrichtung
A weitertransportiert.
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In
b) wird in einem Abzieh-Vorgang genau eine Postsendung Se1 abgezogen.
Im darauf folgenden Abzieh-Vorgang werden hingegen zwei Postsendungen
Se2, Se3 auf einmal abgezogen. Die – in Abziehrichtung A – hintere
Postsendung S3 ist gestrichelt dargestellt. Die beiden Postsendungen
Se2 und Se3 überlappen sich so, dass der Überlappungsbereich
ca. 85% der Länge einer Postsendung ausmacht.
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In
c) wird in einem Abzieh-Vorgang genau eine Postsendung Se1 abgezogen.
Im darauf folgenden Abzieh-Vorgang werden wiederum zwei Postsendungen
Se2, Se3 auf einmal abgezogen. Die beiden Postsendungen Se2 und
Se3 überlappen sich so, dass der Überlappungsbereich
nur ca. 30% der Länge einer Postsendung ausmacht.
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Möglich
ist, dass die Dicke nur an einer einzigen Stelle O gemessen wird.
Jedoch besteht die Gefahr, dass der Mehrfach-Abzug von c) dann nicht
erkannt wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung, die in gezeigt wird,
wird daher die Dicke der mindestens einen abgezogenen Postsendung
quasi punktförmig an mindestens zwei Stellen O1, O2, O3,
... gemessen. Die erste Dicken-Messung an O1 wird dadurch ausgelöst,
dass die Vorderkante der Postsendung die Lichtschranke Li passiert.
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Die
Postsendungen werden mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit und
damit Taktung transportiert. Jede weitere Messung wird um eine vorgegebene
Zeitspanne durchgeführt, nachdem die Vorderkante der Postsendung
die Lichtschranke Li passiert hat. Beispielsweise wird die zweite
Messung um eine Zeitspanne Δt nach dem Zeitpunkt durchgeführt,
an dem die Vorderkante der Postsendung die Lichtschranke Li passiert hat,
und dadurch an einem Ort O2 durchgeführt, die dritte Messung
um eine Zeitspanne 2·Δt und so fort.
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Der
Dicken-Sensor 6 misst im Ausführungsbeispiel an
den Stellen O1 und O2. Bevorzugt wird eine Postsendung an vier Stellen
O1, O2, O3 und O4 gemessen. Die Zeitschranke ist so bemessen, dass
auch der kürzeste zugelassene Brief noch an vier Stellen
gemessen wird.
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Vorzugsweise
wird unter der „gemessen Dicke" der größere
derjenigen beiden Werte verstanden, die bei den beiden Dicken-Messungen
an O1 und an O2 gemessen werden. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, den Mehrfach-Abzug von c) zu erkennen.
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Auch
die Länge des mindestens einen abgezogenen Gegenstands
wird gemessen, und zwar vorzugsweise ohne ihn abzustoppen. In einer
Ausgestaltung wird gemessen, wie lange der mindestens eine Gegenstand
die Lichtschranke Li von verdunkelt. Die Transportgeschwindigkeit,
mit der das weitere Unterflur-Förderband 7 die
weitere Transporteinrichtung 8 und den mindestens einen
Gegenstand transportieren, ist bekannt oder wird ebenfalls gemessen.
Das Produkt aus der Zeitspanne, in der der Gegenstand die Lichtschranke
Li verdunkelt, und der Transportgeschwindigkeit liefert die gesuchte
Länge des Gegenstands.
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Zunächst
wird eine Ausführungsform beschrieben, in der die Referenz-Dicke
und die Referenz-Länge in den ersten Abziehvorgängen
ermittelt werden.
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In
dieser Ausführungsform wird zunächst der erste
Abzieh-Vorgang durchgeführt. Nach dem ersten Abzieh-Vorgang
werden die Dicke Dicke_1 und die Länge Länge_1
derjenigen mindestens einen Postsendung gemessen, die beim ersten
Abzieh-Vorgang abgezogen wurde. Möglich ist, dass beim
ersten Abzieh-Vorgang mehrere Postsendungen auf einmal abgezogen
werden.
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Der
erste Abzieh-Vorgang ist in mit S1 bezeichnet, die Messung der Dicke
der mindestens einen in S1 abgezogenen Postsendung mit S2 und die
Messung der Länge mit S3.
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Anschließend
wird der zweite Abzieh-Vorgang ausgeführt (Schritt S4 von).
Die Dicke Dicke_2 und die Länge Länge_2 werden
gemessen (Schritte S5, S6). Auch beim zweiten Abzieh-Vorgang können
mehrere Postsendungen auf einmal abgezogen werden.
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Zunächst
werden die beiden gemessenen Dicken Dicke_1 und Dicke_2 miteinander
verglichen. Dieser Vergleich liefert eines der folgenden drei möglichen
Ergebnisse:
- – Dicke_2 ist um mindestens
die vorgegebene Schranke größer als Dicke_1. Im
Ausführungsbeispiel ist diese Schranke der Faktor 1,6.
In diesem Fall wird gefolgert, dass das Ergebnis Erg_2 eingetreten
ist, d. h. dass beim zweiten Abzieh-Vorgang mehrere Postsendungen
auf einmal abgezogen wurden. Im Schritt S9 wird dieser Mehrfach-Abzug
beseitigt, beispielsweise indem die aneinander haftenden Postsendungen
manuell entfernt und voneinander getrennt werden. Als Referenz-Dicke
Ref-Dicke wird Dicke_1 verwendet.
- – Dicke_1 ist um mindestens die vorgegebene Schranke
größer als Dicke_2, im Ausführungsbeispiel
also mindestens 1,6-mal so groß wie Dicke_2. Dann wird
gefolgert, dass beim ersten Abzieh-Vorgang mehrere Postsendungen
auf einmal abgezogen wurden (Erg_1). Als Referenz-Dicke Ref-Dicke
wird Dicke_2 verwendet.
- – Weder ist Dicke_2 deutlich größer
als Dicke_1 noch ist Dicke_1 deutlich größer als
Dicke_2. In diesem Fall wird der größere der beiden
Werte Dicke_1 und Dicke_2 als Referenz-Dicke Ref-Dicke verwendet.
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Auch
im dritten Fall ist möglich, dass zwei Postsendungen auf
einmal abgezogen werden, nämlich wenn sie sich nur wenig überlappen
und die Dicke außerhalb des Überlappungsbereichs
gemessen wurde.
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Anschließend
werden daher die beiden Längen Länge_1 und Länge_2
miteinander verglichen. Wiederum werden drei Fälle unterschieden:
- – Länge_1 ist um mindestens
die vorgegebene Längen-Schranke (hier: um den Faktor 1,2)
größer als Länge_2. Dann wird Länge_2
als Referenz-Länge Ref-Länge verwendet.
- – Länge_2 ist um mindestens die Längen-Schranke
größer als Länge_1. Dann wird Länge_1
als Ref-Länge verwendet.
- – Weder ist Länge_1 deutlich größer
als Länge_2, noch ist Länge_2 deutlich größer
als Länge_1. Dann wird der größere der
beiden Werte Länge_1 und Länge_2 als Referenz-Länge
verwendet.
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Anschließend
wird die im Folgenden beschriebene Schleife so oft durchlaufen,
bis alle Postsendungen des Stapels St abgezogen sind.
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Zunächst
wird die Entscheidung gefällt, ob alle Postsendungen vom
Stapel St abgezogen wurden (Entscheidung Ent_1). Ist dies der Fall,
ist das Vereinzeln des Stapels St beendet. Ansonsten wird ein weiterer Abzieh-Vorgang
durchgeführt (Schritt S7). Die Dicke Dicke_n der mindestens
einen abgezogenen Postsendung wird gemessen (Schritt S8). Ist Dicke_n
um mindestens die vorgegebene Schranke (hier: Faktor 1,6) größer
als die Referenz-Dicke, so liegt ein Mehrfach-Abzug vor (Ergebnis
Erg_n).
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Ist
Dicke_n nicht deutlich größer als Ref-Dicke, so
wird die Länge Länge_n der mindestens einen abgezogenen
Postsendung gemessen (Schritt S10). Möglich ist, dass auf
jeden Fall Längen gemessen wird. Falls Länge_n
deutlich größer als Ref-Länge ist (hier:
um den Faktor 1,2), so liegt ein Mehrfach-Abzug vor (Ergebnis Erg_n).
Der Mehrfach-Abzug wird beseitigt (Schritt S9).
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In
einer Fortbildung des Ausführungsbeispiels werden die Referenz-Länge
und die Referenz-Dicke aus den Messergebnissen der ersten N Abzieh-Vorgänge
ermittelt. N liegt vorzugsweise zwischen 3 und 5 (einschließlich).
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Die
N Dicken der mindestens fünf Postsendungen, die in den
ersten N Abzieh-Vorgängen abgezogen werden, werden gemessen
und abgespeichert. Der kleinste der N Dicken wird ermittelt. Alle
gemessenen Dicken, die um mehr als 1,6 mal so groß wie
der kleinste Wert sind, werden ausgesondert, denn sie stammen von
mehreren überlappenden Postsendungen. Von den übrigen
Dicken, also die, die höchstens 1,6-mal so groß wie
die kleinste Dicke sind, wird der Mittelwert gebildet. Dieser Mittelwert
fungiert als die Referenz-Dicke. Die Referenz-Länge wird
auf analoge Weise aus den N gemessenen Längen berechnet.
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Bezugszeichenliste
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Bezugszeichen |
Bedeutung |
1
|
Transporteinrichtung |
2.1
|
angetriebene
Rolle der Transporteinrichtung 1 |
2.2, 2.3 |
nicht
angetriebene Rollen der Transporteinrichtung 1 |
3
|
Transportband
der Transporteinrichtung 1 |
4
|
Rückhalteeinrichtung |
5
|
Unterflur-Förderband |
6
|
Dicken-Sensor |
7
|
weiteres
Unterflur-Förderband |
8
|
weitere
Transporteinrichtung |
A
|
Abziehrichtung |
D
|
Drehrichtung,
in die die Antriebsrolle 2.1, die Transportbänder 3 und
die nicht angetriebene Rollen 2.2, 2.3 dreht |
dist
|
Abstand
zwischen mehreren Postsendungen, die in zwei aufeinander folgenden
Abzieh-Vorgängen abgezogen wurden |
Ent_1
|
Entscheidung:
Wurden alle Postsendungen vom Stapel St abgezogen? |
Erg_1
|
Mehrfach-Abzug
beim ersten Abzieh-Vorgang |
Erg_2
|
Mehrfach-Abzug
beim zweiten Abzieh-Vorgang |
Erg_n
|
Mehrfach-Abzug
beim weiteren Abzieh-Vorgang S7 |
F
|
Stapelrichtung
des Stapels St von Postsendungen |
Li
|
Lichtschranke |
O1, OP2 |
Stellen,
an denen die Dicke der mindestens einen Postsendung gemessen wird |
Sei, Set, ... |
abgezogene
Postsendungen |
St
|
Stapel
von zu vereinzelnden Postsendungen |
S1
|
ersten
Abzieh-Vorgang durchführen |
S2
|
Dicke
der mindestens einen in S1 abgezogenen Postsendung messen |
S3
|
Länge
der mindestens einen in S1 abgezogenen Postsendung messen |
S4
|
zweiten
Abzieh-Vorgang durchführen |
S5
|
Dicke
der mindestens einen in S4 abgezogenen Postsendung messen |
S6
|
Länge
der mindestens einen in S4 abgezogenen Postsendung messen |
S7
|
weiteren
Abzieh-Vorgang durchführen |
S8
|
Dicke
der mindestens einen in S7 abgezogenen Postsendung messen |
S9
|
entdeckten
Mehrfach-Abzug beseitigen |
S10
|
Länge
der mindestens einen in S7 abgezogenen |
|
Postsendung
messen |
Δt
|
Zeitspanne
zwischen zwei aufeinander folgenden Messungen der Dicke derselben Postsendung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1472165
B1 [0004, 0005]
- - DE 60213133 T2 [0004, 0005]
- - EP 0569662 B1 [0031]
- - EP 1714110 A1 [0031]
- - EP 1657534 A2 [0031]