-
Die
Erfindung betrifft eine Markierungseinrichtung für eine
Druckmaschine, insbesondere eine Lasermarkierungsanrichtung, zur
individuellen Kennzeichnung von Druckbögen oder einzelner
Nutzen auf den Druckbögen nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
-
Einrichtungen
zur Markierung von Druckbögen oder einzelnen Drucknutzen
innerhalb von Bogendruckmaschinen sind seit langem bekannt.
-
In
der
EP 0737 572 B1 wird
vorgeschlagen, zum individuellen Bedrucken der einzelnen Bögen, zum
Beispiel mit einem Barcode, Laser- oder Tintenstrahldrucker einer
Bogenführungstrommel zuzuordnen, die vor dem ersten Druckwerk,
zwischen zwei Druckwerken oder nach dem letzten Druckwerk angeordnet
ist. Der Bogen wird dabei mit aufwendigen Haltemitteln, zum Beispiel
durch Sauger, die das Bogenende erfassen, auf der Trommel fixiert.
Diese gefundene Lösung erfordert einen hohen technischen Aufwand
und eine Nachrüstung bestehender Maschinenkonfigurationen
ist nur sehr schwer möglich.
-
In
der
DE 197 04 003
A1 wird vorgeschlagen, Laserdruckeinrichtungen nach dem
Druckspalt eines Druckwerks anzuordnen, wobei der Bogen möglichst direkt
nach dem Durchlauf des Druckspalts, der von dem Gummi- und Gegendruckzylinder
gebildet wird, mit individuellen Kennzeichnungen versehen wird,
indem der Bogen an Laserdruckeinrichtungen, die mit Abstand zum
Gegendruckzylinder montiert sind, vorbeigeführt werden.
Der Nachteil an dieser gefundenen Lösung ist, dass der
frisch bedruckte Bogen bei biegesteifen Materialien auf dem Gegendruckzylinder
fixiert werden muss, um eine Abheben des Bogenendes und ein Anschlagen
an die Laserdruckvorrichtung zu vermeiden. Solche Bogenführungseinrichtungen
sind aufwendig und können ein Abschmieren nicht immer vermeiden.
Außerdem können sie das Bogenende bei einer starr
angeordneten Bogenführungslösung nicht ganz auf
dem Gegendruckzylinder fixieren, da eine Kollision zwischen den Greifern
des Bogen führenden Gegendruckzylinders, die über
die Mantelfläche des Gegendruckzylinders herausragen, vermieden
werden muss. Ein leichtes Abheben führt aber zu einer Verschiebung
der Fokusebene, die eine Verbreiterung der Lasermarkierung auslösen
kann. Hierzu werden Bogenführungsrollen vorgeschlagen,
die mit einer farbabweisenden Beschichtung versehen sind. Diese
können aber auch mit den Greifern in Kollision geraten
und dadurch schwingen. Alternativ müssten sie ausgehoben
werden. Beide Lösungen sind nicht praxistauglich, da schon
eine leichte Relativbewegung, auch bei einer farbabweisenden Oberfläche
der Bogenführungsrolle, zu einem Verschmieren der frischen
Farbschicht führen kann.
-
Ein
weiteres technisches und ökonomisches Gegenargument gegen
die in den vorab angeführten Patent- und Offenlegungsschriften
ist, dass die Laser relativ nahe zu dem Bogen führenden
Zylinder angeordnet werden müssen, damit der Bedienraum
der Maschine nicht eingeschränkt ist. Um die ganze Breite
des Bogens sind daher mehrere Laserdruckeinheiten notwendig, um
den ganzen Bogen mit individuellen Codes versehen zu können.
Dies erfordert einen höheren Steuerungs- und Rüstzeitaufwand,
da je nach Abstand zwischen Laser und Druckbogen die Laser sogar
auf eine dezidierte Arbeitsposition verschoben werden müssen.
Der angezogene Stand der Technik schlägt für die
Positionierung der Laserdruckeinrichtungen eine manuelle Einstellung
der Position der Laserdrucker vor, eine Vorgehensweise, die im Zeitalter
der hoch automatisierten Rüstvorgänge vom Markt
nicht mehr akzeptiert wird.
-
In
der
DE 203 03 574
U1 ist beschrieben, dass in Verbindung mit einem Bildverarbeitungssystem
fehlerhaft erkannte Druckbögen oder Drucknutzen, durch
eine Druckeinrichtung markiert oder beschriftet werden. Erwähnt
ist hierbei weiterhin eine Laserdruckeinrichtung, die auch dem Ausleger
einer Bogendruckmaschine zugeordnet sein kann.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es eine schnelle und kostenoptimale Laserbeschrif tungseinrichtung für
Druckbögen zu schaffen, die ohne zusätzlichen Rüstaufwand
für die Lasereinheit bzw. die Lasereinheiten auskommt.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe in einer Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1.
-
Sinnvolle
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, eine oder mehrere Laservorrichtungen im Bereich der
Bogenförderung oder oberhalb des Bauraums eines Bogenauslegers
einer Bogendruckmaschine anzuordnen. Vorzugsweise wird für
die Anwendung eine Bogenoffsetdruckmaschine als Trägereinrichtung
verwendet.
-
In
vorteilhafter Weise wird die Aufgabenstellnung durch ein koordinatengesteuertes,
programmierbares System, insbesondere einem Scannersystem in Verbindung
mit einer Laserstrahlquelle, erfüllt. Durch ein gepulstes
Verhalten der Strahlquelle können vorzugsweise einzelne
Punkte oder Linien in beliebiger Anordnung auf dem Bogen erzeugt
werden. Die erfühlbaren Strukturen werden hierbei durch
eine auf den Bedruckstoff aufgebrachte blähende Farbe oder
Lack oder einem anderen Material, welches schon vor dem Druckprozeß auf
den Bedruckstoff aufgebracht worden ist, erreicht. Dieses Material bläht
punktuell genau dort auf, wo es mit dem vom erfindungsgemäßen
System ausgesendeten Strahl, insbesondere Laserstrahlung, in Kontakt
kommt.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand zeichnerischer Darstellungen
näher erläutert.
-
Darin
zeigen
-
1 eine
Anordnung in einem Bogenausleger,
-
2 Anordnungen
in einer Bogenoffsetdruckmaschine und
-
3 die
Anordnung einer Lasermarkierungseinrichtung.
-
In 1 ist
ein Bogenausleger 1 gezeigt, der sich an eine Bogendruckmaschine
zur Bildung eine Bogenstapels aus bedruckten Druckbogen 33 in
einer Auslage 4 anschließt. Im Arbeitsraum des
Bogenauslegers 1 (Bauraumbegrenzung 3) ist eine
hier nicht näher dargestellte Lasermarkierungseinrichtung 14 vorgesehen.
Diese befindet sich innerhalb einer trichterförmigen Abschottung 2,
die dafür sorgt, dass der Laserstrahl nicht die Gesundheit
des Personals gefährden kann. Außerdem wird ein
Arbeitsabstand für das Ablenksystem der Lasermarkierungseinrichtung 14 geschaffen,
wodurch der Laserstrahl bzw. die Laserstrahlen über die
ganze Bogenbreite ausgelenkt werden können, um möglichst
wenige einzelne Lasereinheiten zu benötigen.
-
In 2 ist
eine Bogenoffsetdruckmaschine mit einem Anleger 5 zur Bogenzuführung,
Druckwerken 6 und 7 zum Drucken von Farben auf
dem Druckbogen 33 und einem Lackwerk 8 zwischen
den Druckwerken 6, 7 zum Beschichten der Druckbogen 33 und
dem Ausleger 1 zum Stapeln der Druckbogen 33 dargestellt.
Die Druckbogen 33 werden in der Bogenoffsetdruckmaschine über
Gegendruckzylinder 20, Bogentransporttrommeln 21 und
ein Kettenfördersystem 22 an Greifern geführt
durch alle Stationen der Verarbeitung geführt und schließlich
auf dem Auslegerstapel abgelegt. Dieses Darstellung zeigt eine Minimalkonfiguration
einer Bogendruckmaschine. Diese kann mehr als zwei Druckwerke und
mehr als ein Lackwerk enthalten, die zudem noch in unterschiedliche
Reihenfolge angeordnet sein können.
-
Im
Bereich des Weges der Bogenförderung mit auf Zylindern
umlaufenden Greifersystemen innerhalb der so dargestellten Bogenoffsetdruckmaschine
können nun ebenfalls Laservorrichtungen 9 bis 13 in
verschieden alternativen Anordnungen direkt Bogen führenden
Zylindern (Gegendruckzylinder 20) oder Trommeln (Bogentransporttrommel 21)
oder aber Greiferwagensystemen (Kettenförderer 22)
zugeordnet sein. Hier können in vorteilhafter Weise die Lasermarkierungseinrichtungen 9 bis 13 zur
Beschriftung gut fokussierbar auf die zuvor in Druckwerken 6, 7 und/oder
Lackwerken 8 beschichteten Druckbogen 33 gelenkt
werden, da die Zylinder und Trommeln in der Regel feste Oberflächen oder
der Bogenführung dienende Gegenflächen aufweisen, die
eine gute Positionierung der Druckbogen 33 ermöglichen.
Im Bogenausleger 1 kann die Zuordnung mittels Saugeinrichtungen
für die dort frei fliegend am Kettenförderer 22 gehaltenen
Druckbogen 33 erfolgen.
-
Die
Anordnung der Lasermarkierungseinrichtungen 9 bis 13 kann
so gewählt werden, dass mehrere Lasereinheiten über
die Breite der Zylinder oder Trommeln angeordnet sind. Dann kann
deren Abstand zur jeweiligen für die Markierung benötigten Auflagefläche
der Druckbogen 33 gering gewählt werden, so dass
eine geringe Baugröße erzielbar ist.
-
Die
Anordnung der Lasermarkierungseinrichtungen 9 bis 13 kann
aber auch so gewählt werden, dass nur eine oder zwei Lasereinheiten über
die Breite der Zylinder oder Trommeln angeordnet sind. Dann kann
deren Abstand zur jeweiligen für die Markierung benötigten
Auflagefläche der Druckbogen 33 so groß gewählt
werden, dass ein sicheres Überstreichen der gesamten Bogenbreite
bei der Markierung erzielbar ist.
-
Hierzu
ist in 3 das Einstrahlprinzig einer Lasermarkierungseinrichtung
an einem Gegendruckzylinder 20 dargestellt. Die Lasermarkierungseinrichtung
besteht aus einer Lasereinheit 30, die optisch mit einem
Scanner 31 verbunden ist. Als Scanner 31 wirkt
eine optische Einrichtung zur beliebig steuerbaren, ggf. periodischen
Umlenkung eines Laserstrahls 32 auf einen Abbildungsbereich
eines Druckbogens 33. Hierbei wird auch die Fokussierung
des Laserstrahls 32 auf das jeweilige Substrat (Druckbogen 33) je
nach Abstand ständig angepasst. Von der Lasereinheit 30 wird
Laserlicht an den Scanner 31 übertragen und von
dort als gesteuerter und ggf. über den Druckbogen 33 pendelnder
Laserstrahl 32 abgestrahlt.
-
Der
Scanner 31 ist dazu in einem ausreichend großen
ggf. einstellbaren Abstand oberhalb des den Druckbogen 33 tragenden
Gegendruckzylinders 20 angeordnet. Damit wird der maximal
notwendige Pendelwinkel des Laserstrahls 32 in Bezug auf die
maximal mögliche Breite des Druckbogens 33 nicht
zu groß, so dass die Steuerung für die Bewegung
auf akzeptable Geschwindigkeiten begrenzt ist und die Anpassungssteuerung
zur Fokussierung optimiert ablaufen kann.
-
Infolge
der Bewegung des Laserstrahls 32 kann dieser je nach Bedarf
also die volle Breite des Druckbogens 33 überstreichen
und schreibt oder bearbeitet dabei auf der Oberfläche in
Folge seiner gepulsten Einstrahlung das gewünschte Muster
in die entsprechenden Oberflächenbereiche.
-
Bei
Anordnung mehrere Lasermarkierungseinheiten nebeneinander an einer
Station zum Markieren bzw. Bearbeiten der Oberfläche des
Druckbogens 33 ergeben sich entsprechende Verhältnisse, wobei
der Abstand des Scanners 31 zum Druckbogen 33 dann
entsprechend geringer gewählt werden kann.
-
Die
Druckbogen 33 werden dabei einer oder mehreren Lasermarkiereinrichtungen 9 bis 13 zur Bearbeitung
ausgesetzt. Die Lasermarkiereinrichtungen 9, 11 und 12 sind
Gegendruckzylindern 20 zugeordnet auf denen die Druckbogen 33 sicher
geführt werden. Die Lasermarkiereinrichtung 10 ist
einer Bogentransporttrommel 21 zugeordnet und bestrahlt den
Druckbogen 33 von deren Innenseite aus, wobei der Druckbogen 33 an
einer der Bogentransporttrommel 21 gegenüberliegenden
Bogenführungsfläche (Bogenführungsbahn)
ggf. pneumatisch geführt wird. Schließlich ist
die Lasermarkiereinrichtung 13 noch einem Kettenförderer 22 zum
Bogenausleger 1 hin zugeordnet. Jede der genannten Lasermarkiereinrichtungen 9 bis 13 kann
aus einem oder mehreren Lasereinheiten 31 bestehen und
kann variabel und einstellbar an dem jeweiligen einen Bogen führenden Element
angeordnet sein. Damit ist jeder Punkt des Druckbogens 33 während
seines Transports durch die Druckmaschine mittels eines Laserstrahls 32 bestrahlbar.
Hierbei wird für die Bearbeitung die Bogenbewegung und
-geschwindigkeit in die Bewegung des Laserstrahls 32 eingerechnet.
-
Bei
anderer Anwendung können am Bogenausleger 1 in
der oberen Verschutzung eine oder mehrere Eintrittsöffnungen
vorgesehen sein, durch die der Laserstrahl bzw. die Laserstrahlen
in den Bauraum des Bogenauslegers 1 eintreten und auf den
dort von den Auslagegreifersystemen geführten Druckbogen 33 zum
Zwecke der Beschriftung oder Markierung des Druckbogens 33 auftreffen
kann bzw. können.
-
Vorzugsweise
wird die Oberfläche des Druckbogens 33 zum Zwecke
der Beschriftung bzw. Markierung nur durch einen oder zwei Laserstrahlen überstrichen.
-
Die
Montage der Lasermarkierungseinrichtung 14 oberhalb des
Bauraums eines Auslegers einer Bogendruckmaschine entsprechend 1 erlaubt
eine Ablenkung des Laserstrahls über die gesamte Breite
oder Teilbereiche des Druckbogen 33 mit nur kleinen Verstellbewegungen
der Ablenkungsoptik bzw. Ablenkungsoptiken (Scanner) des Lasers. Diese
kleinen Wege lassen sich bedeutend schneller ausführen
als die relativ großen Verstellwege, die nötig
wären, wenn der Laser innerhalb des Bauraums des Auslegers
platziert würde. Durch die schnellen, kleinen Bewegungen
der Ablenkungsoptik können Schreib- und Markierungsarbeiten
auf dem gesamten Druckbogen 33 mit einem oder nur wenigen
Lasereinheiten in der Lasermarkierungseinrichtung 14 durchgeführt
werden. Eine Anordnung, die näher an den Druckbogen 33 gewählt
würde, erfordert höhere Verstellwege und -zeiten,
so dass bei einer komplexen Markierung die Schreibgeschwindigkeit
gemäß des heutigen Standes der Technik nicht ausreichend ist
und daher die Anzahl der Lasereinheiten innerhalb der Lasermarkierunsgeinrichtung 14 erhöht
werden müsste. Für die Markierung bzw. Beschriftung
des Druckbogens 33 kann nur ein relativ kleines Zeitfenster
genutzt werden, die zwischen dem vorlaufenden und dem rücklaufenden
Greifersystem des Auslegers liegt. Außerdem würde
ein starkes Nach- oder Vorlaufen des Laserstrahls relativ zu senkrechten
Einfallsposition einen Einfallswinkel generieren, der zu einer Qualitätsverschlechterung
des Schreibbildes führen. Der Laserstrahl wird aufgeweitet
und die Strichbreite somit breiter. Es ist daher auch aus Qualitätsgründen
zwingend erforderlich die gesamte Druckbogenbreite in einem relativ
kleinem Zeitfenster zu überstreichen. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung ermöglicht dies in bester Weise.
-
Die
Zuordnung einer Lasermarkierungsanordnung 13, 14 zu
dem Bogenausleger 1 einer Bogendruckmaschine hat weiterhin
den Vorteil, dass der Druckbogen 33 in dem geraden Teil
der Bogenführungsbahnen plan geführt wird und
durch die pneumatischen arbeitenden Bogenführungseinrichtungen
auf diesen durch Unterdruck fixiert werden kann. Aufwändige
Rüstarbeiten und zusätzliche Bogenführungselemente
sind bei der erfindungsgemäßen Lösung
nicht erforderlich.
-
Zusätzliche
Rüstzeiten fallen nicht an, da weder Bogenführungseinrichtungen
noch Lasermarkierungseinrichtungen 9 bis 14 gerüstet
und umständlich verstellt werden müssen. Die Lasermarkierungseinrichtungen 9 bis 14 sind
an fixer Position montiert und die gewünschte Markierungstelle
wird durch die Bewegung der Laseroptik zum Ablenken der Laserstrahlen
angesteuert. Im Fall, dass nicht markiert werden soll, sind der
bzw. die Laserstrahlen abgeschaltet und wird zur Markierung eingeschaltet
oder der Laserstrahl ist so abgelenkt, dass er nicht auf den Druckbogen 33 trifft
und wird auf den Druckbogen 33 gelenkt, wenn eine Markierung
erfolgen soll.
-
Der
oder die Laser könnten theroretisch auch auf einem Verfahrschlitten
oder einem Linearantrieb bzw. mehreren Linearantrieben montiert
werden, die den bzw. die Laser über die Maschinenbreite
oder gegebenfalls auch in X-, Y-Richtung über dem Druckbogen 33 verfahren.
Diese Antriebe erfordern aber einen besonderen Schutz gegen Staub
und Puder, wie er in dem Bereich des Bogenauslegers 1 häufig vorkommt.
Die in 1 gezeigte feststehende Position hoch über
dem Bauraum des Bogenauslegers 1 sichert aber eine geringe
Verschmutzungsneigung. Das fehlenen von beweglichen Teilen, die
offen liegen, steigert auch die Robustheit des Gesamtsystems.
-
Ein
weiterer Vorteil einer Position der Lasermarkierungseinrichtung 14 weit
oberhalb des Bauraums 3 des Bogenauslegers 1 besteht
darin, dass eine Verschmutzung der Laseroptik durch Staub und Puder,
die im Bogenausleger 1 einer Bogenmaschine zwangsläufig
anfallen, noch weiter reduziert werden kann, in dem in dem Trichter,
der den Strahlbereich des Lasers abschließt ein leichter Überdruck herrscht,
der die Luft aus dem Trichter in Richtung Innenraum des Auslegers
strömen lässt. Dadurch wird ein Eindringen von
Staub und Puder weitgehend vermieden. Der Überdruck kann
in bekannter Weise durch Ventilatoren oder Gebläse erzeugt
werden, die Luft in den Trichterbauraum bläst. Dieser Vorteil
gilt auch für die entsprechende Anordnung der Lasermarkierungseinrichtungen 9 bis 13 an
den Druck- 7 bzw. Lackwerken 8.
-
Die
Anordnung über dem Ausleger 1 erfordert ebenso
wie in den Druck- 7 bzw. Lackwerken 8 aus sicherheitstechnischen Überlegungen
eine Abschirmung des Strahlbereichs des Lasers gegenüber dem
Umfeld, um einen Austritt und eventuelle Ablenkung des Laserstrahls
und einen Kontakt eines Maschinenbedieners mit dem Laserstrahl zu
vermeiden. Eine eventueller Kontakt kann bei leistungsstarken Lasereinheiten
schwere körperliche Schäden nach sich ziehen,
die auf jeden Fall vermieden werden müssen.
-
Einen
solche Abschirmung kann erfolgen, indem der Strahlbereich des Lasers
durch eine metallische oder Polycarbonat-Ummantelung oder eine andersartige
für den Laserabsorption geeignete Schutzvorrichtung abgeschirmt
wird. Hierbei ist die Art der Abschirmung auf die Art des Lasers
und die von ihm abgestrahlte Wellelänge passend abzustimmen.
-
Die
Ummmantelung des Strahlbereichs muss dabei so sicherheitstechnisch
gestaltet sein, dass eine Demontage oder ein Öffnen zur
sofortigen Stilllegung des Lasers bzw. der Laser führt.
Ein Zugriff oder Zutritt oder ein Öffnen eines Schutzes
des Auslegerbauraums (ebenso des Bauraums an einem Druck- 7 oder
Lackwerk 8 wie in 2) muss
ebenso zu einer Stillegung des Lasers führen. Dabei müssen auch
die Schutzeinrichtungen gegen Öffnen geschützt
werden, die bisher nur durch Schrauben gesichert wurden. Dies kann
durch Spezialschrauben oder elektrische Kontakte geschehen, die
das Vorhandenseins des Schutzes abfragen.
-
Der
bzw. die Laserstrahlen können mit einem IR-reaktiven oder
einem UV-reaktiven Material zusammenwirken, das zuvor auf das Substrat
(Druckbogen 33) aufgetragen wurde. Ein solches Material kann
eine IR-reaktive oder eine UV-reaktive Druckfarbe oder ein Lack
sein, bei dem eine Volumenveränderung durch den Laserstrahl
herbeigeführt wird. Das Material kann auch eine Druckfarbe
oder ein Lack sein, der unter Wärmeeinwirkung blähbare
Elemente aufweist, die im Bereich, der von dem Laserstrahl überstrichen
wird, zu haptisch fühlbaren Strukturen und/oder Farbänderungen
führt.
-
Hierdurch
kann in den Vorrichtungen nach 1 oder 2 insbesondere
eine Braille-Schrift-Prägung erzeugt werden. Der Laserstrahl
ist als koordinatengesteuertes, programmierbares System in der Lage
beliebige Muster auf die zu bearbeitenden Druckbogen 33 zu
schreiben. Hierbei ist eine Art Scannersystem vorgesehen. Durch
Pulsung des Laserstrahls kann ein gepunktetes Muster erzeugt werden.
Die Punktung kann dann ebenso wie ein Linienmuster in beliebiger
Weise auf einem Druckbogen 33 angebracht werden.
-
Eine
solche Struktur kann vor der Erzeugung in weiteren vorauslaufenden
Druck- 7 oder Lackwerken 8 mit einer Schutzschicht,
wie etwa einer Lackschicht versehen werden, so dass sie geschützt
unterhalb dieser Schicht entsteht und damit widerstandsfähiger
wird.
-
Eine
solche mittels der Laserstrahlen erzeugte Struktur auf dem Druckbogen 33 kann
auch nach ihrer Erzeugung in weiteren nachgeordneten Druck- 7 oder
Lackwerken 8 mit einer Schutzschicht, z. B. einer Lackschicht
versehen werden, so dass die Struktur wirksam geschützt
wird.
-
Der
Laser kann selber ein CO2-Laser, ein Diodenlaser, ein Excimer-Laser
oder ein YAG-Laser sein. Geeignet scheinen auch Faser- oder Scheibenlaser.
Prinzipiell ist aber jede Laserbauart geeignet, die es erlaubt,
mit geeigneten Steuerungen eine blähbare Schicht zu bearbeiten
(bestrahlen) ohne diese zu zerstören.
-
Die
Bearbeitung durch Bestrahlen kann physikalische oder chemische Reaktionen
in der entsprechenden Schicht auslösen.
-
Die
Bearbeitung erfolgt etwa bei IR-reaktiven Systemen durch Wärmeeinwirkung,
die zum Aufblähen der bestrahlten Schichtelemente führt.
-
Die
Bearbeitung erfolgt andererseits bei UV-reaktiven Systemen durch
Auslösung einer chemischen Reaktion, die zur punktuellen
Polymerisation und damit zum Aufblähen der bestrahlten
Schichtelemente führt.
-
Die
vorgeschlagene Lösung eignet sich zur Erzeugung von erfühlbaren
Strukturen bei der Herstellung von Druckprodukten für die
graphische Industrie. Insbesondere Braille (Blindenschrift auf Pharmaverpackungen).
Durch eine Integration in den Druckprozeß kann die Erzeugung
der erfühlbaren Strukturen im Ablauf des Druckens erfolgen.
-
Nach
dem bisher bekannten Stand der Technik sind nur Prägeverfahren
mit Matrize und Patrize bekannt, die aber als unflexibel und erst
ab einer hohen Auflage an Druckprodukten rentabel angesehen werden
müssen. Des weiteren wird die Prägung in einem
dem eigentlichen Druckprozeß nachgelagerten Arbeitsschritt
erzeugt.
-
Der
große Vorteil des Systems ist seine hohen Flexibilität,
da die Strukturen durch ein koordinatengesteuertes, programmierbares
System erzeugt werden. Zudem handelt es sich um ein Inlineverfahren,
was den nachgelagerten Arbeitsschritt der Prägung und der
dazu notwendigen Prägeanlage entfallen läßt.
-
Es
ist also ein koordinatengesteuertes, programmierbares System, insbesondere
ein Scannersystem in Verbindung mit einer Laserstrahlquelle, vorgesehen.
Durch gepulstes Ansteuern der Strahlungsquelle können problemlos
einzelne Punkte oder auch Linien in beliebiger Anordnung auf dem
Druckbogen 33 erzeugt werden. Die erwünschten
fühlbaren Strukturen werden mittels auf den Bedruckstoff aufgebrachter
aufblähbare Farbe oder einen entsprechenden Lack oder ein
angemessenes anderes Material, das schon vor dem Druckprozeß auf
den Druckbogen 33 aufgebracht worden sein kann, erzeugt.
Die jeweilige Beschichtung bläht punktuell genau dort auf,
wo sie von einer Lasermarkierungseinrichtung 9 bis 14 ausgesandten
Laserstrahlung, kontaktiert wird.
-
Das
erfindungsgemäße System der Lasermarkierungseinrichtungen 9 bis 14 kann
völlig flexibel je nach Bauraumvorrat vor, in oder nach
einem Druck- 7 oder Lackwerk 8 einer Druckmaschine
oder in Verbindung mit einem Ausleger 1 der Druckmaschine,
insbesondere einer Bogenoffsetdruckmaschine installiert werden.
Es besteht dabei die Möglichkeit, auf der durch das System
erzeugten Struktur durch eine anschließend aufgebrachte
Farb- oder Lackschicht einen Schutzfilm aufzutragen oder die Struktur
in oder unterhalb einer zuvor aufgebrachten Beschichtung aus Farbe
oder Lack zu erzeugen.
-
- 1
- Ausleger
einer Bogendruckmaschine
- 2
- Trichterförmige
Abschottung des Laserstrahls
- 3
- Bauraumbegrenzung
des Auslegers
- 4
- Auslage
(Stapelbereich) des Auslegers
- 5
- Anleger
- 6
- Druckwerk
- 7
- Druckwerk
- 8
- Lackwerk
- 9
- Lasermarkierungseinrichtung
- 10
- Lasermarkierungseinrichtung
- 11
- Lasermarkierungseinrichtung
- 12
- Lasermarkierungseinrichtung
- 13
- Lasermarkierungseinrichtung
- 14
- Lasermarkierungseinrichtung
- 20
- Gegendruckzylinder
- 21
- Bogenführungstrommel
- 22
- Fördersystem
- 30
- Lasereinheit
- 31
- Scanner
- 32
- Laserstrahl
- 33
- Druckbogen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0737572
B1 [0003]
- - DE 19704003 A1 [0004]
- - DE 20303574 U1 [0006]