-
Die Erfindung betrifft eine Entdröhnung, einen damit verbundenen Körper, ein Verfahren zum Verbinden einer Entdröhnung bzw. eines schalldämmenden Materials mit einer aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehende Oberfläche eines Körpers bzw. eines thermoplastischen Körpers mittels eines Schmelzklebers und eine Verwendung einer Entdröhnung.
-
Das Bekleben von Kunststoff bzw. das Verkleben von Kunststoffen mit Körpern aller Art ist eine Herausforderung aufgrund der niedrigen Oberflächenspannung von Kunststoffen. Abhängig von dem Einsatz- und Anwendungsgebiet von Körpern, beispielsweise Bauteilen, Formteilen, Folien und dergleichen, müssen diese entdröhnt bzw. schallgedämmt werden. Dafür werden geeignete Entdröhnungen bzw. schalldämmende Materialien verwendet. In vielen Fällen bestehen die zu entdröhnenden bzw. schallzudämmenden Körper aus thermoplastischen Kunststoffen bzw. weisen diese eine Oberfläche aus einem thermoplastischen Kunststoff auf. Wegen der niedrigen Temperaturakzeptanz von thermoplastischen Kunststoffen ist deren Bekleben mit Entdröhnungen bzw. schalldämmendem Material bislang nur durch den Einsatz von selbstklebenden oder reaktiven, gegebenenfalls nachvernetzenden, Klebern bzw. Klebstoffen möglich. Die Verwendung von selbstklebenden Klebern erfordert insbesondere für bzw. bei der Handhabung und/oder für einen bzw. bei einem Transport eine Abdeckung mittels einer Schutzfolie, die vor dem Bekleben von Hand abgezogen werden muss. Die selbstklebenden Kleber und die Herstellung der damit versehenen Körper sind vergleichsweise teuer und es ist keine automatische Applikation möglich.
-
Bei der Applikation von selbstklebenden Entdröhnungen auf metallischen Oberflächen wird bisher die Entdröhnung mit der Kleberseite auf die metallische Oberfläche aufgelegt und diese Anordnung wird in einem Ofen bis zur Aktivierung des Schmelzklebers erwärmt. Wegen der geringen Temperaturakzeptanz von thermoplastischen Kunststoffen ist dieses Verfahren bei thermoplastischen Kunststoffoberflächen bzw. bei thermoplastischen Kunststoffen nicht anwendbar.
-
Reaktive Kleber sind ebenfalls vergleichsweise teuer und auch die Herstellung von Klebeverbindungen unter Verwendung von reaktiven Klebern ist vergleichsweise aufwendig und kostenintensiv.
-
Aus der
WO 2006/131417 A1 ist eine Kunstrasenrohware bzw. eine Rückenfixierung von Kunstrasenrohware bekannt geworden, die aus Fasern bzw. aus Bändchengarnen besteht, die wiederum aus einem thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylien oder Polypropylen bestehen können. Zur Rückenfixierung der Kunstrasenrohware wird ein Schmelzkleber auf der Basis von amorphen Poly-α-Olefinen und/oder amorphen modifizierten Poly-α-Olefinen eingesetzt.
-
Für diesen Schmelzkleber ist die folgende Zusammensetzung angegeben:
- a) 0 bis 100 Gew.% mindestens eines weitgehend amorphen Poly-α-Olefins,
- b) 0 bis 100 Gew.% mindestens eines modifizierten, amorphen Poly-α-Olefins,
- c) 0 bis 40 Gew.% mindestens eines Harzes,
- d) 0 bis 20 Gew.% mindestens eines modifizierten kristallinen Polypropylens,
- e) 0 bis 80 Gew.% Füllstoffe oder Pigmente,
- g) 0 bis 20 Gew.% mindestens eines Flammschutzmittels,
- h) 0 bis 20 Gew.% mindestens eines Wachses.
-
Sofern die Komponente a) verwendet wird, enthält der Schmelzkleber bevorzugt 5 bis 100 Gew.% und besonders bevorzugt 20 bis 97 Gew.% des weitgehend amorphen Poly-α-Olefins.
-
Als Harz der Komponente c) kann jedes Harz eingesetzt werden, das mit Poly-α-Olefinen verträglich bzw. teilverträglich ist. Das Harz c) kann beispielsweise ein natürliches oder synthetisches Terpenharz, ein modifiziertes Terpenharz, ein Kolophoniumharz, ein Cumaron-Inden-Harz, ein aliphatisches, aliphatischaromatisches oder aromatisch modifiziertes Kohlenwasserstoffharz, ein Flüssigharz, ein hydriertes cyclisches Kohlenwasserstoffharz oder ein Esterharz, wie beispielsweise ein vollständig oder teilweise hydriertes Kolophoniumglycerinesterharz oder ein hydrierter Pentaerythritester eines Kolophoniumharzes sein. Von einem derartigen Harz kann der Schmelzkleber bevorzugt 0,1 bis 35 Gew.%, besonders bevorzugt 5 bis 30 Gew.% enthalten.
-
Die Füllstoffe oder Pigmente der Komponente f) können beispielsweise Russ, Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid (die gleichzeitig auch als Flammschutzmittel wirken können), Graphit, anorganische oder organische Farbpigmente oder Weißpigmente sein. Von diesen Füllstoffen oder Pigmenten können bevorzugt 0,05 bis 70 Gew.%, besonders bevorzugt 1 bis 60 Gew.%, in dem Schmelzkleber enthalten sein, falls diese verwendet werden.
-
Falls spezielle anwendungstechnische Erfordernisse erfüllt werden sollen, können noch insgesamt maximal 30 Gew.% anderer Zusatzstoffe, wie z.B. EthylenVinylacetat-Copolymer, Polyisobuten, Kautschuk (EPM, EPDM, SEBS), Mineralöl, Stabilisatoren und/oder Antistatika enthalten sein.
-
Der Erweichungspunkt des Schmelzklebers gemessen mit der Ring- und Kugelmethode beträgt mindestens 80°C, besonders bevorzugt mindestens 85°C, insbesondere bevorzugt mindestens 90°C, während er bevorzugt maximal 165°C, besonders bevorzugt maximal 150°C und insbesondere bevorzugt maximal 140°C beträgt.
-
Der Schmelzkleber wird flächig, beispielsweise mittels Rakeln, Sprühen, Rollen oder mit einer Breitschlitzdüse so auf der Rückseite der Kunstrasenrohware aufgetragen, dass ein Auftragsgewicht von 100 bis 1.000 g/m2, vorzugsweise 200 bis 1.500 g/m2, insbesondere 300 bis 1.000 g/m2 resultiert.
-
Die Auftragstemperatur der Beschichtungsmasse des Schmelzklebers liegt über dessen Erweichungstemperatur und in der Regel im Bereich von 100 bis 190°C. Bei einer Kunstrasenrohware aus Polyethylen oder Polypropylen wird besonders vorteilhaft mit einer Auftragstemperatur von 140 bis 160°C gearbeitet, während höherschmelzende Kunstrasenrohware, z.B. aus PA 66, im Prinzip auch bei Auftragstemperaturen von mehr als 170°C gestattet sind.
-
Falls gewünscht, kann mit dem gleichen Auftragssystem auch eine Schwerbeschichtungsmasse im Anschluss an die Rückenfixierung appliziert werden.
-
Der in dieser Druckschrift behandelte Schmelzkleber ist zur Rückenfixierung von Kunstrasenrohware bestimmt, wo er als Ersatz von wasserbasierenden Systemen, wie z.B. SBR-Latex, gefüllt mit unterschiedlichen Mengen an Kreide oder von Polyurethan verwendet wird.
-
Die Rezeptur dieses Schmelzklebers umfasst bis zu acht Hauptkomponenten a) bis h), die allesamt in Anteilen ab 0 Gew.% angegeben werden, so dass jede dieser acht Hauptkomponenten in dem Schmelzkleber vorhanden sein können oder auch nicht. Auf diese Weise ergeben sich bereits 254 Kombinationsmöglichkeiten schon alleine für die Hauptkomponenten.
-
Abgesehen davon können von der Komponente a) des mindestens einen weitgehend amorphen Poly-α-Olefins zwischen 0 bis 100 Gew.% in dem Schmelzkleber enthalten sein und auch für alle anderen Hauptkomponenten wird ein vergleichsweise sehr breiter Bereich an möglichen Gewichtsanteilen angegeben.
-
Der aus diesen Komponenten gebildete Schmelzkleber weist einen nach der Ring- und Kugelmethode gemessenen Erweichungspunkt auf, der mindestens 80°C, vorzugsweise mindestens 85°C, insbesondere bevorzugt mindestens 90°C beträgt. Daraus folgt, dass der Schmelzpunkt dieses Schmelzklebers auf jeden Fall größer als 80°C sein muss.
-
Die Verwendung eines Schmelzklebers dieser Art mit einem derart hohen Schmelzpunkt ist auf den Einsatz als Rückenfixierung bzw. zur Rückenfixierung von Kunstrasenrohware beschränkt. Ein Einsatz zum Verbinden eines schalldämpfenden Materials bzw. einer Entdröhnung, insbesondere einer Entdröhnbahn, vorzugsweise einer Entdröhnfolie, insbesondere auf Bitumenbasis oder aus Bitumen, und einer aus einem thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise Polyolefin, insbesondere Polypropylen bestehenden Oberfläche eines Körpers, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen, verbietet sich, weil es dann zu einer Verformung der zu beklebenden Oberfläche aus thermoplastischem Kunststoff kommen kann.
-
Die
DE 10 2005 026 765 offenbart eine Rückenfixierung von Kunstrasenrohware mit Schmelzklebern auf Basis von amorphen Poly-α-Olefinen und/oder modifizierten, amorphen Poly-α-Olefinen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie die Verwendung von Schmelzklebern auf Basis von amorphen Poly-α-Olefinen und/oder modifizierten, amorphen Poly-α-Olefinen zur Rückenfixierung von Kunstrasenrohware.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen kostengünstigen Klebstoff zur Verfügung zu stellen, mittels dessen eine einfache, schnelle und automatisierbare und folglich kostengünstige Applikation und Herstellung von mit Entdröhnungen bzw. schalldämpfenden Materialen versehenen Körpern möglich ist, ohne dass es bei dem Bekleben der aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Oberfläche des, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden, Körpers zu einer thermischen Verformung des thermoplastischen Kunststoffs bzw. Körpers kommt, bei günstigen Möglichkeiten für einen Einsatz von Entdröhnungen bzw. schalldämpfenden Materialien mit einem breiteren Rezepturspektrum für zusätzliche Anwendungen, auch vor Ort bei den Herstellern der zu entdröhnenden Körper, und wobei eine gute Haftung und eine hohe Wärmestandfestigkeit erreichbar ist.
-
Diese Aufgabe wird insbesondere durch eine Entdröhnung gemäß Anspruch 1, durch einen damit verbundenen Körper gemäß Anspruch 13, durch ein Verfahren gemäß Anspruch 21 und durch eine Verwendung gemäß Anspruch 29 gelöst.
-
Es hat sich nun überraschender Weise gezeigt, dass die Erfindungsaufgabe durch eine Entdröhnung gelöst werden kann mit einem darauf aufgebrachten thermoplastischen und nicht chemisch reaktiven Schmelzkleber, d.h. um einen Schmelzkleber, der rein physikalisch, d.h. nicht chemisch aushärtet und der auch nicht nachvernetzt, und der zum Verbinden einer, vorzugsweise bei Raumtemperatur selbsttragenden, Entdröhnung, insbesondere einer Entdröhnbahn, vorzugsweise einer Entdröhnfolie bzw. eines schalldämmenden Materials, insbesondere auf Bitumenbasis oder aus Bitumen, und einer aus einem thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise Polyolefin, insbesondere Polypropylen bestehenden Oberfläche eines Körpers, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen, bestimmt ist, wobei der Schmelzkleber 25 bis 35 Gew.% mindestens eines im Wesentlichen amorphen Poly-α-Olefins,25 bis 35 Gew.% mindestens eines Harzes und 25 bis 35 Gew.% mindestens eines Füllstoffes enthält, und der einen Schmelzpunkt Tm aufweist, wobei Tm < 80°C, insbesondere wobei 60°C ≤ Tm < 80°C, vorzugsweise wobei 60°C < Tm < 80°C und wobei der Schmelzkleber mit einem Auftragsgewicht bzw. einer Auftragsmenge von weniger als 70 g/m2 aufgetragen ist.
-
Bei dem Schmelzkleber handelt es sich um einen Klebstoff, der erst durch eine thermische Aktivierung, also erst bei, vorzugsweise gegenüber Raumtemperatur bzw. gegenüber den gewünschten Einsatztemperaturen des damit verklebten Verbundes, erhöhten Temperaturen, klebrig bzw. benetzend wird bzw. wirkt bzw. ist.
-
Im Unterschied dazu ist der erfindungsgemäße Schmelzkleber im nicht thermisch aktivierten Zustand, vorzugsweise bei Raumtemperatur, nicht klebrig bzw. benetzend, also auch nicht selbstklebend.
-
Der Schmelzkleber ist also kein reaktiver Kleber und es finden bei einem Verkleben bzw. Bekleben mit Hilfe des erfindungsgemäßen Schmelzklebers in der Klebeschicht und auch den unmittelbar daran angrenzenden Schichten der zu verbindenden Partner bzw. Verbunde keine bzw. im Wesentlichen keine chemischen Reaktionen statt. Der Klebemechanismus bzw. das Verkleben ist also ein rein physikalischer und/oder mechanischer Vorgang. Demgemäß wird die Verklebung durch Oberflächenspannungseffekte, Van-der-Waals-Kräfte, Benetzung, mechanische Oberflächenverankerung und/oder dergleichen bestimmt.
-
Mit Hilfe des Schmelzklebers ist es nun erstmals möglich, Oberflächen aus einem thermoplastischen Kunststoff bzw. thermoplastische Kunststoffe, beispielsweise Polyolefin/e, insbesondere Polypropylen/e, mit Entdröhnungen bzw. schalldämmenden Materialien zu be- bzw. verkleben, ohne dass es zu einer thermischen Verformung des thermoplastischen Kunststoffs kommt. Ferner ist nunmehr eine automatische Applikation, insbesondere von mit dem Schmelzkleber versehenen Körpern, beispielsweise von Bauteilen, Formteilen, Folien und dergleichen möglich („pick and place“). Es lassen sich außerdem niedrige Herstellungs- und Produktionskosten verwirklichen. Ferner kann ein breiteres Spektrum an Rezepturen bzw. Zusammensetzungen von Entdröhnungen bzw. schalldämpfenden Materialien als bisher zum Einsatz kommen, so dass zusätzliche Anwendungen kostengünstig möglich sind.
-
Dadurch, dass der Schmelzkleber 25 bis 35 Gew.% eines Füllstoffes enthält, kann eine verbesserte innere Kohäsion des Schmelzklebers erreicht werden und es kann insbesondere eine verbesserte Wärmestandfestigkeit verwirklicht werden.
-
Bei dem bzw. den im Wesentlichen amorphen Poly-α-Olefin bzw. Poly-α-Olefinen kann es sich bevorzugt um 1-Buten-Ethen-Copolymer/e handeln. Damit lässt sich sowohl eine besonders hohe Wärmestandfestigkeit als auch eine hohe Kältebeständigkeit bzw. Haftung auch bei tiefen Temperaturen erreichen.
-
Als Harz kann besonders bevorzugt Cumaron-Harz eingesetzt werden, das auch unter der Bezeichnung Benzofuran-Harz bekannt geworden ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Harz ein Inden-Cumaron-Harz bzw. ein Cumaron-Inden-Harz sein. Dabei handelt es sich um ein synthetisches thermoplastisches Harz. Dieses Harz ermöglicht eine besonders gute Haftung und einen möglichst niedrigen Schmelzpunkt des Schmelzklebers ermöglicht.
-
Das Harz kann bevorzugt einen Schmelz- oder Erweichungspunkt, der nach der Ring- und Kugelmethode gemäß DIN EN 1427 gemessen werden kann, oder eine Schmelztemperatur von 35 bis 95°C, insbesondere von 45 bis 85°C, vorzugsweise von 45 bis 55°C oder von 55 bis 65°C oder von 65 bis 75°C oder von 75 bis 85°C aufweisen.
-
Bei dem Füllstoff kann es sich bevorzugt um Calziumcarbonat, insbesondere um ein gefälltes bzw. ausgefälltes Calziumcarbonat handeln. Dieser Füllstoff ist besonders kostengünstig verfügbar und ermöglicht eine vorteilhafte innere Kohäsion des Schmelzklebers und eine besonders vorteilhafte Wärmestandfestigkeit.
-
Besonders bevorzugt kann der Füllstoff bzw. das Calziumcarbonat eine aus Fettsäuren oder mit Fettsäuren gebildete Beschichtung aufweisen. Dadurch lassen sich die vorgenannten Vorteile noch weiter verbessern.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass der Schmelzkleber maximal 20 Gew.% andere Zusatzstoffe enthält.
-
Unter anderem kann der Schmelzkleber maximal 10 Gew.%, vorzugsweise 0 bis 6 Gew.%, insbesondere 1 bis 5 Gew.% Kautschuk enthalten. Dadurch kann die Kältehaftung bzw. die Kältebeständigkeit deutlich verbessert werden.
-
Bei dem Kautschuk kann es sich vorteilhaft um einen depolymerisierten (DP- bzw. DPR-) Kautschuk handeln. Ein derartiger Kautschuk eignet sich besonders gut in Kombination mit den übrigen Komponenten des Schmelzklebers und ermöglicht eine gute Kältehaftung bzw. eine hohe Kältebeständigkeit.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Kautschuk aus der Gruppe der Isoprene bzw. Polyisoprene ausgewählt ist. Dadurch lassen sich die vorgenannten Vorteile noch weiter verbessern.
-
In besonders bevorzugter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem Kautschuk um ein Cis-1 ,4-Polyisopren handelt. Dabei handelt es sich um einen flüssigen Kautschuk, mit dem ein hervorragendes Kälteverhalten, d.h. eine sehr gute Kältehaftung bzw. eine hohe Kältebeständigkeit, erreicht werden kann.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass der Schmelzkleber 0,01 bis 2,0 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.%, eines Stabilisators, insbesondere eines Antioxidans, enthält. Dadurch lässt sich ein über lange Zeit stabiler Schmelzkleber bzw. eine über lange Zeit stabile Klebeverbindung unter Verwendung eines derartigen Schmelzklebers erreichen.
-
Die Erfindung betrifft eine Entdröhnung, insbesondere eine Entdröhnbahn, vorzugsweise eine Entdröhnfolie und/oder ein schalldämmendes Material, insbesondere auf Bitumenbasis oder aus Bitumen, insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, mit einem darauf aufgebrachten Schmelzkleber.
-
Die Erfindung betrifft ferner einen Körper, beispielsweise ein Formteil, ein Bauteil oder eine Folie oder dergleichen, aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen, und/oder oder mit einer Oberfläche aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen, der mit einer Entdröhnung, insbesondere Entdröhnbahn, vorzugsweise Entdröhnfolie und/oder einem schalldämmenden Material, insbesondere auf Bitumenbasis oder aus Bitumen, versehen ist, die mit einer bzw. der thermoplastischen Oberfläche des Körpers über einen Schmelzkleber bzw. mittels eines Schmelzklebers verbunden ist
-
Bevorzugt kann der Körper mit der Entdröhnung bzw. mit dem schalldämmenden Material über den Schmelzkleber bzw. mittels des Schmelzklebers stoff- und/oder formschlüssig verbunden sein.
-
Ferner kann der Körper mit der Entdröhnung bzw. mit dem schalldämmenden Material über den Schmelzkleber bzw. mittels des Schmelzklebers nicht zerstörungsfrei wieder lösbar, d.h. nicht ohne eine Zerstörung zumindest von Teilen des Schmelzklebers und/oder des Körpers und/oder der Entdröhnung, verbunden sein.
-
Der Schmelzkleber ist bzw. wird mit einem Auftragsgewicht bzw. einer Auftragsmenge von weniger als 70 g/m2, insbesondere von weniger als 50 g/m2, vorzugsweise von 30 bis 40 g/m2 aufgetragen. Dadurch lässt sich eine kostengünstige und zugleich hervorragende Klebeverbindung verwirklichen.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Entdröhnung bzw. das schalldämmende Material ein Flächengewicht von bis zu 15 kg/m2, vorzugsweise von 2 bis 12 kg/m2, aufweist. Damit lässt sich eine gute Entdröhnung bzw. Schalldämmung erreichen und derartige Entdröhnungen bzw. schalldämmende Materialien werden bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schmelzklebers sicher, auch vertikal und über den Kopf, für wenigstens 10.000 Arbeitszyklen festgehalten.
-
Bevorzugt kann die Entdröhnung bzw. das schalldämmende Material, vorzugsweise zumindest bei Raum- bzw. Anwendungstemperatur, selbsttragend und/oder fest und/oder flexibel bzw. biegbar sein. Dies ermöglicht einen einfachen Transport und eine einfache Handhabung sowie eine besonders kostengünstige Herstellung von entdröhnten bzw. schallgedämmten Körpern.
-
Vorzugsweise kann es sich bei der Entdröhnung bzw. bei dem schalldämmenden Material um eine thermoplastische Entdröhnung bzw. um ein thermoplastisches schalldämmendes Material handeln.
-
Ferner kann die Entdröhnung bzw. kann das schalldämmende Material einen Erweichungsbereich aufweisen, der bei Temperaturen von oberhalb von etwa 40 bis 50°C, vorzugsweise bei etwa 55°C, beginnt. Dies ermöglicht einen sicheren Transport und eine sichere Handhabung sowie besonders vorteilhafte Herstellungsmöglichkeiten von mit diesen Materialien entdröhnten bzw. schallgedämmten Körpern.
-
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Verbinden einer Entdröhnung, insbesondere einer Entdröhnbahn, vorzugsweise einer Entdröhnfolie und/oder eines schalldämmenden Materials, insbesondere auf Bitumenbasis oder aus Bitumen, und einer aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen, bestehenden Oberfläche eines Körpers, beispielsweise eines Formteils, eines Bauteils oder einer Folie oder dergleichen, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyolefin, vorzugsweise aus Polypropylen, mittels eines Schmelzklebers, der einen Schmelzpunkt Tm aufweist, wobei Tm < 80°C, insbesondere wobei 60°C ≤ Tm < 80°C, vorzugsweise wobei 60°C < Tm < 80°C.
-
Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Schmelzkleber zum Zwecke einer Verbindung der Entdröhnung bzw. des schalldämmenden Materials mit dem Körper auf eine Aufschmelz- bzw. Auftragstemperatur Tu erwärmt wird, die gleich groß oder größer ist als der Schmelzpunkt Tm des Schmelzklebers, die jedoch ≤ 100°C ist. Dadurch kann, ohne dass es zu einer thermoplastischen Verformung des thermoplastischen Kunststoffs bzw. des Körpers kommt, dennoch eine sehr gute bzw. hinreichend gute Qualität der Verklebung der Entdröhnung mit der thermoplastischen Oberfläche des Körpers mittels des Schmelzklebers erreicht werden.
-
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Entdröhnung und die thermoplastische Oberfläche des Körpers mittels des schmelzflüssigen bzw. klebrigen bzw. benetzenden Schmelzklebers bei einer Aufschmelztemperatur bzw. Auftragstemperatur Tu von Tu ≤ 100°C, vorzugsweise 60°C ≤ Tu ≤ 100°C, insbesondere weiter bevorzugt 70°C ≤ Tu ≤ 100°C, miteinander verklebt werden. Dadurch lassen sich ebenfalls die vorstehenden Vorteile verwirklichen.
-
Ferner kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Verkleben der Entdröhnung und der thermoplastischen Oberfläche des zu entdröhnenden Körpers mittels des Schmelzklebers schwerkraftbestimmt unter Einwirkung der Masse des Körpers oder der Entdröhnung und/oder ohne Ausübung bzw. Einwirkung von externen Druckkräften erfolgt. Dies ermöglicht eine besonders kostengünstige Applikation und Herstellung.
-
Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Verkleben der Entdröhnung und der thermoplastischen Oberfläche des zu entdröhnenden Körpers mittels des Schmelzklebers unter Ausübung bzw. Einwirkung von externen Druckkräften und/oder ohne eine schwerkraftbestimmte Einwirkung der Masse des Körpers oder der Entdröhnung erfolgt. Dadurch kann bzw. können die Qualität der Verklebung und/oder die Formanpassung weiter verbessert werden.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass in einem ersten Schritt der Schmelzkleber im schmelzflüssigen bzw. viskosen bzw. klebrigen bzw. benetzenden Zustand auf die, vorzugsweise selbsttragende, Entdröhnung appliziert wird und dass in einem nachfolgenden Schritt die mit dem Schmelzkleber versehene Entdröhnung mit der thermoplastischen Oberfläche des zu entdröhnenden Körpers mittels des Schmelzklebers verklebt wird.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass in einem ersten Schritt der Schmelzkleber im schmelzflüssigen bzw. viskosen bzw. klebrigen bzw. benetzenden Zustand auf die, vorzugsweise selbsttragende, Entdröhnung bzw. auf das, vorzugsweise selbsttragende, schalldämmende Material, appliziert wird und dass in einem nachfolgenden Schritt, beispielsweise in erster Wärme oder bevorzugt nach einem Abkühlen zumindest der äußeren Oberfläche des Schmelzklebers zumindest auf eine Temperatur, wo diese nicht mehr klebt bzw. benetzt und einem nachfolgenden Wiederaufschmelzen des Schmelzklebers, die mit dem Schmelzkleber versehene Entdröhnung bzw. das mit dem Schmelzkleber versehene schalldämmende Material, vorzugsweise bei einer Aufschmelz- bzw. Auftragstemperatur Tu von kleiner oder gleich 100°C, vorzugsweise jedoch außerdem größer oder gleich 60°C, insbesondere größer oder gleich 70°C, mit der thermoplastischen Oberfläche des Körpers verklebt wird.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die mit dem aufgeschmolzenen Schmelzkleber versehene Entdröhnung bzw. dass das mit dem aufgeschmolzenen Schmelzkleber versehene schalldämmende Material auf den zu entdröhnenden bzw. schallzudämmenden Körper gedrückt wird und/oder dass der zu entdröhnende bzw. schallzudämmende Körper auf die mit dem aufgeschmolzenen Schmelzkleber versehene Entdröhnung bzw. auf das mit dem aufgeschmolzenen Schmelzkleber versehene schalldämmende Material gedrückt wird.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass in einem ersten Schritt der Schmelzkleber im schmelzflüssigen bzw. viskosen bzw. klebrigen bzw. benetzenden Zustand, auf die thermoplastische Oberfläche des zu entdröhnenden Körpers appliziert wird und dass in einem nachfolgenden Schritt, der mit dem Schmelzkleber versehene Körper mit der Entdröhnung mittels des Schmelzklebers verklebt wird.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass in einem ersten Schritt der Schmelzkleber im schmelzflüssigen bzw. viskosen bzw. klebrigen bzw. benetzenden Zustand auf die thermoplastische Oberfläche des Körpers appliziert wird und dass in einem nachfolgenden Schritt, beispielsweise in erster Wärme oder bevorzugt nach einem Abkühlen zumindest der äußeren Oberfläche des Schmelzklebers zumindest auf eine Temperatur, wo diese nicht mehr klebt bzw. benetzt, und einem nachfolgenden Wiederaufschmelzen des Schmelzklebers, der mit dem Schmelzkleber versehene Körper, vorzugsweise bei Aufschmelz- bzw. Auftragstemperaturen Tu von kleiner oder gleich 100°C, vorzugsweise jedoch außerdem größer oder gleich 60°C, insbesondere größer oder gleich 70°C, mit der Entdröhnung bzw. mit dem schalldämmenden Material verklebt wird.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die mit dem aufgeschmolzenen Schmelzkleber versehene thermoplastische Oberfläche des zu entdröhnenden Körpers auf die Entdröhnung aufgedrückt wird und/oder dass die Entdröhnung auf die mit dem aufgeschmolzenen Schmelzkleber versehene thermoplastische Oberfläche des zu entdröhnenden Körpers aufgedrückt wird.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass der Schmelzkleber mit Hilfe eines Erwärmmittels, vorzugsweise mit Hilfe eines Umluftofens oder eines Strahlers, insbesondere eines IR-Strahlers, aufgeschmolzen wird.
-
Die Erfindung betrifft auch eine Verwendung einer Entdröhnung mit einem darauf aufgebrachten Schmelzkleber zum Verbinden der Entdröhnung, insbesondere einer Entdröhnbahn, vorzugsweise einer Entdröhnfolie und/oder eines schalldämmenden Materials, insbesondere auf Bitumenbasis bzw. aus Bitumen, mit einem Körper, beispielsweise einem Formteil, einem Bauteil oder einer Folie oder dergleichen, aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen oder mit einer Oberfläche aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen, wobei der Schmelzkleber einen Schmelzpunkt Tm aufweist, wobei Tm < 80°C, insbesondere wobei 60°C ≤ Tm < 80°C, vorzugsweise wobei 60°C < Tm < 80°C.
Es versteht sich, dass die vorgenannten Maßnahmen und Merkmale im Rahmen der Ausführbarkeit sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander kombinierbar sind.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Gesichtspunkte der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben sind.
-
1. Zusammensetzung und Herstellung des Schmelzklebers sowie dessen Eigenschaften
-
1.1 Zusammensetzung
-
- a) Der Schmelzkleber enthält ein im Wesentlichen amorphes Poly-α-Olefin in Form eines 1-Buten-Ethen-Copolymers bzw. eines Buten-1 -Copolymers mit Ethen, und zwar 30 Gewichts-Teile.
- b) Der Schmelzkleber enthält ferner ein Harz, bei dem es sich hier um ein Inden-Cumaron-Harz (NOVARES® C-Serie) handelt. Davon wurden verschiedene Modifikationen eingesetzt, die sich in ihrem mittleren Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring- und Kugelmethode gemäß DIN EN 1427 in Grad Celsius wie folgt unterscheiden:
Modifikation | mittlerer Erweichungspunkt (Ring- und Kugel-Methode) |
C50 | 50°C |
C70 | 70°C |
C80 | 80°C. |
- c) Von diesem Harz enthält der Schmelzkleber der untersuchten Kleber-Varianten 50, 60, 70a, 70b und 80 die folgenden Gewichts-Teile:
Kleber-Variante | Harz | Gew.% (Harz) |
50 | C50 | 32 |
60 | C50 | 16 |
(Harz mischung) | + C70 | 16 |
| | |
70a | C70 | 32 |
70b | C80 | 22 |
(Harz mischung) | + C50 | 10 |
80 | C80 | 32 |
Mithin enthält der bei den Untersuchungen eingesetzte Schmelzkleber einen Anteil von insgesamt 32 Gewichts-Teile an Harz bzw. einer Harzmischung. - d) Der Schmelzkleber enthält als Füllstoff ein gefälltes Calziumcarbonat, mit einem Coating bzw. einer Beschichtung aus Fettsäuren (SOKAL® S 312). Davon enthält der Schmelzkleber 33 Gewichts-Teile.
- e) Der Schmelzkleber enthält ferner einen Stabilisator in Form eines Antioxidans, nämlich Pentaerythrittetrakis (3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)Propionat) (IRGANOX® 1010). Davon enthält der Schmelzkleber 0,5 Gewichts-Teile.
- f) Der Schmelzkleber enthält ferner einen depolymerisierten, flüssigen (DP- bzw. DPR-) Kautschuk, bei dem es sich hier um Cis-1 ,4 polyisoprene (ISOLENE® ) handelt. Davon enthält der Schmelzkleber 4,5 Gewichts-Teile.
-
Dabei erhielt man einen Schmelzkleber mit den folgenden Eigenschaften:
-
Schmelzpunkt T
m: (DSC-Methode)
Kleber-Variante | | Schmelzpunkt [°C] |
50 | | 48±2 |
60 | (Harzmischung) | 58±2 |
70a | | 68±2 |
70b | (Harzmischung) | 68±2 |
80 | | 78±2 |
-
Schmelzviskosität: (Schmelzindex MFI nach DIN 10204 3.1 B (100°C/2,16 kg))
Kleber-Variante | | MFI [g/60 s] |
50 | | 20±5 |
60 | (Harzmischung) | 20±5 |
70a | | 20±5 |
70b | (Harzmischung) | 20±5 |
80 | | 20±5 |
-
Zustand bei Raumtemperatur (RT): fest
Dichte bei RT: 1 ,1 bis 1 2 gr/m3
-
2. Entdröhnung und Herstellung von mit Schmelzkleber versehenen Entdröhnungen
-
2.1 Entdröhnung
-
Es wurde eine Bitumenplatte eingesetzt (Rezeptur 24).
Die erfindungsgemäße Entdröhnung kann hinsichtlich ihrer Zusammensetzung wie folgt spezifiziert werden:
- Organischer Anteil: bis zu 60 Gew.%
1-60 Gew.% verschiedene Bitumensorten
1-10 Gew.% verschiedene Harze
1-10 Gew.% verschiedene Polymere
0, 1-0,4 Gew.% verschiedene Additive
- Anorganischer Anteil: bis zu 40 Gew.%
1-40 Gew.% verschiedene Füllstoffe
1-15 Gew.% verschiedene Glimmersorten
1-10 Gew.% verschiedene Hohlkugeln
- Zustand bei Raumtemperatur: fest und flexibel (Biegefähigkeit) Biegefähigkeit (Dorn-Abbiege-Methode bei RT): < 30 mm
- Dicke: ca. 3,8 mm
- Flächengewicht: 5,3 / 7,2 / 7,5 kg/m2
-
2.2 Herstellung
-
Der Schmelzkleber wurde bei einer Temperatur zwischen 70°C und 85°C über Walzen im schmelzflüssigen bzw. viskosen bzw. klebrigen bzw. benetzenden Zustand auf die Bitumenfolie appliziert, vorzugsweise mit einem Flächengewicht von 30 bis 40 g/m2.
-
3. Herstellung von mit Entdröhnungen schmelzkleberverklebten Körpern
-
3.1 Materialien:
-
- Entdröhnung:
Bitumen- bzw. Dämpfungs- bzw. Entdröhnungsplatte mit einer Zusammensetzung gemäß Rezeptur 24 (Spezifikation siehe oben)
- Schmelzkleber:
Kleber-Varianten 50/60/70a/70b/80 (siehe oben)
- Kunststoffkörper:
PP-Platte
-
3.2 Applikationsverfahren/Versuchsdurchführung
-
Applikation der Bitumenplatte (Rezeptur 24) auf die PP-Probeplatten bzw. - Probekörper unter Verwendung des Schmelzklebers. Der Schmelzkleber wurde zunächst auf die Bitumenplatte aufgetragen und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wurde mit der mit Schmelzkleber versehenen Bitumenfolie gemäß den folgenden Alternativen weiter verfahren:
-
Alternative 1:
-
Die mit dem Schmelzkleber versehene Bitumenplatte wurde mit der Klebstoffschicht nach unten auf einen Prüfkörper (Prüfplatte) aus Polypropylen aufgelegt und durch Wärmezufuhr im Umluftofen bis auf die folgenden Temperaturen aufgeheizt
Kleber-Variante | | Aufheiztemperatur [°C] |
50 | | 60±5 |
60 | (Harzmischung) | 70±5 |
70a | | 80±5 |
70b | (Harzmischung) | 80±5 |
80 | | 90±5 |
wobei der Schmelzkleber in der Klebefuge unter Eigengewicht, d. h. unter Einwirkung der Masse der Bitumenplatte ohne Ausübung zusätzlicher bzw. externer Druckkräfte, aufgeschmolzen wurde.
-
Alternative 2:
-
Die mit dem Schmelzkleber versehene Bitumenplatte wurde mit der Klebstoffschicht nach unten auf einen Prüfkörper (Prüfplatte) aus Polypropylen aufgelegt und durch Wärmezufuhr im Strahler-Ofen bis auf die folgenden Temperaturen aufgeheizt
Kleber-Variante | | Aufheiztemperatur [°C] |
50 | | 60±5 |
60 | (Harzmischung) | 70±5 |
70a | | 80±5 |
70b | (Harzmischung) | 80±5 |
80 | | 90±5 |
wobei der Schmelzkleber in der Klebefuge unter Eigengewicht aufgeschmolzen wurde.
-
Alternative 3:
-
Die mit dem Schmelzkleber versehene Bitumenplatte wurde mit der Klebstoffschicht nach oben durch Wärmezufuhr im Strahler-Ofen bis auf die folgenden Temperaturen aufgeheizt
Kleber-Variante | | Aufheiztemperatur [°C] |
50 | | 60±5 |
60 | (Harzmischung) | 70±5 |
70a | | 80±5 |
70b | (Harzmischung) | 80±5 |
80 | | 90±5 |
und anschließend wurde die mit dem Schmelzkleber versehene Bitumenfolie manuell auf einen Prüfkörper (Prüfplatte) aus Polypropylen aufgedrückt.
-
Mit steigender Temperatur erweicht die Bitumenfolie und passt sich während des Verklebens der Form des zu entdröhnenden Kunststoffkörpers an.
-
Die Erweichungsfähigkeit ist einstellbar durch eine individuelle Einstellung der Rezeptur und wird an die Applikationstemperatur angepasst. Dies bedeutet, dass die Weichheit der Bitumenfolie gezielt im Voraus eingestellt werden kann. Die Anpassungsmöglichkeiten liegen in einem Temperaturbereich zwischen 70°C und 180°C. Der Schmelzkleber hat keinen signifikanten Einfluss auf die Erweichungseigenschaften der Bitumenfolie.
-
3.3 Versuchsbericht
-
Spec. no |
Anforderungen |
Einheit |
Ergebnis Abprüfung |
Toleranz |
1.1 |
Dämpfungsfolie |
[mm] |
3,8 |
±0,2 |
1.2 |
Dichte |
[g/cm3 ] |
1,9 |
±0,2 |
1.3 |
Flächengewicht |
[kg/m2] |
7,2 |
±0,2 |
1.4 |
Kleber |
|
|
|
|
Typ: Polyolefin |
|
|
|
|
50/60/70a/70b/80 |
|
|
|
|
- Aktivierungstemperatur |
[°C] |
< 100 |
±5 |
|
- Aktivierungszeit |
[s] |
30 |
±5 |
|
Auftragsmenge Kleber |
[g/m2] |
35 |
±10 |
1.5 |
max. Aufschmelztemp. |
[°C] |
max. 125 |
±5 |
1.6 |
Aufschmelzverfahren: Probeplatten werden auf PP im Umluftofen aufgeschmolzen |
|
|
|
|
- Auftragstemperatur |
[°C] |
< 100 |
±5 |
|
- Zeit |
[s] |
240 |
±5 |
1.7 |
Probeplattengröße PP |
[mm] |
3 x 300 x 300 |
±1 |
|
(Dicke x Breite x Länge) |
|
|
|
1.8 |
Kälteprüfung/Freier |
|
|
|
|
Fall Das Material darf nicht abplatzen |
[mm] |
300 |
i. O. |
1.9 |
Dauerwärmestandfestigkeit: |
|
|
i. O. |
|
- Temperatur |
[°C] |
100 |
|
|
- Zeit |
[h] |
816 |
|
|
Bitumenplatte mit den Abmessungen 200 x 100 mm auf PP Platten 300 x 300 mm gemäß Ziffer 1.6. aufschmelzen. |
|
|
|
|
Nach Erreichen der Temperatur werden die Probleplatten auf Raumtemperatur abgekühlt. |
|
|
|
|
Nach Abkühlen auf RT sind die Prüflinge senkrecht bei 100°C im Wärmeschrank zu lagern. Die Bitumenfolie darf nicht abrutschen. Kantenabrutsch < 2 mm |
|
|
|
1.10 |
Dauerwärmestandfestigkeit: |
|
|
i. O. |
- Temperatur |
[°C] |
80 |
|
- Zeit |
[h] |
1680 |
|
Bitumenplatte mit den Abmessungen 200 x 100 mm auf PP Platten 300 x 300 mm gemäß Ziffer 1.6. aufschmelzen. |
|
|
|
Bitumenplatte mit den Abmessungen 200 x 100 mm auf Edelstahlplatten gemäß Ziffer 1.6. aufschmelzen. |
|
|
|
Nach Erreichen der Temperatur werden die Probeplatten auf Raumtemperatur abgekühlt. |
|
|
|
Nach Abkühlen auf RT sind die Prüflinge senkrecht und über Kopf bei 80°C im Wärmeschrank zu lagern. Die Bitumenfolie darf nicht abrutschen. |
|
|
|
Kantenabrutsch: < 2 mm |
|
|
|
1.11 |
Blocktest: |
|
|
i. O. |
|
Prüflinge- 5 Stück 10 x 10 mm Lagertemperatur 24 h |
|
|
|
|
bei 50°C und Stapeldruck 6,5 kg auf 10 cm2 |
|
|
|
|
- Temperatur |
[°C] |
50 |
|
|
- Zeit |
[h] |
24 |
|
|
Nach der Abkühlung auf RT müssen sich die Prüflinge einwandfrei voneinander lösen. |
|
|
|
-
Der Schmelzkleber eignet sich besonders zum Verbinden von Entdröhnungen und/oder von schalldämmendem Material mit einem, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyolefin/en, vorzugsweise aus Polypropylen bestehenden, Körper, der eine Oberfläche aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyolefin/en, vorzugsweise aus Polypropylen, aufweist, wobei es sich bei dem Körper um einen Teil, Bauteil, Formteil, Folie oder dergleichen eines Haushaltsgeräts (weiße Ware), beispielsweise einer Geschirrspülmaschine oder einer Waschmaschine, handelt.
-
Demgemäß kann die vorstehend oder in den Ansprüchen behandelte Verwendung auch einen Körper betreffen, der einen Teil, ein Bauteil, ein Formteil, eine Folie oder dergleichen eines Haushaltsgeräts bzw. von sogenannter weißer Ware ausbildet.