DE102007052847A1 - Verpolschutzschaltung und Verfahren zum Bereitstellen eines Verpolschutzes - Google Patents

Verpolschutzschaltung und Verfahren zum Bereitstellen eines Verpolschutzes Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpolschutzschaltung für einen Fremdstartpol (1) in einem Kraftfahrzeug, wobei die Verpolschutzschaltung (10) ein erstes Schaltelement (3), das zwischen einem Bordnetz (2) des Kraftfahrzeugs und dem Fremdstartpol (1) angeordnet ist, eine Einrichtung zur Erfassung einer Polarität der an dem Fremdstartpol (1) gselement (4) umfasst, das angepasst ist, das erste Schaltelement (3) bei einer vorbestimmten Polarität zu schließen. Die verbesserte Verpolschutzschaltung umfasst ein zweites Schaltelement (6), das zwischen dem ersten Schaltsteuerungselement (4) und der Masse angeordnet ist und im geschlossenen Zustand das erste Schaltsteuerungselement (4) zu der Masse verbindet, und ein zweites Schaltsteuerungselement (7), das angepasst ist, das zweite Schaltelement (6) bei der vorbestimmten Polarität zu schließen, wodurch das erste Schaltelement (3) geschlossen wird, wobei das zweite Schaltsteuerungselement (7) und das zweite Schaltelement (6) als ein Hilfsrelais ausgebildet sind, wobei das zweite Schaltelement (6) als ein Kontakt des Hilfsrelais ausgebildet ist. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Bereitstellen eines Verpolschutzes für einen Fremdstartpol in einem Kraftfahrzeug.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpolschutzschaltung für einen Fremdstartpol in einem Kraftfahrzeug, wobei die Verpolschutzschaltung ein erstes Schaltelement, das zwischen einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs und dem Fremdstartpol angeordnet ist, eine Einrichtung zur Erfassung einer Polarität der an dem Fremdstartpol anliegenden Spannung, und ein erstes Schaltsteuerungselement umfasst, das angepasst ist, das erste Schaltelement bei einer vorbestimmten Polarität zu schließen.
  • Es ist bekannt, den einzelnen elektrischen Komponenten in einem Kraftfahrzeug, die gegen elektrische Verpolungen sehr empfindlich sind, einen Verpolschutz zuzuordnen. Der Verpolungsschutz kann auf diverse Weisen sichergestellt werden. Es können beispielsweise mechanische Vorrichtungen vorgesehen werden, die sicherstellen, dass elektrische Anschlüsse nicht in falscher Polarität hergestellt werden können, wie z. B. ein asymetrisch aufgebauter Stecker, der nur in einer Richtung eingesteckt werden kann und so das Verpolen der Anschlüsse verhindert. Beim elektrischen Verpolungsschutz wird durch geeignete Schaltungen und Bauteile, wie beispielsweise Verpolschutz-Dioden, sichergestellt, dass beim Anlegen elektrischer Spannungen in falscher Polarität in dem angeschlossenen Gerät kein Schaden entsteht.
  • Mehrere einfache Schaltungsvarianten können vorgesehen werden. Es kann beispielsweise eine Diode in Serie mit der Versorgungsspannung geschaltet werden, sodass bei Verpolung das Gerät keinen Strom mehr erhält. Alternativ kann eine Diode parallel zur Versorgungsspannung geschaltet werden. Ein Relais kann auch angewandt werden, das mit Hilfe einer Diode die Versorgungsspannung zum Verbraucher durchschaltet. Allerdings sind diese einfachen Lösungen nicht immer anwendbar. In einem Starterkreis eines Fahrzeuges ist beispielsweise der Strom zu hoch, damit eine Diode in Serie mit der Versorgungsspannung geschaltet werden kann.
  • Wenn eine Batterie eines ersten Kraftfahrzeuges leer ist, das heißt keine genügende Leistung vorhanden ist, ist es bekannt, eine Batterie eines zweiten Kraftfahrzeuges über die leere Batterie zu schalten, um den Motor des ersten Fahrzeuges zu starten. Eine solche Technik ist im Allgemeinen als Fremdstart bekannt. Wenn die Batterie ei nes Kraftfahrzeuges nicht in dem Motorraum sondern anderswo in dem Fahrzeug angeordnet ist, ist es übliche Praxis geworden, Fremdstartanschlüsse in dem Motorraum vorzusehen, die mit einer Batterie eines zweiten Fahrzeuges verbindbar sind, wenn die Batterie des ersten Fahrzeuges leer werden sollte. Wenn die zweite Batterie nicht korrekt mit den Fremdstartanschlüssen, d. h. mit falscher Polarität, verbunden ist, können elektrische Komponenten in dem ersten Fahrzeug beschädigt werden. Das trifft insbesondere für Dioden, die mit dem Generator des ersten Fahrzeuges in Verbindung stehen, zu.
  • In der DE 100 47 791 A1 ist ein Verpolschutz für einen Fremdstartpol in einem Kraftfahrzeug beschrieben, wobei zwischen einem Bordnetz des Kraftfahrzeuges und dem Fremdstartpol ein Schaltelement angeordnet ist, dem eine Einrichtung zur Erfassung der Polarität der an dem Fremdstartpol anliegenden Spannung zugeordnet ist, wobei das ansonsten offene Schaltelement bei richtiger Polung über die Einrichtung zur Erfassung der Polarität schließbar ist.
  • Eine solche Verpolschutzschaltung ermöglicht es, sowohl von einem fremden Fahrzeug einen Fremdstart zu nehmen, als auch einem fremden Fahrzeug einen Fremdstart zu geben. Allerdings muss das Bordnetz des liegengebliebenen Kraftfahrzeuges über eine minimale Restbordnetzspannung verfügen, damit die Diode in Flussrichtung gepolt wird und der Relaiskontakt schließt. Wenn die Bordnetzspannung hingegen zusammengebrochen ist und um diese Restbordnetzspannung nicht verfügt, muss der Relaiskontakt manuell geschlossen werden, um die elektrische Verbindung zwischen den beiden Bordnetzen herzustellen.
  • Die schwache Batterie muss zumindest so stark sein, dass sie noch ausreichend Spulenstrom zur Ansteuerung des Leistungsrelais herausgeben kann. Ein Leistungsrelais, das einen Starterstrom in der Größenordnung von mehreren Hunderten von Ampere zu führen hat, benötigt einen entsprechend hohen Steuerstrom durch die Spule, der bis zu 500 mA betragen kann. Wenn die Batterie aber dafür zu schwach ist, fließt nicht genügend Spulenstrom zur Ansteuerung des Relais. In so einem Fall sieht der in der oben erwähnten Patentanmeldung beschriebene Verpolschutz vor, dass das Relais manuell betätigt werden soll. Wenn die fremde Batterie aber verpolt ist, können Schäden in den elektrischen Vorrichtungen vorkommen. Somit weist die in der oben er wähnten Patentanmeldung veröffentlichte Verpolschutzschaltung den Nachteil auf, dass kein Verpolungsschutz mehr besteht, wenn die Batterie des fremden Fahrzeuges zu stark entladen ist.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Verpolschutzschaltung für einen Fremdstartpol in einem Kraftfahrzeug anzugeben. Darüber hinaus besteht die Aufgabe darin, ein verbessertes Verfahren zum Bereitstellen eines Verpolschutzes für einen Fremdstartpol in einem Kraftfahrzeug anzugeben.
  • Die Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche 1 und 7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst eine Verpolschutzschaltung für einen Fremdstartpol in einem Kraftfahrzeug ein erstes Schaltelement, das zwischen einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs und dem Fremdstartpol angeordnet ist, eine Einrichtung zur Erfassung einer Polarität der an dem Fremdstartpol anliegenden Spannung, ein erstes Schaltsteuerungselement, das angepasst ist, das erste Schaltelement bei einer vorbestimmten Polarität zu schließen, ein zweites Schaltelement, das zwischen dem ersten Schaltsteuerungselement und der Masse angeordnet ist und im geschlossen Zustand das erste Schaltsteuerungselement zu der Masse verbindet, und ein zweites Schaltsteuerungselement, das angepasst ist, das zweite Schaltelement bei der vorbestimmten Polarität zu schließen, wodurch das erste Schaltelement geschlossen wird, wobei das zweite Schaltsteuerungselement und das zweite Schaltelement als ein Hilfsrelais ausgebildet sind, wobei das zweite Schaltelement als ein Kontakt des Hilfsrelais ausgebildet ist.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Einrichtung zur Erfassung einer Polarität der an dem Fremdstartpol anliegenden Spannung eine erste Diode, die vom Fremdstartpol in Flussrichtung zum zweiten Schaltsteuerungselement geschaltet ist und den Strom von dem Fremdstartpol nur bei der vorbestimmten Polarität zu dem zweiten Schaltsteuerungselement durchlässt.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind das erste Schaltsteuerungselement und das erste Schaltelement als ein Leistungsrelais ausgebildet, wobei das erste Schaltelement als ein Kontakt des Leistungsrelais ausgebildet ist.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung schließt das Hilfsrelais den Kontakt, wenn die erfasste Polarität die vorbestimmte Polarität ist und die Spannung am Fremdstartpol größer als eine vorbestimmte Spannung ist.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Verpolschutzschaltung weiterhin eine Entkopplungseinrichtung zur Entkopplung des Fremdstartpoles vom Bordnetz, wobei die Entkopplungseinrichtung angepasst ist, den Strom aus dem Fremdstartpol oder Bordnetz durchzulassen, der der größeren Spannung von der am Fremdstartpol anliegenden Spannung und der am Bordnetz anliegenden Spannung entspricht.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Entkopplungseinrichtung eine zweite Diode und eine dritte Diode, wobei die zweite Diode in Flussrichtung vom Fremdstartpol zum ersten Schaltsteuerungselement geschaltet ist und die dritte Diode in Flussrichtung vom Bordnetz zum ersten Schaltsteuerungselement geschaltet ist.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Bereitstellen eines Verpolschutzes für einen Fremdstartpol in einem Kraftfahrzeug das Anordnen eines ersten Schaltelements zwischen einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs und dem Fremdstartpol, das Erfassen einer Polarität der an dem Fremdstartpol anliegenden Spannung, das Schließen, durch ein erstes Schaltsteuerungselement, des ersten Schaltelements bei einer vorbestimmten Polarität, das Anordnen eines zweiten Schaltelements zwischen dem ersten Schaltsteuerungselement und der Masse, wobei das zweite Schaltelement im geschlossen Zustand das erste Schaltsteuerungselement zu der Masse verbindet, und das Schließen, durch ein zweites Schaltsteuerungselement, des zweiten Schaltelements bei der vorbestimmten Polarität, wodurch das erste Schaltelement geschlossen wird, wobei das zweite Schaltsteuerungselement und das zweite Schaltelement als ein Hilfsrelais ausgebildet sind, wobei das zweite Schaltelement als ein Kontakt des Hilfsrelais ausgebildet ist.
  • Anhand der in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausgestaltungen wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 eine Ansicht einer Ausführungsform einer Verpolschutzschaltung gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in Bezug auf 1 im Detail unten erläutert. 1 zeigt eine Verpolschutzschaltung 10 für einen Fremdstartpol 1 in einem Kraftfahrzeug. Die Verpolschutzschaltung 10 umfasst ein erstes Schaltelement 3, das zwischen einem Bordnetz 2 des Kraftfahrzeugs und dem Fremdstartpol 1 angeordnet ist. Des Weiteren umfasst die Verpolschutzschaltung 10 ein erstes Schaltsteuerungselement 4, das das Schalten des Schaltelements 3 steuert.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind das erste Schaltsteuerungselement 4 und das erste Schaltelement 3 als ein Leistungsrelais ausgebildet. Das erste Schaltelement 3 wird dabei als ein Kontakt des Leistungsrelais ausgebildet und das Schaltsteuerungselement 4 wird als die Spule des Leistungsrelais ausgebildet. Der Kontakt ist im normalen Zustand offen.
  • Die Verpolschutzschaltung 10 umfasst weiterhin ein zweites Schaltelement 6, das zwischen dem ersten Schaltsteuerungselement 4 und der Masse angeordnet ist, wobei das zweite Schaltelement 6 im geschlossenen Zustand das erste Schaltsteuerungselement 4 zur Masse verbindet. Die Verpolschutzschaltung 10 umfasst weiterhin ein zweites Schaltsteuerungselement 7, das das Schalten des zweiten Schaltelementes 6 steuert.
  • Gemäß dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das zweite Schaltsteuerungselement 7 als ein Hilfsrelais ausgebildet. Das zweite Schaltelement 6 ist als ein Kontakt des Hilfsrelais 7 ausgebildet, wobei der Kontakt im normalen Zustand offen ist. Das Hilfsrelais 7 schaltet das zweite Schaltelement 6 leitend, wenn eine vorbestimmte Polarität der am Fremdstartpol 1 anliegenden Spannung erfasst wird, d. h. wenn die Polung am Fremdstartpol 1 richtig ist, und die Spannung am Fremdstartpol 1 größer als eine vorbestimmte Spannung ist.
  • Die Verpolschutzschaltung 10 umfasst weiterhin eine erste Diode 8, die in Flussrichtung vom Fremdstartpol 1 zum zweiten Schaltsteuerungselement 7 geschaltet ist. Die erste Diode 8 dient zur Erfassung der Polarität der an dem Fremdstartpol 1 anliegenden Spannung, indem die erste Diode 8 den Strom von dem Fremdstartpol 1 nur bei richtiger Polung am Fremdstartpol 1 zu dem zweiten Schaltsteuerungselement 7 durchlässt.
  • Die Verpolschutzschaltung 10 gemäß dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst weiterhin eine zweite Diode 5, die in Flussrichtung vom Fremdstartpol 1 zum ersten Schaltsteuerungselement 4 geschaltet ist, und eine dritte Diode 9, die in Flussrichtung vom Bordnetz 2 zum ersten Schaltsteuerungselement 4 geschaltet ist. Die zweite Diode 5 und dritte Diode 9 dienen zur Entkopplung des Fremdstartpoles 1 vom Bordnetz 2 und gewährleisten, dass das erste Schaltsteuerungselement 4 von der größeren Spannung von der am Fremdstartpol 1 anliegenden Spannung und der am Bordnetz 2 anliegenden Spannung versorgt wird. Die Vorteile einer solchen Entkopplungseinrichtung werden unten im Detail erläutert.
  • Im Folgenden wird die Funktionsweise der Verpolschutzschaltung 10 gemäß der Ausführungsform der Erfindung näher erläutert. Der Fall, wo ein Fahrzeug, das die erfindungsgemäße Verpolschutzschaltung 10 umfasst, einen Fremdstart von einem fremden Fahrzeug nimmt, wird zuerst erläutert, bevor der Fall, wo das Fahrzeug einem fremden Fahrzeug einen Fremdstart gibt, erläutert wird.
  • Wenn das Bordnetz 2 des Kraftfahrzeuges für einen Startvorgang nicht ausreichend ist, muss der Startvorgang durch eine externe Spannungsquelle, wie beispielsweise die Batterie eines fremden Fahrzeugs, am Fremdstartpol 1 initiiert werden. Wird diese Spannungsquelle richtig gepolt an den Fremdstartpol 1 angeschlossen, ist die erste Diode 8 in Flussrichtung gepolt. Dadurch fließt ein entsprechender Durchlassstrom durch die erste Diode 8 und, wenn die Spannung am Fremdstartpol 1 größer als eine vorbestimmte Spannung ist, schaltet das Hilfsrelais 7 das zweite Schaltelement 6 leitend, sodass das erste Schaltsteuerungselement 7 des Leistungsrelais zur Masse verbunden wird. Da die am Fremdstartpol 1 anliegende Spannung größer ist als die am Bordnetz 2 anliegende Spannung, ist die zweite Diode 5 in Flussrichtung gepolt. Es fließt auch ein entsprechender Durchlassstrom durch die zweite Diode 5 und das erste Schaltsteuerungselement 7 des Leistungsrelais, sodass das erste Schaltelement 3, also der Relaiskontakt des Leistungsrelais, geschlossen wird. Die für den Startvorgang benötigten Verbraucher werden dann über die externe Spannungsquelle versorgt.
  • Wenn hingegen die externe Spannungsquelle verpolt an dem Fremdstartpol 1 angeschlossen ist, so sperrt die erste Diode 8, und es fließt kein Strom durch die Erregerwicklung des Hilfsrelais. Somit schaltet das Hilfsrelais das zweite Schaltelement 6 nicht zu und es fließt kein Strom durch die Erregerwicklung des Leistungsrelais. Das erste Schaltelement 3 bleibt daher offen, was einen Verpolungsschutz bietet.
  • Der Vorteil einer Verpolschutzschaltung 10 gemäß dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nun erläutert. Im Fall einer Fremdstarthilfe an ein fremdes Fahrzeug wird der entladenen Batterie eines fremden Fahrzeuges Fremdstarthilfe von der eigenen Batterie des Fahrzeuges gegeben. Wenn die Batterie des fremden Fahrzeuges stark entladen ist, kann die Batterie des fremden Fahrzeuges nur eine reduzierte Spannung ausgeben, was bei herkömmlichen Verpolschutzsystemen Probleme bereiten kann, da die Polarität am Fremdstartpol schwer erkennbar ist. Bei der in der DE 100 47 791 A1 beschriebenen Verpolschutzschaltung muss die entladene Batterie eines fremden Fahrzeuges zumindest genug Spannung ausgeben, dass noch genügend Spulenstrom zur Ansteuerung des Leistungsrelais fließt, damit der Relaiskontakt geschlossen wird und die Fremdstarthilfe stattfinden kann. Allerdings benötigt ein Leistungsrelais, das in der Lage ist, den Starterstrom in einer Größenordnung von mehreren Hundert Ampere zu führen, auch einen entsprechend hohen Steuerstrom durch die Spule. Ein solcher Spulenstrom kann so hoch wie 500 mA sein. Wenn die Batterie aber stark entladen ist, kann ein solcher Spulenstrom möglicherweise nicht ausgegeben werden, sodass die Fremdstarthilfe nicht stattfinden kann. Die oben erwähnte veröffentlichte Patentanmeldung sieht vor, den Relaiskontakt manuell zu schließen. In diesem Fall besteht aber kein Verpolungsschutz.
  • Die mit der in der oben erwähnten veröffentlichten Patentanmeldung Verpolschutzschaltung verbundenen Nachteile werden von der Verpolschutzschaltung gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beseitigt. In der Tat muss eine entladene Batterie eines fremden Fahrzeuges nicht den hohen Steuerstrom des Leistungsrelais ausgeben können, sondern nur den geringeren Steuerstrom, der durch das Hilfsrelais 7 fließt. Da dieser Steuerstrom sich in einer Spanne von wenigen Milliampere beläuft, sollte selbst eine sehr schwache Batterie eines fremden Fahrzeuges einen solchen Steuerstrom ausgeben können.
  • Wenn die Batterie des fremden Fahrzeuges am Fremdstartpol 1 eine ausreichende Spannung ausgeben kann, und die am Fremdstartpol 1 erfasste Polarität richtig ist, d. h. die Anschlüsse am Fremdstartpol 1 richtig gepolt sind, fließt ein entsprechender Durchlassstrom durch die erste Diode 8 und das Hilfsrelais 7 schaltet das zweite Schaltelement 6 leitend. Da nun die am Bordnetz 2 anliegende Spannung größer als die am Fremdstartpol 1 anliegende Spannung ist, sperrt nun die zweite Diode 5 und die dritte Diode 9 ist nun in Flussrichtung gepolt, sodass der Steuerstrom des Leistungsrelais über die dritte Diode 9 vom starken eigenen Bordnetz 2 ausgegeben wird. Somit schließt der Relaiskontakt 3 des Leistungsrelais und die für den Startvorgang benötigten Verbraucher im fremden Fahrzeug werden über das eigene Bordnetz 2 versorgt. Ist hingegen die externe Spannungsquelle am Fremdstartpol 1 verpolt, so sperrt die erste Diode 8 und es fließt kein Strom durch das Hilfsrelais. Das zweite Schaltelement 6 bleibt offen und die Erregerwicklung des Leistungsrelais wird nicht zur Masse verbunden und das erste Schaltelement 3 bleibt somit offen. Die Verpolschutzschaltung gemäß dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet somit Verpolschutz, selbst wenn eine Fremdstarthilfe einem fremden Fahrzeug gegeben wird.
  • Nach einem erfolgten Fremdstart kann eine Selbsthaltung über die geschlossenen ersten Relaiskontakt 3 und zweiten Relaiskontakt 6 stattfinden. Um eine solche Selbsthaltung zu vermeiden kann dem ersten Relaiskontakt 3 und dem zweiten Relaiskontakt 6 jeweils eine mechanische Abdeckung zugeordnet werden, die beim Schließen den jeweiligen Relaiskontakt 3, 6 öffnet. Eine solche mechanische Abdeckung ist beispielsweise in der offengelegten Patentanmeldung DE 100 47 791 A1 beschrieben.
  • Eine Verpolschutzschaltung gemäß der vorliegenden Erfindung bietet einen verbesserten Verpolungsschutz. Zusätzlich bietet die Verpolschutzschaltung gemäß der oben beschriebenen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durch die Verwendung eines Hilfsrelais statt einer komplexen elektronischen Schaltung eine Einsparung von Material- und Bestückungskosten für elektronische Bauelemente sowie einen geringeren Platzbedarf der Steuerung, eine Erhöhung der Zuverlässigkeit, und einen verringerten Prüfaufwand in der Endprüfung. Diese Vorteile können erreicht werden, ohne den Funktionsumfang einer komplexeren elektronischen Schaltung zu reduzieren. Bezugszeichenliste:
    Bezugsziffer Beschreibung
    1 Fremdstartpol
    2 Bordnetz
    3 erstes Schaltelement
    4 erstes Schaltsteuerungselement
    5 zweite Diode
    6 zweites Schaltelement
    7 zweites Schaltsteuerungselement
    8 erste Diode
    9 dritte Diode
    10 Verpolschutzschaltung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10047791 A1 [0005, 0028, 0031]

Claims (7)

  1. Verpolschutzschaltung für einen Fremdstartpol (1) in einem Kraftfahrzeug, wobei die Verpolschutzschaltung (10) umfasst: ein erstes Schaltelement (3), das zwischen einem Bordnetz (2) des Kraftfahrzeugs und dem Fremdstartpol (1) angeordnet ist, eine Einrichtung zur Erfassung einer Polarität der an dem Fremdstartpol (1) anliegenden Spannung, ein erstes Schaltsteuerungselement (4), das angepasst ist, das erste Schaltelement (3) bei einer vorbestimmten Polarität zu schließen, ein zweites Schaltelement (6), das zwischen dem ersten Schaltsteuerungselement (4) und der Masse angeordnet ist und im geschlossen Zustand das erste Schaltsteuerungselement (4) zu der Masse verbindet, und ein zweites Schaltsteuerungselement (7), das angepasst ist, das zweite Schaltelement (6) bei der vorbestimmten Polarität zu schließen, wodurch das erste Schaltelement (3) geschlossen wird, wobei das zweite Schaltsteuerungselement (7) und das zweite Schaltelement (6) als ein Hilfsrelais ausgebildet sind, wobei das zweite Schaltelement (6) als ein Kontakt des Hilfsrelais ausgebildet ist.
  2. Verpolschutzschaltung gemäß Anspruch 1, wobei die Einrichtung zur Erfassung einer Polarität der an dem Fremdstartpol (1) anliegenden Spannung eine erste Diode (8) umfasst, die vom Fremdstartpol (1) in Flussrichtung zum zweiten Schaltsteuerungselement (7) geschaltet ist und den Strom von dem Fremdstartpol (1) nur bei der vorbestimmten Polarität zu dem zweiten Schaltsteuerungselement (7) durchlässt.
  3. Verpolschutzschaltung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das erste Schaltsteuerungselement (4) und das erste Schaltelement (3) als ein Leistungsrelais ausgebildet sind, wobei das erste Schaltelement (3) als ein Kontakt des Leistungsrelais ausgebildet ist.
  4. Verpolschutzschaltung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Hilfsrelais den Kontakt schließt, wenn die erfasste Polarität die vorbestimmte Polarität ist und die Spannung am Fremdstartpol (1) größer als eine vorbestimmte Spannung ist.
  5. Verpolschutzschaltung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, weiterhin umfassend eine Entkopplungseinrichtung zur Entkopplung des Fremdstartpoles (1) vom Bordnetz (2), wobei die Entkopplungseinrichtung angepasst ist, den Strom aus dem Fremdstartpol (1) oder Bordnetz (2) durchzulassen, der der größeren Spannung von der am Fremdstartpol (1) anliegenden Spannung und der am Bordnetz (2) anliegenden Spannung entspricht.
  6. Verpolschutzschaltung gemäß Anspruch 5, wobei die Entkopplungseinrichtung eine zweite Diode (5) und eine dritte Diode (9) umfasst, wobei die zweite Diode (5) in Flussrichtung vom Fremdstartpol (1) zum ersten Schaltsteuerungselement (4) geschaltet ist und die dritte Diode (9) in Flussrichtung vom Bordnetz (2) zum ersten Schaltsteuerungselement (4) geschaltet ist.
  7. Verfahren zum Bereitstellen eines Verpolschutzes für einen Fremdstartpol (1) in einem Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Anordnen eines ersten Schaltelements (3) zwischen einem Bordnetz (2) des Kraftfahrzeugs und dem Fremdstartpol (1), Erfassen einer Polarität der an dem Fremdstartpol (1) anliegenden Spannung, Schließen, durch ein erstes Schaltsteuerungselement (4), des ersten Schaltelements (3) bei einer vorbestimmten Polarität, Anordnen eines zweiten Schaltelements (6) zwischen dem ersten Schaltsteuerungselement (4) und der Masse, wobei das zweite Schaltelement (6) im geschlossen Zustand das erste Schaltsteuerungselement (4) zu der Masse verbindet, und Schließen, durch ein zweites Schaltsteuerungselement (7), des zweiten Schaltelements (6) bei der vorbestimmten Polarität, wodurch das erste Schaltelement (3) geschlossen wird, wobei das zweite Schaltsteuerungselement (7) und das zweite Schaltelement (6) als ein Hilfsrelais ausgebildet sind, wobei das zweite Schaltelement (6) als ein Kontakt des Hilfsrelais ausgebildet ist.
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