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Die
Erfindung betrifft Verfahren und Mittel zur Herstellung von kupferlosen
Spiegeln, die im Vergleich zum Stand der Technik eine verbesserte
Haftung zwischen Glas und Silber sowie einen verbesserten Korrosionsschutz
gegen Rand- und Flächenkorrosion
aufweisen.
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In
der
DE 41 35 800 A1 und
DE 195 16 628 A1 wird
die Herstellung von kupferlosen Spiegeln beschrieben. Auf Seite
5, Zeile 50, der
DE
195 16 628 A1 ist zu lesen, daß die Silberbeschichtung des
Glases mit einer frischgebildeten angesäuerten wässrigen Lösung von Zinn(II)chlorid besprüht wird,
um einen wirksamen Korrosionsschutz der Silberschicht zu erzielen.
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In
der Druckschrift (1)
EP
1 623 964 A1 wird in den Ansprüchen 1–4 und 7 ein Verfahren zur
Herstellung von kupferlosen Spiegeln beschrieben, bei dem die auf
einer Glasplatte abgeschiedene Reflektionsschicht aus Silber zuerst
mit einer Lösung
behandelt wird, die Zinn(II)chlorid, Salzsäure, entmineralisiertes Wasser,
eine organische Substanz mit mindestens einem Stickstoff- oder Schwefelatom
pro Molekül
sowie ein organisches Lösungsmittel
enthält;
dann wird die so behandelte Silberschicht noch mit einer Schutzschicht versehen.
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Als
organische Substanz wird unter anderem Benztriazol und Mercaptobenztriazol
genannt. Als organisches Lösungsmittel
wird Isopropanol (Beispiel 1, Absatz 0036, Beispiel 2, Absatz 0042
und Beispiel 3, Absatz 0047) genannt.
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Aus
diesen Beispielen geht hervor, daß das organische Lösungsmittel
zum Lösen
der organischen Substanz Benzotriazol benutzt wird und nicht zum
Lösen von
Zinn(II)chlorid-dihydrat. In den vorgenannten Beispielen wird auch
eindeutig beschrieben, daß Zinn(II)chlorid-dihydrat
in demineralisiertem Wasser gelöst
wird, das zuerst mit HCl angesäuert
wird.
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Beispiel
4 beschreibt in Absatz 0053, daß die
organische Substanz N-Dimethylmorpholin in dem organischen Lösungsmittel
Dipropylenglykol-Methylether gelöst
wird und Zinn(II)chlorid-dihydrat in demineralisiertem Wasser, das
zuerst mit HCl angesäuert
wurde.
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In
der Druckschrift (1) findet sich kein Hinweis, daß organische
Lösungsmittel,
wie z. B. Dipropylenglykol-Methylether
zum Lösen
von Zinn(II)chlorid-dihydrat geeignet sind.
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Die
Druckschrift (2)
DE
196 46 662 A1 beschreibt die Herstellung von kupferlosen
Spiegeln, wobei der Schwerpunkt der Druckschrift auf der Anwendung
von Pulverlacken liegt, damit die auf Glas abgeschiedene Silberschicht,
die mit einer Lösung
von unter anderem Zinn(II)ionen behandelt wurde [Druckschrift (2),
Anspruch 17], gegen korrosive und mechanische Einwirkungen mit einer
geschlossenen Anstrichmittelschutzschicht versehen werden kann.
Das beschriebene Verfahren hat nicht nur den Vorteil, daß lösungsmittelfrei und
damit umweltfreundlich gearbeitet werden kann, sondern daß auch Oberflächen gleichmäßig beschichtet werden
können,
die mit flüssigen
Lacken nur schwierig oder nicht mit einer gleichmäßigen guthaftenden
Lackschicht versehen werden können.
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Aus
Zeile 27, Seite 3, der Druckschrift (2) geht aber hervor, daß die oben
erwähnte
wässrige
Lösung von
Zinn(II)ionen frisch zubereitet und angesäuert sein muß.
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In
der Druckschrift (2) lässt
sich kein Hinweis finden, daß zum
Lösen von
Zinn(II)chlorid-dihydrat organische Lösungsmittel gemäß unserer
Erfindung geeignet sind.
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Nachteilig
an den beschriebenen Verfahren gemäß den Druckschriften
DE 41 35 800 A1 ,
DE 195 16 628 A1 sowie
den Druckschriften (1) und (2) ist, daß durch die in der Zinn(II)chlorid-Lösung enthaltene
Säure die
Haftung zwischen Silber und Glas geschwächt wird.
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Daß Säure die
Haftung zwischen Glas und Silber schwächt, ist dem Fachmann geläufig seit
bei der Spiegelherstellung die auf dem Glas abgeschiedene Silberschicht
verkupfert wird. Die Verkupferung hatte den Zweck, auf der Silberschicht
eine Schutzschicht aus Kupfer zu bilden, die gleichzeitig als Haftvermittler
für die nachfolgende
Beschichtung mit Lack diente. Bei der Verkupferung mit Zink- oder
Eisenstaub/-pulver als Reduktionsmittel ist besondere Aufmerksamkeit
darauf zu richten, daß die
Kupfer(II)ionen enthaltende Lösung möglichst
wenig Säure
enthält,
da sonst die Haftung zwischen Glas und Silber stark geschwächt wird.
Eine gewisse Mindestmenge Säure
muß jedoch
zugesetzt werden, da die Reduktion der Kupferionen durch Eisen- oder
Zinkpulver nur in saurem Medium abläuft.
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Die
Druckschrift (3)
DE
1 289 718 A beschreibt in den Ansprüchen 1–4 sowie 8, daß die Silberschicht eines
Spiegels eine Schutzbehandlung dadurch erfährt, daß die Silberschicht mit einer
Lösung
eines in den Ansprüchen
6 und 7 beschriebenen Azols in Berührung gebracht wird.
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Nachteilig
an dem beschriebenen Verfahren ist, daß ein Spiegel mit einer gemäß Druckschrift
(3) geschützten
Silberschicht, die abschließend
noch mit einem Überzugsgemisch
(Ansprüche
11 und 12) versehen wurde, nur schlecht gegen Flächenkorrosion, wobei die reflektierende
Silberschicht teilweise zerstört
wird, geschützt
ist.
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Dies
wird verdeutlicht durch Beispiel 6, 8 und 9 der Druckschrift (3).
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Beispiel
6 beschreibt, daß nach
120 Stunden Salzsprühtest
noch 95% der reflektierenden Oberfläche einer versilberten Platte
intakt sind.
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Beispiel
8 sagt aus, daß nach
300 Stunden Salzsprühtest
noch 65% der reflektierenden Oberfläche einer versilberten Platte
einwandfrei sind.
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Beispiel
9 beschreibt, daß nach
120 Stunden Salzsprühtest
noch 98% der Reflektionsschicht aus Silber intakt sind.
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Nach
EN 1036, Seite 12, dürfen
nach dem Salzsprühtest
(korrekte Bezeichnung: Neutralsalzsprühnebelprüfung nach ISO 9227) nach 480
Stunden maximal 2 punktförmige
Fehler mit einem Durchmesser von 0,3–3 mm enthalten sein sowie
5 punktförmige
Fehler mit einem Durchmesser < 0,3
mm. Die Kantenkorrosion darf maximal 1,5 mm betragen. Spiegel gemäß der Druckschrift
(3) hergestellt, würden
also nicht die Kriterien der Spezifikation EN 1036 erfüllen.
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Spiegel
gemäß dem Stand
der Technik zeigen aber nach 480 h Salzsprühtest keinerlei Flächenkorrosion,
d. h. 100% der reflektierenden Oberfläche sind noch einwandfrei.
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Spiegel,
die lediglich die Kriterien der EN 1036 erfüllen, sind heutzutage nahezu
unverkäuflich.
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Die
Druckschrift (4)
WO
00/12227 A1 beschreibt ein Verfahren zur Spiegelherstellung,
mit dem die Silberoberfläche
eines Spiegels mit einer stärkeren
Widerstandsfähigkeit
gegen Korrosion versehen wird (Seite 1, Zeile 1–7).
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Erreicht
wird das dadurch, daß man
zwei verschiedene Lösungen
auf die Silberoberfläche
aufsprüht, wo
sie sich treffen und ein wasserunlösliches Fällungsprodukt auf der Silberoberfläche bilden.
Dadurch wird die Widerstandsfähigkeit
der Silberschicht gegen Korrosion verstärkt (Seite 4, Zeile 12–17).
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Auf
Seite 4, Zeile 18–27,
wird erläutert,
daß die
erste Lösung
ein wasserlösliches
Salz mit einem besonderen Kation und die zweite Lösung ein
wasserlösliches
Salz mit einem besonderen Anion oder ein Hydroxylionen lieferndes
wasserlösliches
Salz enthält.
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Auf
Seite 8, Zeile 21–25,
wird erläutert,
daß insbesondere
die das besondere Kation enthaltende Lösung zur Erhöhung der
Lagerstabilität
angesäuert
wird, so daß sie
vorzugsweise einen pH-Wert von 1–3 hat. Dem Fachmann ist geläufig, daß z. B.
eine 0,1 N Salzsäure
einen pH-Wert von 1,3 hat. Die in der Druckschrift (4) das besondere
Kation enthaltende Lösung
ist also ziemlich sauer. Außerdem
wird ausdrücklich
beschrieben (Seite 5, Zeile 6 und in Beispiel 1, Zeile 8), daß sich die
beiden Lösungen
auf der Silberoberfläche
treffen. Das führt
dazu, daß die
saure, das besondere Kation enthaltende Lösung direkt mit der Silberschicht
in engen Kontakt kommt. Insbesondere auch deshalb, weil üblicherweise
die bei der Spiegelproduktion verwendeten Lösungen von Chemikalien mit
einem Druck von 2,5–4
bar aufgesprüht
werden. Dem Fachmann ist geläufig, daß man diesen
Druckbereich wählen
muß, damit
die verwendeten Sprühdüsen einen
mindestens 20–30
cm breiten Sprühkegel
ausbilden, damit sich die Glasplatten gleichmäßig besprühen lassen.
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Nachteilig
an dem Verfahren gemäß Druckschrift
(4) ist deshalb eine zwangsläufige
Schwächung
der Haftung zwischen Silberschicht und Glas.
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Nachteilig
ist ferner, daß durch
das obige Verfahren der Korrosionsschutz gegen Flächenkorrosion nicht
gut ist.
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Wie
dem Fachmann geläufig
ist, laufen Fällungsreaktionen
meisten spontan ab. In der Druckschrift (4) wird auf Seite 7, Zeile
21, beschrieben, daß schon
5 Sekunden Kontaktzeit zur Ausbildung einer Schutzschicht ausreichen.
Fällungsreaktionen
kann man langsamer ablaufen lassen, wenn z. B. in der Lösung, die
das besondere Kation enthält,
zusätzlich
mindestens ein Komplexbildner enthalten ist, der die Konzentration
des Kations in der Lösung
herabsetzt. Auf diese Möglichkeit
wird in der Druckschrift (4) aber nirgends hingewiesen. Eine spontan
ablaufende Fällungsreaktion
führt zwangsläufig aber
zu einem nicht dichten Schutzüberzug,
der deshalb keinen wirklich wirksamen Flächenkorrosionsschutz bietet.
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In
der Druckschrift (4) sind keine Aussagen hinsichtlich des Schutzes
gegen Flächenkorrosion
zu finden. In den Beispielen wird nur die Randkorrosion behandelt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es deshalb, die in den genannten
Druckschriften beschriebenen Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren
zur Herstellung einer besseren Korrosionsschutzschicht auf der Silberreflektionsschicht
eines Spiegels zu finden, die einen wirksameren Schutz gegen Rand-
und Flächenkorrosion
bietet, ohne die Haftung zwischen Silber und Glas zu schwächen.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kupferlosen
Spiegeln mit einer auf Glasplatten abgeschiedenen Reflektionsschicht
aus Silber, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Lösung von Zinn(II)-chlorid
in einem organischen Lösungsmittel
ohne Zusatz von Säure
in einen Strom aus vollentsalztem Wasser eindosiert und auf die
Silberschicht aufsprüht.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Mittel zur Herstellung von kupferlosen
Spiegeln mit einer auf Glasplatten abgeschiedenen Reflektionsschicht
aus Silber, enthaltend als organisches Lösungsmittel Alkylenglykole, deren
Mono-Alkylether, Polyalkylenglykole und/oder deren Mono-Alkylether.
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Bevorzugte
organische Lösungsmittel
nach der Erfindung sind z. B. Diethylenglykol, Propandiol-1,2, Dipropylenglykol,
Butylglykol, Methyldiglykol, Ethyldiglykol, Propyldiglykol und/oder
Butyldiglykol oder Mischungen dieser Lösungsmittel.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Mittel zur Herstellung von kupferlosen
Spiegeln mit einer auf Glasplatten abgeschiedenen Reflektionsschicht
aus Silber, in dem 5–400
g Zinn(II)chlorid-dihydrat pro Liter enthalten sind.
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Die
Erfindung betrifft ein Mittel zur Herstellung von kupferlosen Spiegeln
mit einer auf Glasplatten abgeschiedenen Reflektionsschicht aus
Silber, in dem außer
den organischen Lösungsmitteln
und dem Zinn(II)chlorid-dihydrat als Stabilisator gegen Oxidation
Hydrochinon, Beta-Naphtol oder 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol
in einer Konzentration von 0,1–5
g pro Liter enthalten sind.
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Ein
verbesserter Korrosionsschutz mit verbesserter Haftung zwischen
Glas und Silber wird erzielt, wenn nach der Bildung der Silberschicht
statt einer angesäuerten
wässrigen
Zinn(II)chlorid-Lösung
eine nicht angesäuerte
Zinn(II)chlorid-Lösung
eingesetzt wird, um eine Korrosionsschutzschicht zu bilden.
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Wie
dem Fachmann geläufig
ist, bildet sich jedoch beim Lösungsversuch
von Zinn(II)chlorid in Wasser ohne Zusatz von Säure sehr rasch eine Trübung. Es
bilden sich durch Oxidation mit Luftsauerstoff sehr rasch Zinn(IV)-Verbindungen,
die als Korrosionsschutz nicht mehr fungieren können.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß sich
Zinn(II)chlorid-dihydrat in hoher Konzentration ohne Zusatz von
Säure in
organischen Lösungsmitteln
wie Alkylenglykolen und deren Mono-Alkylethern sowie in Polyalkylenglykolen
und deren Mono-Alkylethern löst.
So konnten z. B. bei Verwendung von Diethylenglykol, Propandiol-1,2,
Dipropylenglykol, Butylglykol, Methyldiglykol, Ethyldiglykol, Propyldiglykol
und Butyldiglykol Zinn(II)chlorid-Konzentrate mit einem Gehalt bis
zu 400 g Zinn(II)chlorid-dihydrat pro Liter erhalten werden.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß sich
ohne Zusatz von Säure
stark verdünnte
wässrige
Lösungen
von Zinn(II)chlorid herstellen lassen, indem man zunächst ein
Konzentrat von Zinn(II)chlorid in organischem Lösungsmittel herstellt und dieses
Konzentrat dann in einen Strom aus vollentsalztem Wasser eindosiert,
das dann mit Hilfe von Düsen,
die an einer sich hin- und herbewegenden Traverse fixiert sind,
oder mit Hilfe einer Sprührampe
unmittelbar auf die frisch gebildete und dann mit vollentsalztem
Wasser abgespülte
Silberschicht aufgesprüht
wird.
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Wenn
man nun die aus den Düsen
austretende wässrige
Lösung
von Zinn(II)chlorid auffängt,
sieht man, daß die
Lösung
vollkommen klar und weder trübe
noch opak ist, obwohl keine Säure
zugesetzt worden war.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß durch
die stark verdünnte
wässrige
Zinn(II)chlorid-Lösung gemäß der Erfindung
erheblich mehr Zinn auf der Silberschicht abgeschieden wird als
bei Verwendung von wässrigen
Zinn(II)chlorid-Lösungen,
die durch Zusatz von Säure
hergestellt wurden.
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Beispiele:
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- 1) Auf einer herkömmlichen Spiegelproduktionslinie
mit einer Arbeitsbreite von 3.210 mm und einer Geschwindigkeit von
5.500 mm/min wurden wie üblich
Glasscheiben von 3.210 mm Breite und einer Länge von 5.000 mm bzw. 6.000
mm mit einem Ceroxid enthaltenden Poliermittel poliert und mit vollentsalztem Wasser
gespült.
Dann wurde durch Aufsprühen
einer durch Salzsäure
stabilisierten wässrigen
Zinn(II)chlorid-Lösung
wie üblich
bekeimt. Pro m2 wurden 120 mg Zinn(II)chlorid-dihydrat
aufgetragen. Dann wurde mit demineralisiertem Wasser abgespült. Anschließend wurde
in üblicher
Weise eine verdünnte
wässrige
Lösung
von Palladiumchlorid aufgesprüht.
Kurz vor dem Versilbern wurden dann die Scheiben mit vollentsalztem
Wasser mit Hilfe von zwei Sprührampen
abgespült
und dann mit handelsüblichen
Versilberungssystemen versilbert, so daß eine Silberschicht von 850–900 mg/m2 Silber erhalten wurde. Nach einer angemessenen
Reaktionszeit wurde die auf den versilberten Glasscheiben verbliebene
Lösung
mit Hilfe von vollentsalztem Wasser und zwei Sprührampen abgespült. Dann
wurde mit Hilfe einer Sprührampe
die verdünnte Zinn(II)chlorid-Lösung gemäß der Erfindung
auf die frische Silberschicht aufgesprüht.
Hierzu wurden zunächst 100
g Zinn(II)chlorid-dihydrat mit Methyldiglykol zu 1 Liter Lösung gelöst. Dieses Konzentrat
wurde dann mit Hilfe einer Dosierpumpe in vollentsalztes Wasser
eindosiert. Diese stark verdünnte
wässrige
Zinn(II)chlorid-Lösung
wurde dann mit Hilfe einer Sprührampe
auf die Silberschicht aufgesprüht.
Die einzelnen Parameter wurden so gewählt, daß pro Minute 4.000 ml der verdünnten wässrigen Zinn(II)chlorid-Lösung aufgesprüht wurden
und pro Quadratmeter Spiegel 1 ml (100 mg Zinn(II)chlorid-dihydrat
enthaltend) des oben genannten Konzentrats aufgetragen wurde. Nach
einer angemessenen Reaktionszeit wurde dann mit Hilfe von Sprührampen
mit vollentsalztem Wasser abgespült.
Anschließend
wurde dann eine stark verdünnte
wässrige
Lösung
von γ-Aminopropyl-triethoxysilan
aufgetragen. Nach dem Spülen
mit vollentsalztem Wasser und Trocknen (1 bis 2 Minuten bei 50–100°C) wurden
die Spiegel in üblicher Weise
mit einem Grund- und Decklack versehen.
- 2) Wie Beispiel 1),
jedoch wurde statt einer Lösung von γ-Aminopropyl-triethoxysilan
5 ml/m2 von 7522 Miraflex® SP
Silver Passivator (Chargen-Nr. 238/99/189/17047) aufgetragen.
- 3) Vergleichsbeispiel:
wie Beispiel 1);
es wurde aber
nicht die erfindungsgemäße Zinn(II)chlorid-Lösung sondern
gemäß Druckschrift DE 195 16 628 A1 eine
handelsübliche
mit Salzsäure
stabilisierte wässrige
Zinn(II)chlorid-Lösung
auf die Silberschicht aufgesprüht.
Es
wurde so viel mit Salzsäure
stabilisierte wässrige
Zinn(II)chlorid-Lösung
verwendet, daß 100
mg Zinn(II)chlorid-dihydrat pro Quadratmeter Spiegel aufgetragen
wurden.
- 4–8)
Wie Beispiel 1),
nur wurde Methyldiglykol ersetzt durch: Butylglykol,
Ethyldiglykol, Butyldiglykol, Propandiol-1,2, Dipropylenglykol-Methylether.
- 9) Wie Beispiel 1).
Allerdings wurde nach dem Bekeimen
der polierten Glasplatten mit säurestabilisierter
wässriger Zinn(II)chlorid-Lösung nicht
mit Wasser abgespült
und nicht die verdünnte
wässrige
Lösung
von Palladiumchlorid aufgetragen sondern es wurde lediglich kurz
vor dem Versilbern mit vollentsalztem Wasser mit Hilfe von 2 Sprührampen
die noch auf den Glasplatten befindliche säurestabilisierte wässrige Zinn(II)chlorid-Lösung abgespült.
- 10) Wie Beispiel 9).
Allerdings wurde zum Bekeimen der
Glasplatten nicht eine mit Salzsäure
stabilisierte wässrige
Zinn(II)chlorid-Lösung
eingesetzt sondern stattdessen zum Bekeimen folgendes Verfahren
gewählt:
100
g Zinn(II)chlorid-dihydrat gelöst
mit Methyldiglykol zu 1 Liter wurden mit Hilfe einer Dosierpumpe
in vollentsalztes Wasser eindosiert. Diese stark verdünnte wässrige Zinn(II)chlorid-Lösung wurde
dann mit Hilfe einer Sprührampe
auf die Silberschicht aufgesprüht.
Die einzelnen Parameter wurden so gewählt, daß pro Minute 4.000 ml der verdünnten wässrigen
Zinn(II)chlorid-Lösung
aufgesprüht
wurden und pro Quadratmeter Spiegel 1,2 ml (120 mg Zinn(II)chlorid-dihydrat
enthaltend) des oben genannten Konzentrats aufgetragen wurden. Es
wurde eine Silberschichtauflage von 940–1.000 mg/m2 Silber
analytisch ermittelt.
- 11) Wie Beispiel 1),
jedoch wurden in der Lösung von
100 g Zinn(II)chlorid-dihydrat mit Butyldiglykol zu 1 Liter gelöst noch
1 g 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol gelöst.
- 12) Wie Beispiel 1),
nur wurden 100 g Zinn(II)chlorid-dihydrat
nicht in Methyldiglykol zu 1 Liter gelöst sondern in einem Gemisch von
50 Gewichtsteilen Methyldiglykol und 50 Gewichtsteilen Propandiol-1,2.
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Die
gemäß Beispiel
1 bis 12 hergestellten Spiegel wurden einem CASS-Test unterworfen.
Auch wurden die Zinngehalte pro Quadratmeter Spiegel analytisch
ermittelt. Zinngehalt und Ergebnisse der CASS-Tests
(1 Zyklus, 120 Stunden) nach DIN 50021/International Standard ISO
3 770-1976
| Beispiel
1 | Beispiel
2 | Beispiel
3 Vergleichsbeispiel gemäß DE 195 16 628 A1 | Beispiel
4 | Beispiel
5 | Beispiel
6 |
Zinngehalt (mg/m2) | 22,9 | 23,2 | 7,8 | 21,1 | 22,8 | 20,8 |
Randkorrosion
(mm) | 180 | 140 | 240 | 200 | 190 | 210 |
| Beispiel
7 | Beispiel
8 | Beispiel
9 | Beispiel
10 | Beispiel
11 | Beispiel
12 |
Zinngehalt (mg/m2) | 22,4 | 21,8 | 23,4 | 26,8 | 21,7 | 23,3 |
Randkorrosion
(μm) | 190 | 200 | 290 | 280 | 180 | 200 |
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Wie
die CASS-Tests zeigen, haben die Spiegel gemäß Beispiel 1, 2, 4–8 und 11–12 eine
geringere Randkorrosion als Spiegel gemäß dem Stand der Technik (Beispiel
3). Beispiel 9 und 10, die ohne Verwendung von Palladiumchlorid
hergestellt wurden, zeigen noch immer eine recht geringe Randkorrosion.
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Um
das Ausmaß der
Flächenkorrosion
von Spiegeln, hergestellt gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren,
im Vergleich zu Spiegeln gemäß dem Stand
der Technik zu ermitteln, wurden Spiegelmuster 10 × 10 cm
bei Raumtemperatur in die unten beschriebene Lösung (verschärfter CASS-Test)
eingetaucht und das Entstehen einer Flächenkorrosion in Abhängigkeit
von der Zeit beobachtet. Die Flächenkorrosion
beginnt zunächst
punktförmig
(sie lässt
sich mit einem Vergrößerungsglas
(10 fache Vergrößerung)
leicht erkennen). Dann vergrößern sich
die Punkte bis schließlich
die gesamte Fläche
korrodiert ist. Bei der Flächenkorrosion
wird die Silberschicht aufgelöst,
so daß dann
der rotbraune Grundlack von der Glasseite her sichtbar wird. Auswertung
der Flächenkorrosionstests
Beispiel
9: | Der
Beginn einer Flächenkorrosion
war nach 30 Stunden mit dem Vergrößerungsglas (10fache Vergrößerung)
zu erkennen. |
Beispiel
10: | Der
Beginn einer Flächenkorrosion
war nach 33 Stunden mit dem Vergrößerungsglas (10fache Vergrößerung)
zu erkennen. |
Vergleichsbeispiel
3:
(hergestellt gemäß Stand der
Technik, Druckschrift DE 195
16 628 ) | Der
Beginn einer Flächenkorrosion
war nach 36 Stunden mit dem Vergrößerungsglas (10 fache Vergrößerung)
zu erkennen. |
Beispiel
1, 2, 4–8,
11–12: | Der
Beginn einer Flächenkorrosion
war nach 41 Stunden mit dem Vergrößerungsglas (10fache Vergrößerung)
zu erkennen. |
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Die
Auswertung zeigt, daß das
Aufbringen einer Korrosionsschutzschicht gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
und Mitteln Spiegel mit einer gegen korrosive Chemikalien widerstandfähigeren
Schicht versieht.
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Sogar
Spiegel, die nicht mit Palladium bekeimt worden sind, zeigen eine
recht gute Schutzwirkung wie Beispiel 9 und 10 zeigt.
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Es
wurde ebenfalls gefunden, daß sogar
kupferlose Spiegel, bei deren Herstellung nach der Bekeimung der
polierten Glasplatten mit einer angesäuerten wässrigen Zinn(II)chlorid-Lösung nicht
mit Wasser abgespült
und keine verdünnte
wässrige
Palladiumchloridlösung
aufgetragen wurde, einen sehr guten Korrosionsschutz und eine sehr
gute Haftung zwischen Silber und Glas zeigen, wenn nach dem Versilbern
mit einer nicht angesäuerten
wässrigen
Zinn(II)chlorid-Lösung gemäß der Erfindung
auf der Silberschicht eine Korrosionsschutzschicht erzeugt wird.
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Es
wurde ebenfalls gefunden, daß sich
die beschriebenen Lösungen
von Zinn(II)chlorid-dihydrat
in organischen Lösungsmitteln
auch sehr gut zum Bekeimen der polierten Glasplatten vor der Versilberung
eignen. Überraschenderweise
wurde gefunden, daß bei
Verwendung der gleichen Zinn(II)chlorid-Menge pro Quadratmeter etwa
10% mehr Silber auf der Glasplatte abgeschieden werden als wenn
man eine herkömmliche
mit Salzsäure
stabilisierte wässrige
Zinn(II)chlorid-Lösung
einsetzt.