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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Innenausbauteil zur Auskleidung
eines Kraftfahrzeuges, insbesondere ein Zierelement gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem
ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Innenausbauteils.
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Aus
der
DE 101 07 038
A1 ist ein gattungsgemäßes Innenausbauteil
zur Auskleidung eines Kraftfahrzeuginnenraumes bekannt, welches
ein Basisteil sowie eine zumindest die Sichtseite des Basisteiles
bereichsweise überdeckende Beschichtung aufweist. Dabei
umfasst die Beschichtung ein Deckschichtelement, das mittels einer
Verbindungsschicht am Basisteil festgelegt ist, wodurch die einzelnen Schichtelemente
jeweils für unterschiedliche funktionelle Anforderungen
der Beschichtung ausgelegt werden können. Insbesondere
soll hierdurch ein ästhetischer Gesamteindruck des Innenausbauteils verbessert
werden.
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Aus
der
DE 101 36 134
A1 ist ein Formteil bekannt, welches lichtstabile und optisch
transparente Polyurethane mit einer kompakten Oberfläche
umfasst. Weiter umfasst das Formteil Füllstoffmaterialien
auf Basis von Steinmaterialien und/oder organische, mineralische
oder metallische Effektstoffe oder ein Gemisch davon. Hierdurch
soll ein langlebiges Kunststoff-Stein-Verbundformteil geschaffen
werden, welches beispielsweise mit Naturstein beschichtet werden
kann und dadurch ein Natursteinimitat bildet.
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Schließlich
ist aus der
DE 199
09 642 C1 ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungsteils
für Dekorationszwecke, insbesondere für die Gestaltung von
Innen- und/oder Außenverkleidungsteilen bei Kraftfahrzeugen
bekannt. Hierbei wird zunächst auf eine Oberfläche
eines Blocks aus anorganischen und/oder kristallinem Material ein
flexibles, wenigstens teilweise transparentes Stabilisierungsmaterial aufgebracht
und zusammen mit einer dünnen Zierschicht von dem Block
aus organischem und/oder kristallinem Material abgetrennt. Anschließend
wird der Verbund aus Zierschicht und Stabilisierungsmaterial in
eine Gießform für das Verkleidungsteil eingelegt. Über
eine Pressbewegung zwischen einer Ober- und einer Unterform erhält
die Zierschicht die gewünschte dreidimensionale und durch
die Gießform vorgegebene Gestalt, wobei die Gießform
anschließend mit wenigstens annähernd transparentem
Material ausgegossen und dadurch die Zierschicht in ihrer vorgegebenen
Gestalt fixiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für ein gattungsgemäßes Innenausbauteil
eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform
anzugeben, welche sich durch eine besonders gestaltete Oberfläche
von bisherigen Innenausbauteilen abhebt.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Innenausbauteil,
beispielsweise ein Zierelement für ein Kraftfahrzeuginnenraum,
mit einer Verbindungsschicht, insbesondere mit einer Klebeschicht
zu überziehen und anschließend mit mineralischen/anorganischen
Materialien zu belegen, so dass eine haptisch wahrnehmbare Optikschicht
entsteht. Die Beschichtung des Basisteil mit der haptisch wahrnehmbaren
Optikschicht ermöglicht einerseits eine hohe gestalterische
Freiheit in Bezug auf das Aussehen des späteren Innenausbauteils
und andererseits die Herstellung einer rauen, beispielsweise zerklüfteten
und in jedem Fall haptisch wahrnehmbaren Oberfläche, welche
sich im Vergleich zu bisherigen Oberflächen von Innenausbauteilen,
welche üblicherweise glatt sind, abzuheben. Je nach verwendetem
mineralischem/anorganischem Material lässt sich darüber
hinaus die Optikschicht sehr kostengünstig herstellen,
wobei sich neue und gänzlich von bisherigen Oberflächen
abhebende Designs erzeugen lassen, mit denen bisher nicht verwirklichbare Oberflächeneffekte
erzielbar sind.
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Zweckmäßig
ist die Optikschicht mit einer Deckschicht, insbesondere mit einer
transparenten Decklackschicht überzogen. Eine derartige
Decklackschicht kann nur wenige μm dick sein, so dass die
haptische Wahrnehmbarkeit der Optikschicht weiter erhalten bleibt,
zugleich aber die mineralischen/anorganischen Bestandteile der Optikschicht nicht
nur über die Verbindungsschicht, das heißt die Klebeschicht,
am Basisteil gehalten werden, sondern zugleich über die
Deckschicht fixiert werden können. Eine derartige Deckschicht
verhindert somit ein ungewolltes Ablösen, insbesondere
Absanden, der über die Verbindungsschicht auf dem Basisteil
aufgebrachten Optikschicht.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lösung sind die haptisch wahrnehmbaren Bestandteile der
Optikschicht zumindest teilweise reflektierend ausgebildet. Derartig
reflektierende Bestandteile können beispielweise in der
Art von Glitter ausgebildet sein und dadurch einen besonderen optischen
Effekt hervorrufen. Glitter besteht in einer Vielfalt von oft metallischen,
fluoreszierenden oder irisierenden Farben und ermöglicht so
eine individuelle Gestaltung der Optikschicht bezüglich
deren Design.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung weisen die haptisch wahrnehmbaren Bestandteile Sand,
insbesondere Quarzsand auf. Je nach Ausführungsform des
Sandes lassen sich hierdurch ganz besondere Oberflächeneffekte,
wie beispielsweise ein „Sahara-Effekt" schaffen, wodurch
die derart gestalteten Innenausbauteile beispielsweise bei einer „Sahara-Edition"
zum Einsatz kommen können. Sand, insbesondere Quarzsand
ist darüber hinaus in nahezu jeder Korngröße
und Farbgestaltung kostengünstig zu beziehen, so dass die
erfindungsgemäße Optikschicht darüber
hinaus preisgünstig herzustellen ist.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform
eines Innenausbauteils.
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Entsprechend 1 weist
ein erfindungsgemäßes Innenausbauteil 1 ein
Basisteil 2 sowie eine damit über eine Verbindungsschicht 3 verbundene Optikschicht 4 auf.
Die Verbindungsschicht 3 ist dabei als Klebeschicht ausgebildet
und sichert die Verbindung der Optikschicht 4 mit dem Basisteil 2.
Erfindungswesentlich ist nun vorgesehen, dass die Optikschicht 4 haptische
wahrnehmbare, mineralische/anorganische Bestandteile aufweist. Derartig
haptisch wahrnehmbare Bestandteile können beispielsweise Sand,
insbesondere Quarzsand sein.
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Das
Basisteil 2, welches beispielsweise als Zierblende für
einen Kraftfahrzeuginnenraum ausgebildet ist, kann über
einen Befestigungsbereich 5, welcher in dem in 1 gezeigten
Beispiel als Steg ausgebildet ist, am zugehörigen Kraftfahrzeug,
festgelegt, das heißt fixiert werden. Das Basisteil 2 ist
dabei üblicherweise aus Kunststoff oder Metall.
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Optional
ist das Innenausbauteil 1 mit einer die Optikschicht 4 überziehenden
Deckschicht 6 überzogen, welche vorzugsweise jedoch
nur so dünn ist, dass die haptisch wahrnehmbaren mineralischen/anorganischen
Bestandteile der Optikschicht 4 durch die Deckschicht 6 hindurch
ertastbar bleiben. Generell ist selbstverständlich auch
denkbar, dass die Deckschicht 6, welche beispielsweise
als Decklackschicht aus einem transparenten Polyurethanlack ausgebildet
sein kann, die Optikschicht 4 so dick überzieht,
dass die haptische Wahrnehmbarkeit der mineralisch/anorganischen
Bestandteile zumindest stark reduziert wird.
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Als
haptisch wahrnehmbare Bestandteile kommen insbesondere auch Bestandteile
in Frage, welche zumindest teilweise reflektierend ausgebildet sind
und dadurch einen besonderen optischen Effekt erzeugen. Denkbar
ist hierbei beispielsweise der Einsatz von Glitter, welcher in einem
bestimmten Mengenverhältnis unter die mineralisch/anorganischen Bestandteile
gemischt werden kann.
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Hergestellt
wird das erfindungsgemäße Innenausbauteil 1,
in dem zunächst das Basisteil 2 zumindest teilweise
mit der Verbindungsschicht 3, das heißt mit einer
Klebschicht versehen, das heißt überzogen wird,
welche in einem anschließenden Verfahrensschritt zur Erzeugung
der Optikschicht mit dem mineralisch/anorganischen Material belegt
wird. Dieses Belegen kann insbesondere durch ein Berieseln bzw.
Beschießen der mit der Klebschicht versehenen Oberfläche
des Basisteils 2 erfolgen. Optional kann in einem abschließenden
Verfahrensschritt die Optikschicht 4 mit einer diese überziehenden/fixierenden Deckschicht 6 überzogen
werden, wobei die Deckschicht 6 sowohl die Aufgabe haben
kann, die Optikschicht 4 bzw. deren mineralisch/anorganische
Bestandteile zu fixieren, als auch weitere optische Effekte, wie
beispielsweise eine bewusste Farbgebung, hervorzurufen. Vor allem
aber soll die Deckschicht 6 die Optikschicht 4 vor
mechanischen Belastungen schützen, wie diese beispielsweise
bei einem händischen Berühren der Optikschicht 4 auftreten
können.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. dem erfindungsgemäßen
Innenausbauteil 1 lassen sich individuelle Oberflächen
erzeugen, welche aufgrund der verwendeten Materialien äußerst
kostengünstig herzustellen sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10107038
A1 [0002]
- - DE 10136134 A1 [0003]
- - DE 19909642 C1 [0004]