-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schaltsteuerung eines automatisierten
Gruppengetriebes, das in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs
zwischen einem Antriebsmotor und einem Achsantrieb angeordnet ist
und mindestens ein mehrstufiges Hauptgetriebe sowie eine diesem
nachgeschaltete zweistufige Bereichsgruppe umfasst, und bei dem
das Hauptgetriebe in Vorgelegebauweise mit mindestens einer mit
einer steuerbaren Getriebebremse versehenen Vorgelegewelle ausgeführt ist,
die Eingangswelle über eine steuerbare Trennkupplung mit
dem Antriebsmotor in Verbindung steht, und das Hauptgetriebe sowie
die Bereichsgruppe jeweils über paarweise in einem gemeinsamen
Schaltpaket mit zwei Schaltstellungen und einer Neutralstellung
zusammengefasste unsynchronisierte Klauenkupplungen schaltbar sind,
wobei bei einer Bereichsschaltung sowohl in dem Hauptgetriebe als auch
in der Bereichsgruppe jeweils ein Wechsel zwischen zwei Übersetzungsstufen
erfolgt.
-
Gruppengetriebe
mit einem mehrgängigen Hauptgetriebe und einer diesem antriebstechnisch vorgeschalteten
Splitgruppe sowie einer dem Hauptgetriebe antriebstechnisch nachgeschalteten
Bereichsgruppe sind seit längerem bekannt und kommen bevorzugt
in Nutzfahrzeugen zur Anwendung. Durch eine zumeist zweistufig ausgeführte
Splitgruppe mit einem in etwa der Hälfte eines mittleren Übersetzungssprungs
zwischen zwei aufeinander folgenden Übersetzungsstufen
des Hauptgetriebes entsprechenden Übersetzungssprung werden
die Übersetzungssprünge des Hauptgetriebes halbiert
und die Anzahl der insgesamt zur Verfügung stehenden Gänge
des Gruppengetriebes verdoppelt. Durch eine üblicherweise
zweistufige Bereichsgruppe mit einem in etwa um einen mittleren Übersetzungssprung
zwischen zwei aufeinander folgenden Übersetzungsstufen
des Hauptgetriebes über dem gesamten Übersetzungssprung
des Hauptgetriebes liegenden Übersetzungssprung wird die
Spreizung des Gesamtgetriebes in etwa verdoppelt und die Anzahl
der insgesamt zur Verfügung stehenden Gänge des
Gruppengetriebes nochmals verdoppelt. Hieraus ergibt sich in Verbindung
mit einem dreistufigen Hauptgetriebe (mit drei Vorwärtsgangstufen
und einer Rückwärtsgangstufe) ein 12-gängiges
Gruppengetriebe mit insgesamt zwölf Vorwärtsgängen
und maximal vier Rückwärtsgängen, und
in Verbindung mit einem vierstufigen Hauptgetriebe mit vier Vorwärtsgangstufen
und einer Rückwärtsgangstufe ein 16-gängiges
Gruppengetriebe mit insgesamt sechzehn Vorwärtsgängen und
maximal vier Rückwärtsgängen. Ein solches Gruppengetriebe
weist gegenüber einem Einzelgetriebe mit einer vergleichbaren
Anzahl von Gängen sowie ähnlicher Gangabstufung
und Spreizung deutlich kompaktere Abmessungen und ein geringeres Gewicht
auf. Da viele Schaltungen in einem Gruppengetriebe aber den Wechsel
von Übersetzungsstufen in mehreren Teilgetrieben erfordern
und somit relativ kompliziert ablaufen, sind die meisten bekannten
Gruppengetriebe entweder teilautomatisiert oder vollautomatisiert
schaltbar ausgebildet.
-
Ein Überblick über
automatisierte Gruppengetriebe der Anmelderin ist in der Zeitschrift ATZ 9/2004
auf den Seiten 772–783 veröffentlicht.
Aus der als AS-Tronic-Familie bezeichneten Baureihe automatisierter
Schaltgetriebe sind die für mittelschwere Nutzfahrzeuge
konzipierten Getriebe der AS-Tronic-mid-Baureihe und die für
schwere Nutzfahrzeuge vorgesehenen Getriebe der AS-Tronic-Baureihe
jeweils als Gruppengetriebe mit einem mehrstufigen, d. h. mit drei
oder vier Vorwärtsstufen versehenen Hauptgetriebe, einer
dem Hauptgetriebe vorgeschalteten zweistufigen Splitgruppe und einer
dem Hauptgetriebe nachgeschalteten zweistufigen Bereichsgruppe ausgebildet.
Das Hauptgetriebe ist jeweils in Vorgelegebauweise ausgeführt,
mit unsynchronisierten Klauenkupplungen versehen, und weist im Fall der
AS-Tronic-mid-Baureihe eine einzige Vorgelegewelle sowie im Fall
der AS-Tronic-Baureihe aus Gründen der Gewichts- und Bauraumoptimierung zwei
Vorgelegewellen auf. In beiden Baureihen ist das Hauptgetriebe wahlweise
in einer Direktgangausführung (iHG_min =
1) oder in einer Schnellgangausführung (iHG_min < 1) verfügbar.
Die Splitgruppe ist jeweils als ein Vorgelegegetriebe mit zwei schaltbaren Eingangskonstanten für
das Hauptgetriebe ausgebildet. Die Bereichsgruppe ist jeweils als
zweistufiges Planetengetriebe mit einer schaltbaren Direktverbindung
(iGP = 1) und einer alternativ schaltbaren
hohen Übersetzung (iGP >> 1) ausgeführt.
-
Ein
Gruppengetriebe mit einem mehrstufigen Hauptgetriebe in Vorgelegebauweise,
einer diesem vorgeschalteten Splitgruppe mit zwei schaltbaren Eingangskonstanten
des Hauptgetriebes und einer dem Hauptgetriebe nachgeschalteten
Bereichsgruppe in Planetenbauweise ist des weiteren aus der
WO 1999/00612 A1 bekannt.
Dieses bekannte Gruppengetriebe kann durch die Ausrüstung
mit einem unterschiedlichen, eine Eingangskonstante des Hauptgetriebes
bildenden Zahnradpaar wahlweise als ein Direktganggetriebe oder
als ein Schnellganggetriebe ausgeführt werden. Eine dazu
alternative Variante eines Gruppengetriebes mit einem zweistufigen
Hauptgetriebe in Vorgelegebauweise (mit zwei Vorwärtsgangstufen
und einer Rückwärtsgangstufe), einer diesem vorgeschalteten
dreistufigen Splitgruppe und einer dem Hauptgetriebe nachgeschalteten
Bereichsgruppe in Planetenbauweise ist in der
EP 0 769 641 B1 beschrieben.
-
Bei
den Gruppengetrieben der AS-Tronic-Baureihe und der AS-Tronicmid-Baureihe
sind bislang die jeweils in einem gemeinsamen Schaltpaket zusammengefassten
Schaltkupplungen der Splitgruppe und der Bereichsgruppe synchronisiert
ausgebildet, wogegen das Hauptgetriebe klauengeschaltet ausgeführt,
das heißt mittels unsynchronisierter Klauenkupplungen schaltbar
ist. Da die betreffenden synchronisierten Schaltkupplungen aber
aufgrund eines komplizierten Aufbaus vergleichsweise teuer sind,
einen relativ großen Bauraum erfordern und verschleißbedingt
die Lebensdauer des gesamten Gruppengetriebes beschränken,
könnte für zukünftige Ausführungen
derartiger Gruppengetriebe vorgesehen werden, neben dem Hauptgetriebe
auch die Bereichsgruppe klauengeschaltet auszuführen.
-
In
einem derartigen Gruppengetriebe ist aufgrund der unsynchronisierten
Ausführung der Bereichsgruppe ein spezieller Schaltungsablauf
erforderlich, der sich deutlich von demjenigen eines weitgehend
identischen, jedoch mit synchronisierter Bereichsgruppe versehenen
Gruppengetriebes unterscheidet. Ein geeignetes Verfahren zur Schaltsteuerung
eines Gruppengetriebes mit einer unsynchronisierten Bereichsgruppe
wird beispielsweise in der
DE 101
52 857 A1 vorgeschlagen. In diesem Verfahren ist im wesentlichen
vorgesehen, dass bei einer Bereichsschaltung zunächst die
Vorschaltgruppe und die Bereichsgruppe zur Unterbrechung des Kraftflusses
jeweils in ihre Neutralstellung geschaltet werden, dass dann das
Hauptgetriebe mittels einer Getriebebremse abgebremst wird, und
dass anschließend eine Führung der Drehzahl des
Antriebsmotors auf die Synchrondrehzahl des Zielgangs beginnt. Nach dem
Schalten des Hauptgetriebes wird die Vorschaltgruppe synchronisiert
in ihre Ziel-Übersetzungsstufe geschaltet. Mit Erreichen
der Synchrondrehzahl durch den Antriebsmotor wird dann die Ziel-Übersetzungsstufe
der Bereichsgruppe eingelegt.
-
Nachteilig
an diesem bekannten Verfahren ist allerdings, dass das Vorhandensein
einer Vorschaltgruppe bzw. einer dem Hauptgetriebe vorgeschalteten
Splitgruppe vorausgesetzt wird, und dass der Schaltungsablauf nur
bei einer Bereichshochschaltung anwendbar ist sowie durch das vor
dem Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe der Bereichsgruppe
abzuwartende Erreichen der Synchrondrehzahl durch den Antriebsmotor
verzögert wird.
-
Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Schaltsteuerung eines automatisierten
Gruppengetriebes der eingangs genannten Art anzugeben, das zur Durchführung
von Bereichshochschaltungen und Bereichsrückschaltungen
geeignet ist, das gegenüber dem bekannten Verfahren einen
schnelleren Schaltungsablauf ermöglicht, und das auch bei
Gruppengetrieben anwendbar ist, die keine Vorschaltgruppe bzw. keine
dem Hauptgetriebe vorgeschaltete Splitgruppe aufweisen.
-
Die
Erfindung geht gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs
aus von einem Verfahren zur Schaltsteuerung eines automatisierten
Gruppengetriebes, das in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs
zwischen einem Antriebsmotor und einem Achsantrieb angeordnet ist
und mindestens ein mehrstufiges Hauptgetriebe sowie eine diesem
nachgeschaltete zweistufige Bereichsgruppe umfasst, und bei dem
das Hauptgetriebe in Vorgelegebauweise mit mindestens einer mit
einer steuerbaren Getriebebremse versehenen Vorgelegewelle ausgeführt ist,
die Eingangswelle über eine steuerbare Trennkupplung mit
dem Antriebsmotor in Verbindung steht, und das Hauptgetriebe sowie
die Bereichsgruppe jeweils über paarweise in einem gemeinsamen
Schaltpaket mit zwei Schaftstellungen und einer Neutralstellung
zusammengefasste unsynchronisierte Klauenkupplungen schaltbar sind,
wobei bei einer Bereichsschaltung sowohl in dem Hauptgetriebe als auch
in der Bereichsgruppe jeweils ein Wechsel zwischen zwei Übersetzungsstufen
erfolgt.
-
Die
Lösung der Aufgabe eine Bereichshochschaltung betreffend
besteht darin, dass die Bereichshochschaltung mit den folgenden
Schritten durchgeführt wird:
- SH1)
Lastabbau des Antriebsmotors,
- SH2a) Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe der Bereichsgruppe
GP = N und
- SH2b) vollständiges Ausrücken der Trennkupplung,
- SH3a) Synchronisieren der Ziel-Übersetzungsstufe der
Bereichsgruppe durch eine Betätigung der Getriebebremse
und
- SH3b) Beginn der Steuerung des Antriebsmotors auf die Zieldrehzahl
der Eingangswelle,
- SH4) Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe der Bereichsgruppe,
- SH5) Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe des Hauptgetriebes,
- SH6) Synchronisieren der Ziel-Übersetzungsstufe des
Hauptgetriebes durch ein teilweises Einrücken der Trennkupplung,
- SH7) Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe des Hauptgetriebes,
- SH8a) Vollständiges Einrücken der Trennkupplung und
- SH8b) Lastaufbau des Antriebsmotors.
-
Vorteilhafte
und zweckmäßige Ausgestaltungen sowie Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung
einer Bereichshochschaltung sind Gegenstand der Ansprüche
2 bis 7 und 11 bis 13.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird demnach von
einem automatisierten Gruppengetriebe ausgegangen, das in einem
Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zwischen einem Antriebsmotor
und einem Achsantrieb angeordnet ist, und das mindestens ein mehrstufiges
Hauptgetriebe HG, HG' sowie eine diesem antriebstechnisch nachgeschaltete zweistufige
Bereichsgruppe GP umfasst. Das Hauptgetriebe HG, HG' ist, wie bei
den bekannten Gruppengetrieben üblich, in Vorgelegebauweise
ausgeführt und weist neben einer Eingangswelle WGE, die über eine steuerbare Trennkupplung
K mit dem Antriebsmotor in Verbindung steht, und einer Hauptwelle
WH mindestens eine mit einer steuerbaren
Getriebebremse Br versehene Vorgelegewelle WVG1,
WVG auf. Das Hauptgetriebe HG, HG' und die
Bereichsgruppe GP sind jeweils über paarweise in einem
gemeinsamen Schaltpaket S1, S2, SP bzw. S1', S2', S3', SP mit zwei
Schaltstellungen und einer Neutralstellung N zusammengefasste unsynchronisierte Klauenkupplungen
schaltbar.
-
Bei
einem derartigen Gruppengetriebe beinhaltet eine Bereichsschaltung
bekanntlich sowohl in dem Hauptgetriebe HG, HG' als auch in der
Bereichsgruppe GP jeweils einen Wechsel zwischen zwei Übersetzungsstufen.
Bei einer Bereichshochschaitung wird das Hauptgetriebe HG, HG' von
der höchsten Übersetzungsstufe G3, G4' in die
niedrigste Übersetzungsstufe G1, G1' zu rückgeschaltet
und die Bereichsgruppe GP von der Langsamfahrstufe L in die Schnellfahrstufe
S hochgeschaltet.
-
Damit
dies in möglichst schneller und komfortabler Weise erfolgt,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass nach einem
weitgehend erfolgten Lastabbau des Antriebsmotors (Verfahrensschritt
SH1) zunächst die Ist-Übersetzungsstufe (Langsamfahrstufe L)
der Bereichsgruppe GP ausgelegt (Verfahrensschritt SH2a), d. h.
die Bereichsgruppe GP in die Neutralstellung N geschaltet wird (GP
= N), und dass in etwa zeitgleich die Trennkupplung K vollständig ausgerückt
wird (Verfahrensschritt SH2b, K = 0). Danach wird durch eine entsprechende
Betätigung der Getriebebremse (Br > 0) die Vorgelegewelle WVG1 bzw.
WVG und die mit dieser über die
noch eingelegte Ist-Übersetzungsstufe G3, G4' des Hauptgetriebes HG,
HG' verbundene Hauptwelle WH abgebremst und
damit die Ziel-Übersetzungsstufe (Schnellfahrstufe S) der
Bereichsgruppe GP synchronisiert (Verfahrensschritt SH3a). Etwa
gleichzeitig beginnt die Steuerung des Antriebsmotors auf die Zieldrehzahl der
Eingangswelle WGE für die Gesamtübersetzung des
Zielgangs (Verfahrensschritt SH3b).
-
Mit
Erreichen der Synchrondrehzahl an der betreffenden Schaltkupplung
wird die Ziel-Übersetzungsstufe (Schnellfahrstufe S) der
Bereichsgruppe GP eingelegt (Verfahrensschritt SH4) und in etwa zeitgleich
oder anschließend die Ist-Übersetzungsstufe G3,
G4' des Hauptgetriebes HG, HG' ausgelegt (Verfahrensschritt (SH5),
d. h. das Hauptgetriebe HG, HG' in seine Neutralstellung geschaltet
(HG = N bzw. HG' = N). Anschließend wird die Ziel-Übersetzungsstufe
G1, G1' des Hauptgetriebes HG, HG' durch ein teilweises Einrücken
der Trennkupplung (K > 0)
durch eine Beschleunigung der Eingangswelle WGE synchronisiert
(Verfahrensschritt SH6).
-
Mit
Erreichen der Synchrondrehzahl an der entsprechenden Schaltkupplung
wird die Ziel-Übersetzungsstufe G1, G1' des Hauptgetriebes
HG, HG' eingelegt (Verfahrensschritt SH7), bevor die Trennkupplung
K vollständig ein gerückt wird (Verfahrensschritt
SH8a, K = 1) und der Lastaufbau des Antriebsmotors erfolgt (Verfahrensschritt
SH8b).
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung ist in der vorbeschriebenen
Form sowohl bei einem Gruppengetriebe ohne Vorschaltgruppe bzw.
ohne vorgeschaltete Splitgruppe GV als auch bei einem Gruppengetriebe
mit Vorschaltgruppe bzw. mit vorgeschalteter Splitgruppe GV, bei
dem die Splitgruppe bei der Bereichshochschaltung nicht umgeschaltet wird,
anwendbar.
-
Wenn,
wie bei einem mehrstufigen Hauptgetriebe HG, HG' üblich,
die niedrigste Übersetzungsstufe G1, G1' und die höchste Übersetzungsstufe
G3, G4' unterschiedlichen Schaltpaketen S1, S2; S1', S2' bzw. Schaltgassen
zugeordnet sind, ist bei der Bereichshochschaltung innerhalb des
Hauptgetriebes HG, HG' zusätzlich ein Gassenwechsel, also
eine Umschaltung des Hauptgetriebes HG, HG' auf die Schaltgasse
der Ziel-Übersetzungsstufe erforderlich. Diese Umschaltung
der Schaltgasse erfolgt zweckmäßig in etwa zeitgleich
zur Synchronisierung der Ziel-Übersetzungsstufe des Hauptgetriebes
HG, HG', also parallel zu Verfahrensschritt SH6.
-
Zur
weiteren Beschleunigung des Schaltungsablaufs ist es sinnvoll, wenn
das Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe G3, G4' des Hauptgetriebes HG,
HG' schon vor dem Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe S
der Bereichsgruppe GP erfolgt, wenn also im Unterschied zu dem Verfahrensablauf
nach Anspruch 1 der Verfahrensschritt SH5 vor dem Verfahrensschritt
SH4 durchgeführt wird.
-
Dadurch
kann die Umschaltung des Hauptgetriebes HG, HG' auf die Schaltgasse
der Ziel-Übersetzungsstufe G1, G1', die bei einem Hauptgetriebe HG,
HG' mit einer Zuordnung der niedrigsten Übersetzungsstufe
G1, G1' und der höchsten Übersetzungsstufe G3,
G4' zu unterschiedlichen Schaltpaketen S1, S2; S1', S2' bzw. Schaltgassen
erforderlich ist, schon in etwa zeitgleich zum Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe
S der Bereichsgruppe GP, also paral lel zu Verfahrensschritt SH4
erfolgen, wodurch der gesamte Schaltungsablauf weiter verkürzt wird.
-
Zur
weiteren Beschleunigung des Schaltungsablaufs kann die Drehzahlanpassung
des Antriebsmotors zeitgleich zur Synchronisierung der Ziel-Übersetzungsstufe
G1, G1' des Hauptgetriebes HG, HG' in Verfahrensschritt SH6 durch
eine Betätigung der Getriebebremse (Br > 0) unterstützt werden.
-
Wenn
das Gruppengetriebe mit einer dem Hauptgetriebe HG antriebstechnisch
vorgeschalteten, synchronisiert schaltbaren zweistufigen Vorschaltgruppe
bzw. Splitgruppe GV versehen ist, und die Splitgruppe GV bei der
Bereichshochschaltung ebenfalls umgeschaltet werden soll, so kann
diese Umschaltung der Splitgruppe GV wahlweise unmittelbar nach
dem Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe G3, G4' des Hauptgetriebes
HG, HG', also nach dem Verfahrensschritt SH5, oder in etwa zeitgleich
zur Synchronisierung der Ziel-Übersetzungsstufe G1, G1'
des Hauptgetriebes HG, HG', d. h. parallel zum Verfahrensschritt
SH6 erfolgen.
-
Die
Lösung der Aufgabe eine Bereichsrückschaltung
betreffend geht gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 8 aus von einem Verfahren zur Schaltsteuerung eines
automatisierten Gruppengetriebes, das in einem Antriebsstrang eines
Kraftfahrzeugs zwischen einem Antriebsmotor und einem Achsantrieb
angeordnet ist und mindestens ein mehrstufiges Hauptgetriebe sowie
eine diesem antriebstechnisch nachgeschaltete zweistufige Bereichsgruppe
umfasst, und bei dem das Hauptgetriebe in Vorgelegebauweise mit
mindestens einer mit einer steuerbaren Getriebebremse versehenen Vorgelegewelle
ausgeführt ist, die Eingangswelle über eine steuerbare
Trennkupplung mit dem Antriebsmotor in Verbindung steht, und das
Hauptgetriebe sowie die Bereichsgruppe jeweils über paarweise
in einem gemeinsamen Schaltpaket mit zwei Schaltstellungen und einer
Neutralstellung zusammengefasste unsynchronisierte Klauenkupplungen schaltbar
sind, wobei bei einer Bereichsschal tung sowohl in dem Hauptgetriebe
als auch in der Bereichsgruppe jeweils ein Wechsel zwischen zwei Übersetzungsstufen
erfolgt.
-
Die
Bereichsrückschaltung wird gemäß der Erfindung
mit den folgenden Schritten durchgeführt:
- SR1) Lastabbau des Antriebsmotors,
- SR2a) Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe des Hauptgetriebes
und
- SR2b) vollständiges Ausrücken der Trennkupplung,
- SR3a) Synchronisieren der Ziel-Übersetzungsstufe des
Hauptgetriebes durch eine Betätigung der Getriebebremse
und
- SR3b) Beginn der Steuerung des Antriebsmotors auf die Zieldrehzahl
der Eingangswelle,
- SR4a) Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe des Hauptgetriebes
und
- SR4b) Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe der Bereichsgruppe,
- SR5) Synchronisieren der Ziel-Übersetzungsstufe der
Bereichsgruppe (GP) durch ein teilweises Einrücken der
Trennkupplung,
- SR6) Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe der Bereichsgruppe,
- SR7a) Vollständiges Einrücken der Trennkupplung und
- SR7b) Lastaufbau des Antriebsmotors.
-
Vorteilhafte
und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung
einer Bereichsrückschaltung sind in den Ansprüchen
9 bis 13 angegeben.
-
Bei
einer Bereichsrückschaltung wird im Gegensatz zu einer
Bereichshochschaltung das Hauptgetriebe HG, HG' von der niedrigsten Übersetzungsstufe
G1, G1' in die höchste Übersetzungsstufe G3, G4'
hochgeschaltet und die Bereichsgruppe GP von der Schnellfahrstufe
S in die Langsamfahrstufe L zurückgeschaltet.
-
Damit
dies in möglichst schneller und komfortabler Weise erfolgt,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass nach einem
weitgehend erfolgten Lastabbau des Antriebsmotors (Verfahrensschritt
SRI) zunächst die Ist-Übersetzungsstufe G1, G1'
des Hauptgetriebes HG, HG' ausgelegt (Verfahrensschritt SR2a), also
das Hauptgetriebe HG, HG' in seine Neutralstellung N geschaltet
wird (HG = N bzw. HG' = N), und dass in etwa zeitgleich die Trennkupplung K
vollständig ausgerückt wird (Verfahrensschritt SR2b,
K = 0). Danach wird durch eine entsprechende Betätigung
der Getriebebremse (Br > 0)
die Vorgelegewelle WVG1 bzw. WVG sowie
die mit dieser über eine Eingangskonstante (K1, K2; K0)
verbundene Eingangswelle WGE abgebremst
und damit die Ziel-Übersetzungsstufe G3, G4' des Hauptgetriebes
HG, HG' synchronisiert (Verfahrensschritt SR3a).
-
Etwa
gleichzeitig beginnt die Steuerung des Antriebsmotors auf die Zieldrehzahl
der Eingangswelle WGE für die Gesamtübersetzung
des Zielgangs (Verfahrensschritt SR3b). Mit Erreichen der Synchrondrehzahl
an der betreffenden Schaltkupplung wird die Ziel-Übersetzungsstufe
G3, G4' des Hauptgetriebes HG, HG' eingelegt (Verfahrensschritt SR4a)
und in etwa zeitgleich die Ist-Übersetzungsstufe (Schnellfahrstufe
S) der Bereichsgruppe GP ausgelegt (Verfahrensschritt (SR4b), also
die Bereichsgruppe GP in ihre Neutralstellung geschaltet (GP = N).
-
Anschließend
wird die Ziel-Übersetzungsstufe (Langsamfahrstufe L) der
Bereichsgruppe GP durch ein teilweises Einrücken der Trennkupplung
(K > 0) durch eine
Beschleunigung der Eingangswelle WGE und
der mit dieser über die eingelegte Ziel-Übersetzungsstufe
G3, G4' des Hauptgetriebes HG, HG' verbundenen Hauptwelle WH synchronisiert (Verfahrensschritt SR5).
Mit Erreichen der Synchrondrehzahl an der entsprechenden Schaltkupplung
wird die Ziel-Übersetzungsstufe (Langsamfahrstufe L) der Bereichsgruppe
GP eingelegt (Verfahrensschritt SR6), bevor die Trennkupplung K
vollständig eingerückt wird (Verfahrensschritt
SR7a, K = 1) und der Lastaufbau des Antriebsmotors erfolgt (Verfahrensschritt
SR7b).
-
Wenn
in an sich üblicher Bauart die niedrigste Übersetzungsstufe
G1, G1' und die höchste Übersetzungsstufe G3,
G4' des Hauptgetriebes HG, HG' unterschiedlichen Schaltpaketen S1,
S2; S1', S2' bzw. Schaltgassen zugeordnet sind, ist bei der Bereichsrückschaltung
innerhalb des Hauptgetriebes HG, HG' zusätzlich ein Gassenwechsel,
also eine Umschaltung des Hauptgetriebes HG, HG' auf die Schaltgasse
der Ziel-Übersetzungsstufe G3, G4' erforderlich. Diese
Umschaltung der Schaltgasse erfolgt zweckmäßig
in etwa zeitgleich zur Synchronisierung der Ziel-Übersetzungsstufe
G3, G4' des Hauptgetriebes HG, HG', d. h. parallel zu Verfahrensschritt SR3a.
-
Wenn
das Gruppengetriebe mit einer dem Hauptgetriebe HG antriebstechnisch
vorgeschalteten, synchronisiert schaltbaren zweistufigen Vorschaltgruppe
bzw. Splitgruppe GV versehen ist, und die Splitgruppe GV bei der
Bereichsrückschaltung ebenfalls umgeschaltet werden soll,
so erfolgt diese Umschaltung der Splitgruppe GV zweckmäßig
unmittelbar vor dem Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe G3,
G4' des Hauptgetriebes HG, HG', demnach also vor dem Verfahrensschritt
SR4a.
-
Während
des Lastabbaus des Antriebsmotors in dem jeweils ersten Verfahrensschritt
SH1 bzw. SRI wird die Trennkupplung K vorteilhaft schon teilweise
bis oberhalb der Schlupfgrenze ausgerückt. Hierdurch kann
die Trennkupplung K nachfolgend schneller geöffnet werden,
da dann keine Wartezeit für die Vorbefüllung des
Kupplungsstellers mit einem Druckmittel und für die Überbrückung
eines Leerweges der Kupplungsstelleinrichtung mehr anfällt.
-
Wird
beim Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe G1, G1' bzw. G3,
G4' des Hauptgetriebes HG, HG', also in Verfahrensschritt SH7 oder
SR4a, und/oder beim Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe S
bzw. L der Bereichsgruppe GP, d. h. in Verfahrensschritt SH4 oder
SR6, das Auftreten einer Zahn-auf-Zahn-Stellung an der betreffenden
Klauenkupplung festgestellt, so wird der Schaltungsablauf unter
Aufrechterhaltung der betreffenden Einrückungsstellkraft
zweckmäßig fortgesetzt, da die Zahn-auf-Zahn-Stellung
durch eine nachfolgend zwangsläufig auftretende Relativdrehung
der betreffenden Getriebewellen (WVG1, WH; WVG, WH; WH, WGA) aufgehoben
wird, und die Klauenkupplung dann ohne eine Verzögerung
des Schaltungsablaufs eingerückt werden kann.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren beruht somit im wesentlichen
darauf, dass die klauengeschalteten Teilgetriebe des Gruppengetriebes,
also das Hauptgetriebe HG, HG' und die diesem nachgeschaltete Bereichsgruppe
GP, bei einer Bereichsschaltung jeweils über steuerbare
Elemente, wie die Getriebebremse Br und die Trennkupplung K, aktiv
synchronisiert werden. Hieraus ergibt sich in Verbindung mit der
gewählten Reihenfolge der Verfahrensschritte eine geringstmögliche
Gesamtschaltzeit und ein hoher Schaltkomfort der Bereichsschaltungen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren kann aber nicht nur,
wie primär vorgesehen ist, bei einem Gruppengetriebe mit
zwei klauengeschalteten Teilgetrieben (HG, GP; HG', GP) angewendet
werden, sondern ist auch bei Gruppengetrieben anwendbar, die nur
ein oder gar kein unsynchronisiertes Teilgetriebe aufweisen. Anders
ausgedrückt sind alle genannten Verfahrensschritte auch
bei Gruppengetrieben anwendbar, die zumindest ein synchronisiertes
Teilgetriebe (HG, GP; HG', GP) aufweisen. Die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dient in diesem Fall zur Entlastung und Unterstützung
der betreffenden Synchronisierungen und ist insbesondere bei Kälte,
bei verschlissenen Synchronisierungen oder bei aus anderen Gründen
auftretenden Schaltproblemen sinnvoll.
-
Zur
Verdeutlichung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung
mit Ausführungsbeispielen beigefügt. In dieser
zeigt
-
1 einen
bevorzugten Ablauf einer Bereichshochschaltung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in Form eines vereinfachten Zeitdia gramms,
-
2 einen
bevorzugten Ablauf einer Bereichsrückschaltung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren in Form eines vereinfachten
Zeitdia gramms,
-
3 den
schematischen Aufbau eines ersten Gruppengetriebes, bei dem das
erfindungsgemäße Verfahren anwendbar ist, und
-
4 den
schematischen Aufbau eines zweiten Gruppengetriebes, bei dem das
erfindungsgemäße Verfahren anwendbar ist.
-
In 3 ist
ein Gruppengetriebe 1.1 dargestellt, bei dem das erfindungsgemäße
Verfahren anwendbar ist. Das Gruppengetriebe 1.1 umfasst
ein Hauptgetriebe HG, eine diesem antriebstechnisch vorgeschaltete
Vorschaltgruppe GV, und eine dem Hauptgetriebe HG nachgeschaltete
Bereichsgruppe GP, welches in seinem funktionstechnischen Aufbau weitgehend
einer Ausführungsform eines an sich bekannten Gruppengetriebes
der AS-Tronic-Baureihe entspricht.
-
Das
Hauptgetriebe HG ist als Direktganggetriebe in Vorgelegebauweise
ausgeführt und weist eine Hauptwelle WH sowie
zwei Vorgelegewellen WVG1 und WVG2 auf,
wobei die erste Vorgelegewelle WVG1, mit
einer steuerbaren Getriebebremse Br gekoppelt ist. Das Hauptgetriebe
HG ist mit drei Übersetzungsstufen G1, G2, G3 für
die Vorwärtsfahrt und einer Übersetzungsstufe
R für die Rückwärtsfahrt dreistufig ausgebildet.
Die Losräder der Übersetzungsstufen G1, G2, R
sind jeweils drehbar auf der Hauptwelle WH gelagert
und mittels zugeordneter Klauenkupplungen schaltbar. Die zugeordneten Festräder
sind drehfest auf den Vorgelegewellen WVG1,
WVG2 angeordnet. Die als Direktgang ausgebildete
höchste Übersetzungsstufe G3 ist über
eine Direktschaltkupplung schaltbar. Die Schaltkupplungen der Übersetzungsstufen
G3, G2 sowie die Schaltkupplungen der Übersetzungsstufen
G1, R sind jeweils in einem gemeinsamen Schaltpaket S1, S2 zusammengefasst.
-
Die
Vorschaltgruppe GV ist zweistufig ausgebildet und ebenfalls in Vorgelegebauweise
ausgeführt, wobei die beiden Übersetzungsstufen
K1 und K2 der Vorschaltgruppe GV zwei schaltbare Eingangskonstanten
des Hauptgetriebes HG bilden. Durch eine geringe Übersetzungsdifferenz
der beiden Übersetzungsstufen K1, K2 ist die Vorschaltgruppe
GV als Splitgruppe ausgelegt. Das Losrad der ersten Übersetzungsstufe
K1 ist drehbar auf der Eingangswelle WGE gelagert,
die über eine steuerbare Trennkupplung K mit einem nicht
abgebildeten, als Verbrennungsmotor ausgebildeten Antriebsmotor
in Antriebsverbindung steht. Das Losrad der zweiten Übersetzungsstufe
K2 ist drehbar auf der Hauptwelle WH gelagert.
Die Festräder beider Übersetzungsstufen K1, K2
sind ersichtlich jeweils drehfest auf den eingangsseitig verlängerten
Vorgelegewellen WVG1, WVG2 des
Hauptgetriebes HG angeordnet. Die synchronisiert ausgebildeten Schaltkupplungen
der Vorschaltgruppe GV sind in einem gemeinsamen Schaltpaket SV
zusammengefasst.
-
Die
antriebstechnisch nachgeschaltete Bereichsgruppe GP ist ebenfalls
zweistufig ausgebildet, jedoch in Planetenbauweise und mit einem
einfachen Planetenradsatz ausgeführt. Das Sonnenrad PS
ist drehfest mit der ausgangsseitig verlängerten Hauptwelle
WH des Hauptgetriebes HG verbunden. Der Planetenträger
PT ist drehfest mit der Ausgangswelle WGA des
Gruppengetriebes gekoppelt. Das Hohlrad PH des Planentenradsatzes
steht mit einem Schaltpaket SP mit zwei Schaltkupplungen in Verbindung, durch
welche die Bereichsgruppe GP wechselweise durch die Verbindung des
Hohlrades PH mit einem feststehenden Gehäuseteil in eine
Langsamfahrstufe L und durch die Verbindung des Hohlrades PH mit der
Hauptwelle WH bzw. dem Sonnenrad PS in eine Schnellfahrstufe
S schaltbar ist. Im Gegensatz zur bisherigen Ausführung
der AS-Tronic-Getriebe sind die Schaltkupplungen des Schaltpakets
SP vorliegend unsynchronisiert ausgebildet.
-
Nachfolgend
wird ein erfindungsgemäßer Ablauf einer bei dem
Gruppengetriebe 1.1 nach 3 durchgeführten
Bereichshochschaltung anhand der Diagramme von 1 erläutert.
Im oberen Teil von 1 sind die Zeitverläufe
der Drehzahl nM des Antriebsmotors, der
Drehzahl nGE der Eingangswelle WGE, der Drehzahl nVG der
ersten Vorgelegewelle WVG1, der Drehzahl
nH der Hauptwelle WH und
der Drehzahl nGA der Ausgangswelle WGA abgebildet.
-
Im
unteren Teil von 1 sind schematisch die Betätigungsvorgänge
der Getriebeelemente dargestellt, unter der Bezeichnung HG/S Schaltvorgänge
innerhalb des Hauptgetriebes HG, wie das Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe
G3 und das Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe G1, unter
der Bezeichnung HG/W Wählvorgänge innerhalb des
Hauptgetriebes HG, d. h. das Wechseln der Schaltgasse bzw. der Schaltpakete
von S1 zu S2, unter der Bezeichnung GV Schaltvorgänge,
d. h. das Umschalten der Übersetzungsstufen von K2 zu K1,
innerhalb der Splitgruppe GV, unter GP Schaltvorgänge innerhalb der
Bereichsgruppe GP, wie das Auslegen der Ist-Übersetzungsstufe
L und das Einlegen der Ziel-Übersetzungsstufe S, unter
der Bezeichnung K eine Betätigung bzw. das Einrücken
der Trennkupplung K, und unter der Bezeichnung Br eine Betätigung
bzw. das Schließen der Getriebebremse Br.
-
Zum
Zeitpunkt t0 beginnt der Lastabbau an dem Antriebsmotor, der spätestens
zum Zeitpunkt t2 abgeschlossen ist. Parallel dazu wird beginnend
im Zeitpunkt t1 die Trennkupplung K vorgeöffnet, d. h. bis
oberhalb der Schlupfgrenze ausgerückt. Zum Zeitpunkt t2
wird zunächst die Ist-Übersetzungsstufe L der
Bereichsgruppe GP ausgelegt, also die Bereichsgruppe GP in Neutral
N geschaltet (GP = N), und in etwa zeitgleich die Trennkupplung
K vollständig ausgerückt (K = 0).
-
Danach
wird durch eine entsprechende Betätigung der Getriebebremse
Br zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 die Vorgelegewelle WVG1 und die mit dieser über die
noch eingelegte Ist-Übersetzungsstufe G3 des Hauptgetriebes
HG verbundene Hauptwelle WH abgebremst und
damit die Ziel-Übersetzungsstufe S der Bereichsgruppe GP
synchronisiert. Etwa gleichzeitig beginnt die Steuerung des Antriebsmotors
auf die Zieldrehzahl der Eingangswelle WGE für
die Gesamtübersetzung des Zielgangs.
-
Nach
dem Erreichen der Synchrondrehzahl an der betreffenden Schaltkupplung
SP im Zeitpunkt t3 wird zum Zeitpunkt t4 zunächst die Ist-Übersetzungsstufe
G3 des Hauptgetriebes HG ausgelegt, die Umschaltung der Schaltgasse
des Hauptgetriebes HG von Schaltpaket S1 zu Schaltpaket S2 begonnen
und die synchronisierte Umschaltung der Splitgruppe GV von der Ist-Übersetzungsstufe
K2 in die Ziel-Übersetzungsstufe K1 gestartet.
-
Zum
Zeitpunkt t5 wird die Ziel-Übersetzungsstufe S der Bereichsgruppe
GP eingelegt. Zu diesem Zeitpunkt ist auch die Umschaltung der Splitgruppe GV über
das Schaltpaket SV abgeschlossen. Nachfolgend wird die Ziel-Übersetzungsstufe
G1 des Hauptgetriebes HG durch ein teilweises Einrücken der
Trennkupplung K durch eine Beschleunigung der Eingangswelle WGE synchronisiert. Gleichzeitig sorgt eine
Betätigung der Getriebebremse Br für eine Verzögerung
des Antriebsmotors und somit für eine Beschleunigung der
Drehzahlanpassung des Antriebsmotors.
-
Nach
dem Erreichen der Synchrondrehzahl an der entsprechenden Schaltkupplung
S2 und dem Abschluss des Gassenwechsels im Zeitpunkt t6 wird die
Getriebebremse Br wieder gelöst und die Trennkupplung K
geöffnet. Danach wird die Ziel-Übersetzungsstufe
G1 des Hauptgetriebes HG zum Zeitpunkt t7 eingelegt, bevor die Trennkupplung
K zwischen den Zeitpunkten t8 und t9 wieder vollständig eingerückt
wird, und anschließend der Lastaufbau des Antriebsmotors
erfolgt.
-
Ein
erfindungsgemäßer Ablauf einer bei dem Gruppengetriebe 1.1 nach 3 durchgeführten
Bereichsrückschaltung wird nachfolgend anhand der Diagramme
von 2 erläutert, bei der dieselbe Darstellungsweise
wie in 1 verwendet ist.
-
Zum
Zeitpunkt t0' beginnt der Lastabbau an dem Antriebsmotor, der spätestens
zum Zeitpunkt t2' abgeschlossen ist. Parallel dazu wird beginnend
im Zeitpunkt t1' die Trennkupplung K vorgeöffnet, d. h. bis
oberhalb der Schlupfgrenze ausgerückt. Zum Zeitpunkt t2'
wird zunächst die Ist-Übersetzungsstufe G1 des
Hauptgetriebes HG ausgelegt, also das Hauptgetriebe HG in seine
Neutralstellung N geschaltet (HG = N), und in etwa zeitgleich die
Trennkupplung K vollständig ausgerückt (K = 0).
-
Danach
wird durch eine entsprechende Betätigung der Getriebebremse
Br zwischen den Zeitpunkten t2' und t3' die Vorgelegewelle WVG1 sowie die mit dieser über die
eingelegte Eingangskonstante K2 verbundene Eingangswelle WGE abgebremst und damit die Ziel-Übersetzungsstufe
G3 des Hauptgetriebes HG synchronisiert. Etwa gleichzeitig beginnt
die Steuerung des Antriebsmotors auf die Zieldrehzahl der Eingangswelle
WGE für die Gesamtübersetzung des
Zielgangs. Nach dem Erreichen der Synchrondrehzahl an der betreffenden
Schaltkupplung S1 zum Zeitpunkt t3' erfolgt im Zeitpunkt t4' zunächst
der Gassenwechsel innerhalb des Hauptgetriebes HG, d. h. das Umschalten
von dem Schaltpaket S2 auf das Schaltpaket S1, und die synchronisierte
Umschaltung der Splitgruppe GV über das Schaltpaket SV von
der Eingangskonstante K1 auf die Eingangskonstante K2.
-
Danach
wird zum Zeitpunkt t5' die Ziel-Übersetzungsstufe G3 des
Hauptgetriebes HG eingelegt und in etwa zeitgleich die Ist-Übersetzungsstufe
S der Bereichsgruppe GP ausgelegt, also die Bereichsgruppe GP in
Neutral geschaltet (GP = N). Anschließend wird die Ziel-Übersetzungsstufe
L der Bereichsgruppe GP durch ein teilweises Einrücken
der Trennkupplung (K > 0)
durch eine Beschleunigung der Eingangswelle WGE und
der mit dieser über die eingelegte Ziel-Übersetzungsstufe
G3 des Hauptgetriebes HG verbundene Hauptwelle WH synchronisiert.
Mit Erreichen der Synchrondrehzahl an der entsprechenden Schaltkupplung
SP im Zeitpunkt t6' wird die Ziel-Übersetzungsstufe L der
Bereichsgruppe GP eingelegt, bevor die Trennkupplung K zum Zeitpunkt t7'
vollständig eingerückt wird, und anschließend
der Lastaufbau des Antriebsmotors erfolgt.
-
Ein
weiteres Gruppengetriebe 1.2, bei dem das erfindungsgemäße
Verfahren zur Anwendung kommen kann, ist in 4 abgebildet.
Dieses Gruppengetriebe 1.2 umfasst ein Hauptgetriebe HG'
und eine diesem nachgeschaltete Bereichsgruppe GP und entspricht
in seinem funktionstechnischen Aufbau weitgehend einer Ausführungsform
eines bekannten Gruppengetriebes für leichte Nutzfahrzeuge.
-
Das
Hauptgetriebe HG' ist als Direktganggetriebe in Vorgelegebauweise
ausgeführt und weist eine Eingangswelle WGE,
eine Hauptwelle WH und eine Vorgelegewelle
WVG auf, wobei die Vorgelegewelle WVG mit einer steuerbaren Getriebebremse Br gekoppelt
ist. Die Eingangswelle WGE steht eingangsseitig über
eine steuerbare Trennkupplung K mit einem nicht abgebildeten Antriebsmotor
in Verbindung und ausgangsseitig über ein eine Eingangskonstante K0
bildendes Zahnradpaar permanent mit der Vorgelegewelle WVG in Triebverbindung. Das Hauptgetriebe
HG' ist mit vier Übersetzungsstufen G1' bis G4' für die
Vorwärtsfahrt und einer Übersetzungsstufe R' für die
Rückwärtsfahrt vierstufig ausgebildet.
-
Die
Losräder der Übersetzungsstufen G1', G2', G3',
R' sind jeweils drehbar auf der Hauptwelle WH gelagert
und über zugeordnete Klauenkupplungen schaltbar. Die zugeordneten
Festräder sind drehfest auf der Vorgelegewelle WVG angeordnet. Die als Direktgang ausgebildete
höchste Übersetzungsstufe G4' ist über
eine Direktschaltkupplung schaltbar. Die Schaltkupplungen der Übersetzungsstufen G4'
und G3' sowie die Schaltkupplungen der Übersetzungsstufen
G2' und G1' sind jeweils in einem gemeinsamen Schaltpaket S1' bzw.
S2' zusammengefasst. Ein drittes Schaltpaket S3' weist nur die Schaltkupplung
der Übersetzungsstufe für die Rückwärtsfahrt
R' auf.
-
Die
nachgeschaltete Bereichsgruppe GP entspricht in Aufbau und Wirkungsweise
der Bereichsgruppe GP des Gruppengetriebes 1.1 nach 3.
-
Die
zuvor anhand von 1 und 2 beschriebenen
Verfahrensabläufe zur Durchführung einer Bereichshochschaltung
und einer Bereichsrückschaltung sind bei dem Gruppengetriebe 1.2 identisch
anwendbar, sofern diejenigen Verfahrensschritte, welche das Umschalten
der Splitgruppe GV betreffen, weggelassen werden, und wenn anstelle
der Bezeichnungen für das Hauptgetriebe HG und dessen Vorgelegewelie
WVG1 sowie die betreffenden Schaltpakete
S1, S2 und Übersetzungsstufen G1, G3 gemäß 3 nunmehr
die Bezeichnungen für das Hauptgetriebe HG' und dessen
Vorgelegewelle WVG sowie die betreffenden
Schaltpakete S1', S2' und Übersetzungsstufen G1', G4' gemäß 4 verwendet
werden. Auf eine Wiederholung dieser bereits genannten Verfahrensschritte
kann daher verzichtet werden.
-
- 1.1
- Gruppengetriebe
- 1.2
- Gruppengetriebe
- Br
- Getriebebremse
- GP
- Bereichsgruppe
- GV
- Splitgruppe,
Vorschaltgruppe
- G1
- Erste Übersetzungsstufe
von HG
- G1'
- Erste Übersetzungsstufe
von HG'
- G2
- Zweite Übersetzungsstufe
von HG
- G2'
- Zweite Übersetzungsstufe
von HG'
- G3
- Dritte Übersetzungsstufe
von HG
- G3'
- Dritte Übersetzungsstufe
von HG'
- G4'
- Vierte Übersetzungsstufe
von HG'
- HG
- Hauptgetriebe
- HG'
- Hauptgetriebe
- HG/S
- Schaltvorgang
in HG
- HG/W
- Wählvorgang
in HG
- iGV
- Übersetzung
von GV
- iGP
- Übersetzung
von GP
- iHG
- Übersetzung
von HG
- K
- Trennkupplung
- K0
- Eingangskonstante
von HG'
- K1
- Erste Übersetzungsstufe
von GV
- K2
- Zweite Übersetzungsstufe
von GV
- L
- Langsamfahrstufe
von GP
- n
- Drehzahl
- N
- Neutralstellung
- nGA
- Drehzahl
von WGA
- nGE
- Drehzahl
von WGE
- nH
- Drehzahl
von WH
- nM
- Drehzahl
des Antriebsmotors
- nVG
- Drehzahl
von WVG1, WVG
- PH
- Hohlrad
von GP
- PS
- Sonnenrad
von GP
- PT
- Planetenträger
von GP
- R
- Rückwärts-Übersetzungsstufe
von HG
- R'
- Rückwärts-Übersetzungsstufe
von HG'
- S
- Schnellfahrstufe
von GP
- SP
- Schaltpaket
von GP
- S1
- Erstes
Schaltpaket von HG
- S1'
- Erstes
Schaltpaket von HG'
- S2
- Zweites
Schaltpaket von HG'
- S2'
- Zweites
Schaltpaket von HG
- S3'
- Drittes
Schaltpaket von HG'
- SV
- Schaltpaket
von GV
- SH1–SH8b
- Verfahrensschritte
bei Bereichshochschaltung
- SR1–SR7b
- Verfahrensschritte
bei Bereichsrückschaltung
- t
- Zeit
- t0–t9
- Zeitpunkte
bei Bereichshochschaltung
- t0'–t7'
- Zeitpunkte
bei Bereichsrückschaltung
- WGA
- Ausgangswelle
- WGE
- Eingangswelle
- WH
- Hauptwelle
- WVG
- Vorgelegewelle
von HG'
- WVG1
- Erste
Vorgelegewelle von HG
- WVG2
- Zweite
Vorgelegewelle von HG
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 1999/00612
A1 [0004]
- - EP 0769641 B1 [0004]
- - DE 10152857 A1 [0006]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - ATZ 9/2004
auf den Seiten 772–783 [0003]