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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Haushaltsstandgerät
mit einer Kippschutzvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Unter
Haushaltsstandgeräten versteht man solche Haushaltsgeräte,
die während des Betriebs nicht von der bedienenden Person
bewegt werden, sondern im Stand betrieben werden. Hierunter fallen demnach
alle Großgeräte und schrankartigen Geräte,
beispielsweise Kühl- und Gefrierschränke, Herde, wasserführende
Haushaltsgeräte, Wie etwa Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen,
Trockner und dergleichen. Viele Haushaltsstandgeräte weisen
eine Tür oder Klappe zur Öffnung eines Innenraumes
auf. Gerade solche Geräte sind umkippgefährdet,
welche beim Öffnen der Tür oder Klappe aufgrund
deren Gewichts einer Schwerpunktverlagerung unterliegen. Insbesondere
betrifft dies Geschirrspülmaschinen, aber auch Kühlgeräte
und Herde.
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Die
Notwendigkeit einer Sicherung von derartigen Haushaltsstandgeräten,
wie etwa Waschmaschinen, Trocknern, Geschirrspülern und
Kühlschränken und dergleichen gegen Umkippen ist
im Stand der Technik bereits seit längerem bekannt.
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Bisher
wurde dieses Problem dadurch gelöst, dass das Haushaltsstandgerät
mit zusätzlichen Gewichten ausgestattet wurde. Dies ist
jedoch nicht nur kostenaufwendiger, sondern es erschwert auch das
Aufstellen der Geräte. Zudem erhöhen sich durch
das zusätzliche Gewicht auch die Transportkosten.
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Es
wurden bereits viele verschiedene Möglichkeiten der Befestigung
von Haushaltsstandgeräten an der Wand oder am Fußboden
vorgeschlagen.
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US 4,699,695 offenbart eine
Befestigungseinrichtung umfassend zwei Winkel, die direkt mit der Wand
verschraubt werden. Das Gehäuse des Gerätes kann
direkt mit den Winkeln verschraubt werden.
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DE 21 12 465 C2 offenbart
ein Haushaltsgerät, welches einen Sockel aufweist, welcher
durch Rahmenstreben mit dem Gerätekörper verbunden ist.
Zur Befestigung kann dieser Sockel in einen im Querschnitt U-förmigen
Beschlag eingeführt werden. Der Beschlag wird an der Wand
montiert. Diese Befestigungseinrichtungen weisen jedoch Nachteile auf.
Bei Lösungen, bei denen das Haushaltsstandgerät
direkt an der Wand oder dem Fußboden befestigt wird, ist
oft die Montage problematisch, da die fraglichen Haushaltsgeräte
oft in Einbauküchen oder Wandnischen passgenau eingebaut
werden müssen und gerade diejenigen Bereiche, an denen
Werkzeug zum Befestigen angesetzt werden müsste, häufig schlecht
zugänglich sind, nachdem das Gerät an seinen endgültigen
Platz geschoben wurde
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DE 88 15 528 U1 beschreibt
eine Zugstange, welche sich durch die gesamte Tiefe des Geräts
erstreckt und die am der Wand zugewandten Ende umgebogen ist und
dort als Zuganker dient. Der Zuganker wird in eine Bohrung (Öse)
in einem Wandbeschlag eingefügt und so gehalten. Am anderen
Ende ist die Zugstange durch eine Klemmschraube befestigt. Das Gerät
wird erst mit Abstand zur Wand aufgestellt, dann der Zuganker eingehängt
und dann das Gerät an die Wand verschoben.
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EP 1 266 593 B1 offenbart
eine ähnliche Befestigungseinrichtung wie
DE 88 15 528 U1 , nämlich eine
verschiebbare Zugstange mit einem abgewinkelten Ende, welche das
Gerät in Position halten kann.
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In
EP 1 172 061 A1 wird
eine Befestigungseinrichtung beschrieben, die einen Stab umfasst, welcher
an der Wand montiert wird und der in eine entsprechende Ausnehmung
im Gerät einführbar ist. In der Ausnehmung befindet
sich eine Art Rippe, welche wiederum in einen Spalt des Fingers
einführbar ist. Im Innern des Fingers befindet sich eine
Feder, welche einen Druck auf die Rippe ausübt, so dass diese
aus dem Spalt herausgestoßen werden kann. Gleichzeitig
wird auch durch die Unterbrechung des Kontaktes des Fingers mit
dem Gerät auch die Stromzufuhr unterbrochen. Für
diese Art der Befestigung ist jedoch ein sehr genaues Arbeiten und
Ausmessen bei den an der Wand montierten Teilen erforderlich, was
einen hohen Arbeits- und Zeitaufwand erfordert.
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Bisher
gab es im Stand der Technik zur Befestigung von Haushaltsstandgeräten
an der Wand oder am Fußboden nur Lösungen, welche
eine feste Verbindung zwischen dem Haushaltsstandgerät
und einer Stütze vorsahen. Dies hat die zuvor bereits genannten
Nachteile, dass ein relativ hoher Montageaufwand erforderlich ist
und dass daher das Entfernen des Haushaltsstandgeräts von
der Stütze ebenfalls einen gewissen Aufwand erfordert.
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Es
besteht daher nach wie vor ein Bedarf an Vorrichtungen zur Sicherung
von Haushaltsstandgeräte gegen Umkippen und sonstige Bewegungen. Die
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Haushaltsstandgeräts
mit einer verbesserten Kippschutzvorrichtung.
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Die
Erfindung geht aus von einem Haushaltsstandgerät wenigstens
eine Kippschutzvorrichtung aufweisend zur Übertragung von
Kippkräften zu einem ortsfesten Krafteinleitungspunkt.
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Welche
Haushaltsgeräte unter die Definition Haushaltsstandgeräte
im Sinne dieser Erfindung fallen, wurde bereits oben erläutert.
Unter einem ortsfesten Krafteinleitungspunkt wird im Sinne dieser
Erfindung eine Stütze verstanden, die in der Lage ist, bei
Befestigung des Haushaltsstandgerätes an derselben, dessen
volles Gewicht zu tragen, um so ein Umkippen zu verhindern. In der
Regel ist die Stütze ein Bestandteil eines Gebäudes,
also die Wand, die Decke oder der Fußboden. Unbeweglich
bedeutet, dass die Stütze im wesentlichen unbeweglich ist,
d. h. im allgemeinen nicht bewegt wird, wobei hierunter auch fest
mit dem Gebäude verankerte Elemente, z. B. eine Küchenarbeitsplatte,
fallen. Eine Stütze kann jedoch auch zum Beispiel ein zweites
Haushaltsgerät sein, etwa bei der Befestigung einer Waschmaschine an
einem Trockner. Auch unbewegliche Möbelstücke,
wie etwa Einbauschränke, können als Stütze
im Sinne dieser Erfindung dienen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Kippschutzvorrichtung mit einem ersten Befestigungsabschnitt
an dem ortsfesten Krafteinleitungspunkt befestigt ist und ein zweiter Befestigungsabschnitt
der Kippschutzvorrichtung eine Rastverbindung mit einem Abschnitt
des Haushaltsstandgeräts bildet zur Übertragung
von Kippkräften zu dem ortsfesten Krafteinleitungspunkt.
Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass die
Verwendung einer lösbaren Rastverbindung einen sehr guten
Schutz gegen Umkippen darstellt und der Montageaufwand sehr gering
ist. Außer einer Sicherung vor Umkippen stellt die Kippschutzvorrichtung
auch einen Schutz gegen Kippeln, Bewegungen durch Vibrationen (z.
B. bei Waschmaschinen) bereit.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der Abschnitt des Haushaltsgeräts
ein Abschnitt einer Arbeitsplatte des Haushaltsgeräts ist.
Die Kippschutzvorrichtung umfasst also nur ein Teil und erfordert keine
Veränderung am Haushaltsgerät. Dabei ist bevorzugt
vorgesehen, dass der Abschnitt der Arbeitsplatte eine Rastfläche
aufweist, bspw. an der Innenkante eines umlaufenden Rahmens, der
die Arbeitsplatte umläuft.
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Die
Kippschutzvorrichtung kann aus mehreren Bauteilen gebildet sein,
die während des Fertigungsprozesses zusammengefügt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass die Kippschutzvorrichtung einteilig ausgebildet ist. Dabei
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Kippschutzvorrichtung aus
Metall oder Kunststoff gefertigt ist. Dies erlaubt eine besonders
einfach Herstellung mittels Falzen eines Blechzuschnitts oder eine
Herstellung mittels Kunststoffspritztechniken wie dem Spritzgießen.
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Um
die Montage zu Erleichtern ist vorzugsweise eine Einführhilfe
vorgesehen, sodass die Stelle, an der die Kippschutzvorrichtung
an der Stütze montiert werden soll, d. h. an der Wand oder
der Decke oder dem Fußboden etc., nicht genau ausgemessen
werden muss.
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Hierzu
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Einführhilfe wenigstens
eine Einführschräge aufweist. Dabei tritt während
der Montage, also dem Heranführen des Haushaltsgeräts
an die Stütze die Einführschräge mit
dem Abschnitt der Arbeitsplatte in Kontakt, der eine Rastfläche
aufweist.
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Dabei
ist die Einführhilfe toleranzausgleichend ausgebildet ist,
bspw. dadurch, dass die Kippschutzvorrichtung abschnittsweise elastisch und/oder
federnd ausgebildet ist und so Höhenunterschiede ausgleichen
vermag. Ferner kann die Einführhilfe Führungselemente
aufweisen, die während der Montage sicherstellen, dass
eine Rastverbindung mit der Rastfläche hergestellt wird.
Hierzu weist die Kippschutzvorrichtung vorzugsweise wenigstens eine
Rastfläche auf, die bspw. durch eine Falz gebildet sein
kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass
die Kippschutzvorrichtung wenigstens ein Federelement aufweist.
Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Rastfläche
am Federelement angeordnet ist, so dass die Rastfläche
federnd gelagert ist und im montierten Zustand federnd gespannt
ist und eine sichere Rastverbindung gewährleistet ist.
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Zur
Befestigung an einer unbeweglichen Stütze weist die Kippschutzvorrichtung
eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung an der unbeweglichen
Stütze aufweist. Dabei kann die Befestigungseinrichtung
Bohrungen aufweisen, durch die Befestigungsmittel wie Schrauben
oder Nägel hindurch greifen. Ferner können die
Bohrungen derart ausgebildet sein, dass eine Nachjustage nach Befestigung
an der unbeweglichen Stütze möglich ist. Hierzu
können die beiden Bohrungen als rechtwinkelig zueinander
versetzt angeordnete Langlöcher ausgebildet sein.
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Ferner
gehört zur Erfindung eine erfindungsgemäße
Kippschutzvorrichtung zur Befestigung eines Haushaltsstandgerätes
an einer unbeweglichen Stütze.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugtes Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Gleiche Bezugsszeichen bezeichnen gleiche oder vergleichbare Bauteile.
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Darin
zeigen schematisch:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Kippschutzvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Kippschutzvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
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3 das
zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Kippschutzvorrichtung im eingerasteten Zustand in einer perspektivischen
Ansicht,
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Rückenplatte eines wasserführenden
Haushaltsgerätes. Die Darstellung a) zeigt ein ausgestanztes
Federelement um nicht verrastbaren Zustand, b) zeigt dasselbe Federelement
im verrastbaren Zustand; und.
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5 zeigt
eine Seitenquerschnittsansicht der Rückenplatte gemäß 4,
wobei das Federelement in einem zugehörigen, an der Stütze
befestigten Einrastelement eingerastet ist.
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Es
wird auf die 1 bis 3 Bezug
genommen.
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Die
Kippschutzvorrichtung 10 weist einen ersten Befestigungsabschnitt 33 zur
Befestigung an einem ortsfesten Krafteinleitungspunkt, wie einer Wand
(nicht dargestellt) auf, und einen zweiten Abschnitt 34 zur
kippsicheren Befestigung eines Haushaltsstandgeräts 1.
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Hierzu
weist die Kippschutzvorrichtung 10 am ersten Befestigungsabschnitt 33 eine
Befestigungsrichtung 22 auf, mit der die Kippschutzvorrichtung 10 an
einer unbeweglichen Stütze, wie bspw. einer Wand befestigt
werden kann. Dazu weist die Befestigungseinrichtung 22 als
Bohrungen ausgeführte Ausnehmungen 26 für
Befestigungsmittel, wie bspw. Schrauben auf.
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Am
zweiten Befestigungsabschnitt 34 weist die Kippschutzvorrichtung 10 ein
Federelement 14 auf. In dieser Ausführungsform
ist das Federelement 14 aus einem Blechstreifen gefertigt,
der an mehreren Stellen gefalzt wurde. Durch die Falze 16, 17, 18, 22 entsteht
eine Form, die elastisch ist. Ferner ist so eine als Einführhilfe
dienende Einführschräge 20 gebildet,
die die Montage erleichtert. Gegenüberliegend der Einführschräge 20 ist
ein Stützabschnitt 19 angeordnet. Dabei begrenzt
der Stützabschnitt 19 den Federweg der Einführschräge 20.
Durch die beiden Falze 16, 17 ist eine Rastfläche
gebildet, die im montierten Zustand mit einer haushaltsstandgeräteseitigen Rastfläche
eine Rastverbindung bildet. Auch die Befestigungseinrichtungen sind
durch eine weitere Falz 22 gebildet, in diesem Fall durch
einen 90° Falz.
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2 zeigt
ein ähnliches Federelement 14 wie 1,
allerdings sind hier die Befestigungseinrichtungen 24 in
die entgegengesetzte Seite abgebogen.
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Im
montierten Zustand ist die Kippschutzvorrichtung 10 mit
ihrem ersten Ende an einer Wand befestigt. Das zweite Ende der Kippschutzvorrichtung 10 bildet
eine Rastverbindung mit einem Rahmen eines Haushaltsstandgeräts,
bei der die beiden Rastflächen in Eingriff miteinander
stehen. So wird die Tischplatte 20 bzw. deren Innenkante
durch den ersten Falz 16, einen weiteren Winkelfalz 17 und
die dadurch gebildete Haltekante 28 gehalten.
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Die
Rastverbindung kann durch Herunterdrücken der Einführschräge 20 oder
der Haltekante 28 von Hand oder durch ein Werkzeug gelöst
werden.
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Es
wird nun auf die 4 und 5 Bezug genommen.
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Dargestellt
ist eine Rücken- oder Seitenwand 3 eines wasserführenden
Haushaltsgerätes, die in einer Seitenkante eine Ausstanzung
aufweist. So kann ein Federelement aus der Metallzunge 31 gebildet
werden, die bei Bedarf nach außen gebogen werden kann.
Die Darstellungen 4a) und 4b) zeigen die Metallzunge 31 im
nicht nach außen gebogenen Zustand und im für
die Verrastung nach außen gebogenen Zustand. In 5 ist
eine Querschnittsansicht der Rastverbindung mit der Metallzunge 31 und
einem an der Wand 2 befestigen Winkel 32 dargestellt. Die
Rastverbindung kann durch einfaches Gegeneinanderschieben der beiden
Bauteile erreicht werden.
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- 1
- Haushaltsstandgerät
(nicht dargestellt)
- 2
- Stütze,
Wand
- 3
- Rückwand
des Haushalsstandgeräts
- 10
- Kippschutzvorrichtung
- 12
- Tischplatte
- 14
- Federelement
- 16
- Falz
- 17
- Winkelfalz
- 18
- Falz
- 20
- Einführschräge
- 19
- Stützabschnitt
- 22
- Falz
für Befestigungseinrichtung des Federelements
- 24
- Befestigungseinrichtung
- 26
- Ausnehmung
für Befestigungsmittel
- 28
- Haltekante
- 29
- Rastfläche
- 30
- Rastfläche
- 31
- Metallzunge
- 32
- Winkel
- 33
- erster
Befestigungsabschnitt
- 34
- zweiter
Befestigungsabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4699695 [0006]
- - DE 2112465 C2 [0007]
- - DE 8815528 U1 [0008, 0009]
- - EP 1266593 B1 [0009]
- - EP 1172061 A1 [0010]