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Die
Erfindung betrifft einen Gassack für ein Kraftfahrzeug.
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Herkömmliche
Gassäcke,
die zum Schutz von Personen, insbesondere Insassen von Kraftfahrzeugen,
mit Gas aufblasbar sind und vergleichsweise lange Standzeiten aufweisen,
werden in der Regel durch einen aufprallenden Insassen elastisch
verformt, so dass ein Großteil
der durch den Gassack zunächst
gespeicherten Bewegungsenergie jener Person wieder an die Person
zurückgegeben
wird, d. h., die Person oder ein zu schützender Körperteil der Person prallt
von dem Gassack ab.
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Der
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, einen Gassack zu schaffen,
bei dem die im Rückhaltefall
auf eine zu schützende
Person einwirkenden Belastungen reduziert sind.
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Dieses
Problem wird durch einen Gassack mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Danach
ist ein Gassack für
ein Kraftfahrzeug vorgesehen, der zum Schutz einer Person, insbesondere
eines Insassen eines Kraftfahrzeuges, aufblasbar ist, mit einer
Gassackhülle,
die einen Innenraum des Gassackes umgibt, der zum Aufblasen des
Gassackes mit Gas befüllbar
ist, mit einer der zu schützenden
Person zugewandten ersten Seite der Gassackhülle, und einer der ersten Seite
abgewandten zweiten Seite der Gassackhülle, wobei die beiden Seiten
der Gassackhülle
beim Aufblasen des Gassackes entlang einer Ausdehnungsrichtung voneinander
beabstandet werden, mit zumindest einem ersten Aufprallbereich und
einem davon verschiedenen zweiten (möglichen) Aufprallbereich der
ersten Seite der Gassackhülle,
wobei die beiden Aufprallbereiche jeweils dazu eingerichtet und
vorgesehen sind, zum Schutz eines Insassen mit dem Insassen in Kontakt zu
treten, so dass der jeweilige Aufprallbereich beim Aufprallen des
Insassen entlang der Ausdehnungsrichtung zur zweiten Seite der Gassackhülle hin
verlagert wird, und mit zumindest einem Fangband, zum Begrenzen
einer Beabstandung der beiden Aufprallbereiche zur zweiten Seite
der Gassackhülle
entlang der Ausdehnungsrichtung im aufgeblasenen Zustand des Gassackes,
wobei die beiden Aufprallbereiche derart über das Fangband mit der zweiten
Seite der Gassackhülle
zusammenwirken, dass beim Aufprallen der Person auf einen der Aufprallbereiche
der jeweils andere Aufprallbereich entlang der Ausdehnungsrichtung
von der zweiten Seite weg verlagert wird. Oder anders gesagt, beim
Aufprallen der Person wird ein hinter dem einen Aufprallbereich
gelegenes Volumen des Gassackes quer zur Aufprallrichtung der Person,
d. h., entlang der beiden Seiten des Gassackes, zum zweiten Aufprallbereich
hin verschoben. Durch dieses Umlegen des Volumens kann einem Druckanstieg
im Innenraum des Gassackes durch die aufprallende Person entgegengewirkt
werden.
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Beim
Aufprallen der zu schützenden
Person auf einen der beiden Aufprallbereiche wird jener Aufprallbereich
aus einer Anfangsposition zur zweiten Seite hin entgegen der Ausdehnungsrichtung
in eine Endposition verlagert, wobei der jeweils andere Aufprallbereich
aus einer Anfangsposition von der zweiten Seite weg entlang der
Ausdehnungsrichtung in eine Endposition verlagert wird. Hierbei
wirkt das Fangband vorzugsweise derart mit der Gassackhülle zusammen,
dass beide Aufprallbereiche nach dem Aufprallen des Insassen auf
den einen Aufprallbereich in ihrer jeweiligen Endposition verbleiben,
d. h., der Gassack behält
seine durch die aufprallende Person bewirkte Verformung bei, oder
dass beide Aufprallbereiche auf einer Zeitskala in ihre Anfangspositionen
zurückkehren,
die signifikant größer ist
als diejenige Zeitskala auf der der betreffende Aufprallbereich
durch die aufprallende Person zur zweiten Seite der Gassackhülle hin
verlagert worden ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass die zu
schützende
Person nach dem Eintauchen in den Gassack nicht erneut durch den
Gassack in die entgegen gesetzte Richtung beschleunigt wird, d.
h., elastisch vom Gassack abprallt
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Ein
Aufprallbereich zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass er
mit dem Fangband verbunden ist. Zum Aufprallbereich gehört insbesondere derjenige
Punkt der ersten Seite der Gassackhülle, an dem das Fangband angebunden
ist, sowie benachbart zu diesem Anbindungspunkt liegende Bereiche
der ersten Seite der Gassackhülle,
wobei ein solcher Bereich – sofern
eine Person darauf auftrifft – derart
in Richtung auf die zweite Seite verlagert wird, dass der Anbindungspunkt
des betrachteten Aufprallbereichs der zweiten Seite angenähert wird.
Bei mehreren Anbindungspunkten des Fangbandes an der ersten Seite
der Gassackhülle
existieren eine entsprechende Mehrzahl von Aufprallbereichen, wobei immer
diejenigen Punkte der ersten Seite zu einem Aufprallbereich gehören, die
zu dem zugeordneten Anbindungspunkt des Aufprallbereiches einen
geringeren Abstand entlang der ersten Seite aufweisen als zu allen
anderen Anbindungspunkten der anderen Aufprallbereiche. Es besteht
die Möglichkeit,
dass mehrere Aufprallbereiche gleichzeitig getroffen werden.
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Zum
Führen
des Fangbandes ist eine Umlenkeinrichtung vorgesehen, die das Fangband
umlenkt, wobei die Umlenkeinrichtung zumindest einen ersten und
einen zweiten Abschnitt des Fangbandes definiert, die in unterschiedliche
Raumrichtungen verlaufen. Vorzugsweise ist dabei die zweite Seite der
Gassackhülle, über die
sich der Gassack an einem Kraftfahrzeugbereich oder einem eindringenden Objekt
abstützen
kann, über
den ersten Abschnitt des Fangbandes mit dem ersten Aufprallbereich
und über
den zweiten Abschnitt des Fangbandes mit dem zweiten Aufprallbereich
verbunden.
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Das
Fangband ist beweglich durch die Umlenkeinrichtung geführt, d.
h., es ist entlang seiner Erstreckungsrichtung verschieblich in
der Umlenkeinrichtung gelagert, so dass beim Aufprallen der zu schützenden
Person auf den ersten Aufprallbereich der erste Abschnitt des Fangbandes
verkürzt
und der zweite Abschnitt des Fangbandes entsprechend verlängert wird.
Umgekehrt wird beim Aufprallen der zu schützenden Person auf den zweiten
Aufprallbereich der zweite Abschnitt des Fangbandes verkürzt und der
erste Abschnitt des Fangbandes entsprechend verlängert. Oder anders gesagt,
durch den Aufprall der Person wird der betreffende Aufprallbereich,
an den das Fangband angebunden ist, der zweiten Seite des Gassackes
angenähert.
Hierdurch entsteht eine Fangbandlose, die ein Zugeben der Fangbandlänge im Bereich
des anderen Aufprallbereiches (Verlängern des entsprechenden Abschnittes
des Zugbandes) ermöglicht.
Aufgrund des Innendruckes Gassackes (Druck im Innenraum des Gassackes)
wird dabei der andere, durch die Person nicht getroffene Aufprallbereich
entsprechend der Verlängerung
des an den nicht getroffenen Aufprallbereichs angebundenen Abschnittes
des Fangbandes von der zweiten Seite weg verlagert.
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Vorzugsweise
ist das Fangband derart durch die Umlenkeinrichtung geführt, dass
nach dem Aufprallen des Insassen auf einen der beiden Aufprallbereiche
eine Reibung zwischen dem Fangband und der Umlenkeinrichtung wirkt,
so dass das Fangband bezüglich
der Umlenkeinrichtung entweder arretiert wird, d. h., die Aufprallbereiche
verbleiben in ihrer jeweiligen Endposition, oder dass der Durchlauf
des Fangbandes durch die Umlenkeinrichtung (oder ein Umlenkelement
der Umlenkeinrichtung) derart gehemmt ist, dass die Zeitspanne,
während
der die Aufprallbereiche aus der jeweiligen Endpositionen in die jeweilige
Ausgangsposition zurückkehren,
länger
ist als sie diejenige Zeitspanne, während der die Aufprallbereiche
aus ihrer jeweiligen Anfangsposition in die jeweilige Endposition
verlagert wurden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Umlenkeinrichtung durch zumindest ein Umlenkelement
gebildet, das das Fangband in den ersten und den zweiten Abschnitt
unterteilt. Bevorzugt ist das mindestens eine Umlenkelement an der
zweiten Seite der Gassackhülle
festgelegt. Zum Führen
und Umlenken des Fangbandes weist das mindestens eine Umlenkelement
eine in sich geschlossene Schlaufe auf, durch die das Fangband zum
Umlenken des Fangbandes geführt
ist. Ein derartiges Umlenkelement kann beispielsweise durch eine
Lasche, insbesondere aus einem Gewebe, gebildet sein, die vorzugsweise
an einer dem Innenraum des Gassackes zugewandten Innenseite der
ersten oder zweiten Seite der Gassackhülle befestigt ist. Die Befestigung
erfolgt vorzugsweise durch Verkleben, Vernähen oder Verschweißen, so
dass ggf. die Gasdichtigkeit des Gassackes gewährleistet ist.
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Bei
einer Umlenkeinrichtung, die Umlenkelemente mit Schlaufen aufweist,
durch die das Fangband geführt
ist, kann eine Reibung zwischen dem Fangband und den Umlenkelementen
einerseits durch die Wahl geeigneter Materialen für das Fangband
und die Umlenkelemente und andererseits durch die Öffnungsfläche der
Schlaufe bzw. die Stärke
(Dicke) des Fangbandes beeinflusst werden. So kann die Reibung zwischen
dem Fangband und einem Umlenkelement erhöht werden, indem die Schlaufe
des Umlenkelementes das Fangband, das in der Schlaufe gleitet, eng
umgreift. Bei loser Umgreifen kann die Reibung entsprechend niedriger sein.
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Vorzugsweise
ist das mindestens eine Fangband flächig, streifenförmig ausgebildet
und weist dementsprechend zwei einander abweisende Seiten auf. Das
Fangband kann wie der Gassack aus einem Gewebe (z. B. Nylon) bestehen,
wobei eine der beiden Seiten vorzugsweise eine Beschichtung aufweist (z.
B. Silikon). Ein schlaufenförmiges
Umlenkelement kann ebenfalls aus einem derartigen Material bestehen.
Die Reibung zwischen dem Fangband und einem solchen Umlenkelement
ist dann davon abhängig,
welche Seiten des Fangbandes und des schlaufenförmigen Umlenkelementes aufeinander
gleiten. Insbesondere wenn zwei silikonisierte Seiten aufeinander
gleiten, wirkt eine vergleichsweise große Haftreibung zwischen dem
Umlenkelement und dem Fangband. Die Reibung kann beim Verlagern
des Fangbandes auch erhöht
werden, indem z. B. die Kontaktflächen, über die das Fangband und das
Umlenkelement einander berühren,
beim Gleiten des Fangbandes in dem Umlenkelement aufgeraut werden,
so dass nach dem Verlagern der Aufprallbereiche in deren jeweilige
Endposition eine erhöhte
Reibung zwischen dem Fangband und jenem Umlenkelement bewirkt, dass
die Aufprallbereiche – wie
vorstehend beschrieben – in
ihrer jeweiligen Endposition verbleiben oder deutlich langsamer
in ihre jeweilige Anfangsposition zurück verlagert werden.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung weist die Umlenkeinrichtung
eine Mehrzahl an Umlenkelementen auf, die das Fangband führen und
jeweils umlenken, so dass das Fangband zumindest einmal zwischen
der ersten und der zweiten Seite der Gassackhülle hin und her verläuft.
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In
einem Ausführungsbeispiel
ist die Umlenkeinrichtung durch ein erstes und ein zweites Umlenkelement
gebildet, die zueinander beabstandet an der zweiten Seite der Gassackhülle festgelegt
sind.
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Bei
einem Seitengassack, der sich im aufgeblasenen Zustand entlang einer
durch die vertikale und die horizontale Fahrzeugachse aufgespannten Ebene
erstreckt, liegen sich die beiden Umlenkelemente – bezogen
auf jenen in ein Kraftfahrzeug eingebauten Zustand des Seitengassackes – vorzugsweise
entlang der Fahrzeuglängsachse
gegenüber. Vorzugsweise überdeckt
ein solcher Seitengassack zumindest die Fenster einer seitlichen
Kraftfahrzeugkarosserie und dient zumindest zum Schutz des Kopfbereiches
eines Insassen des Kraftfahrzeuges.
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Ausgehend
vom ersten Aufprallbereich wird das Fangband durch die beiden Umlenkelemente
geführt
und läuft
ausgehend vom zweiten Umlenkelement zum zweiten Aufprallbereich
der ersten Seite der Gassackhülle.
D. h., die beiden Umlenkelemente unterteilen das Fangband in den
ersten Abschnitt, den zweiten Abschnitt und einen den ersten mit
dem zweiten Abschnitt verbindenden mittleren Abschnitt, wobei der
erste Abschnitt vom ersten Aufprallbereich zum ersten Umlenkelement,
der mittlere Abschnitt vom ersten Umlenkelement entlang der zweiten
Seite zum zweiten Umlenkelement und der zweite Abschnitt vom zweiten
Umlenkelement zum zweiten Aufprallbereich verläuft. Bei einem Seitengassack verläuft der
mittlere Abschnitt des Fangbandes somit bevorzugt entlang der Fahrzeuglängsachse.
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Allerdings
besteht auch die Möglichkeit,
dass in der vorstehenden Ausführungsform
beide Umlenkelemente an der ersten Seite angeordnet sind. In diesem
Fall ist das Fangband fest mit der zweiten Seite der Gassackhülle verbunden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird die Umlenkeinrichtung durch ein erstes und ein zweites an der
zweiten Seite festgelegtes Umlenkelement sowie ein drittes und ein
viertes an der ersten Seite festgelegtes Umlenkelement gebildet.
Bei einem Gassack in Form eines Seitengassackes liegen sich dabei
das erste und das zweite Umlenkelement paarweise entlang der Fahrzeuglängsachse
gegenüber, ebenso
wie das dritte und das vierte Umlenkelement.
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Diese
Umlenkelemente unterteilen das Fangband wiederum in den ersten Abschnitt
und den zweiten Abschnitt sowie in einen den ersten mit dem zweiten
Abschnitt verbindenden mittleren Abschnitt, wobei der erste Abschnitt
vom ersten Aufprallbereich zum ersten Umlenkelement und der zweite
Abschnitt vom vierten Umlenkelement zur zweiten Seite verläuft. Vorzugsweise
ist der zweite Abschnitt des Fangbandes über das vierte Umlenkelement
mit dem zweiten Aufprallbereich verbunden.
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Der
mittlere Abschnitt verläuft
ausgehend vom ersten Umlenkelement entlang der zweiten Seite zum
zweiten Umlenkelement, und zwar vorzugsweise entlang der Fahrzeuglängsachse,
und sodann vom zweiten Umlenkelement zum dritten Umlenkelement (vorzugsweise
entlang der Fahrzeugquerachse) und hiernach vom dritten Umlenkelement
entlang der ersten Seite zum vierten Umlenkelement, und zwar wiederum
vorzugsweise entlang der Fahrzeuglängsachse. Der mittlere Abschnitt
weist also entlang einer durch die Fahrzeuglängsachse und die Fahrzeugquerachse
aufgespannten Ebene vorzugsweise einen stufenförmigen Verlauf auf, wobei sich bevorzugt
das zweite und das dritte Umlenkelement entlang der Ausdehnungsrichtung,
die bei einem Gassack in Form eines Seitengassackes vorzugsweise
parallel zur Fahrzeugquerachse orientiert ist, einander gegenüberliegen.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel weist
das Fangband in der besagten, durch die Fahrzeuglängsachse
und die Fahrzeugquerachse aufgespannten Ebene einen Zick-Zack-förmigen Verlauf auf.
Hierbei verläuft
der erste Abschnitt vom ersten Aufprallbereich der ersten Seite
der Gassackhülle zum
an der zweiten Seite festgelegten ersten Umlenkelement. Von dort
verläuft
der mittlere Abschnitt des Fangbandes zum dritten Umlenkelement,
welches wiederum an der ersten Seite der Gassackhülle festgelegt
ist und sodann vom dritten Umlenkelement zum zweiten Umlenkelement,
das an der zweiten Seite der Gassackhülle festgelegt ist. Hiernach
verläuft
der mittlere Abschnitt des Fangbandes vom zweiten Umlenkelement
zum an der ersten Seite der Gassackhülle festgelegten vierten Umlenkelement. Der
zweite Abschnitt verläuft
schließlich
vom vierten Umlenkelement, über
das er mit dem zweiten Aufprallbereich verbunden ist, zur zweiten
Seite der Gassackhülle
und ist dort an der Gassackhülle
festgelegt. Vorzugsweise wird das Fangband an den Umlenkelementen
jeweils um den gleichen Winkel umgelenkt.
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Im
Falle von vier Umlenkelementen, also sowohl beim oben beschriebenen
stufenförmigen
als auch beim Zick-Zack-Verlauf des mittleren Abschnittes, ist der
mittlere Abschnitt des Fangbandes über das an der zweiten Seite
vorgesehne dritte Umlenkelement mit einem dritten Aufprallbereich
der ersten Seite der Gassackhülle
verbunden (d. h., das dritte Umlenkelement ist vom Innenraum des
Gassackes her mit einem dritten Aufprallbereich der ersten Seite der
Gassackhülle
verbunden), wobei der dritte Aufprallbereich zwischen dem ersten
und dem zweiten Aufprallbereich angeordnet ist.
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Bei
einem Gassack in Form eines Seitengassackes sind die drei Aufprallbereiche
entlang der Fahrzeuglängsachse
nebeneinander an der ersten Seite der Gassackhülle angeordnet, wobei der dritte Aufprallbereich
entlang der Fahrzeuglängsachse zwischen
dem ersten und dem zweiten Aufprallbereich angeordnet ist. D. h.,
der erste und der zweite Aufprallbereich grenzen jeweils an den
dritten Aufprallbereich an.
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Für den Fall,
dass der zu schützende
Insasse auf den dritten Aufprallbereich auftrifft, wird der mittlere
Abschnitt des Fangbandes zugunsten des ersten und des zweiten Abschnittes
des Fangbandes verkürzt,
wobei der erste und der zweite Abschnitt entsprechend verlängert werden.
Hierdurch werden der erste und der zweite Aufprallbereich von der zweiten
Seite des Gassackes weg verlagert.
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Es
besteht natürlich
auch die Möglichkeit, dass
im Falle eines Auftreffens des zu schützenden Insassen auf den mittleren
Aufprallbereich der mittlere Abschnitt des Fangbandes lediglich
zugunsten des ersten oder des zweiten Abschnittes verkürzt wird,
wobei der erste oder der zweite Abschnitt entsprechend verlängert wird.
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Für den Fall,
dass der erste oder der zweite Aufprallbereich des entfalteten Gassackes
durch einen Insassen getroffen wird, so werden entsprechend der
zweite und dritte Aufprallbereich bzw. der erste und dritte Aufprallbereich
von der zweiten Seite der Gassackhülle weg verlagert. Aneinander
angrenzende Aufprallbereiche verhalten sich also vorzugsweise als
ein einheitlicher Aufprallbereich. Werden zwei Aufprallbereiche
gleichzeitig getroffen, so wird nur ein (nicht getroffener) Aufprallbereich
von der zweiten Seite wegverlagert.
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Generell
kann die Zahl der Aufprallbereiche erhöht werden, indem an der ersten
Seite der Gassackhülle
eine entsprechende Mehrzahl an Umlenkelementen bzw. Anbindungspunkten
vorgesehen werden. Entscheidend ist dabei, dass das Fangband sich
im Innenraum des Gassackes zwischen den beiden Seiten hin und her
erstreckt, wobei es zumindest einmal an der zweiten Seite der Gassackhülle umgelenkt
wird. Beliebige Verlaufsarten der die beiden Seiten der Gassackhülle verbindenden
Abschnitte des Fangbandes sind darüber hinaus denkbar, insbesondere
(bezogen auf einen Einbauzustand eines Seitengassackes) können sich
jene Abschnitte entlang der Horizontalen erstrecken, wobei sie auch
eine Neigung gegenüber
der Horizontalen (Fahrzeuglängsachse)
aufweisen können
oder sogar entlang der Vertikalen (vertikale Fahrzeugachse) verlaufen
können.
Wichtig ist, dass bei einem Seitengassack zumindest zwei Anbindungspunkte
des Fangbandes an der ersten Seite der Gassackhülle vorgesehen sind, die zueinander
beabstandet sind, so dass zumindest zwei ggf. entlang der Fahrzeuglängsachse
oder entlang der vertikalen Fahrzeugachse nebeneinander angeordnete
Aufprallbereiche vorhanden sind.
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Bei
den vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Gassäcken kann das Verhältnis des durch
den aufprallenden Insassen verdrängten
Volumens zu dem freigegebenen Volumen vielseitig variiert werden,
insbesondere durch Variation der Fangbandlänge, der voreingestellten Kammerdicke
(voreingestellter Abstand der beiden Seiten der Gassackhülle entlang
der Ausdehnungsrichtung), des Abstandes der Bandanbindungspunkte
(in Form von Umlenkelementen oder festen Verbindungen zwischen Fangband
und Gassackhülle)
untereinander, des Fangbandverlaufes im Innenraum des Gassackes
sowie durch Variation der Position des Fangbandes im Innenraum des
Gassackes.
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Bevorzugt
verläuft
die Ausdehnungsrichtung des Gassackes, entlang der sich die beiden
Seiten des Gassackes beim Aufblasen voneinander entfernen – bezogen
auf einen in ein Kraftfahrzeug bestimmungsgemäß eingebauten Zustand des Gassackes – parallel
zur Fahrzeugquerachse y. D. h., bei dem Gassack handelt es sich
bevorzugt um einen Seitengassack, vorzugsweise Kopfschutzseitengassack. Im
Rückhaltefall
trifft ein zu schützender
Insassen somit vorzugsweise entgegen der Ausdehnungsrichtung auf
einen der Aufprallbereiche des Gassackes auf.
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In
einer Variante der Erfindung, insbesondere bei einem bestimmungsgemäß in einem
Kraftfahrzeug angeordneten und entfalteten Gassack in Form eines
Seitengassackes, erstreckt sich das Fangband entlang der Fahrzeuglängsachse
x, wobei es zumindest einmal zwischen den beiden Seiten der Gassackhülle hin
und her läuft,
d. h., es erstreckt sich immer auch entlang der Fahrzeugquerachse.
Alternativ hierzu kann sich das Fangband auch entlang der vertikalen
Fahrzeugachse erstrecken oder eine Neigung gegenüber der Fahrzeuglängsachse
aufweisen.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung sind zwei Fangbänder (oder
mehrere Fangbänder
vorgesehen), wobei das weitere Fangband ebenfalls zum Begrenzen
des Abstandes zweier voneinander verschiedener Aufprallbereiche
von der zweiten Seite der Gassackhülle entlang der Ausdehnungsrichtung vorgesehen
ist. Dabei sind die beiden Aufprallbereiche über das weitere Fangband mit
der zweiten Seite der Gassackhülle
verbunden, wobei das weitere Fangband derart im Innenraum des Gassackes
geführt
ist, dass beim Aufprallen einer Person auf einen der Aufprallbereiche
der jeweils andere Aufprallbereich entlang der Ausdehnungsrichtung
von der zweiten Seite weg verlagert wird. Bei den durch das weitere
Fangband miteinander verbundenen Aufprallseiten kann es sich um
den ersten und den zweiten Aufprallbereich handeln oder um zwei
hiervon verschiedene Aufprallbereiche.
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Das
weitere Fangband erstreckt sich im Innenraum des Gassackes vorzugsweise
beabstandet zu dem einen Fangband, kann dieses aber auch abschnittsweise
berühren.
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In
einer Variante der Erfindung erstreckt sich das weitere Fangband
entlang des einen Fangbandes. In einer weiteren Ausführungsform
verläuft
es schräg
oder quer zu dem einen Fangband. Dabei kann das weitere Fangband
das eine Fangband kreuzen.
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Die
dargestellten Merkmale und Vorteile der Erfindung sollen anhand
der nachfolgenden Figurenbeschreibungen von Ausführungsbeispielen verdeutlicht
werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Gassackes mit einem Fangband,
das durch zwei an der Gassackhülle
vorgesehene Umlenkelemente geführt
ist, wobei jene Umlenkelemente an einer dem zu schützenden
Insassen abgewandten zweiten Seite der Gassackhülle festgelegt sind;
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2 eine
schematische Schnittansicht eines Details des in der 1 dargestellten
Gassackes;
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3–5 eine
schematische Schnittansicht eines Insassen eines Kraftfahrzeuges,
der in einen Aufprallbereich des in den in den 1 und 2 zwei
gezeigten Gassackes eintaucht;
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6 eine
schematische Schnittansicht einer Abwandlung des in den 1 bis 5 gezeigten
Gassackes;
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7 eine
schematische Schnittansicht einer weiteren Abwandlung des in den 1 bis 5 gezeigten
Gassackes;
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8 eine
schematische Schnittansicht einer Abwandlung des in der 7 gezeigten
Gassackes;
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9 eine
schematische Schnittansicht eines Gassack in Form eines mehrreihigen
Seitengassackes;
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10 eine
schematische Schnittansicht einer Abwandlung des in der 1 gezeigten
Gassackes;
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11 eine
weitere schematische Schnittansicht des in der 1 gezeigten
Gassackes;
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12 eine
weitere schematische Schnittansicht des in der 8 gezeigten
Gassackes; und
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13A–13F schematische Draufsichten auf die ersten Seiten
erfindungsgemäßer Gassäcke in Form
von Seitengassäcken
sowie den schematischen Verlauf darin erstreckter Fangbänder.
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1 zeigt
im Zusammenhang mit den 2 bis 5 einen
Gassack G in Form eines Seitengassackes, der dazu eingerichtet und
vorgesehen ist, sich zum Schutz eines Insassen P eines Kraftfahrzeuges
im Innenraum des Kraftfahrzeuges vor einem seitlichen Karosseriebereich
zu erstrecken, so dass zumindest der Kopf des Insassen P durch den entfalteten
Gassack G aufgefangen werden kann. So kann sich der Gassack G beispielsweise
vor den Fenstern zweier seitlicher Kraftfahrzeugtüren erstrecken.
Vorzugsweise erfolgt die Entfaltung des Gassackes G von einem Dachholm
des Kraftfahrzeuges her oder aus einer Fahrzeugtür, insbesondere einer Fahrzeugtürbrüstung, heraus.
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Im
entfalteten Zustand erstreckt sich der Gassack G vorhangartig entlang
einer Erstreckungsebene, die durch die Fahrzeuglängsachse x und die vertikale
Fahrzeugachse z des Kraftfahrzeuges aufgespannt wird. Dabei kann
der Gassack G eine dem seitlichen Karosseriebereich eigene Krümmung aufweisen.
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Der
Gassack G weist eine Gassackhülle
H auf, die einen mit Gas befüllbaren
Innenraum I des Gassackes G definiert und umgibt. Dieser Innenraum I
des Gassackes G ist zum Aufblasen des Gassackes G mit Gas befüllbar, das
durch einen Gasgenerator freisetzbar ist. Der Gasgenerator kann
dabei im Innenraum I der Gassackhülle H angeordnet sein oder außerhalb
der Gassackhülle
H, wobei das Gas mittels einer geeigneten Zuleitung vom Gasgenerator
in den Innenraum I der Gassackhülle
H transportiert wird.
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Die
Gassackhülle
H weist eine erste Seite S auf, die in einem entfalteten Zustand
des (bestimmungsgemäß in ein
Kraftfahrzeug eingebauten) Gassackes G einem zu schützenden
Insassen P zugewandt ist und sich entlang der besagten Erstreckungsebene
des Gassackes G erstreckt.
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Des
Weiteren weist die Gassackhülle
H eine zweite Seite S' auf,
die sich im entfalteten Zustand des Gassackes G ebenfalls entlang
der besagten Erstreckungsebene des Gassackes G erstreckt, und die
der ersten Seite S der Gassackhülle
H abgewandt ist.
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Die
beiden Seiten S, S' der
Gassackhülle
H können
durch je ein Gassackteil des Gassackes G gebildet sein, die entlang
ihrer umlaufenden äußeren Ränder 1, 2 zum
Ausbilden der Gassackhülle
H miteinander verbunden sind. Es ist auch möglich, dass die beiden Seiten
S, S' durch ein
einzelnes Gassackteil gebildet sind, das entlang einer Klappachse
aufeinander geklappt ist, so dass sich die beiden Seiten S, S' der Gassackhülle H ergeben.
Des Weiteren können
die beiden Seiten S, S' der Gassackhülle H jeweils
auch aus mehreren Gassackteilen zusammengesetzt sein. Vorzugsweise
ist die Gassackhülle H
gasdicht ausgebildet, so dass der Gassack G eine vergleichsweise
lange Standzeit aufweist und somit als Überrollschutz Verwendung finden
kann.
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Vor
dem Entfalten des Gassackes G liegen die beiden Seiten S, S' zunächst aneinander
an und sind in der Regel zum Kompaktifizieren des Gassackes G geeignet
gefaltet, so dass der Gassack vor dem Aufblasen einen möglichst
geringen Bauraum einnimmt.
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Beim
Aufblasen des Gassackes G im Rückhaltefall
wird die Gassackhülle
H entfaltet, wobei die beiden Seiten S, S' des Gassackes G entlang einer Ausdehnungsrichtung
R, die vorliegend parallel zur Fahrzeugquerachse y verläuft, infolge
des sich im Innenraum I des Gassackes G einstellenden Gasdruckes
voneinander beabstandet werden.
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Um
diese Beabstandung entlang der Ausdehnungsrichtung R zu begrenzen,
so dass der Seitengassack G eine vorhangartige Geometrie einnimmt,
ist im Innenraum I der Gassackhülle
H ein Fangband B vorgesehen, das mit einem ersten freien Ende 3 vom
Innenraum I der Gassackhülle
H her an der ersten Seite S der Gassackhülle H festgelegt ist und von
dort entgegen der Ausdehnungsrichtung R zur zweiten Seite S' der Gassackhülle H verläuft, wo es
durch ein erstes Umlenkelement 11 in Form einer Schlaufe
geführt
ist. Von dem ersten Umlenkelement 11 verläuft das
Fangband B entlang der Fahrzeuglängsachse
x (in Geradeausfahrtrichtung) zu einem zweiten, an der zweiten Seite
S' festgelegten Umlenkelement 12 in
Form einer Schlaufe, das das Fangband B erneut umlenkt, so dass
es entlang der Ausdehnungsrichtung R zur ersten Seite S der Gassackhülle H zurück verläuft, an
der es über
ein freies Ende 4 des Fangbandes B festgelegt ist. Die
beiden Umlenkelemente 11 und 12 unterteilen das
Fangband B also in einen ersten Abschnitt 20, der sich
von der ersten Seite S zum ersten Umlenkelement 11 erstreckt
sowie in einen zweiten Abschnitt 21, der sich vom zweiten
Umlenkelement 12 zur ersten Seite S erstreckt, wobei diese
beiden Abschnitte 20, 21 über einen mittleren Abschnitt 22 miteinander
verbunden sind, der sich zwischen den beiden Umlenkelementen 11, 12 entlang
der Fahrzeuglängsachse
x erstreckt (bezogen auf einen aufgeblasenen, in ein Kraftfahrzeug
bestimmungsgemäß eingebauten
Zustand des Gassackes G).
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Die
Umlenkelemente 11, 12 werden vorzugsweise durch
streifenförmige
Elemente aus einem vorzugsweise flexiblen Material gebildet, mit
je zwei einander gegenüberliegenden
freien Endabschnitten 12a, über die Sie mit der Gassackhülle H verbunden sind, beispielsweise
mittels einer Klebeverbindung, so dass sich jeweils ein schlaufenförmiges Umlenkelement 11, 12 ergibt.
Die nachfolgend beschriebenen weiteren Umlenkelemente können auf
die gleiche Weise aufgebaut sein.
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Das
Fangband B wird durch die Umlenkelemente 11, 12 beweglich
geführt,
so dass das Fangband B in den Umlenkelementen 11, 12 entlang
seiner Erstreckungsrichtung verschieblich gelagert ist. Durch eine
derartige Verschiebung können
daher die Längen
der Abschnitte 20, 21, 22 des Fangbandes
B variieren.
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Aufgrund
des mittleren, entlang der Fahrzeuglängsachse x erstreckten Abschnittes 22 des Fangbandes
B, sowie des entlang der Ausdehnungsrichtung R erstreckten Verlaufes
des ersten und des zweiten Abschnittes 20, 21 des
Fangbandes B sind die beiden freien Enden 3, 4 des
Fangband B entlang der Fahrzeuglängsachse
x zueinander beabstandet vom Innenraum I der Gassackhülle H her
an der ersten Seite S der Gassackhülle H festgelegt (vorzugsweise
durch eine Klebeverbindung). Die freien Enden 3, 4 des
Fangbandes B definieren dabei Aufprallbereiche A, A' der ersten Seite
S der Gassackhülle
H, und zwar einen ersten Aufprallbereich A, an dem der erste Abschnitt 20 des
Fangbandes B über
sein freies Ende 3 festgelegt ist und einen zweiten Aufprallbereich
A', an dem der zweite
Abschnitt 21 des Fangbandes B über sein freies Ende 4 befestigt
ist. Die beiden Aufprallbereiche A, A' grenzen entlang der Fahrzeuglängsachse
x aneinander an.
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Die
Aufprallbereiche A, A'' treten im Rückhaltefall
mit dem Insassen P in Kontakt, um diesen aufzufangen. Hierbei werden
Sie entgegen der Ausdehnungsrichtung R zur zweiten Seite S' der Gassackhülle H hin
verlagert. Dieser Vorgang ist in den 3 bis 5 anhand
des zweiten Aufprallbereiches A' dargestellt.
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Prallt
der zu schützende
Insasse P gemäß 3 entgegen
der Ausdehnungsrichtung R gegen den zweiten Aufprallbereich A' des aufgeblasenen Gassack
G wird jener Aufprallbereich A' einschließlich des
daran festgelegten freien Endes 4 des zweiten Abschnittes 21 des
Fangbandes B aus seiner Anfangsposition in eine näher an der
zweiten Seite S' gelegene
Endposition verlagert. Hierbei wird der zweite Abschnitt 21 des
Fangbandes B gemäß 4 verkürzt, wobei
ein entsprechender Teil jenes zweiten Abschnittes 21 durch
das zweite Umlenkelement 12 gleitet. Hierdurch wird zunächst der
mittlere Abschnitt 22 des Fangbandes B verlängert, wobei
der mittlere Abschnitt 22 eine Lose ausbildet.
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Durch
die durch den Aufprall erzeugte instantane Erhöhung des Innendruckes des Gassackes
G wird über
den ersten Aufprallbereich A eine entlang der Ausdehnungsrichtung
R wirkende Kraft in den ersten Abschnitt 20 des Fangbandes
B eingeleitet, die die Lose aus dem mittleren Abschnitt 22 herauszieht,
so dass der erste Abschnitt 20 entsprechend verlängert wird,
d. h. ein Teil des mittleren Abschnittes 22 wird durch
das erste Umlenkelement 11 hindurch gezogen, so dass der
erste Abschnitt 20 entsprechend verlängert wird. Dies führt zu einer
Verlagerung des ersten Aufprallbereiches A aus einer Anfangsposition
in eine Endposition, in der der erste Aufprallbereich A eine der
Verlängerung
des ersten Abschnittes 20 entsprechende größere Beabstandung
zur zweiten Seite S' der
Gassackhülle
H aufweist (vgl. 5).
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Die
Reibung zwischen dem Fangband B und den Umlenkelementen 11, 12 ist
so beschaffen, dass beide Aufprallbereiche A, A' in ihrer jeweiligen Endposition dauerhaft
verbleiben oder in ihrer Rückbewegung
zur jeweiligen Anfangsposition gehemmt werden. Hierdurch wird einerseits
der Innendruck des Gassackes G im Wesentlichen konstant gehalten und
andererseits die Bewegungsenergie des Insassen P absorbiert, so
dass dieser nach dem Aufprallen nicht von der ersten Seite S der
Gassackhülle
H zurückgeschleudert
wird. Ggf. wird die die Rückbewegung
hemmende Reibung erst durch die Verlagerung der Aufprallbereiche
(A, A') in die jeweilige
Endposition bereitgestellt, beispielsweise durch eine Änderung
der Materialeigenschaften des Fangbandes B oder der Umlenkelemente 11, 12 beim
Gleiten des Fangbandes B in jenen Umlenkelementen.
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Natürlich muss
ein Aufprallbereich A, A' bzw. nicht
zentral durch einen zu schützenden
Insassen getroffen werden, um den betreffenden Aufprallbereich A,
A' zur zweiten Seite
S' der Gassackhülle H hin
zu verlagern, sondern der Insasse P kann hierzu auch abseits eines
Anbindungspunktes zwischen einem freien Ende 3, 4 des
Fangbandes B (oder einem sonstigen Abschnitt des Fangbandes B) und
der ersten Seite des Gassackhülle
H auftreffen, wie in den 11 und 12 dargestellt
ist.
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10 zeigt
eine Abwandlung des in den 1 bis 5 dargestellten
Gassackes, bei der die Anordnung des Fangbandes B bezüglich der z-x-Ebene
gespiegelt ist, d. h., die beiden Umlenkelemente 11, 12 sind
an der ersten Seite S angeordnet und die beiden freien Enden 3, 4 des
Fangbandes B sind an der zweiten Seite S' festgelegt. Im Rückhaltefall werden die Aufprallbereich
A, A', an denen
nunmehr die Umlenkelemente 11, 12 festgelegt sind, analog
den 3 bis 5 verlagert.
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9 zeigt
eine weitere Abwandlung des in den 1 bis 5 gezeigten
Gassackes G, und zwar einen mehrreihig aufgebauten Gassack G. D. h.,
der Gassack G erstreckt sich entlang der Fahrzeuglängsachse
x von einer vorderen Sitzreihe zu einer hinteren Sitzreihe und weist
zwei gasleitend miteinander verbundene Teile G', G'' auf, die jeweils
wie der in den 1 bis 5 dargestellte
Gassack G aufgebaut sind. Jeder dieser Teile G', G'' ist einer von zwei
entlang der Fahrzeugquerachse y erstreckten Sitzreihen des eines
Kraftfahrzeuges zugeordnet, wobei sich der – bezogen auf die Geradeausfahrtrichtung – vordere
Teil G' vor einem
Fenster einer vorderen seitlichen Kraftfahrzeugtür und der hintere Teil G'' vor einem Fenster einer hinteren seitlichen
Kraftfahrzeugtür
des Kraftfahrzeuges erstreckt. Ein die beiden Teile G', G'' gasleitend miteinander verbindende
Verbindungsbereich V erstreckt sich benachbart zu einer B-Säule des
Kraftfahrzeuges und führt
vorzugsweise nur in einem – bezogen
auf die vertikale Fahrzeugachse z – oberen Bereich V' Gas, während in
einem unteren Bereich des Verbindungsabschnittes V die beiden Seiten
S, S' des mehrreihigen
Gassackes G eng aneinander anliegen. Alternativ hierzu kann der
Gassack G in jenem unteren Bereich des Verbindungsabschnittes V
lediglich einlagig aufgebaut sein.
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Die
Teile G' und G'' des Gassackes G verhalten sich bei
einem Aufprall eines Insassen P einer Sitzreihe jeweils wie in den 3 bis 5 dargestellt.
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6 zeigt
eine Abwandlung des in den 1 bis 5 gezeigten
Gassackes G, wobei der Gassack G gemäß 6 im Unterschied
zu dem in den 1 bis 5 gezeigten
Gassack G lediglich ein Umlenkelement 11 aufweist, das
entlang der Fahrzeuglängsachse
x zwischen den freien Enden 3, 4 des Fangbandes
B an der ersten Seite S der Gassackhülle H festgelegt ist. Da lediglich
ein Umlenkelement 11 vorgesehen ist, ist kein mittlerer
Abschnitt 22 des Fangbandes B vorhanden; das Umlenkelement 11 unterteilt
das Fangband B lediglich in einen ersten und einen damit verbundenen
zweiten Abschnitt 20, 21.
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Dabei
verläuft
der erste Abschnitt 20 ausgehend vom ersten Aufprallbereich
A schräg
gegenüber
der Fahrzeugquerachse y zum Umlenkelement 11. Von dort
verläuft
der zweite Abschnitt 21 ebenfalls schräg gegenüber der Fahrzeugquerachse y
zum zweiten Aufprallbereich A'.
Durch den schrägen
Verlauf beider Abschnitte 20, 21 können die
beiden freien Enden 3, 4 des Fangbandes wiederum
entlang der Fahrzeuglängsachse
x beabstandet zueinander an der ersten Seite S (am jeweiligen Aufprallbereich A,
A') befestigt werden.
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Die
Funktionsweise des in der 6 dargestellten
Gassackes G gleicht der Funktionsweise des in den 1 bis 5 dargestellten
Gassackes G, mit dem einzigen Unterschied, dass die Verkürzung des
zweiten Abschnitts 21 beim Aufprallen des Insassen P auf
den zweiten Aufprallbereich A' direkt
dem ersten Abschnitt 20 des Fangbandes B als Verlängerung
zugegeben wird und umgekehrt.
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Die 7 zeigt
eine Abwandlung des in den 1 bis 5 gezeigten
Gassackes G, bei dem die Umlenkeinrichtung 10 mehrere Umlenkelemente 11, 12, 13, 14 aufweist.
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Hierbei
wird das Fangband B nicht wie in den 2 bis 5 vom
zweiten Umlenkelement 12 kommend an der ersten Seite S
festgelegt, sondern dort erneut mittels eines dritten Umlenkelementes 13 umgelenkt,
so dass es entlang der Fahrzeuglängsachse
x zu einem vierten Umlenkelement 14 verläuft, von
wo aus das Fangband B entgegen der Ausdehnungsrichtung R zur zweiten
Seite S der Gassackhülle
H verläuft,
an der es über
sein freies Ende 4 festgelegt ist.
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Die
Umlenkelemente 11, 12, 13, 14 unterteilen
den Gassack G also wiederum in einen ersten und einen zweiten Abschnitt 20, 21,
die über
einen mittleren Abschnitt 22 miteinander verbunden sind. Hierbei
erstreckt sich der erste Abschnitt 21 vom ersten Aufprallbereich
A der ersten Seite S entgegen der Ausdehnungsrichtung R zum ersten
Umlenkelement 11. Der mittlere Abschnitt 22 erstreckt
sich innerhalb der aus vier Umlenkelementen 11, 12, 13, 14 bestehenden
Umlenkeinrichtung 10, d. h., vom ersten Umlenkelement 11 entlang
der Fahrzeuglängsachse
x zum zweiten Umlenkelement 12, von dort entlang der Ausdehnungsrichtung
R durch den Innenraum I zum dritten Umlenkelement 13, das
an der ersten Seite S festgelegt ist und vom dritten Umlenkelement 13 entlang
der Fahrzeuglängsachse
x zum vierten Umlenkelement 14, von wo aus der zweite Abschnitt 21 des Fangbandes
B entgegen der Ausdehnungsrichtung R zur zweiten Seite S' der Gassackhülle H verläuft. Dieser
Verlauf des Fangbandes B lässt
sich beliebig fortsetzen.
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Da über das
dritte Umlenkelement 13 ein weiterer Anbindungspunkt zwischen
dem Fangband B und der ersten Seite S besteht, definiert jener Anbindungspunkt
einen dritten Aufprallbereich A'', der entlang der
Fahrzeuglängsachse
x zwischen dem ersten und dem zweiten Aufprallbereich A, A' angeordnet ist.
Für den
Fall, dass jener mittlere, dritte Aufprallbereich A'' vom zu schützenden Insassen P beaufschlagt
wird, werden die beiden übrigen
Aufprallbereiche A, A' wie
vorstehend beschrieben von der zweiten Seite S' der Gassackhülle H weg verlagert, da eine
Verkürzung
des mittleren Abschnittes 22 durch einen auf den dritten
Aufprallbereich A'' aufprallenden Insassen
P eine Verlängerung
des ersten und des zweiten Abschnittes 20, 21 bedeuten.
Werden weitere derartige Anbindungspunkte an der ersten Seite S' bereitgestellt,
erhöht
sich die Zahl der Aufprallbereiche entsprechend.
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8 zeigt
eine Abwandlung des in der 7 gezeigten
Gassackes G, der ebenfalls vier Umlenkelemente 11, 12, 13 14 aufweist.
Davon sind das erste und das zweite Umlenkelement 11, 12 an der
zweiten Seite S' der
Gassackhülle
H vorgesehen, so dass sie sich entlang der Fahrzeuglängsachse
x gegenüberliegen.
Das dritte und das vierte Umlenkelement 13, 14 sind
jeweils an der ersten Seite S der Gassackhülle H vorgesehen, wobei sie
sich ebenfalls entlang der Fahrzeuglängsachse x einander gegenüberliegen.
Die an der ersten und der zweiten Seite S, S' vorgesehenen Umlenkelemente 11, 12, 13, 14 sind dabei
entlang der Fahrzeuglängsachse
x zueinander versetzt angeordnet, so dass sich insgesamt ein Zick-Zack-Verlauf
des Fangbandes gegenüber
dem stufenartigen Verlauf der 7 ergibt.
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Dabei
verläuft
der erste Abschnitt 21 des Fangbandes B gegenüber der
Fahrzeugquerachse y geneigt vom ersten Aufprallbereich A zum ersten,
an der zweiten Seite S' festgelegten
Umlenkelement 11, von wo aus das Fangband B in Form des
mittleren Abschnittes 22 gegenüber der Fahrzeugquerachse y geneigt
zur ersten Seite S verläuft,
und zwar zum dritten Umlenkelement 13, das am dritten Aufprallbereich
A'' festgelegt ist,
so dass der erste Aufprallbereich A und der dritte Aufprallbereich
A'' entlang der Fahrzeuglängsachse
x aneinander angrenzen. Vom dritten Umlenkelement 13 verläuft der
mittlere Abschnitt 22 des Fangbandes B zurück zur zweiten
Seite S' (wiederum
geneigt zur Fahrzeugquerachse y), wo er durch das zweite Umlenkelement 12 umgelenkt wird
und schräg
zur Fahrzeugquerachse y zum zweiten Aufprallbereich A'' verläuft, an dem er mittels des vierten
Umlenkelementes 14 in den zweiten Abschnitt 21 umgelenkt
wird, der den zweiten Aufprallbereich A' mit der zweiten Seite S' der Gassackhülle H verbindet.
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Vorzugsweise
wird das Fangband B entlang seines Verlaufes im Innenraum I der
Gassackhülle
H mit Vorzug spiegelsymmetrisch zur Ausdehnungsrichtung R (bzw.
Fahrzeugquerachse y) umgelenkt, so dass sich ein regelmäßiger Zick-Zack-Verlauf
des Fangbandes B ergibt. Der vorstehend beschriebene Zick-Zack-Verlauf
kann durch Vorsehen weiterer Umlenkelemente beliebig erweitert werden,
wobei jeder weitere Anbindungspunkt des Fangbandes B an der ersten
Seite S wie vorstehend beschrieben einen weiteren Aufprallbereich
definiert.
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Die 13A bis 13B zeigen
jeweils den auf die x-z Ebene projizierten Verlauf eines oder zweier
Fangbänder
B, B' eines erfindungsgemäßen Gassackes
G, dessen erste Seite S sich – bezogen auf
einen bestimmungsgemäß in ein
Kraftfahrzeug eingebauten und entfalteten Zustand des Gassackes G – entlang
jener x-z Ebene erstreckt, die durch die Fahrzeuglängsachse
x und die vertikale Fahrzeugachse z aufgespannt wird.
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Gemäß 13A erstreckt sich ein einzelnes Fangband B entlang
der Fahrzeuglängsachse
x im Innenraum I des Gassackes G. Entsprechende Schnittdarstellungen
eines solchen Gassackes G sind schematisch in den 1 bis 8 dargestellt. Die 13C und 13E zeigen
Varianten hiervon, bei denen sich ein einzelnes Fangband B entlang
der vertikalen Fahrzeugachse z im Innenraum I des Gassackes G erstreckt
(13C) bzw. einen schrägen Verlauf zeigt (13E), bei dem das Fangband B entlang einer Richtung
x' erstreckt ist,
die eine Neigung gegenüber
der Fahrzeuglängsachse
x aufweist.
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Bei
einem Gassack G mit zwei Fangbändern B,
B' können sich
die beiden Fangbänder
B, B' nach Art der 1 bis 8 entlang
der Fahrzeuglängsachse
x erstrecken (insbesondere parallel zueinander), wobei sie entlang
der vertikalen Fahrzeugachse z untereinander angeordnet sind, und
zwar zueinander beabstandet (vgl. 13B).
Ebenso ist ein sich kreuzender Verlauf nach Art der 13D denkbar, bei dem die beiden Fangbänder B,
B' insbesondere quer
zueinander verlaufen, wobei das eine Fangband B entlang der Fahrzeuglängsachse
x und das andere, weitere Fangband B' entlang der vertikalen Fahrzeugachse
z erstreckt ist. 13F zeigt einen Gassack G mit
zwei Fangbänden
B, B' die jeweils
gegenüber
der Fahrzeuglängsachse
x geneigt verlaufen und in einem spitzen Winkel W zueinander stehen, jedoch
einander nicht kreuzen.
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Die 13A bis 13F zeigen
jeweils nur den Verlauf der Fangbänder B, B' entlang der x-z-Ebene. Quer zu jener
Ebene verlaufen die Fangbänder
B, B' zumindest
einmal zwischen der ersten Seite S und der zweiten Seite S' hin und her.
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Die 13B, 13D und 13F zeigen ferner die Anordnung von möglichen
Aufprallbereichen A, A',
C, C' der ersten
Seite S der Gassackhülle H,
für den
Fall, dass jedem Endabschnitt der beiden Fangbänder B, B' ein Aufprallbereich A, A', C, C' zugeordnet ist.
Daraus wird ersichtlich, dass sich mehrere Fangbänder B, B' insbesondere dazu eignen, Aufprallbereiche
A, A', C, C' auf einfache Weise
nicht nur nebeneinander sondern auch übereinander entlang der ersten
Seite S zu staffeln.