DE102007014666A1

DE102007014666A1 - System und Verfahren zum Säumen von Geweben mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung

Info

Publication number: DE102007014666A1
Application number: DE200710014666
Authority: DE
Inventors: John F. Mogadore Brewer; Dhiraj H. Copley Darjee; David R. Massillon Dingler
Original assignee: Lockheed Corp; Lockheed Martin Corp
Current assignee: Lockheed Martin Corp
Priority date: 2006-03-29
Filing date: 2007-03-27
Publication date: 2007-10-04
Also published as: JP5583313B2; US7704579B2; US20100139859A1; JP2007277797A; US7799165B2; US20100139869A1; US7954536B2; US20070238381A1

Abstract

Es wird ein Säumungssystem zum Bilden einer Naht offenbart, wobei die Naht aus mindestens zwei gegenüberliegenden Abschnitten von Gewebeabschnitten mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung besteht, die durch ein Band verbunden sind. Das System umfasst ein Säumeroberteil und ein Säumerunterteil, welches eine Topographie aufweist, die ausgebildet ist, um einen vorbestimmten Druckverlauf an die Klebstoffschicht, das Band und die Gewebeabschnitte der Naht weiterzugeben. Die entstehende Naht weist ein Querschnitts- oder Dickenprofil auf, das im Allgemeinen dem angewandten Druckverlauf entspricht. Daher verteilt die zusammengestellte Naht Spannungen, die von irgendeiner aufgebrachten Kraft eingeleitet werden, wirksamer.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen ein System zum Säumen von Geweben. Noch spezifischer betrifft die Erfindung ein System zum Säumen von Geweben mit einem hohen Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung. Insbesondere richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein System und darauf bezogene Verfahren zum Säumen von Geweben mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung, derart, dass an der sich ergebenden Naht hervorgerufene Spannungen eher verteilt werden als um die Naht herum konzentriert werden.
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
Herkömmliche Luftschiffe, die auch als Blimps, Luftballone, lenkbare Luftschiffe oder Fahrzeuge leichter als Luft bezeichnet werden, weisen eine äußere Haut auf, die aus zahlreichen Gewebeabschnitten hergestellt werden. Aufgrund der Größe eines Luftschiffs muss die äußere Haut aus mehreren Gewebeabschnitten gebildet werden, die durch verschiedene Nähte verbunden werden. In solchen Anwendungen hat sich herausgestellt, dass eine Bandverbindungsnaht eine akzeptable Haltbarkeit und Elastizität besitzt, um den Anforderungen der Betriebsbedingungen des Luftschiffs Rechnung zu tragen. Um die Bandverbindung zu bilden, werden mindestens zwei Abschnitte derart angeordnet, dass die Kanten jedes Gewebeabschnitts aneinander stoßen oder eng benachbart zueinander liegen, um eine Nahtschnittstelle zu erzeugen. Als nächstes wird eine Schicht Klebstoff auf den Bereich um die Nahtschnittstelle aufgetragen und ein Band oder ein Streifen wird in einer schichtartigen Weise auf die Klebstoffschicht aufgelegt. Um die Naht fertig zu stellen, kann Wärme und/oder Druck auf den Streifen und die Gewebeabschnitte angewandt werden, um dem Klebstoff zu erlauben zu schmelzen oder zu fließen und somit die Bildung der Naht abzuschließen. Nach der Fertigstellung werden Kräfte oder Spannungen, die auf die Gewebeabschnitte einwirken, durch das Band der Naht übertragen und erlauben daher den individuellen Gewebeabschnitten sich so zu verhalten, als ob sie ein einzelner Gewebeabschnitt wären.
Im Allgemeinen haben herkömmliche Luftschiffe Gewebe mit hoher Dehnung benutzt, die ebenfalls eine hohe Elastizität oder niedriges Modul aufweisen. Um die gesamte Haut des Luftschiffs zu bilden, muss das Gewebe zusammen mit anderen Gewebestücken gesäumt werden, wie vorangehend erläutert. Daher ist die strukturelle Langlebigkeit des Luftschiffs abhängig von der Fähigkeit der Nähte, die verschiedenen einwirkenden Kräfte zu verteilen und ihnen zu widerstehen. Da das Gewebe mit niedrigem Modul, das für herkömmliche Luftschiffe benutzt wird, flexibel ist, erlaubt es dass Kräfte, die an die Naht weitergegeben werden, eher zu einem geeigneten Ausmaß verteilt werden, als dass den Kräften ermöglicht wird, sich in verschieden Bereichen der Naht zu konzentrieren. Indem verhindert wird, dass sich Spannungskonzentrationen am Nahtbereich entwickeln, ist das Luftschiff in der Lage, eine sehr viel längere Betriebslebensdauer zu erreichen, während die Zeit zwischen Reparaturen an den Nähten verlängert wird.
Höhenluftschiffe sind allerdings ausgelegt, um eine beträchtlich größere Höhe zu erreichen als herkömmliche Luftschiffe. Daher müssen unterschiedliche strukturelle und mechanische Betrachtungen gemacht werden, die die Benutzung eines Gewebes mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung als eine äußere Haut umfassen. Ungleich Geweben mit niedrigem Modul, die bei herkömmlichen Luftschiffen benutzt werden, sind Gewebe mit hohem Modul hoch widerstandsfähig gegen Dehnung. Ferner sind Gewebe mit hoher Festigkeit so ausgelegt, dass sie nur dann reißen, wenn sie hohen Zugspannungen ausgesetzt sind. Da die Haut des Höhenluftschiffs verschiedenen Kräften ausgesetzt ist, von denen einige sehr hoch sein können, ist es ebenso erforderlich, dass die Nähte der Gewebeabschnitte der äußeren Haut solchen Kräften standhalten. Allerdings werden, da sich Gewebe mit hohem Modul nicht ausreichend dehnen, Spannungen nicht um die Naht herum verteilt. Spannungen von einer angelegten Belastung verursachen eher, dass sich Spannungskonzentrationen örtlich in und um den Bereich der Naht entwickeln. Diese Spannungskonzentration ist unerwünscht, da sie zu vorzeitigem Versagen des Gewebes und der Naht führen kann, die die Haut des Höhenluftschiffs umfassen, und dabei ihre Benutzungsdauer reduziert.
Deshalb besteht die Notwendigkeit für ein Säumungssystem, um Abschnitte eines Gewebes mit hohem Modul, hoher Zugfestigkeit und geringer Dehnung zu verbinden, das die Spannungskonzentration in und um den Bereich der fertig gestellten Naht reduziert, um so eine Naht mit verbesserter Belastungsfestigkeit zu erreichen. Zusätzlich besteht die Notwendigkeit für ein Säumungssystem, um Abschnitte eines Gewebes mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung zu verbinden, das Spannungen über die Länge der Naht verteilt. Ferner besteht eine Notwendigkeit für ein Säumungssystem, das die Möglichkeit der Ablösung zwischen dem Gewebe mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung und dem tragenden Band reduziert, das zur Bildung der Naht benutzt wird.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Angesichts des Vorangegangen, ist ein erster Aspekt der Erfindung, ein System und ein Verfahren zum Säumen von Gewebe mit hohem Modul (Hochmodulgewebe), hoher Festigkeit und geringer Dehnung bereitzustellen.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, eine Naht mit mindestens zwei gegenüberliegenden Abschnitten, von denen jeder eine zugewandte Oberfläche aufweist, einer Klebeschicht, die auf jeder der zugewandten Oberflächen aufgetragen ist; und einem Band bereitzustellen, das auf der Klebeschicht aufgetragen ist, um so die mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitte zu verbinden, wobei die Naht derart ausgebildet ist, dass sie ein ungleichmäßiges vorbestimmtes Dickenprofil aufweist, das durch die Anwendung von mindestens entweder Wärme oder Druck gebildet wird.
Noch ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, ein Säumungssystem zur Bildung einer Naht bereitzustellen, das ein Säumeroberteil, ein Säumerunterteil, das beabstandet von dem Säumeroberteil ist und dazwischen eine Öffnung bildet, eine erste Stützschicht, die benachbart zu dem Säumerunterteil aufgetragen ist und eine zweite Stützschicht umfasst, die benachbart zu der ersten Stützschicht aufgetragen ist, wobei das Säumeroberteil und das Säumerunterteil relativ zueinander beweglich sind, um so Druck auf eine Naht auszuüben, die sich in der Öffnung befindet.
Noch ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zum Bilden einer Naht bereitzustellen, das das Bereitstellen von sich gegenüberliegendem Säumeroberteil und Säumerunterteil mit zwischenliegender Öffnung, wobei das Säumerunterteil eine Topographie aufweist, das Auftragen einer Steuerschicht auf entweder das Säumerunterteil oder das Säumeroberteil, das Einfügen von einem Band und einem Klebstoff, der den Gewebeabschnitten zugewandt ist, die zwischen dem Säumeroberteil und dem Säumerunterteil verbunden werden sollen und das Erzeugen von Druck zwischen dem Säumeroberteil und dem Säumerunterteil umfasst, wobei die Topographie eine Druckverteilung auf dem Band bildet, die einen höheren Druck um einen mittleren Bereich des Bandes und einen niedrigeren Druck in Richtung der Ränder aufweist.
Noch ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zum Bilden einer Naht bereitzustellen, das das Bereitstellen einer Bandverbindungsnaht, die mindestens zwei sich gegenüberliegende Gewebeabschnitte, von denen jeder eine zugewandte Oberfläche hat, eine Klebeschicht, die auf den zugewandten Oberflächen aufgetragen ist und ein Band aufweist, das auf die Klebeschicht aufgetragen ist, um die Gewebeabschnitte zu verbinden, und das Anlegen eines Druckverlaufes auf dem Band umfasst, wobei der Druckverlauf in einem Bereich um die Mitte des Bandes höher ist und in Bereichen, die sich entfernen von dem Bereich um die Mitte des Bandes niedriger ist.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Diese und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden besser verstanden werden mit Bezug auf die folgende Beschreibung, die angefügten Ansprüche und beigefügten Zeichnungen, wobei:
1 ist eine perspektivische Teilschnittansicht einer Bandverbindungsnaht, die durch ein Säumungssystem gemäß der Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung gebildet wird;
1A ist eine perspektivische Ansicht der relativen Ausrichtung der Ketten- und Schussgarne von entsprechenden Band – und Gewebeabschnitten, die benutzt werden, um die Bandverbindungsnaht zu bilden.
2 ist eine schematische Höhenansicht des Säumungssystems, das benutzt wird, um die in 1 gezeigte Bandverbindungsnaht zu bilden;
3 ist eine Querschnittsansicht eines Säumerunterteils, das in dem Säumungssystem benutzt wird und eine vorgestaltete Topographie aufweist, die benutzt wird, um einen Druckverlauf auf der Naht zu erzeugen;
4 ist ein Schaubild eines Druckprofils, das einen beispielhaften Druckverlauf zeigt, der an den Gewebeabschnitten und dem Band der Bandverbindungsnaht während der Benutzung des Säumungssystems erzeugt wird;
5 ist ein Schaubild eines Dickenprofils einer fertig gestellten Naht, die gebildet wurde, indem das Säumungssystem mit dem in 4 dargestellten Druckprofil benutzt wurde;
6 ist eine Höhenansicht der Nahtschnittstelle, die die Verteilung der Klebstoffschicht in dem Garnrastermuster des Bandes und der ersten und zweiten Gewebeschichten darstellt, nachdem diese durch das Säumungssystem bearbeitet wurden; und
7 ist ein Flussdiagramm, das die Verarbeitungsschritte darstellt, die durch das Säumungssystem ausgeführt werden, um eine Naht gemäß der Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung zu bilden.
BESTES VERFAHREN ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
Um das Verständnis der vorliegenden Erfindung, die hier erläutert wird, zu fördern, wird eine Bandverbindungsnaht, die im Allgemeinen mit der Bezugsnummer 10 gekennzeichnet wird, in 1 der Zeichnungen dargestellt. Die Bandverbindungsnaht 10 gemäß der Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung wird benutzt, um mehrere Abschnitte des Gewebes mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung an einer Trennfuge bzw. Nahtstelle 11 zu verbinden. Beispielhafte Gewebe, die auch als Schichtverbundmaterial bezeichnet werden, werden in der US-Patenschrift 6,979,479 und in der US-Patentanmeldung Serien Nr. 11/231,569, angemeldet am 21.September 2005, offenbart, die beide hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Patentanmeldung eingeschlossen werden. Insbesondere sind die verschiedenen Abschnitte des Gewebes mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung in einer Weise miteinander verbunden, um Steifigkeit in einer Richtung, die lotrecht oder im Wesentlichen lotrecht (d.h. senkrecht) zu der Nahtstelle 11 ist, und Elastizität in Richtung der Länge der Nahtstelle 11 bereitzustellen. Daher ist es wünschenswert, dass die Bandverbindungsnaht 10 verschiedene Abschnitte des Gewebes mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung, das für verschiedene Anwendungen benutzt werden kann, derart verbindet, dass sie eine äußere Haut für ein Höhenluftschiff bilden. Wie hier benutzt, kann der Begriff Gewebe ein Laminat, eine Schicht oder Schichten aus homogenem Material, oder Schichten von ähnlichen oder unähnlichen Materialien bedeuten. Zusätzlich können die Schicht oder die Schichten des Gewebes gewobene oder nicht gewobene Fasern enthalten, die in eine einzige Richtung oder in mehrere Richtungen ausgerichtet sind. Obwohl die Naht 10 bei Geweben im Zusammenhang mit Luftschiffen benutzt wird, wird man verstehen, dass die Naht und darauf bezogene Verfahren zur Herstellung der Naht in jeder Anwendung anwendbar sind, die das Verbinden von Gewebe erfordert.
Mit Bezug auf 1 wird die Bandverbindungsnaht 10 im Detail dargestellt und wird gebildet, indem mindestens erste und zweite gegenüberliegende Abschnitte des Gewebes 12 und 14 bereitgestellt werden. Mit anderen Worten, jeder Gewebeabschnitt hat gegenüberliegende Ränder, die benachbart zueinander positioniert werden, so dass sie aneinander stoßen oder dass sie geringfügig von einander beabstandet sind. In einigen Fällen können sich die Ränder leicht überlappen. Jeder Gewebeabschnitt 12 und 14 hat mindestens eine dem Band zugewandte Fläche 15A und 15B, um mehrere Schichten von Grundierung und Klebstoff aufzunehmen, wie nachfolgend erläutert. Wie hier benutzt, betrifft das Suffix A, wenn es mit einer strukturellen Komponente benutzt wird, Komponenten im Zusammenhang mit dem Gewebe 12 und gleichermaßen betrifft das Suffix B Komponenten im Zusammenhang mit dem Gewebe 14. Während die vorliegende Erfindung die Bildung der Naht bei Gewebe mit hohem Modul, hoher Festigkeit und geringer Dehnung erläutert, sollten diese Erläuterungen nicht einschränkend sein, da andere Gewebe mit niedrigem Modul und/oder niedriger Festigkeit und/oder hoher Dehnung eingesetzt werden können. Weiter wird eine Schicht einer Grundierung 16A und 16B, wie z.B. Isocyanat, auf die entsprechenden zugewandten Flächen 15A und 15B der Gewebeabschnitte 12 und 14 aufgetragen, um entsprechende Grundierungsabschnitte 18 und 20 zu bilden. In einer Schichtbauweise wird eine Klebeschicht 22 auf die Grundierungsabschnitte 18 und 20 derart aufgetragen, dass nur eine für die Verbindung des Bandes 24 mit den Gewebeabschnitten 12 und 14 minimal erforderliche Menge von Klebstoff eingesetzt wird. Eine weitere Grundierungsschicht 25 kann ebenfalls auf die Oberfläche des Bandes 24, das der Klebstoffschicht 22 zugewandt ist, aufgetragen werden, wenn das Band 24 auf die Gewebeabschnitte 12 und 14 aufgebracht wird, um so die Verbindung zu fördern. Aufgrund der Eigenart der Klebstoffe, werden unerwünschte Spannungsschwankungen von Natur aus innerhalb einer jeden Verbindung erzeugt. Deshalb werden durch die Benutzung von nur der minimalen Menge des Klebstoffs, der benötigt wird, um das Band 24 und die Gewebeabschnitte 12 und 14 ausreichend zu verbinden, jede möglichen Spannungsschwankungen reduziert. In einigen Fällen wird man verstehen, dass das strukturelle Band 24 einen vorab aufgetragenen Klebstoff 25 aufweist, der durch eine Abziehfolie abgedeckt wird, welche vor der Aufbringung des Bandes auf die Grundierungsabschnitte 18 und 20 entfernt wird. Obwohl beinahe jede Art von Klebstoff verwendet werden könnte, kann ein beispielhafter Klebstoff für die Erzeugung der Klebeschicht 22 thermoplastisches Polyurethan (TPU) umfassen, das wärmeaktiviert wird. Wenn das Band 24 mit den Gewebeabschnitten 12 und 14 abgebunden hat, in einem Prozess der noch erläutert wird, ist die Naht 10 fertig gestellt. Man wird verstehen, dass das Band 24 aus einem Gewebeband gebildet werden kann, das dasselbe Material aufweist wie die Gewebeabschnitte 12 und 14, oder aus einer anderen Art Material gebildet werden kann. Zum Beispiel können das Band 24 und die Gewebeabschnitte aus einem Material gebildet werden, das mehrere Lagen aufweist, die eine laminierte Grundschicht und eine Schrägschicht umfassen. Zum Beispiel können das Band 24 oder die Gewebeabschnitte 12 und 14 eine oder mehrere Schichten Tuch enthalten. Solche Tuchschichten können eine Grundstrukturtuchschicht und eine Schrägschicht, die ein Webmuster mit einem gewünschten Winkel in Bezug auf das Webmuster der Grundtuchschicht aufweist, umfassen. In einer Ausführungsform können das Webmuster der Schrägschicht und der Grundschicht in einem Winkel von 45 Grad zueinander ausgerichtet sein. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass das Band 24 und die Gewebeabschnitte 12 und 14 ein Folienmaterial in einer Schichtbauweise mit der Grundschicht und/oder den Schrägschichten, wie vorangehend erläutert, aufnehmen können.
Das Band 24 und die ersten und zweiten Gewebeabschnitte 12 und 14, die deutlicher in 1A dargestellt sind, umfassen ein Gewebe mit Garnen, die in verschiedene Richtungen relativ zueinander ausgerichtet sind. Insbesondere das Band 24 umfasst Garne 26 in einer Kettrichtung und Garne 28 in einer Schussrichtung, die hier im Weiteren als Kettgarne und Schussgarne 26 beziehungsweise 28 bezeichnet werden. Die Kett- und Schussgarne 26, 28 sind im Wesentlichen rechtwinklig zueinander, was allerdings nicht erforderlich ist, da die Kettgarne 26 und die Schussgarne 28 jeden anderen geeigneten Winkel oder jede Schräge zueinander aufweisen können. Zum Zwecke der folgenden Erläuterung des Bands 24 sind die Kettgarne derart ausgerichtet, dass sie im Wesentlichen parallel zu der Nahtstelle 11 ausgerichtet sind, wenn das Band 24 auf die Naht 10 aufgetragen wird. Demgegenüber sind die Schussgarne 28 des Bands 24 im Wesentlichen rechtwinklig zu der Nahtstelle 11, wenn das Band 24 auf die Abschnitte 12 und 14 aufgetragen wird. Die Gewebeabschnitte 12 und 14 umfassen ebenfalls Garne 29 in einer Kettrichtung und Garne 30 in einer Schussrichtung, die hier im Weiteren als Kett- und Schussgarne 29 beziehungsweise 30 bezeichnet werden. Die Kett- und Schussgarne 29 und 30 sind im Wesentlichen rechtwinklig zueinander, was allerdings nicht erforderlich ist, da die Kettgarne 29 und die Schussgarne 30 jeden anderen geeigneten Winkel oder jede Schräge relativ zueinander aufweisen können. Mit Bezug auf die Gewebeabschnitte 12 und 14 sind die Schussgarne im Wesentlichen parallel zu der Nahtstelle 11 der Naht 10, während die Kettgarne im Wesentlichen rechtwinklig zu der Nahtstelle 11 der Naht 10 sind. Daher sind die Kett- und Schussgarne 26 und 28 des Bands 24 in einem ungefähren Winkel von neunzig Grad in Bezug auf die Kett- und Schussgarne 29 und 30 der Gewebeabschnitte 12 und 14 ausgerichtet. Mit anderen Worten, die Kettgarne 26 des Bands sind im Wesentlichen rechtwinklig zu den Kettgarnen 29 der Gewebeabschnitte 12 und 14, während die Schussgarne 28 des Bands im Wesentlichen rechtwinklig zu den Schussgarnen 30 der Gewebeabschnitte 12 und 14 sind. Allerdings wird man verstehen, dass die entsprechenden Kett- und Schussgarne des Bands 24 und der Gewebeabschnitte 12 und 14 in jedem anderen gewünschten Winkel relativ zueinander ausgerichtet sein können. Es sollte ebenfalls verstanden werden, dass wenn das Band 24 Gewebeband umfasst, wie vorangehend erläutert, die Kett- und Schussgarne (nicht dargestellt), die das Gewebeband umfassen, im Wesentlichen in Gleichrichtung mit den entsprechenden Kett- 29 und Schussgarnen 30 der Gewebeabschnitte 12 und 14 sind, die verbunden werden.
Wenn das Band 24 auf die Gewebeabschnitte 12 und 14 gemäß der vorliegenden Erfindung aufgebracht wird, wird es derart aufgebracht, dass die Schussgarne 28 im Wesentlichen rechtwinklig zu der Nahtstelle 11 der Naht 10 sind und die Kettgarne 26 im Wesentlich parallel zu der Nahtstelle 11 sind. Insbesondere kann das Band 24 aus einem Material gebildet werden, das eine Anzahl von Schussgarnen (oder Garndicken in Schussrichtung) aufweist, die gleich der Anzahl von Kettgarnen (oder Garndicken in Kettrichtung) der Gewebeabschnitte 12 und 14 ist. Durch das Angleichen der Garndicken in der Schussrichtung des Bands 24 und der Garndicken in der Kettrichtung der Gewebeabschnitte 12 und 14 ist die entstehende Naht 10 effizienter in der Verteilung der Kräfte zwischen den ersten und zweiten Abschnitten der Gewebe 12 und 14 und verlängert daher die Lebensdauer oder Servicedauer der Naht 10. weiter ist ebenfalls vorgesehen, dass die Kettgarne 26 des Bands 24 aus Garnen mit niedriger Festigkeit und hoher Dehnung, wie zum Beispiel Polyester, gebildet werden. Die Benutzung solcher elastischen Garne ermöglicht, dass jede an der Naht 10 eingeführte Spannung über die Naht 10 verteilt wird. Außerdem ermöglicht, wenn die Naht 10 in Höhenluftschiffen benutzt wird, die Benutzung von elastischen Kettgarnen im Band 24 der Naht 10, die Ausdehnung und das Zusammenziehen des Rumpfs des Luftschiffs während des Aufsteigens und des Absinkens aufzunehmen. Obwohl die Bauweise des Bands 24, wie obenstehend erläutert, mehrere Vorteile aufweist, ist ebenfalls vorgesehen, dass das Band 24 aus einem Material gebildet werden kann, das eine Anzahl von Schussgarnen aufweist, die ungefähr 10 % höher ist als die Anzahl der Kettgarne, die in den Gewebeabschnitten 12 und 14 benutzt werden. Obwohl jede Abmessung benutzt werden kann, sollte verstanden werden, dass die Abmessungen der ersten und zweiten Grundierungsabschnitte 18 und 20 und die Abmessungen der Klebstoffschicht 22 so ausgewählt sind, dass sie den Abmessungen des Bands 24 entsprechen, um so die Stärke des Verbunds zwischen dem Band 24 und den Gewebeabschnitten 12 und 14 zu erhöhen. Um die Bildung der Bandverbindungsnaht 10 gemäß der Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung fertig zu stellen, werden verschiedene Systeme und Verfahren eingesetzt, welche in der nachfolgenden Erläuterung erklärt werden.
Ein Säumungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung wird im Allgemeinen durch die Bezugsnummer 100 bezeichnet, dargestellt in 2 der Zeichnungen. Das Säumungssystem 100 umfasst ein Säumeroberteil 102, das eine Oberteilfläche 103 aufweist, und ein Säumerunterteil, das eine im Allgemeinen konvexe Unterteilfläche 105 aufweist. Das Säumeroberteil 102 und/oder Säumerunterteil 104 können erwärmt werden, um so Wärme an die Naht 10 zu führen, um so den Klebstoff der Klebstoffschicht 22 zu schmelzen oder fließen zu lassen. Die Flächen 103, 105 des entsprechenden Säumeroberteils 102 und des Säumerunterteils 104 befinden sich einander gegenüberliegend und sind relativ zueinander beweglich ausgebildet, um Wärme und/oder Druck auf die dazwischenliegende Naht 10 ausüben zu können. Normalerweise wird das Oberteil 102 in Bezug auf das Unterteil 104 bewegt. Es können aber andere Bewegungen des Oberteils und des Unterteils benutzt werden. Die Bewegungen des Oberteils und/oder des Unterteils können durch Motoren, hydraulische Stellelemente oder in jeder dem Fachmann bekannten Weise ausgeführt werden. Das Säumerunterteil 104 kann aus Aluminium oder jedem anderen geeigneten Material gebildet und derart ausgeführt werden, dass die Fläche 105 verschiedene Topographien umfasst, welche nachfolgend erläutert werden, die einen vorbestimmten Druckverlauf auf die Naht 10 weitergeben, wenn Druck durch das Säumungssystem 100 ausgeübt wird.
Auf dem Säumungsunterteil 104 sind eine erste Stützschicht 106 und eine zweite Stützschicht 108 angeordnet. Die erste Stützschicht 106 ist derart ausgebildet, dass ihre Längen- und Breitenabmaße den Längen- und Breitenabmaßen der Unterteilfläche 105 des Säumerunterteils 104 entsprechen. Mit anderen Worten, das Material, das die erste Stützschicht 106 umfasst, hängt nicht über oder erstreckt sich anderweitig über die Umrisse, die durch die Längen- und Breitenabmessungen der Unterteilfläche 105 definiert sind. Durch das Dimensionieren der ersten Stützschicht 106 in der erläuterten Weise wird die Bildung von Falten in der Naht 10 während des Säumungsprozesses reduziert. Daher werden die Klebeverbindungen zwischen dem Band 24 und den Gewebeabschnitten 12 und 14 verstärkt und beständig gegen Ablösung gemacht.
Die zweite Stützschicht 108 ist so dimensioniert, dass sie über die durch die Längen- und Breitenabmessungen definierten Umrisse von sowohl der Unterteilfläche 105 als auch der ersten Stützschicht 106 überhängt oder sich darüber hinaus erstreckt. Zum Beispiel kann sich die zweite Stützschicht 108 über die äußeren Abmessungen der Unterteilfläche 105 und der ersten Stützschicht 106 um ungefähr 1,27 cm (½ Inch) hinaus erstrecken. Natürlich können auch größere Überhänge benutzt werden. Durch das Dimensionieren der zweiten Stützschicht 108 in der erläuterten Weise ist sichergestellt, dass durch das Säumungssystem 100 ein geeignetes Maß an Druck und Unterstützung an die äußeren Bereiche oder Ränder der Naht 10 gelangt, so dass ein gleichmäßiger und vollkommener Verbund zwischen Band 24 und den Gewebeabschnitten 12 und 14 auftritt. Es sollte ebenso verstanden werden, dass die erste Stützschicht 106 aus Silikonschaumgummi mit einer Dicke von ungefähr 0,13 cm (0,05 Inch) gebildet werden kann, während die zweite Stützschicht 108 aus Silikonschaumgummi mit einer Dicke von ungefähr 0,51 cm (0,2 Inch) gebildet werden kann, wobei jedoch jedes geeignete Material oder Dicke eines Materials für sowohl die Stützschicht 106 als auch 108 benutzt werden können. Außerdem ist vorgesehen, dass die zweite Stützschicht 108 eine Durometer-Härte von ungefähr Shore A 40 aufweist, was jedoch nicht für den Betrieb des Säumungssystems erforderlich ist. Zusammen werden die ersten und zweiten Stützschichten hier im Weiteren als Steuerschicht 110 bezeichnet. Zusätzlich zu den vorangehend erläuterten Funktionen wird die Steuerschicht 110 benutzt, um das Anlegen von Wärme und Druck, die durch das Säumeroberteil 102 und/oder das Säumerunterteil 104 zugeführt werden, zu steuern oder anzupassen. Daher kann durch das Abstimmen der Dicke, Härte oder anderer Eigenschaften der ersten und zweiten Stützschichten 106 und 108 das Maß an Wärme und Druck, das an die Naht 10 weitergegeben wird, zu einem genaueren Grad gesteuert werden, wodurch die Spannungsverteilungseigenschaften der Naht 10 verändert werden. Das Säumeroberteil 102 und das Säumerunterteil 104 sind voneinander beabstandet, um eine Öffnung 109 dazwischen zu bilden. Die Öffnung ist dimensioniert, um die Steuerschicht 110 und die Komponenten der Naht 10 aufzunehmen.
Durch das Anlegen von Wärme zusammen mit einem Druckverlauf an die Naht 10, bildet das Säumungssystem 100 Nähte 10, die eine reduzierte Spannungskonzentration aufweisen, wenn sie einer Belastung ausgesetzt sind. Diese selektive Nutzung von Wärme, Druck, Steuerschicht 110 und der Anordnung der Unterteilfläche 105 führt zu einer Bildung eines Abschnitts oder Dickenprofils in der Klebstoffschicht 22 der Naht 10, welches verschiedene Bereiche unterschiedlicher Dicke umfasst. Das Dickenprofil im Querschnitt der Naht 10 erlaubt, dass Spannungen, die in der Naht 10 zugelassen werden, verteilt werden, und verhindert daher die Bildung von Spannungskonzentrationen in und um den Bereich der Naht 10. Es sollte ebenso verstanden werden, dass die Anwendung von Wärme und/oder Druck den Querschnitt des Bands 24 und der Gewebeabschnitte 12 und 14 durch Umverteilung der Klebstoffschicht verändert, die benutzt wird, um das Band 24 und die Gewebeabschnitte 12 und 14 zu verbinden. Als Folge der Senkung der Spannungskonzentrationen um den Bereich der Naht 10 werden die Lebensdauer der Naht 10 und der ersten und zweiten Gewebeabschnitte 12 und 14, die dadurch verbunden sind, erhöht.
Um die Naht 10 mit einem gewünschten Abschnittsprofil zu bilden, wird die Unterteilfläche 105 des Säumerunterteils 104 so ausgebildet, dass sie eine Topographie 130 aufweist, die in einer umgekehrten Weise mit dem gewünschten Abschnittsprofil, das an die Klebstoffschicht 22 der Naht 10 weitergegeben wird, übereinstimmt. Während des Betriebs des Säumungssystems 100 werden die strukturellen Komponenten der Bandverbindungsnaht 10 zusammengefügt und dann zwischen dem Säumeroberteil 102 und der zweiten Stützschicht 108 eingelegt. Das Säumerunterteil 104 und das Säumeroberteil 102 werden zusammengeführt, um Druck und/oder Wärme an die Naht 10 weiterzuleiten. Aufgrund der Topographie 130 wird ein Druckverlauf auf die Oberfläche der Naht 10 aufgebracht, was verursacht, dass die Klebeschicht 22 gemäß dem aufgebrachten Druckverlauf verteilt wird, so dass ein Abschnittsprofil in der Naht 10 erzeugt wird. Die Topologie 130 des Säumerunterteils 104, wie in 2 dargestellt, kann eine Kombination aus mehreren geometrischen oder krummlinigen Formen umfassen. Allerdings kann das Säumerunterteil 104 in einer Ausführungsform eine Topographie 132 aufweisen, wie sie in 3 dargestellt ist, welche verschiedene wechselnde lineare und krummlinige Abschnitte umfasst. Insbesondere kann die Topographie 132 einen mittig gekrümmten Abschnitt 140 umfassen, der die ersten und zweiten linearen Abschnitte 142 und 144 trennt. Zusammen mit dem mittig gekrümmten Abschnitt 140 trennen die ersten und zweiten linearen Abschnitte 142 und 144 einen ersten und zweiten krummlinigen Abschnitt 146 und 148. Es wird ferner verstanden werden, dass die Mittelpunkte der Krümmungsradien der gekrümmten Abschnitte 140 und 146 und 148, wie dargestellt, unterschiedlich sein können, oder sie könnten alle gleich sein. Und die gekrümmten Bereiche können durch einen erkennbaren Radius oder durch einen komplexen Krümmungsradius gebildet werden. Die Positionierung der gekrümmten Abschnitte bezüglich der linearen Abschnitte kann unterschiedlich sein und die Anzahl der Abschnitte kann abgestimmt werden, um einen gewünschten Druckverlauf zu erhalten.
Die folgende Erläuterung betrifft die Benutzung des Säumungssystems 100, welches ein Säumeroberteil 104 benutzt, das die in 3 dargestellte Topographie 132 aufweist. Während des Betriebs des Säumungssystems 100 werden die Komponenten der Naht 10 zwischen die zweite Stützschicht 108 und das Säumeroberteil 102 gelegt. Insbesondere wird der Abschnitt des Bands 24 der Naht 10 benachbart zu der Stützschicht 108 eingelegt. Abschnitte des Bands 24 können eingespannt oder anderweitig festgehalten werden, um eine genaue Ausrichtung während des Säumungsprozesses aufrecht zu erhalten. Die Gewebeabschnitte 12 und 14 können gleichermaßen hinsichtlich des Bands 24 und der anderen Klebe- und Grundierungskomponenten der Naht positioniert und festgehalten werden. In jedem Falle werden dann das Säumeroberteil 102 und das Säumerunterteil 104 einander näher gebracht, um Druck und/oder Wärme auf die Naht 10 auszuüben, um die ersten und zweiten Stützschichten 106 und 108 zusammenzudrücken. Die Anwendung von Wärme bringt die Klebeschicht zum Schmelzen oder Fließen, was zur Verbindung des Bandes 24 mit den ersten und zweiten Gewebeabschnitten 12 und 14 führt. Ferner führt der von dem Säumeroberteil 102 und dem Säumerunterteil 104 aufgebrachte Druck dazu, dass durch die Topographie 132 des Säumerunterteils 104 ein Druckverlauf 150 erzeugt wird, der auf die Naht 10 aufgebracht wird, was in 4 dargestellt ist. Es sollte verstanden werden, dass wenn die Naht 10 innerhalb des Säumungssystems 100 positioniert wird, das Band 24 nach der Mitte der Topographie 132 ausgerichtet wird. Obwohl dies nicht für einen erfolgreichen Betrieb der vorliegenden Erfindung erforderlich ist, stellt es sicher, dass der Druckverlauf gleichmäßig über das Band 24 und die Außenbereiche der Naht 10 verteilt wird.
Im Einzelnen stellt 4 den Druckverlauf, der der Naht 10 an einer mittigen Position 154 des Bandes 24 und nach außen zu den Rändern 156 zugeführt wird, in PSI (poundforce per square inch) dar. Wie dargestellt, wird der höchste Druck der mittigen Position 154 des Nahtbandes 24 zugeführt, welche dem mittigen gekrümmten Abschnitt 140 der Topographie 132 entspricht. Die Bereiche des Bands 24, die sich von der der mittigen Position 154 nach außen erstrecken, sind einem Druck ausgesetzt, der sich in einer keilförmigen Weise in Richtung der Ränder 156 des Nahtbandes 24 vermindert, welche den krummlinigen Abschnitten 146 und 148 und linearen Abschnitten 142 und 144 der Topographie 132 entspricht. Die Anwendung des Druckgradienten bzw. Druckverlaufs 150 zusammen mit der Wärme des Säumeroberteils 102 auf die Naht 10 verursacht, dass die Klebeschicht 22 der Naht 10 gemäß dem aufgebrachten Druckverlauf 150 verteilt wird. Außerdem führt die Viskosität des geschmolzenen oder geflossenen Klebstoffs 22 während der Anwendung von Wärme und Druck dazu, dass der Klebstoff 22 in die Struktur des Garns, das durch das Gewebe sowohl des Bandes 24 als auch der Gewebeabschnitte 12 und 14 gegeben ist, gemäß dem nachfolgend erläuterten aufgebrachten Druckverlauf, einfließt oder anderweitig eindringt. Das heißt, die Wärme und der aufgebrachte Druck des Säumungssystems 100 verursachen, dass das Band 24 und die ersten und zweiten Gewebeabschnitte 12 und 14 durchdrungen werden mit dem Klebstoff, der die Klebstoffschicht 22 umfasst, wobei der Grad der Durchdringung direkt mit der Größe des Drucks, der durch den Druckverlauf verteilt wird, in Beziehung steht. Als Folge dessen nimmt der Querschnitt der Naht 10 ein ungleichmäßiges Dickenprofil an, wie in 5 dargestellt. Wie hier verwendet, betrifft ungleichmäßiges Dickenprofil eine Dicke der Naht 10 nach dem Verbinden, wobei die Naht 10 (d.h. Band 24 und Gewebeabschnitte 12 und 24) über ihre Breite unterschiedliche Dickeabmessungen aufweist. Das Dickenprofil 160 stellt die relative Dicke/Dünnheit der Naht 10 dar, nachdem der Druckverlauf 150 auf die Naht 10 angewendet wurde.
Die 5 und 6 zusammen zeigen, dass der dünnste Teil des Dickenprofils an einer mittigen Position 164 des Nahtbandes 24 auftritt, an der die Klebeschicht 22 nahezu vollständig in das Band 24 und die ersten und zweiten Gewebeabschnitte 12 und 14 eingedrungen ist. Dem gegenüber befinden sich die dicksten Teile der Naht 10 an den Randbereichen 166, die sich von der Mitte 164 nach außen erstrecken, wo eine Reduzierung des aufgebrachten Drucks eine Reduzierung des Maßes an Durchdringung der Klebstoffschicht 22 verursacht. Insbesondere zeigt 6 die relative Ausrichtung der Klebstoffschicht 22 der Naht 10, nachdem die Klebstoffschicht 22 in die Garnstruktur des Bands 24 und der ersten und zweiten Gewebeabschnitte 12 und 14 gemäß des Druckprofils eingedrungen ist. Rückblickend auf 5 stellt die Entfernung D die Dickenänderung zwischen der Mitte 164 des Bands 24 und den Rändern 166 des Bands 24 dar.
Daher erklärt das Dickenprofil 160, dargestellt in 5, zusammen mit dem Druckverlauf 150, dargestellt in 4, dass die Bereiche der Naht 10, die am dünnsten sind und die größte Durchdringung mit Klebstoff aufweisen (Mitte der Naht 10), dem größten Druck ausgesetzt sind, und dass die Bereiche, die am dicksten sind und die geringste Durchdringung mit Klebstoff aufweisen (Ränder der Naht 10), dem geringsten Druck ausgesetzt sind. Daher stimmt das Dickenprofil 160 im Allgemeinen in einer umgekehrten Weise mit dem Druckverlauf 150 überein, der auf die Naht 10 aufgebracht wird. Daher können durch Abstimmen der Topographie 130 des Säumerunterteils 104 verschiedene ungleichmäßige Dickenprofile an die Naht 10 weitergegeben werden, um so die Fähigkeit der Naht 10 zu ändern, aufgebrachte Spannungen oder andere Kräfte zu verteilen.
Die Arbeitsschritte, die durch das Säumungssystem 100 gemäß der Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden, werden im Allgemeinen durch die Bezugsnummer 200 bezeichnet, dargestellt in 7 der Zeichnungen. Ferner dienen, obwohl die folgende Erläuterung der Arbeitsschritte 200 die Benutzung der Topographie 132 betreffen, solche Erläuterungen lediglich erklärenden Zwecken und sollten nicht als einschränkend ausgelegt werden, da auch andere vorbestimmte Topgraphien 130 eingesetzt werden können. Außerdem sollte verstanden werden, dass die beschriebenen Schritte in einer etwas anderen Reihenfolge ausgeführt werden können und immer noch die Bildung der Naht 10 ermöglichen. Zunächst werden in den Schritten 210 und 220 das Säumerunterteil 104 und das Säumeroberteil 102 bereitgestellt. Wie obenstehend erläutert, kann das Säumerunterteil 104 verschiedene Topographien aufweisen, wie die in 3 dargestellte Topographie 132. Als nächstes wird im Schritt 230 die erste Stützschicht 106 auf dem Säumerunterteil 104 so angeordnet, dass sie nicht über dem Säumerunterteil überhängt. Fortschreitend zu Schritt 240 wird die zweite Stützschicht 108 über die erste Stützschicht 106 angeordnet. Insbesondere ist die zweite Stützschicht 108 so angeordnet, dass sie über die Umrisse der ersten Stützschicht 106 und des Säumerunterteils 104 überhängt oder sich darüber hinaus erstreckt. Die Anordnung der ersten und zweiten Stützschichten 106 und 108 verhindern, dass die Naht 10 Falten entwickelt, während sie der Wärme und/oder dem Druck von dem Säumungssystem 100 ausgesetzt ist. Als nächstes werden die Komponenten der Bandverbindungsnaht 10, wie in Bezug auf 1 erläutert, in die Öffnung 109 zwischen dem Säumeroberteil 102 und der zweiten Stützschicht 108 eingelegt, wie im Schritt 250 angezeigt. Wenn die Bauelemente in der richtigen Position sind, geht der Prozess 200 weiter zu Schritt 260, wo Wärme und/oder Druck durch Zusammenwirken von Säumeroberteil 102 und Säumerunterteil 104 auf die Naht 10 eingebracht werden. Die Wärme und/oder der Druck verursachen, dass die vorbestimmte Topographie 130 des Säumerunterteils 104 einen Druckverlauf 150 erzeugt, der an die Naht 10 weitergegeben wird. Der Druckverlauf 150 verursacht, dass die Klebeschicht 22 der Naht 10 gemäß dem Druckverlauf 150 verteilt wird, wie vorangehend erläutert. Als Folge davon erhält die Naht 10 das Dickenprofil 160, dargestellt in 5, in welcher der Querschnitt der Naht 10 in dem Bereich um die Mitte des Bands 24 dünner ist (kleinerer Querschnitt), relativ zu den dickeren Bereichen (größerer Querschnitt) der Ränder des Bands 24, die sich von dem Mittenbereich des Bands 24 weg erstrecken. Obwohl das hier erläuterte Vorgehen im Zusammenhang mit dem Zusammenbringen des Unterteils und des Oberteils beschrieben wird, um Wärme und/oder Druck auf das Band und die Gewebeabschnitte einzuleiten, wird verstanden werden, dass ein rollenartiger Mechanismus oder Ähnliches benutzt werden könnte, um den Prozess zu automatisieren und zu ermöglichen, dass lange Nähte hergestellt werden können. Mit anderen Worten, könnten das Band und die Gewebeabschnitte zwischen Rollen zugeführt werden, die die gleichen maßlichen Profile/Topographien und dieselbe Steuerschichtanordnung 110 aufweisen. Und die geeignete Größe an Druck und/oder Wärme könnte durch die Rollen aufgebracht werden, um ein gewünschtes Klebstoffdickenprofil zu erhalten.
Es wird deshalb verstanden werden, dass ein Vorteil von einer oder mehreren Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist, dass eine Naht gebildet werden kann, die Abschnitte eines Gewebes mit hohem Modul und hoher Festigkeit verbindet und eingeleitete Spannungen verteilt. Noch ein weiterer Vorteil einer Naht, die gemäß der Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung gebildet wird, ist, dass sie reduzierte Spannungskonzentrationen aufweist. Ein zusätzlicher Vorteil der Naht, die gemäß der Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung gebildet wird, ist, dass die Naht eine hohe Festigkeit rechtwinklig zu der Nahtschnittstelle und eine minimierte Zugsteifigkeit parallel zu der Nahtschnittstelle aufweist, um eingeleitete Spannungen zu verteilen. Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass ein Säumungssystem mit einem Säumerunterteil mit einer vorbestimmten Topographie benutzt wird, um Nähte mit einem Dickenprofil zu bilden, die gestaltet sind, um Spannungen zu verteilen.
Obwohl die vorliegende Erfindung in beträchtlicher Ausführlichkeit in Bezug auf gewisse Ausführungsformen beschrieben wird, sind andere Ausführungsformen möglich. Daher ist das Wesen und der Umfang der angefügten Ansprüche nicht auf die hier enthaltenen Ausführungsformen beschränkt.

Claims

Naht, Folgendes umfassend: mindestens zwei gegenüberliegende Gewebeabschnitte, von denen jeder eine zugewandte Oberfläche aufweist; eine Klebstoffschicht, die auf jeder der zugewandten Oberflächen aufgetragen ist; und ein Band, das auf der Klebstoffschicht aufgebracht ist, um die mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitte zu verbinden; wobei die Naht so ausgebildet ist, dass sie ein ungleichmäßiges, vorbestimmtes Dickenprofil aufweist, das durch Anwendung von zumindest Wärme und/oder Druck gebildet wird.
Naht nach Anspruch 1, wobei die mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitte ein Hochmodulgewebe umfassen.
Naht nach Anspruch 1 oder 2, wobei die mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitte ein Gewebe mit hoher Festigkeit umfassen.
Naht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Band Garne mit hoher Dehnung in einer Kettrichtung umfasst.
Naht nach Anspruch 4, wobei die Garne mit hoher Dehnung von niedriger Festigkeit sind.
Naht nach Anspruch 4, wobei die Garne Polyester umfassen.
Naht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Band eine Garndicke in einer Schussrichtung aufweist, die im Wesentlichen gleich der Garndicke in einer Kettrichtung von jedem der mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitte ist.
Naht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei eine Garndicke in einer Schussrichtung des Bands ungefähr um 10 % höher ist als eine Garndicke in einer Kettrichtung der mindestens zwei entsprechenden gegenüberliegenden Gewebeabschnitte.
Naht nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Klebstoffschicht thermoplastisches Polyurethan umfasst.
Naht nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Klebstoffschicht nur eine minimal notwendige Menge umfasst, um das Band mit den mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitten zu verbinden.
Naht nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das ungleichmäßige Dickenprofil der Naht in einem Bereich nahe der Nahtstelle der Naht dicker ist als in Bereichen der Naht fern von der Nahtstelle.
Naht nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Band Bandgewebe umfasst, das Garne in einer Kettrichtung und Garne in einer Schussrichtung aufweist.
Naht nach Anspruch 12, wobei die Klebstoffschicht in die mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitte und das Bandgewebe eindringt.
Naht nach Anspruch 13, wobei das ungleichmäßige Dickenprofil nach dem Verbinden der Gewebeabschnitte mit dem Band einen dünnen Teil an einer Mitte des Bandes und einen dicken Teil an zumindest einem Rand des Bandes aufweist.
Säumungssystem zum Bilden einer Naht, Folgendes umfassend: ein Säumeroberteil; ein Säumerunterteil, das von dem Säumeroberteil beabstandet ist, wobei eine zwischenliegende Öffnung gebildet wird; und mindestens eine Stützschicht, die benachbart zu dem Säumerunterteil angeordnet ist; wobei das Säumeroberteil und das Säumerunterteil relativ zueinander beweglich sind, um Druck auf eine Naht aufzubringen, die sich in der Öffnung befindet.
Säumungssystem nach Anspruch 15, wobei das Säumeroberteil oder das Säumerunterteil erwärmt ist.
Säumungssystem nach Anspruch 15 oder 16, wobei das Säumerunterteil eine Topographie aufweist.
Säumungssystem nach Anspruch 17, wobei die Topographie wechselnde lineare und krummlinige Abschnitte umfasst.
Säumungssystem nach Anspruch 17, wobei die Topographie Abschnitte mit geometrischen Formen umfasst.
Säumungssystem nach Anspruch 17, wobei die Topographie Folgendes umfasst: einen mittigen krummlinigen Abschnitt; erste und zweite lineare Abschnitte, die durch den krummlinigen mittigen Abschnitt getrennt sind; und erste und zweite krummlinige Abschnitte, die durch den mittigen krummlinigen Abschnitt und den ersten und zweiten linearen Abschnitt getrennt sind.
Säumungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 20, wobei die mindestens eine Stützschicht eine erste Stützschicht umfasst und wobei die erste Stützschicht und das Säumerunterteil im Wesentlichen dieselben Längen- und Breitenabmessungen aufweisen.
Säumungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 20, wobei die mindestens eine Stützschicht eine erste Stützschicht umfasst, die Silikonschaumgummi umfasst.
Säumungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 20, wobei die mindestens eine Stützschicht Folgendes umfasst: eine erste Stützschicht, wobei die erste Stützschicht und das Säumerunterteil im Wesentlichen dieselben Längen- und Breitenabmessungen aufweisen; und eine zweite Stützschicht, welche über die erste Stützschicht überhängt.
Säumungssystem nach Anspruch 23, wobei die zweite Stützschicht Silikongummi umfasst.
Säumungssystem nach Anspruch 24, wobei der Silikongummi eine Durometerhärte von ungefähr Shore A 40 aufweist.
Verfahren zum Bilden einer Naht, Folgendes umfassend: Bereitstellen von sich gegenüberliegendem Säumeroberteil und Säumerunterteil mit einer zwischenliegenden Öffnung, wobei das Säumerunterteil eine Topographie aufweist; Anordnen einer Steuerschicht auf dem Säumerunterteil oder dem Säumeroberteil; Einfügen eines Bandes und eines Klebstoffs, der den Gewebeabschnitten, die verbunden werden, zugewandt ist, zwischen dem Säumeroberteil und dem Säumerunterteil; und Erzeugen von Druck zwischen dem Säumeroberteil und dem Säumerunterteil, wobei die Topographie einen Druckverlauf auf dem Band bildet, wobei der Druckverlauf einen, höheren Druck um einen mittigen Bereich des Bandes und einen niedrigeren Druck in Richtung der Ränder des Bandes aufweist.
Verfahren nach Anspruch 26, ferner umfassend: Zuführen von Wärme von dem Säumeroberteil und/oder dem Säumerunterteil.
Verfahren nach Anspruch 26 oder 27, wobei der Schritt des Anordnens folgendes umfasst: Positionieren einer ersten Stützschicht benachbart zu dem Säumeroberteil; und Positionieren einer zweiten Stützschicht benachbart zu der ersten Stützschicht.
Verfahren nach Anspruch 28, ferner umfassend: Bemessen der ersten Stützschicht so, dass diese dieselben Längen- und Breitenabmessungen aufweist wie das Säumerunterteil.
Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, ferner umfassend: Bemessen der zweiten Stützschicht so, dass diese über die Umrisse der ersten Stützschicht hinaus überhängt.
Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, ferner umfassend: Bemessen der zweiten Stützschicht so, dass diese um ungefähr 1,27 cm (0,50 Inch) überhängt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 31, ferner umfassend: Bereitstellen einer Topographie mit einem mittigen krummlinigen Abschnitt; Bereitstellen eines ersten und zweiten linearen Abschnitts, die durch den mittigen krummlinigen Abschnitt getrennt sind; und Bereitstellen eines ersten und zweiten krummlinigen Abschnitts, die durch den mittigen krummlinigen Abschnitt und durch die ersten und zweiten linearen Abschnitte getrennt sind.
Verfahren zum Bilden einer Naht, Folgendes umfassend: Bereitstellen einer Bandverbindung mit mindestens zwei gegenüberliegenden Gewebeabschnitten, von denen jeder eine zugewandte Oberfläche aufweist; einer Klebeschicht, die auf den zugewandten Oberflächen aufgebracht ist; und einem Band, das auf der Klebeschicht aufgebracht ist, um die Gewebeabschnitte zu verbinden; und Anwenden eines Druckverlaufs auf das Band, wobei der Druckverlauf in einem Bereich um die Mitte des Bands höher ist und in Bereichen, die sich weg von dem Bereich um die Mitte des Bandes erstrecken, niedriger ist.