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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Polsterung für ein Tracheostomiekanülenschild
mit einer proximalen und einer distalen Fläche und einer die Fläche durchdringenden
zentralen Durchgangsöffnung.
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Tracheostomiekanülen dienen
der Beatmung oder der Atemerleichterung und werden durch einen künstlich
angelegten Luftweg, das Tracheostoma, in die Trachea eingeführt. Unter
anderem bestehen Tracheostomiekanülen aus einem Kanülenrohr und
einem Kanülenschild,
wobei das Kanülenschild verhindert,
daß die
Tracheostomiekanüle
zu weit in die Trachea eingeführt
wird oder gar in diese hineinrutscht. Überdies dient das Kanülenschild
zusammen mit einem Kanülenband
der Befestigung der Tracheostomiekanüle am Hals des Patienten.
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Zur
Erhöhung
des Tragekomforts für
den Patienten gibt es Tracheostomiekanülen mit beweglicher Schildaufhängung. Beispielsweise
kann das Kanülenrohr
bei einigen handelsüblichen
Kanülentypen nach
oben bzw. nach unten geschwenkt werden. Bei anderen Kanülentypen
wird mit Hilfe einer kardanischen Aufhängung ermöglicht, das Kanülenschild
in zwei Raumachsen zu schwenken. Eine derartige Kanüle wird
in der
EP 0 822 842 beschrieben.
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Trotz
der Verwendung sogenannter Kompressen, die im wesentlichen der Flüssigkeitsaufnahme
dienen, kann es vorkommen, daß Patienten durch
das Kanülenschild
verursachte Druckstellen am Hals bekommen und unter Hautirritationen
am Stoma leiden. Dies kann einerseits daran liegen, daß das Schildmaterial
häufig
sehr fest ist. Eine weitere Ursache für Druckstellen könnte darin
bestehen, daß das
am Hals befestigte Kanülenrohr
keine Freiheitsgrade hat, um einem eventuellen Druck senkrecht zum
Hals auszuweichen. Ein weiterer Nachteil der existierenden Kanülenschilde
besteht darin, daß Größe und Form
nicht individuell an die Anatomie des Patienten angepaßt werden
können.
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Insbesondere
bei Patienten mit sehr weitem Stoma oder mit einem stark verzogenen
Stoma kann bei der Verwendung herkömmlicher Kanülenschilde mit
Kompresse zwischen Stoma und Kanüle
Luft entweichen. Dies hat bei Benutzung sogenannter Sprechventile
den Nachteil, daß wegen
des Strömungswiderstandes
dieser Ventile vermehrt Luft seitlich entweicht, die nicht für die Stimmbildung
verwendet werden kann. Überdies
haben Undichtigkeiten zwischen Stoma und Tracheostomiekanüle auch
störende
Auswirkungen bei der Verwendung von sogenannten feuchten Nasen oder
Feuchte-Wärme-Austauschern
(HME). Aufgrund der Undichtigkeit wird dabei lediglich ein Teil
der eingeatmeten Luftmenge vortemperiert bzw. befeuchtet, was zu
ernsthaften Beeinträchtigungen
der Lungenfunktion führen
kann.
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Demgegenüber bestand
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Polsterung für Tracheostomiekanülenschilder
zur Verfügung
zu stellen, welche Druckstellen durch das Kanülenschild sowie das Kanülenband
verhindert und eine Anpassung des Kanülenschilds an die anatomischen
Gegebenheiten am Hals des Patienten ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Polsterung, die als Schild ausgeformt ist, bei welchem wenigstens
zwei Befestigungslaschen beiderseits einer zentralen Durchgangsöffnung angebracht
sind, die sich von der Polsterung in gegenüberliegende Richtungen erstrecken
und durch der Befestigung dienende Öffnungen des Tracheostomiekanülenschildes
hindurchführbar
sind, wobei die Befestigungslaschen entweder als Kanülenband ausgebildet
sind oder jeweils mit wenigstens einer Öse zur Befestigung an einem
Kanülenband
versehen sind.
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Die
Polsterung ist im wesentlichen flach, wobei die proximale Fläche die
am Hals des Patienten anliegende Fläche und die distale Fläche die
vom Patienten wegweisende Fläche
ist. Die distale Fläche der
Polsterung liegt daher an dem Kanülenschild an.
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Die
zentrale Öffnung
der Polsterung erstreckt sich senkrecht zu den distalen und proximalen Flächen und
durch diese hindurch und dient der Aufnahme oder Durchführung des
Kanülenrohrs
einer Tracheostomiekanüle.
Die Öffnung
hat einen Durchmesser von etwa 0,5 cm bis 2 cm, bevorzugt von 1 cm
bis 1,5 cm. Der Durchmesser der zentralen Öffnung ist selbstverständlich dem
Kanülenrohr
angepaßt
und höchstens
geringfügig
größer als
der Außendurchmesser
desselben oder so bemessen, daß sie
mit leichter elastischer Spannung an der Außenfläche der Kanüle anliegt.
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Die
Polsterung besteht vorzugsweise aus einem sehr weichen Material,
so daß sie
sich sowohl dem Hals des Patienten anpaßt als auch insbesondere die
Ränder
des härteren
Kanülenschildes
abpolstert. Sie ist vorzugsweise größer als das Schild, so daß die Ränder des
Schildes allseitig oder fast allseitig durch die Polsterung abgedeckt
sind.
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Bevorzugt
besteht die Polsterung aus Silikon oder einem thermoplastischen
Elastomer. Unter thermoplastischen Elastomeren sind dabei Materialien zu
verstehen, die die Elastizität,
Weichheit und Zähigkeit
eines wärmehärtenden
Kautschuks und die Verarbeitbarkeit eines thermoplastischen Polymers aufweisen.
Auch elastomere Schäume
sind als Material denkbar.
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Dabei
soll das Material sowohl hautverträglich als auch flexibel und
elastisch sein. Insbesondere aufgrund der Elastizität der Laschen
wird so eine gewisse Beweglichkeit der Kanüle senkrecht zum Hals ermöglicht,
was zusätzlich
zur Minimierung von Druckstellen beiträgt. Überdies kann die Polsterung dadurch
auch ohne ein Herausziehen der Kanüle aus dem Stoma entfernt und
ausgetauscht werden. Insbesondere bei sehr elastischen Materialien
kann dabei die zentrale Öffnung
der Polsterung über
das kleinere Kanülenschild
gezogen werden.
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Besonders
zweckmäßig ist
es dabei, wenn das Material zuschneidbar ist, so daß eine Anpassung
der Polsterung sowohl an das Kanülenschild
als auch an den Hals des Patienten durch den Patienten selbst oder
den Arzt möglich
ist.
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Das
Material der Polsterung kann auch eine Oberflächenstruktur oder eine Perforierung
aufweisen, die zu starkes Schwitzen der Haut, die von der Polsterung
bedeckt ist, hemmt. Dabei soll das Material sowohl hautverträglich als
auch flexibel und elastisch sein.
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Es
ist insbesondere auch denkbar, daß das Material der Befestigungslaschen
andere Eigenschaften, beispielsweise bezüglich Elastizität, Struktur
oder Dicke, aufweist, als das Material des letztlich abpolsternden
Bereichs der Polsterung.
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Weiterhin
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Polsterung, bei welcher das Material eine Dicke von zwischen
0,5 mm und 20 mm, bevorzugt zwischen 2 mm und 8 mm aufweist. Um
eine ausreichende Polsterung zu erreichen, sollte das Material der
Polsterung die oben angegebene minimale Dicke nicht unterschreiten.
Andererseits könnte
eine zu große
Dicke den Abstand zwischen Hals und Kanülenschild derart vergrößern, daß die Kanüle gegen die
vordere Tracheawand gedrückt
wird. Dies ist nicht nur schmerzhaft für den Patienten, sondern es besteht
auch die Gefahr der Verletzung bzw. einer Stenose der Trachea.
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Besonders
bevorzugt weist das Material im Bereich der zentralen Öffnung im
Vergleich zu einem äußeren Rand
der Polsterung eine größere Dicke auf.
Insbesondere im Bereich des Stomas, an welchem die Ränder der
zentralen Öffnung
der Polsterung unmittelbar anliegen, muß eine besonders gute Abpolsterung
gegenüber
dem Schild erfolgen. Diese Abpolsterung dient dabei nicht nur dem
Schutz des empfindlichen Stomas, sondern stellt gleichzeitig eine
Abdichtung zwischen dem Kanülenrohr
und dem Stoma dar. Auf diese Weise wird ein seitliches Ein- oder Austreten von
Luft neben dem Kanülenrohr verhindert.
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Selbstverständlich kann
die Polsterung auch alternativ oder zusätzlich gewölbt sein, wobei sich der hypothetische
Scheitel der Wölbung
bei der zentralen Öffnung
auf der distalen Seite der Polsterung befindet. Diese Wölbung bewirkt
eine gute Anpassung der Polsterung an den Hals des Patienten bei gleichzeitiger
Abdichtung.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die proximale und die distale Fläche länglich geformt
und weisen eine seitliche Ausdehnung von zwischen 3 cm und 10 cm,
bevorzugt zwischen 4 cm und 8 cm, sowie eine Höhe von zwischen 4 cm und 7
cm, bevorzugt zwischen 3 cm und 6 cm, auf. Die Ausdehnung der Polsterung
ist somit im Übermaß im Vergleich
zu bekannten und handelsüblichen
Tracheostomiekanülenschildern, die
somit von der erfindungsgemäßen Polsterung vollständig abgedeckt
werden.
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Selbstverständlich kann
jedoch die Polsterung auch Einschnitte sowie keilförmige Einkerbungen
aufweisen, sofern trotz der Einschnitte oder Einkerbungen gewährleistet
ist, daß ein
Großteil
des Randes des Tracheostomiekanülenschildes,
mit dem die Polsterung verwendet werden soll, durch die Polsterung
gegenüber
dem Hals des Patienten abgedeckt wird. Unter einem Großteil ist
hierbei ein Anteil von wenigstens 75%, vorzugsweise wenigstens 85% zu
verstehen Bevorzugt sind die proximale und die distale Fläche oval
oder elliptisch. Auch eine rechteckige Form der Flächen wäre denkbar,
wobei sich die Form im wesentlichen an der Form des verwendeten Kanülenschildes
sowie eventuellen anatomischen Besonderheiten des Patienten orientiert.
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Weiterhin
ist bevorzugt, daß die
zwei Befestigungslaschen auf der distalen Fläche beiderseits der zentralen
Durchgangsöffnung
angebracht sind. Bei dieser Ausführungsform
können
die Befestigungslaschen durch die der Befestigung dienenden Öffnungen
des Tracheostomiekanülenschildes
geführt
werden, wobei gleichzeitig eine lückenlose Abpolsterung des Halses
gegenüber
dem Kanülenschild
vorhanden ist. Insbesondere besteht bei dieser Ausführungsform
die Möglichkeit,
die Befestigungslaschen aus einem anderen Material als die proximale
oder die distale Fläche
zu formen, so daß dadurch beispielsweise
eine im Vergleich zu dem abpolsternden Bereich der Polsterung veränderte Elastizität eingestellt
werden kann.
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Besonders
bevorzugt befinden sich die Befestigungslaschen in einem Abstand
von zwischen 0,5 cm und 1,5 cm von der zentralen Öffnung.
Vorzugsweise entspricht der Abstand der Befestigungslaschen von
der zentralen Öffnung
dabei dem Abstand zwischen dem Kanülenrohr und den der Befestigung
dienenden Öffnungen
des Tracheostomiekanülenschildes.
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Die
Befestigungslaschen weisen dabei, sofern sie nicht als Kanülenband
ausgearbeitet sind, eine bevorzugte Länge von zwischen 1 cm und 5
cm auf. An dem von der distalen Fläche entfernten, freien Ende
der Befestigungslaschen befinden sich dabei eine oder mehrere, vorzugsweise
zwei oder drei, Ösen.
Eine zu große
Anzahl an Ösen
würde die
Zugstabilität
der Befestigungslaschen möglicherweise herabsetzen.
Die zwei oder drei Ösen
sind in Längsrichtung
der Befestigungslaschen voneinander beabstandet, so daß der Druck
des Schildes auf den Hals einstellbar ist, indem das Kanülenband
an unterschiedlichen Ösen
der Befestigungslaschen angebracht wird, wobei die Länge der
Befestigungslaschen, auf die eine Zugbelastung ausgeübt wird,
verändert
wird. Die Befestigungslaschen können
dabei so gestaltet sein, daß sie
bei einer Dehnung zwischen 10 mm und 30 mm nachgeben können, bevor sie
reißen.
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Durch
die Möglichkeit
der Einstellung der Elastizität
der Befestigungslaschen kann verhindert werden, daß das Kanülenschild
aufgrund bestimmter Bewegungen des Patienten gegen den Hals gepreßt wird.
Insbesondere könnte
sonst das Kanülenrohr gegen
die Trachea gepreßt
werden und an dieser reiben, was zu Stenosen führen könnte.
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Da
die Ösen
für das
Kanülenband
an den beweglichen Befestigungslaschen leicht zugänglich sind,
wird mit dieser Erfindung auch der Kanülenbandwechsel vereinfacht.
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Die
Befestigungslaschen zur Anbringung des Schildes und der Polsterung
sind durch entsprechende der Befestigung dienende Öffnungen
des Kanülenschildes
durchziehbar und weisen vorzugsweise eine Breite von zwischen 0,3
cm und 2 cm, bevorzugt zwischen 0,7 cm und 1,2 cm, auf. Eine solche Breite
ist für
die Aufnahme und Verteilung der Zugbelastung der Befestigungslaschen,
wenn daran ein Kanülenband
angebracht wird, oder wenn diese selbst als Kanülenband dienen, gut geeignet.
Insbesondere wenn die Befestigungslaschen als Kanülenband
ausgeformt sind, vermeidet man durch ein ausreichend breites Band,
daß das
Band am Hals scheuert oder einschneidet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
gehen von der zentralen Öffnung
strahlenförmig einer
oder mehrere, insbesondere vier Schlitze aus, die sich von der distalen
Fläche
bis zur proximalen Fläche
durch die Polsterung hindurch erstrecken und bevorzugt eine Länge von
zwischen 0,5 cm und 1,5 cm aufweisen. Diese Schlitze erleichtern
ein Anbringen der Polsterung, wobei die zentrale Öffnung der Polsterung
soweit gedehnt bzw. durch Umklappen der Bereiche zwischen den Schlitzen
so erweitert wird, daß diese über das
kleinere Kanülenschild
gezogen werden kann. Bei dieser Art der Anbringung der Polsterung
kann die Tracheostomiekanüle
während
des Anbringens oder Austauschens des Polsters in der Trachea verbleiben.
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Aufgrund
der Dehnbarkeit des Materials kann eine Erleichterung des Anbringens
oder Austauschens der Polsterung auch durch lokal reduzierte Wandstärken, z.B.
durch auf der distalen Fläche
eingeformte oder eingebrachte Rinnen erreicht werden. Diese Rinnen
erstrecken sich nicht durch das Polster hindurch und können breiter
sein als die oben beschriebenen Schlitze. Sie weisen dabei eine
Breite von zwischen 0,3 mm und 3 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und
2 mm auf. Durch diese Rinnen ist das Material an dieser Stelle dünner und
dadurch leichter dehnbar, es liegt jedoch durch die glatte proximale Fläche eben
auf der Haut auf und hat keine die Haut reizenden Kanten.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung befindet sich auf der proximalen Fläche um die
zentrale Öffnung
ein ringförmiges,
befüllbares
Fluidpolster. Die Umhüllung
dieses Fluidpolsters ist vorzugsweise so flexibel und elastisch,
daß sich
beim Befüllen
des Flu idpolsters nach der Anbringung der Polsterung dieses besonders
gut an das Stoma und das Kanülenrohr
anpaßt,
so daß damit
eine gute Abdichtung des Stomas erzielt wird.
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Das
Fluidpolster kann mit Hilfe eines Füllschlauches und eines daran
befestigten Ventils mit Fluid gefüllt werden. Als Fluid kommen
neben verschiedenen Arten an Flüssigkeiten,
wie z.B. Wasser, auch Gase und insbesondere Luft in Betracht. Der Füllschlauch
ist dabei so an der Polsterung und dem Fluidpolster angebracht,
daß kein
zusätzlicher
Druck auf das Stoma oder auf den Hals ausgeübt wird.
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Das
Fluidpolster könnte
jedoch auch bereits mit einer vorgegebenen Menge an Fluid befüllt sein und
vollständig
geschlossen sein, was die Anbringung eines Füllschlauches erübrigen würde. Besonders
für Patienten
mit durchschnittlicher Anatomie und einem weitgehend runden Stoma
ließe
sich dadurch eine angenehme Abpolsterung des Stomas bei gleichzeitiger
ausreichender Dichtung erzielen.
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Es
ist dabei möglich,
daß das
Fluidpolster einstückig
mit der übrigen
Polsterung ausgeformt ist. Auch die Ausgestaltung der gesamten Polsterung oder
zumindest des gesamten abpolsternden Bereichs der Polsterung kann
als Fluidpolster erfolgen. Dabei sind selbstverständlich zunächst sehr
viel dünnere
Wandstärken
des abpolsternden Bereichs denkbar, die jedoch im Gebrauch durch
Befüllung
des Fluidpolsters den oben genannten Dicken für die Polsterung entsprechen.
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Vorzugsweise
erstreckt sich das Fluidpolster in befülltern Zustand in die zentrale Öffnung.
Bei dieser Ausgestaltung des Fluidpolsters läßt sich insbesondere bei Patienten
mit sehr großem
Stoma oder einem verzogenen Stoma eine gute Abdichtung erreichen.
Dieser Effekt wird zusätzlich
durch eine individuelle Befüllung
des Fluidpolsters verstärkt.
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Besonders
bevorzugt ist das Fluidpolster bis zu einer Dicke von 2 cm, bevorzugt
1,5 cm befüllbar. Dabei
soll durch die Wahl eines geeigneten Druckes das Entstehen von Druckstellen
am Stoma verhindert werden. Eine zu große Dicke des Fluidpolsters
würde dazu
führen,
daß das
Kanülenrohr
senkrecht zum Hals nach vorne verschoben würde und dadurch durch Reibung
an der vorderen Tracheawand zu Schäden führen könnte.
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Selbstverständlich umfaßt die Erfindung auch
Kanülenschilde
mit einer Ausführungsform
der oben beschriebenen Polsterung. Ein solches Kanülenschild
könnte
spezifisch für
die Verwendung mit der erfindungsgemäßen Polsterung gestaltet sein und
beispielsweise selbst nur eine geringe Krümmung aufweisen, eine Anpassung
an den Hals des Patienten würde
in diesem Fall ausschließlich
durch die unterschiedlichen Dicken der Polsterung erfolgen.
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Kanülenschild
und Polsterung können
dabei auch so aneinander angepaßt
werden, daß die
Fläche
der Polsterung die Fläche
des Schildes allseitig überragt.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Tracheostomiekanüle mit einem Schild und einer
Polsterung entsprechend den vorhergehenden Ausführungen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibungen bevorzugter
Ausführungsformen
und den dazugehörigen
Figuren. Es zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf die distale Seite einer erfindungsgemäßen Polsterung,
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2 eine
Aufsicht auf die distale Seite einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Polsterung,
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3 eine
schematische Darstellung einer Tracheostomiekanüle mit Schild und Kanülenband sowie
einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Polsterung
und
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4 eine
Aufsicht auf die distale Seite einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Polsterung
mit Schild.
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In 1 ist
eine flächige
Ausführungsform einer
insgesamt mit 10 bezeichneten Polsterung gezeigt. Die distale
Fläche 1 weist
zum Betrachter, sie ist von der zentralen Durchgangsöffnung 3 unterbrochen,
welche auch die parallel zur Betrachtungsebene liegende proximale
Fläche 1' durchdringt.
Seitlich sind Befestigungslaschen 2 angebracht, welche
jeweils über
drei Ösen 4 verfügen. In
gestrichelten Linien ist ein Kanülenschild 11 angedeutet,
welches zusammen mit der Ausführungsform
der Polsterung verwendet werden kann, es wird zu einem Großteil durch
den polsternden Bereich 9 der Polsterung 10 gegenüber dem
Hals des Patienten abgedeckt.
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Die
Polsterung ist aus einem weichen Material hergestellt und durch
die Befestigung eines Kanülenbandes
an unterschiedlichen Ösen
kann eine weichere oder festere Federung der Kanülenaufhängung eingestellt werden. Dazu
sind die Befestigungslaschen z.B. so gestaltet, daß sie jeweils
bis zu 30 mm nachgeben können.
Somit können übermäßige Spannungen
des Kanülenbandes
vermieden werden, die zu einem zu starken Anpreßdruck des Kanülenschildes
auf den Hals führen
würden
und dadurch Schäden
oder Hautirritationen verursachen könnten.
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Bei
dieser Ausführungsform
setzen die Befestigungslaschen seitlich in Einbuchtungen des Polsters
an dessen Kanten an. Diese Einbuchtungen sind so bemessen, daß der Abstand
der Ansätze
der Befestigungslaschen dem Abstand der Öffnungen 12 für die Hindurchführung der
Befestigungslaschen 2 in dem zugehörigen Kanülenschild 11 entspricht
oder etwas kleiner ist. Dies garantiert, daß die Polsterung nach Hindurchführung der
Laschen 2 durch die Öffnungen 12 glatt
und ohne Falten sowohl am Schild als auch am Hals des Patienten
anliegt. Obwohl dann die jenseits der der Befestigung dienenden Öffnungen 12 befindlichen
Kantenabschnitte des Kanülenschildes
nicht durch die Polsterung abgedeckt werden, sorgen die beiderseits
der Einbuchtungen der Polsterung vorgesehenen Ausstülpungen
dafür,
daß die
Kanten des Schildes unmittelbar oberhalb und unterhalb der Befestigungsöffnungen
abgedeckt werden. Bei einer ausreichenden Dicke der Polsterung kommen
dadurch auch die nicht durch die Polsterung abgedeckten Kantenabschnitte
nicht mit dem Hals des Patienten in Berührung.
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Diese
Ausführungsform
ist besonders einfach herzustellen, da sie einstückig und vollständig flach
ist und die Laschen 2 in der Ebene des polsternden Bereichs 9 der
Polsterung an den Kanten ansetzen.
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Eine
weitere mögliche
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Polsterung
ist in 2 dargestellt. Für eine vollständige Abpolsterung
des Halses gegenüber
den Kanten des Kanülenschildes
sind die Befestigungslaschen 2 seitlich der zentralen Öffnung 3 auf
der distalen Fläche 1 wiederum
in einem entsprechenden Abstand angebracht, so daß diese durch
entsprechende, der Befestigung dienende Öffnungen 12 des Tracheostomiekanülenschildes 11 hindurchführbar sind,
ohne eine Verformung der distalen 1 oder proximalen 1' Fläche zu bewirken.
Bei der dargestellten Ausführungsform
verfügen
die Befestigungslaschen jeweils über
zwei Ösen,
die zur Verbindung mit einem Kanülenband
dienen können. Im
Bereich der beiden Ösen 4 in
jeder Befestigungslasche 2 sind Ausbuchtungen 8 vorgesehen,
die die Ösen
stabilisieren und dadurch eine größere Reißfestigkeit der Laschen 2 bewirken.
Gleichzeitig sind die Laschen gerade im Bereich der Ösen 4 ausreichend
verformbar, so daß sie
auch dann durch die Öffnungen 12 eines
mit gestrichelten Linien angedeuteten Kanülenschilds 11 hindurch
gezogen werden können,
wenn die Laschen im Bereich der Ösen 4 breiter
sind als die entsprechenden Öffnungen 12.
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Zur
besonderen Druckentlastung im Bereich des Stomas kann das Material
der Polsterung am Rand 5 der zentralen Öffnung 3 dicker ausgearbeitet sein
als am äußeren Rand 6 der
Polsterung. Der Rand 5 liegt unmittelbar an dem Stoma an.
Er dient insbesondere zur Polsterung, da das Stoma eine sehr empfindliche,
möglicherweise
noch verheilende oder wunde Stelle ist. In dem Rand 5 der
zentralen Öffnung
sind Einschnitte 7 vorgesehen, die sich von der distalen
Fläche 1 zur
proximalen Fläche 1' erstrecken.
Sie dienen der Erleichterung beim Anbringen der Polsterung 10,
wobei die zentrale Öffnung
der Polsterung über
ein Kanülenschild 11 gezogen
wird.
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Anstelle
der Einschnitte könnten
auch Rinnen vorgesehen sein, die nicht bis zur proximalen Fläche 1' der Polsterung 10 hindurch
gehen, so daß die
proximale Seite der Polsterung keine Kanten aufweist. Diese Rinnen
führen
zu einer stellenweise geringeren Dicke der Polsterung und dadurch
zu einer besseren Dehn- und Verformbarkeit. Es sind auch punktuelle
Vertiefungen in der distalen Fläche 1 an Stelle
der Rinnen oder auch an anderen Stellen im polsternden Bereich 9 der
Polsterung denkbar, die den gleichen Effekt haben.
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In 3 ist
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Polsterung
perspektivisch dargestellt, wie sie im Zusammenhang mit einer Kanüle mit Schild 11 und
Kanülenband 13 verwendet wird.
Die distale Fläche 1 der
Polsterung liegt dabei direkt an der proximalen, dem Patienten zugewandten
Fläche
des Schildes 11 an.
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Bei
dieser Ausführungsform
sind die Befestigungslaschen 2 auf der distalen Fläche 1 der
Polsterung angebracht und durch die Öffnungen 12 des Kanülenschildes
hindurchgeführt.
Das Kanülenband 13 ist
durch die Ösen 4 der
Befestigungslaschen 2 hindurchgezogen und dadurch an der
Polsterung befestigt. Das Kanülenband 13 verfügt ebenfalls über eine Unterpolsterung 14.
Die in 4 dargestellte Ausführungsform einer Polsterung
stellt eine Abwandlung der Ausführungsform
in 1 dar. Die gestrichelten Linien stellen Teile
dar, die in der Aufsicht nicht zu sehen sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
wurde auf eine Darstellung einer zentralen Öffnung des Kanülenschildes
und der darin angebrachten Kanüle
verzichtet.
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Bei
dieser Ausführungsform
erstreckt sich von der zentralen, die Polsterung 10 durchdringenden Öffnung 3 bis
zu einer der beiden Befestigungslaschen ein Einschnitt 7', der die Befestigungslasche in
zwei Teile 2' und 2'' teilt. Die Teile 2' und 2'' sind so ausgeformt, daß sie im
Bereich der Ösen 4 übereinanderliegen,
wobei die in beiden Teilen 2' und 2'' vorhandenen Ösen 4 zur Deckung
kommen. An dem mit dem polsternden Bereich der Polsterung 9 verbundenen Ende
der Laschenteile 2' und 2'' liegen diese Teile so nebeneinander,
daß der
Einschnitt 7' vollständig geschlossen
ist. In diesem Bereich befinden sich die Teile 2' und 2'' der Befestigungslasche innerhalb
der Öffnung 12 des
Schildes 11, wodurch die Kanten des Einschnitts 7' an dieser Stelle
aneinander gedrückt werden
und im polsternden Bereich 9 der Polsterung 10 trotz
des Einschnitts eine glatte distale und proximale Fläche entsteht.
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Der
Vorteil dieser Ausführungsform
besteht darin, daß die
Polsterung bei der Anbringung oder beim Austausch nicht über das
Kanülenschild 11 gezogen
werden muß und
beispielsweise bei einer künstlichen
Beatmung über
die Kanüle
ein Beatmungsschlauch nicht entfernt werden muß, denn die Polsterung kann
an dem Einschnitt 7' aufgespreizt werden
und seitlich hinter das Kanülenschild
geschoben werden. Eine ähnliche
Konstruktion, bei der sich ein Einschnitt von der zentralen Öffnung 3 bis
zum Rand des polsternden Bereichs bzw. bis in eine Befestigungslasche
erstreckt und letztere in zwei Teile teilt, ist selbstverständlich auch
bei Polsterungen denkbar, bei denen die Befestigungslaschen auf
der distalen Fläche 1 angebracht
sind.
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Es
versteht sich, daß auch
die in 4 dargestellte Ausführungsform im Gegensatz zu
der in 1 gezeigten nicht völlig flach sein muß, bzw.
die Dicken der Polsterung und eventuell auch der Befestigungslaschen
variieren können.
Die Polsterung sollte so konstruiert sein, daß sie ohne Dehnung des Materials
in der Aufsicht der in 1 gezeigten Ausführungsform
gleicht.