DE102006052369A1 - Kabelkanalprofil - Google Patents
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Abstract
Ein Kabelkanalprofil (1) weist eine Wandung (2) auf, um einen Schlauch, eine Leitung, einen Kabelbauohstoffquellen ist das Kabelkanalprofil aus einem regenerativen Werkstoff hergestellt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Kabelkanalprofil mit einer Wandung zur Aufnahme eines Schlauchs, einer Leitung, eines Kabelbaums oder dergleichen und auf ein Kraftfahrtzeug dazu.
- Besonders in Kraftfahrzeugen werden elektrische Leitungen, Luft- oder Wasserschläuche oder ganze Kabelbäume in einem Kabelkanal verlegt, um sie vor mechanischen Beschädigungen zu schützen. Hierzu werden Kabelkanäle in Form eines Kunststoffprofils verwendet, die an der Karosserie befestigt werden. Die Kunststoffprofile werden üblicherweise in einem Spritzguss- oder Extrudiervorgang erzeugt und am gewünschten Einbauort im Inneren der Karosserie des Kraftfahrzeugs befestigt.
- Bei der Entsorgung des Kraftfahrzeugs tritt hierdurch das Problem auf, dass die Kunststoffprofile von der häufig metallischen Karosserie des Kraftfahrzeugs getrennt werden müssen, um sie einer eigenen Verwertung, beispielsweise als Granulat, zuzuführen. Zudem werden hierdurch die natürlichen Ressourcen in unerwünschter Weise belastet.
- Die
DE 197 47 501 A1 offenbart Decken- oder Fußleisten aus Holz, Kunststoff und Styropor, die über einen vorgefertigten Kabelkanal verfügen, um zum Beispiel in einem Wohnzimmer eine elektrische Leitung verdeckt verlegen zu können. - Aus der
DE 94 12 641 U1 ist ein Kabelkanalprofil bekannt, das beispielsweise aus einem PVC-Material extrudiert wird. - Weiterhin zeigt die
DE 34 46 985 A1 eine Kabelkanal-Anordnung bekannt, bei der in einem Block aus einem gummielastischen Material, insbesondere einem Elastomer, ein Kabelkanal ausgebildet ist. Dieser Block kann auch extrudiert werden. - Schließlich offenbart die
EP 0 990 290 A1 ein einerdbares Kabelkanalelement, insbesondere für den Schienenbau, das als U-förmiges Profil aus Kunststoff angefertigt ist. Da das Kabelkanalelement in Erdreich eingebaut wird, muss es verrottungsfest ausgebildet sein. - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Kabelkanalprofil und ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen eine umweltfreundliche Herstellung und Entsorgung gewährleistet ist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Kabelkanaiprofil aus einem regenerativen Werkstoff besteht.
- Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, ein Kabelkanalprofil, das insbesondere zum Einbau in einem Kraftfahrzeug verwendet wird, nicht aus einem beliebigen Kunststoff anzufertigen, sondern aus einem regenerativen Werkstoff. Auf Grund der begrenzten Rohstoffreserven können Kunststoffe in Zukunft nicht mehr beliebig eingesetzt werden. Bei regenerativen Werkstoffen ist jedoch bei nachhaltiger Verwendung gewährleistet, dass die se ressourcenunabhängigen Rohstoffquellen auch in Zukunft nicht versiegen. Somit können weiterhin Kraftfahrzeuge mit derartigen Kabelkanalprofilen ausgestattet werden. Bei den regenerativen Werkstoffen handelt es sich insbesondere um nachwachsende Werkstoffe, die in einer solchen Menge produziert werden, dass mindestens die verwendeten Mengen wieder nachwachsen. Im Rahmen der Erfindung können vom Fachmann an sich beliebige regenerative Werkstoffe zur Herstellung eines Kabelkanalprofils verwendet werden, wobei lediglich die Erfordernisse hinsichtlich mechanischer Stabilität und der Nutzungsdauer gewährleistet sein müssen.
- Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch den Einsatz derartiger Kabelkanalprofile in Kraftfahrzeugen die Umwelt erheblich geschont wird, da keine begrenzten Rohstoffquellen genutzt werden und die regenerativen Werkstoffe in der Regel rückstandsfrei entsorgbar und/oder wiederverwendbar sind.
- Bevorzugt wird als regenerativer Werkstoff Papier, Pappe, Karton oder dergleichen eingesetzt, das entweder aus natürlich nachwachsenden Holzbeständen oder aus Altpapier gewonnen wird. Dabei kann der Fachmann die Wandstärken des Kabelkanalprofils entsprechend der Anzahl der zu verlegenden Leitungen, Schläuche etc. sowie der auftretenden mechanischen Belastungen entsprechend dem verwendeten Material auswählen.
- In gleicher Weise können Pflanzenfasern als Material für die Wandung des Kabelkanalprofils eingesetzt werden. Beispielsweise können hierfür Hanffasern verwendet werden. Diese Pflanzenfasern sind zur Erhöhung der Stabilität des Kabelkanalprofils vorzugsweise zusammengepresst und/oder verleimt. Entsprechende Klebstoffe sind dem Fachmann bekannt.
- Zweckmäßigerweise ist das Kabelkanalprofil entweder offen oder geschlossen ausgeführt. Ein offenes Kabelkanalprofil verfügt, in Längsrichtung gesehen, im Wesentlichen über eine U-förmige Grundform und ein geschlossenes Kabelkanalprofil ist, im Querschnitt gesehen, unter anderem rechteckig oder ungefähr kreisförmig ausgebildet. Ein geschlossenes Kabelkanalprofil kann auch derart ausgeführt sein, dass ein Deckel vorhanden ist, der nach der Verlegung des Kabelbaums im Kraftfahrzeug durch den Monteur geschlossen wird. Hierzu kann der Deckel entweder einstückig an das Kabelkanalprofil angeformt oder als separates Bauteil ebenfalls aus einem regenerativen Material ausgebildet sein. Die Ausführung mit einem Deckel ist insofern vorteilhaft, als bei einer Reparatur eines eingelegten Kabels der Zugang erheblich erleichtert ist.
- Zur Befestigung des Kabelkanalprofils in einem Kraftfahrzeug ist das Kabelkanalprofil mit einem oder mehreren Befestigungsmitteln versehen. Dieses ist insbesondere in Form einer Lasche ausgeführt, die wiederum an der Karosserie des Kraftfahrzeugs in an sich beliebiger Weise befestigbar ist. Die Lasche kann auch aus einem anderen Material bestehen, beispielsweise einem Metall oder einem Kunststoff, und zwar in Abhängigkeit der mechanischen Belastungen.
- Zur Ausgestaltung der Lasche ist diese in einer ersten Ausführungsform einstückig an das Kabelkanalprofil angeformt. Hierzu wird bei der Herstellung des Kabelkanalprofils an der entsprechenden Stelle mittels einer Stanzung oder Perforierung die Lasche ausgebildet.
- Besonders bei einer Lasche aus einem anderen Material kann diese über eine Verklebung, eine Vernietung oder Tackern an dem Kabelkanalprofil festgelegt werden.
- Zur Befestigung der Lasche an der Karosserie kann eine Rastverbindung vorgesehen sein. Hierzu ist beispielsweise an der Lasche wiederum eine Stanzung oder Perforierung ausgebildet, um eine Rastnase zu bilden, die an der Karosserie eingerastet wird. In gleicher Weise kann an der Lasche eine Ausnehmung ausgebildet sein, um entweder die Lasche über eine Vernietung an der Karosserie zu befestigen oder einen Schweißzapfen durch die Ausnehmung hindurch zu führen, der anschließend verschweißt oder verlötet wird.
- Zur Fixierung der Schläuche, Kabel etc. im Inneren des Kabelkanalprofils ist dieses innenseitig mit Bandagierlaschen versehen, die ebenfalls einstückig mit dem Kabelkanalprofil ausgebildet oder nachträglich befestigt sein können. An diesen Bandagierlaschen wird beispielsweise ein zu verlegender Kabelbaum mit Hilfe eines Klebebandes befestigt, um ein Abscheuern der Kabelisolierungen durch Bewegungen des Kabelbaums zu unterbinden.
- Um das Kabelkanalprofil an verschiedene Einbausituationen und Karosserieformen anzupassen, ist dieses entweder im Wesentlichen geradlinig ausgebildet oder es kann eine beliebige gekrümmte Formgebung aufweisen und zwar entsprechend den räumlichen Erfordernissen.
- Zwecks Vermeidung eines Verschleißes oder einer Beschädigung des Kabelkanalprofils ist der regenerative Werkstoff mit Additiven versehen, die den Werkstoff in Abhängigkeit des gewählten Grundmaterials gegen Feuchtigkeit und damit gegen Verrottung schützen. Dies kann auch mittels einer Imprägnierung erfolgen. Weiterhin können Additive eingesetzt werden, die brandhemmend wirken, um die Ausbreitung eines vorhandenen Feuers zu unterdrücken.
- Im Vorhergehenden wurde das Kabelkanalprofil im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Einsatz in der Kraftfahrzeugtechnik beschrieben. Es ist für den Fachmann jedoch ersichtlich, ein derartiges Kabelkanalprofil auf allen Gebieten der Technik einzusetzen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezugnahme auf die zughörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kabelkanalprofils, -
2 eine alternative Ausgestaltung des Kabelkanalprofils nach1 und -
3 eine weitere alternative Ausgestaltung des Kabelkanalprofils nach1 . - Das Kabelkanalprofil
1 verfügt über eine im Querschnitt U-förmige Wandung2 , die einen Innenraum3 begrenzt, um einen in den Innenraum3 eingelegten Kabelbaum, einen Schlauch, eine Leitung oder dergleichen, die zur Vereinfachung der Darstellung nicht abgebildet sind, vor äußeren Einflüssen zu schützen. Zur Schonung der be grenzten Rohstoffquellen ist die Wandung2 des Kabelkanalprofils1 aus einem regenerativen Werkstoff hergestellt, beispielsweise Papier, Pappe, Karton oder aus einem Material auf Basis von Pflanzenfasern, die miteinander verpresst und/oder verklebt sind. Ein solches Kabelkanalprofil1 wird vorzugsweise in der Kraftfahrzeugtechnik verwendet, um einen in einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs verlegten Kabelbaum vor mechanischen Beschädigungen zu schützen. - Zur Befestigung des Kabelkanalprofils
1 , beispielsweise an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, dienen Befestigungsmittel in Form von außenseitigen Laschen4 . Die Laschen4 sind entweder einstückig mit der Wandung2 ausgebildet und beispielsweise perforiert oder ausgestanzt oder, insbesondere wenn sie aus einem anderen Material, wie Kunststoff oder Metall, bestehen, nachträglich an der Wandung2 angeklebt oder angenietet. - Im Innraum
3 können weitere Bandagierlaschen in gleicher Weise ausgebildet sein, um den zu verlegenden Kabelbaum unter anderem mit einem Klebeband im Innenraum3 zu fixieren. - Zur Befestigung der Laschen
4 an der Karosserie sind beliebige Befestigungsarten möglich. Unter anderem können an der Lasche4 Rastnasen5 ausgestanzt oder vorperforiert sein. In gleicher Weise kann an der Lasche4 eine Ausnehmung6 ausgebildet sein, um die Lasche4 beziehungsweise das Kabelkanalprofil1 mittels eines Niet7 oder durch das Verschweißen oder Verlöten eines Schweißzapfens8 an der Karosserie festzulegen. -
- 1
- Kabelkanalprofil
- 2
- Wandung
- 3
- Innenraum
- 4
- Lasche
- 5
- Rastnase
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Niet
- 8
- Schweißzapfen
Claims (12)
- Kabelkanalprofil mit einer Wandung (
2 ) zur Aufnahme eines Schlauchs, einer Leitung, eines Kabelbaums oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabelkanalprofil (1 ) aus einem regenerativen Werkstoff besteht. - Kabelkanalprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der regenerative Werkstoff Papier, Pappe oder Karton ist.
- Kabelkanalprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der regenerative Werkstoff Pflanzenfasern umfasst, insbesondere gepresste und/oder verklebte.
- Kabelkanalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabelkanalprofil (
1 ) offen oder geschlossen ausgebildet ist, insbesondere mit einem abnehmbaren Deckel. - Kabelkanalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kabelkanalprofil (
1 ) Befestigungsmittel vorgesehen sind, insbesondere in Form einer Lasche (4 ). - Kabelkanalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (
4 ) einstückig an der Wandung (2 ) angeformt ist. - Kabelkanalprofil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (
4 ) an der Wandung (2 ) befestigbar ist. - Kabelkanalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Lasche (
4 ) eine Rastnase (5 ) und/oder eine Ausnehmung (6 ) für eine Vernietung oder Verschweißung ausgebildet ist. - Kabelkanalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum (
3 ) Bandagierlaschen angeordnet sind. - Kabelkanalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabelkanalprofil (
1 ) im Wesentlichen gerade oder mit einer beliebigen Krümmung ausgebildet ist. - Kabelkanalprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem regenerativen Werkstoff Additive zugesetzt sind, insbesondere gegen Feuchtigkeit und/oder Brandhemmer.
- Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Kabelkanalprofil (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgestattet ist.
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