-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bestimmung von Oberflächeneigenschaften.
-
Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf Oberflächen von Kraftfahrzeugen beschrieben.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Erfindung auch bei anderen
Oberflächen,
wie beispielsweise Beschichtungen von Möbelstücken, von Bodenbelägen und
dergleichen Anwendung finden kann.
-
Der
optische Eindruck von Gegenständen bzw.
deren Oberflächen,
insbesondere von Oberflächen
an Kraftfahrzeugen, wird maßgeblich
durch deren Oberflächeneigenschaften
bestimmt. Das menschliche Auge ist jedoch nur bedingt zur objektiven
Bestimmung von Oberflächeneigenschaften
geeignet und daher besteht ein Bedarf an Hilfsmitteln und Apparaturen
zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von Oberflächeneigenschaften.
-
Beispiele
derartiger Oberflächeneigenschaften
sind der Glanz, der Orange peel, die Farbe, Makro- oder Mikrostruktur,
Abbildungsschärfe,
Glanzschleier, Oberflächenstruktur
und/oder Oberflächentopographie
und dergleichen.
-
Weiterhin
erfreuen sich in jüngerer
Zeit auch Beschichtungen größerer Beliebtheit
die sogenannte Effektpigmente aufweisen. Dabei sind in der Lackschicht
eine Vielzahl von Effektpigmenten angeordnet, die wie kleine Spiegel
wirken. Idealerweise weisen derartige Effektpig mente eine ebene
Oberfläche auf
und sind im wesentlichen parallel zu der Beschichtung selbst angeordnet.
-
In
der Realität
ist jedoch die Oberfläche
derartiger Effektpigmente nicht eben sondern diese können beispielsweise
konkav oder konvex gekrümmt sein.
Durch diese Krümmung
wird ein auf diese Pigmente eintreffendes Licht aufgeweitet oder
verengt und damit ein geänderter
optischer Eindruck der Oberfläche
insgesamt hervorgerufen. Falls ein derart gekrümmtes Effektpigment auf es
eintreffende Strahlung reflektiert, hängt es u. a. von der Krümmung des Effektpigments
ab, unter welchen Beobachtungswinkeln dieses Effektpigment wahrgenommen
werden kann. Dieser Winkelbereich wird im folgenden auch als angular
lifetime bezeichnet. Auch andere Unebenheiten wie Risse, Kanten
oder allgemein topographische Oberflächendefekte können sich
auf die angular lifetime auswirken.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine genauere
objektive Untersuchung derartiger Effektpigmente zu erreichen. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Gegenstände der
Ansprüche
1 und 8 erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Untersuchung von Oberflächeneigenschaften
wird in einem ersten Verfahrensschritt Strahlung auf eine zu untersuchende
Oberfläche
unter einem ersten vorgegebenen Einstrahlwinkel eingestrahlt. Weiterhin
wird wenigstens ein Anteil der unter dem ersten Einstrahlwinkel
eingestrahlten und von der zu untersuchenden Oberfläche zurückgeworfenen
Strahlung unter einem ersten Aufnahmewinkel aufgenommen und eine
Vielzahl von ersten Messwerten ausgegeben, die für das aufgenommene Licht charakteristisch sind.
-
In
einem weiteren Verfahrensschritt wird Strahlung auf die zu untersuchende
Oberfläche
unter einem zweiten vorgegebenen Einstrahlwinkel eingestrahlt und
wenigstens ein Anteil der unter dem zweiten Einstrahlwinkel eingestrahlten
und von der zu untersuchenden Oberfläche zurückgeworfenen Strahlung unter
einem zweiten Aufnahmewinkel aufgenommen und eine Vielzahl von zweiten
Messwerten ausgegeben, die für
die aufgenommene Strahlung charakteristisch sind.
-
Dabei
sind erfindungsgemäß wenigstens
die Einstrahlwinkel oder die Aufnahmewinkel unter schiedlich. In
einem weiteren Verfahrensschritt wird ein Vergleich zwischen den
ersten Messwerten und den zweiten Messwerten vorgenommen.
-
Unter
einer zurückgeworfenen
Strahlung wird jegliche Strahlung, insbesondere reflektierte und/oder
gestreute Strahlung verstanden, die von der Oberfläche auf
eine Strahlungsdetektoreinrichtung gelangt. Besonders bevorzugt
handelt es sich bei der Strahlung um Licht und besonders bevorzugt um
Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich.
-
Die
zurückgeworfene
Strahlung kann sich auch aus reflektierten und gestreuten Anteilen
zusammensetzen, insbesondere aus gestreutem Licht von der Oberfläche selbst
und aus reflektiertem Licht der einzelnen Effektpigmente. Bevorzugt
wird die zu untersuchende Oberfläche
auf eine Strahlungsdetektoreinrichtung abgebildet bzw. eine abbildende
Optik eingesetzt.
-
Damit
wird bevorzugt entweder der Einstrahlwinkel oder der Aufnahmewinkel
beibehalten und der jeweils andere Winkel geändert. Auf diese Weise kann
eine Beobachtung der Fläche
unter wenigstens zwei unterschiedlichen Winkeln vorgenommen werden.
Die Einstrahlwinkel und die Aufnahmewinkel werden im folgenden als
Winkel gegenüber
einer Mittelsenkrechten bezüglich
der Oberfläche
definiert. Bevorzugt handelt es sich bei der Vielzahl von Messwerten
um ein Array, welches die auf eine Detektoreinrichtung auftreffende
Strahlung charakterisiert.
-
Falls
beispielsweise zweimal unter dem gleichen Einstrahlwinkel eingestrahlt
und unter unterschiedlichen Aufnahmewinkeln aufgenommen wird, kann überprüft werden,
ob die Aufnahmen unter beiden Aufnahmewinkeln ein bestimmtes Effektpigment zeigen.
Damit kann aus einer Winkeldifferenz zwischen diesen beiden Aufnahmewinkeln
auf die angular lifetime dieses Effektpigments geschlossen werden.
Bevorzugt wird die Strahlung unter einer Vielzahl von Einstrahlwinkeln
eingestrahlt und die zurückgeworfene
Strahlung unter einem bestimmten Aufnahmewinkel aufgenommen. Umgekehrt
ist es auch möglich,
nur unter einem bestimmten Einstrahlwinkel einzustrahlen und unter
einer Vielzahl von Aufnahmewinkeln aufzunehmen. Schließlich kann auch
eine Vielzahl von Einstrahlwinkeln und eine Vielzahl von Aufnahmewinkeln
eingesetzt werden.
-
Durch
diese Vielzahl von Winkeln ist es möglich, mit hoher Genauigkeit
denjenigen Winkelbereich anzugeben, unter dem ein bestimmtes Effektpigment noch
Licht reflektiert. Auf diese Weise kann ein sehr genaues Bild von
der Krümmung
dieser betreffenden Effektpigmente gegeben werden. Bevorzugt erfolgt die
Messung nicht in der Reflexion, d. h. der Einstrahlwinkel und die
Aufnahmewinkel sind nicht gegengleich.
-
Daneben
können
auch Streueigenschaften oder Reflektionseigenschaften der Effektpigmente untersucht
werden, und insbesondere, inwieweit bestimmte Effektpigmente als
Spiegel oder als Streukörper
wirken.
-
Bei
einem weiteren bevorzugten Verfahren wird die Strahlung ortsaufgelöst aufgenommen.
Dabei ist beispielsweise ein Strahlungsdetektor mit einem CCD-Chip
vorgesehen, der ein ortsaufgelöstes Bild
der auftreffenden Strahlung ausgibt. Vorzugsweise ist die Differenz
der unterschiedlichen Einstrahlwinkel oder Aufnahmewinkel kleiner
als 5°,
bevorzugt kleiner als 3°,
besonders bevorzugt kleiner als 1° und
besonders bevorzugt kleiner als 0,5°. Auf diese Weise kann die Krümmung des
betreffenden Effektpigments sehr genau bestimmt werden, beziehungsweise
die Auswirkungen derartiger gekrümmter
Effektpigmente können
sehr genau charakterisiert werden.
-
Vorzugsweise
wird zur Aufnahme der von der Oberfläche zurückgeworfenen und insbesondere der
gestreuten Strahlung wenigstens eine bewegbare Strahlungsdetektoreinrichtung
verwendet. Diese Strahlungsdetektoreinrichtung kann über einen
bestimmten Winkelbereich verschoben werden, um auf diese Weise die
angular lifetime der einzelnen Effektpigmente zu bestimmen. Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird zum Einstrahlen der Strahlung auf die Oberfläche wenigstens
eine bewegbare Strahlungseinrichtung verwendet. Auch hier ist die
Strahlungseinrichtung besonders bevorzugt in Umfangsrichtung bewegbar,
damit auf diese Weise ein Effektpigment aus unterschiedlichen Winkeln
beleuchtet werden kann, um so dessen Krümmung zu bestimmen. Daneben
kann neben der Krümmung
der einzelnen Effektpigmente auch deren Orientierung bezüglich der
Ebene der Lackierung bestimmt werden.
-
Es
ist jedoch auch möglich,
eine Vielzahl von Strahlungseinrichtungen einzusetzen, die unter
den unterschiedlichsten Winkeln gegenüber der Oberfläche angeordnet
sind und auf der anderen Seite eine Vielzahl von Strahlungsdetektoreinrichtungen,
die jeweils mit geringem Winkelabstand voneinander beabstandet sind.
Umgekehrt können
auch eine Vielzahl von Strahlungseinrichtungen eingesetzt werden, die
in geringem Winkelabstand zueinander angeordnet sind und auf der
anderen Seite mehrere Strahlungsdetektoreinrichtungen, die in größerem Winkelabstand,
beispielsweise im Abstand von 10°,
zueinander angeordnet sind.
-
Die
vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Vorrichtung zur Untersuchung
von Oberflächeneigenschaften
gerichtet. Diese Vorrichtung weist eine erste Strahlungseinrichtung
auf, die Strahlung auf eine zu untersuchende Oberfläche unter
einem vorgegebenen ersten Einstrahlwinkel aussendet. Weiterhin ist
eine erste Strahlungsdetektoreinrichtung vorgesehen, welche wenigstens
einen Anteil der auf die Oberfläche
eingestrahlten und von dieser zurückgeworfenen Strahlung unter
einem ersten Aufnahmewinkel aufnimmt und eine Vielzahl von ersten
Messwerten ausgibt, welche für
die unter dem ersten Einstrahlwinkel ausgesendete und unter dem
ersten Aufnahmewinkel aufgenommene Strahlung charakteristisch sind.
-
Erfindungsgemäß sind Messmittel
vorgesehen, welche ein Aussenden der Strahlung unter einem zweiten
Einstrahlwinkel und die Aufnahme der zurückgeworfenen Strahlung unter
einem zweiten Aufnahmewinkel erlauben, wobei die Messmittel die Ausgabe
einer Vielzahl von zweiten Messwerten ermöglichen, welche für die unter
dem zweiten Einstrahlwinkel ausgesendete und unter dem zweiten Aufnahmewinkel
aufgenommene Strahlung charakteristisch sind, wobei sich wenigstens
die beiden Einstrahlwinkel oder die beiden Aufnahmewinkel unterscheiden.
Dabei erlauben bevorzugt sowohl die Strahlungsdetektoreinrichtung
als auch die Messmittel eine ortsaufgelöste Aufnahme der von der Oberfläche zurückgeworfenen
Strahlung.
-
Weiterhin
ist eine Vergleichseinrichtung vorgesehen, welche die ersten Messwerte
mit den zweiten Messwerten vergleicht. Auch bei dieser Vorrichtung
kann damit überprüft werden,
ob ein bestimmtes Effektpigment unter unterschiedlichen Beleuchtungs- bzw.
Beobachtungswinkeln noch wahrgenommen wird und damit kann auf die
angular lifetime dieses Effektpigment zurückgeschlossen werden.
-
Unter
einer Vergleichseinrichtung wird jede Einrichtung verstanden, die
einen Vergleich wenigstens zweier Werte erlaubt. Dabei kann es sich
im einfachsten Fall um eine Anzeigevorrichtung oder ein Display
handeln, welches die erste Gruppe an Messwerten und die zweite Gruppe
an Messwerten an den Benutzer ausgibt, sodass dieser Vergleiche
durchführen kann.
Bevorzugt nimmt die Vergleichseinrichtung jedoch wenigstens teilweise
automatisch diese Vergleiche vor. Dies kann beispielsweise dadurch
geschehen, dass die oben besagten Arrays von Messwerten jeweils
in einen Speicher geladen und in Deckung gebracht werden und in
der Folge einzelne oder einzelne Gruppen von Messwerten miteinander verglichen
werden. So kann überprüft werden,
ob bestimmte Erscheinungen, wie das Auftreten bestimmter Effektpigmente
in den unterschiedlichen Messwertsätzen vorhanden ist. Vorzugsweise
werden die Messwertsätze
auch mit einer Information über
diesen jeweiligen Strahlengang, dass heißt insbesondere den jeweiligen
Einstrahl- und Aufnahmewinkeln abgespeichert. Auf diese Weise kann
durch einen Vergleich der einzelnen Messwertsätze direkt auf die angular
lifetime der einzelnen Effektpigmente geschlossen werden.
-
Es
bleibt damit festzuhalten, dass die vollständige Information über die
angular lifetime erst aus einer Vielzahl von Aufnahmen gewonnen
wird. Grundsätzlich
gibt es verschiedene Ausführungsformen,
um die genannten Messwinkel zu gestalten. Diese Ausführungsformen
werden im folgenden anhand von einigen Beispielen erläutert.
-
Vorzugsweise
umfassen die Messmittel eine zweite Strahlungseinrichtung, welche
Strahlung auf die zu untersuchende Oberfläche unter dem vorgegebenen
zweiten Einstrahlwinkel α2
aussendet. In diesem Fall unterscheiden sich damit die beiden Einstrahlwinkel
und die Aufnahmewinkel sind bevorzugt gleich.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist eine Vielzahl von zweiten Strahlungseinrichtungen oder allgemein
eine Vielzahl von Strahlungseinrichtungen vorgesehen, die die Strahlung auf
die zu untersuchende Oberfläche
richten. Auf diese Weise wird die Oberfläche unter einer Vielzahl von bevorzugt
gering voneinander beabstandeten Winkeln beleuchtet und unter einem
bestimmten Aufnahmewinkel die zurückgeworfene Strahlung beobachtet.
Vorzugsweise erfolgt die Beleuchtung der Oberfläche durch die einzelnen Strahlungseinrichtungen hintereinander,
um auf diese Weise eine zeitliche Überschneidung der jeweils gewonnenen
Messwerte zu vermeiden.
-
Umgekehrt
ist es jedoch auch möglich,
eine Vielzahl von Strahlungsdetektoreinrichtungen vorzusehen, die
die von der Oberfläche
zurückgeworfene Strahlung
unter unterschiedlichen vorgegebenen zweiten Beobachtungswinkeln
aufnimmt. Auch auf diese Weise kann die angular lifetime der einzelnen Effektpigmente
bestimmt werden.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weisen die Messmittel eine Einstrahländerungseinrichtung auf, welche
die erste Strahlungseinrichtung gegenüber der Oberfläche bewegt
und auf diese Weise die Einstrahlwinkel ändert. Auf dieses Weise kann
gewissermaßen
ein vorgegebener Winkelbereich abgescannt werden und so die angular lifetime
der Effektpigmente bestimmt werden. Dabei ist die Strahlungseinrichtung
vorzugsweise in einem Winkelbereich bewegbar, der auch die Erfassung
hoher Krümmungen
zulässt.
Dabei ist eine Änderung des
Einstrahlwinkels mit vorgegebenen Schrittweiten möglich, wobei
diese Schrittweiten kleiner als 5°,
bevorzugt kleiner als 3°,
bevorzugt kleiner als 1° und bevorzugt
kleiner als 0,5° sind.
-
Umgekehrt
kann bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform auch eine Aufnahmewinkeländerungseinrichtung
vorgesehen sein, welche die erste Strahlungsdetektoreinrichtung
gegenüber
der Oberfläche
bewegt und auf diese Weise den Aufnahmewinkel ändert. Beide Ausführungsformen,
d. h. einerseits eine Verschiebung der Strahlungseinrichtung und
andererseits eine Verschiebung der Strahlungsdetektoreinrichtung
können
in gleicher Weise zur Bestimmung der angular lifetime dienen.
-
Vorzugsweise
unterscheiden sich der erste Einstrahlwinkel und der zweite Einstrahlwinkel
um weniger als 5°,
bevorzugt um weniger als 3° und
besonders bevorzugt um weniger als 2°. Hierbei ist jedoch auch der
Abstand zwischen den Strahlungseinrichtungen und der Oberfläche entscheidend.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
unterscheiden sich der erste Aufnahmewinkel und der zweite Aufnahmewinkel
um weniger als 5°,
bevorzugt um weniger als 3° und
besonders bevorzugt um weniger als 2° voneinander.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weisen die Messmittel eine verschiebbare Blendeneinrichtung auf.
Dabei kann beispielsweise durch die Blendeneinrichtung der Einstrahlwinkel
auf die Oberfläche
geändert
werden, es kann jedoch auch der Beobachtungswinkel verschoben werden.
-
Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
ergeben sich aus den beigefügten
Zeichnungen.
-
Darin
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung zur Veranschaulichung der der Erfindung
zugrundeliegenden Aufgabe;
-
2 eine
stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer ersten Ausführungsform;
-
3 eine
stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer zweiten Ausführungsform;
und
-
4 eine
stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer dritten Ausführungsform.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung des der Erfindung
zugrundeliegenden Problems. Dabei wird ein Lichtstrahl L auf eine
Oberfläche 9 bzw.
ein Effektpigment 9a eingestrahlt. Im linken Teilbild ist
dieses Effektpigment eben, was dazu führt, dass der Lichtstrahl konvergent,
d. h. nicht aufgeweitet, von dem Effektpigment reflektiert wird.
Falls nun ein Beobachter die Lackierung betrachtet, wird er in einem
vorgegebenen Winkelsegment γ die
Reflexion von dem Effektpigment 9a wahrnehmen können. Bei
diesem Winkelsegment γ handelt
es sich um die eingangs erwähnte
angular lifetime.
-
Falls
jedoch, wie im rechten Teilbild von 1 gezeigt,
das Pigment eine gekrümmte
Oberfläche
aufweist, wird der auf das Effektpigment auftreffende Lichtstrahl
aufgeweitet, wie durch den reflektierten Lichtstrahl L' angedeutet. In diesem
Fall vergrößert sich
damit der Winkel γ bzw.
die angular lifetime. Umgekehrt würde sich zumindest bei einer schwachen
konkaven Krümmung
der Winkel γ und damit
die angular lifetime verringern. Die vorliegende Erfindung erlaubt
eine Qualifizierung eben dieser Krümmung bzw. der dadurch hervorgerufenen Änderungen
der angular lifetime. So ist es beispielsweise möglich, die angular lifetime
für eine
Vielzahl von Effektpigmenten aufzunehmen und aus diesen Ergebnissen
Mittelwerte oder Varianzen und Streuungen und dergleichen für die angular
lifetime zu ermitteln. Damit kann insgesamt ein objektives Bild über die Oberflächenbeschaffenheit
abgegeben werden.
-
2 zeigt
eine stark schematisierte Darstellung der erfinderischen Vorrichtung 1 in
einer ersten Ausführungsform.
Dabei ist eine erste Strahlungseinrichtung 4 vorgesehen,
welche Strahlung unter einem ersten Einstrahlwinkel α1 gegenüber der Mittelsenkrechten
M auf eine zu untersuchende Oberfläche 9 strahlt. Die
von dieser Oberfläche 9 zurückgeworfene
und insbesondere gestreute Strahlung wird wenigstens teilweise von
einer ersten Strahlungsdetektoreinrichtung 8 aufgenommen.
Sowohl die Strahlungseinrichtung als auch die Strahlungsdetektoreinrichtung
sind dabei in einem Gehäuse
(nicht gezeigt) untergebracht, um zu verhindern, dass weiteres Licht
von außen
auf die Oberfläche 9 auftrifft.
Die von der Oberfläche 9 zurückgeworfene Strahlung
(P1) wird unter einem ersten Aufnahmewinkel β1 detektiert.
-
Daneben
weist die Vorrichtung weitere Strahlungseinrichtungen 14 auf,
die unter unterschiedlichen Einstrahlwinkeln α2–α4 Strahlung
auf die Oberfläche 9 einstrahlen.
Bei dieser Ausführungsform
stimmen dabei der Aufnahmewinkel β1 und der Aufnahmewinkel β2 miteinander überein und
es sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Einstrahlwinkeln α1–α4 vorgesehen.
In der Praxis können
auch noch wesentlich mehrere Einstrahleinrichtungen 14 vorgesehen
sein und diese beispielsweise über
einen wesentlich größeren Winkelbereich,
beispielsweise über
einen Bereich von 20°,
verteilt sein.
-
Wie
erwähnt,
handelt es sich bei dem von der Oberfläche zurückgeworfenen Licht, das entlang des
Pfeils L' verläuft, um
Streulicht von der Oberfläche.
Die Strahlungsdetektoreinrichtung erlaubt eine ortsaufgelöste Aufnahme
von Bildern bzw. eine Ortsauflösung
der auf sie auftreffenden Strahlung. Wie eingangs erwähnt, ist
in der Oberfläche
eine Vielzahl von Effektpigmenten angeordnet, wobei diese Effektpigmente
auch bei den hier vorliegenden Winkelverhältnissen wie Spiegel wirken
können,
die Strahlung auf die Strahlungsdetektoreinrichtung 8 reflektieren. In
einem von der Strahlungsdetektoreinrichtung 8 aufgenommenen
Bild erscheinen diese reflektierten Anteile als besonders intensive
Punkte.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
beispielsweise nacheinander die einzelnen Strahlungseinrichtungen 14 bzw. 4 aktiviert
werden. Anschließend
können
jeweils mit der Strahlungsdetektoreinrichtung 8 Bilder
aufgenommen und überprüft werden,
bei welchen Bildern ein bestimmtes Effektpigment noch sichtbar ist.
Aus dieser Information und damit aus einem Vergleich der einzelnen
aufgenommenen Bilder kann die angular lifetime eines bestimmten
Farbpigments bestimmt werden. Dabei ist es auch möglich, die
angular lifetime automatisch zu bestimmen, indem eine Vielzahl von
aufgenommenen Bildern miteinander verglichen und jeweils geprüft wird,
ob ein bestimmtes Effektpigment noch auftaucht. Diese Messung kann
auch über
eine Vielzahl von Effektpigmenten aufgenommen werden. Dabei ist
bevorzugt sichergestellt, dass sämtliche
Einstrahleinrichtungen 4, 14 den gleichen Bereich
der Oberfläche
beleuchten. Auch können
mehrere Bilder durch geeignete Software in Deckung gebracht werden,
beispielsweise durch Orientierung an bestimmen Effektpigmenten.
-
Anstelle
einer Vielzahl von Strahlungseinrichtungen 4 bzw. 14 kann
auch eine größerflächige Strahlungseinrichtung
eingesetzt werden und eine bewegbare Blendeneinrichtung (nicht gezeigt)
die jeweils den Einstrahlwinkel α1–αn reguliert.
-
3 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Bei dieser Ausführungsform ist nur eine Strahlungseinrichtung 4 vorgesehen,
die Strahlung unter einem ersten Einstrahlwinkel α1,
der hier mit dem zweiten Einstrahlwinkel α2 übereinstimmt,
auf die Oberfläche
richtet. Bei dieser Ausführungsform
ist eine Vielzahl von Strahlungsdetektoreinrichtungen 8, 11 vorgesehen,
die die von der Oberfläche
gestreute Strahlung unter unterschiedlichen Winkeln β1–β4 aufnehmen.
Auf diese Weise kann ebenfalls durch einen Vergleich der einzelnen Winkel β1–β4 und
einer Betrachtung der jeweils aufgenommenen Bilder die angular lifetime
bestimmter Effektpigmente bestimmt werden. Bei dieser Ausführungsform
kann die Aufnahme der einzelnen Bilder durch die unterschiedlichen
Strahlungsdetektoreinrichtungen auch gleichzeitig erfolgen. Weiterhin
wäre es
auch möglich,
sowohl mehrere Strahlungseinrichtungen als auch mehrere Strahlungsdetektoreinrichtungen 8, 11 vorzusehen.
-
4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. In diesem Fall ist nur eine Strahlungseinrichtung 4 und
nur eine Strahlungsdetektoreinrichtung 8 vorgesehen. Im
Gegensatz zu den obigen Ausführungsformen
kann jedoch entweder die Strahlungseinrichtung oder die Strahlungsdetektoreinrichtung 8 entlang
der Kreislinie K (Pfeile P1, P2) bewegt werden, um auf die Weise
den Einstrahlwinkel α1 oder auch den Aufnahmewinkel β1 zu ändern. Im
Messverfahren kann beispielsweise zunächst Licht unter dem Einstrahlwinkel α1 auf
die Oberfläche 9 eingestrahlt
werden und unter dem Aufnahmewinkel β1 aufgenommen
werden. Anschließend
kann entweder die Einstrahlrichtung oder die Strahlungsdetektoreinrichtung
verschoben werden, um in einem weiteren Verfahrensschritt beispielsweise
das Licht unter einem zweiten Einstrahlwinkel α2 einzustrahlen
und unter dem Aufnahmewinkel β1 auf zunehmen. Auch kann umgekehrt die Strahlungsdetektoreinrichtung 8 verschoben
werden und damit bei gleichgehaltenem Einstrahlwinkel α1 und
einem weiteren Aufnahmewinkel β2 aufgenommen werden. Dabei ist jedoch festzuhalten,
dass die Einstrahleinrichtung und die Strahlungsdetektoreinrichtung
nicht notwendig entlang der Kreislinie K verschoben werden müssen sondern
auch in anderer Weise verschoben werden können, solange hierdurch die
jeweiligen Einstrahl- oder Aufnahmewinkel geändert werden. Dabei kann die
Strahlungsdetektoreinrichtung 8 oder die Strahlungseinrichtung 4 auch
stufenlos bewegt werden, um einen vorgegebenen Winkelbereich abzuscannen.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die gesamte Vorrichtung, d. h. einschließlich aller Einstrahl- und
Strahlungsdetektoreinrichtungen gegenüber der Oberfläche 9 bewegt
bzw. verschoben werden. Vorzugsweise wird die Vorrichtung entlang des
Pfeils P3 gegenüber
der Oberfläche
verschoben. Es wäre
daher auch möglich,
eine Vielzahl von Strahlungseinrichtungen senkrecht zu der Figurenebene aus 3 anzuordnen
und damit die Krümmung
der einzelnen Effektpigmente in einer senkrecht zu der Figurenebene
stehenden Richtung zu messen. Genauer wäre es möglich, eine Vielzahl von Strahlungseinrichtungen
entlang eines Halbkreis- oder Halbkugelsegments anzuordnen, welche
sich im wesentlichen senkrecht zu der Figurenebene in 3 erstreckt.
Durch die Bewegung der Vorrichtung gegenüber der Oberfläche können auch
größere Oberflächen hinsichtlich
ihrer Effektpigmente untersucht werden.
-
Bevorzugt
weist die erfinderische Vorrichtung auch eine Speichereinrichtung
auf, in der eine Vielzahl der aufgenommenen Bilder gespeichert wird.
Eine Vergleichseinrichtung kann die einzelnen aufgenommenen Bilder
miteinander vergleichen und beispielsweise das Vorhandensein unterschiedlicher Effektpigmente
in den einzelnen Bildern überprüfen, um
so die angular lifetime der jeweiligen Effektpigmente zu messen.
-
Vorzugsweise
erlaubt die Strahlungsdetektoreinrichtung auch eine farbliche Aufnahme
der Bilder, so dass die Effektpigmente auch hinsichtlich ihrer Farbe
unterschieden werden können.
Durch die Aufnahme und den Vergleich einer Vielzahl von Bildern
können
auch statistische Paramter für
die Effektpigmente ausgegeben werden, beispielsweise Streuungen,
Varianzen oder Mittelwerte über
die einzelnen Krümmungen.
-
Neben
den in den Figuren gezeigten Strahlungseinrichtungen und Strahlungsdetektoreinrichtungen
können
auch weitere Strahlungseinrichtungen unter unterschiedlichsten Winkeln
und insbesondere auch unter sehr hohen Winkeln angeordnet sein.
Auch ist es möglich,
eine Strahlungsdetektoreinrichtung unter einem Winkel β1 =
0, d. h. an der Mittelsenkrechten M vorzusehen. Auch die könnte die
Strahlungsdetektoreinrichtung 8 bezüglich der Mittelsenkrechten
M auf der gleichen Seite wie die Strahlungseinrichtung 4 angeordnet
sein. Auf diese Weise können
insbesondere Effektpigmente mit einer extremen Schrägstellung
gegenüber
der Oberfläche 8 detektiert
werden. Vorzugsweise ist jedoch der Aufnahmewinkel β1 relativ
nahe an dem Reflexionswinkel α-,
beispielsweise im Umkreis von +/– 10° um diesen Winkel angeordnet,
da ein Großteil
der Effektpigmente nur leicht gegenüber der Oberfläche 9 geneigt
ist.
-
Auch
ist es möglich,
die aufgenommenen Messwerte beziehungsweise die aufgenommenen Bilder
der auf die Strahlungsdetektoreinrichtung treffenden Strahlung abzuspeichern
und mit vorgegebenen Werten zu vergleichen, dass heißt zu katalogisieren.
Auf diese Weise ist es möglich,
eine bestimmte Oberfläche
einer in einem Katalog oder in einer Bibliothek vorhandenen Oberfläche zuzuordnen
und dabei insbesondere auch eine Einstufung hinsichtlich der Qualität der Effektpigmente
vorzunehmen. Auch können
die erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden, um derartige Bibliotheken anzulegen. Des Weiteren
kann die Vorrichtung auch verwendet werden, um herkömmliche
Oberflächenmessungen
beispielsweise hinsichtlich Farbe, orange peel oder Glanz und dergleichen
vorzunehmen. Damit kann die Vorrichtung auch mit aus dem Stand der
Technik bekannten Geräten
kombiniert werden.
-
Weiterhin
ist denkbar, die Erfindung mit einem speziell angepassten Pigmentrezeptierungssystem
zu verwenden, um eine bestimmte gewünschte Pigmentzusammensetzung
zu erzeugen. Auch können
von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgegebene Messwerte zur Simulationszwecken, insbesondere aber
nicht ausschließlich
am Bildschirm, verwendet werden.
-
Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
-
- 1
- Vorrichtung
zur Untersuchung von Oberflächen
- 4
- erste
Strahlungseinrichtung
- 8
- erste
Strahlungsdetektoreinrichtung
- 9
- Oberfläche
- 9a
- Effektpigment
- 11
- weitere
Strahlungsdetektoreinrichtungen
- 14
- weitere
Strahlungseinrichtung
- γ
- Winkelsegment
- L
- Lichtstrahl
- L'
- reflektierter
Lichtstrahl
- α1, α2, α3, α4
- Einstrahlwinkel
- β1, β2, β3, β4
- Aufnahmewinkel
- M
- Mittelsenkrechte
- P1
- Bewegung
der Strahlungseinrichtung 4
- P2
- Bewegung
der Strahlungsdetektoreinrichtung 8
- P3
- Bewegungsrichtung
der Vorrichtung 1
- K
- Kreislinie