-
Die
Erfindung betrifft eine Fußbodenpaneele,
welche eine Trägerplatte
und eine oberseitige Deckschicht aus Echtholz aufweist.
-
Fertigparkett
ist ein bereits verlegefertig produzierter Bodenbelag aus Holz bzw.
mit Holzoberfläche
für Innenräume. Beim
Fertigparkett sind die beim Parkett einzeln zu verlegenden Stäbe oder
Planken schon fertig versiegelt auf eine Trägerplatte aufgebracht. Fertigparkett
hat aufgrund seines üblicherweise
dreischichtigen Aufbaus aus Decklage, auch als Nutzschicht bezeichnet,
Trägerplatte
und bodenseitigem Gegenzug eine höhere Verwerfungsfestigkeit
und kann deshalb auch lose ohne vollflächige Verklebung oder heute überwiegend
mit Nut und Feder in einem sogenannten Klicksystem verlegt werden.
-
Die
bekannten Fertigparkett- bzw. Echtholzfußbodenpaneelen haben sich in
der Praxis grundsätzlich
bewährt.
Dennoch kann es unter ungünstigen
Klimaverhältnissen,
insbesondere sehr niedriger oder sehr hoher Luftfeuchtigkeit über längere Zeiträume, zu
Fugenbildungen, Schüsselungen
oder Aufwölbungen
kommen. Dies hängt
mit dem natürlichen
Verhalten von Holz zusammen. Die Holzfeuchtigkeit passt sich ihrem
Umgebungsklima an, so dass Holz arbeitet, also Formänderungen
unterliegt.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine anwendungstechnisch
verbesserte Fußbodenpaneele
mit einer Deckschicht aus Echtholz zu schaffen, welche insbesondere
auch bei ungünstigeren
Klimaverhältnissen
eine hohe Formstabilität
aufweist.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe bestet nach der Erfindung in einer Fußbodenpaneele
gemäß den Merkmalen
von Anspruch 1.
-
Kernpunkt
der Erfindung bildet die Maßnahme,
unter der Deckschicht eine Konterlage aus Holz vorzusehen, wobei
der Faserverlauf in der Konterlage quer zum Faserverlauf in der
Deckschicht orientiert ist.
-
Die
Konterlage kann grundsätzlich
aus dem gleichen Holz wie die Deckschicht sein. Sehr gute Ergebnisse
bei praktischen Versuchen haben aber auch Konterlagen aus Weichholz,
beispielsweise Fichte, oder Hartholz, beispielsweise Buche, gezeigt.
-
Verformungsspannungen
bzw. Formschwankungen werden durch die Konterlage aufgefangen bzw.
kompensiert. Die erfindungsgemäße Fußbodenpaneele
zeichnet sich somit durch eine hohe Formstabilität auch unter ungünstigen
Klimaverhältnissen
aus. Dies ist besonders vorteilhaft für eine leimfreie Verlegung
der Fußbodenpaneelen.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen den grundsätzlichen
Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis
9.
-
Vorzugsweise
ist der Faserverlauf in der Konterlage in einem Winkel von 90° zum Faserverlauf
in der Deckschicht angeordnet. Diese Anordnung gewährleistet
eine besonders effektive Stabilisierung der Deckschicht durch die
Konterschicht.
-
Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Konterlage
vollflächig
zwischen der Deckschicht und der Trägerplatte angeordnet und mit
diesen verklebt ist. Hierdurch werden Spannungen in der Konterplatte
oberhalb der Trägerplatte neutralisiert,
so dass gegebenenfalls ganz auf eine bodenseitige Gegenzuglage verzichtet
werden kann.
-
Selbstverständlich kann
die erfindungsgemäße Fußbodenpaneele
eine bodenseitige Gegenzuglage aufweisen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist es möglich,
dass die Gegenzuglage auf einen Lackfilm oder einen Papierfilm beschränkt werden
kann. Des weiteren kann ein Gegenzug aus Holz auf Furnierstärke von
0,5 mm bis 1,0 mm ausreichend sein.
-
Möglich ist
es des weiteren, die Deckschicht und die Konterlage miteinander
zu verschweißen.
Innovative Holzschweiß-Technologien
befinden sich auf vielversprechenden Wegen. In der Praxis ist daran
gedacht, die Deckschicht und die Konterlage mittels Ultraschallschweißen oder
Reibschweißen,
insbesondere dem linearen Reibschweißen, zu fügen.
-
Das
Verhältnis
der Dicke der Deckschicht zur Dicke der Konterlage ist zwischen
5:1 und 1:1 bemessen. Bei einer für die Praxis als besonders
gut erachteten Fußbodenpaneele
ist die Deckschicht 2,5 mm stark. Die quer zur Deckschicht verlaufende
Konterlage kann dann 2,5 mm, 1,0 mm oder sogar nur 0,6 mm stark
sein.
-
Aufgrund
der hohen Formstabilität
ist die erfindungsgemäße Fußbodenpaneele
besonders gut für
die leimlose Verlegung über
Nut und Feder sowie Klicksystem zur einfachen Montage geeignet.
Dementsprechend sind an einer Längsseite
und an einer Stirnseite durchgehende Nuten und an der anderen Längsseite
und an der anderen Stirnseite der Trägerplatte vorspringende Federn
vorgesehen, wobei in den Nuten und an den Federn Verriegelungsmittel ausgebildet
sein können,
welche bei in einem Fußboden
benachbarten Fußbodenpaneelen
miteinander in rastenden Eingriff gelangen.
-
Wie
bereits erwähnt
zeichnet sich die erfindungsgemäße Fußbodenpaneele
durch ihre hohe Formstabilität
aus. Dies gilt insbesondere in Verbindung mit einer hochverdichteten
Faserplatte (HDF) als Trägerplatte.
Diese zeichnet sich durch ihre hohe Dichte, Belastbarkeit und Stabilität aus. Auch
eine mittelverdichtete Faserplatte (MDF) ist als Trägerplatte
geeignet.
-
Grundsätzlich kann
die Trägerplatte
aber auch aus faserigem Holzmaterial, einer Spanplatte, einer Kunststoffplatte
oder aus Weichholzstäbchen bestehen.
-
Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
-
Die 1 und 2 zeigen
in perspektivischer Darstellungsweise zwei unterschiedliche Ausführungsformen
einer Fußbodenpaneele
in einem vertikalen Querschnitt.
-
Die
in der 1 dargestellte Fußbodenpaneele 1 weist
eine Trägerplatte 2 und
eine oberseitige Deckschicht 3 aus Echtholz, beispielsweise
aus Buche, Eiche, Ahorn, Kirsche, Nussbaum, Apfelbaum, Olive etc.
auf. Die Trägerplatte 2 besteht
aus einer hochverdichteten Faserplatte, vorzugsweise einer richtungsfreien
HDF-Platte. Zwischen der Deckschicht 3 und der Trägerplatte 2 ist
eine Konterlage 4 aus Holz vorgesehen. Der grundsätzliche
Faserverlauf, gekennzeichnet durch den Pfeil FK,
in der Konterlage 4 ist quer zum Faserverlauf gemäß dem Pfeil FD in der Deckschicht 3 orientiert.
Man erkennt, dass der Faserverlauf FD der
Deckschicht 3 längsgerichtet parallel
zur Längserstreckung
der Fußbodenpaneele 1 bzw.
Deckschicht 3 verläuft,
wohingegen der Faserverlauf FK in der Konterlage 4 in
einem Winkel von 90° quer
zur Deckschicht 3 verläuft.
-
Durch
die gekreuzte Anordnung der Deckschicht 3 und der Konterschicht 4 mit
den zueinander quer orientierten Faserverläufen FD und
FK können Formschwankungen
bzw. Formänderungen
des Holzes infolge von Feuchtigkeitsänderungen vermieden bzw. so
weit neutralisiert werden, dass sie ohne nachteiligen Einfluss bleiben.
Die Konterschicht 4 stabilisiert die Deckschicht 3.
Durch die quer zueinander orientierten Faserverläufe FD und
FK heben sich Formänderungen in der Deckschicht 3 und
in der Konterschicht 4 gegenseitig auf. Spannungen werden
abgebaut.
-
Die
in der 2 dargestellte Fußbodenpaneele 5 weist
bodenseitig unter der Trägerplatte 2 eine
Gegenzuglage 6 aus Holz, technischem Papier, Furnier sowie
einem Lackfilm oder einem Papierfilm auf. Die Gegenzuglage 6 dient
zur Unterstützung
der Formstabilität
und zur Feuchtigkeitsabsperrung.
-
Ansonsten
entspricht die Fußbodenpaneele 5 vom
Aufbau her der zuvor beschriebenen Fußbodenpaneele 1, so
dass einander entsprechende Paneelkomponenten die gleichen Bezugszeichen
tragen. Insbesondere ist auch hier zwischen der oberseitigen Deckschicht 3 aus
Echtholz und der Trägerplatte 2 eine
Konterlage 4 aus Holz vorgesehen mit einem zum Faserverlauf
FD der Deckschicht 3 quer orientierten
Faserverlauf FK. Der Faserverlauf FD in der Deckschicht 3 ist längsgerichtet
parallel zur Längserstreckung
der Deckschicht 3. Der Faserverlauf FK der
Konterlage 4 kreuzt den Faserverlauf FD in der
Deckschicht 3 in einem Winkel von 90°.
-
Die
zuvor beschriebenen Fußbodenpaneelen 1 und 5 zeichnen
sich durch ihre hohe Formstabilität auch bei Klimaschwankungen,
insbesondere Luftfeuchtigkeitsänderungen,
aus. Spannungen werden durch das Zusammenwirken der Deckschicht 3 und
der Konterlagen 4 mit den unterschiedlich orientieren Faserverläufen FD und FK kompensiert.
Die Faserverläufe
bewirken, dass sich Formänderungen gegenseitig
aufheben bzw. unschädlich
machen.
-
Das
Verhältnis
der Dicke DD der Deckschicht 3 zur
Dicke DK der Konterlage 4 ist zwischen
5:1 und 11 bemessen. Bei einer Dicke DD der
Deckschicht 3 von 2,5 mm kann die Dicke DK ebenfalls
2,5 mm betragen. Versuche haben auch sehr gute Ergebnisse mit Konterlagen 4 gezeigt,
die eine Dicke von 1,5 mm, 1,0 mm oder 0,6 mm aufweisen. Die Trägerplatte 2 besteht
vorzugsweise aus einer hochverdichteten Faserplatte, insbesondere
einer richtungslosen HDF-Platte.
Des weiteren kann die Trägerplatte 2 aus
faserigem Holzmaterial, einer Spanplatte, einer Kunststoffplatte
oder aus Weichholzstäbchen
bestehen.
-
Die
Fußbodenpaneeelen 1 und 5 sind
aufgrund ihrer Formstabilität
besonders gut für
die leimlose Verlegung mittels Nut und Feder und/oder Klicksystem
geeignet. Hierzu weist die Trägerplatte 2 jeweils
an einer Längsseite 7 und
an einer hier nicht dargestellten Stirnseite durchgehende Nuten 8 und an
der gegenüber
liegenden Längsseite 9 sowie
der anderen hier ebenfalls nicht dargestellten Stirnseite vorspringende
Federn 10 auf. In den Nuten 8 und an den Federn 10 können Verriegelungsmittel
in Form von Rastnasen und -kanälen
oder ähnlichem
ausgebildet sein, welche bei in einem Fußboden benachbarten Fußbodenpaneelen 1 bzw. 5 miteinander
in rastenden Eingriff gelangen.
-
- 1
- Fußbodenpaneele
- 2
- Trägerplatte
- 3
- Deckschicht
- 4
- Konterlage
- 5
- Fußbodenpaneele
- 6
- Gegenzuglage
- 7
- Längsseite
- 8
- Nut
- 9
- Längsseite
- 10
- Feder
- FD
- Faserverlauf
in 3
- FK
- Faserverlauf
in 4
- DD
- Dicke
v. 3
- DK
- Dicke
v. 4