DE102006041897A1

DE102006041897A1 - Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug

Info

Publication number: DE102006041897A1
Application number: DE200610041897
Authority: DE
Inventors: Stephan Scharfenberg; Kai Heinrich; Uwe Griesmeier; Daniel Wolf
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2006-09-07
Filing date: 2006-09-07
Publication date: 2008-03-27

Abstract

Es wird ein Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug vorgeschlagen, welcher einen als Torquemotor ausgebildeten Lenkmotor (1) umfasst, der koaxial zur Antriebswelle (4) des Fahrmotors (5) des Flurförderfahrzeugs angeordnet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Flurförderfahrzeuge umfassen in der Regel einen Antriebsmotor, welcher über ein Untersetzungsgetriebe ein Antriebsrad antreibt und einen Lenkmotor, welcher das Antriebsrad um eine Lenkachse verdrehen kann, um eine Lenkbewegung auszuführen. Bei Flurförderfahrzeugen ist der zur Verfügung stehende Bauraum in nachteiliger Weise begrenzt. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, Lenkgetriebe für Flurförderfahrzeuge außermittig zur Fahrmotorwelle anzuordnen.
Im Rahmen der DE 10 2004 006 722 A1 der Anmelderin ist eine koaxiale Lenkgetriebeanordnung beschrieben, die mittels eines von einer Hohlwelle getriebenen mehrstufigen Planetengetriebes oder eines Wolfromgetriebes die Lenkbewegung einleitet. Der bekannte Lenk- und Radantrieb für ein Flurförderzeug umfasst einen Fahrmotor, ein Fahrgetriebe, einen Lenkmotor und ein Lenkgetriebe, durch den wenigstens ein auf einer Radnabe angeordnetes Laufrad antreibbar und um eine Vertikalachse schwenkbar ist. Zur Erzielung einer kompakten Bauform sowie geringer Herstellkosten ist bei diesem Lenk- und Radantrieb vorgesehen, dass der Fahrmotor, der Lenkmotor und das Lenkgetriebe koaxial zueinander angeordnet sind.
Aus der DE 10 2004 023 341 A1 der Anmelderin ist ein Radantrieb bekannt, der einen Antriebsmotor, eine Bremse und einen zweiten Antriebsmotor aufweist, welche koaxial angeordnet sind. Der erste Antriebsmotor treibt über ein Untersetzungsgetriebe ein Antriebsrad für den Fahrantrieb an, wobei der zweite Antriebsmotor über ein als Wolfrom-Getriebe ausgebildetes Planetengetriebe den Antriebsmotor im Sinne einer Lenkbewegung antreibt.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Getriebetypen weisen in nachteiliger Weise einen relativ geringen Wirkungsgrad auf.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug anzugeben, welcher unter Beibehaltung der Vorteile des geringen erforderlichen Bauraumes einen höheren Wirkungsgrad aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Demnach wird ein Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug vorgeschlagen, welcher als Lenkmotor einen Torquemotor aufweist.
Torquemotoren sind auf Drehmoment und Positioniergenauigkeit optimierte bürstenlose Synchronmotoren Motoren mit Permanentmagneterregung auf dem Rotor, wobei der Stator eine große Anzahl von Polen mit gebündeltem Lamellenanker aufweist.
Durch die erfindungsgemäße Konzeption ergeben sich hohe Motormomente bei vergleichsweise geringer Bauform. In vorteilhafter Weise können dadurch hoch übersetzende Getriebe entfallen, da entweder der Torquemotor die erforderlichen Lenkmomente direkt aufbringen kann, oder gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ein dem Torquemotor nachgeschaltetes einfaches und kostengünstiges Getriebe, wie beispielsweise ein einstufiges Planetengetriebe zur Erzeugung der Lenkmomente ausreicht. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass der Torquemotor kleiner dimensioniert werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des Lenkantriebs gemäß der Erfindung und
2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Lenkantriebs gemäß der Erfindung, bei der dem Torquemotor ein einfaches Planetengetriebe nachgeschaltet ist.
Bezug nehmend auf 1 umfasst der erfindungsgemäße Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug einen als Torquemotor ausgebildeten Lenkmotor 1, mit einer Spule 2 und einen Magneten 3 am Rotor. Der Torquemotor 1 ist koaxial zur Antriebswelle 4 des Fahrmotors 5 angeordnet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Torquemotor als Direktantrieb eingesetzt; die Lenkbewegung des Torquemotors 1 wird über eine Hohlwelle 6, die um die Antriebswelle 4 des Fahrmotors 5 angeordnet ist, direkt auf die Radeinheit 7 übertragen.
Um den Torquemotor 1 kleiner zu dimensionieren, kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass zur Erzeugung der Lenkmomente und zur Übertragurig der Lenkbewegung auf die Radeinheit 7 dem Torquemotor 1 ein einfaches Getriebe, wie beispielsweise ein einstufiges Planetengetriebe nachgeschaltet ist. Diese Ausführungsform ist Gegenstand der 2.
Hierbei ist der Abtrieb des Torquemotors 1 mit dem Sonnenrad 9 eines einstufigen koaxial zur Antriebswelle 4 des Fahrmotors 5 angeordneten Planetengetriebes 8 drehfest verbunden, wobei das Hohlrad 10 des Planetengetriebes 8 an ein Gehäuse gekoppelt ist. Der Steg 11 des Planetengetriebes 8 bil det den Abtrieb und ist zur Übertragung der Lenkbewegung auf die Radeinheit drehfest mit der Hohlwelle 6 verbunden, welche um die Antriebswelle 4 des Fahrmotors 5 angeordnet ist.
Durch die erfindungsgemäße Konzeption wird ein Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug zur Verfügung gestellt, welcher unter Beibehaltung eines geringen erforderlichen Bauraumes einen hohen Wirkungsgrad aufweist.
Selbstverständlich fällt auch jede konstruktive Ausbildung, insbesondere jede räumliche Anordnung der Bauteile des erfindungsgemäßen Lenkantriebs an sich sowie zueinander und soweit technisch sinnvoll, unter den Schutzumfang der vorliegenden Ansprüche, ohne die Funktion des Lenkantriebs, wie sie in den Ansprüchen angegeben ist, zu beeinflussen, auch wenn diese Ausbildungen nicht explizit in den Figuren oder in der Beschreibung dargestellt sind.

1: Torquemotor
2: Spule
3: Magnet
4: Antriebswelle
5: Fahrmotor
6: Hohlwelle
7: Radeinheit
8: Planetengetriebe
9: Sonnenrad
10: Hohlrad
11: Steg

Claims

Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass er einen als Torquemotor ausgebildeten Lenkmotor (1) umfasst, welcher koaxial zur Antriebswelle (4) des Fahrmotors (5) des Flurförderfahrzeugs angeordnet ist.
Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Torquemotor (1) als Direktantrieb eingesetzt ist, wobei die Lenkbewegung des Torquemotors (1) über eine Hohlwelle (6), die um die Antriebswelle (4) des Fahrmotors (5) angeordnet ist, direkt auf die Radeinheit (7) übertragbar ist.
Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Torquemotor (1) zur Erzeugung der Lenkmomente und zur Übertragung der Lenkbewegung auf die Radeinheit (7) ein einfaches Getriebe (8) nachgeschaltet ist, wodurch der Torquemotor (1) kleiner dimensionierbar ist.
Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Torquemotor (1) ein einstufiges Planetengetriebe (8) nachgeschaltet ist, welches koaxial zur Antriebswelle (4) des Fahrmotors (5) angeordnet ist.
Lenkantrieb für ein Flurförderfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtrieb des Torquemotors (1) mit dem Sonnenrad (9) des Planetengetriebes (8) drehfest verbunden ist, wobei das Hohlrad (10) des Planetengetriebes (8) an ein Gehäuse gekoppelt ist und wobei der Steg (11) des Planetengetriebes (8) den Abtrieb bildet und zur Übertragung der Lenkbewegung auf die Radeinheit (7) mit einer Hohlwelle (6) drehfest verbunden ist, welche um die Antriebswelle (4) des Fahrmotors (5) angeordnet ist.