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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Ausrücklager-Führungseinrichtung,
insbesondere für
ein Kupplungsausrücklager
eines Kfz-Schaltgetriebes, wobei diese Ausrücklager-Führungseinrichtung einen Hülsenkörper aufweist,
der als solcher ein Kupplungsausrücklager trägt und nach Maßgabe eines
Ausrückorgans auf
einem beispielsweise getriebeseitig montierten und eine Getriebeeingangswelle
umgebenden Führungszapfen
axial verlagerbar ist.
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Aus
der
DE 103 56 236
A1 ist eine als Schiebehülse ausgeführte Ausrücklager-Führungseinrichtung der eingangs
genannten Art bekannt, die als solche einen Hülsenkörper umfasst, der mit einem
Ringflanschabschnitt versehen ist. Der Hülsenkörper weist eine Innenwandung
auf, die als Gleitführungsfläche fungiert
und den Hülsenkörper axial
verschiebbar auf einem Führungszapfen
lagert. Der Hülsenkörper und
der Ringflanschabschnitt sind miteinander einstückig aus einem Kunststoffmaterial
gefertigt. Auf den Ringflanschabschnitt ist unter Belassung eines
Bewegungsspiels ein Ringelement aufgesetzt, das aus einem Blechmaterial
gefertigt ist. Auf einen Außenbereich
des Hülsenkör pers ist
ferner ein Aufnahmeflansch aufgesetzt, durch welchen der Ringflanschabschnitt
ausgesteift wird.
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Aus
der
US 4,351,427 A ist
eine Ausrücklagereinrichtung
bekannt, die als solche ein als Wälzlager ausgeführtes Ausrücklager
sowie eine dieses Ausrücklager
tragende Führungseinrichtung
umfasst. Die Führungseinrichtung
weist einen buchsenartigen und aus einem Kunststoffmaterial gefertigten Führungszylinder
auf. In diesen Führungszylinder
ist ein Haltering eingesetzt, der eine Sitzfläche bereitstellt, auf welcher
das vorgenannte Kupplungsausrücklager
fixierbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausrücklager-Führungseinrichtung
zu ermöglichen,
die kostengünstig
herstellbar ist und deren Führungsflächengeometrien
in einem engen Toleranzbereich realisiert werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Ausrücklager-Führungseinrichtung mit einem
Führungskörper aus
einem Kunststoffmaterial, der einen zur Anbindung eines Ausrücklagers
vorgesehenen Lageranbindungsbereich aufweist, einem Führungsbuchsenabschnitt
als Bestandteil des Führungskörpers, der
eine zumindest abschnittsweise als Führungsfläche fungierende Innenwandung
aufweist, die sich zwischen einem vorderen Stirnrand und einem hinteren
Stirnrand erstreckt, und einem Aufnahmeflansch, der einen Aufnahmebereich
definiert, in welchen der Führungskörper eingesetzt
ist, wobei sich die Ausrücklager-Führungseinrichtung dadurch
auszeichnet, dass der Führungskörper im Bereich
des Führungsbuchsenabschnitts
derart ausgebildet ist, dass dieser hinsichtlich seiner Umfangslänge auf
ein zur Erreichung einer geforderten Innenabmessung erforderliches
Maß verformbar
ausgeführt
ist.
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Dadurch
wird es auf vorteilhafte Weise möglich,
eine Ausrücklager-Führungseinrichtung zu schaffen,
bei welcher die für
eine hinreichend leichtgängige
Führung
maßgeblichen
Abmessungen der als Axialführungsfläche fungierenden
Innenwandung in prozesstechnisch sicher beherrschbarer Weise in einem
engen Form- und Lagetoleranzbereich eingehalten werden können.
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Der
Führungskörper ist
im Bereich des Führungsbuchsenabschnitts „in Umfangsrichtung
weich" ausgeführt. Diese
Weichheit wird durch Einformung von Dehnungsstrukturen erreicht.
Durch diese Dehnungsstrukturen kann der den Führungsbuchsenabschnitt bildende
Mantel unter geringen Kräften
auf die erforderliche Abmessung gedrängt, insbesondere geweitet
werden. Hierdurch kann insbesondere vermieden werden, dass durch
Schwindungserscheinungen des zur Bildung des Führungsbuchsenabschnitts verwendeten
Kunststoffmateriales eine Durchmesserverringerung erzwungen wird,
die zu einer Beseitigung des für
einen hinreichend leichtgängigen
Lauf erforderlichen Bewegungsspiels führt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Führungskörper derart
ausgebildet, dass der Führungsbuchsenabschnitt
desselben Axialschlitzstrukturen aufweist. Diese Axialschlitzstrukturen
können
so ausgebildet sein, dass diese in Umfangsrichtung abfolgende, wechselweise
von der vorderen Stirnwand bzw. von der hinteren Stirnwand aus vordringende
Axial-Schlitze umfassen. Durch den hiermit erreichten mäander- oder
zickzack-artigen
Verlauf der Wandung des Führungsbuchsenabschnittes
wird es möglich,
dieser Wandung in Umfangsrichtung eine gewisse Dehnbarkeit zu verleihen
und hierdurch eine radiale Weitung des Führungskörpers unter geringen Kräften zu
ermöglichen.
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Es
ist auch möglich,
die Axialschlitzstrukturen so auszubilden, dass diese als in Umfangsrichtung
abfolgende, jedoch abwechselnd von der Innenseite bzw. von der Außenseite
in den Führungsbuchsenabschnitt
eindringende Schlitze ausgeführt
sind.
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Die
Aufspreizung des Führungsbuchsenabschnitts
auf den geforderten Innendurchmesser erfolgt vorzugsweise indem
die Spreizmittel als Splintelemente ausgebildet sind, die in axialer
Richtung in den Mantel des Führungsbuchsenabschnitts
eingefügt,
insbesondere unter leichtem Presssitz eingetrieben sind.
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Alternativ
hierzu oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme ist es auch möglich, die
Spreizmittel durch wenigstens eine Innenbuchse zu bilden, die als
solche den Führungsbuchsenabschnitt
von innen her in radialer Richtung unterstützt. Diese Innenbuchse kann
eine Innenumfangsfläche
aufweisen, die ebenfalls als den Führungsabschnitt führende Gleit-Bewegungsfläche fungiert.
Alternativ hierzu ist es auch möglich,
diese Innenbuchse so zu dimensionieren, dass diese mit einem größeren Spiel
oder Spaltmaß auf
einer den Führungsbuchsenabschnitt tragenden
Innenstruktur sitzt, so dass die Gleitführung nur durch die anderweitigen
Innenwandungsabschnitte der Führungsbuchse
bewerkstelligt wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, die
Spreizmittel durch wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Ringelemente
zu bilden, die in eine konzentrisch zur Längsachse des Führungsbuchsenabschnitts
ausgeführte
Ringnut eingepresst sind. Insbesondere ist es möglich, sowohl von der Vorderseite
als auch von der hinteren Stirnseite des Führungsbuchsenabschnitts jeweils
ein entsprechendes Ringelement in eine zur Aufnahme des jeweiligen
Ringelementes vorgesehene Umfangsnut einzupressen.
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Es
ist möglich,
den Führungsbuchsenabschnitt
und den zur Aufnahme desselben vorgesehenen Aufnahmeflansch so zu
gestalten, dass der Aufnahmeflansch letztlich als Umgriffsstruktur
fungiert, gegen die der Führungsbuchsenabschnitt
unter Wirkung der Spreizmittel gespreizt wird.
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Der
Führungsbuchsenabschnitt
kann so ausgebildet sein, dass dessen Innenwandung als Zylinderfläche ausgebildet
ist. Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, den Führungsbuchsenabschnitt so
zu gestalten, dass dessen Innenwandung mehrere, insbesondere in
Axialrichtung verlaufende Stege (Axialstege) definiert. Durch die
zwischen den jeweiligen Axialstegen verbleibenden Längsnuten
wird ein Ausweichraum geschaffen, durch welchen eine übermäßi ge Anpressung
des Führungsflanschabschnitts an
die diesen tragende Führungseinrichtung
vermieden wird.
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Der
Führungskörper kann
gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung als mehrteilige, insbesondere
zweischalige Struktur ausgeführt
sein. Diese zweischalige Struktur kann durch Verbindungsabschnitte,
insbesondere Rastklauenstrukturen miteinander gekoppelt werden.
Weiterhin ist es möglich,
die beiden Schalen des Führungskörpers durch
ein Formwerkzeug derart zu fertigen, dass diese zumindest zunächst über eine
Scharnierstruktur miteinander verbunden sind und entlang dieser
Scharnierstruktur lagerichtig zusammengeklappt werden können.
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Insbesondere
bei einer mehrteiligen Gestaltung des Führungskörpers ist es möglich, den
zur Aufnahme des Führungskörpers vorgesehenen
Aufnahmeflansch so zu gestalten, dass durch diesen der mehrteilige
Führungskörper zusammengehalten wird.
An dem Führungskörper und
an dem Aufnahmeflansch können
Eingriffsabschnitte vorgesehen sein, die bei entsprechendem Zusammenfügen der beiden
Komponenten in eine Eingriffsstellung gelangen und diese Komponenten
in Fügestellung
sichern.
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Insbesondere
bei der Realisierung der Spreizmittel als Innenbuchse oder als Ringelemente ist
es ebenfalls möglich, über diese
Innenbuchse oder die Ringelemente die einzelnen Komponenten des
Führungskörpers miteinander
zu koppeln.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1a eine
Axialschnittansicht zur Veranschaulichung des Aufbaus einer ersten
Variante einer erfindungsgemäßen Ausrücklager- Führungseinrichtung mit einem
in Umfangsrichtung leichtgängig
weitbaren Führungsbuchsenabschnitt,
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1b eine
Detail-Skizze zur Veranschaulichung der Einbauposition eines hier
als Spannhülse ausgeführten Spreizmittels
bei der Führungseinrichtung
nach 1a,
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2 eine
Draufsicht auf eine Ausrücklager-Führungseinrichtung
in der Bauart nach 1a,
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3 ebenfalls
eine Draufsicht auf eine Ausrücklager-Führungseinrichtung, hier jedoch
mit einer zweischaligen Variante des Führungskörpers sowie einem als Ringbuchse
gestalteten Spreizmittel,
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4 eine
Axialschnittansicht der Ausrücklager-Führungseinrichtung
nach 3,
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4a eine perspektivische Detaildarstellung
zur Veranschaulichung des Aufbaus des Führungskörpers der Ausrücklager-Führungseinrichtung nach den 3 und 4,
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5 eine
perspektivische Ansicht des aufgeklappten Führungskörpers,
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6 eine
Draufsicht auf eine weitere Variante einer Ausrücklager-Führungseinrichtung
mit einem mehrere Axialstege definierenden Führungsflächeninnenbereich,
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7 eine
Axialschnittansicht zur Veranschaulichung des Aufbaus der Ausrücklager-Führungseinrichtung
nach 6,
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8 eine
weitere Variante einer erfindungsgemäßen Ausrücklager-Führungseinrichtung,
hier zur Veranschaulichung einer Variante der Spreizmittel in Form
von Spreizringen,
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9a eine
Axialschnittansicht zur Veranschaulichung des Aufbaus einer Buchsen-Variante einer
erfindungsgemäßen Ausrücklager-Führungseinrichtung,
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9b eine
Detaildarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus des Führungshülsenabschnitts
bei der Ausrücklager-Führungseinrichtung gemäß 9a,
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10a eine weitere Variante einer Ausrücklager-Führungseinrichtung,
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10b eine Detaildarstellung zur Veranschaulichung
der Wirkungsweise der hier vorgesehenen Spreizmittel.
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Die
in 1a gezeigte Ausrücklager-Führungseinrichtung umfasst einen
Führungskörper 1, der
als solcher aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist. Der Führungskörper 1 bildet
einen zur Anbindung eines Ausrücklagers 2 vorgesehenen
Lageranbindungsbereich. Der Führungskörper 1 wesit
einen Führungsbuchsenabschnitt 1a auf,
der einen Bestandteil des Führungskörpers 1 bildet
und eine zumindest abschnittsweise als Führungsfläche F1, F2 fungierende Innenwandung
definiert.
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Diese
Innenwandung erstreckt sich zwischen einem vorderen Stirnrand S1
und einem hinteren Stirnrand S2. Die Ausrücklager-Führungseinrichtung umfasst weiterhin
einen Aufnahmeflansch 4, der als solcher einen Aufnahmebereich
definiert, in welchen der Führungskörper 1 spielfrei
eingesetzt ist. Die hier dargestellte Ausrücklager-Führungseinrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass der Führungskörper 1 im
Bereich des Führungsbuchsenabschnitts 1a in
Umfangsrichtung weitbar ausgeführt
ist und zudem Spreizmittel vorgesehen sind, die als solche den Führungsbuchsenabschnitt 1a auf
eine geforderte Innenab messung spreizen oder den Führungsbuchsenkörper in
enger Anlage an der Innenwandung des Aufnahmeflansches sichern.
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Bei
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind
im Bereich des Führungsbuchsenabschnitts 1a Axialschlitzstrukturen
A1, A2, A3 ausgebildet, die als solche in axialer Richtung verlaufen
und den Führungsbuchsenabschnitt 1a in
Umfangsrichtung gewollt schwächen.
Die Axialschlitzstrukturen A1, A2, A3 sind als in Umfangsrichtung
abfolgende, abwechselnd von der vorderen Stirnseite S1 bzw. der
hinteren Stirnseite S2 aus axial eindringende Schlitze ausgeführt. Der
Axialschlitz A2 befindet sich insoweit zwischen den Axialschlitzen
A1, A3. In die Schlitzwandung des Axialschlitzes A2 ist eine Kehle
eingeformt, die als solche der Aufnahme eines als Spannhülse 5 ausgeführten Spreizmittels
dient. Durch Eintreiben der Spannhülse 5 in die entsprechende
Führungskehle
des Axialschlitzes A2 wird der Führungsbuchsenabschnitt 1a in
Umfangsrichtung geweitet. Das Ausmaß der Weitung des Führungsbuchsenabschnitts 1a wird
hierbei durch die Innenwandung 4a des Aufnahmeflansches 4 begrenzt.
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Durch
das angegebene Konzept wird es möglich,
die Innengeometrie des Führungsbuchsenabschnitts 1a über die
Geometrie der Innenwandung 4a des Flanschabschnittes 4 und
die radiale Wanddicke des Führungsbuchsenabschnitts 1a zu
bestimmen. Etwaige Verringerungen des Innendurchmessers des Führungsbuchsenabschnitts 1a aufgrund
eines Längenschwundes
des Führungsbuchsenabschnitts
in Umfangsrichtung werden durch das erfindungsgemäße Spreiz-Konzept
eliminiert.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausrücklager-Führungseinrichtung
weist der Führungskörper 1 weiterhin
einen Ringflanschabschnitt 1b auf, der als solcher an dem
Aufnahmeflansch 4 ansteht. Der Führungskörper 1 ist weiterhin
von einer Ringklammer 7 umgriffen, durch welche der Führungskörper 1 formschlüssig an
dem Aufnahmeflansch 4 gesichert ist. Durch die Ringklammer 7 wird
auch ein Fixierabschnitt 7a bereitgestellt, über welchen
das Ausrücklager 2 auf
dem Führungskörper 1 gesichert
ist.
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In 1b ist
in Form einer Detailskizze nochmals der Umfangsabschnitt des Führungsbuchsenabschnitts 1a dargestellt,
in welchem das hier als Spannhülse 5 ausgeführte Spreizmittel
sitzt. Die Spannhülse 5 ist
vorzugsweise aus einem Federstahlmaterial gefertigt. Es ist jedoch
auch möglich, die
Spannhülse
aus einem anderweitigen Metallmaterial oder insbesondere auch aus
einem vorzugsweise faserverstärkten
Kunststoffmaterial herzustellen. Anstelle der Gestaltung der Spannhülse 5 als Hohlteil
ist es auch möglich,
diese als Bolzen auszuführen
und gegebenenfalls durch anderweitige Gestaltungen im Bereich der
den Bolzen aufnehmenden Wandung des Führungsbuchsenabschnitts für eine entsprechende
Elastizität
in Umfangsrichtung zu sorgen. Vorzugsweise sind auch Sicherungsstrukturen, beispielsweise
in Form kleiner Rastzungen, in den Führungsbuchsenabschnitt 1a eingeformt,
durch welche die Spreizmittel in Wirkposition gesichert sind.
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Die
in dieser Darstellung erkennbaren Axialschlitze A1, A2, A3 sind
als in radialer Richtung den Führungsbuchsenabschnitt 1a vollständig durchsetzende
Schlitze ausgeführt.
Es ist jedoch auch möglich,
diese Axialschlitze A1, A2, A3 als zumindest einseitig abgedeckte
Schlitzstrukturen zu gestalten, wobei die verbleibende Abdeckung
vorzugsweise so ausgeführt
ist, dass diese eine ausreichende Bewegungsfreiheit der über die
Axialschlitze aneinander grenzenden Zonen des Führungsbuchsenabschnitts 1a in
Umfangsrichtung ermöglicht.
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In 2 ist
in Form einer Draufsicht der Aufbau der Ausrücklager-Führungseinrichtung
gemäß 1a noch
weiter veranschaulicht. Wie aus dieser Ansicht erkennbar, sind die
erfindungsgemäßen Spreizmittel 5 in
einander diametral gegenüberliegenden
Umfangszonen des Führungsbuchsenabschnitts 1a angeordnet.
Die durch diese Spreizmittel 5 bewirkte Weitung des Führungsbuchsenabschnitts 1a in
Umfangsrichtung wird durch die Innenwandung 4a des Aufnahmeflansches 4 begrenzt.
Der Aufnahmeflansch 4 fungiert bei diesem Ausführungsbeispiel gleichzeitig
auch noch als Krafteinleitungsstruktur, die als solche im verbauten
Zustand mit einem Kupplungsausrückhebel
oder anderweitigem Aktuator kinematisch gekoppelt ist.
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Gemäß der in 3 dargestellten
weiteren Variante einer erfindungsgemäßen Ausrücklager-Führungseinrichtung ist der Führungskörper 1 als
zweischalige Struktur ausgeführt,
die als solche in den Aufnahmeflansch 4 eingesetzt ist.
Der Führungskörper 1 umfasst
zwei Halbschalen 1e, 1f, die über eine Filmscharniereinrichtung 7 miteinander
gekoppelt sind. Hierdurch wird es möglich, im Bereich der Innenumfangsfläche auf
werkzeugtechnisch günstig realisierbare
Weise Geometrien zu realisieren, die ansonsten aus der hier angetroffenen
Betrachtungsrichtung hinterschnitten wären.
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Wie
aus 4 ersichtlich, ist der Führungskörper 1 unter Einbindung
eines hier als Innenbuchse 8 ausgeführten Spreizmittels in den
Aufnahmeflansch 4 eingesetzt. Durch die Innenbuchse 8 wird der
Führungsbuchsenabschnitt 1a des
Führungskörpers in
radialer Richtung abgestützt
und definiert gegen die Innenwandung 4a des Aufnahmeflansches 4 gedrängt.
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Die
Zweischalen-Filmscharniervariante des Führungskörpers nach den 3 und 4 ist
in 5 weiter veranschaulicht. Wie aus dieser Darstellung
ersichtlich, werden die beiden Halbschalenabschnitte 1e, 1f als über einen
Filmscharnierabschnitt 7 zusammenhängende Strukturen gefertigt. Im
Bereich ihrer die Innenfläche
des Führungsbuchsenabschnitts 1a bildenden
Innenzone sind die beiden Halbschalen 1e, 1f mit
einer Umfangsnut 10a, 10b versehen, in die als
solche das in 4 dargestellte, als Innenbuchse
ausgeführte
Spreizelement eingesetzt werden kann.
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Wie
bei der Variante nach den 3, 4 und 5 bereits
beschrieben, besteht das Kunststoffgehäuse vorzugsweise aus zwei Halbschalen, wobei
bei der Fertigung die beiden Halbschalen mit einem Filmscharnier
hergestellt werden. Die Halbschalenfertigung des Gehäuses ermöglicht es,
im Führungsbohrungsbereich
eine Aussparung vorzusehen, in welche beim Fügen der Teile ein Metallstützring eingesetzt
wird. Je nach Bauausführung des
Ausrücklagers
wird der Außendurchmesser
des Gehäuses über den
Stahlflansch oder über
ein schlauchschellenartiges Teil bzw. über einen Bördelring radial vorgespannt.
Auch hier kann eine Wärmeausdehnung
des Kunststoffgehäuses
in Umfangs richtung durch eine entsprechend große Spalte an den Stoßstellen
ermöglicht
werden. Der Stützring kann
vorteilhaft als geclinchtes oder gewickeltes Teil und/oder mittels
Widerstandsschweißen
gefertigt werden.
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Hiermit
werden folgende Vorteile erzielt:
- – Eine hohe
Genauigkeit der Bohrungsabmessungen und Formgenauigkeit der Kunststoff-Gehäusebohrung
lassen sich durch einen Pressverband Stützring/Gehäusewandung und Stahlflansch
verwirklichen.
- – Das
Filmscharnier garantiert die Zuordnung der gleichen Teile aus einem
Formnest sowie aus einer Fertigungscharge.
- – Das
Führungsspiel
zwischen der Gehäusebohrung
und der Führungshülse kann
minimiert werden.
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Alternativ
zur vorherigen Variante wird bei dem Ausführungsbeispiel nach den 6 und 7 der
Mantel des Führungsbuchsenabschnitts
durch entsprechende Axial-Schlitze in Umfangsrichtung mäanderartig
ausgebildet. Die für
den Metallstützring 5 vorgesehene
Umfangsnut 7a1 wird vorzugsweise durch sich gegenseitig
ergänzende
Formkernelemente nach dem Prinzip der N-Profil-Käfig-Fertigung hergestellt,
d. h. das zur Erzeugung der Bohrungskontur erforderliche Werkzeug
ist so gestaltet, dass dieses wechselweise erhabene und vertiefte
Formkernabschnitte aufweist, die sich im Mittenbereich zu einem
Ring ergänzen,
so dass ein zur Bildung der obengenannten umlaufenden Aussparungsnut
geeigneter geteilter und axial herausziehbarer Formkern entsteht.
Die radiale Vorspannung wird, wie oben beschrieben, durch den Stahlflansch
oder die Schlauchklemme bzw. über
den Bördelring
erzeugt.
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In 6 ist
in Form einer Draufsicht eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Ausrücklager-Führungseinrichtung
dargestellt, die hinsichtlich der hierdurch erreichten Gesamtgeometrie
weitgehend der Variante nach den 3, 4 und 5 entspricht.
Abweichend von dieser Variante bildet die als Gleit führungsfläche fungierende
Innenwandung des Führungsbuchsenabschnitts 1a mehrere
durch Freiflächen
voneinander getrennte Axialstege AS1, AS2. Durch die zwischen diesen
Axialstegen AS1, AS2 verbleibenden Freiflächen wird ein Ausweichraum
geschaffen.
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Bei
der in den 6 und 7 dargestellten Variante
ist das Kunststoffgehäuse
mäanderförmig geschlitzt
ausgebildet. Die für
den Metallstützring 5 vorgesehene
Aussparung oder Nut wird nach dem Prinzip der N-Profil-Käfig-Fertigung hergestellt.
Dazu ist das zur Erzeugung der Bohrungskontur erforderliche Werkzeug
so gestaltet, dass dieses wechselweise erhabene und vertiefte Felder
bildet, wobei in der Mitte die obengenannte umlaufende Aussparung/Nut erzeugt
wird. Die radiale Aussparung wird, wie oben beschrieben, durch den
Stahlflansch 4 oder durch Schlauchklemmen bzw. über den
Bördelring 7 umgriffen.
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Bei
ausreichend radial verfügbarem
Bauraum wird gemäß der Variante
nach 8 vorgeschlagen, das Kunststoffgehäuse mit
Schlitzen A1, A2, A3 durch z.B. mäanderförmige Schlitze in Umfangsrichtung
elastisch verformbar zu gestalten. Um die Toleranzen der Gehäusebohrung
in engen Grenzen zu gewährleisten,
können
Metallstützringe 5c1, 5c2 in
die dafür
vorgesehenen Aussparungen 13c1 und 13c2 im Führungsbuchsenabschnitt 1a eingesetzt
werden. Die aufnehmenden Gehäusedurchmesser
und die dazu korrespondierenden Außendurchmesser der Stützringe 5c1, 5c2 sowie
die zugehörigen
radialen Gehäusewandungsdicken
sind z.B. mittels Abstimmungsrippen so festgelegt, dass nach dem
Fügen mit
dem Stahlflansch 4 und dem Bördelring 7 Überspannungspassungen
bzw. Presssitze vorliegen.
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Für Ausrücklager
mit massivem Gehäuse wie
z.B. in 9a dargestellt, beispielsweise
Ausrücklager
aus Gusseisen, Stahl oder Aluminium, wird zur Verbesserung der Gleiteigenschaften
und Verschleißfestigkeit
in die jeweilige Führungsbohrung eine
als Führungskörper 1 fungierende
Kunststoffhülse
eingesetzt. Erfindungsgemäß wird hierzu,
wie in den 9a und 9b aufgezeigt, die
Kunststoffhülse
als in Umfangsrichtung weiche d.h. weit- oder stauchbare, insbesondere
durch einen Schlitz A1 geschlitzte Hülse ausgeführt.
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In
die mit mindestens einer Aussparung gefertigte Hülse wird ein Metallstützring 5 eingesetzt, der
in seinen Durchmesserabmessungen derart gestaltet ist, dass die
Hülse mit
Festsitz in der Gehäusebohrung 4a' sitzt wird.
Bei längeren
Kunststoffhülsen
ist es vorteilhaft, mindestens zwei Nuten für Stützringe vorzugsweise in den
Endbereichen vorzusehen. Alternativ zu der vorgenannten Ausführung ist es
auch möglich,
die Kunststoffhülse
als Segment-, insbesondere als Halbschalenstruktur zu fertigen, welche
vorteilhaft mit Filmscharnieren verbunden hergestellt wird. Als
weitere Variante wird vorgeschlagen, die Kunststoffhülse durch
Schlitzstrukturen mäanderförmig gegliedert
zu fertigen. Die für
den Metallstützring
vorgesehene Aussparung oder Nut kann auch hier so gestaltet sein,
dass wechselweise erhabene und vertiefte Felder (N-Käfigkonzept) entstehen.
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In
den 10a und 10b ist
eine weitere Variante einer Ausrücklager-Führungseinrichtung dargestellt.
Die hier vorgesehene Kunststoffhülse 1' ist als geschlitzte
Struktur ausgeführt
und in das massive Metallgehäuse 40 eingesetzt.
Um den Wärmedehnungsausgleich
sowie den Durchmessertoleranzausgleich zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Kunststoffhülse
radial durch im Querschnitt winkelförmig gestaltete Sicherungsringe 41 und/oder
durch Halteringe 43 aufzuspreizen, sodass die Kunststoffhülse dauerhaft
radial nach außen gegen
die Bohrungswandung 4a' gedrängt wird.
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Der
Sicherungsring 41 sitzt dabei formschlüssig in einer Nut 44 und
fixiert gleichzeitig die Kunststoffhülse 1' axial. Der Haltering 43 untergreift stirnseitig
ebenfalls den Kunststoffring 1' und wird vorzugsweise über eine
formschlüssige
Verschnappung 45 am Gehäuse 40 axial
fixiert. Zusätzlich
kann, wie in den 10a und 10b dargestellt,
mittig in der Bohrung der Kunststoffhülse 1' ein Metallring 5' (geschlossen
oder geschlitzt) eingesetzt sein, welcher ein Aufspreizen der Kunststoffhülse 1' bewirkt.
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Durch
das erfindungsgemäße Konzept
wird es auf vorteilhafte Weise möglich,
Ausrücklager-Führungseinrichtungen
aus einem Kunststoffmaterial zu schaffen, bei welchen insbesondere
im Bereich der inneren Führungsfläche äußerst geringe
Formtoleranzen eingehalten werden können und auf Einflüsse wie äußere Temperatureinwirkungen
oder auch Quell/Schwindungseffekte bei dem Kunststoffmaterial weniger
Einfluss auf das Bewegungsspiel erlangen. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird
es möglich,
die Ausrücklager-Führungseinrichtung prozesssicher
mit äußerst geringen
Formtoleranzen zu fertigen und den Einfluss der Wärmeausdehnung
sowie die Fertigungstoleranzen gering zu halten und ein Klemmen
des Ausrücklagers
auf einer Führungseinrichtung
zu verhindern.
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Bei
dem verwendeten Kunststoffmaterial handelt es sich vorzugsweise
um ein mechanisch und thermisch hochbelastbares Kunststoffmaterial. Es
ist möglich,
diesem Zuschlags-, Schmier- oder Füllstoffe beizumischen, die
die mechanischen Eigenschaften des entsprechend gebildeten Verbundbauteils
verbessern. Es ist auch möglich,
den Kunststoffkorpus aus mehreren in ihren Eigenschaften unterschiedlichen
und an entsprechend verschiedenen Stellen eingespritzten Materialmischungen
zu fertigen.
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Alternativ
zu einer radialen Aufspreizung des in Umfangsrichtung weich gestalteten
Führungskörpers ist
es auch möglich,
diesen innerhalb einer zur Aufnahme desselben vorgesehenen Aufnahmestruktur
(Flansch 4) radial zu stauchen, so dass die Innengeometrie
des Führungskörpers ebenfalls
durch die Innenabmessungen des Aufnahmebereichs der Aufnahmestruktur
und die Wanddicke des Führungskörpers, nicht
jedoch durch eine bestimmte Umfangslänge des Mantels des Führungskörpers festgelegt
wird.