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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bioethanol
aus Biomasse, vor allem Getreide und insbesondere Roggen durch fraktionierende
Mahlung, Verzuckerung, Vergärung
und Destillation. Eine Besonderheit des Verfahrens ist, dass nach der
Verzuckerung zunächst
ungelöste
Feststoffbestandteile und in einem anschließenden Trennschritt nicht fermentierbare
Kohlenhydrate (NFS: Non fermentable sugars) wie beispielsweise Pentosane
und Glucane abgetrennt werden. Hierdurch wird die Abtrennung wertvoller
Futterhefen nach der Fermentation (Hauptfermentation) überhaupt
erst möglich.
Die bei der Abtrennung nicht fermentierbarer Kohlenhydrate anfallende
NFS-reiche Phase
wird in einem separaten, parallel zur Hauptfermentation betriebenen Fermentationsschritt
(Nebenfermentation) ggf. zusammen mit ungelösten Feststoffbestandteilen
vergoren. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist es, dass ein
Ausbeuteverlust durch in der NFS-Phase enthaltenen
Zucker vermieden wird, da dieser in der parallel zur Hauptfermentation
betriebenen Nebenfermentation ebenfalls zu Alkohol vergoren wird.
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Die
Vergärung
von Biomassen ist unter dem Aspekt des künftig geplanten Zusatzes von
Bioethanol zu Kraftstoffen wirtschaftlich von großer Bedeutung.
Bei der großtechnischen
Herstellung von Bioethanol können
neben dem Hauptwertstoff Ethanol aber auch Wertstoffe für die Futtermittelindustrie,
wie beispielsweise DDGS (Distillers' Dried Grains with Solubles) oder wertvolle
Futterhefen, gewonnen werden.
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Die
Herstellung von Alkoholen durch Vergärung einer Biomasse ist eines
der ältesten
biotechnologischen Verfahren und wird u.a. für die Herstellung alkoholischer
Getränke,
wie Bier und Wein, eingesetzt. Auch die Herstellung von Alkohol,
der industriell verwendet werden soll, durch Fermentation von Biomasse
ist bereits seit langem bekannt. Derzeit werden entsprechende Alkohole,
insbesondere Ethanol als Ausgangsstoff für die Herstellung von pharmazeutischen
Zusammensetzungen, kosmetischen Produkten, und einer Reihe von Chemikalien
verwendet.
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Auch
die Verwendung von fermentativ gewonnenem Ethanol als Energieträger ist
seit langem bekannt, wurde jedoch aufgrund der im Vergleich zur Gewinnung
von Erdöl
höheren
Verfahrenskosten in der Vergangenheit nicht gewerblich eingesetzt.
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Durch
die Verknappung der Erdölreserven und
die im Kyoto-Abkommen geforderte CO2-Reduzierung
hat die mögliche
Nutzung von Bioethanol als Energieträger neue Bedeutung erlangt.
Es besteht daher ein großes
Bedürfnis
an verbesserten Verfahren zur Herstellung von Ethanol in größerem Umfang aus
Biomasse.
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Aufgrund
der landwirtschaftlichen Überkapazitäten der
Europäischen
Union ist vor allem die Verwendung von Getreide, insbesondere Roggen
für die Herstellung
von Bioethanol interessant. Ein wesentlicher, die Herstellkosten
eines Verfahrens bestimmenden Faktor ist der Stärkegehalt. Der Stärkegehalt
von Weizen ist mit 67,5 Gew. % am höchsten, gefolgt von Triticale
mit 66,5 Gew. % und Gerste mit 66,1 Gew. %. Roggen verfügt über einen
Stärkeanteil von
64,6 Gew. % und hat aufgrund seiner Kornform, der geringeren Korngröße sowie
des höheren
Gehalts an nicht vergärbaren
Pentosanen eine geringere Ethanolausbeute. Roggen weist einen relativ
hohen Proteingehalt auf, der einerseits negativ auf die Ethanolherstellung,
andererseits aber positiv auf das Distillers' Dried Grains with Solubles (DDGS) wirkt. Jedoch
liegen noch keine Erfahrungen mit Roggen-DDGS vor und es ist folglich
am Markt als Futtermittel noch nicht etabliert. Die Aussichten für eine mögliche Markteinführung werden
positiv eingeschätzt.
Bei der Erzeugung von Ethanol aus Roggen entstehen etwas höhere Konversionskosten
als bei Weizen oder Triticale. Diese höheren Kosten resultieren aus
der Anwendung viskositätssenkender
Enzyme, um der Verschleimung im Konversionsprozess zu begegnen und
dem höheren
Dampfbedarf bei der DDGS-Trocknung. Eine Schlemperückführung ist
nur nach Maßgabe
der Einmaischkonzentration möglich und
schwankt damit in Abhängigkeit
von der Viskosität.
Der Rohstoff muss gegebenenfalls im Hinblick auf sein Viskositätsverhalten
vor der Verwendung getestet werden. Für die Verwendung von Roggen spricht
zudem dass auf typischen Roggenstandorten nur bedingt andere Getreidearten
angebaut werden können.
Triticale gehören
zu diesen Pflanzen, allerdings wird geschätzt, dass nur etwa 50 % der
Roggenanbaufläche
für diese
Getreideart wirtschaftlich nutzbar sind. Wegen seiner geringen Ansprüche an Düngung und
Pflege und des derzeitigen Überangebotes
steht dieser als kostengünstiger
Rohstoff für die
Herstellung von Bioethanol zur Verfügung.
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Im
Stand der Technik sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von
Alkoholen aus Biomasse bekannt. Da völlig unterschiedliche Biomassen
als Ausgangsstoff für
diese Verfahren verwendet werden, unter anderem Zuckerrohr, Zuckerrübe, Getreide, etc.
unterscheiden sich auch die Verfahren zur Gewinnung des Bioalkohols
stark voneinander. Auch bei Verwendung identischer Ausgangsstoffe
gibt es unterschiedliche Verfahrensführungen.
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Die
bekannten fermentativen Verfahren zur Herstellung von Ethanol aus
Biomasse, insbesondere Getreide weisen folgende Schritte auf:
- (a) Die Biomasse wird zerkleinert;
- (b) Mikroorganismen werden zur Biomasse zugegeben und eine Fermentation
wird durchgeführt; und
- (c) Das Ethanol wird von der Biomasse abgetrennt.
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Die
Abtrennung des Ethanols erfolgt üblicherweise
durch Destillation. Dabei fällt
als Reststoff Schlempe an, die üblicherweise
konzentriert und als Dünger
oder nach Trocknung als proteinhaltiges Futtermittel verwendet wird.
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Jeder
einzelne dieser Verfahrensschritte ist im Stand der Technik in vielen
Ausführungen
(z.B.
DE 3007138 A1 ,
DE 10321607 A1 ,
RU 2102 480 ) beschrieben.
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In
DE 3007138 A1 wird
ein Verfahren zur Herstellung von Ethanol durch Fermentieren eines kohlehydrathaltigen
Substrats in einem oder mehreren Gärungsbehältern beschrieben. Nach der
Fermentation wird die Gärflüssigkeit
destilliert, rektifiziert und gegebenenfalls zu wasserfreiem Alkohol
entwässert.
Dabei wird die Gärungsflüssigkeit
in mindestens eine Hefekonzentratströmung und eine hefefreie Strömung aufgeteilt.
Die Hefekonzentratströmung
wird in den Gärungsbehälter zurückgeführt und die
hefefreie Phase durch Destillation in eine ethanolreiche und eine
Restströmung
(Schlempe) aufgeteilt. Die Restströmung wird wiederum teilweise
dem Gärungsbehälter zugeführt. Die
Vorteile des in der
DE 3007138
A1 beschriebenen Verfahrens liegen darin, dass die hefefreie
Strömung
in einem einfachen Verdampfer unter Verwendung von einer oder wenigen Destillierstufen
verarbeitet werden kann, indem man sie teilweise in eine ethanolreiche
erste Dampfströmung
und in eine erste flüssige
Bodenströmung
aufteilt. Die Dampfströmung
wird einer Anlage zur Herstellung der gewünschten Ethanolqualität zugeführt. Die
Bodenströmung
wird teilweise in den Gärungsbehälter zurückgeführt und
teilweise einer Abtriebseinheit zugeführt, in der dieser Teil in
eine ethanolreiche zweite Dampfströmung und in eine zweite flüssige Bodenströmung, die
ethanolarm ist aufgeteilt wird. Die Ethanolreiche Dampfströmung kann
zusammen mit der ersten ethanolreichen Dampfströmung für die Gewinnung von Ethanol
beispielsweise in einer Rektifikationskolonne genutzt werden. Bei
dem in der
DE 3007138
A1 beschriebenen Verfahren wird zwar die Abtrennung der
Hefe nach der Fermentation beschrieben, allerdings nicht die der
Fermentation vorausgehenden, für
eine Abtrennung von Hefe erforderlichen Schritte.
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Bei
der Erzeugung von Ethanol aus Biomasse insbesondere Getreide, wie
beispielsweise Weizen, Roggen oder Tritikale, und hier insbesondere bei
Roggen sind vor der Fermentation Trennschritte erforderlich, ohne
die eine Hefeabtrennung nicht oder nur erschwert durchgeführt werden
kann. Zudem kann es in einigen Fällen
wirtschaftlich sein, die Hefekonzentratströmung nach der Gärungseinheit zumindest
teilweise auszuschleusen und durch geeignete Schritte ein wertvolles
Futtermittel zu erzeugen. Dabei wäre vorteilhaft, dass im Laufe
des Verfahrens das Ethanol aus der Hefen und weiteren Feststoffbeiprodukten
aus der Verarbeitung der Getreide so effektiv wie möglich zu
trennen, zuerst um die Ausbeute der Ethanolgewinnung zu optimieren, darüber hinaus
um die Kosten einer Trocknung des gewonnenen Futtermittels zu minimieren.
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In
der
RU 2102480 wird
ein Verfahren beschrieben, bei dem die Hefe nach der Fermentation abgetrennt,
teilweise wieder der Fermentation zugeführt und teilweise ausgeschleust
wird. Allerdings wird der zur Ethanolgewinnung eingesetzte stärkehaltige
Rohstoff durch eine Vollvermahlung zerkleinert, wobei eine Abtrennung
der Feststoffe nach der Verzuckerung erfolgt. Hierdurch entsteht
zum einen der Nachteil, dass die Trocknung der abgetrennten Feststoffe
wegen des höheren
Feuchtigkeitsgehalts aufwendig ist, zum anderen führt aber
auch die Abtrennung zu Zuckerverlusten und somit letztendlich zu
einer geringeren Ethanolausbeute bezogen auf die eingesetzte Rohstoffmenge.
Die Abtrennung der Hefe erfolgt per Sedimentation, wird aber nicht
genauer beschrieben.
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In
der
DE10321607 A1 wird
ein Verfahren zur Herstellung von Ethanol aus Roggen- oder Weizenschlempe
beschrieben, bei dem sowohl die in Partikelform vorliegende als
auch lösliche
globuläre Eiweißstoffe
im Vorfeld der Alkoholabtrennung abgetrennt werden. Die Abtrennung
der löslichen
globulären
Eiweißstoffe
erfolgt dabei durch Denaturierung mittels Lewis-Säuren und
anschließender
Abtrennung mittels Mikro- oder Ultrafiltration. Bei diesem Verfahren
wird die Hefe nach der Fermentation vollständig ausgeschleust. Nachteilig
sind dabei die erhöhten
Betriebskosten durch Verwendung von Lewis-Säuren, der durch die benötigte Vollvermahlung bedingte,
erhöhte
Energieaufwand zur Trocknung der partikelförmigen Eiweiße, wenn
man diese als Futtermittel verwenden möchte. Hinzu kommen ggf. Verluste
an verzuckerbarer Stärke
durch die Abtrennung lösliche
globulärer
Eiweißstoffe.
Fraglich ist auch, ob der Wartungsaufwand des beschriebenen Verfahrens
durch Verwendung von Mikro- oder Ultrafiltationsanlagen reduziert
werden kann.
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Eine
Abtrennung nicht fermentierbarer Kohlenhydrate (z.B. Pentosane und
Glucane) wird bei den bisher genannten Veröffentlichungen nicht beschrieben.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein wirtschafltiches
Verfahren zur Herstellung von Bioethanol, aus Biomasse, bevorzugt
Getreide, insbesondere auf Basis von Roggen, bereitzustellen, bei
dem keine aufwändige
Mahlung bzw. Denaturierung der Schlempe erforderlich ist, bei dem die
wertvollen Futterhefen nach der Fermentation abgetrennt und rückgeführt werden
können,
und bei dem neben dem Hauptwertstoff Ethanol auch wertvolle Futterhefen
möglichst
ohne aufwändige
Trocknung gewonnen werden können.
Eine besondere Herausforderung stellt die Abtrennung der Hefe nach der
Fermentation bei gleichzeitig möglichst
hoher Ethanolausbeute dar.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
unlösliche
Feststoffbestandteile und nicht fermentierbare Kohlenhydrate, im
Folgenden als NFS (non-fermentable sugar) bezeichnet, abgetrennt
werden und die so gereinigte Süssmaische
in einer Fermentation, im Folgenden als Hauptfermentation bezeichnet,
zu Alkohol vergoren wird. Überraschenderweise
wurde festgestellt, das bei Verwendung von Getreide, insbesondere
bei Verwendung von Roggen als Rohstoff eine Abtrennung der Hefe nach
der Fermentation vor allem durch höhermolekulare, nicht fermentierbare
Kohlenhydrate (z.B. Pentosane und Glucane) nicht oder nur unter
deutlich erschwerten Bedingungen möglich ist und dass eine Abtrennung
der nicht fermentierbare Kohlenhydrate vor der Fermentation, die
Abtrennung der Hefen nach der Hauptfermentation aus der ethanolhaltigen Schlempe
ermöglicht,
um diese wieder der Fermentation zuzuführen und/oder auszuschleusen.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ethanol aus
Biomasse, bei dem die Biomasse zerkleinert wird, die verbleibende
Biomasse einer Fermentation zugeführt wird und das Ethanol aus
dem Produkt der Fermentation gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet,
dass unlösliche
Feststoffbestandteile und/oder Nicht-Fermentierbare Zucker aus der
Biomasse vor der Fermentation und/oder Hefe nach der Fermentation
abgetrennt werden.
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Bevorzugt
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Ethanol
aus Biomasse mit folgenden Schritten:
- a. Zerkleinerung
der Biomasse
- b. Optional Stärkeverflüssigung
und Verzuckerung
- c. Abtrennung von unlöslichen
Feststoffbestandteile und/oder Nicht-Fermentierbare Zucker aus der
Biomasse
- d. Fermentation
- e. Abtrennung der Hefe
- f. Ethanol Gewinnung.
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Im
Folgenden werden die einzelnen Verfahrensabschnitte im Detail erläutert. Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird in 1 illustriert.
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Die
Zerkleinerung der Biomasse erfolgt üblicherweise durch vollständige Mahlung
oder fraktionierende Mahlung. Zunächst wird das vorab gereinigte
Getreide einer Mahleinheit zugeführt,
um die darin enthaltenen Stärkepartikel
verfügbar
zu machen. Die mittlere Partikelgröße bei der Mahlung liegt üblicherweise
von 0,1 bis 2 mm, bevorzugt von 0,1 bis 1 mm. Getreidefraktionen
mit geringem Stärkegehalt
(Schalenfraktion) und hohem Anteil an viskositätssteigernden Stoffen, wie
beispielsweise Pentosane und Glucane (Kleiefraktion) werden dabei
vorzugsweise abgetrennt (fraktionierende Mahlung). Zur Zerkleinerung
der Getreidekörner
und zur Abtrennung der Schalenfraktion werden dem Stand der Technik
entsprechende Apparaturen eingesetzt (z.B. Kombination aus Doppelwalzenstühlen mit
Korbsichter ggf. mit vorgeschalteter Schmirgelschleifmaschine).
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Bei
manchen Rohstoffen wie beispielsweise Zuckerrohr oder Zuckerrübe ist Schritt
b) d. h. Stärkeverflüssigung
und Verzuckerung optional. Bei Getreide sind Stärkeverflüssigung und Verzuckerung wiederum
erforderlich.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens ist die Biomasse Getreide, insbesondere Roggen, und
das Verfahren weist folgende Schritte auf:
- a.
Zerkleinerung der Biomasse
- b. Stärkeverflüssigung
und Verzuckerung
- c. Abtrennung von unlöslichen
Feststoffbestandteilen und/oder Nicht-Fermentierbare Zuckern aus
der Biomasse
- d. Fermentation
- e. Abtrennung der Hefe
- f. Ethanol Gewinnung.
wobei optional Fraktionen mit
geringerem Stärkegehalt
(Schalenfraktion) und hohem Anteil an viskositätssteigernden Stoffen (Kleifraktion)
vor der Verflüssigung
vor Schritt (b) abgetrennt werden.
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In
der Stärkeverflüssigung
werden die im Getreidemehl enthaltenen Stärkepartikel verflüssigt, d.h.
in Dextrine umgewandelt und die Maischeviskosität durch Enzyme (46)
gesenkt. Hierzu wird das beim Anmaischen verwendete Wasser mit Enzymen versetzt
und anschließend
mit dem Mehl unterhalb der Verkleisterungstemperatur, d.h. bei einer
Temperatur von 20-80 °C,
vorzugsweise jedoch 40-60 °C vermischt.
Die Verkleisterungstemperatur bei Getreide liegt von 50 bis 80°C, bei Weizen
von 53 bis 65 und bei Roggen von 55 bis 70°C. Dabei wird ein Anmaischeverhältnis von
1-3 kg Wasser/kg Mehl, bevorzugt jedoch von 1,5-2,5 kg Wasser/kg
Mehl angestrebt. Nach der Vermischung wird die Maische auf Temperatur
oberhalb der Gelatinisierungs- bzw. Verkleisterungstemperatur und
somit auf eine Temperatur von 50-100 °C, vorzugsweise jedoch auf eine Temperatur
von 70-100 °C
erhitzt. Dies kann wahlweise durch Direktdampfeinspeisung oder indirekt, bevorzugt
aber direkt erfolgen. Die zur Verflüssigung verwendeten Enzyme
können
der entsprechenden Fachliteratur entnommen werden (Norbert Schmitz (Hrsg.)
Bioethanol in Deutschland Schriftenreihe nachwachsende Rohstoffe
Band 21 ; 2003; Landwirtschaftsverlag GmbH; 48165 Münster).
Als mögliche Enzyme
kommen beispielsweise Amylasen, Xylanasen, Glucanasen oder Cellulasen
(z.B. die Handelsprodukte BAN 480 L, Novozym 50024, Liquozyme SC)
in Frage. Die Verflüssigung
erfolgt bei pH-Werten zwischen 3 und 8, vorzugsweise zwischen 5
und 6 und besonders bevorzugt zwischen 5,3 und 5,7. Die entstandene
Maische hat üblicherweise
einen Trockensubstanzgehalt (TS) von 20-40 Gew.-%, vorzugsweise
30-35 Gew.-%. Der Trockensubstanzgehalt wird durch Zugabe von Prozeßwasser
(6) und Schlempe (5) eingestellt. Die Stärkeverflüssigung kann
in einem oder mehreren hintereinander geschalteten Apparaten erfolgen.
Die Verweilzeit ist abhängig
von der eingesetzten Menge Enzym und liegt üblicherweise zwischen 0,5 und
5 h, vorzugsweise zwischen 1 und 3 h. Die Erhitzung kann wahlweise durch
Direktdampfeinspeisung oder indirekt, bevorzugt aber direkt erfolgen.
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Nach
der Verflüssigung
erfolgt üblicherweise eine
Abkühlung
der Maische auf 40-70 °C
entweder mittels eines Wärmetauschers
oder durch Entspannungsverdampfung unter Vakuum.
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Im
Anschluss erfolgt eine Verzuckerung der Maische, d.h. die Umwandlung
in eine Süßmaische. Dabei
werden die Dextrine in Glukose umgewandelt, die dann in der Fermentation
zu Ethanol vergoren werden kann. In der Verzuckerung nicht umgesetzte Dextrine
werden in der Fermentation noch zu vergärbarer Glukose umgewandelt.
Die Verzuckerungsreaktion findet üblicherweise bei Temperaturen
zwischen 30 und 70 °C
vorzugsweise zwischen 60 und 65 °C
statt. Die Verweilzeit ist abhängig
von der eingesetzten Menge Enzym und liegt üblicherweise zwischen 15 und
40 h vorzugsweise 20 und 30 h eingestellt. Der pH-Wert liegt üblicherweise
zwischen 3 und 7, vorzugsweise zwischen 5 und 6 und besonders bevorzugt
zwischen 5,3 und 5,7. Die Verzuckerung kann in einem oder mehreren
hintereinander geschalteten Rührkesseln
(Rührkesselkaskade)
oder in einem Rohrreaktor mit oder ohne Einbauten erfolgen. Bei
der Verzuckerung werden geeignete Verzuckerungsenzyme (Glucoamylase,
z.B. das Handelsprodukt Spirizyme Fuel) verwendet (47).
Zur pH-Einstellung und zur Phosphor-Versorgung der später zugegebenen
Hefezellen kann Phosphorsäure
(48) zudosiert werden. Zur Einstellung des pH-Wertes kommen
neben Phosphorsäure
auch andere Säuren,
wie z.B. Schwefelsäure,
in Frage.
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Im
Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
folgt die Aufbereitung der Süßmaische
durch Abtrennung von ungelösten
Feststoffbestandteilen, um zum einen die nötige Verweilzeit der nachfolgenden
Fermentationsreaktion zu minimieren und zum anderen die Hefeabtrennung
nach der Fermentation zu ermöglichen.
Die Abtrennung erfolgt vorzugsweise mechanisch z.B. mittels Separatoren
oder Dekantern. Die Menge der anfallenden und einen Großteil der
ungelösten
Feststoffbestandteile enthaltenden Konzentratphase entspricht je
nach Art der Vermahlung (Fraktionierende oder Vollvermahlung) etwa 2-70
Gew.-% der zugeführten
Maische. Im Falle einer fraktionierenden Vermahlung liegt dieser
Anteil unter 40 Gew.-%. Der Feuchtegehalt dieser Konzentratphase
beträgt üblicherweise
von 30 bis 95 Gew.%.
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Zur
Minimierung der Zuckerverluste kann es von Vorteil sein, die abgetrennten
ungelösten
Feststoffe einer ein- oder mehrstufigen Wasserwäsche zuzuführen, wobei ein Waschverhältnis vorzugsweise
von 0,5 kg Wasser: 1 kg Konzentratphase – 5 kg Wasser: 1 kg Konzentratphase
eingestellt wird. Die mit, ggf. aus dem Prozess wieder gewonnenen
Wasser gewaschenen ungelösten
Feststoffbestandteile werden vorzugsweise gesammelt und zur DDGS-Trocknung
transportiert. Der mit Zucker beladene Überlauf wird vorzugsweise zum
Teil zum Anmaischen in die Stärkeverflüssigung
rezykliert. Der andere Teilstrom dient vorzugsweise zur Einstellung der
Zuckerkonzentration in der Fermentation. Dabei wird die Zuckerkonzentration üblicherweise
so abgestimmt, dass etwa 10 Gew.-% Ethanol bei der Gärung erreicht
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens werden die abgetrennten, ungelösten Feststoffe zusammen mit
NFS einer Nebenfermentation zugeführt. Auf diese Weise können Zuckerverluste ebenfalls
minimiert werden.
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Nach
der Abtrennung ungelöster
Feststoffbestandteile erfolgt vorzugsweise die Abtrennung nicht
fermentierbare Kohlenhydrate (NFS). Dabei wird die NFS-Phase üblicherweise
mechanisch durch Dekantieren oder Filtrieren, bevorzugt Dekantieren,
abgetrennt. Die im Überlauf
austretende restliche Maische (11) wird der Fermentation
(im folgenden als Hauptfermentation (14) bezeichnet) zugeführt.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens wird die NFS-Phase einer parallel zum Hauptfermentation
betriebenen Nebenfermentation zugeführt, wobei diese Nebenfermentation
den Restzucker umwandelt und die Ausbeute der Ethanolgewinnung erhöht. Üblicherweise
werden die Strömmenge
zur Hauptfermentation und die Strommenge zur Nebenfermentation im
Verhältnis
0,5:1- 20:1 bevorzugt
aber im Verhältnis
1:1-10:1 aufgeteilt,
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Zur
mechanischen Abtrennung der NFS-Phase werden üblicherweise die nach dem Stand
der Technik bekannten Apparate wie beispielsweise Dekanter oder
Separatoren verwendet.
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Zur
Verbesserung der Trennung werden vorzugsweise Flockungsmittel (38:
Flockungsmittel) zugegeben.
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Als
Flockungsmittel können
beispielsweise sowohl anionische als auch kationische Flockungsmittel
eingesetzt werden. Als besonders geeignet erwiesen sich Acrylamide
mit stark kationischem Copolymer (z.B. Praestol 853 BC; Fa. Stockhausen
GmbH & Co KG),
Acrylamide mit schwach kationischem Copolymer (z.B. Praestol 611
BC; Fa. Stockhausen GmbH & Co
KG), Acrylamide mit schwach kationischem Copolymer (z.B. Praestol
853 BC; Fa. Stockhausen GmbH & Co
KG), Copoylmer Acrylamid mit Acrylat (schwach anionisch; z.B. Praestol
2520 von Stockhausen GmbH & Co
KG) und mittel anionisches Acrylamid Copolymer mit Acrylat (z.B.
Praestol 2540 von Sockhausen GmbH & Co KG). Die Einmischung des Flockungsmittles
erfolgt üblicherweise
als 0,01- 1 %-ige
Lösung
in Wasser. Dabei werden vorzugsweise 10-1000 ppm bezogen auf Feststoff
zudosiert. Durch die Verwendung von Flockungsmitteln wird die Abtrennung
der NFS-Phase deutlich verbessert. Die Sedimentationsgeschwindigkeit
wird deutlich erhöht (Faktor
10-50). Außerdem
wird es hierdurch möglich NFS-Phase
und unlösliche
Feststoffbestandteile in einem einzigen Schritt abzutrennen. Folglich
werden vorzugsweise die unlöslichen
Feststoffbestandteile zusammen mit der NFS-Phase der Nebenfermentation
zugeführt.
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Für die Fermentation
wird üblicherweise
die Maische auf Temperaturen zwischen 25 und 50 °C vorzugsweise zwischen 30 und
45 °C abgekühlt. Die Abkühlung der
Maische kann sowohl vor als auch nach der NFS-Abtrennung, bevorzugt
jedoch nach der NFS-Abtrennung erfolgen.
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In
der Fermentationsphase erfolgt die Vergärung von Glukose zu Ethanol.
Die Hauptfermentation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich,
vorzugsweise jedoch kontinuierlich betrieben werden. Die Betriebstemperatur
liegt bei 25-50 vorzugsweise bei 30-42 °C. Die notwendige Verweilzeit
ist abhängig von
der eingesetzten Hefemenge, und liegt üblicherweise zwischen 10 und
30 h. Dabei wird üblicherweise
ein Ethanolgehalt über
10 Gew.-% erreicht. Der Hefegehalt liegt bei Fermentationsbeginn üblicherweise
zwischen 0,3-0,9 Gew.-%. Der Zuckerendgehalt ist i.d.R. kleiner
0,1 Gew.-%. Der pH-Wert liegt vorzugsweise bei 4-6.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens erfolgt nach der Hauptfermentation die Abtrennung
der Hefen. Diese kann mechanisch mit aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren zum Beispiel mittels Dekanter oder Separator erfolgen.
Dabei wird die Maische üblicherweise
in zwei Fraktionen unterschiedlicher Dichte aufgeteilt. Bei der
schweren Phase handelt es sich um die sog. Hefemilch mit 10-30 Gew.
% TS (20 Gew.-% TS). Diese wird vorzugsweise teilweise wieder der
Fermentation zurückgeführt und
zur Gewinnung von Hefe teilweise ausgeschleust. Die leichte Phase
hat üblicherweise einen
Trockensubstanzgehalt von 0-10 Gew. % TS. Zur Verbesserung der Hefeabtrennung
können
Flockungshilfsmittel eingesetzt werden. Als mögliche Flockungsmittel sind
z. B. Bentonit, Kieselsol und Gelantine oder schwach bis stark anionische
Copolymere aus Acyrlamid und Natriumacrylat in verschiedenen Kombinationen
anwendbar. Durch die Verwendung von Flockungsmitteln wird zum einen
die Sedimentationsgeschwindigkeit um Faktoren von 1-10 und zum anderen
das Sedimentvolumen deutlich verringert (30-100 Vol. % im Vergleich
zum Sedimentvolumen ohne Flockungsmittel). Die Menge des eingesetzten
Flockungsmittels beträgt
dabei bevorzugt 10-100000 ppm bezogen auf Feststoff.
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Die
bei der Hefeabtrennung anfallende hefereiche Phase (Hefemilch) hat üblicherweise
einen Alkoholgehalt von ca. 6-10 Gew.-%, was einen Alkoholverlust
bedeuten würde.
Der in der Hefemilch enthaltene Alkohol wird in einer besonderen
Ausführungsform
des Verfahrens in einer Rektifikationskolonne abgetrennt. Anschließend erfolgt üblicherweise
die Hefetrockung mit dem Stand der Technik entsprechenden Verfahren.
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Die
Gewinnung des Ethanols aus bei der Fermentation anfallenden Schlempe
erfolgt in der Regel destillativ. Die fermentierte Maische wird
vorgewärmt.
Und anschließend
in der Entgasungskolonne entgast. Um Alkoholverlust zu minimieren,
wird der in Spuren im Gasstrom enthaltene Alkohol in Abluftwäscher ausgewaschen
und dem Maischestrom wieder zugemischt.
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In
der Maischekolonne wird der Alkohol unter Vakuum ausgetrieben. Durch
Vakuum aber auch durch die nach der Fermentation durchgeführte Hefeabtrennung
kann die Kolonne bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen betrieben werden, wodurch die Foulinggefahr gesenkt
werden kann.
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Das
Sumpfprodukt, die sogenannte Schlempe, wird der Schlempeeindampfung
zugeführt.
Die Kopfbrüden
werden kondensiert und als Rücklauf
auf die Maischkolonne aufgegeben. Ein flüssiger Seitenabzug, sogenannter
Roh-Alkohol, wird direkt in die Azeotropkolonne für weitere
Konzentrierungs- und Reinigungsschritte gegeben. Von der Azeotropkolonne
wird eine Fuselöl-Fraktion als Seitenstrom
abgezogen, im Seitenstromkondensator kondensiert und in einen Dekanter
geleitet. Die wässrige
Phase dieses Trennschrittes wird in die Azeotropkolonne zurückgeführt. Das
aufkonzentrierte Fuselöl
wird ausgeschleust. Der Destillat besteht aus einem Alkohol-Wasser-Gemisch mit annähernd azeotroper
Zusammensetzung. Das Destillat aus der Azeotropkolonne wird in die
Entwässerungskolonne
gegeben. In dieser Kolonne wird mit Cyclohexan als Schleppmittel
reines Ethanol (ca. 99,7%) als Sumpfprodukt abgezogen.
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Das
Destillat der Entwässerungskolonne wird
gekühlt
und in einen Dekanter geleitet, in dem zwei flüssige Phasen getrennt werden:
Die
organische Phase wird als Rücklauf
zurück
in die Entwässerungskolonne
gegeben, wohingegen die wässrige
Phase in die Cyclohexankolonne gegeben wird. In der Cyclohexan-Aufarbeitungskolonne
wird das Wasser vom Schleppmittel getrennt und verlasst die Kolonne
als Sumpfprodukt zur Abwassersammlung. Ein Seitenstrom wird in die
Entwässerungskolonne
geleitet, der das rückgewonnene
Schleppmittel enthält.
Leichtsieder werden nach Bedarf mit dem Kopfstrom der Cyclohexan-Aufarbeitungskolonne entfernt.
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Verluste
an Schleppmittel werden durch externe Zuführungen ersetzt.
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Alternativ
zu den rein destillativen Verfahren ist aber auch Kombination aus
Rektifikation und Membranverfahren (z.B. Umkehrosmose, Dampfpermeation
oder Pervarporation) und/oder Adsorption denkbar.
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Letztere
werden dabei bevorzugt zur Ethanoltrocknung eingesetzt.
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Die
Alkohol-Entwässerung
mittels Adsorption erfolgt beispielsweise nach dem Pressure-Swing-Adsorption-Verfahren
(PSA). Als Adsorbens werden vorwiegend Zeolithe eingesetzt. Dieses alternative
Verfahren hat einen leicht höheren
Energiebedarf als das vorangehend beschriebene Heteroazeotrop-Verfahren
mit Wärmeintegration.
Allerdings ist hier kein weiterer Trennhilfsstoff erforderlich, was
insbesondere im Hinblick auf die Herstellung von Futtermittel als
Koppelprodukt der Bioethanolherstellung von Vorteil ist.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens wird aus der Zuckerproduktion stammender Dicksaft
und/oder Melasse (41) zusammen mit der von NFS befreiten
Maische (12) der Hauptfermentation (14) und/oder
zusammen mit der NFS-Phase der Nebenfermentation (13) zugeführt. Diese
Möglichkeit
stellt eine interessante Verwertung von Nebenprodukten der Zuckerherstellung
dar. Der Dicksaft kann dabei zum einen zur Absenkung der Viskosität und zum
anderen zur Einstellung des Zuckergehaltes der zu fermentierenden
Maische verwendet werden.
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Zur
Vermeidung von Ausbeuteverlusten wird in einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens die bei der Abtrennung von NFS separierte Phase,
hierbei handelt es sich um ein Gemisch aus NFS und eingeschlossener
Zuckerlösung,
einer parallel zur Hauptfermentation betriebenen Fermentation, im Folgenden
als Nebenfermentation bezeichnet, zur Vermeidung von Ausbeuteverlusten
zugeführt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens werden die bei der Feststoffabtrennung separierten
ungelösten
Feststoffbestandteile der Nebenfermentation zugeführt. Der
Vorteil besteht darin, dass die zur Vermeidung von Zuckerverlusten
erforderliche Wasserwäsche
entfallen kann.
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Die
Vergärung
in der Nebenfermentation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich,
vorzugsweise jedoch kontinuierlich betrieben werden. Die Betriebstemperatur
liegt bei 25-50 vorzugsweise bei 30-42 °C.
Die notwendige Verweilzeit ist abhängig von der eingesetzten Hefemenge,
und liegt üblicherweise
zwischen 10 und 30 h. Dabei wird üblicherweise ein Ethanolgehalt
bis > 10 Gew.-% erreicht.
Der Hefegehalt liegt bei Fermentationsbeginn: üblicherweise zwischen 0,3-0,9
Gew.-%.
-
Der
Zuckerendgehalt ist i.d.R. < 0,1
Gew.-%. Der pH-Wert liegt üblicherweise
bei 4-6.
-
Die
bei der Fermentation anfallende Schlempe kann ebenfalls nach erfolgter
Ethanolabtrennung und Trocknung zusammen mit der bei der Zerkleinerung
anfallenden Kleie und der vor der Fermentation abgetrennten ungelösten Feststoffe
als wertvolles Futtermittel (DDGS: Distillers' Dried Grains with Solubles) verwendet
werden.
-
Die
Hauptaufgabe der Schlempeeindampfung ist das Aufkonzentrieren der
Schlempe aus der Destillation. In dieser Teilanlage wird die Aufkonzentrierung
der Schlempe durch ein- oder mehrstufiges Eindampfen durchgeführt, wobei
wegen des hohen Energiebedarfs in der Regel immer ein mehrstufiger Prozess
bevorzugt wird.
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Zur
weiteren Reduzierung des Energieverbrauchs kann mitunter auch Abwärme aus
dem Prozess, z.B. aus der DDGS-Trocknung genutzt werden. Je nach
Art der Verwendung (Futtermittel oder Brennstoff) wird Schlempe
bis auf einen TS-Gehalt (TS: Trockensubstanz) von 15-60 Gew.-%,
bevorzugt jedoch bis auf einen TS-Gehalt von 25-50 Gew.-% aufkonzentriert.
Der Grad der Aufkonzentrierung richtet sich nach der Art des zur
Bioethanolerzeugung eingesetzten Rohstoffes. In der Regel werden jedoch
möglichst
hohe TS-Gehalte angestrebt. Durch Zuhilfenahme von Fließhilfsstoffen,
die bei der Schlempeeindampfung oder aber auch weiter stromaufwärts im Prozess
(z.B. in der Fermentation) zugesetzt werden kann die Fließfähigkeit
der aufkonzentrierten Schlempe und somit auch der Aufkonzentrierungsgrad
erhöht
werden. Das abgetrennte Wasser wird als sog. Prozesswasser wieder
in das Verfahren eingeschleust, wodurch der Bedarf an Frischwasser verringert
wird.
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Das
bei der Schlempeeindampfung anfallende Konzentrat wird zusammen
mit der bei der Mahlung abgetrennten Kleie mit einem dem Stand der Technik
entsprechenden Verfahren getrocknet. Dabei entsteht eine sog. Trockenschlempe
(DDGS). Einzelheiten der Erzeugung von Trockenschlempe sind Beispielsweise
in der Zeitschrift „Die
Branntweinwirtschaft" Mai
1976, Seiten 138 bis 141 beschrieben.
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Durch
die vor der Fermentation durchgeführten Trennschritte wird die
Abtrennung wertvoller Futterhefen nach der Fermentation möglich. Die
bei der Abtrennung nicht fermentierbarer Kohlenhydrate anfallende
NFS-reiche Phase wird in einem separaten Fermentationsschritt ggf.
mit ungelösten
Feststoffbestandteilen vergoren. Mit dem beschriebenen Verfahren
kann in einer besonderen Ausführungsform
auch aus der Zuckerproduktion stammender Dicksaft und/oder Melasse
zu Ethanol verarbeitet werden.
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Durch
die Abtrennung der Hefe nach der Fermentation können neben der Gewinnung eines
zusätzlichen
Futtermittels auch deutliche Vorteile in der Destillation und der
Verarbeitung der Reststoffe erzielt werden, da die Verschmutzungsneigung
der Apparate deutlich reduziert und somit auch das Potenzial zur
Wärmeintegration
deutlich besser genutzt werden kann.
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Ferner
kann durch die Rückführung der
Hefen ein ansonsten zum Anzüchten
von Hefen erforderlicher zusätzlicher
Fermentationsschritt entfallen. Hierdurch wird auch die Ethanolausbeute
erhöht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
liefert in einer bevorzugten Ausführungsform neben dem Hauptwertstoff
Ethanol noch zwei unterschiedliche Futtermittel, nämlich DDGS
(Distillers' Dried
Grains with Solubles) und Hefe.
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Erfindungsgemäß weist
das Verfahren besondere Vorteile bei der Herstellung von Ethanol
ausgehend von Getreide, und insbesondere von Roggen als Biomasse
auf:
- – hohe
Ausbeute bei der Alkoholgewinnung durch Minimierung der Verluste,
- – Gewinnung
einer Trockenfraktion als Nebenprodukt, die als Futtermitteln oder
als Brennstoff verwertbar ist,
- – Optimierung
des Energieverbrauchs.
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Abbildungen:
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In
den folgenden Abbildungen werden besondere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt, ohne sich darauf zu begrenzen.
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1:
Fraktionierte Mahlung, 2-schrittige Spelzen- und NFS-Abtrennung,
2-straßige
Fermentation (Haupt- und Nebenfermentation, zwei Futtermittel (Hefe
und DDGS), Heferecycling
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Der
Stärkehaltige
Rohstoff wird zunächst
einer Fraktionierenden Mahlung unterzogen, wobei Getreidefraktionen
mit geringem Stärkeanteil
(Schalenfraktion) und hohem Anteil an viskositätssteigernden Stoffen wie beispielsweise
Pentosane und Glucane (Kleiefraktion) abgetrennt werden. Anschließend erfolgt
das Anmaischen des bei der Mahlung erhaltenen Mehls. Hierzu wird
aus dem Prozess zurück
gewonnenes Wasser (z.B. Schlempe) verwendet. Die Maische wird anschließend verflüssigt und verzuckert.
Danach erfolgt die Abtrennung ungelöster Feststoffbestandteile.
Diese werden zusammen mit den bei der fraktionierenden Mahlung anfallenden Schalen
und Kleie einer DDGS-Trocknung zugeführt. Im Anschluss an die Abtrennung
ungelöster
Feststoffbestandteile erfolgt die Abtrennung nicht fermentierbarer
Zucker bevorzugt unter Zuhilfenahme eines Flockungsmittels. Die
an nicht fermentierbarem Zucker reiche Phase wird einer Nebenfermentation,
die verbleibende Maische der Hauptfermentation zugeführt und
der darin enthaltene Zucker zu Alkohol vergoren. Die im Produkt
der Hauptfermentation enthaltene Hefe wird teilweise abgetrennt,
wobei die abgetrennte Hefe teilweise der Fermentation wieder zugeführt und
teilweise zur Gewinnung von Futterhefe ausgeschleust. Die nach der
Hefeabtrennung verbleibende und die bei der Nebenfermentation anfallende
ethanolhaltige Schlempe wird einer weiteren Aufarbeitung zwecks
Gewinnung des Ethanols zugeführt.
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2:
Fraktionierte Mahlung, 1-schrittige Spelzen- und Schleimabtrennung,
2-straßige
Fermentation, zwei Futtermittel (Hefe und DDGS), Heferecycling
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Im
Unterschied zum vorangehend beschriebenen Verfahren werden die ungelösten Feststoffbestandteile
ebenfalls der Nebenfermentation zugeführt.
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3:
Fraktionierte Mahlung, Spelzen- und Schleimabtrennung, 2-straßige Fermentation,
zwei Futtermittel (Hefe und DDGS), Heferecycling
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Die
darstellte Variante trägt
der Tatsache Rechnung, dass bei Verwendung von Flockungsmitteln
sowohl die Abtrennung ungelöster
Feststoffbestandteile als auch die der nicht Fermentierbaren Zucker
in einem Schritt erfolgen kann.
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4:
Fraktionierte Mahlung, Spelzen- und Schleimabtrennung, 2-straßige Fermentation,
zwei Futtermittel (Hefe und DDGS), Heferecycling
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Im
Vergleich zu vorheriger Variante (3) wird
bei dieser Variante noch Dicksaft aus der Zuckerherstellung als
Rohstoff für
die Ethanolgewinnung verwendet. Durch gezielte Beimischung zur Haupt-
oder Nebenfermentation, kann die Viskosität gesenkt und ein für die Fermentation
optimaler Zuckergehalt eingestellt werden. Die Beimischung von Dicksaft
ist auch bei den Verfahrensvarianten der 1 u. 2 denkbar.
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Ausführungsbeispiele
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Beispiel 1: Spelzen, Schleim- und Hefeabtrennung
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Folgender
Versuch beschränkt
sich auf die Schritte Verflüssigung,
Verzuckerung, Spelzen-/NFS-Abtrennung,
Fermentation und Hefeabtrennung da die fraktionierende Mahlung für sich genommen
keine technische Neuerung ist. Entsprechend wurde handelsübliches
Roggenmehl verwendet.
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Beim
Anmaischen wurden 83 kg Roggenmehl und 166 kg Wasser, welches bereits
die zur Verflüssigung
erforderlichen Enzyme enthielt (Novocymes 50024: 50 μl/kg Mehl;
Liquozyme SC DS: 200 μl/kg
Mehl) bei 55 °C
vermischt. Durch Zugabe von einer 2-Mol% Schwefelsäurelösung wurde
ein pH-Wert von 5,5 eingestellt.
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Anschließend erfolgte
die Verflüssigung
bei 85 °C
und einer Verweilzeit von 1 h. Nach Abkühlung auf 55 °C erfolgte
die Verzuckerung. Als Verzuckerungsenzyme wurden Novozyme 50024
(500 μl/kg Mehl)
und Spirizyme Fuel (500 μl/kg
Mehl) verwendet.
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Nach
der Verzuckerung wurden die in der Maische enthaltenen unlöslichen
Feststoffbestandteile in einem Dekanter abgetrennt. Dabei fielen
19,1 kg Konzentrat an, die mit Waschwasser im Verhältnis 1:1
gewaschen wurden. Die feststoffreiche Fraktion betrug etwa 8 % bezogen
auf den Strom an Süßmaische.
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Nach
der Wäsche
erhielt man 13 kg Konzentrat, welches zusammen mit der Kleie der DDGS-Trocknung zugeführt wurde.
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In
der anschließenden
NFS-Abtrennung wurde mittels Dekanter 18,3 kg eines schleimartigen Konzentrat
(NFS-Phase) mit einem Feuchtegehalt von 66,4 Gew. % abgetrennt.
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Nach
der Abtrennung der NFS-Phase wurde die verbleibende Maische einer
Fermentation zugeführt.
Die Fermentation wurde bei 38 °C
und einem pH-Wert von 5,5 und einer Verweilzeit von 20 h betrieben.
Dabei wurden 22 g Hefe pro Liter Fermentationsgemisch zugefügt.
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Anschließend erfolgte
die Hefeabtrennung. Dabei wurden mittels Dekanter 25,3 kg Hefekonzentrat
mit einer Restfeuchte von 82 Gew. % abgetrennt.
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Beispiel 2: Simulation der Ethanolausbeute
mittels Aspen +
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Die
Ethanolausbeute des erfindungsgemäßen Verfahrens nach 1 wurde
mittels einer Simulation mit einer verfahrenstechnischen Software (Aspen+)
ermittelt.
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Die
Simulation dient insbesondere dazu, das Gesamtverfahren mit den
relevanten Rückführströmen abzubilden
und den Energieverbrauch der einzelnen Verfahrensabschnitte zu ermitteln.
Bei der Modellierung des Prozesses wurden Fest-/Fest- und Fest-/Flüssigtrennung
mit Splitmodellen abgebildet, wobei die hierzu verwendeten Splitfaktoren
teilweise im Stand der Technik bekannt, teilweise experimentell
ermittelt wurden oder in einigen Fällen auf Annahmen beruhen.
Die Simulation der Verfahrensabschnitte Verflüssigung, Verzuckerung und Fermentation
wurden unter der Annahme erfahrungsgemäßer Umsatzgrade durchgeführt. Thermische
Trennverfahren, wie beispielsweise Rektifikation oder Verdampfung
wurden mit Stufemodellen (z.B. Radfrac) berechnet.
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In
der Simulation wurden folgende Parameter eingestellt:
Roggenmenge:
3,75 kg/h
Einmaischverhältnis:
2:1
Ethanolkonzentration nach der Fermentation: 10 Gew.-%
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Das
erfahrungsgemäße Verfahren
wurde folgendermaßen
simuliert.
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Der
Roggen wird zunächst
einer Mahleinheit zugeführt.
Dabei werden schätzungsweise
schätzungsweise
0,5 kg/h als Schalen- bzw. Kleienfraktion abgetrennt.
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Anschließend wird
das Getreide mit im Wesentlichen aus dem Prozess zurückgeführten Wassers
eingemaischt. Die Simulation wurde mit einem Einmaischverhältnis von
2 (2 kg Wasser/kg Roggenmehl. Die Temperatur der Maische beträgt 48 °C. Die Verfahrensparameter
der Verflüssigung
von Roggen sind ebenfalls im Stand der Technik bekannt. So wird eine
Temperatur etwa 85 °C
ausgewählt,
die durch Zumischen von Wasserdampf (0,05 kg Dampf/kg Maische) eingestellt
wird. Nach der Verflüssigung
erfolgt zunächst
eine Abkühlung
auf 63 °C
mittels Entspannungsversdampfung und danach die Verzuckerung. Zur
Verzuckerung werden geeignete Enzyme zugeführt. Dabei werden Dextrine
in Zucker umgewandelt. Der Zuckergehalt nach der Verzuckerung beträgt schätzungsweise
etwa 20 Gew.-%.
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Nach
der Verzuckerung erfolgt die Abtrennung ungelöster Feststoffe. Die feststoffreiche
Fraktion beträgt
schätzungsweise
1,64 kg/h. Die abgetrennten ungelösten Feststoffe werden mit
Wasser gewaschen (1 kg Waschwasser/2 kg ungelöste Feststoffe). Das Zuckerhaltige
Waschwasser wird im Wesentlichen der Fermentation zugeführt. Durch
die Wäsche
ist der Zuckeranteil der abgetrennten ungelösten Feststoffe schätzungsweise < 4 Gew.-%.
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Im
Anschluss an die Abtrennung der ungelösten Feststoffe erfolgt die
NFS-Abtrennung. Dabei wird die Süßmaische
im Verhältnis
2:1 in einen NFS-armen und einen NFS-reichen Strom aufgeteilt.
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Der
NFS-arme Strom (ca. 7,1 kg/h) wird der Hauptfermentation zugeführt, während der
NFS-reiche Strom der Nebenfermentation zugeführt wird. Bei der Fermentation
anfallendes CO2 wird zur Vermeidung von
Ethanolverlusten einer Absorptionskolonne zugeführt. Zur Auswaschung des Ethanols
werden etwa 0,74 kg Wasser verwendet. Nach der Fermentation beträgt der Ethanolgehalt
etwa 10 Gew.-%. Das Produkt der Nebenfermentation wird der Ethanolgewinnung
zugeführt,
während
nach der Hauptfermentation zunächst
Hefe abgetrennt wird. Hierzu wird das Produkt der Hauptfermentation
in eine hefereiche und eine hefearme im Verhältnis 1 : 5 Fraktion aufgeteilt.
Etwa 70 % der hefereichen Fraktion werden wieder der Fermentation
zugeführt,
die restlichen 30 % zwecks Gewinnung der Futterhefe ausgeschleust.
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Die
Hefearme Fraktion (ca. 6,5 kg/h) wird zusammen mit dem Produkt der
Nebenfermentation vermischt und der Ethanolgewinnung zugeführt. Diese
erfolgt in der Simulation mittels Destillation. In der Maischekolonne
werden Alkohol und Wasser bei 300 mbar abgetrennt. Der Sumpf dieser
Kolonne, die so genannte Schlempe (schätzungsweise 5 kg/h) wird einer
6-stufigen Verdampfung zugeführt
und dort bei unterschiedlichen Drücken (schätzungsweise 0,1-0,5 bar) eingedampft.
Die aufkonzentrierte Schlempe (schätzungsweise 1,8 kg/h) wird
zusammen mit den Schalen- und Kleiefraktionen aus der Mahlung und den
nach der Verzuckerung abgetrennten ungelösten Feststoffen der Trocknung
zugeführt.
Bei der Trocknung fallen 1,51 kg/h DDGS an. Die bei der Kondensation
des abgedampften Wassers anfallende Wärme wird zur Schlempeeindampfung
verwendet. Das bei der DDGS-Trocknung und bei der Schlempeeindampfung
abgetrennte Wasser, wird wieder im Prozess, z.B. zur Einmaischung,
verwendet.
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Das
Destillat der Schlempekolonne (schätzungsweise 1,8 kg/h) wird
der Azeotropkolonne zugeführt.
Das Ethanol wird bei schätzungsweise
2 bar in azeotroper Zusammensetzung als Kopfprodukt abgetrennt.
Das in Sumpf der Kolonne abgetrennte Wasser (schätzungsweise 0,7 kg/h) wird
wieder im Prozess verwendet. Von der Azeotropkolonne wird eine Fuselöl-Fraktion
als Seitenstrom abgezogen, im Seitenstromkondensator kondensiert
und in einen Dekanter geleitet. Die wässrige Phase dieses Trennschrittes
wird in die Azeotropkolonne zurückgeführt. Das
aufkonzentrierte Fuselöl
(schätzungsweise
7 g/h) wird ausgeschleust. Das Destillat aus der Azeotropkolonne
wird in die Entwässerungskolonne
gegeben. Diese wird bei einem Druck von schätzungsweise 12 bar betrieben.
Dabei wird Wasser unter Verwendung von Cyclohexan als Schleppmittel
als Kopfprodukt und reines Ethanol (schätzungsweise 1kg/h mit 99,7
Gew.-%) als Sumpfprodukt abgezogen.
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Das
Destillat der Entwässerungskolonne (Schätzungsweise
3,7 kg/h) wird im einem Wärmetauscher
auf schätzungsweise
140 °C gekühlt und
in einen Scheideflasche geleitet, in dem zwei flüssige Phasen getrennt werden:
Die
organische Phase (schätzungsweise
3 kg/h) wird als Rücklauf
zurück
in die Entwässerungskolonne gegeben,
wohingegen die wässrige
Phase in die Rückgewinnungskolonne
gegeben wird.
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In
der Cyclohexan-Aufarbeitungskolonne (Betriebsdruck schätzungsweise
2 bar) wird das Wasser vom Schleppmittel getrennt und verlässt die Kolonne
als Sumpfprodukt (Schätzungsweise
67 g/h) zur Abwassersammlung. Ein Seitenstrom wird in die Entwässerungskolonne
geleitet, der das rückgewonnene
Schleppmittel enthält.
Leichtsieder werden nach Bedarf mit dem Kopfstrom der Cyclohexan-Aufarbeitungskolonne
entfernt.
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Verluste
an Schleppmittel werden durch externe Zuführungen ersetzt.
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Die
Menge an gewonnenen Ethanol beträgt bei
der beschriebenen Simulation schätzungsweise
1 kg/h. Dabei werden schätzungswesie
zusätzlich
1,51 kg/h DDGS und 0,11 kg/h Hefe produziert.
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Beispiel 3: Energieverbrauch des Gesamtverfahren
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Beispiel
2 verdeutlicht, welche Ethanolausbeuten und Verbrauchszahlen mit
dem vorgestellten Verfahren erreicht werden können. Der Energieverbrauch
des Gesamtverfahrens nach 1 wurde ebenfalls
mittels Aspen+ ebenfalls simuliert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ergab aus einer Roggenmenge von 3,75 kg, eine DDGS-Menge von 1,51kg
und eine Hefe-Menge von 0,11 kg bezogen auf 1 kg Ethanol.
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Hauptenergieverbraucher
sind die Verfahrensabschnitte Destillation und Trocknung.
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Hier
wurden folgende Verbrauchszahlen bezogen auf 1 kg Ethanol ermittelt
Destillation |
Dampfverbrauch
[MJ/kg] | 3,1 |
Stromverbrauch
[MJ/kg] | 0,1 |
Summe
[MJ/kg] | 3,2 |
Trocknung |
Dampfverbrauch
[MJ/kg] | 5,4 |
Stromverbrauch
[MJ/kg] | 0,1 |
Summe
[MJ/kg] | 5,5 |
Destillation & Trocknung |
Dampfverbrauch
[MJ/kg] | 8,5 |
Stromverbrauch
[MJ/kg] | 0,2 |
Summe
[MJ/kg] | 8,7 |
-
Bei
herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von Bioethanol aus Getreide, beispielsweise Weizen
liegt der spezifische Verbrauch in Trocknung und Destillation zwischen
9,5 und 16 MJ/kg Ethanol.
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Hinzu
kommt, dass die Ethanolherstellung aus Roggen im Vergleich zu beispielsweise
Weizen aufwendiger ist. So ist beispielsweise der Aufwand in der
DDGS-Trocknung deutlich höher.
Diese Tatsache unterstreicht daher umso mehr die Attraktivität der beschriebenen
Erfindung.
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Ein
zusätzlicher
wirtschaftlicher Vorteil ergibt sich zudem dadurch, dass neben Ethanol
und dem Futtermittel DDGS auch wertvolle Hefen gewonnen werden können.