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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Trockenband für eine Trockensektion einer
Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, wie z. B. Papier oder
Karton.
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In
derartigen Trockensektionen wird dem zu fertigenden Bahnmaterial
Feuchtigkeit dadurch entzogen, dass das Bahnmaterial von einer Seite
erwärmt
wird und von der anderen Seite gekühlt wird. Durch die Erwärmung wird
in dem Bahnmaterial enthaltene Flüssigkeit verdampft. Der Flüssigkeitsdampf tritt
aus dem Bahnmaterial aus und kondensiert außerhalb des Bahnmaterials durch
die Kühlung.
Um dies zu erreichen, ist das Bahnmaterial an einer Seite in Kontakt
mit einem sehr fein strukturierten Trockenband, das für die aus
dem Bahnmaterial austretende Flüssigkeit
bzw. den Flüssigkeitsdampf
permeabel ist. An der vom Bahnmaterial abgewandten Rückseite
dieses fein strukturierten Trockenbands ist ein grob strukturiertes
Trockenband vorgesehen, dessen Funktion primär die Aufnahme bzw. Speicherung
des Flüssigkeitsdampfs
bzw. der kondensierten Flüssigkeit
ist. An der Rückseite,
also der von dem fein strukturierten Trockenband abgewandt liegenden
Seite des grob strukturierten Trockenbands, ist dann eine Wärmesenke
vorgesehen, beispielsweise in Form eines lokal gekühlten, nicht-flüssigkeitspermeablen Bands.
Die andere Seite des Bahnmaterials ist in Kontakt mit einer Wärmequelle,
beispielsweise einem erwärmten,
nicht-flüssigkeitspermeablen
Band oder einem in seinem Außenumfangsbereich
erwärmten
Trockenzylinder, über
welchen das Bahnmaterial geführt
ist. Es ist also im Allgemeinen eine Anordnung vorgesehen, die vier
Bänder
verwendet.
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Ein
Problem derartiger Anordnungen ist, dass aufgrund der Notwendigkeit,
ein sehr fein strukturiertes und im Allgemeinen deshalb auch sehr
dünn ausgestaltetes
Trockenband bereitzustellen, es nicht möglich ist, dieses fein strukturierte
Trockenband so zu gestalten, dass seine Bandlängsenden in der Maschine verbunden
werden können.
Dieses fein strukturierte Trockenband wird als Endlosband bereitgestellt
und als solches in die Maschine eingebaut, was ein sehr aufwendig
durchzuführender
Arbeitsvorgang ist.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Trockenband für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton,
bereitzustellen, mit welchem der Aufbau einer Trockensektion vereinfacht
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
ein Trockenband für
eine Trockensektion einer Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial,
insbesondere Papier oder Karton, umfassend eine Basisstruktur und
an einer Bahnmaterialkontaktseite an der Basisstruktur festgelegtes
Fasermaterial, wobei das Trockenband zwei in einer Maschine zur
Herstellung von Bahnmaterial miteinander verbindbare Bandlängsenden
aufweist und eine Gesamtdicke im Bereich von 2,5 bis 4,5 mm aufweist.
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Aufgrund
der Tatsache, dass das erfindungsgemäß aufgebaute Trockenband vergleichsweise dick
ist, kann es so ausgestaltet werden, dass an seinen Bandlängsenden
Verbindungsstrukturen, beispielsweise durch einen Draht oder dergleichen
verbindbare Schleifen, geschaffen sind. Dieses Trockenband kann
also zunächst
offen in eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial eingeführt werden, und
seine Längsenden
können
dann in der Maschine verbunden werden. Aufgrund der Dicke im Bereich von
2,5 mm bis 4,5 mm kann dieses Trockenband weiterhin so bereitgestellt
werden, dass es einerseits eine ausreichend feine Struktur hat,
um Markierungseffekte in dem zu fertigenden Bahnmaterial zu vermeiden,
und dass es andererseits ausreichend Volumen zur Aufnahme von Flüssigkeitsdampf
bzw. kon densierter Flüssigkeit
bereitstellt. Das Vorsehen eines weiteren Trockenbands, das die
zweitgenannte Funktion dann zu übernehmen
hätte,
ist somit nicht erforderlich.
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Ferner
hat es sich zum Bereitstellen der ausreichenden Feinheit an der
in Kontakt mit dem Bahnmaterial tretenden Oberfläche einerseits und zum Bereitstellen
des ausreichenden Speichervolumens andererseits als vorteilhaft
erwiesen, wenn das Fasermaterial mit Fasern mit einer Feinheit im
Bereich von 6,7 bis 44 dtex aufgebaut ist.
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Da
das erfindungsgemäße Trockenband
so aufgebaut ist, dass dessen Bandlängsenden in einer Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial verbunden werden können, mithin
also ein Verbindungsbereich bzw. Nahtbereich vorhanden ist, in welchem diese
Verbindung erfolgt, wird vorgeschlagen, dass das Fasermaterial in
einer Bandlängsrichtung über eines
der Bandlängsenden
hinausragt und bei miteinander verbundenen Bandlängsenden den Verbindungsbereich überdeckt.
Somit kann auch vermieden werden, dass in diesem Verbindungsbereich durch
mangelnde Überdeckung
desselben Markierungseffekte im Bahnmaterial erzeugt werden.
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Das
Fasermaterial kann mit Fasern aus thermoplastischem Aufbaumaterial
aufgebaut sein.
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Beispielsweise
ist es möglich,
dass das Fasermaterial mit Fasern aus Polyester-Material, Polyurethan-Material,
Polyamid-Material, Polyphenylensulfid basierendem Material oder
aromatischem Polyaramid basierendem Material aufgebaut ist.
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Bei
einer alternativen Variante ist es möglich, dass das Fasermaterial
mit Fasern aus anorganischem Aufbaumaterial, vorzugsweise Glasfasern, aufgebaut
ist.
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Die
Basisstruktur kann ein Gewebe umfassen, kann selbstverständlich aber auch
ein Gelege oder ein so genanntes „Spiral-link-fabric" umfassen.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Trockensektion für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton, umfassend
ein erfindungsgemäßes Trockenband, wobei
zu trocknendes Bahnmaterial zwischen einer Bahnmaterialkontaktseite
des Trockenbandes und einer erwärmbaren
Oberfläche
einer Wärmequelle
zu führen
ist, ferner umfassend ein nicht-feuchtigkeitspermeables Band, das
im Bereich der Wärmequelle mit
der Rückseite
des Trockenbandes einerseits und einer kühlbaren Oberfläche einer
Wärmesenke
andererseits in Kontakt ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
Trockensektion einer Papiermaschine,
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2 eine
Prinzip-Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Trockenbandes
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In 1 ist
ein Teilbereich einer Maschine 10 zur Herstellung von Bahnmaterial
dargestellt, welche eine allgemein mit 12 bezeichnete Trockensektion umfasst.
In dieser Trockensektion 12 wird dem zu fertigenden Bahnmaterial 14,
also beispielsweise Papier, Feuchtigkeit entzogen. Eine von innen
her erwärmbare
Walze 16 dient als Wärmequelle
zum Verdampfen von in dem Bahnmaterial 14 enthaltener Flüssigkeit.
Die Außenoberfläche der
Walze 16 ist in einem Teilumfangsbereich von einem kühlbaren Mantel 18 umgeben,
der als Wärmesenke
dient. Zwischen der Außenoberfläche der
Walze 16 und der Innenoberfläche des Mantels 18 wird
das Bahnmaterial 14 hindurchgeführt. Dabei ist das Bahnmaterial
mit einer seiner Seiten in direktem Kontakt mit der Außenoberfläche der
Walze 16 und wird mithin von dieser direkt auf eine Temperatur
erwärmt,
die beispielsweise im Bereich von 70 bis 110 Grad liegt. An der von
der Oberfläche
der Walze 16 abgewandt liegenden Seite ist das Bahnmaterial 14 in
Kontakt mit einem für
Flüssigkeit
bzw.
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Flüssigkeitsdampf
durchlässigen
Trockenband 20. Dieses ist über eine Mehrzahl von Umlenkwalzen 22 geführt und
berührt
mit seiner Bahnmaterialkontaktseite die von der Oberfläche der
Walze 16 abgewandt liegende Seite des Bahnmaterials. An
der Rückseite,
also der vom Bahnmaterial abgewandt liegenden Seite des Trockenbandes 20,
ist dieses dort, wo auch der Kontakt des Bahnmaterials 14 mit
der Außenoberfläche der
Walze 16 hergestellt ist, in Berührung mit einem durch den Mantel 18 kühlbaren, für Flüssigkeit
bzw. Flüssigkeitsdampf
nicht durchlässigen
Band 24. Dieses wiederum ist in Kontakt mit der Innenoberfläche des
Mantels 18, und wird somit unmittelbar durch diesen gekühlt.
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Durch
die Erwärmung
des Bahnmaterials 14 vermittels des unmittelbaren Kontakts
zur Außenoberfläche der
Walze 16 einerseits und die Kühlung an der anderen Seite
andererseits wird in dem Bahnmaterial 14 enthaltene Flüssigkeit
verdampft und in dem Trockenband 20 aufgenommen. Durch
den Kontakt des Trockenbands mit der Oberfläche des vermittels des Mantels 18 gekühlten Bands 24 kondensiert
in diesem Grenzbereich zwischen den beiden Bändern 20, 24 der
Flüssigkeitsdampf,
so dass er von dem Bahnmaterial 14 weg geführt werden
kann und dieses mit deutlich reduziertem Feuchtigkeitsanteil die Trockensektion 12 verlässt.
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In 2 ist
ein derartiges Trockenband 20 in Prinzipdarstellung gezeigt.
Dieses Trockenband 20 umfasst eine beispielsweise als Gewebe
bereitgestellte Basisstruktur 28, und nur an einer Bahnmaterialkontaktseite 30 ist
ein als Filz- oder Vliesmaterial bereitgestelltes Fasermaterial 32 beispielsweise durch
Vernadeln mit der Basisstruktur 28 fest verbunden. Es ergibt
sich somit ein Aufbau, der eine Gesamtdicke d im Bereich von 2,5
mm bis 4,5 mm aufweist. Der wesentliche Bereich dieser Dicke d wird, wie
man in 2 in prinzipieller Art und Weise angedeutet erkennt,
durch das Fasermaterial 32 bereitgestellt, welches somit
einerseits aufgrund seiner sehr feinen Strukturierung Markierungseffekte
in dem zu fertigenden Bahnmaterial 14 vermeidet, andererseits aber
auch ausreichend Volumen zur Aufnahme von Flüssigkeit bzw. Flüssigkeitsdampf
bereitstellt. Um diese beiden An forderungen erfüllen zu können, hat sich eine Feinheit
der Fasern des Fasermaterials 32 im Bereich von 6,7 bis
44 dtex.
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Die
Fasern können
aus thermoplastischem Material oder aus anorganischem Material aufgebaut sein.
Die Basisstruktur 28, die, wie bereits ausgeführt, beispielsweise
als Gewebe aufgebaut sein kann, kann mit Monofilament-Fasern, Multifilament-Fasern,
Spinnfasergarnen oder einer Kombination davon aufgebaut sein, beispielsweise
Multifilament-Fasern oder Spinnfasergarne als Kettfäden und
Monofilament-Fasern als Schussfäden.
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Das
erfindungsgemäße Trockenband 20 ist weiterhin
so aufgebaut, dass seine in den Figuren nicht erkennbare Längsenden
in der Maschine 10 verbunden werden können. Hierzu können beispielsweise
die Schussfäden
Nahtschleifen bilden, die nach Art eines Reißverschlusses zum Verbinden
ineinander eingeführt,
also einander überlappend
angeordnet und dann durch Hindurchführen eines Verbindungsdrahtes
oder dergleichen miteinander verbunden werden. Aufgrund der Tatsache,
dass das erfindungsgemäß aufgebaute
Trockenband 20 vergleichsweise dick ist, beeinträchtigt eine
derartige Naht bzw. Verbindungsstelle nicht die Qualität des herzustellenden
Bahnmaterials. Hierzu kann weiterhin beitragen, dass das Fasermaterial 32 so
vorgesehen ist, dass es mit einem Überdeckungsbereich den Verbindungsbereich überdeckt.
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Das
Fasermaterial 32 kann aus mehreren Lagen aufgebaut sein.
So kann dieses Fasermaterial eine bis drei Grundlagen aufweisen,
und kann weiterhin eine oder zwei Oberflächenlagen aufweisen, welche
die zum Kontakt mit dem zu fertigenden Bahnmaterial vorgesehene
Oberfläche
bereitstellen.
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Mit
einem derart aufgebauten Trockenband 20 wird es möglich, die
Trockensektion 20, wie in 1 gezeigt,
mit einem einzigen für
die aus dem Bahnmaterial 14 zu entfernenden Flüssigkeit
permeablen Trockenband aufzubauen, das einerseits ausreichend fein
ist, um Markierungseffekte zu vermeiden, andererseits aber auch
ausreichend Volumen zur Aufnahme der Flüssigkeit bzw. des Flüssigkeitsdampfes
bereitstellt. Ein derartiges Band kann in besonders bevorzugter
Art und Weise bei den allgemein als „Boost Dryer"- oder „Rapid
Dryer"-Systemen bekannten
Trockensektionen eingesetzt werden.