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Die
Erfindung betrifft eine Rolloanordnung für ein Fahrzeugsdach nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine
derartige Rolloanordnung ist aus der
DE 101 55 167 A1 bekannt und dient insbesondere zur
Abschattung zweier Dachausschnitte, die jeweils mittels eines transparenten
Schiebedachdeckels verschließbar
sind. Diese Rolloanordnung umfasst zwei Rollos, die jeweils mit
einer Wickelwelle versehen sind, auf welche eine Rollobahn aufwickelbar
ist bzw. von der diese abwickelbar ist. Die Rollobahnen weisen an
ihren den Wickelwellen abgewandten Enden jeweils einen Zugspriegel
auf, an dem ein Seilzugsystem angreift. An den Wickelwellen ist
jeweils eine Seilwinde angeordnet, an der die dem jeweiligen Rollo
zugeordneten Seilzüge
aufwickelbar sind. Die Wickelwellen sind mittels eines gemeinsamen
Elektromotors angetrieben, der zwischen den beiden Wickelwellen
angeordnet ist. Bei einer ersten Drehrichtung des Motors werden
die Rollobah nen auf die jeweils zugeordnete Wickelwelle aufgewickelt
und die jeweiligen Seilzüge
von der betreffenden Seilwinde abgewickelt. Bei einer gegensinnigen
Drehrichtung des Elektromotors werden die Seilzüge auf die jeweils zugeordnete
Seilwinde aufgewickelt, so dass eine Zugkraft auf die Zugspriegel
der Rollobahnen ausgeübt
wird und die Rollobahnen von den Wickelwellen abgewickelt werden.
Zur Betätigung
der Wickelwellen mittels des Elektromotors ist ein aufwändiges Verzweigungstriebe
erforderlich. Dies macht die Rolloanordnung teuer. Des Weiteren
kann diese Rolloanordnung in der Regel bauraumbedingt nur so ausgelegt
werden, dass die beiden Rollos in einander abgewandten Richtungen
ausziehbar sind.
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Des
Weiteren ist aus der Praxis eine Rolloanordnung bekannt, bei der
eine Rollobahn an einer Wickelwelle befestigt ist, die in Aufwickelrichtung
mittels einer Wickelfeder vorgespannt ist. An dem der Wickelwelle
abgewandten Ende der Rollobahn ist ein in Fahrzeugquerrichtung ausgerichteter
Zugspriegel angeordnet, der an seinen Enden jeweils mit einer so genannten
Rollokupplung versehen ist, über
die die Rolloanordnung mit drucksteifen Antriebskabeln kuppelbar
ist, die mittels eines Elektromotors antreibbar sind, der auch zum
Antrieb eines Schiebedachdeckelelements dient. Die Antriebskabel
sind in Führungsrohren
geführt.
Die Betätigung
der Rolloanordnung kann mit geringen Kräften erfolgen. Zum Antrieb
des Schiebedachdeckelelements sind aber größere Kräfte erforderlich. Daher ist
der eingesetzte Elektromotor auf den Antrieb des Schiebedachdeckelelements
abzustimmen. Eine solche Rolloanordnung erfordert eine Vielzahl
an Bauteilen und ist auch aufgrund der Größe des Elektromotors mit hohen Kosten
verbunden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gemäß der einleitend genannten
Gattung ausgeführte
Rolloanordnung zu schaffen, die gegenüber dem Stand der Technik mit
einem alternativen Antriebssystem arbeitet und kostengünstig herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die
Rolloanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Der
Kern der Erfindung besteht mithin darin, dass der Elektromotor nur
mit einer einem ersten Rollo zugeordneten Wickelwelle direkt gekoppelt
ist und die dem zweiten Rollo zugeordnete Wickelwelle in Abhängigkeit
von dem Aufwickelvorgang an dem ersten Rollo über das Seilzugsystem angetrieben
wird. Der betreffende Seilzug des Seilzugsystems ist an dem Zugspriegel
des ersten Rollos befestigt, so dass durch die beim Aufwickeln der
Rollobahn des ersten Rollos auf diesen Seilzug ausgeübten Zugkräfte die Wickelwelle
durch Abwickeln des Seilzugs von einer Seilwinde in der Aufwickelrichtung
der Rollobahn des zweiten Rollos gedreht wird. Eine derartige Antriebsanordnung
kann platzsparend in ein Fahrzeugdach integriert werden. Die Ausziehrichtungen
der Rollobahnen können
beispielsweise so kombiniert werden können, dass die Rollobahnen
in einander zugewandten Richtungen oder in einander abgewandten Richtungen
ausgezogen, d. h. von ihrer jeweiligen Wickel- bzw. Rollowelle abgewickelt
werden.
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Da
der Elektromotor vorzugsweise nur zur Betätigung der Rolloanordnung eingesetzt
wird und hierzu nur kleine Kräfte
erforderlich sind, kann er kleindimensioniert ausgeführt sein,
was wiederum zu einem Kosten- und Gewichtsvorteil führt.
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Um
mittels des Seilzugsystems auch Kräfte zum Abwickeln bzw. Zuziehen
der Rollobahnen in die Zugspriegel einleiten zu können, ist
vorzugsweise mindestens ein Seilzug an dem Zugspriegel der zweiten
Rollobahn befestigt und mit einer Seilwinde verbunden, die drehfest
an der Wickelwelle der ersten Rollobahn angebracht ist. Dies ist
die Wickelwelle, die direkt mit dem Getriebe des Elektromotors gekoppelt
ist.
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Um
ein synchrones Abwickeln bzw. Aufwickeln der beiden Rollobahnen
zu erreichen, ist es zweckmäßig, wenn
der mindestens eine Seilzug, der an dem Zugspriegel der zweiten
Rollobahn befestigt ist, auf der zugeordneten, mit der Wickelwelle
des ersten Rollos verbundenen Seilwinde gegensinnig zu der Aufwickelrichtung
der Rollobahn des ersten Rollos auf die Wickelwelle auf die Seilwinde
aufwickelbar ist. Wenn bei dieser Ausführungsform zum Betätigen der
Rollobahnen in der jeweiligen Schließrichtung über den Seilzug eine Zugkraft
auf die Rollobahn des zweiten Rollos ausgeübt wird, wird gleichzeitig
der mindestens eine Seilzug, der mit dem Zugspriegel des ersten
Rollos verbunden ist und auf eine an der Wickelwelle des zweiten
Rollos angebrachten Seilwinde aufwickelbar ist, aufgewickelt, so
dass auf den Zugspriegel des ersten Rollos eine Zugkraft ausgeübt wird
und die Rollobahn des ersten Rollos ebenfalls von ihrer Wickelwelle
abgewickelt wird.
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Um
eine möglichst
gleichmäßige Krafteinleitung
in die Zugspriegel zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn jede Wickelwelle
beidseits mit jeweils einer Seilwinde versehen ist, auf die jeweils
ein Seilzug aufwickelbar ist, der mit dem Zugspriegel des jeweils anderen
Rollos verbunden ist. Die Rolloanordnung bzw. das Seilzugsystem
umfasst dann vier Seilzüge, von
denen zwei mit dem Zugspriegel des ersten Rollos verbunden und auf
die mit der Wickelwelle des zweiten Rollos drehfest verbundenen
Seilwinden aufwickelbar sind und die anderen zwei mit dem Zugspriegel
des zweiten Rollos verbunden und auf die mit der Wickelwelle des
ersten Rollos drehfest verbundenen Seilwinden aufwickelbar sind.
Die Aufwickelrichtung der Seilzüge
auf die betreffenden Seilwinden ist jeweils gegensinnig zur Aufwickelrichtung der
betreffenden Rollobahn auf der den jeweiligen Seilwinden zugeordneten
Wickelwelle.
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Um
auch bei einer Längung
der Seilzüge
die Spannung des Gewebes der Rollobahn aufrecht zu erhalten und
Toleranzen ausgleichen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Seilzüge jeweils über eine Spannfeder an dem
Zugspriegel befestigt sind. Die Spannfeder kann innerhalb eines
als Hohlprofil ausgelegten Zugspriegels aufgehängt sein.
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Zum
Ausgleich des mit zunehmendem Aufwickelgrad der Rollobahnen zunehmenden
Durchmessers der betreffenden Wickelkörper der Rollobahnen auf der
jeweiligen Wickelwelle sind die Seilwinden zweckmäßig jeweils
als konische Winde ausgeführt.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
der Rolloanordnung nach der Erfindung sind die Rollobahnen der beiden
Rollos aufeinander zulaufend ausziehbar.
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Um
stets eine Stoffspannung der Rollobahn in Fahrzeugquerrichtung zu
gewährleisten,
ist es vorteilhaft, wenn seitliche Führungsschienen vorgesehen sind,
in denen Führungsbänder der
Rollobahnen geführt
sind. In diesen Führungsschienen
können auch
die Seilzüge
des Seilzugsystems geführt
sein.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach
der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäß ausgelegten
Rolloanordnung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach;
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2 eine
schematische Draufsicht auf eine Rolloanordnung mit zwei Rollobahnen;
und
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3 eine
Seitenansicht der Rolloanordnung nach 2.
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In 1 ist
ein Fahrzeug 10 mit einem Fahrzeugdach 12 dargestellt,
das zwei in Fahrtrichtung X hintereinander angeordnete Dachausschnitte 14 und 16 aufweist,
die jeweils mittels eines transparenten Deckelelements 18 bzw. 20 verschließbar sind.
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Zur
Abschattung der Dachausschnitte 14 und 16 umfasst
das Fahrzeugdach 12 eine Rolloanordnung 22, die
in den 2 und 3 in Alleinstellung dargestellt
ist. Die Rolloanordnung 22 umfasst zwei Rollos 24 und 26,
die jeweils eine Rollobahn 28 bzw. 30 umfassen.
Die Rollobahnen 28 und 30 sind gegensinnig aufeinander
zulaufend ausziehbar, d. h. die Rollobahn 28, die dem vorderen
Dachausschnitt 14 zugeordnet ist, ist entgegen der Fahrtrichtung
X ausziehbar und die Rollobahn 30, die dem hinteren Dachausschnitt 16 zugeordnet
ist, ist in Fahrtrichtung X ausziehbar.
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Die
Rollobahn 28 ist an einer ersten Wickelwelle 32 befestigt,
die in Fahrzeugquerrichtung ausgerichtet ist und im Bereich eines
vorderen Windlaufs 34 des Fahrzeugdachs 12 angeordnet
ist. An ihrer der Wickelwelle 32 abgewandten Seite weist
die Rollobahn 28 einen Zugspriegel 36 auf.
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Die
Rollobahn 30 ist an einer zweiten Wickelwelle 38 befestigt,
die ebenfalls in Fahrzeugquerrichtung ausgerichtet ist und im Bereich
eines hinteren Windlaufs 40 des Fahrzeugdachs 12 angeordnet
ist. An ihrer der Wickelwelle 38 abgewandten, d. h. dem Rollo 24 zugewandten
Seite, weist die Rollobahn 30 einen Zugspriegel 42 auf.
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Des
Weiteren ist die vordere Wickelwelle 32, die dem Rollo 24 zugeordnet
ist, über
ein Getriebe 44 mit einem Elektromotor 46 verbunden,
mittels dessen die Wickelwelle 32 in beide Drehrichtungen
antreibbar ist.
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Die
Wickelwelle 32 weist an ihren Enden beidseits jeweils eine
konische Seilwinde 48 bzw. 50 auf, auf die jeweils
ein Seilzug 52 bzw. 54 eines Seilzugsystems aufwickelbar
ist. Die beiden Seilzüge 52 und 54 sind
mit ihren den Seilwinden 48 und 50 abgewandten
Enden jeweils mit dem Zugspriegel 42 des Rollos 26 verbunden
und laufen hierzu seitlich in den als Hohlprofil ausgebildeten Zugspriegel 42 ein. Des
Weiteren sind die Seilzüge 52 und 54 auf
ihrer jeweils zugeordneten Seilwinde 48 bzw. 50 gegensinnig
zu der Aufwickelrichtung der Rollobahn 28 auf der Wickelwelle 32 aufwickelbar.
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Die
Wickelwelle 38 weist des Weiteren ebenfalls an ihren Enden
jeweils eine konische Seilwinde 56 bzw. 58 auf,
auf die jeweils gegensinnig zu der Aufwickelrichtung der Rollobahn 30 auf
der Wickelwelle 38 ein Seilzug 60 bzw. 62 des
Seilzugsystems aufwickelbar ist. Die Seilzüge 60 und 62 sind
mit ihren den Seilwinden 56 und 58 abgewandten
Enden jeweils in den seitlichen Endbereichen des als Hohlprofil
ausgebildeten Zugspriegels 36 befestigt. Die Befestigung
erfolgt jeweils über
eine Spannfeder 64, die in 2 nur hinsichtlich
des Seilzugs 62 dargestellt ist. Auch die Seilzüge 52 und 54 sind über entsprechende
Spannfedern an dem Zugspriegel 42 des Rollos 26 befestigt.
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Die
in den 2 und 3 dargestellte Rolloanordnung 22 arbeitet
in nachfolgend beschriebener Weise.
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Ausgehend
von der in 2 dargestellten Schließstellung,
in der die Rollobahnen 28 und 30 die Dachausschnitte 14 und 16 jeweils
abschatten, wird der Elektromotor 44 derart betätigt, dass
die Rollobahn 28 durch Drehung der Wickelwelle 32 in Öffnungsrichtung
auf die Wickelwelle 32 aufgewickelt wird. Hierdurch wird
von dem Zugspriegel 36 eine Zugkraft auf die Seilzüge 60 und 62 ausgeübt, so dass
diese von den Seilwinden 56 und 58 abgewickelt
werden, wodurch die Wickelwelle 38 in Aufwickelrichtung
der Rollobahn 30 gedreht wird. Die Rollobahn 30 wird
mithin synchron zu der Rollobahn 28 aufgewickelt. Gleichzeitig
werden die Seilzüge 52 und 54,
die mit dem Zugspriegel 42 der Rollobahn 30 verbunden
sind und an denen der Zugspiegel 42 zieht, von den Seilwinden 48 und 50 abgewickelt
und nachgeführt.
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Wenn
nun die Dachausschnitte 14 und 16 wieder abgeschattet
werden sollen, wird der Elektromotor 46 mit entgegengesetztem
Drehsinn angetrieben, so dass die Seilzüge 52 und 54 auf
die jeweils zugeordnete Seilwinde 48 bzw. 50 aufgewickelt
werden. Hierdurch wird auf den Zugspriegel 42 des Rollos 26 eine
Zugkraft ausgeübt,
so dass die Rollobahn 30 von der Wickelwelle 38 abgewickelt
wird. Gleich zeitig werden die Seilzüge 60 und 62 auf
die Seilwinden 56 und 58 aufgewickelt, wodurch
eine Zugkraft auf den Zugspriegel 36 des Rollos 24 ausgeübt wird und
die Rollobahn 28 ebenfalls ausgezogen wird. Der Schließvorgang
für beide
Rollobahnen 28 und 30 erfolgt mithin ebenfalls
in synchroner Weise.
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- 10
- Fahrzeug
- 12
- Fahrzeugdach
- 14
- Dachausschnitt
- 16
- Dachausschnitt
- 18
- Deckelelement
- 20
- Deckelelement
- 22
- Rolloanordnung
- 24
- Rollo
- 26
- Rollo
- 28
- Rollobahn
- 30
- Rollobahn
- 32
- Wickelwelle
- 34
- vorderer
Windlauf
- 36
- Zugspriegel
- 38
- Wickelwelle
- 40
- hinterer
Windlauf
- 42
- Zugspriegel
- 44
- Getriebe
- 46
- Elektromotor
- 48
- Seilwinde
- 50
- Seilwinde
- 52
- Seilzug
- 54
- Seilzug
- 56
- Seilwinde
- 58
- Seilwinde
- 60
- Seilzug
- 62
- Seilzug
- 64
- Spannfeder