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Die
Erfindung geht aus von einer Schleifhandwerkzeugmaschine sowie einer
Vibrationsentkopplungsvorrichtung einer Schleifhandwerkzeugmaschine
nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
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Stand der Technik
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Handgeführte Schleifelektrowerkzeugmaschinen,
beispielsweise Schwingschleifer, Exzenterschleifer, Deltaschleifer
und dgl., weisen einen Werkzeugträger auf, der sich z.B. kreisförmig in
einer Ebene bewegt. Beim Betrieb derartiger handgeführter Schleifwerkzeugmaschinen
entstehen aufgrund des Schwingungsverhaltens des Arbeitsgeräts unangenehme
Vibrationen, insbesondere im Bereich des Handgriffs. Derartige Vibrationen
führen
zu einer schnelleren Ermüdung
des Bedieners sowie zu einer Verringerung der Haltekräfte. Insbesondere
bei einem Langzeitbetrieb kann ein Bediener einem erhöhten Gesundheitsrisiko
ausgesetzt sein. Um eine gute Schwingungsdämpfung und eine ausreichende
Führungssteifigkeit
zu erzielen, sind nach dem Stand der Technik verschiedene Vibrationsentkopplungssysteme
bekannt. Üblicherweise
wird die exzentrisch bewegte Masse des Werkzeugträgers durch
wenigstens ein Ausgleichsgewicht statisch und/oder dynamisch auf
eine geringe Gesamtunwucht gebracht, um Vibrationen insbesondere
an den Handgriffen zu vermindern.
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Zudem
ist es bekannt, eine Masse des Gesamterzeugnisses zu erhöhen, um
die fühlbaren
Vibrationen möglichst
gering zu halten. Nachteilig dabei ist es jedoch, dass das Arbeiten
mit dem Handschleifgerät,
insbesondere an der Wand oder über
Kopf, aufgrund des hohen Gewichts beschwerlich wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Bei
einer erfindungsgemäßen Schleifhandwerkzeugmaschine,
insbesondere einem Schwingschleifer, ist mindestens ein Handgriff über wenigstens
ein Vibrationsentkopplungselement mit einem Gehäuse verbunden. Dabei ist in
dem Gehäuse
wenigstens eine Antriebseinheit zum Antrieb eines plattenförmigen Werkzeugträgers angeordnet,
in dem eine in einer Schleifplattenebene angeordnete Schleifplatte
befestigt ist. Der zum Schleifen notwendige Anpressdruck des Werkzeugträgers auf
das Werkstück
kann vom Bediener über
den Handgriff eingeleitet werden. Durch Änderung des Anpressdrucks durch
den Bediener kann der Schleifvorgang gesteuert werden, wobei mit
höherem
Anpressdruck das Werkstück
intensiver bearbeitet wird und umgekehrt. Der Anpressdruck erfolgt
entlang einer Kraftrichtung, die im Wesentlichen senkrecht zur Schleifplattenebene
angeordnet ist. Der Handgriff ist günstigerweise über der
Schleifplattenebene angeordnet. Vorteilhafterweise ist durch die
vorgeschlagene Lösung
das Gehäuse
von dem Handgriff entkoppelt, wodurch unangenehme Vibrationen am
Handgriff reduziert werden können.
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Ein
erfindungsgemäßes Vibrationsentkopplungselement
weist eine Eigenelastizität
auf und ist in einer bevorzugten Ausführungsformbiegeelastisch ausgebildet.
Besonders bevorzugt umfasst das Vibrationsentkopplungselement ein
Mittelteil mit zwei seitlichen, senkrecht zum Mittelteil angeordneten Säulenelementen,
die jeweils mehrere Teilsäulen umfassen
können.
Durch diese Ausgestaltung können
günstigerweise
die biegeelastischen Eigenschaften gefördert werden. Bevorzugt sind
wenigstens die Säulenelemente
aus einem steifen Werkstoff wie Polyoxymethylen (POM), Polyamid
6 (PAG), Polycarbonat (PC), Stahl oder Zink und dgl. gebildet.
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Im
unbelasteten Zustand sind die Säulenelemente
bevorzugt senkrecht zur Schleifplattenebene und parallel zur Kraftrichtung
angeordnet. Aufgrund der Biegeelastizität der Säulenelemente sind die an den
Enden liegenden Aufnahmen zueinander parallel zu der Schleifplattenebene
beweglich. Durch ihre spezielle geometrische Ausgestaltung sind
die Säulenelemente
elastisch bezüglich
Verformungen senkrecht zur Säulenlängsachse,
und sie können
somit günstigerweise
relative Bewegungen zwischen dem Handgriff und dem Gehäuse bzw.
dem restlichen Gerät
ausgleichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Säulenelemente
an einem freien Ende in handgriffseitigen Aufnahmen des Handgriffs
und an einem anderen freien Ende in antriebsseitigen Aufnahmen des
Gehäuses
befestigt. Insbesondere können
die Säulenelemente
in die korrespondierenden Aufnahmen vorzugsweise spielfrei geklemmt
oder geschraubt sein.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
die Säulenelemente
Teil des Handgriffs sein und beispielsweise an einem Ende einstückig an
den Handgriff angespritzt sein. Mit ihrem anderen freien Ende können die
Säulenelemente
dann in antriebsseitigen Aufnahmen des den Handgriff umfassenden Gehäuseteils
befestigt sein, vorzugsweise spielfrei geklemmt oder geschraubt.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform
können
die Säulenelemente
Teil des antriebsseitigen Gehäuses
sein. Beispielsweise können
die Säulenelemente
dabei mit einem Ende an das antriebsseitige Gehäuse einstückig angespritzt sein und werden
mit ihrem anderen freien Ende im Handgriff befestigt, beispielsweise
durch eine Klemm- oder Schraubverbindung.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der Handgriff im belasteten Zustand so
von dem Gehäuse
entkoppelt ist, dass die Säulenelemente
des Vibrationsentkopplungselements unter Zugspannung gesetzt sind. Mit
zunehmendem Anpressdruck bzw. zunehmender Zugspannung in den Säulenelementen
wird günstigerweise
die seitliche Auslenkung des Handgriffs relativ zu dem Gehäuse erschwert,
was ein vorteilhaftes Entkopplungsverhalten zur Folge hat. Günstigerweise
verursacht der zum Schleifen notwendige Anpressdruck des Bedieners
auf den Handgriff in Kraftrichtung in den Verbindungsbauteilen überwiegend eine
Zugbelastung. Mit zunehmendem Anpressdruck auf das Werkstück kann
somit vorteilhafterweise die Entkoppelung zwischen dem Handgriff
und dem Gehäuse
reduziert werden, wodurch bei stärkerer
Belastung eine Führung
des Geräts
verbessert und dessen Bedienbarkeit erleichtert wird. Trotz zunehmender
Reaktionskräfte
aus der Interaktion zwischen Werkstück und Werkzeugträger kann
somit eine gezielte Kontrolle über
das Gerät
sichergestellt werden. Günstigerweise
wird dadurch eine besonders gute, definierte und präzise Führung des
Geräts
möglich, gleichzeitig
wird aber auch eine bevorzugte Vibrationsentkopplung erzielt. Ist
die resultierende Anpresskraft des Bedieners nicht identisch mit
der Drehachse des Exzenters, kann dies zu einer ungleichförmigen Zugbelastung
in den Vibrationsentkopplungselementen und somit zu einer inhomogenen
radialen Entkopplung führen,
die die ebenso ungleichförmigen
Schleifreaktionskräfte
kompensieren.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann im belasteten Zustand der Handgriff auch so von dem Gehäuse entkoppelt
sein, dass die Säulenelemente des
Vibrationsentkopplungselements unter Druckspannung gesetzt sind,
um so eine Entkopplung zwischen dem Handgriff und dem Gehäuse zu reduzieren.
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In
einer weiteren alternativen, erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Vibrationsentkopplungselement
volumenkonsistent ausgebildet und weist vorteilhafterweise im unbelasteten
Zustand einen punktsymmetrischen Querschnitt auf, wobei der Werkstoff
des elastischen, insbesondere gummielastischen, Vibrationsentkopplungselements
im belasteten Zustand seitlich ausweicht.
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Vorteilhafterweise
ist das Vibrationsentkopplungselement als Ringelement, beispielsweise
als O-Ring, ausgebildet, wobei das Ringelement vorteilhafterweise
in einer Ebene parallel zur Schleifplattenebene liegt und auch eine
von einer Kreisringform abweichende Form, beispielsweise eine elliptische Ringform,
aufweisen kann. Vorteilhafterweise wird das Ringelement dabei durch
mindestens eine durch das Gehäuseteil
und das Gehäuse
der Antriebseinheit gebildete Vibrationsentkopplungselement-Aufnahme
gehalten, wobei die Vibrationsentkopplungselement-Aufnahme im zusammengebauten
Zustand der Schleifhandwerkzeugmaschine konzentrische Anlageflächen für das Ringelement
aufweist. Diese Anlageflächen
sind vorteilhafterweise zumindest teilweise parallel zur Schleifplattenebene
angeordnet, sodass Kräfte
senkrecht zur Schleifplattenebene – axiale Kräfte – direkt übertragen werden können. Zweckmäßigerweise
sind die Anlageflächen
zumindest teilweise in einem Winkel zu der Schleifplattenebene angeordnet,
sodass auch Kräfte
parallel zur Schleifplattenebene – radiale Kräfte – von dem
Handgriff auf das restliche Schleifhandwerkzeug übertragen werden können. Vorteilhafterweise
sind im unbelasteten Zustand die Symmetrieachsen der in einem Winkel
angeordneten, seitlichen Anlageflächen und des Ringelements deckungsgleich.
An dem Gehäuseteil
und dem Gehäuse
der Antriebseinheit sind jeweils mindestens eine seitliche und eine
zur Schleifplattenebene parallele Anlagefläche angeordnet. Das Ringelement
wird dabei zwischen dem Gehäuseteil
beziehungsweise dem Handgriff und dem Gehäuse der Antriebseinheit eingeklemmt.
Natürlich
ist auch ein Schleifhandwerkzeug mit zwei Ringelementen denkbar,
wobei jeder Ring in einer eigenen Vibrationsentkopplungselement-Aufnahme
liegt. Vorteilhafterweise variiert der Winkel zwischen den am Gehäuse ausgebildeten
Anlageflächen über den
Umfang, wobei die am Gehäuseteil
ausgebildeten, gegenüberliegenden
Anlageflächen
stets parallel dazu ausgerichtet sind.
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Im
belasteten Zustand ist der Handgriff so von dem Gehäuse entkoppelt,
dass das wenigstens eine Ringelement zumindest teilweise unter Druckspannung
gesetzt ist. Eine axiale Belastung führt zu einem seitlichen beziehungsweise
radialen Ausweichen des Werkstoffes des Ringelements, wodurch die
radiale Auslenkung des Handgriffs erschwert wird. Das bedeutet,
dass bei zunehmender Anpresskraft eine abnehmende Entkopplung beziehungsweise
eine zunehmende Kopplung zwischen Handgriff und dem restlichen Schleifer
bewirkt wird.
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Die
durch das Ringelement bewirkte umlaufende radiale Vorspannung führt zu einer
neutralen Lage des Handgriffes auf dem restlichen Schleifhandwerkzeug.
Um diese kann der Handgriff – quasi federelastisch – in einer
Ebene parallel zu der Schleifplattenebene schwingen. Dabei führt eine
radiale Auslenkung zur einer entgegengesetzt gerichteten Rückstellkraft
durch das Vibrationsentkopplungselement beziehungsweise das Ringelement
in die neutrale Ausgangslage. Es wird somit eine Entkopplung des
Handgriffes zu dem restlichen Schleifer in einer Ebene parallel
zur Schleifplattenebene ermöglicht.
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Ist
eine resultierende Anpresskraft eines Bedieners des Schleifhandwerkzeugs
nicht identisch mit der Mittelachse des Ringelements beziehungsweise
der seitlichen Anlageflächen,
führt dies
zu einer ungleichförmigen
Verformung des Ringelements und somit zu einer inhomogenen radialen
Entkopplung, die die ebenso ungleichförmigen Schleifreaktionskräfte kompensiert.
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Bei
den unterschiedlichen Ausführungsformen
hat die erfindungsgemäße Vibrationsentkopplungsvorrichtung
nicht nur günstige
Auswirkungen auf die Stabilität
und den Bedienerkomfort, sondern auch auf die Führung und Handhabbarkeit des
Geräts.
Zudem ergeben sich Vorteile, wenn das Gerät unbeabsichtigt zu Boden fällt, denn
beim Aufschlag auf den Handgriff wird ein Teil der Lageenergie in
Verformungsenergie der Säulenelemente
oder des Ringelements umgewandelt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn beide Ausführungsformen der Vibrationsentkopplungsvorrichtung
zugleich in einem Erzeugnis/einer Schleifhandwerkzeugmaschine verwirklicht
sind, wenn die Vibrationsentkopplungsvorrichtung also mindestens
ein Säulenelement
und mindestens ein Ringelement umfasst.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Ausführungsformen,
Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in Ansprüchen,
ohne Beschränkung
der Allgemeinheit aus nachfolgend anhand von Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
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Im
Folgenden zeigen:
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1 eine
erste bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Schleifhandwerkzeugmaschine
im Schnitt,
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2 eine
Detailansicht einer ersten bevorzugten Vibrationsentkopplungsvorrichtung
einer Schleifhandwerkzeugmaschine,
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3 eine
zweite bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Schleifhandwerkzeugmaschine
im Schnitt und
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4 eine
Teilansicht einer zweiten bevorzugten Vibrationsentkopplungsvorrichtung
einer Schleifhandwerkzeugmaschine.
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Ausführungsform(en)
der Erfindung
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Gleiche
Elemente sind in den Figuren jeweils gleich beziffert.
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In 1 ist
eine bevorzugte Ausführungsform
einer Schleifhandwerkzeugmaschine illustriert, die als Schwingschleifer
ausgebildet ist und ein Gehäuse 11 aufweist,
in dem in üblicher
Weise eine Antriebseinheit 12 eines plattenförmigen Werkzeugträgers 13 angeordnet
ist, wobei die Antriebseinheit 12 mit einem Exzenter 35 in
Kraftverbindung steht. In dem Werkzeugträger 13 ist eine Schleifplatte 14 befestigt,
die über
den Exzenter 35 zu kreisförmigen Bewegungen angetrieben
wird. Als Antriebseinheit 12 kann auch eine Druckluftturbine
oder eine Saugturbine oder ein DC-Motor verwendet werden.
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In
dem Gehäuse 11 ist
außerdem
ein Motorlüfter 34 zur
Entlüftung
der Antriebseinheit 12 vorgesehen. Zwischen dem Werkzeugträger 13 und
dem Gehäuse 11 ist
eine Absaughaube 36 angeordnet, in der sich ein Staublüfter 37 befindet.
Der Werkzeugträger 13 ist über Schwingbeine 38 an
der Absaughaube 36 befestigt. Zur Vibrationsreduzierung
ist ein Ausgleichsgewicht vorgesehen, das Teil des Exzenters 35 ist
und nicht näher
dargestellt ist. In einer alternativen nicht gezeigten Ausführungsform
kann das Ausgleichsgewicht auch Teil des Staublüfters 37 sein.
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Über der
Schleifplattenebene 16 ist in Bezug auf die Schleifplatte 14 etwa
mittig ein Handgriff 10 angeordnet, der aus einer knaufartigen
Verdickung besteht. Der zum Schleifen notwendige Anpressdruck des
Werkzeugträgers 13 auf
das Werkstück kann
vom Bediener über
den Handgriff 10 eingeleitet werden und führt entlang
einer Kraftrichtung 17, die senkrecht zur Schleifplattenebene 16 liegt.
Der Handgriff 10 weist eine im Wesentlichen umlaufende, rinnenartige
Fingermulde 39 auf, die einen verbesserten Halt für die Finger
des Bedieners bereitstellt. Die Kombination aus knaufartigem Handgriff 10 und Fingermulde 39 dient
zur verbesserten Handhabung des Geräts. Ein zweites Griffelement 41 ist
geschlossen ausgebildet und dient zum eigentlichen Halten und zum
Führen
des Geräts
mit der anderen Hand. Unterhalb des Griffelements 41 ist
ein Ein-Aus-Schalter 42 angeordnet. Aus dem zweiten Griffelement 41 führt ein
Kabel 43 zur elektrischen Stromversorgung heraus.
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Das
den Handgriff 10 und das Griffelement 41 umfassende
Gehäuseteil 19 sowie
das die Antriebseinheit 12 umfassende Gehäuse 11 sind
voneinander getrennt ausgebildet und erfindungsgemäß über wenigstens
ein Vibrationsentkopplungselement 18 miteinander verbunden.
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Das
Vibrationsentkopplungselement 18 ist in 2 im
Detail dargestellt. Das Vibrationsentkopplungselement 18 umfasst
ein Mittelteil 20 mit zwei seitlichen, senkrecht zum Mittelteil 20 angeordneten biegeelastischen
Säulenelementen 21, 22.
Insgesamt ist das Vibrationsentkopplungselement 18 U-förmig ausgebildet.
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Das
Vibrationsentkopplungselement 18 ist zweckmäßigerweise
zumindest bereichsweise aus einem steifen Werkstoff wie Polyoxymethylen,
Polyamid 6, Polycarbonat, Stahl oder Zink gebildet. Die Säulenelemente 21, 22 umfassen
jeweils drei Teilsäulen 27, 28, 29, 31, 32, 33,
wodurch die biegeelastischen Eigenschaften der Säulenelemente 21, 22 verstärkt werden.
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Ein
alternatives, nicht gezeigtes Vibrationsentkopplungselement 18 besteht
aus mindestens einem der Teilsäulenelemente 27, 28, 29, 31, 32, 33.
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In
der 1 ist ein unbelasteter Zustand der Schleifhandwerkzeugmaschine
gezeigt, wobei die Säulenelemente 21, 22 senkrecht
zur Schleifplattenebene 16 und parallel zur Kraftrichtung 17 angeordnet
sind. An einem freien schleifplattennahen Ende 23 sind
die Säulenelemente 21, 22 in
handgriffseitigen Aufnahmen 25 des Handgriffs 10 befestigt.
An einem freien schleifplattenfernen Ende 24 sind die Säulenelemente 21, 22 in
antriebsseitige Aufnahmen 26 des Gehäuses 11 befestigbar,
insbesondere über eine
Klemm- oder Schraubverbindung.
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Die
Säulenelemente 21, 22 sind
aufgrund ihrer geometrischen Ausgestaltung elastisch bezüglich Verformungen
senkrecht zur Kraftrichtung 17, also senkrecht zu einer
Längsachse 40 der
Säulenelemente 21, 22.
In der Säulenlängsachse 40 können jedoch
Druck- bzw. Zugbelastungen übertragen
werden. Die stabförmigen
Säulenelemente 21, 22 sind im
unbelasteten Zustand nahezu parallel zur Kraftrichtung 17 ausgerichtet
und stehen somit senkrecht zur Schleifplattenebene 16.
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Wird
nun im eingeschalteten Zustand Druck über den Handgriff 10, 41 auf
die Schleifplatte 14 ausgeübt, um den Schleifvorgang einzuleiten,
wirkt dieser Druck in den Säulenelementen 21, 22 als
Zugspannung. Bei zunehmender Zugspannung bzw. zunehmendem Anpressdruck
der Schleifplatte 14 in den Säulenelementen 21, 22 wird
die seitliche Auslenkung des Handgriffs 10 relativ zu dem
Gehäuse 11 erschwert
und somit die Entkoppelung des Handgriffs 10 zu dem restlichen
Schleifer reduziert. Dadurch wird das Gehäuseteil 19 des Handgriffs 10, 41 in Kraftrichtung 17 nach
unten gezogen, und eine seitliche Auslenkung des Handgriffs 10 relativ
zu dem Gehäuse 11 wird
erschwert. Somit reduziert sich die Schwingungsamplitude des Handgriffs 10 im
belasteten Zustand. Gleichzeitig wird aber auch die Entkopplung
des Handgriffs 10 zu dem Gehäuse 11 bzw. dem übrigen Schleifhandwerkzeug
reduziert. Diese Art der abnehmenden Entkopplung bei zunehmendem Schleifplattenanpressdruck
hat eine bessere Führung
und Handhabbarkeit des Geräts
zur Folge.
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Die 3 zeigt
ein zweites, bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer als Schwingschleifer ausgebildeten Schleifhandwerkzeugmaschine.
Diese entspricht im Wesentlichen der Schleifhandwerkzeugmaschine
aus der 1 und unterscheidet sich zu
der Schleifhandwerkzeugmaschine der 1 darin,
dass eine anders gestaltete Vibrationsentkopplung vorgesehen ist.
Das Gehäuse 11 weist
dazu an seinem dem Handgriff 10 nahen Endbereich einen umlaufenden
Radialvorsprung 51 auf, der an seinem äußeren Bereich 52 eine
obere Anlagefläche 53 und eine
untere Anlagefläche 54 aufweist,
die beide überwiegend
senkrecht zu der Kraftrichtung 17 ausgerichtet sind. An
einem inneren, dem Gehäuse 11 nahen
Bereich 55 weist der Radialvorsprung 51 eine obere
Anlagefläche 56 und
eine untere Anlagefläche 57 auf,
die jeweils in einem Winkel zu den Anlageflächen 53 und 54 ausgerichtet
sind und in diese übergehen,
wobei der innere Bereich 55 einen im Wesentlichen keilförmigen,
radial nach außen
kleiner werdenden Querschnitt mit einer parallel zur Schleifplattenebene
ausgerichteten Symmetrieachse aufweist. In einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
variiert der Winkel zwischen den Anlageflächen 56 und 57 über den
Umfang, wobei die gegenüberliegenden
Anlageflächen 56, 63 und 57, 66 stets
parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Das
Gehäuseteil 19 ist
in der vorliegenden Ausführungsform
zweigeteilt, sodass es von zwei Gehäuseteilen 19' und 19'' gebildet wird. Das Gehäuseteil 19' weist einen
ringförmigen
Vorsprung 60 auf, der an seinem freien Ende 61 eine
Anlagefläche 62 aufweist,
die parallel und koaxial zu der oberen Anlagefläche 53 des Radialvorsprungs 51 des
Gehäuses 11 angeordnet
ist, und eine daran anschließende
Anlagefläche 63,
die in die Anlagefläche 62 übergeht und
parallel und koaxial zu der Anlagefläche 56 des Radialvorsprungs 51 des
Gehäuses 11 angeordnet ist,
sodass die Anlageflächen 53, 56 und 62, 63 konzentrisch
und beabstandet zueinander angeordnet sind. Das Gehäuseteil 19'' weist ebenso einen umlaufenden
Vorsprung 64 auf, an dem Anlageflächen 65 und 66 ausgebildet
sind, die konzentrisch zu den Anlageflächen 54 und 57 angeordnet
sind.
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Die
Anlageflächen 53, 56, 62 und 63,
sowie die Anlageflächen 54, 57, 65 und 66 bilden
dabei jeweils eine Vibrationsentkopplungselement-Aufnahme 67 beziehungsweise 68.
In jeder der Vibrationsentkopplungselement-Aufnahmen 67, 68 ist
ein elastisches, vorteilhafterweise volumenkonsistentes Ringelement 69 beziehungsweise 70 als
Vibrationsentkopplungselement 71 angeordnet, das einen
punktsymmetrischen, kreisförmigen
Querschnitt aufweist. Die Ringelemente 69 und 70 beziehungsweise Ringe 69 und 70 sind
dabei zwischen den entsprechenden Gehäuseteilen 19' beziehungsweise 19'' und dem Radialvorsprung 51 des
Gehäuses 11 eingeklemmt.
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4 zeigt
einen Ausschnitt der Vibrationsentkopplungsvorrichtung aus der 3 in
einer Detailansicht. Die Achse 80 ist eine Normale auf
der Schleifplattenebene 16 und kann identisch mit der Drehachse 18 der
Antriebseinheit 12 und/oder der Symmetrieachse des Rings 69 beziehungsweise
der Anlageflächen 56, 63 sein.
der Abstand der Anlagefläche 56 zu
der Achse 80 muss nicht in jedem Punkt gleich sein, sondern
kann über
den Umfang variieren. In neutralem Zustand, das heißt bei nicht
eingeschaltetem Werkzeug und ohne Kräfte, die in Richtung der Kraftrichtung 17 wirken,
ist anzustreben, dass die Symmetrieachsen der Anlageflächen 56 und 63 und die
Symmetrieachse des Rings 69 deckungsgleich sind. Dies gilt
ebenso für
die hier nicht dargestellten Anlageflächen 57 und 66 und
den Ring 70.
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Während des
Betriebs leitet die Anlagefläche 62 den
von dem Handgriff 10 kommenden axialen beziehungsweise
parallel zur Kraftrichtung 17 ausgeübten Anpressdruck über den
Ring 69 auf die Anlagefläche 53 des Radialvorsprungs 51 des
Gehäuses 11 weiter.
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Die
Anlagefläche 63 leitet
die von dem Handgriff 10 kommenden radialen, das heißt die zu
der Achse 80 senkrechten Kräfte über den Ring 69 auf die
Anlagefläche 56 des
Radialvorsprungs 51 des Gehäuses 11 weiter. Die
Anlageflächen 62 und 53 können beispielsweise
auch kegelförmig
gestaltet sein. Die Anlageflächen 53, 56, 62 und 63 umschließen den
Querschnitt des Rings 69 nicht vollständig und sind nicht deckungsgleich
mit den ihnen zugewandten Oberflächen
des Rings 69.
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Durch
eine entsprechende Dimensionierung der Ringe 69 und/oder 70 und/oder
der Vibrationsentkopplungselement-Aufnahmen 67 und 68 kann
eine umlaufende, radiale Vorspannung des Rings 69 realisiert
werden, was zu einer neutralen Lage des Handgriffs 10 auf
dem restlichen Schleifhandwerkzeug führt. Der Handgriff 10 kann
so – quasi
federelastisch – in
einer Ebene parallel zu der Schleifplattenebene 16 schwingen,
wobei eine radiale Auslenkung zu einer entgegengesetzt gerichteten
Rückstellkraft
durch die Ringe 69 und/oder 70 in die neutrale Ausgangslage
führt.
Somit ist eine vorteilhafte Entkopplung des Handgriffs 10 zu
dem restlichen Schleifhandwerkzeug in einer Ebene parallel zu der Schleifplattenebene 16 ermöglicht.
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Eine
axiale Belastung, also in Richtung der Kraftrichtung 17,
führt zu
einer radialen Volumenausdehnung des Ringes 69, wodurch
eine radiale Auslenkung des Handgriffs 10 zu dem restlichen
Schleifhandwerkzeug erschwert wird. Dies bedeutet für eine zunehmende
Anpresskraft eine abnehmende Entkopplung beziehungsweise eine zunehmende
Kopplung zwischen dem Handgriff 10 und dem restlichen Schleifhandwerkzeug.
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Ist
die resultierende Richtung der Anpresskraft durch den Benutzer nicht
identisch mit der Symmetrieachse des Rings 69 beziehungsweise 70 und/oder
den seitlichen Anlageflächen 56 und 63 beziehungsweise 57 und 66,
führt dies
zu ungleichförmigen
Versteifungen und somit zu einer inhomogenen radialen Entkopplung,
die die ebenso ungleichförmigen
Schleifreaktionskräfte
kompensiert.
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Auch
diese Ausführungsform
weist die genannten Vorteile bei einer Fallprüfung auf, da bei einem Aufschlag
auf den Handgriff 10 ein Teil der Lageenergie in Verformungsenergie
des Rings 69 und/oder 70 umgewandelt wird.
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Natürlich ist
auch eine vorteilhafte Ausführungsform
mit mehreren ringsegmentförmigen
oder kugelförmigen
Vibrationsentkopplungselementen möglich, die in entsprechenden, über den
Umfang des Gehäuses 11 verteilt
angeordneten Vibrationsentkopplungselement-Aufnahmen angeordnet
sind.
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Vorzugsweise
sind die Ringe 69 und/oder 70 aus einem Werkstoff
wie zum Beispiel Polyurethan, Isopren-Kautschuk, Natur-Kautschuk,
Butadien-Kautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk,
Nitrilkautschuk, Butylkautschuk, Silikonkautschuk und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
gefertigt.