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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines elektrischen
Motors, bei dem der Motor über
eine mehrere Pfade aufweisende Startschaltung mit Strom versorgt
wird und der Strom nacheinander durch unterschiedliche Pfade geleitet
wird, wobei der Strom in einer Phase des Startens durch eine Halbleiterschalteranordnung
gesteuert wird.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Startschaltung für einen elektrischen Motor
mit einer variabel steuerbaren Halbleiterschalteranordnung zwischen dem
Motor und einem Versorgungsanschluß, einer Steuereinrichtung
und einer weiteren Strombeeinflussungseinrichtung.
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Ein
derartiges Verfahren und eine derartige Startschaltung sind aus
EP 0 395 589 B1 bekannt. Beim
Starten wird der Strom zunächst
durch eine Halbleiterschalteranordnung geleitet, die in Reihe mit einem
NTC-Widerstand angeordnet ist. Die Halbleiterschalteranordnung,
die durch zwei antiparallel geschaltete Thyristoren gebildet ist,
läßt den zum
Motor fließenden
Strom ansteigen. Gleichzeitig verringert sich der Widerstandswert
des NTC-Widerstandes aufgrund der zunehmenden Temperatur. Nach einem anfänglichen
Anstieg der Stromamplitude nimmt die Stromstärke wieder ab, so daß man einen
Bypass-Pfad schließen
kann, so daß der
Motor direkt mit Strom versorgt wird.
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US 3 573 580 zeigt eine
weitere Startschaltung, bei der in einer Phase eines 3-Phasen-Motors eine
Halbleiterschalteranordnung aus zwei antiparallel geschalteten Thyristoren
vorgesehen ist. Diese Thyristoren werden mit steigendem Triggerwinkel
angesteuert, so daß der
Strom zum Motor zunehmen kann. Als "Triggerwinkel" wird hier und in der weiteren Beschreibung
der Winkel bezeichnet, über
den der Thyristor leitend geschaltet ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kontrollierten Start
des Motors mit ausreichendem Moment zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
daß man den
Strom zu Beginn des Startens nur durch einen ohmschen Widerstand
begrenzt und den Strom dann durch die Halbleiterschalteranordnung
steuert.
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Mit
dieser Vorgehensweise erreicht man mehrere Vorteile. Zum einen bewirkt
die Strombegrenzung durch einen ohmschen Widerstand, daß der zum
Motor gelangende Strom nach wie vor eine Sinusform aufweist, wenn
die Versorgungsspannung ebenfalls sinusförmig ist. Damit werden zum
einen Belastungen durch Oberschwingungen des Motors klein gehalten,
so daß man
den Motor mit einem vergleichsweise großen Strom anfahren kann und
damit ein großes
Startmoment erhält.
Mit diesem Startmoment kann sich der Motor "losreißen", wenn er beispielsweise gegen ein großes Gegenmoment
arbeiten kann. Eine derartige Situation ergibt sich beispielsweise
dann, wenn der Motor eine Pumpe antreiben muß, beispielsweise Wärmepumpen,
Hydraulikpumpen für Öl, Wasser
etc., Hochdruckpumpen für
Wasser etc. Andererseits wird bei einer sinusförmigen Strombeaufschlagung
des Motors auch erreicht, daß die
Rückwirkungen
auf das speisende Netz klein gehalten werden. Darüber hinaus
ergibt sich ein vergleichsweise schneller Startverlauf. Es ist möglich, den
Motor innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde, beispielsweise innerhalb
von 200 ms, auf seine Solldrehzahl zu bringen. Damit ist das Starten über den
ohmschen Widerstand mit einem "Kickstarter" vergleichbar. Sobald
der Motor zu rotieren beginnt, bildet er keinen Kurzschluß mehr,
so daß der Strom
auch durch den Motor selbst begrenzt wird. In diesem Fall kann man
problemlos zu der Steuerung durch die Halbleiterschalteranordnung übergehen, ohne
daß die
Rückwirkungen
auf das speisende Netz oder die Belastungen des Motors zu groß werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß man nach
der Steuerung durch die Halbleiterschalteran ordnung den Strom direkt
zum Motor leitet. Man sieht also einen Bypass-Pfad vor, der die
Halbleiterschalteranordnung und auch den ohmschen Widerstand überbrückt, so
daß der
Motor dann direkt vom speisenden Netz gespeist wird. Dies reicht
für den "normalen" Betrieb, wenn also
der Motor seine Betriebsdrehzahl erreicht hat, vollkommen aus.
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Bevorzugterweise
beschränkt
man die Steuerung des Stroms durch den ohmschen Widerstand auf eine
vorbestimmte Anzahl von Perioden des Stromes, die maximal fünf Perioden
beträgt.
In vielen Fällen
wird man bereits bei ein oder zwei Perioden des Stromes, der durch
den ohmschen Widerstand begrenzt ist, eine ausreichende Drehzahl
des Motors erreicht haben, so daß man die Stromsteuerung danach
durch die Halbleiterschalteranordnung vornehmen kann, ohne negative
Rückwirkungen
auf das speisende Netz oder den Motor befürchten zu müssen.
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Auch
ist von Vorteil, wenn man den Strom durch unterschiedlich große ohmsche
Widerstände begrenzt.
Man kann dann in der Phase des Startens, in der der Strom durch
die ohmschen Widerstände begrenzt
ist, bereits eine Steuerung der Stromstärke vornehmen, die besser an
den Drehzahlverlauf des Motors angepaßt ist.
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Vorzugsweise
leitet man den Strom durch die Halbleiterschalteranordnung zu dem
ohmschen Widerstand und steuert die Halbleiterschalteranordnung
zu Beginn des Startvorgangs voll auf. Mit anderen Worten kann man
in diesem Fall die Halbleiterschalteranordnung und den ohmschen
Widerstand in Reihe anordnen. Wenn man die Halbleiterschalteranordnung
voll aufsteuert, dann heißt dies,
daß auch hier
der Stromverlauf sinusförmig
ist. Bei Verwendung von Thyristoren steuert man die Thyristoren beispielsweise
so, daß sie
bereits ab dem Nulldurchgang des Stromes leitend sind. Auch in diesem
Fall besteht kein Problem darin, daß sich unkontrollierte oder
unerwünschte
Stromtransienten bilden, die nicht sinusförmig sind. Diese ergeben sich
allenfalls dann, wenn der Motor schon rotiert. Wenn man auf die
Steuerung durch die Halbleiterschalteranordnung übergehen möchte, dann kann man beispielsweise den
ohmschen Widerstand durch einen Bypass überbrücken.
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In
einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß man die
Halbleiterschalteranordnung und den ohmschen Widerstand parallel
betreibt. In diesem Fall ist in dem Pfad, in dem der ohmsche Widerstand
angeordnet ist, ein Schalter angeordnet, mit dem es möglich ist,
den ohmschen Widerstand mit dem Motor zu verbinden oder ihn davon
zu trennen. Bei diesem Schalter kann es sich um einen mechanischen
Schalter handeln, beispielsweise ein Relais. Es ist aber auch möglich, zu
diesem Zweck einen elektrischen oder elektronischen Schalter zu verwenden.
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Vorzugsweise
betreibt man die Halbleiterschalteranordnung beim Wechseln des Stroms
zur Halbleiterschalteranordnung mit einem kleinen Triggerwinkel
und vergrößert den
Triggerwinkel dann. Der Triggerwinkel ist, wie oben bereits erwähnt, der Winkel,
in dem die Halbleiterschalteranordnung leitend ist. Wenn man davon
ausgeht, daß sich
eine Halbwelle des Stromes über
180° (elektrisch)
erstreckt, dann betreibt man die Halbleiterschalteranordnung beispielsweise
so, daß die
Halblei terschalter nur in den letzten 20 bis 40° der Halbwelle durchgeschaltet
werden. Dieser Winkelbereich wird dann zunehmend vergrößert, bis
die Halbleiterschalter beispielsweise über die gesamte Halbwelle leitend
sind.
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Die
Aufgabe wird bei einer Startschaltung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst,
daß die weitere
Strombeeinflussungseinrichtung als ohmscher Widerstand ausgebildet
ist, der in einem Pfad vom Versorgungsanschluß zum Motor schaltbar ist, und
die Steuereinrichtung zu Beginn eines Startvorganges den Strom zunächst durch
den ohmschen Widerstand leitet und danach durch die Halbleiterschalteranordnung
steuert.
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Wie
oben im Zusammenhang mit dem Verfahren ausgeführt, ist es auf diese Weise
möglich, den
Strom beim Starten des Motors durch einen ohmschen Widerstand zu
begrenzen, ohne daß er auf
andere Weise, beispielsweise durch die Halbleiterschalteranordnung,
gesteuert werden muß.
Wenn man den Strom durch einen ohmschen Widerstand leitet, dann
behält
er seine Sinusform, die von dem speisenden Netz zur Verfügung gestellt
wird. Bei einer Sinusform ergeben sich relativ wenige Verlustleistungen.
Insbesondere vermeidet man Verluste durch Stromtransienten. In diesem
Fall kann man zu Beginn eines Startvorganges, also dann, wenn der Motor
noch steht, einen Strom mit einer vergleichsweise großen Amplitude
verwenden. Durch die große Amplitude
erhöht
sich das Startmoment des Motors, so daß sich der Motor auch gegen
größere Gegenmomente
losreißen
kann. Weiterhin hat das große Startmoment
den Vorteil, daß der
Motor relativ schnell auf seine Betriebsdrehzahl kommt. Ein stehender
Motor kann vereinfacht ausgedrückt
als kurzge schlossener Transformator betrachtet werden, der nur sehr
wenig zu einer Strombegrenzung beiträgt. Sobald sich der Motor aber
dreht, erzeugt er eine elektromotorische Gegenspannung, die zu einer Strombegrenzung
beiträgt.
In diesem Fall kann die Steuereinrichtung auf die Halbleiterschalteranordnung
umsteuern, so daß man
den Strom in einer zweiten Phase des Startens durch die Halbleiterschalteranordnung
steuern kann.
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Vorzugsweise
ist ein schaltbarer Bypass-Pfad zwischen dem Versorgungsanschluß und dem
Motor vorgesehen. Sobald der Motor seine Betriebsdrehzahl erreicht
hat, ist eine Steuerung weder durch die Halbleiterschalteranordnung
noch durch den ohmschen Widerstand erforderlich. In diesem Fall
kann man die Halbleiterschalteranordnung und den ohmschen Widerstand
sozusagen überbrücken, so
daß man
weitere Verlustleistungen vermeidet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der erste
Pfad, in dem der ohmsche Widerstand angeordnet ist, parallel zu
einem zweiten Pfad angeordnet ist, in dem die Halbleiterschalteranordnung
angeordnet ist. In diesem Fall ist es einerseits möglich, den
Strom vom ohmschen Widerstand auf die Halbleiterschalteranordnung
umzulenken. Andererseits ist es möglich, den ohmschen Widerstand
und die Halbleiterschalteranordnung parallel zu betreiben, was für eine gewisse Übergangsphase durchaus
zweckmäßig sein
kann.
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Vorzugsweise
ist der erste Pfad in mindestens zwei parallele Teilpfade unterteilt,
in denen jeweils ein schaltbarer ohmscher Widerstand angeordnet
ist. Durch die Aufteilung in mehrere Teilpfade kann man den Wider standswert
des ohmschen Widerstandes auf einfache Weise verändern und zwar in Abhängigkeit
davon, welchen der Teilpfade man durchgängig oder elektrisch leitend
macht. Es ist auch möglich,
mehrere der Teilpfade gleichzeitig durchzuschalten, so daß sich der
Widerstandswert des Gesamtwiderstandes entsprechend vermindert.
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Bevorzugterweise
weist der erste Pfad eine Schalteinrichtung auf, die über eine
Verzögerungseinrichtung
mit der Halbleiterschalteranordnung im zweiten Pfad verbunden ist. Über die
Verzögerungseinrichtung
kann man auf einfache Weise erreichen, daß einerseits der erste Pfad
mit dem ohmschen Widerstand noch elektrisch leitend ist und andererseits die
Halbleiterschalteranordnung bereits ebenfalls Strom durchläßt. In diesem
Fall kann man den Übergang
zwischen der Phase, in der der Strom ausschließlich durch den ohmschen Widerstand
gesteuert wird, und der Phase, in der der Strom durch die Halbleiterschalteranordnung
gesteuert wird, sanft gestalten.
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In
einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß der ohmsche
Widerstand mit der Halbleiterschalteranordnung in Reihe zwischen
dem Versorgungsanschluß und
dem Motor angeordnet ist, wobei der ohmsche Widerstand durch einen
schaltbaren Kurzschlußpfad überbrückt ist.
In diesem Fall steuert man zu Beginn des Startvorgangs die Halbleiterschalteranordnung
voll auf, so daß sie
den Strom nicht beeinflußt
und der Strom in der ursprünglichen Sinusform
zum ohmschen Widerstand gelangt. Der ohmsche Widerstand begrenzt
dann für
einige wenige Perioden die Amplitude des Stromes. Sobald der Motor
zu rotieren beginnt, kann man die Halbleiterschalteranordnung zum
Steuern des Stromes verwenden und gleichzeitig den ohmschen Widerstand aus
der Schaltung herausnehmen, indem man ihn überbrückt.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
Startschaltung für
einen elektrischen Motor,
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2 eine
schematische Darstellung eines Stromverlaufs,
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3 bis 7 abgewandelte
Ausführungsformen
der Startschaltung nach 1.
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1 zeigt
eine Startschaltung 1 für
einen elektrischen Motor 2, der von einem Versorgungsanschluß 3 gespeist
wird. Der Versorgungsanschluß 3 stellt
einen Wechselstrom 4 zur Verfügung, der sinusförmig ausgebildet
ist. Aus Gründen
der Einfachheit ist in 1 eine einphasige Versorgung
des Motors 2 dargestellt. Prinzipiell ist die Startschaltung 1 aber auch
auf mehrphasige Versorgungen anwendbar, insbesondere auf eine dreiphasige
Versorgung des Motors 2. In diesem Fall kann die Startschaltung 1 in einer
Phase oder in mehreren Phasen der Versorgung angeordnet sein.
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Die
Startschaltung 1 nach 1 weist
drei parallel angeordnete Pfade 5, 6, 7 auf,
von denen jeder zwischen dem Motor 2 und dem Versorgungsanschluß 3 angeordnet
ist.
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Ein
erster Pfad 5 weist einen ohmschen Widerstand 8 auf,
der in Reihe mit einem Schalter 9 angeordnet ist. Der Schalter 9 kann
als mechanischer Schalter ausgebildet sein, beispielsweise in einem elektromagnetisch
betätigten
Relais. Es ist aber auch möglich,
den Schalter 9 als Halbleiterschalter oder auf andere Weise
auszubilden.
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Ein
zweiter Pfad 6 weist eine Halbleiterschalteranordnung 10 auf,
die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus zwei antiparallel geschalteten Thyristoren 11, 12 gebildet
ist.
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Ein
dritter Pfad 7 weist einen Schalter 13 auf, der
ebenfalls mechanisch ausgebildet sein kann, beispielsweise in einem
elektromagnetisch betätigten Relais.
Auch der Schalter 13 kann als Halbleiterschalter ausgebildet
sein.
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Zum
Betätigen
der Schalter 9, 13 und zum Ansteuern der Thyristoren 11, 12 ist
eine Steuereinrichtung 14 vorgesehen, die einen nur schematisch dargestellten
Starttaster 15 aufweist. Die Steuereinrichtung 14 kann
in nicht näher
dargestellter Weise eine Verzögerungseinrichtung
aufweisen, mit der zeitliche Abstände beim Betätigen der
Schalter 9, 13 und/oder der Thyristoren 11, 12 erzeugt
werden können.
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Die
Startschaltung 1 arbeitet nun wie folgt:
Wenn der
Motor 2 steht, sind die Schalter 9, 13 geöffnet und
die Thyristoren 11, 12 sperren. Der Motor 2 ist
also elektrisch vom Versorgungsanschluß 3 getrennt und erhält keinen
Strom 4.
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Um
den Motor 2 zu starten, schließt die Steuereinrichtung 14 zunächst den
Schalter 9 im ersten Pfad 5, so daß der Motor 2 über den
ohmschen Widerstand 8 mit Strom versorgt wird. Dabei wird
der Motor 2 nur über
den ohmschen Widerstand 8 mit Strom versorgt, so daß sich die
Kurvenform des Stromes nicht ändert,
sondern sinusförmig
bleibt, wie die Kurvenform des Wechselstroms 4 am Versorgungsanschluß 3.
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Dies
ist schematisch in 2 dargestellt. Nach oben ist
dabei die Amplitude des Stromes I in A aufgetragen. Nach rechts
ist die Zeit t in ms aufgetragen.
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Zum
Zeitpunkt A wird der Starttaster 15 betätigt. In einem Bereich B erfolgt
die Versorgung des Motors 2 ausschließlich über den ohmschen Widerstand 8.
Die Sinusform ist erkennbar. Sobald der Motor 2 mit dem
sinusförmigen
Strom versorgt wird, beginnt er zu laufen, so daß er eine Gegen-EMK (elektromotorische
Kraft) erzeugt. In diesem Fall trägt der Motor 2 mit
zur Strombegrenzung bei. Man kann daher bereits nach ein oder zwei
Perioden des Wechselstromes 4 die Halbleiterschalteranordnung 10 in Betrieb
nehmen und parallel zum Stromfluß durch den ohmschen Widerstand 8 betreiben
(Abschnitt C in 2). Danach schaltet die Steuereinrichtung 14 den
Schalter 9 auf Unterbrechung, so daß der Motor 2 ausschließlich über die
Halbleiterschalteranordnung 10 mit Strom versorgt wird.
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Wenn
man die Thyristoren 11, 12 der Halbleiterschalteranordnung 10 beispielsweise
mit einer Phasenabschnittssteuerung betreibt, dann kann jeder Thyristor 11, 12 während einer
positiven Halbwelle des Stromes 4 leitend gemacht werden.
In einer frühen
Phase des Startvorganges wird man die Thyristoren 11, 12 nur
für einen
relativ kleinen Abschnitt der jeweiligen Halbwelle leitend machen,
wobei dieser Abschnitt am Ende der Halbwelle angeordnet ist. Der
Abschnitt wird dann zunehmend vergrößert, bis die Thyristoren 11, 12 jeweils über die
gesamte Halbwelle des Stromes 4 leiten. Dieser Abschnitt
ist im Bereich D in 2 dargestellt.
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Der
Motor 2 beschleunigt weiter. Sobald er eine gewisse Drehzahl
erreicht hat, kann die Steuereinrichtung 14 den Schalter 13 im
dritten Pfad 7 schließen,
so daß der
Motor 2 über
den dritten Pfad 7 und den zweiten Pfad 6 parallel
versorgt wird (Abschnitt E). Danach kann man die Thyristoren 11, 12 abschalten,
also auf "nicht
leitend" schalten,
so daß die
Versorgung des Motors 2 ausschließlich über den dritten Pfad 7 erfolgt,
der keinerlei Mittel mehr zur Strombegrenzung enthält (Abschnitt
F).
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Der
ganze Verlauf dauert maximal 200 ms, also zehn Perioden bei 50 Hz.
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Ein
Vorteil dieser Startschaltung liegt darin, daß man den ohmschen Widerstand 8 nutzt,
um den Motor 2 in Gang zu setzen. Der ohmsche Widerstand 8 verändert die
Kurvenform des Stromes 4 nicht, so daß der Motor 2 mit
einem sinusförmigen
Strom versorgt wird und störende
Stromtransienten entfallen. Dementsprechend kann man den Strom 4 mit
einer relativ großen
Amplitude dem Motor 2 zuführen, so daß er ein großes Losbrechmoment
erzeugen kann. Ein derartiges Losbrechmoment ist insbesondere bei der
Verwendung des Motors 2 zum Antrieb von Pumpen, Kompressoren
oder ähnlichem
von Vorteil, weil diese Aggregate beim Anlaufen ein relativ großes Gegenmoment
erzeugen.
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Darüber hinaus
läßt sich
die Rückwirkung des
Motors 2 auf das versorgende Netz klein halten, wenn der
große
Strom zu Beginn des Startvorganges sinusförmig verläuft.
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Der
ohmsche Widerstand 8 wirkt als eine Art Kickstarter. Sobald
der Motor 2 angelaufen ist, kann man den dem Motor 2 zugeführten Strom
sozusagen rampenförmig
steigen lassen unter Zuhilfenahme der Halbleiterschalteranordnung 10.
Die Halbleiterschalteranordnung wird zu Beginn so betrieben, daß die Thyristoren 11, 12 mit
einem kleinen Triggerwinkel gezündet
werden, d.h. die Zündung
erfolgt, wenn man die Länge
einer Halbwelle mit 180° elektrisch ansetzt,
kurz vor 180°,
also bei einem kleinen Triggerwinkel. Der Triggerwinkel wird dann
solange vergrößert, bis
er dicht bei 0°,
also zu Beginn der Halbwelle, liegt.
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Durch
die Verwendung des ohmschen Widerstandes 8 erhält man eine "Kickstartfunktion", bei der der Motor 2 zu
Beginn des Startens mit einem relativ hohen Strom versorgt wird,
ohne daß man
jedoch kurze hohe Stromtransienten am Versorgungsnetz erhält. Dies
setzt natürlich
voraus, daß der
ohmsche Widerstand 8 an den Motor 2 angepaßt ist.
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Die 3 bis 7 zeigen
abgewandelte Ausgestaltungen, bei denen gleiche und einander entsprechende
Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die Steuereinrichtung 14 ist in
allen Fällen
nicht dargestellt, aber natürlich
vorhanden.
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Bei
der Ausgestaltung nach 3 ist die Halbleiterschalteranordnung 10 mit
dem ohmschen Widerstand 8 in Reihe geschaltet. Diese Reihenschaltung
ist durch den Schalter 13 im dritten Pfad 7 überbrückt.
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Zu
Beginn des Startvorganges wird die Halbleiterschalteranordnung 10 voll
aufgesteuert und der Schalter 9 ist geöffnet, so daß der zum
Motor gelangende Strom 2 ausschließlich durch den ohmschen Widerstand 8 begrenzt
ist und, da die Thyristoren der Halbleiterschalteranordnung 10 praktisch
im Nulldurchgang aufgesteuert werden, nach wie vor seine Sinusform
hat.
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Sobald
der Motor 2 eine gewisse Drehzahl erreicht hat, wird der
Schalter 9 geschlossen und der ohmsche Widerstand 8 überbrückt, so
daß die
Steuerung des Stromes über
die Halbleiterschalteranordnung 10 erfolgt. Bei weiter
zunehmender Drehzahl kann dann der Schalter 13 geschlossen
werden, so daß die
Halbleiterschalteranordnung 10 keinen Einfluß mehr auf
den Strom zum Motor 2 nehmen kann.
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Die
Ausgestaltung nach 4 entspricht im wesentlichen
der der 1 mit der Änderung, daß der Schalter 13 im
dritten Pfad 7, also im Bypass-Pfad, extern montiert ist.
Er ist also nicht mehr in die Startschaltung 1 körperlich
integriert.
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Bei
der Ausgestaltung nach 5 ist der dritte Pfad weggelassen
worden. Die Steuerung des Stroms zum Motor 2 erfolgt auch
im Betrieb ausschließlich über die
Halbleiterschalteranordnung 10. Damit läßt sich beispielsweise eine
variable Geschwindigkeitsregelung des Motors 2 erreichen.
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Bei
der Ausgestaltung nach 6 sind zwei erste Pfade 5a, 5b vorgesehen,
wobei in jedem Pfad ein ohmscher Widerstand 8a, 8b und
ein Schalter 9a, 9b vorgesehen sind. Es können auch
mehr als die beiden dargestellten Teilpfade 5a, 5b vorgesehen sein.
Die Widerstände 8a, 8b können sich
unterscheiden. Sie können
aber auch gleich groß sein.
Durch die Schalter 9a, 9b können die Widerstände 8a, 8b in den
Stromkreis zum Motor 2 geschaltet werden. Mit Hilfe der
Schalter 9a, 9b hat man die Möglichkeit, unterschiedlich
große
ohmsche Widerstände 8a, 8b oder
eine Kombination dieser Widerstände 8a, 8b in Parallelschaltung
in den Stromfluß zum
Motor zu schalten. Damit läßt sich
das Startverhalten weiter beeinflussen.
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In 7 sind
die drei Pfade 5, 6, 7 in jeweils getrennten
Baueinheiten 16, 17, 18 angeordnet.