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Die
Erfindung betrifft eine Wärmekraftmaschine
für einen
geschlossenen Kreisprozess nach dem Stirling-Prinzip.
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Wärmekraftmaschinen
nach dem Stirling-Prinzip bestehen in ihrer einfachsten Bauart aus je
einem von außen
gekühlten
bzw. erhitzten Zylinder mit Kolben, die miteinander gekoppelt sind.
Die beiden Zylinder sind durch ein Rohr miteinander verbunden und
mit einem Arbeitsgas, dem Arbeitsmedium, gefüllt. Zunächst dehnt sich das Arbeitsgas
im heißen Zylinder
aufgrund der zugeführten
Wärme aus
und schieb dessen Kolben nach unten, so dass mechanische Arbeit
geleistet wird. Auf seinem Rückweg drückt der
Kolben das heiße
Arbeitsgas in den kalten Zylinder, wobei das Arbeitsgas in dem Verbindungsrohr
Wärme an
einen darin platzierten Regenerator, einem Wärmespeicher, und den in der
Strömungsrichtung
des Arbeitsgases folgenden kalten Wärmetauschers abgibt und sich
hierbei abkühlt.
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Der
Kolben im kalten Zylinder, dem sog. Kompressionszylinder, eilt dem
im heißen
Zylinder, dem sog. Arbeitszylinder, bei einem Kurbelwellenantrieb
ungefähr
um eine Vierteldrehung (ca. 90 °)
voraus und macht somit dem Gas Platz. Wenn der Kolben dann zu komprimieren
beginnt, presst er das Gas zusammen und in den heißen Zylinder
zurück. Dabei
nimmt das Gas die zuvor an den Regenerator abgegebene Wärme wieder
auf. Aus der Differenz der geleisteten und der aufzuwendenden Arbeit
ergibt sich dann nach Ablauf eines Zyklus die gewonnene Arbeit als
ein effizienter Anteil an der zur Verfügung stehenden Energie.
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Bei
den bekannten Bauarten von Wärmekraftmaschinen
nach dem Stirling-Prinzip erfolgt der Wärmetausch entweder direkt über die
Zylinderwand des Arbeits- bzw. Kompressionszylinders oder über einen
angeschlossenen mit verhältnismäßig großen Balast-
oder Totvolumen belasteten, konventionellen Wärmetauscher oder ein großvolumiges
Wärmeübertragungssystem.
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Die
oben beschriebene Wärmekraftmaschine
wird als sog. Alpha-Typ bezeichnet, bei dem der Motor aus zwei getrennten
Zylindern, dem heißen
Arbeitszylinder und dem kalten Kompressionszylinder, besteht. Weiterhin
bekannt ist ein einzylindriger Beta-Typ, bei dem sich der Arbeitskolben
in einer fortwährend
gekühlten
Kaltzone bewegt, während
sich der Verdrängerkolben
immer in der heißen
Zone des Zylinders befindet. Beim Beta-Typ wirkt der Verdrängerkolben
zugleich als Regenerator, während
dieser bei dem aus zwei Zylindern bestehenden Alpha-Typ in dem Verbindungsrohr
zwischen dem Arbeits- und Kompressionszylinder angeordnet ist.
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Eine
Wärmekraftmaschine
nach dem Alpha-Typ ist beispielsweise aus der WO 85/05150 bekannt.
Der Regenerator ist bei dieser Wärmekraftmaschine
in dem Verbindungsrohr zwischen dem Arbeits- und Kompressionszylinder,
jedoch in unmittelbarer Nähe
zu dem Kompressionszylinder angeordnet.
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Eine
Wärmekraftmaschine
nach dem Beta-Typ ist in der
DE 20 2004 020 453 U1 beschrieben. Bei dieser
Wärmekraftmaschine
besteht der gesamte Arbeitsprozess aus vier Arbeitstakten, die mittels zwei
in dem Zylinder der Wärmekraftmaschine
angeordneten und arbeitenden Kolben gesteuert werden, wobei ein
Kolben als Arbeits kolben und der zweite Kolben als Steuerkolben,
welche als Masterkolben und Slavekolben bezeichnet werden, ausgebildet sind.
Der Zylinder der Wärmekraftmaschine
und die in dem Zylinder angeordneten und arbeitenden Master- und
Slavekolben weisen eine von einer kreisrunden Querschnittsfläche abweichende,
rechteckige Querschnittsform auf. Die in ihrer rechteckigen Querschnittsform
ausgebildeten Kolben und der Zylinder lassen optimierte Oberflächen für beliebige
Volumen innerhalb der Wärmekraftmaschine
zu. Dadurch sind Toträume
innerhalb der Wärmekraftmaschine
ausgeschlossen.
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Ausgehend
von dem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Wärmekraftmaschine
nach dem Stirling-Prinzip anzugeben, welche einen höheren Wirkungsgrad
bei gleichzeitig einfacher Bauweise gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Wärmekraftmaschine
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Demgemäß umfasst
die Erfindung eine, nach dem Stirling-Prinzip arbeitende Wärmekraftmaschine
mit einem in einem ersten Zylinder vorgesehenen und arbeitenden
ersten Kolben, mit einem in einem zweiten Zylinder vorgesehenen
und arbeitenden zweiten Kolben, mit einem Verbindungsrohr, das den ersten
Zylinder und den zweiten Zylinder miteinander verbindet und den
Austausch eines Arbeitsmediums zwischen dem ersten und dem zweiten
Zylinder erlaubt. Die Wärmekraftmaschine
umfasst ferner einen Regenerator für einen verbesserten Wärmetausch
in dem Arbeitsmedium der Wärmekraftmaschine,
wobei der Regenerator in dem ersten Zylinder angeordnet ist.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Prinzip besteht damit in einer Kombination
der Merkmale von Wärmekraftmaschinen
des Alpha- und des Beta-Typs. Die Erfindung baut auf dem Prinzip
des aus zwei Zylindern bestehenden Alpha-Typs auf, welche über ein
Verbindungsrohr miteinander gekoppelt sind. Im Gegensatz zu herkömmli chen
Wärmekraftmaschinen
nach dem Alpha-Typ ist der Regenerator jedoch nicht in einem Abschnitt
des Verbindungsrohrs angeordnet, sondern ist vielmehr – wie dies beim
Beta-Typ der Fall ist – in
einen der beiden Zylinder verlagert. Hierdurch ergibt sich ein konstruktiv einfacherer
Aufbau der Wärmekraftmaschine,
wodurch diese mit im Vergleich zu herkömmlichen Wärmekraftmaschinen geringeren
Kosten herstellbar ist. Aufgrund dessen ist die Wärmekraftmaschine
mit höheren
Temperaturen betreibbar, da der Kolben, in dem der Verdränger arbeitet,
nicht auf Dichtigkeit ausgelegt zu werden braucht. Es ist somit
ein Betrieb mit höheren
Temperaturunterschieden möglich,
so dass – verglichen
mit den Wärmekraftmaschinen
aus dem Stand der Technik – höhere Wirkungsgrade
erzielbar sind.
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Erreicht
wird dies dadurch, dass der erste Kolben als Verdränger ausgebildet
ist und den Regenerator bildet. Gegenüber herkömmlichen Wärmekraftmaschinen nach dem
Alpha-Typ wird hierdurch eine geringere Anzahl an Bauteilen benötigt, da
der Wärmetauscher
(Regenerator) in dem Verbindungsrohr als separates Bauteil entfällt. Die
Integration des Wärmetauschers
in dem ersten Zylinder lässt
sich auf einfache Weise konstruktiv bewerkstelligen. Der Kolben
kann beispielsweise aus Kupfer, Aluminium, Eisen oder beliebigen
Legierungen gefertigt werden, welche eine hohe Wärmekapazität und eine hohe Wärmeleitfähigkeit
aufweisen.
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Zur
Sicherstellung einer hohen – und
im Vergleich zu bekannten Wärmekraftmaschinen
erhöhten – Wärmeübertragung
des Arbeitsmediums an den Regenerator weist der erste Zylinder eine
Vielzahl von Wärmeübertragungselementen
auf, die sich achsparallel zu einer Zylinderachse des ersten Zylinders
von einer ersten und/oder einer zweiten Zylinderfläche des
ersten Zylinders in das Innere des ersten Zylinders erstrecken.
Ferner weist der erste Kolben an die Anzahl und Form der Wärmeübertragungselemente
angepasste Durchtritte, insbesondere Bohrungen, auf. Das Vorsehen
von in den Zylinder ragenden Wärmeübertragungselementen
weist den Vorteil auf, dass diese gezielt beheizt oder gekühlt werden
können,
wodurch sich beim Betrieb der Wärmekraftmaschine
eine größere Differenz
zwischen der höchsten
zu er reichenden oberen und der niedrigsten zu erreichenden unteren
Temperatur ergibt. Damit geht eine Wirkungsgradsteigerung einher.
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Der
mittlere Durchmesser der Durchtritte in dem ersten Kolben ist zur
Vermeidung von Reibung und zur Bereitstellung eines Strömungsquerschnitts größer als
der mittlere Durchmesser der Wärmeübertragungselemente
ausgebildet. Hiermit wird sichergestellt, dass beim Betrieb des
ersten Kolbens in dem ersten Zylinder das Arbeitsmedium durch die Durchtritte
des Kolbens hindurchgeleitet werden kann. Mit anderen Worten sind
die Durchtritte und die Wärmeübertragungselemente
derart ausgestaltet, dass zwischen diesen jeweils ein (umlaufender) Spalt
gebildet ist, so dass das Arbeitsmedium in dem ersten Zylinder verdrängt werden
kann, wenn sich der erste Kolben auf und ab bewegt.
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Für eine hohe
Effizienz weisen die Wärmeübertragungselemente
in einer bevorzugten Ausführungsform
einen Querschnitt mit großem
Außenumfang
auf. Dies hat zur Folge, dass die Wärmeübertragungselemente eine große Oberfläche haben.
Der Außenumfang
kann prinzipiell beliebig gewählt
werden, wobei sowohl runde als auch eckige oder polygonale Querschnittsformen
in Betracht kommen.
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Es
kann weiterhin vorteilhaft sein, wenn die Wärmeübertragungselemente einen von
dem Arbeitsmedium durchströmbaren
Hohlraum, z.B. in Form von Kanälen,
aufweisen, da dann eine Temperierung des Arbeitsmediums nicht nur
von außerhalb des
ersten Zylinders, sondern auch innerhalb des ersten Zylinders erfolgen
kann.
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Zwischen
dem ersten Kolben und dem ersten Zylinder ist gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ein zur Bereitstellung eines Strömungsquerschnitts
umlaufender Spalt ausgebildet. Hierdurch wird das Verdrängen des
Arbeitsmediums innerhalb des ersten Zylinders ermöglicht.
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Ein
Kennzeichen der erfindungsgemäßen Kraftmaschine
ist weiter, dass der erste Zylinder ein geschlossenes Gehäuse aufweist,
welches lediglich eine Aussparung für den Durchtritt einer ersten
Pleuelstange zur Herstellung einer mechanischen Kopplung zwischen
dem ersten Kolben und einem Kurbeltrieb aufweist. Die Pleuelstange
vollführt
somit nur eine Lateralbewegung, parallel zu einer Achse des ersten
Zylinders. Die geschlossene Form des ersten Zylinders ermöglicht die
Verschiebung eines großen Volumens
des Arbeitsmediums, womit eine Erhöhung der Effizienz der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine
einhergeht, da das Totvolumen klein gehalten werden kann.
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Vorzugsweise
ist am Umfang der Aussparung eine Führung für die erste Pleuelstange angeordnet,
wobei die Führung
insbesondere als Gleitlager ausgebildet ist. Hierdurch werden Reibungsverluste
beim Betrieb vermieden.
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Es
ist weiter ein Verbindungsmittel vorgesehen, das über ein
erstes Drehgelenk mit der ersten Pleuelstange des ersten Kolbens
und über
ein zweites Drehgelenk mit dem Kurbeltrieb verbunden ist, um die Übertragung
der Drehbewegung des Kurbeltriebs auf den ersten Kolben zu ermöglichen.
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Dem
ersten Zylinder der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine sind eine
Heizvorrichtung zur Erwärmung
des ersten Zylinderteils und eine Kühlvorrichtung zur Kühlung des
zweiten Zylinderteils zugeordnet. Die Zuordnung der Heiz- und Kühlvorrichtung
erfolgt damit lediglich zu einem einzigen Zylinder, während bei
herkömmlichen
Alpha-Typ-Wärmekraftmaschinen
die Kühlvorrichtung
dem Kompressionszylinder und die Heizvorrichtung dem Arbeitszylinder
zugeordnet ist. Es ist hierbei vorteilhaft, wenn das erste Zylinderteil
und das zweite Zylinderteil durch eine Isolierung thermisch voneinander
getrennt sind.
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In
einer weiteren Ausbildung ist eine erste Anzahl der Wärmeübertragungselemente
an dem ersten Zylinderteil und eine zweite Anzahl der Wärmeübertragungselemente
an dem zweiten Zylinderteil angeordnet, wobei die Heizvorrichtung
zur Erwärmung
von Wandabschnitten des ersten Zylinderteils und/oder der ersten
Anzahl an Wärmeübertragungselementen
und die Kühlvorrichtung
zur Kühlung
von Wandabschnit ten des zweiten Zylinderteils und/oder der zweiten
Anzahl an Wärmeübertragungselementen
ausgebildet ist. Gemäß dieser
Ausführungsform ist
vorgesehen, dass eine Möglichkeit
zur Beheizung bzw. Kühlung
der an dem jeweiligen Zylinderteil befestigten Anzahl an Wärmeübertragungselementen besteht.
Hierdurch wird ein besonders effektiver Wärmeaustausch mit dem Arbeitsmedium
ermöglicht, was
eine höhere
Effizienz der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine
ermöglicht.
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Die
Heizvorrichtung kann außerhalb
oder in dem ersten Zylinderteil und/oder der ersten Anzahl an Heizelementen
angeordnet sein. Die Kühlvorrichtung
kann außerhalb
oder in dem zweiten Zylinderteil und/oder der zweiten Anzahl an
Heizelementen angeordnet sein. In bekannter Weise sind beliebige Wärme- bzw.
Kühlquellen
einsetzbar.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, dass dem zweiten Zylinder, der den Arbeitszylinder
darstellt, eine weitere Kühlvorrichtung
zugeordnet ist. Die weitere Kühlvorrichtung
kann durch die Kühlvorrichtung,
die dem ersten Zylinder zugeordnet ist, gebildet sein, so dass die
Wärmekraftmaschine
in einer praktischen Realisierung lediglich eine (gemeinsame) Kühlvorrichtung
aufweist. Die Temperatur des Arbeitsmediums in dem Arbeitskolben
liegt dann in einem Bereich der Temperatur des gekühlten Arbeitsmediums in
dem Verdrängerkolben.
Hierdurch wird ein optimierter Betrieb der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine
ermöglicht.
Die weitere Kühlvorrichtung kann
auch als separate Kühlvorrichtung
ausgebildet sein, wobei die Temperatur des Arbeitsmediums in dem
Arbeitszylinder dann frei einstellbar ist. Bevorzugt werden Temperaturen
in einem Bereich von 80 ° bis
100 ° angestrebt,
da der Arbeitszylinder dann vorteilhafterweise konstruktiv ähnlich (oder
sogar identisch) einem Zylinder eines Otto- oder Dieselmotors ausgebildet
werden kann.
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Der
zweite Kolben ist über
eine zweite Pleuelstange mit dem Kurbeltrieb gekoppelt, wobei die zweite
Pleuelstange mit dem zweiten Drehgelenk des Kurbeltriebs verbunden
ist. Das zweite Drehgelenk stellt damit ein gemeinsames Drehgelenk
für die Bewegung
des ersten und des zweiten Kolbens dar, was eine konstruktive Vereinfachung
gegenüber
dem Stand der Technik darstellt.
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Die
Zylinderachsen des ersten Zylinders und des zweiten Zylinders nehmen
in einer Ausführungsform
einen Winkel zwischen 0 ° und
180 ° ein.
Es ist damit die Bereitstellung einer Wärmekraftmaschine als Reihenmotor,
als V-Motor (insbesondere mit einem Zylinderwinkel von 90 °) oder mit
gegenüber
liegend angeordneten Zylindern, als sog. Boxermotor, möglich.
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Die
erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine
ist insbesondere zur Verwendung als Stromgenerator mit einer Leistung
von ca. 10 KW bis 100 kW einsetzbar, wobei auch größere Leistungen
bereit stellbar sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine
in einer ersten Arbeitsstellung,
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2 eine
erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine
in einer zweiten Arbeitsstellung,
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3 eine
erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine
in einer dritten Arbeitsstellung,
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4 eine
erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine
in einer vierten Arbeitsstellung,
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5 eine
vergrößerte Darstellung
eines als Regenerator ausgebildeten Kolbens eines Kompressionszylinders
der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine,
und
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6 verschiedene
Ausführungsbeispiele möglicher
Querschnittsformen von Wärmeübertragungselementen
in dem Kompressionszylinder der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine.
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In
den Figuren sind gleiche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine 1 jeweils
in einer schematischen Querschnittsdarstellung in unterschiedlichen
Arbeitsstellungen. Die erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine 1 kombiniert
die Konstruktionsprinzipien von Alpha- und Beta-Typ-Wärmekraftmaschinen.
Die Wärmekraftmaschine 1 weist
einen ersten Zylinder 1 auf, der nachfolgend als Verdrängerzylinder
bezeichnet wird. Der Verdrängerzylinder 10 ist
an einer Anschlussöffnung 21 über ein
Verbindungsrohr 46 mit einer Anschlussöffnung 33 eines zweiten
Zylinders 30 verbunden, welcher nachfolgend als Arbeitszylinder
bezeichnet wird. Im Verdrängerzylinder 10 ist
ein als Verdränger
bezeichneter erster Kolben 11 angeordnet. Im Arbeitszylinder 30 ist
ein zweiter Kolben 31, der als Arbeitskolben bezeichnet
wird, angeordnet. Der Verdrängerzylinder 10 und
der Arbeitszylinder 30 sind im Ausführungsbeispiel in einem Winkel
von 90 ° zueinander
angeordnet, wobei der Winkel auch kleiner oder größer gewählt werden
kann. Der Arbeitszylinder 30 kann konstruktiv identisch
mit einem Zylinder eines Otto- oder Dieselmotors ausgebildet sein.
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Der
Verdrängerzylinder 10 weist
ein geschlossenes Gehäuse
auf. Der Verdrängerzylinder 10 ist
aus einem ersten Zylinderteil 13, welchem eine in der Figur
nicht dargestellte Heizvorrichtung zugeordnet ist ("hot"), und einem zweiten
Zylinderteil 14, dem eine ebenfalls nicht dargestellte
Kühlvorrichtung zugeordnet
ist ("cold"), aufgebaut. Das
erste Zylinderteil 13 und das zweite Zylinderteil 14,
welche jeweils eine im Wesentlichen topfförmige Form aufweisen, sind über eine
umlaufende Isolierung 18 thermisch voneinander isoliert.
Von einer Zylinderfläche 22 des
ersten Zylinderteils 13 her erstreckt sich eine Anzahl
an stiftförmigen
Wärmeübertragungselementen 16 parallel
zu einer Zylinderachse des Verdrängerzylinders 10 ins
Innere des Zylinders. In entsprechender Weise erstreckt sich eine
Anzahl an stiftförmigen
Wärmeübertra gungselementen 17 von
einer Zylinderfläche 23 des
zweiten Zylinderteils 14 her ebenfalls parallel zu der
Zylinderachse ins Innere des Zylinders. Jeweils zwei der Wärmeübertragungselemente 16, 17 liegen
hierbei auf einer gemeinsamen Achse, wobei ihre jeweiligen Enden
in einem geringen Abstand zueinander zum Liegen kommen. Der Abstand
kann beispielsweise in einem Bereich um den mittleren Durchmesser
der stiftförmigen
Wärmeübertragungselemente
liegen, wobei der ideale Abstand im Rahmen einer Optimierung zu
bestimmen ist. Ebenso ist die Anzahl der Wärmeübertragungselemente 16, 17,
deren mittlerer Durchmesser sowie deren jeweiliger Abstand in Rahmen
einer Optimierung zu bestimmen, wobei Ziel der Optimierung die Bereitstellung
einer möglichst
großen
Oberfläche
der Wärmeübertragungselemente 16, 17 ist.
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Die
Wärmeübertragungselemente 16, 17 sind
jeweils thermisch an das erste bzw. zweite Zylinderteil 13, 14 angekoppelt.
Die Anzahl an Wärmeübertragungselementen 16 kann
zu diesem Zweck indirekt durch Beheizung des ersten Zylinderteils 13 durch
die Heizvorrichtung erwärmt
und die Anzahl an Wärmeübertragungselementen 17 indirekt
durch Kühlung
des zweiten Zylinderteils 14 durch die Kühlvorrichtung
gekühlt
werden.
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Die
dem ersten Zylinderteil 13 zugeordnete Heizvorrichtung
ist bevorzugt derart ausgebildet, dass nicht lediglich die Wandungen
des ersten Zylinderteils 13, sondern auch die Wärmeübertragungselemente 16 geheizt
werden. Zu diesem Zweck können
die Wärmeübertragungselemente 16 mit
Kanälen
ausgestattet sein, damit die von der Heizvorrichtung erzeugte Wärme durch
das Innere der Wärmeübertragungselemente
transportiert werden kann. In entsprechender Weise erfolgt die Verbindung
und die Ausgestaltung der Wärmeübertragungselemente 17 mit
dem zweiten Zylinderteil 14 und die Anordnung der Kühlvorrichtung
derart, dass neben den Wandungen des zweiten Zylinderteils 14 auch
die Wärmeübertragungselemente 17 gekühlt werden.
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Die
Wärmeübertragungselemente 16, 17 sind
derart ausgebildet, dass sie eine große Oberfläche zur Übertragung eines möglichst
großen
Wärmeanteils
an ein Arbeitsme dium, z.B. ein Gas, wie z.B. Luft oder Helium oder
ein Gasgemisch, der Wärmekraftmaschine
aufweisen. Mögliche
Querschnittsformen sind beispielhaft in der 6 dargestellt.
So können
die Wärmeübertragungselemente 16, 17 sternförmig, z.B.
in der Form einer Achtecks oder eines Fünfecks, ausgebildet sein. Der
Querschnitt kann ellipsoid oder kreisrund sowie quadratisch oder rechteckig
ausgebildet sein. Allgemein ist jede beliebige polygonale Querschnittsform
möglich,
wobei insbesondere solche Querschnittsformen bevorzugt werden, welche
eine möglichst
große
Oberfläche
der Wärmeübertragungselemente 16, 17 zur
Folge haben.
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Der
Verdränger 11,
der einen Regenerator 34 der Wärmekraftmaschine 1 ausbildet,
weist eine an die Anzahl und Form der Wärmeübertragungselemente angepasste
Anzahl an Durchtritten 12, z.B. in Form von Bohrungen,
auf. Dies geht besser aus der 5 hervor,
in welcher die Anordnung der Wärmeübertragungselemente 16 und 17 zueinander
und relativ zu dem Verdränger 11 dargestellt
ist. Hierbei ist auch ersichtlich, dass der mittlere Durchmesser
der Durchtritte 12 größer als
der mittlere Durchmesser der Wärmeübertragungselemente 16, 17 ist.
Ferner bewegt sich der Verdränger 11 beabstandet
zu einer Innenwand 24 des Verdrängerzylinders 10,
so dass der mit dem Bezugszeichen 20 gekennzeichnete, umlaufende
Spalt 20 zwischen der Innenwand 24 und dem Verdränger 11 gebildet
ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass bei einer Bewegung des
Verdrängers 11 das
Arbeitsmedium von dem ersten Zylinderteil 13 in den zweiten
Zylinderteil 14, und umgekehrt, gelangen kann.
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Aus
der Darstellung geht weiterhin gut ersichtlich hervor, dass jeweils
ein Wärmeübertragungselement
der Anzahl an Wärmeübertragungselementen 16 und
ein Wärmeübertragungselement der
Anzahl an Wärmeübertragungselementen 17 fluchtend
zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird eine Bewegung des Verdrängers 11 innerhalb des
Verdrängerzylinders 10 möglich, wobei – je nach Stellung
des Verdrängers – entweder
die erste Anzahl der Wärmeübertragungselemente 16 oder
die zweite Anzahl der Wärmeübertragungselemente 17 vollständig in
die Durchtritte 12 eintauchen oder die Wärmeübertragungselemente 16 und 17 jeweils
teilweise in die Durchtritte 12 eintauchen. Aufgrund des dabei
an den jeweiligen Wärmeübertragungsele menten 16, 17 zwangsweise
vorbeiströmenden
Arbeitsmediums findet eine Wärmeübertragung
an dieses statt.
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Der
Arbeitskolben 31 ist über
eine Pleuelstange 32 mit einem Kurbeltrieb 40 verbunden.
Hierbei ist ein Drehgelenk 37 mit dem Arbeitskolben 31 und
ein Drehgelenk 44 mit dem Kurbeltrieb 40 verbunden.
Der Kurbeltrieb 40 weist eine mit dem Bezugszeichen 45 gekennzeichnete
Drehrichtung um eine Drehwelle 41 auf. Der Verdränger 11 ist über eine
Pleuelstange 19 und eine weitere Stange 43 mit dem
Kurbeltrieb 40 verbunden. Die Pleuelstange 19 ist
dabei durch eine Aussparung 15 in dem zweiten Zylinderteil 14 geführt, welche
zur Minimierung von Reibungen bevorzugt mit einem Gleitlager ausgestattet
ist. Das von dem Verdränger 11 abgewandete Ende
der Pleuelstange 19 ist mit einem Drehgelenk 42 versehen.
Die weitere Stange 43 ist an dem Drehgelenk 42 und
dem Drehgelenk 44 des Kurbeltriebs 40 befestigt.
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Eine
weitere, in den 1 bis 4 nicht dargestellte,
Kühlvorrichtung
oder die dem Verdrängerzylinder
zugeordnete Kühlvorrichtung
ist ferner dem Arbeitszylinder 30 zugeordnet, welcher diesen kühlt, so
dass das Arbeitsmedium eine dem Kühlmedium entsprechende Temperatur
im Betrieb annimmt, die beispielsweise im Bereich von 80 bis 100 °C liegt.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung
des Verdrängerzylinders 10 ermöglicht eine
sehr hohe Wärmespeicherfähigkeit
des als Regenerator ausgebildeten Verdrängers 11. Während das
Arbeitsmedium in der Umgebung des ersten Zylinderteils 13 eine Temperatur
von über
ca. 200 °C
aufweist, weist das in Richtung des zweiten Zylinderteils 14 verdrängte Arbeitsmedium
eine Temperatur von 80 °C
bis 100 °C auf.
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Im
Ergebnis sind die "Heizung" und "Kühlung" ins Innere des Verdrängerkolbens
verlagert, wodurch die Effizienz der Wärmekraftmaschine 1 erheblich
gesteigert werden kann. Darüber
hinaus ist das Vorsehen des Regenerators in dem Verbindungsrohr 46 entbehrlich,
wodurch die Wärmekraftmaschine 1 im
Ergebnis konstruktiv einfacher aufgebaut ist.
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1 zeigt
die erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine 1 in
einer ersten Arbeitsstellung, in der eine maximale Expansion des
Arbeitsmediums gegeben ist. Hat sich der Kurbeltrieb 40 um
weitere 90 ° in Drehrichtung 45 verdreht,
so nimmt die Wärmekraftmaschine 1 eine
zweite Arbeitsstellung ein, in welcher eine Kompression durch den
Arbeitskolben 31 erfolgt, der sich nach oben bewegt, wobei
das Arbeitsmedium abgekühlt
wird (vgl. 2). Eine weitere Verdrehung
des Kurbeltriebs 40 um 90 ° führt zu einer dritten Arbeitsstellung,
in der sich der Arbeitskolben 31 in seiner obersten Position
befindet. Hierbei wird eine maximale Kompression erreicht, wobei der
Verdränger 11 in
etwa eine Mittellage einnimmt und eine Bewegung in Richtung des
zweiten Zylinderteils 14 vollführt. Dies ist in 3 dargestellt.
Eine weitere Verdrehung des Kurbeltriebs 40 um 90 ° führt zu einer
Expansion des Arbeitsmediums, wobei sich der Verdränger in
seiner untersten Position befindet, so dass das Arbeitsmedium in
Richtung des ersten Zylinderteils 13 verdrängt wurde,
wobei sich dieses erwärmt.
Der Arbeitskolben 31 befindet sich hierbei in seiner untersten
Stellung. Dies ist in 4 dargestellt. Eine Erwärmung des
Arbeitsmediums findet somit vor und während der Expansion des Arbeitsgases
statt. Eine Kühlung
des Arbeitsgases findet vor und während der Kompression des Arbeitsgases statt.
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- 1
- Wärmekraftmaschine
- 10
- Verdrängerzylinder
- 11
- Verdränger
- 12
- Durchtritt
- 13
- erstes
Zylinderteil
- 14
- zweites
Zylinderteil
- 15
- Aussparung
- 16
- Wärmeübertragungselement
- 17
- Wärmeübertragungselement
- 18
- Isolierung
- 19
- Pleuelstange
- 20
- Spalt,
umlaufend zwischen Verdränger
und Zylinder
- 21
- Anschlussöffnung für Verbindungsrohr 46
- 22
- Zylinderfläche
- 23
- Zylinderfläche
- 24
- Innenwand
- 30
- Arbeitszylinder
- 31
- Arbeitskolben
- 32
- Pleuelstange
- 33
- Anschlussöffnung für Verbindungsrohr 46
- 34
- Regenerator
- 37
- Drehgelenk
- 40
- Kurbeltrieb
- 41
- Welle
- 42
- Drehgelenk
- 43
- Stange
- 44
- Drehgelenk,
gemeinsam für
Pleuelstange 19 und 32
- 45
- Drehrichtung
- 46
- Verbindungsrohr