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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen von Paneelen, bei
dem die Paneele in Reihen verlegt werden, bei dem in mindestens
einer Reihe ein letztes Paneel entsprechend dem zur Verfügung stehenden
Raum in der Größe angepasst
werden muss und bei dem das letzte Paneel zwischen Wand und vorletztem
Paneel der betreffenden Reihe für
ein Abmessen der Länge
angehalten wird.
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Derartige
Bauteile, insbesondere Paneele, werden in typischer Weise für einen
Bodenbelag, beispielsweise Parkett- oder Laminatfußboden,
Deckenverkleidungen, Wandverkleidungen, Möbel bzw. Möbelteile etc. verwendet.
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Bei
einem Paneel handelt es sich um ein, ggf. mehrschichtiges, plattenförmiges Bauteil,
insbesondere aus Holzmaterial, beispielsweise aus einer oder mehreren
Lagen von mit Bindemittel versehenen und verpressten Holzspänen oder
-fasern, ggf. mit einer zusätzlich
als Abschluss aufgebrachten Laminatbeschichtung.
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Die
einzelnen Paneele lassen sich durch eine mechanische Verbindung
zu einer flächigen
Gesamtheit vereinen, so dass ein Verlegen der Paneele üblicherweise
ohne Klebestoffe oder zusätzliche
mechanische Befestigungselemente, zum Beispiel Schrauben oder Nägel, möglich ist.
Insbesondere ergibt sich daraus der Vorteil, dass die Paneele sich ohne
ein Verleimen verlegen und somit wieder entfernen lassen.
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Als
mechanische Verbindung dient in der Regel eine Nut-und-Feder-Verbindung,
also eine Verbindung aus miteinander zusammenwirkenden Profilkanten
der jeweils benachbarten Paneele. Die Feder- und die Nutprofilkante
ist dabei vorteilhafter Weise so geformt, dass eine vertikale und/oder
horizontale Verriegelung, vorzugsweise in beide Richtungen, erfolgt,
so dass zusammengefügte
Paneele sich nicht ohne weiteres auseinander bewegen können. Die
Feder- bzw. Nutprofilkante
des einen Bauteils ist dazu zumindest abschnittsweise mit der Nut-
bzw. Federprofilkante des anderen Bauteils korrespondierend ausgebildet.
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Paneele
dieser Art mit einer Profilkante, die zumindest abschnittsweise
mit einer Profilkante des anderen Bauteils korrespondiert, sind
beispielsweise aus der
DE
203 19 119 U1 , der
DE 203 19 121 U1 , der WO 94/26999 A1, der
WO 97/47834 A1, der WO 01/66876 A1 oder der WO 01/66877 A1 bekannt. Ebenso
sind aus der
DE 202
05 774 U1 und aus der
DE 299 24 582 U1 Paneelen bekannt, die an
einer der beiden unterschiedlichen Seitenkanten eine Markierung
vorsehen.
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Des
Weiteren sind Aus der WO 01/02669 A1 Paneele bekannt, bei denen
die zu beleimenden Bereiche der Seitenkanten gekennzeichnet sind,
wobei keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Profilkantentypen
erfolgt. Die WO 03/074814 A1 und die WO 2004/009930 A1 offenbaren
Paneele, deren Profilkanten beschichtet sind, um eine Fixierung
der Paneele miteinander zu ermöglichen
oder zu verbessern. Die
DE 101
00 583 beschreibt schließlich Paneele eines Parkettbodens,
die im inneren aus beabstandeten Leisten bestehen. Dadurch sind
die herausgearbeiteten Federn an den Seitenkanten jeweils unterbrochen
und weisen Schlitze auf.
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Die
Entwicklung der Profilkanten zum mechanischen Verriegeln von Paneelen
hat dazu geführt,
dass Nut- und Federseiten aufgrund der Geometrie nicht mehr einfach
und schnell voneinander unterschieden werden können. Der Grund liegt darin, dass
sowohl die Federprofilkante als auch die Nutprofilkante Elemente
aufweisen, die über
den äußeren Rand
der Beschichtung des Paneels hinausragen. Somit kann nicht ohne
weiteres Nachschauen bestimmt werden, ob ein Kantenprofil das Federprofil oder
das Nutprofil aufweist.
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Beim
Verlegen solcher mit Profilkanten versehenen Paneele oder vergleichbarere
Bauteile, sei es von einem professionellen Handwerker oder von einem
Laien, muss die verlegende Person jedes Paneel zum Verlegen unter
Umständen
mehrmals drehen oder wenden, damit beim Zusammenfügen mit dem
anderen Paneel auch die exakt miteinander korrespondierenden Profilkanten
miteinander in Eingriff kommen, also immer eine Federprofilkante
mit einer entsprechenden Nutprofilkante. Mit anderen Worten, da
ein Paneel abhängig
von seiner Form mehrere verschiedene Profilkanten aufweisen kann,
aber in der Regel nur eine einzige der vielen Profilkanten mit der
entsprechenden Profilkante am verlegten Paneel korrespondiert, ist
es für
die verlegende Person oftmals nicht auf einen Blick ersichtlich,
wie er das Paneel halten oder ausrichten soll. Das Drehen und Wenden
eines jeden einzelnen, zu verlegenden Paneels kostet relativ viel
Zeit und erfordert auf die Dauer, insbesondere bei relativ großen oder
sperrigen Paneelen, auch einen zusätzlichen Kraftaufwand von der
verlegenden Person. Des Weiteren muss beim Verlegen einer Reihe
nebeneinander angeordneter Bauteile das letzte Bauteil in der Größe angepasst werden.
Dafür muss
zunächst
der für
das Bauteil zur Verfügung
stehende Raum, beispielsweise zwischen dem vorletzten Bauteil und
der Wand, abgemessen, anschließend
das ermittelte Maß auf
das Zuschnittteil übertragen
und schließlich
der überschüssige Teil abgetrennt
werden. Das bekannte Verfahren zum Verlegen ist daher umständlich und
zeitaufwändig.
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Daher
stellt das Zuschneiden der Paneele einen zeitbegrenzenden Faktor
dar. Dabei ist sowohl das Abmessen des letzten jeweils in einer
Reihe zu verlegenden Paneels als auch das Zuschneiden zeitaufwändig. Das
Verlegen der nächsten
Reihe kann in der Regel erst beginnen, wenn das beim Zuschneiden übrig bleibende
Reststück
zur Verfügung
steht.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde,
ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass ein Verlegen weniger aufwändig
ist.
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Das
zuvor aufgezeigte technische Problem wird durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 dadurch gelöst,
dass mittels einer auf der Profilkante des letzten Paneels vorgesehenen
Längsmaßeinteilung
die Stelle des Zuschnittes des letzten Paneels festgestellt wird.
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Die
beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Längsmaßeinteilung,
die beispielsweise durch auf die Profilkante, vorzugsweise die Federprofilkante,
aufgedruckte, voneinander beabstandete Striche, Zahlen oder dergleichen
gebildet ist, ermöglicht
es, dass die die Bauteile verlegende Person bei einem Zuschnittteil
auf einen Blick erkennen kann, wie viel von dem ursprünglichen
Bauteil abgetrennt werden muss, damit es passend ist. Wenn der Verleger
das letzte Bauteil einer Reihe an der dafür vorgesehenen Stelle anlegt,
erkennt er auf Anhieb mittels der auf der Profilkante vorgesehenen
Längsmaßeinteilung,
an welcher Stelle der Zuschnitt zu erfolgen hat. Der Verleger muss
also nicht erst ein Maßband oder
einen Zollstock greifen, dann an der Stelle anlegen, an der das
Zuschnittteil später
eingefügt
werden soll, um den zur Verfügung
stehenden Raum zu messen, dann das ermittelte Maß auf das Bauteil durch Anlegen
des Maßbands
oder Zollstocks an das Bauteil und durch Anzeichnen übertragen,
sondern er braucht lediglich einen einzigen Handgriff, mit welchem
er das zuzuschneidende Bauteil unmittelbar an die dafür vorgesehen
Stelle anlegt. Dies stellt, insbesondere wenn in großen Räumen ein
Fußboden
zu verlegen ist, einen deutlichen Zeitgewinn dar.
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Das
zuvor erläuterte
Verfahren zum Verlegen von Paneelen in einem durch eine Wand beschränkten Raum
kann auch folgender Maßen
beschrieben werden. Die Paneele werden zunächst in einer Reihe verlegt,
wobei ein letztes Paneel der Reihe entsprechend des zur Verfügung stehenden Raums
zwischen dem vorletzten Paneel und der Wand in der Größe angepasst
werden muss. Dazu wird das letzte Paneel an der dafür vorgesehen
Stelle angelegt und mittels der auf der Profilkante vorgesehenen
Längsmaßeinteilung
wird die Stelle des Zuschnittes festgestellt. Anschließnd wird
das Paneel zugeschnitten und das erste Teilpaneel wird als letztes
Paneel der Reihe eingesetzt, während
das übrig bleibende
Teilpaneel als erstes Paneel einer der nächsten Reihen eingesetzt werden
kann.
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In
bevorzugter Weise wird das letzte Paneel in um 180° verkehrter
Position an das vorletzte Paneel so angehalten, dass mit Hilfe der
Längsmaßeinteilung
die Position des Trennschnittes bestimmt wird. Der Grund für die Umkehrung
um 180° besteht darin,
dass das Teilpaneel nicht an der Schnittkante mit dem zuletzt verlegten
Paneel verbunden werden kann. Daher muss das Paneel zur Bestimmung
der Schnittlinie umgekehrt angelegt werden. Danach wird das letzte
Paneel entlang der Position des Trennschnittes zugeschnitten und
das letzte Paneel wird – nach
einem erneuten Umdrehen – mit
dem vorletzten Paneel verbunden.
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Dabei
kann das Paneel um 180° um
eine senkrecht zur Oberseite verlaufende Achse gedreht werden, so
dass die Oberseite und somit auch die von oben sichtbare Markierung
der Seitenkante weiterhin sichtbar sind. Dagegen ist es auch möglich, das
Paneel um 180° entlang
der Längsachse
zu drehen. Damit wird die Unterseite nach oben gekehrt und ein Abmessen
des Paneels kann mit einer auf einer an sich nach unten gekehrten
Oberfläche
der Seitenkante, die jetzt von oben sichtbar ist, vermessen werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, dass
das letzte Paneel einer Reihe in das letzte Teilpaneel (P') der Reihe und ein
verbleibendes Restpaneel (P'') zugeschnitten wird
und dass das verbleibende Restpaneel (P'')
in der übernächsten Reihe
als erstes Paneel verlegt wird. Dadurch können in der nächsten Reihe
bereits weitere Paneele verlegt werden und es muss nicht abgewartet
werden, bis das Teilpaneel der vorigen Reihe abgeschnitten worden
ist.
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Dieser
Zeitvorteil ergibt sich insbesondere dann, wenn das Verlegen von
zwei Personen durchgeführt
wird, wobei eine erste Person (Leger) die Paneele verlegt und wobei
eine zweite Person (Säger) die
Paneele zuschneidet. Dieses Verfahren wird weiter unten anhand der 4 näher erläutert.
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Durch
eine als Längsmaßeinteilung
ausgebildete Markierung der Feder- und/oder Nutprofilkante, insbesondere
wenn die Markierungen der beiden Profilkanten unterschiedlich sind,
erkennt die die Bauteile verlegende Person auf Anhieb, welches die Profilkante
ist, die es jetzt mit der entsprechenden Profilkante des bereits
verlegten Bauteils zusammenzufügen
gilt. Mit anderen Worten, es ist also auf einen Blick erkennbar,
an welcher Seite des zu verlegenden Bauteils das Nutprofil und an
welcher Seite das Federprofil ausgebildet ist. So kann der Verleger das
Bauteil direkt beim ersten Greifen in der richtigen Weise positionieren,
so dass er für
das Zusammenfügen
zweier Bauteile nur einen einzigen Handgriff braucht. Dies spart
dem Verleger viel Zeit, die er ansonsten durch Drehen und Wenden
jedes einzelnen Bauteils zusätzlich
benötigen
würde.
Auch der Kraftaufwand für
das Verlegen solcher Bauteile, insbesondere wenn diese groß oder sperrig
sind, wird reduziert.
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Ein
weiterer Vorteil neben der verbesserten Unterscheidbarkeit der einzelnen
Profilkanten ist, dass eine Anleitung zum verlegen der Bauteile,
insbesondere Paneele, für
Laien leichter verständlich formuliert
werden kann, da beispielsweise technische Begriffe wie Nut oder
Feder, die möglicherweise nicht
jedermann geläufig
sind, durch den Hinweis auf eine besonders markierte Profilkante
ersetzt werden können.
Da es sich um optische Markierungen handelt, beispielweise um eine
farbige, als Längsmaßeinteilung
ausgebildete Markierung, könnte
in einer entsprechenden Verlegeanleitung beispielsweise erklärt werden,
dass beim Verlegen immer die "rote Kante" mit der "grünen Kante" in Eingriff zu bringen ist.
Besonders dann, wenn zu verlegende Bauteile eine Vielzahl unterschiedlicher
Profilkanten aufweisen, kann eine entsprechende Verlegeanleitung
mittels Verwendung einer entsprechenden Anzahl von Farben sehr einfach
verständlich
gehalten werden.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die als Längsmaßeinteilung ausgebildete Markierung
nach dem Verbinden der Bauteile miteinander, nicht mehr sichtbar
ist. Es ist daher die Markierung bevorzugt an den Verriegelungselementen
oder an der Unterseite des Bauteils angeordnet, so dass die Sichtbarkeit
im fertig verbautem Zustand nicht mehr gegeben ist.
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Die
als Längsmaßeinteilung
ausgebildete Markierung kann gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauteils aufgedruckt sein.
Vorzugsweise erfolgt das Aufdrucken mittels eines Digitaldruckverfahrens,
was insbesondere beim Aufdrucken einer Längsmaßeinteilung eine hohe Genauigkeit
der einzelnen Bestandteile der Markierung, beispielsweise der voneinander
beabstandeten Striche, und/oder Ziffern ermöglicht. Als besonders geeignet
hat sich, insbesondere unter Verwendung eines Digitaldruckverfahrens,
der Tintenstrahldruck erwiesen.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist auch denkbar, dass die als Längsmaßeinteilung
ausgebildete Markierung durch thermische Behandlung des Bauteils erzeugt
wird. Eine thermische Behandlung kann zu einer Veränderung,
insbesondere zu einer Verfärbung,
der Bauteiloberfläche
führen.
Vorzugsweise erfolgt die thermische Behandlung, insbesondere ein Einbrennen
der Markierung in das Bauteil, mittels eines Lasers. Dadurch lässt sich
eine besonders hohe Arbeitsgeschwindigkeit erreichen, bei der gleichzeitig eine
hohe Präzision
gewährleistet
ist. Das Verfahren, insbesondere das Laserverfahren, ermöglicht eine hohe
Genauigkeit der Bestandteile der Markierung, beispielsweise der
einzelnen Striche einer Längsmaßeinteilung.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des Bauteils kann die als Längsmaßeinteilung
ausgebildete Markierung eine Struktur, insbesondere eine dreidimensionale
Struktur, aufweisen. Selbstverständlich
könne auch
Strukturierungen und farbige Markierungen miteinander kombiniert
werden oder die eine Profilkante hat eine farbige Markierung, wohingegen
die andere Profilkante eine Struktur, beispielsweise eine dreidimensionale
Struktur aufweist.
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Bei
den genannten Strukturen kann es sich um eine regelmäßige Struktur
oder um eine unregelmäßige Struktur
handeln. Insbesondere kann die Struktur eine wellenförmige oder
geriffelte Struktur sein. Die Struktur kann unmittelbar in das Material des
Bauteils bzw. das Material der Profilkante eingearbeitet, beispielsweise
eingeprägt,
werden.
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Die
als Längsmaßeinteilung
ausgebildete Markierung, insbesondere die Struktur, kann aber alternativ
oder zusätzlich
auch von einer aufgebrachten Beschichtung gebildet werden. Die Beschichtung kann
eine oder mehrere eingefärbte
Substanzen, insbesondere zur Bildung einer Füllungsmasse, einer Vorverleimung,
einer Schmierung und/oder einer Versiegelung, enthalten. Eine Füllungsmasse
kann beispielsweise dazu dienen, Zwischenräume im Bereich der Profilkanten
zu verfüllen.
Eine Vorverleimung hat beispielweise den Vorteil, dass nach dem Zusammenfügen der
Bauteile eine automatische Verklebung derselben erreicht werden
kann. Durch eine Schmierung kann das Zusammenfügen der Bauteile erleichtert
werden. Mit Hilfe einer Versiegelung kann schließlich das Bauteil vor dem Eindringen von
Feuchtigkeit geschützt
werden. Die Einfärbung zumindest
einer der enthaltenen Substanzen ist vorgesehen, damit die Beschichtung
als Markierung gut wahrnehmbar ist und sich insbesondere in ihrer
Farbe vom Untergrund, auf den sie aufgebracht ist, unterscheidet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauteils ist vorgesehen,
dass die Federprofilkante und/oder die Nutprofilkante des Bauteils
zumindest abschnittsweise, beispielsweise nur im Bereich der Ecken,
mit der Markierung versehen ist. Es ist also denkbar, das die Profilkante
nur teilweise eine Markierung aufweist. Alternativ kann auch die
gesamte Profilkante mit der Markierung versehen sein.
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Werkstücke, die
aus mindestens zwei zusammengefügten,
zuvor erläuterten
Bauteilen, insbesondere Paneelen, bestehen, lassen sich auf besonders
einfache Weise zusammensetzen, beispielsweise Deckenverkleidungen,
Wandverkleidungen, Möbel
bzw. Möbelteile
etc. Dabei können
die zu einem Werkstück
zusammengefügten
Bauteile in der selben Ebene angeordnet sein bzw. eine Ebene bilden,
aber auch in einem bestimmten Winkel zueinander zusammengefügt sein.
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Dabei
können
sowohl die Federprofilkante des einen Bauteils als auch die korrespondierende Nutprofilkante
des anderen Bauteils eine als Längsmaßeinteilung
ausgebildete Markierung aufweisen, wobei sich die Markierungen unterscheiden.
Beispielsweise könnte
an der Fügestelle
die eine Profilkante eine rote Markierung und die andere Profilkante
eine grüne
Markierung aufweisen.
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Die
Federprofilkanten können
mit den Nutprofilkanten mechanisch verriegelt und/oder verklebt werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wozu
auf die beigefügte
Zeichnung Bezug genommen wird.
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In
der Zeichnung zeigen
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1a–c
im Querschnitt ein Ausführungsbeispiel
zweier zusammenfügbarer
Bauteile mit jeweils miteinander korrespondierenden Profilkanten,
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2 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Bauteils
mit einer Markierung als Längsmaßeinteilung
in einer perspektivischen Ansicht,
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3 eine
Darstellung des Abmessens des letzten Paneels einer Reihe in einer
Raumecke und
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4 ein
Verlegemuster von Paneelen in einem Raum.
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1a) zeigt ausschnittsweise ein erstes Bauteil 1,
hierbei handelt es sich um ein Fußbodenpaneel, mit einer Federprofilkante 2,
die zumindest abschnittsweise mit der Nutprofilkante 3 des
in 1b) gezeigten zweiten Bauteils 4 korrespondiert.
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Die
Federprofilkante 2 des ersten Bauteils 1 weist
dabei eine Markierung 5 auf, die sich über die nach oben gerichtete
Fläche
sowie die zur Seite gerichtete Fläche der Federprofilkante 2 erstreckt.
Bei der Markierung 5 handelt es sich um eine optische Markierung,
nämlich
um eine aufgebrachte Farbschicht mit Längsmaßeinteilung. Im vorliegenden
Fall handelt es sich bei der farbigen Markierung bspw. um eine rote
Markierung, da eine solche Farbe eine Signalwirkung hat und dem
Verleger auf den ersten Blick auffällt. Die Markierung 5 befindet
sich auf der Oberseite und Vorderseite der Feder, während die
Markierung 5a an der Unterseite der Feder angeordnet ist. Somit
kann die Markierung wahlweise von oben, von der Seite und/oder von
unten erkannt werden.
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Das
zweite Bauteil 4, welches in 1b)
dargestellt ist, ist an der Nutprofilkante 3, welche mit
der Federprofilkante 2 des anderen Bauteils 1 in
Eingriff bringbar ist, ebenfalls mit einer Markierung 6 versehen.
Die Markierung befindet sich dabei auf der Oberseite der unteren
vorstehenden Lippe, während sich
die Markierung 6a auf der Unterseite des Paneels 4 befindet.
Auch hier kann die Markierung wahlweise von oben und/oder von unten
gesehen werden.
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Auch
die Markierung 6 wird von einer aufgebrachten Farbschicht
mit Längsmaßeinteilung
gebildet, wobei hier die Farbe grün gewählt wurde, da sie einen guten
Kontrast zur Farbe rot darstellt und sich im übrigen, wie auch die Farbe
rot, gut von der Farbe des übrigen
Bauteils abhebt.
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Damit
auch die Markierung 6 für
den Verleger auf den ersten Blick gut sichtbar ist, ist diese auf die
nach oben und zum Verleger gerichteten Flächen der Profilkante aufgebracht.
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1c) zeigt schließlich die beiden Bauteile 1 und 4 im
zusammengefügten
Zustand, wobei die in Eingriff befindlichen Profilkanten 2 und 3 eine
mechanische Verriegelung bilden, die verhindert, dass sich die beiden
Bauteile im zusammengefügten
Zustand auseinander bewegen können.
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Ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Bauteils 4 mit
einer Markierung 6 ist in 2 dargestellt.
Danach ist bei dem Bauteil 4 auf der Nutprofilkante 3 eine
Markierung 6 vorgesehen, die als Längsmaßeinteilung ausgebildet ist.
Die Längsmaßeinteilung
weist längs
der Nutprofilkante 3 eine Vielzahl nebeneinander angeordneter
Striche auf, wobei benachbarte Striche immer denselben Abstand voneinander
haben. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist jeder 10te Strich zusätzlich
mit einer aufgedruckten Zahl versehen. Hier "10"... "20"... etc. Die die
Striche aufweisende Markierung ist mittels einem digitalen Tintenstrahldruckverfahren
mit hoher Genauigkeit auf die Nutprofilkante 3 aufgebracht
worden.
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Selbstverständlich können mehr
Ziffern aufgedruckt werden, insbesondere kann für jeden Zentimeter eine Ziffer
aufgedruckt sein.
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Ein
Bauteil 4, wie es in 2 dargestellt
ist, ist besonders als Zuschnittteil geeignet, da für den Verleger
auf einen Blick erkennbar ist, an welcher Stelle er den überschüssigen Teil
des Bauteils 4 abtrennen muss, damit dieses passend ist.
Es ist beispielsweise denkbar, bei der Verlegung eines Fußbodenbelages
einen bestimmten Prozentsatz der zu verlegenden Paneele, der der
zu erwartenden Anzahl an Zuschnittteilen entspricht, mit einer Markierung
in Form einer Längsmaßeinteilung
zu versehen. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, sämtliche Bauteile
mit einer entsprechenden Markierung zu versehen.
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Obwohl
gemäß 2 die
Markierung in Form einer Längsmaßeinteilung
auf einer Nutprofilkante 3 dargestellt ist, ist es auch
denkbar, eine solche Längsmaßeinteilung
auf einer Federprofilkante vorzusehen. Auch ist es denkbar, verschiedene
Markierungsarten miteinander zu kombinieren, beispielsweise eine
durchgehende farbige Markierung einer bestimmten Profilkantenart,
beispielsweise eine durchgehend rote Profilkante zur Kennzeichnung
einer Federprofilkante oder eine durchgehend grüne Profilkante zur Kennzeichnung
einer Nutprofilkante, in Verbindung mit einer davon unabhängigen Längsmaßeinteilung
auf der jeweils anderen Profilkante.
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3 zeigt
ein Verfahren zum Abmessen eines letzten Paneels P1 in einer Reihe
von Paneelen 1 in einer Raumecke, die durch zwei Wände 7 und 8 gebildet
wird. Wie üblich
sind auch hier Abstandhalter 9 vorgesehen, die eine Beabstandung
der Paneelen 1, P1 in einem vorgegebenen Abstand zu den
Wänden 7 und 8 gewährleisten.
Dieses ist eine bei einer schwimmenden Verlegung der Paneelen übliche Maßnahme.
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Die
Paneelen 1 weisen in der Darstellung in 3 an
der unteren langen Seitenkante und der rechten kurzen Seitenkante
eine Nutseite auf, die wegen der vorgezogenen unteren Lippe (siehe 2)
in 3 von oben als Doppelstriche sichtbar sind. Zudem
ist die Längsmaßeinteilung
als einzelne Striche zu erkennen. Die ebenfalls vorhandenen Ziffern
zur Bestimmung einer bestimmte Länge
sind dagegen aufgrund des gewählten
Maßstabes
nicht dargestellt.
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Um
die Länge
des letzten in der Reihe zu verlegenden Paneels P1 zu messen, wird
das Paneel P1 um 180° verdreht
angelegt, so dass der Abstand zwischen dem freien Ende des zuletzt
verlegten Paneels 1 und dem Abstandhalter 9 an
der rechts dargestellten Wand direkt an der Längsmaßeinteilung abgelesen werden
kann. Dieses Maß wird
durch die gestrichelte Linie A dargestellt, die entlang der freien Kante
des zuletzt verlegten Paneels 1 definiert wird. Dabei ist
es bevorzugt, dass die Nullmarkierung der Längenmaßeinteilung an der dann der
Wand zugewandten Seite positioniert ist.
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Die
Linie stellt somit die Schnittlinie dar, an der das Paneel P1 durchtrennt
werden soll, um als Teilpaneel P1' anschließend, nach einer erneuten Drehung
um 180°,
mit seiner in 3 rechts dargestellten kurzen
Seitenkante mit dem zuletzt verlegten Paneel 1 verbunden
zu werden.
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Das
verbleibende Restpaneel P1'' kann dann am Beginn
einer weiteren Reihe verlegt werden, sofern es lang genug ist.
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Der
Vorteil der Verlegemethode, der sich aus der Anwendung der Längsmaßeinteilung
ergibt, besteht darin, dass es nicht erforderlich ist, einen separaten
Längenmesser,
bspw. ein Maßband
oder einen Zollstock zu verwenden. Ebenso ist es nicht erforderlich,
einen Strich an dem abzuschneidenden Paneel mit einem Stift anzubringen.
Im Gegenteil reicht es aus, dass der Wert an der Längsmaßeinteilung
abgelesen wird, um die Schnittlinie festzulegen und zu merken. Anschließend kann
bei der abgelesenen Markierung der Trennschnitt ausgeführt werden.
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In 4 ist
ein Verlegemuster dargestellt, bei dem ein weiterer Zeitvorteil
beim Verlegen erreicht wird. Das Verfahren wird von zwei Personen gleichzeitig
durchgeführt,
wobei eine erste Person (Leger) die Paneele verlegt und wobei eine
zweite Person (Säger)
die Paneele zuschneidet.
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Das
Verlegen beginnt mit der ersten Reihe R1, in der der Leger eine
Mehrzahl von Paneelen 1 verlegt, bis das letzte Paneel
der ersten Reihe in das letzte Teilpaneel P' der Reihe und ein verbleibendes Restpaneel
P'' zugeschnitten werden
muss. Dazu wendet der Leger die Längsmaßeinteilung an, beispielsweise
in der zuvor beschriebenen Weise. Ein wesentlicher Aspekt des Verlegens
ist dann, dass das verbleibende Restpaneel P'' erst
in der übernächsten Reihe
R3 als erstes Paneel verlegt wird. Dadurch kann der Leger nach dem
Abmessen des letzten Paneels der ersten Reihe R1 bereits mit der zweiten
Reihe R2 beginnen, ohne auf das Zuschneiden durch den Säger warten
zu müssen.
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Während des
Verlegens der ersten Reihe schneidet der Säger ein erstes Panel P2a der
zweiten Reihe R2 auf eine beliebige Länge zu, das vom Leger nachfolgend
als erstes Paneel der zweiten Reihe verwendet wird.
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Nach
dem Abmessen des letzten Paneels P1 der ersten Reihe schneidet der
Säger ein
anderes Paneel P1 entsprechend der durch den Leger vorgenommenen
Abmessung zu. Dabei kann der Säger ein
anderes Paneel einsetzen, als es der Leger zum Abmessen verwendet
hat, weil alle Paneele die gleiche Längsmaßeinteilung aufweisen und der
Leger dem Säger
nur den Wert der Maßeinteilung
zurufen muss. Dieses beschleunigt das Verlegen erneut erheblich.
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Der
Leger verlegt dann das Teilpaneel P1' als letztes Paneel in der ersten Reihe
R1. Die erste Reihe R1 ist dann abgeschlossen und der Leger verlegt
nachfolgend die zweite Reihe R2, indem er das zugeschnittene Teilpaneel
P2a als erstes Paneel verwendet. Der Leger verlegt nachfolgend ganze
Paneele 1, bis er das letzte Paneel P2 der zweiten Reihe
R2 abmisst, wie es oben beschrieben worden ist.
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Auch
hier reicht es aus, dass der Leger dem Säger den Wert der Abmessung
zuruft, so dass der Säger
ein anderes Paneel an der Stelle durchschneidet, an der die Markierung
das Längsmaß anzeigt. Der
Säger erzeugt
die Teilpaneele P2' und
P2'', wobei das Teilpaneel
P2' als letztes
Paneel der zweiten Reihe R2 verlegt wird.
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Danach
verlegt der Leger das Teilpaneel P1'' in
der dritten Reihe R3 als erstes Paneel und vervollständigt die
dritte Reihe mit weiteren ganzen Paneelen 1. Erneut misst
er ein Paneel P3 ab. In der vierten Reihe verlegt der Leger dann
das Teilpaneel P2'' als erstes Paneel.
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In
dieser Weise lässt
sich der Verlegevorgang fortsetzen, so das sich das in 4 dargestellte Verlegebild
ergibt. In diesem Verlegebild gibt es die Reihe R6, in der das erste
Paneel ein ganzes Paneel 1 ist. Daher entspricht die Reihe
R6 der ersten Reihe R1. Die nachfolgenden Reihen R7 etc. entsprechen dann
im Wesentlichen den Reihen R2 etc..
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Die
Funktionen der beiden Personen Leger und Säger werden nicht jeweils ausschließlich von diesen
Personen ausgeführt.
So kann beispielsweise der Säger
jeweils das Verlegen der Teilpaneele und auch eines Teils der ganzen
Paneelen übernehmen, damit
der Leger sich ausschließlich
auf das Verlegen ganzer Paneele konzentrieren kann. Dieses ist insbesondere
bei großen
Flächen
vorteilhaft. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin,
dass beim Verlegen kein Paneel zwischen dem Leger und dem Säger ausgetauscht
werden braucht. Beide Personen können
also weitgehend unabhängig
voneinander arbeiten, ohne dass eine Person auf die andere warten
muss.