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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Bauelement eines Kraftfahrzeuges.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bei
der Herstellung von Kraftfahrzeugen besteht zunehmend der Bedarf,
die beteiligten Bauelemente eindeutig und maschinell lesbar zu kennzeichnen.
Eine derartige Ablesung soll möglichst
im verbauten Zustand möglich
sein, damit die Bauelemente eindeutig einer Baugruppe oder einem
Fahrzeug und weiteren, benachbarten Bauelementen zugeordnet werden
können.
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Die
vorgenannte eindeutige Identifizierung eines Bauelements ist erforderlich
für eine
zuverlässige
Gewährleistung
einer Variantenvielfalt, beispielsweise einem Kraftfahrzeug mit
mehreren Motorvarianten und beteiligten Bauelementen, wobei die Identifikation
einen Zusammenbau nicht füreinander geeigneter
Bauelemente vermeidet. Weiterhin gewinnt eine Dokumentation des
Herstellungsprozesses der eingesetzten Bauelemente und der Fertigungsgeschichte
der Bauelemente zunehmend an Bedeutung. Ebenfalls von Bedeutung
ist eine Diagnose an einer fertig hergestellten oder montierten Baugruppe
oder an einem Kraftfahrzeug, für
die u. U. die verbauten Bauelemente und deren Fertigungs- und Einbauhistorie
nachträglich
von Interesse ist.
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Der
Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, dass für eine Identifikation von Bauteilen
von Kraftfahrzeugen gemäß dem Stand
der Technik üblicherweise
zweidimensionale Codes wie ein Barcode oder ein Data-Matrix-Code
verwendet werden, die auf einer Oberfläche des Bauelements des Kraftfahrzeugs
angeordnet werden. Zur Erzeugung der zweidimensionalen Codes sind
aufwendige Beschriftungsautomaten erforderlich, die hohe Kosten
verursachen.
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Weiterhin
hat sich herausgestellt, dass sowohl das Fixieren eines zweidimensionalen
Codes als auch das Lesen des zweidimensionalen Codes durch eine
automatisierte Leseeinrichtung fehleranfällig ist, insbesondere bei
nicht ebenen, verschmutzten oder spiegelnden Oberflächen des
Bauelements. Infolge der vorgenannten Schwierigkeiten können u. U.
die zweidimensionalen Codes nicht eindeutig gelesen werden oder
falsch erfasst werden, obwohl ein Bauelement technisch in Ordnung
ist. Schlimmstenfalls kommt es zu einer Aussonderung des Bauelements,
was zu unangemessen hohen Ausschussraten führt.
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Besondere
Schwierigkeiten bereiten versenkt eingebaute Bauelemente, beispielsweise
in den Zylinderkopf eingebaute Bauelemente, die nach einer Montage
nur erschwert oder gar nicht mehr lesbar sind.
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Ein
weiteres Problem stellt die stoffschlüssige Anbindung der zweidimensionalen
Codes an die Oberfläche
des Bauelements dar. Möglicherweise kommt
es infolge der Anbindung zu einer Beeinträchtigung des Bauelements, bspw.
durch eine Korrosion.
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Aufgabe der
Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue und/oder erweiterte
Möglichkeit
zu schaffen, Informationen mit einem Bauelement eines Kraftfahrzeu ges
im Bereich einer Fertigungs- und/oder Montagestraße mitzuführen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich entsprechend
den Merkmalen der abhängigen
Ansprüche
2 bis B.
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Erfindungsgemäß wird erstmals
ein RFID-Transponder einem Bauelement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet,
um in einer Fertigungsstrasse oder Montagestraße Informationen mit dem Bauelement
zu führen
und/oder vor oder während
der Bewegung des Bauelements in einer Fertigungsstraße Informationen
aufzunehmen oder abzugeben. Der RFID-Transponder kann hierbei fest
mit dem Bauelement des Kraftfahrzeugs verbunden sein oder sich an einem
Anbauteil, einer Palette oder einem mit dem Bauelement verbundenen
Förderelement
zugeordnet sein.
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Radio
Frequency Identification (RFID) (engl. für Funk-Erkennung) ist eine
Methode, um Daten berührungslos
und ohne Sichtkontakt lesen und speichern zu können. RFID wird als Oberbegriff
für die komplette
technische Infrastruktur verwendet.
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In
den 1960ern wurden die ersten kommerziellen Vorläufer der RFID-Technik auf den
Markt gebracht. Es handelte sich dabei um elektronische Warensicherungssysteme
zur Reduzierung von Diebstahl. Die damaligen Systeme basierten auf
Mikrowellentechnik oder Induktion. Die 70er Jahre brachten zahlreiche
neue Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten
für die
RFID-Technik mit Schwerpunkt in der Landwirtschaft, wie beispielsweise
Tierkennzeichnung. Gefördert
wurde die Technologie in den 1980ern besonders durch die Entscheidung
mehrerer amerikanischer Bundesstaaten sowie Norwegens, RFID-Transponder im Straßenverkehr
für Mautsysteme
einzusetzen. In den 1990ern kam RFID-Technik in den USA verbreitet
für Mautsysteme zum
Einsatz. Es folgten Systeme für
Zugangskontrollen, bargeldloses Zahlen, Skipässe, Tankkarten, elektronischen
Wegfahrsperren etc. Heutige Einsatzbereiche von RFID sind Wegfahrsperren,
ein Gebrauch als Schlüsselersatz,
eine automobile Wegfahrsperre, eine Fahrzeugidentifikation als Ergänzung zum
Nummernschild, eine Identifikation von Banknoten, eine Tier- und
Patientenidentifikation, Zutrittskontrollen und Zeiterfassung, elektronische Geldbörsen, Ticketing
in U-Bahnen, Bussen
und als Universitäts-
und Studentenausweis, im Waren- und Bestandsmanagement oder für einen
Echtheitsnachweis für
Medikamente. Transponder in Form von Etiketten werden seit 2000
in großen
Stückzahlen
hergestellt.
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Aus
DE 100 52 444 A1 ist
der Einsatz eines RFID-Etiketts zum automatisierten Versenden von Gegenständen wie
Gepäckstücken bekannt,
wobei das RFID-Etikett
u. U. nach dem Erreichen des Zielorts und für einen nachfolgenden Transportvorgang
mehrfach beschrieben werden kann. Auf dem RFID-Etikett können Zielinformationen
gespeichert und an einer Leseeinrichtung, beispielsweise bei Weichen
und Abzweigungsstellen des Fördersystems,
an einem Start-Flughafen oder einem Ziel-Flughafen, ausgelesen werden.
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Aus
DE 201 21 245 U1 ist
es bekannt, ein Formblatt, ein Papier oder eine Folie mit einem RFID-Transponder
zu versehen. Ein derartiges, mit einem RFID-Transponder versehenes Formblatt soll beispielsweise
dafür verwendet
werden, automatisiert auslesbare Mitgliedsausweise herzustellen.
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DE 10 2004 043 060
A1 offenbart den Einsatz eines RFID-Transponders für eine Spritzgießmaschine,
die ein auswechselbares Werkzeug oder eine auswechselbare Komponente
aufweist. Ein mit der auswechselbaren Komponente verbundener RFID-Transponder
kann berührungslos
von einer Leseeinrichtung der Spritzgießmaschine ausgelesen werden,
wodurch eine umfangreiche au tomatische und prozesssichere Identifizierung
der angeschlossenen auswechselbaren Komponente möglich ist. Auf dem RFID-Transponder
können
gerätespezifische
Daten wie maximale Hübe
oder maximale Bewegungsgeschwindigkeiten für die Spritzgießmaschine
abgespeichert werden.
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WO
02/42995 A1 offenbart eine Verwendung eines RFID-Transponders für einen
Fertigungsprozess von Festplattenlaufwerken, wobei der RFID-Transponder zur Identifikation
des Festplattenlaufwerks sowie zur Abspeicherung von das Herstellungsverfahren
des Festplattenlaufwerks betreffenden Daten dient.
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Die
Erfindung schlägt
nun erstmals den Einsatz der RFID-Technologie für ein Bauelement eines Kraftfahrzeuges
in einer Fertigungsstraße
oder Montagestraße
vor.
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Hierbei überwindet
die Erfindung das Vorurteil, dass ein Einsatz der RFID-Technologie für Bauelemente
eines Kraftfahrzeuges in einer Fertigungs- oder Montagestraße
- – zu
teuer sein soll,
- – infolge
der Kontamination mit Fremdkörpern
in derartigen Fertigungs- oder
Montagestraßen
nicht möglich
sein soll,
- – infolge
der hohen Metallanteile der Bauelemente sowie benachbarter Bauelemente
und einer Abschirmung durch diese nicht möglich sein soll,
- – infolge
der elektrischen Montage- und Fertigungsanlagen mit zu großen elektromagnetischen
Störsignalen
nicht möglich
sein soll und/oder
- – infolge
der rauen Betriebsbedingungen mit großen statischen und dynamischen
mechanischen Beanspruchungen nicht möglich sein soll.
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Gemäß einem
weiteren Vorschlag der Erfindung ist das Bauelement des Kraftfahrzeuges
zumindest in einem Bereich der Außenfläche mit Kunststoff gebildet.
In diesem Fall kann der RFID-Transponder in den Kunststoff eingebettet
sein. Unter "Einbetten" wird hierbei eine
stoffschlüssige
Anbindung des RFID- Transponders
an den Kunststoff verstanden, wobei der RFID-Transponder beispielsweise
vollflächig
von dem Kunststoff umgeben ist oder lediglich im Bereich einzelner
Seiten oder Verbindungsbereiche. Eine besonders einfache Herstellung
ergibt sich, wenn der RFID-Transponder unmittelbar mit der Herstellung
des Kunststoffbereichs eingebettet wird, beispielsweise in einem
Spritzgussverfahren.
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Der
RFID-Transponder kann bereits vor seiner Verbindung mit dem Bauelement
mit Daten versehen sein. Bei derartigen Daten kann es sich bspw. um
- – Kenndaten
des RFID-Transponders,
- – ein
Datum,
- – eine
Uhrzeit,
- – Umgebungsparameter
wie eine Temperatur, eine Feuchtigkeit, ein Luftdruck,
- – um
Daten hinsichtlich des zukünftig
mit dem RFID-Transponder zu verbindenden Bauelement handeln, beispielsweise
- – eine
Seriennummer, eine
- – Variantennummer,
- – eine
Herstellungs- oder Montagegeschichte des Bauelements,
- – o. ä..
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Weiterhin
ist es möglich,
dass der RFID-Transponder in der Fertigungsstraße mit Fertigungsbedingungen
kennzeichnenden Daten versehen wird, beispielsweise
- – der
exakte Uhrzeit einer Verbindung mit dem Bauelement benachbarten
Bauelementen,
- – Umgebungsparametern
wie Druck oder Temperatur,
- – Fehlersignale,
die während
der Fertigung, Herstellung oder Montage erzeugt werden
- – o. ä..
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Von
besonderer Bedeutung ist die Erfindung für den Fall, dass das Bauelement
als ein Hydraulikventil ausgebildet ist. Demgemäß erfolgt erstmals der Einsatz
eines RFID-Transponders für
ein solches Hydraulikventil, so dass dieses eindeutig hinsichtlich seiner
Bauart, seiner Herkunft und seiner Fertigungs- und Montagebedingungen
gekennzeichnet werden kann, wobei eine gute Auslesbarkeit der Daten,
auch berührungslos,
gegeben ist. Gleichzeitig kann das Hydraulikventil durch den RFID-Transponder
auch bei komplizierten Einbaubedingungen auf engstem Raum mit Daten
versehen werden und es können
bei gleichermaßen
erschwerten Bedingungen Daten aus diesem ausgelesen werden. Auch
bei Kontamination mit einem Hydraulikmedium kann ein zuverlässiger Austausch
von Daten von und zu dem RFID-Transponder gewährleistet sein.
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Entsprechend
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist der RFID-Transponder lösbar mit
dem Bauelement verbunden. Hierdurch kann der RFID-Transponder
- – nach
dem Bereich der Fertigungsstraße
oder Montagestraße,
in dem dieser nützliche
Informationen liefert, oder
- – mit
der Fertigstellung des gesamten Kraftfahrzeugs
entfernt
werden, wodurch dieser nicht zu späteren Störungen führen kann.
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Andererseits
ist durch die lösbare
Verbindung zwischen RFID-Transponder und Bauelement u. U. ein mehrfacher
Einsatz eines u. U. größere Kosten
verursachenden RFID-Transponders möglich, wodurch die Herstellungskosten
verringert sind, ohne dass auf den vorteilhaften Einsatz des RFID-Transponders verzichtet
werden muss. Möglich
ist hierbei, dass vor einem Löschen
oder Überschreiben
des RFID-Transponders für
einen neuen Einsatz die Daten desselben ausgelesen werden und einer
stationären
Speichereinheit zugeführt
werden, so dass die Daten zu Dokumentationszwecken weiterhin verfügbar sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist der RFID-Transponder an einem von
dem Bauelement hervorstehenden Träger angeordnet, wobei es sich
bei diesem Träger
um eine ohnehin vorhandene Wandung o. ä. des Bauelements handeln kann,
eine separate, zusätzliche
Wandung, einen zusätzlichen Steg
o. ä..
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Unter
Umständen
kann es zu Problemen kommen, wenn ein RFID-Transponder direkt an
einem massiven Bauelement mit verhältnismäßig hoher Dichte angeordnet
ist. Zur Vermeidung derartiger Probleme schlägt die Erfindung vor, dass
der RFID-Transponder über
einen Träger,
beispielsweise so genannte Flap- oder
Flag-Tags, an das Bauelement angebunden ist, wobei der Träger in einem rechten
Winkel vom Bauelement abstehen kann und so einen gewissen Abstand
zwischen RFID-Transponder und Bauelement erzeugt.
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Andererseits
ist es alternativ oder kumulativ möglich, dass der Träger lediglich
eine temporäre Verbindung
zwischen RFID-Transponder und Bauelement herstellt, wobei für eine Beseitigung
des RFID-Transponders am Ende einer Fertigungs- oder Montagestraße der Träger von
dem Bauelement gelöst
wird, beispielsweise im Bereich einer Sollbruchstelle.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung
genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ
zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen
erzielt werden müssen.
Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten
Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander
sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen
der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls
abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen
der Patentansprüche
möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in
separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung
genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso
können in
den Patentansprüchen
aufgeführte
Merkmale für weitere
Ausführungsformen
der Erfindung entfallen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
und den zugehörigen
Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele
der Erfindung schematisch dargestellt sind. Es zeigen:
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1 zeigt
ein Hydraulikventil mit RFID-Transponder im Einbauzustand im Längsschnitt;
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2 zeigt
das Hydraulikventil gemäß 1 in
einer räumlichen
Ansicht;
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Ein
RFID-System umfasst
- – den Transponder (auch RFID-Etikett,
-Chip, -Tag, -Label, Funketikett oder -chip genannt),
- – die
Sende-Empfangs-Einheit (auch Reader genannt) und
- – die
Integration mit Servern, Diensten und sonstigen Systemen.
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Die
Daten werden auf dem RFID-Transponder gespeichert und per Radiowellen
verfügbar
gemacht. Bei niedrigen Frequenzen geschieht dies induktiv über ein
Nahfeld, bei höheren
Frequenzen über
ein elektromagnetisches Fernfeld. Die Entfernung, über die
ein RFID-Transponder beschrieben und/oder ausgelesen werden kann,
schwankt aufgrund
- – der Ausführung (passiv/aktiv),
- – benutztem
Frequenzband,
- – Sendestärke und
Umwelteinflüssen
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zwischen
wenigen Zentimetern und mehr als einem Kilometer.
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Der
Aufbau eines RFID-Transponders sieht prinzipiell eine Antenne, einen
analogen Schaltkreis zum Empfangen und Senden (Transponder), sowie einen
digitalen Schaltkreis und einen permanenten Speicher vor. RFID-Transponder
können über einen mehrfach
beschreibbaren Speicher verfügen,
in dem während
der Lebensdauer Informationen abgelegt werden können. Nach Anwendungsgebiet
unterscheiden sich auch die sonstigen Kennzahlen wie z. B. Funkfrequenz, Übertragungsrate,
Lebensdauer, Kosten pro Einheit, Speicherplatz, Lesereichweite und
Funktionsumfang.
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Für eine Reader-Tag-Kommunikation
erzeugt der Reader je nach Arbeitsfrequenz der Reader/Tag Kombination
ein magnetisches (HF) oder elektromagnetisches (UHF) Feld, welches
die Antenne des RFID-Transponders empfängt. In der Antenne, welche
als Spule dient, wird durch Induktion Strom erzeugt. Dieser aktiviert
den Mikrochip im RFID-Tag. Durch den induzierten Strom wird bei
passiven Tags zudem ein Kondensator aufgeladen, welcher für dauerhafte
Stromversorgung des Chips sorgt. Dies übernimmt bei aktiven Tags eine
eingebaute Batterie. Ist der Mikrochip einmal aktiviert, so empfängt er vom
Lesegerät
modulierte Befehle. Indem der Tag eine Antwort in das vom Reader
ausgesendete Feld moduliert, sendet er seine Seriennummer oder andere
vom Reader abgefragte Daten. Dabei sendet der Tag selbst kein Feld
aus, sondern verändert
nur das magnetische (HF-Tags) Feld des Readers durch so genannte
Lastmodulation, indem er die Energie des Felds durch Kurzschließen "verbraucht", was wiederum der
Reader detektiert. Im UHF-Bereich bei 865-920 MHz reflektiert die Transponderantenne
nach gleichem Prinzip das elektromagnetische Feld oder absorbiert
dieses, so dass das Verhältnis der
Reflektionsänderung
vom Reader wahrgenommen werden kann (Backscattering).
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Da
die Energieversorgung des Mikrochips bei beiden Verfahren durchgehend gedeckt
werden muss, muss der Reader ein dauerhaftes Feld erzeugen (im UHF-Bereich
so genannte „Continuous Wave"). Ein UHF-Tag antwortet
nicht in der Frequenz der Continuous Wave, sondern in einem so genannten
Seitenband. Indem der Tag mit einer Frequenz von 200 kHz ein Antwortsignal
moduliert, erzeugt er automatisch Seitenbänder, welche 200 kHz oberhalb und
unterhalb dieser Continuous Wave liegen. Damit liegen diese genau
im Nachbarkanal der von der ETSI spezifizierten Funkregelung. Diese
können durch
Ausblendung der Continuous Wave im Lesegerät problemlos gelesen werden.
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Hinsichtlich
der Energieversorgung gibt es batterielose RFID-Transponder ohne
eigene Energieversorgung, wobei eine Versorgungsspannung durch Induktion
aus den Funksignalen der Basisstationen gewonnen wird. Dies reduziert
Kosten und Gewicht der Chips, gleichzeitig verringert es aber auch u.
U. die Reichweite. RFID-Transponder mit eigener Energieversorgung
erzielen eine erheblich höhere Reichweite
und besitzen einen größeren Funktionsumfang,
verursachen aber u. U. höhere
Kosten pro Einheit.
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Zum
Betrieb, insbesondere zur Signalmodulierung muss der RFID-Mikrochip
mit Energie versorgt werden, dafür
gibt es prinzipiell in zwei Ausführungen:
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Passive RFID-Transponder:
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Passive
RFID-Transponder beziehen ihre Energie zur Versorgung des Mikrochips
aus den empfangenen Funkwellen, oft als "Continuous Wave" bezeichnet. Mit der Antenne als Spule
wird durch Induktion ein Kondensator aufgeladen, welcher den Tag
mit Energie versorgt. Die Continuous Wave muss aufgrund der geringen
Kapazität
des Kondensators durchgehend vom Lesegerät gesendet werden, während der
Tag sich im Lesebereich befindet.
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Aktive RFID-Transponder:
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Aktive
RFID-Transponder sind batteriebetrieben, d. h. sie beziehen die
Energie zur Versorgung des Mikrochips aus einer eingebauten Batterie.
Normalerweise befinden sie sich im Ruhezustand bzw. senden keine
Informationen aus, um die Lebensdauer der Energiequelle zu erhöhen. Nur
wenn ein spezielles Aktivierungssignal empfangen wird, aktiviert sich
der Sender. Nicht genutzt werden kann die Energie der Batterie für das Erzeugen
des modulierten Rücksignals,
dennoch erreicht man durch höheren Rückstrahlkoeffizienten
beim Backscatteringverfahren aufgrund des geringeren Energieverbrauches
an Feldenergie eine deutlich höhere
Reichweite.
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Vorzugsweise
finden drei Frequenzbänder Einsatz:
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Niedrige Frequenzen (30-500
kHz):
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Derartige
Systeme besitzen eine geringe Reichweite, arbeiten in der am häufigsten
verwendeten 64-bit-Read-Only-Technologie einwandfrei und schnell
genug für
viele Anwendungen. Bei größeren Datenmengen
ergeben sich längere Übertragungszeiten.
Die LF-Transponder sind günstig
in der Anschaffung (häufig
125 kHz = LF). Besonderer Vorteil der LF-Transponder ist die Einsatzmöglichkeit
im rauen Umfeld mit hoher Luftfeuchtigkeit und in der Nähe von und
in Metall. Weiterer Vorteil der LF-Transponder ist die Verfügbarkeit
in sehr vielfältigen
Bauformen, die auch den rauhen Einsatz begünstigen.
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Mittlere Frequenzen (10-15
MHz)
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Mittlere
Frequenzen besitzen eine kurze bis mittlere Reichweite, mittlere Übertragungsgeschwindigkeit,
mittlere bis günstige
Preisklasse. In diesen Frequenzbereich arbeiten die so genannten
Smart Label (meist 13,56 MHz = HF).
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Hohe Frequenzen (850-950
MHz, 2,4-2,5 GHz, 5,8 GHz)
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Hohe
Frequenzen besitzen eine hohe Reichweite (max. 30 Meter) und eine
hohe Lesegeschwindigkeit. Die Preise steigen aber rapide bei höherer Leistung
der Systeme. Typische Frequenzen sind 433 MHz, 868 MHz = UHF, 915
MHz, 2,45 GHz = μW (Microwave)
und 5,8 GHz.
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Die
RFID-Transponder können
die Informationen in Klartext oder aber in verschlüsselter
Form übertragen.
Weitere Informationen zu RFID-Systemen sind beispielsweise
- Robert
Schoblick, RFID, ISBN 3772359205 und
- Klaus Finkenzeller, RFID-Handbuch, ISBN 3446220712
zu
entnehmen.
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In 1 ist
ein Hydraulikventil 1 dargestellt, welches über einen
Stößel 2 betätigte Steuerkanten 3 aufweist.
Das Steuerventil 1 ist mit einem benachbarten Bauelement 4 verbunden,
wobei die Steuerkanten 3 des Hydraulikventils 1 hydraulische
Anbindungen von Hydraulikkanälen 5, 6 steuern.
Das Hydraulikventil 1 besitzt ein Gehäuse 7 aus Kunststoff, welches
auf der dem Bauelement 4 abgewandten Seite einen Stecker 8 aufweist.
Das Gehäuse 7 aus Kunststoff
ummantelt eine Spule 9, wobei das Gehäuse 7 im Bereich der
Spule 9 hohlzylinderförmig ausgebildet
ist. Im Übergangsbereich
von dem hohlzylinderförmigen
Bereich des Gehäuses 7 zu
einem Deckbereich 10, gemäß 1 im rechten
Kantenbereich, ist in den Kunststoff des Gehäuses 7 ein RFID-Transponder 11 eingegossen.
Der RFID-Transponder 11 ist damit in einem frei zugänglichen
Kantenbereich abseits des benachbarten Bauelements 4 und
abseits des Steckers 8 angeordnet und gut für eine Einrichtung
zum Lesen bzw. Beschreiben des RFID-Transponders 11 zugänglich.
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Der
RFID-Transponder 11 kann unmittelbar bei der Herstellung
des Gehäuses 7 mit
diesem verbunden werden, beispielsweise mit spritztechnischer Herstellung
des Gehäuses 7.
Alternativ ist es möglich,
dass zunächst
das Gehäuse 7 mit
einer geeigneten Ausnehmung für
den RFID-Transponder 11 gefertigt wird und hieran anschließend der
RFID-Transponder 11 in die Ausnehmung eingesetzt wird.
Der RFID-Transponder 11 kann zusätzlich über einen Stoffschluss mit
der Ausnehmung verbunden werden. Alternativ oder zusätzlich ist
es möglich,
dass mit in der Ausnehmung angeordnetem RFID-Transponder 11 die Ausnehmung
mit einem fließfähigen Material,
insbesondere dem das Gehäuse 7 bildenden
Kunststoff, gefüllt
wird, wobei für
das Material vorzugsweise ein solches gewählt wird, welches eine gute
Emission und einen Empfang von Daten von und zu dem RFID-Transponder 11 ermöglicht.
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- 1
- Hydraulikventil
- 2
- Stößel
- 3
- Steuerkante
- 4
- benachbartes
Bauelement
- 5
- Hydraulikkanal
- 6
- Hydraulikkanal
- 7
- Gehäuse
- 8
- Stecker
- 9
- Spule
- 10
- Deckbereich
- 11
- RFID-Transponder